Deusfantasy - Kommentare

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    Deusfantasy 31.01.2016, 12:56 Geändert 31.01.2016, 17:22

    Drehbuchautor Alex Garland hat mit seinem Regiedebüt „Ex Machina“ direkt den großen Wurf gelandet und einen der intelligentesten, spannendsten und stilistisch umwerfendsten Science-Fiction-Beitrage der letzten Jahre abgeliefert. Dabei nähert er sich dem Thema künstliche Intelligenz durch das Kammerspielartige Szenario und einem auf drei Personen beschränkten Cast, auf eine frische und unverbrauchte Art und Weise.
    Garland fackelt auch nicht lange und wirft den Zuschauer ohne große Erklärungen direkt ins Geschehen. Bereits nach wenigen Minuten ist hier eine in der Luft liegende Spannung deutlich spürbar. Diese entsteht durch den geschickt eingewobenen Kontrast zwischen umwerfender Naturkulisse und einem total steril und kalt wirkendem Haus sowie dem stimmungsvollen Score, wodurch eine ominöse, beunruhigende, fast bedrohlich wirkende Atmosphäre herrscht.
    Zu dieser tragen aber auch die exzellenten Schauspieler bei. Oscar Isaac spielt seinen Charakter so überaus exzentrisch und brillant, dass er es schafft, den Zuschauer regelmäßig über seine wahren Absichten hinters Licht zu führen. Seine seltsame Tanzeinlage zählt dabei ganz sicher zu den verstörendsten Szenen des Filmjahres.
    Noch überzeugender empfand ich allerdings Alicia Vikander als Ava. Ihr nuanciertes Spiel lässt einen voll und ganz von ihrer Empfindsamkeit überzeugen. Gleichzeitig schwingt aber stets eine unterschwellige Bedrohung mit, wenn sie Zweifel an den Motiven ihres Schöpfers streut. Domhnall Gleeson fällt gegenüber den beiden zwar deutlich ab, da dies seiner Rolle als Schachfigur in einem für ihn undurchsichtigen Spiel geschuldet ist und schauspielerisch nicht mehr hergibt, fügt sich aber dennoch wunderbar ins ansonsten bärenstarke Ensemble ein.

    Trotz seines für Genreverhältnisse sehr geringen Budgets von nur 11 Millionen Dollar, machen die stilvolle Gestaltung der Umgebung und der Maschinen "Ex-Machina“ sogar optisch zu einem wahren Augenschmaus. Gerade Ava sieht verblüffend echt aus. Die nötigen Trickeffekte wirken so unsichtbar, dass man beinahe vermuten könnte, ein solcher Roboter könnte schon in naher Zukunft gebaut werden. Die Frage bei künstlicher Intelligenz lautet ohnehin nicht, ob sie jemals gebaut wird, sondern lediglich wann es soweit ist. Somit ist das Gezeigte im Film für den Zuschauer durchaus greifbare Fiktion, die nicht vollkommen abwegig ist. Das macht für mich genauso einen Teil der Faszination aus, wie die aufgeworfenen Fragen.

    Was unterscheidet Menschen eigentlich von Maschinen?
    Kann eine Maschine tatsächlich menschlich sein?
    Darf der Mensch überhaupt darüber entscheiden, ob eine solche KI (weiter)existieren darf oder nicht?
    Was ist, wenn die Künstliche Intelligenz gar nicht weiß, dass sie künstlich ist?
    Und was macht den Menschen überhaupt zum Menschen?

    All diese und weitere Fragen werden in "Ex Machina" zwar aufgegriffen, eine Antwort erhält man allerdings nicht. Stattdessen liefert Garland dem Zuschauer dank des hervorragenden Drehbuchs lediglich zahlreiche Denk- und Diskussionsansätze, mit denen man sich noch lange nach dem Ende des Filmes beschäftigen kann. Dadurch bleibt „Ex Machina“ im Kopf hängen und hat absolut das Zeug dazu, ein moderner Klassiker des Genres zu werden. Verdient hätte er es!

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    • Deusfantasy 27.01.2016, 14:29 Geändert 27.01.2016, 20:28

      1. Welche Serie haben Sie zuletzt geschaut? Würden Sie sie empfehlen?
      >> Momentan schaue ich "Planet Erde". Ich würde es nicht nur jedem empfehlen, ich sage sogar, das muss man gesehen haben. Wahnsinnig interessant und visuell beeindruckend.

      2. Mit welcher Serie können Sie überhaupt nichts anfangen?
      >> The Flash. Wirklich ganz furchtbar billiger Müll.

      3. Welche Rolle würden Sie in einer Vampirserie spielen?
      >> Das ist ganz leicht. Ich wäre Damon Salvatore aus Vampire Diaries, weil ich dann mit Elena Gilbert alias Nina Dobrev zusammen sein könnte ;D

      4. Der beste Serien-Theme-Song ist?
      >> Live-Action-Serie - https://www.youtube.com/watch?v=s7L2PVdrb_8
      Zeichentrick-Serie - https://www.youtube.com/watch?v=8RtPxD64sPY

      5. Mit welcher Serienfigur hätten Sie eine heiße Affäre?
      >> Siehe Frage 3, Elena Gilbert. Diese Frau ist optisch einfach nur ein Traum.

      6. Sie sind eine Leiche in einer Kriminalserie: Was für eine Leiche und was für ein Charakter wären Sie? Warum hätte man Sie umgebracht?
      >> Interessante Frage. Ich wäre ein Wissenschaftsnerd, der totaler Außenseiter ist, und bei seinen Forschungen auf ein dunkles Geheimnis eines Politikers stößt. Welches das ist, wer der Politiker ist und warum ich getötet werde, erfahren sie bei der nächsten Folge >beliebige Krimiserie einfügen< Schalten sie ein!

      7. Gibt es ein Kleidungsstück, welches jemand in einer Serie trug, das Sie auch unbedingt wollten? Wenn ja, welches?
      >> So ziemlich jeden Anzug von Harvey Spector aus Suits.

      8. Welcher Tod einer Serienfigur ging Ihnen total nahe?
      >> Okay, da dies eine ziemlich spoilerlastige Frage ist, daher nenne ich erstmal nur die Serientitel. Sollte jemand diese noch nicht gesehen haben oder hat es noch vor, nur noch auf eigene Gefahr weiter lesen: Six Feet Under, Tico - Ein toller Freund, Lost, Dexter, Greys Anatomie, Desperate Housewives.

      +++ACHTUNG SPOILER+++

      Six Feet Under: Der Tod von Nathaniel Fisher und so ziemlich jedem am Ende
      Tico: Der Tod von Tico.
      Dexter: Ja, auch wenn ich Staffel 8 doof fand, hat mich Debra Morgans Tod mitgenommen.
      Lost: Der Tod von Jin und Sun.
      Greys Anatomie: Der Tod von Marc und von dem (ich weiß den Namen nicht) bei dem Amoklauf.
      Desperate Housewives: Als Mike starb.

      9. Welche sind Ihre Top Ten der männlichen Seriencharaktere?

      10: Doug Stamper (House of Cards)
      9. John Reese (Person of Interest)
      8. Hal (Malcolm Mittendrin)
      7. Jeffrey Murdock (Coupling)
      6. Richard Castle (Castle)
      5. Hank Moody (Californication)
      4. Harvey Spector (Suits)
      3. Francis Underwood (House of Cards)
      2. Dexter Morgan (Dexter)
      1. Dr. Gregory House (Dr. House)

      10. Welche sind Ihre Top Ten der weiblichen Seriencharaktere?

      10. Sloan Sabbith (The Newsroom)
      9. Donna Paulsen (Suits)
      8. Debra Morgan (Dexter)
      7. Elena Gilbert (Vampire Diaries)
      6. Robin Scherbatzky (How I met your Mother)
      5. Lilly Rush (Cold Case)
      4. Claire Underwood (House of Cards)
      3. Gabrielle Solis (Desperate Housewives)
      2. Sarah Linden (The Killing)
      1. Kate Beckett (Castle)

      11. Bei welcher Serie schalten Sie sofort weg?
      >> Mike & Molly

      12. Welche Serienfigur ging Ihnen in der letzten Serie, die sie sahen, am meisten auf die Nerven und warum?
      >> In den letzten Serien ging mir tatsächlich keiner auf die Nerven.

      13. Auf welche Serie freuen Sie sich am Meisten im Jahr 2016?
      >> Ich muss gestehen, ich habe in den letzten Monaten kaum mehr Serien geschaut und habe es auch nicht weiter vor. Die Ausnahme sind derzeit Natur-Dokus. Nach Planet Erde möchte ich auch noch "Das Wunder Leben" schauen.

      14. Welches Serienende war das Beste, das Sie je gesehen haben?
      >> Hier gibt es nur eine allgemeingültige Antwort. Diese lautet Six Feet Under. Besser kann man einfach keine Serie abschließen.

      15. Welche Serie sollte niemals enden?
      >> Jede Serie sollte enden. Qualität kann man nicht endlos lang halten.

      16. Gibt es einen Seriencharakter, den Sie zu Anfang mochten und später nicht mehr? Wenn ja welcher und warum?
      >> Alan aus Two and a half Men. Anfangs noch der arme Tollpatsch, der ständig einstecken muss, der alle Sympathien auf seiner Seite hatte, wurde es doch zu extrem ausgereizt.

      17. Welche Episode Ihrer Lieblingsserie mögen Sie überhaupt nicht?
      >> Da fällt mir tatsächlich keine spezielle ein.

      18. In welcher Serienfigur erkennen Sie sich oft selbst wieder?
      >> Am meisten wohl Dr. House.

      19. Wo schauen Sie Serien? Auf Streamingportalen, DVD und Bluray oder sogar im TV?
      >> Früher auch oft im TV, heute eigentlich nur noch über Stream.

      20. Welche Serie schauen Sie, einfach nur um etwas zu Lachen zu haben?
      >> Wenn mir dringend nach lachen ist, dann schaue ich mir einfach wieder eine Folge "Coupling" an. Jeff ist zum Brüllen, genau wie diese Serie.

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      • 6
        Deusfantasy 25.01.2016, 12:38 Geändert 27.01.2016, 20:32

        Filme über Behinderungen gibt es viele. Filme über das Tourette-Syndrom hingegen sind eher eine Seltenheit. Umso erfreulicher ist es, dass sich "Ein Tick anders" diesem Thema angenommen hat und es obendrein auf komödiantische, unverkrampfte Art und Weise verarbeitet.
        Jasna Fritzi Bauer, die in ihrer Rolle als Tourette-Kranke Eva sehr sympathisch und charmant agiert, spielt überzeugend, genau wie ihre gesamte Familie, bei der insbesondere Renate Delfs als coole Oma, heraussticht. Diese Familie Strumpf ist reichlich schräg, aber dafür auch durchweg liebenswert.
        Der Humor überzeugt vor allem durch die kleinen Tagträume Evas und durch ihre äußerst kreativen, aber auch obszönen Begrifflichkeiten, schließlich bekommt man eine Wortkreation wie »Kuchenfotze« nicht jeden Tag zu hören.
        Die Geschichte des Films hat hingegen ihre deutlichen Schwächen. Speziell die zweite Filmhälfte entwickelt sich in eine seltsame Richtung und driftet zu stark ins unrealistische ab. Hier wäre Regisseur Andi Rogenhagen gut damit gefahren, die Handlung etwas geerdeter verlaufen zu lassen. Ernsthaftigkeit oder Einfühlungsvermögen darf man hier ebenfalls nicht erwarten, womit unterm Strich zwar ein relativ nichtssagender, aber auch lockerer, frecher und unterhaltsamer Film aus Deutschland übrig bleibt, der allemal sehenswert ist.

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        • 9
          Deusfantasy 24.01.2016, 13:01 Geändert 01.02.2016, 11:07

          Pixar hat es wieder einmal geschafft und mich vollends verzückt. Die Geschichte der Spielzeuge, bei der stets ein sentimentaler Grundton mitschwingt, wird in „Toy Story 3“ mit viel Charme und Humor zu einem stimmigen Ende geführt. Der Film überzeugt dabei nicht nur animationstechnisch, sondern besonders deshalb, weil er auf sehr erwachsene Art und Weise über Verlustängste und zwischenmenschliche Probleme spricht, diese aber kindgerecht verpackt.
          Auch mutige Entscheidungen, wie der Einbau zahlreicher neuer Spielzeuge, die mit Ken ein echtes Highlight hervorgebracht haben sowie einiger Horrorelemente, fügen sich erstaunlich stimmig ein. Das Finale in der Mülldeponie zählt hierbei ganz sicher zu den intensivsten Momenten, die Pixar bislang auf die Leinwand brachte. Nur die kleinsten Zuschauer könnten an dieser Stelle sehr wahrscheinlich überfordert oder gar verängstigt werden.

          Ohnehin liegt das Zielpublikum hier aber wohl eher bei den erwachsenen Zuschauern. Denn „Toy Story 3“ funktioniert auf einer sehr nostalgischen Ebene und hat mich entsprechend mit auf eine Reise in meine Vergangenheit genommen. Ich saß nach dem Abspann des Films mit Tränen in den Augen vor dem Bildschirm und musste an meine Kindheit zurückdenken. An das Spielzeug, das ich besessen habe und daran, was eigentlich daraus geworden ist. Mir fiel sofort wieder, welch Zufall, meine T-Rex-Figur aus Jurassic Park ein, die ich einst als kleiner Bub zu Weihnachten geschenkt bekam. Nach vielen Jahren übergab ich ihn dann an meinen kleinen Cousin, der in dem Alter ebenso sehr auf Dinosaurier stand, wie ich zuvor. Mir kam auch mein kleiner weißer Kuschelbär in den Sinn, den ich irgendwann meiner jüngsten Schwester übergab, und dessen Verbleib mir heute leider unbekannt ist. Ich dachte auch an meine gesamte LEGO-Sammlung, mit der ich Jahre verbracht habe einen Klotz an den nächsten zu setzen, die ich schlussendlich ebenfalls einem Familienmitglied geschenkt habe, weil ich irgendwann das Interesse daran verlor. Oder aber an meine Power Rangers-Figuren, die leider irgendwann kaputt gingen und die ich deshalb notgedrungen wegschmeißen musste. All mein Spielzeug, das ich im Laufe der Zeit entweder abgegeben oder entsorgt habe, schwirrte mir durch den Kopf, genau wie die Bedeutungslosigkeit, die es ab einem bestimmten Zeitpunkt in meinem Leben für mich mit sich brachte. Irgendwann wurde nun mal aus dem ehemals kleinen Bub Deusfantasy, ein junger Mann, für den seine ehemaligen Spielkameraden, wenn überhaupt, nur noch nostalgische Bedeutung hatten.

          Diese kleine Reise in meine Vergangenheit verdeutlicht jedoch auch den zentralen Bestandteil dieses herausragenden Werkes - Der Abschied von einem bestimmten Lebensabschnitt. Denn genau wie Andy im Film, mussten auch wir irgendwann erwachsen werden und haben uns von unserem Spielzeug getrennt, die einen etwas früher, die anderen etwas später. Somit steht Andys Abschied von seinem Spielzeug auch sinnbildlich für den Abschied an seiner Kindheit. Doch ist das nicht immer gleichbedeutend mit dem Ende für die Spielzeuge, die, wie in Andys oder teilweise in meinem Fall, auch manchmal an die nächste Generation weitergereicht werden. Toy Story 3 schließt so wunderbar den Kreislauf, der mit dem ersten Teil begonnen wurde, mit einer enormen emotionalen Tiefgründigkeit. Denn auch die Spielzeuge, die zusammen mit dem Protagonisten Andy gereift sind, erlangen schlussendlich die Einsicht, dass jeder Lebensabschnitt irgendwann sein Ende findet, aber dafür ein neuer beginnt.
          Danke Pixar, für eines der wundervollsten und gleichermaßen pädagogisch wertvollsten Enden überhaupt. Für einen der wohl besten dritten Teile der Filmgeschichte und für die nostalgische Reise in meine Kindheit. Es war mir ein ganz besonderes Vergnügen!

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            Deusfantasy 22.01.2016, 12:05 Geändert 22.01.2016, 12:38

            "Schuld sind immer die anderen" ist ein hervorragender Beitrag aus Deutschland, der es aufgrund seiner hohen Qualität absolut verdient hat hier in einem Kommentar von mir verewigt zu werden.
            Dort begegnet ein Täter seinem früherem Opfer und muss sich mit seinem Verbrechen auseinandersetzen. Der Zuschauer begleitet dabei den Täter Benjamin von der inneren Entwicklung eines zerrütteten, empathielosen Menschen hin zu einem gesellschaftsfähigen, empathischen Mann, der wieder Reue und Zuneigung empfinden kann. Das wird enorm glaubhaft von einem wahnsinnig guten Edin Hasanovic verkörpert, der es schaffte, dass ich für seine zu Beginn unglaublich hassenswerte Figur, trotz dessen Schandtaten, gegen Ende eine gewisse Sympathie empfand. Er liefert für mich eine der besten Leistungen in einem deutschen Film ab, die ich bisher mitunter bestaunen durfte. Auch wenn Hasanovic alle anderen, speziell seinen Gegenpart Julia Brendler, an die Wand spielt, machtauch der restliche Cast seine Sache ganz gut. Dadurch ist ein sehr authentischer und realitätsnaher Film entstanden, der mich über die gesamte Laufzeit ein Gefühl der Beklemmung verspüren lies. Sei es in der äußerst brutalen Anfangssequenz, in der stets aufgeladenen Atmosphäre im Erziehungscamp, oder beim Täter-Opfer-Ausgleich.
            Auch wenn die Geschichte sichtbar konstruiert wirkt, so funktioniert sie trotzdem oder gerade deshalb bestens. Die packende und sich dramaturgisch immer weiter zuspitzende Handlung lies mich auch nach dem Ende nicht los, weil hier viele grundsätzliche Fragen zu Schuld und Sühne, Verantwortung und Vergebung lauern.
            Kann ich als Opfer jemandem verzeihen, der mir etwas so schreckliches angetan hat? Will ich das überhaupt? Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Sicht des Täters. Könnten wir uns so eine Tat überhaupt selber verzeihen?
            Beide Perspektiven werden vorurteilsfrei und neutral behandelt, sodass wir uns als Zuschauer selbst eine Meinung bilden können und keine vorgesetzt bekommen.
            Hätten die Figuren noch ein wenig mehr Tiefe verliehen bekommen, anstatt nur an deren Oberfläche zu kratzen, hätte es dem Film den letzten Schliff gegeben und ihn wahrhaftig herausragend werden lassen. Aber auch so, für jeden Liebhaber vom deutschen Film und von guten Dramen ein unbedingtes Muss!

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              Deusfantasy 19.01.2016, 13:03 Geändert 21.03.2021, 12:08

              Trotz meiner leichten Abneigung gegenüber den beiden Hauptdarstellern, Julia Roberts und Hugh Grant, finde ich "Notting Hill" absolut fantastisch. Das liegt maßgeblich an den skurrilen Nebencharakteren - allen voran Rhys Ifans als durchgeknallter Mitbewohner - die die humoristischen Highlights setzen. Das sind ausnahmsweise mal keine 08/15 super hübschen und langweiligen Charaktere, sondern greifbare und sehr liebenswerte Menschen mit echten Problemen. Hier sticht besonders die Muffin-Szene heraus, großartig.
              Auch die beiden Hauptdarsteller harmonieren wirklich gut miteinander, sodass ich ihnen ihre Gefühle zueinander stets abgekauft habe. Grants Charakter bleibt dabei sogar durchgehend sehr sympathisch.
              Darüber hinaus verläuft deren Liebesgeschichte natürlich recht konventionell und lässt sich sogar ein klein wenig zu viel Zeit. Am Ende hätte man den Schlusspunkt direkt bei der Pressekonferenz setzen sollen und nicht noch so dick in Sachen Kitsch auftragen sollen. Doch letzten Endes kann man gekonnt über einige Schwachpunkte hinwegsehen, da dieser Film einfach so viel Charme besitzt, und durchgehend amüsant inszeniert wurde. "Notting Hill" gehört ganz klar zu den überdurchschnittlich guten Filme seines Genres. Absolut sehenswert.

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                Deusfantasy 18.01.2016, 13:20 Geändert 26.01.2016, 08:08

                Sylvester Stallones "John Rambo" ist ein durchaus schwierig zu bewertender Film.
                Zum einen darf man es Stallone durchaus hoch anrechnen, dass er auf den wohl offensichtlichen Genozid und die damit verbundenen Greueltaten in Burma aufmerksam macht. Zum anderen gibt sich Stallone hierbei leider reichlich Mühe, sein exzessives Blutbad gegen das Militärregime zu rechtfertigen und schürt während des ganzen Films mithilfe unerträglicher Gewalt den Hass gegenüber dem politisch korrekten Feindbild. Dadurch reduziert sich der Film jedoch größtenteils auf eine reine Gewaltorgie, die nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass der Film ansonsten über wenig Substanz verfügt.

                Kann man über diese genannte Kritik hinwegsehen, erwartet den Zuschauer jedoch ein schnörkelloser Actionreißer, der atmosphärisch dicht, gut inszeniert und kurzweilig daherkommt. Der Film ist eine Schlachtplatte vom Feinsten und strotzt nur so vor abgerissenen Gliedmaßen, zersplitterten Knochen und Blutbächen. Entsprechend ist die Gewalt im Film unglaublich brutal, abscheulich, humor- und kompromisslos. Ich habe somit jedes Verständnis für Leute, die dem Film kritisch gegenüber stehen, ihm nichts abgewinnen können und negativ bewerten. Auf der Gegenseite muss man aber auch alle anderen verstehen, die einfach nur einen wirklich gut gemachten Actionfilm mit ordentlichem Unterhaltungs- und Blutfaktor genießen wollen. Diese Leute sind bei "John Rambo" nämlich definitiv an der richtigen Adresse.

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                  Deusfantasy 17.01.2016, 12:37 Geändert 21.03.2016, 09:02

                  Deusfantasy und Mr_Phil in den masochistischen Fängen des italienischen Kinos in Salò o le 120 giornate di Sodoma.
                  #1 unserer persönlichen Kommentar-Reihe, bei der jeden Monat eine weitere Rezension von uns beiden folgt.

                  „Salo - Die 120 Tage von Sodom“ ist mit absoluter Sicherheit eines der kontroversesten Werke der Filmgeschichte. Denn der Film schildert auf radikalste Weise die Erniedrigung, Folter, Vergewaltigung und Morde, die vier Faschisten an einer Gruppe Jugendlicher verüben. Kein Wunder also, dass der Film zwischen Kunst oder einem verkannten Meisterwerk, bis zum unerträglichen Albtraum in filmischer Form, der komplett unnötig war, fast das gesamte Meinungsspektrum abdeckt. Ich habe einige Tage nach der Sichtung damit verbracht, über den Film nachzudenken und bin ehrlich gesagt immer noch etwas zwiegespalten, wie ich dieses Werk nun richtig einordnen soll. Die Wahrheit liegt hier wahrscheinlich wie so oft in der Mitte.

                  Was Salo für viele Menschen wohl so unerträglich macht, ist sicher nicht nur die Odyssee der Gewalt an sich, sondern gerade die Inszenierung derer. Regisseur Pier Paolo Pasolini inszeniert seinen Film nämlich ziemlich kühl und distanziert, fast schon in dokumentarisch anmutenden Bildern. Beinahe regungslos verharrt die Kamera in ihrer starren Position, ganz gleich was sich im Bildraum abspielt, wodurch nicht nur die Jugendlichen im Film, sondern auch der Zuschauer durch das gnadenlose Vorführen der Grausamkeiten gequält wird. Es ist aber auch die reine Selbstverständlichkeit mit der die Leute all ihre Taten verüben, die eine so schockierende Wirkung hat.
                  Ich habe mich hier zwischendurch oft gefragt, wie sich die Schauspieler wohl während dem Dreh gefühlt haben. Es ist sicher nicht einfach, so etwas Verabscheuungswürdiges zu spielen.

                  Pasolinis Ziel mit Salo war wohl eine schonungslose Abrechnung mit dem Faschismus. Gewalt gegenüber normalen Leuten, denen sämtliche Rechte entzogen werden, und deren Menschenwürde mit Füssen getreten wird. Pasolini gestaltet seinen Film zwar bewusst als exzessive Odyssee der Gewalt, für eine fundierte Kritik an politisch realen Systemen reicht es dabei allerdings eher weniger, da er den Faschismus selbst nicht näher beleuchtet und nie wirklich hinterfragt, sondern nur Menschen zeigt, die rein zufällig Faschisten sind. Ich denke, man sollte den Film viel eher als Hinterfragung der Möglichkeiten unbegrenzter Macht sehen, da er aufzeigt, wozu Menschen in der Lage sind, wenn sie mit genügend Macht ausgestattet werden.
                  Allerdings wurde ich auch den Eindruck nicht los, dass Pasolini in diesem Film eventuell lediglich seine persönlichen kranken Gedanken im Deckmantel der Faschismus-Kritik ausgelebt hat. Das man andere Menschen erniedrigt, quält und sie ihre eigenen Exkremente verspeisen lässt, ist eine klare Darstellung von Macht. Worin aber der Reiz am eigenen Verspeisen von Exkrementen besteht, bleibt mir hier dann doch verborgen. Das ist genau wie die Charaktere selbst komplett überzogen. Alle diese Faschisten waren psychisch so extrem kaputte Menschen, da braucht es schon wesentlich mehr, als die grenzenlose Verfügung von Macht, um einen Menschen zu solchen Handlungen zu bewegen. Trotzdem lässt mir gerade der Gedanke daran, dass solche Personen womöglich tatsächlich so eine uneingeschränkte Macht besitzen könnten, einen Schauer über den Rücken laufen.

                  Betrachtet man den Film mal ganz nüchtern, handelt es sich bei Salo um einen handwerklich guten Film, der eine Aussage vermitteln möchte, wie auch immer ein jeder diese auffasst und dem man einen gewissen "Unterhaltungswert" nicht absprechen kann. Für mich hat dieser Film definitiv seine Daseinsberechtigung und ist als gelungen zu bezeichnen, wenn auch nicht das ganz große Meisterwerk, was andere in ihm sehen. Und egal wie man letztlich zu Salo stehen mag - es ist nur zu verständlich, wenn man diesen Film verabscheut und als unnötig ansieht - bin ich ganz klar der Auffassung, dass ein Film selbst bei den schlimmsten Tabubrüchen und Grausamkeiten alles zeigen und thematisieren dürfen muss. Es darf filmisch einfach keinerlei Grenzen geben. Ob das Gezeigte dann wiederum sinnvoll ist, dass muss jeder, wie in diesem Fall, für sich selbst entscheiden.
                  Empfehlenswert nur für Leute, die ihren cineastischen Horizont erweitern wollen und vor allem keinen schwachen Magen haben.

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                  • 1. Hätten Sie gerne im Mittelalter gelebt?
                    --> Höchstens, wenn ich König wäre ;D
                    Spaß beiseite. Sam hat es schon gut erklärt. Das Mittelalter war eine scheiß Zeit und kommt in Filmen vielleicht mal cool rüber, aber wirklich dort leben, würde wohl kaum einer wollen.

                    2. Wer ist Ihr größter Feind?
                    --> Das Leben!

                    3. Wie ist das Verhältnis zu Ihren Eltern?
                    --> Nicht sehr gut. Mein versoffener, cholerischer Vater hat mich nie wirklich geliebt oder als Sohn akzeptiert und mir das auch immer ganz deutlich gezeigt. Meine Mutter liebt mich zwar, hat ihre guten Seiten und ich hätte es echt schlimmer treffen können, aber eben auch deutlich besser.

                    4. Welcher Ihrer Freunde hat Sie am meisten geprägt?
                    --> Ich glaube, im einzelnen war keiner total prägend. Es waren alle Menschen und Situationen im gesamten, die mich zu dem gemacht haben, der ich heute bin. Ganz besonders prägend war meine Schulzeit.

                    5. Folgen Sie eher Ihrem Kopf oder Ihrem Gefühl?
                    --> Ich bin ein Kopfmensch, durch und durch.

                    6. Waren Sie schon einmal auf einem Poetry Slam?
                    --> Nein, aber das ist durchaus etwas, das ich mir mal ansehen würde. Habe dahingehend zumindest kein Desinteresse.

                    7. Glauben Sie, dass die Vergangenheit in einer Beziehung eine Rolle spielt?
                    --> Aber natürlich. Wir sind wer wir sind und schleppen vergangenes immer mit uns rum, ob wir wollen oder nicht.

                    8. Haben Sie Kosenamen? Falls ja, wie kamen Sie zu diesen?
                    --> Ha ha, ich werde von meiner besten Freundin immer "Mon Cherry" genannt ;)

                    9. Können Sie Ihre größte Fantasie beschreiben?
                    --> Das ist eine ganz gemeine Frage und tatsächlich der falsche Ort, um diese hier zu benennen. Es ist zu eurem eigenen Schutz ;D

                    10. Können Sie sich daran erinnern wer Ihnen das Fahrradfahren beigebracht hat? Wenn ja, erzählen Sie uns die Geschichte dazu?
                    --> Ich kann aufgrund einer Behinderung leider kein Fahrradfahren, obwohl ich das nur zu gerne wollen würde :-(

                    11. Wären Sie lieber weniger attraktiv und steinreich oder extrem gutaussehend und dafür arm?
                    --> Ich wäre von mir aus gerne total hässlich und super arm, solange sich dafür mein Gesundheitszustand bessern würde, damit meine ich total gesund zu sein. In meiner derzeitigen Lage würde ich aber wohl zum Geld tendieren, da es keine Rolle spielt, ob ich nun wie jetzt durchschnittlich oder danach beschissen aussehe.

                    12. Was begeistert Sie an der Stadt/dem Dorf in der/dem Sie leben?
                    --> Schwebende Busse. Muss ich mehr sagen? ;D

                    13. Was war Ihre coolste Verkleidung zu Halloween bzw. Karneval?
                    --> Ich habe mich noch nie verkleidet. Das war früher nie mein Ding.

                    14. Was würden Sie drei Tage lang ohne Strom machen?
                    --> Gesellschaftsspiele spielen oder lesen.

                    15. Welches ist Ihr Lieblingszitat und warum ist es gerade dieses?
                    --> Ich habe kein wirkliches Lieblingszitat. Ich höre ab und an immer einige wirklich gute, versäume es dann aber mir diese zu notieren oder auf sonstige Weise zu merken.

                    16. Wenn Sie in einer Band wären, welches Instrument würden Sie spielen?
                    --> Zum dritten Mal in Folge wähle ich Piano.

                    17. Wenn Sie ein Schild um den Hals hängen hätten, was würde da drauf stehen?
                    --> Bin gerade zu unkreativ, daher einfach und schlicht mein Name!

                    18. Wenn Sie ein "Drink" wären, welcher wäre es und warum?
                    --> Da die meisten Menschen mich tendenziell eher nicht mögen, wäre es wohl sowas wie Wasabi-Saft ;D

                    19. Wie machen Sie Ihrem Ärger Luft?
                    --> Selbstgespräche führen und ab und zu laut schreien. Wirkt echt befreiend.

                    20. Wurde schon einmal ein Gerücht über Sie verbreitet? Wenn ja, welches war es?
                    --> Ich kann gar nicht aufzählen, wie viele es waren. Die meisten davon waren jedenfalls absolut demütigend und entstanden während der Schulzeit. Am häufigsten war es wohl, dass behauptet wurde, ich sei schwul. Das war zum Glück noch eines der harmlosesten.

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                      Deusfantasy 11.01.2016, 12:44 Geändert 29.03.2016, 10:13

                      Eine der kreativsten Ideen, die mir seit langem untergekommen ist, stammt ganz klar aus dem Kurzfilm „Skhizein“. Dort wird ein junger Mann Namens Henri von einem Meteoriten getroffen, wodurch sein Körper sich fortan um 91 cm verschiebt. Der Zustand unter dem Henry leidet, dieses verschoben oder auch neben der Spur sein kann als Metapher für das Auftreten einer nicht näher definierten geistigen Krankheit und dem Versuch damit umzugehen, begriffen werden. Der Meteorit symbolisiert hierbei die Ursache dessen. Da Skhizein übersetzt mehr oder weniger „abspalten“ bedeutet, kann man hier wohl auf Schizophrenie schließen, obwohl das Verschoben sein auch auf jede andere geistige Krankheit bezogen werden kann. Wenn man neben der Spur steht, kann man anderen Menschen nur schwer beschreiben, wie sich das anfühlt. Die 91 cm sind die Visualisierung dieses Zustands, so dass der Zuschauer ein ungefähres Bild von Henris unmittelbarer Gefühlswelt erhält. Wunderschön animiert, mit toller Musik unterlegt, und auf eine intelligente, skurril witzige Weise erzählt, ist hier wirklich ein herausragendes Werk entstanden.

                      https://www.youtube.com/watch?v=hD7-IedqPZM

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                        über Klass

                        "Ich lebe...ihnen zum Trotze!"

                        Diesen Satz, habe ich früher selbst in leicht abgewandelter Form oft zu mir gesagt. Es lag darin begründet, dass ich selbst einst ein starkes Opfer von Mobbing war und dadurch mit 15 Jahren schließlich sogar bis an die Grenze zum Selbstmord getrieben wurde. Ich war nie Opfer von extremer körperlicher Gewalt - Regelmäßige Schläge auf die Schulter und hier und da mal ein „Eisbein“, was ein paar Stunden humpeln zur Folge hatte - das war vergleichsweise milde und leicht zu ertragen. Bei mir war es über die Jahre mehr der seelische Schmerz, der mich fast kaputt machte.
                        Es ist sicherlich wenig verwunderlich, dass diese Erfahrungen einen besonders ausgeprägten Beschützerinstinkt in mir weckten. Dieser meldet sich insbesondere dann immer, wenn ich mitbekomme, wie schwache Menschen oder insbesondere welche mit einer Behinderung von anderen nieder gemacht werden. Dann brodelt es in mir und ich verspüre eine riesige Wut, platze fast und bin nahe den Tränen.
                        Entsprechend war es auch eine sehr tief in mir verankerte Wut, die ich über den Großteil der 100 Minuten Laufzeit von „Klass“ verspürte. Hier wird auf sehr eindringliche, schonungslose, fast dokumentarische anmutende Art und Weise die Vorgeschichte eines Amoklaufs erzählt, bei dem das perfide System des Schulmobbings durchleuchtet wird und am Ende die Grenzen zwischen Opfern und Tätern fließend sind.
                        Dabei wird eine so ungeheure Intensität entwickelt, dass mir das Gesehene ziemlich tief unter die Haut ging. Ich wusste gar nicht, auf wen ich nun wütender sein soll – Die Täter, die Mitschüler, die nur zusahen und lachten, die Lehrer, die Eltern oder aber die Opfer selber, die die Chance bekamen, Licht ins Dunkel zu bringen und es nicht taten. Es ist ein gemeinschaftliches Versagen, weil hier wirklich alle Personen entweder wegsehen, mitmachen, oder genau die falschen Hilfeleistungen anbieten.

                        Natürlich zeigt dieser Film einen absoluten Extremfall auf, aber wer behaupten sollte, diese Schilderungen im Film seien übertrieben oder komplett aus der Luft gegriffen, dem versichere ich, es ist nachvollziehbar und realistisch dargestellt. Bei mir nahm es einen ähnlichen, wenn auch zugegebenermaßen milderen Verlauf.
                        Doch ich muss zugeben, auch mir schwirrten sowohl solche Gedanken eines Amoklaufs als auch eines Selbstmordes im Kopf. Beides erschien mir damals als eine gute Option. Mir blieb der Ausweg den Kaspar und Joosep in Film wählen, jedoch zum Glück erspart, weil ich glücklicherweise rechtzeitig einen Ausweg fand, auch wenn dieser mir beinahe meine schulische Laufbahn zerstörte. Hätte ich aber einen ähnlichen Zugang zu einem solchen Waffenarsenal gehabt, es wäre wohl ebenso in einer Katastrophe geendet…
                        Von daher konnte ich mich nur allzu gut in die beiden Figuren hineinversetzen. Sie sind keine Monster, die aus Rache handelten, sondern ihre Tat war vielmehr ein Befreiungsschlag aus ihrer Pein.
                        Wenn ein Verbrechen geschieht, sei es eine Schießerei in der Schule oder ein terroristischer Akt wie der 11. September, ist die erste Reaktion der Medien, den Täter zu entmenschlichen, um ihn verurteilen zu können. Mit der gleichen Handlung, weigern wir uns, die Wurzeln von Gewalt zu verstehen, und sie wiederholt sich dadurch immer und immer wieder. Es ist natürlich immer noch kein Grund, die Taten eines solchen Amoklaufs zu rechtfertigen oder gar gutzuheißen, aber ich konnte zumindest großes Verständnis dafür aufbringen. Und genau darin, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, liegt die Stärke des Films.

                        Leider muss es in unseren heutigen Gesellschafft häufig immer erst eine Situation eskalieren, bevor reagiert wird oder sich einem die Ernsthaftigkeit der Handlungen und deren Wirkung auf andere erschließen. Gerade deswegen sollte der Film ein mahnendes Beispiel dafür sein, wie schnell aus anfänglichen Hänseleien eine Katastrophe entstehen kann, die eigentlich jederzeit hätte aufgehalten werden können, wenn einige Personen nur rechtzeitig die richtigen Schlüsse gezogen oder eingegriffen hätten.
                        Dieser Film stimmt sehr nachdenklich und hinterlässt auch einen sehr nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis des Betrachters. Daher sollte "Klass" dringend als Pflichtprogramm an allen Schulen gezeigt werden. Selbst wenn dadurch nur eine Person zur Besinnung gebracht wird und aufhört andere zu mobben, wodurch eine andere Person wieder ruhig schlafen kann, ist die Welt bereits ein besserer Ort.

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                          Deusfantasy 08.01.2016, 13:00 Geändert 08.01.2016, 13:21

                          Würde man die Qualität eines Filmes nur anhand der vergossenen Tränen der Zuschauer messen, so wäre „Die Melodie des Meeres“ alleine durch mich bereits einer der stärksten Filme des Jahres.
                          Diese zuckersüße gute Nacht Geschichte um keltische Mythen, um eine Familie, die wieder zu sich finden muss und um die Bestimmung der eigenen Herkunft strotzt nur so vor Detailreichtum, Magie, Liebe und Wärme.
                          Die Beziehung der beiden Geschwister, die ihre Mutter so schmerzlich vermissen, wird von der Suche nach Anerkennung, bis hin zu Eifersucht und Herzlichkeit vielschichtig und einfühlsam dargestellt, genauso wie der unterschiedliche Umgang der einzelnen Familienmitglieder mit der Trauer um den Verlust der Mutter. Der Zeichenstil ist einfach nur atemberaubend schön, jedes Bild wirkt fast wie ein Gemälde und ist in einzigartiger Weise gestaltet. Der ausgezeichnete Soundtrack bleibt zudem im Ohr hängen und fügt sich perfekt ein.
                          Auch wenn der Film zwischendrin ab und an etwas schleppend erzählt wird, wiegen doch alle positiven Seiten diesen Umstand deutlich auf. So bleiben am Ende 93 Minuten herausragende Zeichentrick-Kunst, die für Jung und Alt geeignet ist, sowohl die Sinne als auch das Herz anspricht und mich in Gänze verzauberte. Und mehr vermag ein Zeichentrickfilm bei mir nun wirklich nicht zu erreichen.

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                            Deusfantasy 07.01.2016, 10:31 Geändert 16.04.2016, 20:10
                            über More

                            Es ist schon bemerkenswert, wie viel Inhalt mit starker Aussagekraft, der einen wirklich zutiefst nachdenklich stimmt, man in nur wortlosen 6 Minuten Film unterbringen kann. Genau das ist Regisseur Mark Osborne mit seinem herausragenden Kurzfilm „More“ gelungen, der im Stop-Motion-Verfahren die Geschichte eines Fabrikarbeiters erzählt, der ein Tristes Leben führt und auf der Suche nach seinem Glück ist. Statt auf Worte, setzt er dabei allein auf Gestik, Musik und Soundeffekte, wodurch eine grandiose Atmosphäre entsteht. Wie der Fabrikarbeiter sein Glück findet, und was dieses alles mit sich bringt, möchte ich jetzt gar nicht näher erläutern, das soll jeder selbst bestaunen. Das Anschauen lohnt sich, versprochen.

                            https://www.youtube.com/watch?v=cCeeTfsm8bk

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                            • Deusfantasy 06.01.2016, 09:38 Geändert 06.01.2016, 09:39

                              Holla die Waldfee, da wollte es wohl jemand wissen ;D
                              Du hast es dir zu Jahresbeginn mit 7 Filmen an einem Tag direkt mal richtig gegeben, und dann auch nur Horrorfilme.
                              Sieben ist übrigens mein persönlicher Tagesrekord, den ich wohl so schnell nicht wieder knacken werde. Da geht ja mehr als der halbe Tag für drauf ;P

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                                Deusfantasy 05.01.2016, 10:35 Geändert 08.02.2016, 14:31

                                Für immer Dein - Was sich dem Titel nach zuerst wie eine billige Rom-Com anhört, entpuppt sich schnell als eine auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte über das Altwerden, dem Thema Demenz und die damit verbundenen Schwierigkeiten des Alltags.
                                In der Handlung geht es um Craig Morrison, der für sich und seine Frau Irene, die langsam beginnt, Anzeichen von frühzeitiger Altersdemenz zu zeigen, ein kleines Häuschen bauen will, weil das alte Haus nicht mehr lebenstauglich für seine Frau ist. Doch werden ihm durch die Bürokratie der kanadischen Ämter dabei immer wieder Steine in den Weg gelegt.
                                Warum „Für immer Dein“ so wunderbar funktioniert, liegt vor allem an Hauptdarsteller Cromwell. Er gibt einen störrischen, rauen aber dabei doch immer würdevoll bleibenden und gutherzigen Craig ab, der gegen die Behörden mit Herzblut kämpft. Man kann ihn nur sympathisch finden und folgt ihm somit auch nur zu gerne. Aber auch der Rest des Casts weiß zu überzeugen. Gerade Genevieve Bujold als seine Frau Irene, deren Liebe zu Craig und insgesamt zueinander man den beiden zu hundert Prozent abnimmt.
                                Es ist nicht einfach für einen Film sich so einem Thema angemessen zu nähern, ohne in ein klischeehaftes Muster zu verfallen. Doch Michael McGowan gelingt es erfreulicherweise sehr bodenständig zu bleiben, dabei einen ungeschönten Blick auf das Älterwerden zu werfen und trotzdem für einige rührende Momente zu sorgen, die nicht aufgesetzt oder kitschig wirken. Es ist ein insgesamt sehr ausdrucksstarker und ruhig erzählter Film, der sich viel Zeit nimmt, jedoch gerade dadurch den richtigen Ton trifft. Eine lohnenswerte kleine Perle aus Kanada, unbedingt sehenswert.

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                                  Deusfantasy 04.01.2016, 14:11 Geändert 04.01.2016, 14:16

                                  Lange vor meiner Leidenschaft für Filme, ging dem eine bis heute anhaltende und nicht minder große Leidenschaft für Videospiele voraus. Als Zocker gab es im Bereich Gaming-Sendungen nach dem Ende von Giga Games auch nur eine echte Alternative – Game One. Erfreulicherweise lief die Sendung dann auch noch mit bekannten und ziemlich sympathischen Gesichtern aus der Giga Zeit. Die Sendung war lange Zeit wirklich fantastisch. Die Beiträge waren sehr kreativ, hatten Witz, konnten unterhalten, und waren zudem auch noch informativ. Doch irgendwann wollten die Jungs scheinbar zu viel und verloren sich in ihrer endlosen Kreativität. Je älter sie wurden, umso mehr ausgeflippter Ideen und Charaktere brachten sie hervor – Stichwort Eduard Laser. Die Spiele und deren Informationsgehalt rückten dadurch mit der Zeit leider immer mehr in den Hintergrund. Vordergründig wollten die Jungs ihre Ideen ausleben, die in einer Sendung über Videospiele jedoch mehr oder weniger fehl am Platze waren.
                                  Gerade das letzte Drittel an Sendungen war für mich als begeisterter Zocker und auch Anhänger der Rocket Beans kaum noch zu ertragen. So war es auch wenig verwunderlich, dass die Sendung eingestampft wurde, womit ich aufgrund der schwachen Qualität ehrlich gesagt aber sogar schon wesentlich früher gerechnet habe. Bis dahin wusste ohnehin nur noch ihr Blog mit den Lauschangriffen und Knallhart durchgenommen zu unterhalten, ansonsten hätte mich Game One komplett verloren. Auch wenn sie nach wie vor extreme Qualitätsschwankungen haben, bin ich doch froh, dass es die Jungs auch nach dem Ende der Sendung weiterhin auf Twitch zu sehen gibt.

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                                    Deusfantasy 03.01.2016, 12:43 Geändert 09.04.2019, 15:04

                                    Selten waren Telefonieren und Autofahren in einem Film so spannend wie in "No Turning Back". Der Film ist eine starke Charakterstudie über einen Familienvater am Rande des Abgrunds, der eine folgenschwere Entscheidung getroffen hat, die sein Leben komplett auf den Kopf stellt. Dabei sitzt Tom Hardy den ganzen Film über durchgehend in einem Auto und telefoniert mit mehreren Personen. Eine schwierige Aufgabe für einen Schauspieler, satte 80 Minuten den Alleinunterhalter für den Zuschauer zu spielen. Das gelingt Hardy jedoch tadellos. Mal völlig aufgewühlt, mal völlig klar und rational. Das Geschehen ist jederzeit in seinem Gesicht abzulesen. Eine bravouröse Leistung.
                                    Aus dem stark begrenzten Setting des Autos, bei dem es ansonsten optisch nur die von Lichtern durchflutete Autobahn zu sehen gibt, wird aufgrund von einigen einprägsamen, gut geschriebenen Dialogen und einer echten Lehrstunde in Sachen Beton, nahezu das Maximum herausholt.
                                    Das Wichtigste ist für mich aber ohnehin die Botschaft, die der Film am Ende vermittelt: »Steh zu deinen Fehlern, egal welche Konsequenzen sie haben«.
                                    Wie wohl jeder weiß, ist es alles andere als einfach, sich daran zu halten. Umso bewundernswerter und vorbildhafter ist die Figur des Ivan Locke.

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                                    • Deusfantasy 29.12.2015, 15:42 Geändert 29.12.2015, 15:42

                                      1. Bester Film: Birdman

                                      2. Bestes Drehbuch: Birdman / Ex Machina

                                      3. Beste Regie: George Miller (Mad Max: Fury Road) / Birdman (Alejandro González Iñárritu)

                                      4. Beste darstellerische Leistung: Michael Fassbender (Steve Jobs)

                                      5. Beste Technik: Mad Max: Fury Road

                                      6. Wichtigster Film: The Look of Silence / Mad Max: Fury Road

                                      7. Bestes Popcorn-Kino: Mad Max: Fury Road

                                      8. Bester Soundtrack: Whiplash

                                      9. Bester Filmcharakter: Steve Jobs (Michael Fassbender, Steve Jobs) , Ava (Alicia Vikander, Ex Machina)

                                      10. Bestes Filmpaar: Max & Furiosa (Mad Max: Fury Road)

                                      11. Bester Look: Mad Max: Fury Road / Ex Machina

                                      12. Bester Genrefilm: Mad Max: Fury Road / Ex Machina

                                      13. Kreativster Film: Alles steht Kopf

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                                        Ich muss gestehen, ich habe diesen Disney-Film zum aller ersten Mal gesehen. Natürlich war mir die Geschichte um Cinderella bereits vorher bestens bekannt, insofern wusste ich ungefähr, was auf mich zukommt, zumindest dachte ich das. Aber darauf, wie inhaltslos dieser Film dann doch ist und wie wenig Charme und Gefühl er versprüht, war ich dann nicht gefasst. Das fängt schon bei den Figuren an, die natürlich Disney üblich selten mal sowas wie Tiefe besitzen, aber hier doch in der Tat alle aufs äußerste Minimum reduziert und ziemlich charakterlos sind. Die Stiefmutter ist böse, genauso wie die Stiefschwestern und Cinderella ist das arme kleine Ding, das ungerecht behandelt wird. Ganz schlimm ist hier aber der Prinz, der nach nur einem Tanz erkennt, dass Cinderella seine große Liebe ist. Gerade „Arielle“ oder „Die Schöne und das Biest“ haben gezeigt, wie es richtig geht. Dort war es absolut verständlich, warum die Prinzen sich in die jeweilige Figur verliebt haben. Andersherum genauso. Warum also alles so ist wie es ist, darauf liefert mir der Film keine Antwort. Märchen hin oder her, andere Filme haben es besser gemacht.
                                        Das Cinderella als Hauptfigur mehr oder weniger nur eine Nebenrolle spielt und stattdessen der halbe Film ein Tom und Jerry Verschnitt ist, passt irgendwie auch ins Bild. Zugegeben, die Mäuschen und Vögel sind durchaus ganz putzig, aber eben auch nicht mehr und im Vergleich zu anderen Disney- Sidekicks nicht gerade sehr hervorstechend.
                                        Die Geschichte selbst wirkt stellenweise einfach zu schnell dahin geklatscht, anstatt sich die nötige Zeit zu nehmen. Es fehlen daher auch die magischen Momente, womit der Funke zu keinem Zeitpunkt auf mich herüberspringen wollte. Immerhin ist die Musik relativ ansprechend, hängt aber ebenfalls im Vergleich zu den besten Produktionen klar hinterher. Einer der wirklich eher mäßigen Filme aus dem Hause Disney, der eher für Kinder oder für Leute, in denen noch eine kleine Prinzessin steckt, empfehlenswert ist. Für mich dagegen wirklich sehr enttäuschend.

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                                          Da habe ich doch tatsächlich den Hauptpreis gewonnen. Auf dieser Seite läuft es einfach mit den Gewinnspielen für mich, echt beängstigend. Ich freu mich jedenfalls, danke :-)

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                                          • Deusfantasy 23.12.2015, 10:14 Geändert 23.12.2015, 10:25

                                            1. Was war für Sie als Kind das Schönste in der Weihnachtszeit?
                                            -> Selbstredend die Geschenke ;D

                                            2. Gibt es bei Ihnen in der Familie Traditionen, die an Weihnachten gepflegt werden? Wenn ja welche und pflegen Sie sie heute noch?
                                            -> Meine Familie legt jedes Jahr vor dem Essen Geld unter den Teller. Ist so eine bescheuerte polnische Tradition. Dann beten sie vor dem Essen das Vater Unser und reden Jahr für Jahr auf mich ein, dass ich da mitmachen soll. Jahr für Jahr dasselbe Spiel, mit demselben Ergebnis - Ich mache nicht mit, weil Ich es verabscheue.

                                            3. Was schmeckt am Besten am heiligen Abend, was wird bei Ihnen serviert?
                                            -> Es gibt jedes Jahr seit ich denken kann Erbsensuppe als Vorspeise. Die Hauptspeise variiert allerdings seit einigen Jahren. Am liebsten sind mir immer Shrimps mit Reis.

                                            4. Was gefällt Ihnen an der Weihnachtszeit besonders und was nicht?
                                            -> Das Einzige was mir gefällt, sind tatsächlich die Geschenke. Ansonsten kann ich Weihnachten nicht ausstehen, weil es zutiefst heuchlerisch ist. Wir mögen uns nicht oder hatten dicken Streit - Scheiß drauf, es ist Weihnachten - In dieser Zeit vertragen wir uns, weil der Tag das so vorsieht und streiten oder mögen uns nicht danach wieder weiter, bis zum nächsten Weihnachtsfest, yay!

                                            5. Singen Sie noch Weihnachtslieder?
                                            -> Hab ich nie, werde ich nie ;D

                                            6. Ist der Weihnachts-Hit "Last Christmas" der Klassiker schlechthin oder mittlerweile einfach schon nervig?
                                            -> Ich mag den Song. Allerdings nur in gesunden Dosen. Das bedeutet, nur ein paar Mal im Jahr, dann wird er auch nicht nervig.

                                            7. Ob filmisch, musikalisch, ein Erlebnis oder eine schöne Zeit: Was war Ihr Highlight im Jahr 2015?
                                            -> Filmisch waren es Birdman, Whiplash und Mad Max: Fury Road, weil sie mir ein besonderes Kinoerlebnis boten. Ansonsten war es ein Gespräch mit einem Flüchtling aus Eritrea, den ich in einem Jugendzentrum kennenlernte, wo ich ein Praktikum machte. Er schilderte mir, wie er es nach Deutschland schaffte. Er verlor zahlreiche Angehörige, wurde gefoltert und hatte einige Narben am Körper. Das war erschütternd und werde ich so schnell nicht vergessen.

                                            8. Wie verbringen Sie Silvester?
                                            -> Leider komplett alleine :'-(

                                            9. Worauf freuen Sie sich im kommenden Jahr am meisten?
                                            -> Es ist wahrscheinlich zutiefst traurig, aber das Einzige worauf ich mich nächstes Jahr freue, sind einige Videospiele nachzuholen, die ich dieses Jahr noch nicht zocken konnte - Stichwort Fallout 4.

                                            10. Was aus dem Jahr 2015 bereuen Sie am meisten?
                                            -> Ich persönlich bereue tatsächlich nichts. Ich stehe hinter allem was ich gesagt und getan habe.

                                            11. Haben Sie Vorsätze für das neue Jahr? Wenn ja welche?
                                            -> Nein. Die bringen ohnehin nix.

                                            12. Haben Sie die Vorsätze vom letzen Jahr erfüllt? Wenn nicht, woran sind Sie gescheitert?
                                            -> Ich hatte keine.

                                            13. Welches ist Ihr größtes Ziel für 2016 und wie wollen Sie es erreichen?
                                            -> Nicht mehr so deprimiert durchs Leben zu laufen. Wie ich das erreichen soll, weiß ich allerdings nicht.

                                            14. Welcher wird der erste Kinofilm sein, den Sie sich im neuen Jahr ansehen werden?
                                            -> Wahrscheinlich die Melodie des Meeres. Das entscheide ich dann relativ spontan.

                                            15. Stichwort: Oscar! Schauen Sie sich die kommenden Oscars an und haben Sie schon einen oder mehrere Favoriten? Wenn ja, welche?
                                            -> Mal schauen, ob ich sie gucke. Mein Favorit in allen technischen Kategorien und in Sachen Regie ist ganz klar Mad Max. Bei der männlichen Hauptrolle kann der Sieg nur über Michael Fassbender gehen. Ansonsten muss ich noch die wichtigsten Filme nachholen.

                                            16. Auf welchen Serienstart im Jahr 2016 freuen Sie sich besonders.
                                            -> Momentan fehlt mir so ein bisschen die Lust auf Serien, daher werde ich wohl nur GoT Staffel 6 schauen.

                                            17. Gehen Sie auf den Weihnachtsmarkt oder ist das gar nicht so Ihr Ding?
                                            -> Früher bin ich echt gerne auf Weihnachtsmärkte gegangen. Wie so vieles andere kann ich das leider kaum noch tun.

                                            18. Was wünschen Sie sich im kommenden Jahr?
                                            -> Was ich mir jedes Jahr mich betreffend wünsche - Ein glückliches Leben zu führen. Nur leider wird es Jahr für Jahr beschissener.

                                            19. Was werden Sie im kommenden Jahr ändern?
                                            -> Das weiß ich noch nicht.

                                            20. Was wünschen Sie den anderen Lesern/Leserinnen und Teilnehmern/Teilnehmerinnen?
                                            -> Alles Glück der Welt für die, die es auch verdienen :-)

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                                            • Deusfantasy 21.12.2015, 18:24 Geändert 21.12.2015, 18:35

                                              "Mal ehrlich, bei wem haben die Kinogänge nicht auch an dem hervorragenden Serienangebot gelitten?"

                                              Bei mir ;D
                                              Ich habe tatsächlich keine einzige Serie in diesem Jahr begonnen und fast ausschließlich Filme geschaut. Jedenfalls schön, dass du diesmal mitgemacht hast :-)

                                              2
                                              • Hier ist mein Kommentar zum vierten Advent für colorandi_causa:

                                                http://www.moviepilot.de/movies/hero/comments/1452900

                                                Es ist sehr schade, dass diese tolle Aktion heute ihr Ende findet, weil sie einige wirklich grandiose Kommentare hervorgebracht hat. Nichtsdestotrotz wünsche ich euch alle einen schönen 4. Adventssonntag!

                                                4
                                                • 9
                                                  Deusfantasy 20.12.2015, 12:45 Geändert 04.12.2016, 09:32
                                                  über Hero

                                                  ★ ★ Dies ist mein Wichtelkommentar für den 4. Advent im Rahmen der Community-Wichtelaktion 2015 für colorandi_causa★ ★

                                                  „Hero“ ist wie ein nicht enden wollender Rausch der Sinne, bei dem fast im Sekundentakt neue Eindrücke auf einen einprasseln. Nachdem ich den Film zum ersten Mal geschaut hatte, war ich am Ende einfach nur ziemlich erschlagen von der traumhaften Bilderorgie und müsste ihn wohl noch mehrere Male schauen, um wirklich alle Eindrücke in Gänze erfassen zu können. Was Regisseur Yimou Zhang hier mit „nur“ 30 Millionen Dollar Budget auf die Leinwand gezaubert hat, ist schlicht ein stilistisches und visuell beeindruckendes Meisterwerk aller erster Güte, das fast der Perfektion gleichkommt.

                                                  Der Film spielt zu der Zeit der chinesischen Reichsgründung im 3. Jahrhundert v. Chr. Damals war China in 7 Königreiche gespalten die alle untereinander Krieg führten, man spricht daher auch von der Zeit der streitenden Reiche. Zu der Zeit herrschte der König von Qin, um den sich zahlreiche Legenden und Mythen über Attentäter die dem König nach dem Leben trachteten, ragen. Einer Legende davon nimmt sich der Film an.
                                                  Am Hof des Königs von Qin erscheint ein namenloser Krieger, der schildert, wie er die drei größten Attentäter des Landes und damit auch die gefährlichsten Feinde des Herrschers getötet haben will.
                                                  Der König hinterfragt die Erzählungen des namenlosen Kriegers jedoch, wodurch im Laufe der Zeit ein komplexes Gebilde aus verschiedenen Versionen entsteht, welche den Zuschauer immer wieder auf eine falsche Fährte führen. Das Besondere an der Erzählweise von „Hero“ ist aber, dass Regisseur Yimou Zhang für jede dieser unterschiedlichen Erzählungen eine eigene Farbgestaltung gewählt hat. Diese schlägt sich vor allem maßgeblich in der Kleidung nieder, die in jeder Episode eine unterschiedlich dominierende Farbe hat. Dadurch kann man die einzelnen Episoden in eine rote, eine blaue, eine weiße und eine grüne Version unterteilen und visuell klar voneinander trennen.

                                                  Bereits anhand der kunstvollen Farbgestaltung wird klar ersichtlich, dass „Hero“ seinen großen Reiz vor allem aus seiner ästhetisch wunderschönen Bildsprache zieht. Schon die Ausstattung mit allen Kostümen, Kulissen und dem Make-Up vermittelt das Gefühl, sich mitten in einer längst vergessenen Kultur zu befinden. Dazu gesellen sich atemberaubende Landschaftsaufnahmen und Bildkompositionen, die ein wahres Vergnügen für das Auge darstellen.
                                                  Unvergleichlich sind hier aber vor allem die brillant inszenierten Kampfszenen, die mit Schwert, Stock, Speer oder bloßen Händen einen absoluten Höhepunkt des Martial-Arts-Genres markieren. Yimou ignoriert hierbei alle physikalischen Gesetzmäßigkeiten und lässt seine Akteure während der Kämpfe schwerelos durch die Luft schweben oder wie Jesus über Wasser laufen. Dabei werden Wassertropfen schon mal zu gefährlichen Geschossen oder Blätter zu einem verheerenden Wirbel aufgeblasen. Die Choreographien der Kämpfe sind mit einer derartigen Schönheit und Eleganz in Szene gesetzt, dass man sie auch problemlos als reines Ballett der Lüfte bezeichnen könnte. Diese ästhetisch prachtvolle Inszenierung stellt selbst den Schwanensee glatt in den Schatten. Schlussendlich lassen auch die fantastische Musik und das hochkarätige Darsteller-Ensemble keine Wünsche offen und runden ein herausragendes Seherlebnis grandios ab.

                                                  Das einzige Manko von „Hero“ besteht höchstens darin, hierzulande die passende Zuschauerschaft zu finden. Denn an den unrealistischen Kämpfen wird bei aller Ästhetik nicht jeder sein Vergnügen finden. Alle die sich jedoch darauf einlassen können, erleben hingegen ein handwerklich brillantes und opulent inszeniertes Martial-Arts-Epos, das für mich zweifelsfrei zu den visuell schönsten Filmen aller Zeiten zu zählen ist.

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                                                  • Deusfantasy 18.12.2015, 22:26 Geändert 19.12.2015, 08:07

                                                    Sollte ich diese Community je verlassen, wäre ich wirklich ungemein stolz und froh, wenn mir auch jemand einen solchen Artikel samt schöner Abschiedsworte widmen würde!

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