Deusfantasy - Kommentare

Alle Kommentare von Deusfantasy

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    Deusfantasy 24.06.2015, 19:18 Geändert 24.06.2015, 20:20

    Bereits SAW 2 führte die Reihe in eine völlig falsche Richtung, aber mit Teil 3 vollzog die Reihe endgültig die Wandlung zur reinen Splatterorgie und führte den Weg bis zum vorerst abschließenden siebten Teil fort. Deshalb steht mein Kommentar stellvertretend für „SAW 3-7“, da die Teile sich in meinen Augen nicht wesentlich unterscheiden.
    Es werden am laufenden Band Leute umgebracht und eine Methode ist dabei ausgefallener als die andere. Es folgt in jedem Teil natürlich auch der übliche Schlusstwist.
    Das schlimme dabei ist aber, dass die Filme tatsächlich versuchen in ihrer Handlung und deren Wendungen Intelligent zu sein, doch dabei gänzlich scheitern. Jeder Zuschauer sollte nach zwei Sekunden erkennen, wie bescheuert und unlogisch die Geschichten eigentlich sind. Die Handlung dient lediglich als Deckmantel dazu, dem Zuschauer die kranken Folterszenen zu präsentieren und dessen Blutdurst zu stillen.
    Leider muss man den Filmen aber doch einen gewissen Unterhaltungswert zugutehalten, weswegen die Filme auch keine kompletten Reinfälle sind. Zu mehr als 4 Punkten reicht es für SAW 3, SAW 4, SAW 5, SAW 6 und SAW 7 jedoch nicht.
    Man kann nur hoffen, dass kein weiterer Teil mehr erscheinen wird, denn jeder weitere Nachfolger wäre so nötig, wie ein Bücherregal in Paris Hiltons Wohnung.

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      über Saw II

      Mehr von allem, das ist meist das Motto von vielen Nachfolgern. Doch das führt nur selten zu einem gelungenen Ergebnis, wie auch im Falle von "SAW 2".
      Dieses Mal kämpfen wesentlich mehr Leute um ihr überleben, die sich dabei aber teilweise wirklich dämlich verhalten. Auch das Szenario wurde von einem kleinen Raum in ein Haus deutlich erweitert. Das raubt dem Film leider sehr viel von seiner Atmosphäre. Der schlimmste Fehler den der Film aber macht, ist der überschwängliche Einsatz von Gore-Szenen. Wurde im Vorgänger nie explizit drauf gehalten, hält bei SAW 2 leider der Voyeurismus ein.
      Was zudem einen Großteil der Spannung des ersten Teils ausmachte, war die Unwissenheit über die Identität des Killers. Da dies im zweiten Teil nun bekannt ist, verliert der Film zusätzlich noch ein wenig von seinem Mysterium um JIGSAW.
      Trotz aller Kritik, hält die Geschichte einen über weite Strecken am Ball und kann am Ende erneut mit einem unerwarteten Twist überzeugen.

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        Deusfantasy 23.06.2015, 19:32 Geändert 23.06.2015, 22:08
        über Saw

        Die "SAW-Reihe" wird seit geraumer Zeit nur noch als reine Splatterorgie wahrgenommen und hat dementsprechend kein besonders gutes Image. Mit diesem schlechten Ruf hat mittlerweile teilweise auch der Erstling „SAW“ zu kämpfen. Dabei sollte man aber nicht den Fehler machen und den Film auf dieselben Merkmale reduzieren, wie dessen Nachfolger, denn anders als diese beschränkt sich SAW nicht auf reine Folterszenen.
        Stattdessen erlebt der Zuschauer einen unglaublich packenden Psychothriller, der mit seinem klaustrophobischen Szenario eine dichte Atmosphäre erzeugt und die Spannung mit zahlreichen Story-Twists immer wieder konstant hoch hält.
        Der Film punktet zudem auch auf moralischer Ebene. So stellt sich dem Zuschauer die Frage, zu was er alles bereit wäre, um zu überleben. Lieber furchtbare Schmerzen durchleiden oder sogar einen anderen Menschen töten, nur um selber zu überleben oder doch sterben, weil das Leben nicht lebenswert ist!?
        Ich habe mich danach zumindest schon mal gefragt, wie sehr ich mein Leben eigentlich wertschätze und mich ernsthaft damit auseinander gesetzt.
        Was "SAW" neben seiner ikonischen Puppe, die zutiefst verstörend aussieht endgültig auf ein höheres Podest hebt, ist sein unglaublich überraschendes Ende. Zusammen mit der unverkennbaren Musik sicher einer der größten WTF-Momente der Filmgeschichte. Es ist am Ende zwar sichtlich zu erkennen, dass die Macher sich ein wenig aus David Finchers „Sieben“ bedient haben, aber wenn das Endergebnis so gut ausfällt, kann das einen kaum sauer aufstoßen. SAW ist ein verdammt guter Thriller, den man unbedingt unabhängig von seinen Nachfolgern betrachten und bewerten sollte.

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          Deusfantasy 23.06.2015, 11:45 Geändert 08.01.2016, 00:49

          Manche Filme erlangen gelegentlich eine solch immense Beliebtheit, das so manch verdutzter Zuschauer wie ich, eigentlich gar nicht so richtig weiß, warum. Auf "Battle Royale" trifft diese Beschreibung definitiv zu.
          Vielleicht liegt es ja daran, dass bei asiatischen Filmen Missstände generell einfacher vom Publikum verziehen werden.
          Jedenfalls lese ich von den Leuten immer wieder das Totschlagargument "Gesellschaftskritik", ähnlich wie schon bei Snowpiercer. Aber während dieser wenigstens einige schöne Schauwerte lieferte, versagt "Battle Royale" auf allen Ebenen.

          Bereits die Ausgangssituation ist total bescheuert und liefert nur eine ganz grobe Erklärung, die jedoch keinerlei Sinn ergibt. Man darf sich zudem fragen, bei wem die Geschehnisse auf der Insel eigentlich ankommen sollen!? Die japanische Bevölkerung bekommt von dem nämlich kaum etwas mit. Sinn und Zweck des Ganzen ist also nicht wirklich vorhanden. Aber wer braucht schon Logik!?

          Die größte Schwäche sind aber die Schauspieler, wenn man die handelten Personen dort überhaupt so nennen darf, bei den amateurhaften Darbietungen.
          Völlig überzeichnete Charaktere, von denen einige wie durch Zauberhand unglaublich gut mit Waffen umgehen können und völliges Overacting, wo man nur hinschaut, sorgen für totale Unglaubwürdigkeit der Charaktere.
          Alleine die Sterbeszenen und die Szene mit dem Lehrer am Ende können einem eigentlich nur ein Facepalm entlocken.
          Jetzt kann man natürlich wieder damit argumentieren, dass es eben typisch japanisch/asiatisch ist so zu schauspielern, aber muss etwas als gut hingenommen werden, nur weil es Ländertypisch ist? Ich beantworte diese Frage ganz klar mit Nein.

          Neben den katastrophalen Schauspielerischen Leistungen und dem nicht nachvollziehbaren Verhalten einiger Charaktere, bekommt auch keiner von ihnen ernsthaft Profil verliehen. Dadurch waren mir alle Charaktere von Beginn an ziemlich egal.
          Auch die Stimmung des Film ist nicht stimmig.
          Größtenteils fühlt sich der Film bierernst an, phasenweise aber dann wie schlechte Comedy. Die Mischung ist komplett misslungen. Hier hätte ich mir einen gänzlich ernsten Ton gewünscht.
          Am Ende kann ich den Film tatsächlich nur auf eine reine Gewaltorgie reduzieren. Das schlimme daran ist aber, dass das Gezeigte schlecht inszeniert und noch nicht einmal besonders heftig ausgefallen ist. Es fühlt sich eher wie billiger Trash an.

          Immerhin kann ich sogar etwas gutes über den Film sagen. Denn bei aller berechtigten Kritik, wirft er dem Zuschauer zumindest die existenzielle Frage auf, wie man selber in dieser Situation handeln würde, womit er ein wenig zum nachdenken anregt. Aufgrund der o.g. Punkte scheitert der Film für mich jedoch kläglich darin ernst genommen zu werden. Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber dann tatsächlich doch lieber die "Tribute von Panem".

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            Deusfantasy 22.06.2015, 22:19 Geändert 22.06.2015, 22:28
            über Hush

            Es gibt diese Filme, die eine spannende Ausgangssituation haben und dabei sogar recht gut starten. Aber mit zunehmender Laufzeit bauen sie immer weiter ab, verzichten auf jegliche Logik, um dumme Situationen zu erzeugen, die halbwegs die Spannung aufrecht erhalten sollen und am Ende lassen diese Filme einen dann völlig unbefriedigt zurück.
            "Hush" ist leider auch einer von diesen Filmen. Kein totaler Reinfall durch sein Tempo und seine zeitweise aufkommende Atmosphäre, aber bei weitem auch kein empfehlenswerter Thriller.

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              Ein zu Beginn durchaus spannender Plot und eine wirklich gut agierende Julianne Moore reichen leider nicht aus, um am Ende aus "Die Vergessenen" auch einen guten Film zu machen. Denn leider wird der Film mit zunehmender Laufzeit immer abstruser in seiner Handlung, bis er schließlich in einem total bescheuerten Finale endet und seinem Filmtitel alle Ehre macht. Das war wirklich zum vergessen.

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                Deusfantasy 22.06.2015, 13:00 Geändert 22.06.2015, 13:01

                Die zweite Staffel von "The Killing" ist zwar nicht mehr so herausragend wie noch die Erste, schafft es aber, das Niveau über weite Strecken zu halten und kann immer noch als sehr gut bezeichnet werden.
                Auch wenn der Rosie Larsen-Fall ein wenig zu sehr aufgebläht und die Staffel an einigen Stellen sichtlich gestreckt wird, erhält der Fall ein plausibles und zufriedenstellendes Ende. Genau wie all seine Charaktere. Bis hierhin eine wirklich großartige Serie.

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                  In "The Killing" geht es um einen gewöhnlichen Mordfall, der über die komplette Staffel beleuchtet wird. Man sieht das Geschehen aus mehreren Perspektiven (Ermittler, Opfer, Verdächtige und Politik).
                  Die Stimmung und das Setting sind sehr düster und regnerisch gehalten, was etwas an den Film "Sieben" erinnert. Die Spannungskurve ist unglaublich hoch und wird konstant gehalten. Die Handlung lenkt den Zuschauer dabei oft in eine falsche Richtung.
                  Die Charaktere sind interessant gezeichnet und verfügen über genügend Tiefe, ein paar mehr Hintergrundinformationen zu den Ermittlern hätten aber nicht geschadet. Ich hab die erste Staffel durchgesuchtet wie lange nichts mehr, weil sie mich fesselte wie seit der vierten Staffel Dexter nichts mehr.

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                    Deusfantasy 22.06.2015, 12:28 Geändert 21.08.2016, 15:55

                    "World War Z" war ein zwiespältiges Vergnügen für mich. Einerseits eine visuelle Augenweide und unglaublich rasant inszeniert, wodurch der Film durchgängig unterhaltsam und spannend bleibt, zugleich weist er aber erhebliche erzählerische Mängel und Logikfehler auf.
                    Der Zuschauer wird ohne Umschweife ins Geschehen geworfen und bekommt den ganzen Film über so gut wie keine Atempause. Dadurch entsteht leider nie sowas wie Atmosphäre. Ein paar Pausen hätten dem Film auch sicher gut getan, um sich von der rasanten Hetzjagd ein wenig zu erholen und der Geschichte etwas Tiefe zu verleihen. Diese hätte auch den Charakteren nicht geschadet, auch wenn der Fokus mit Brad Pitt nur auf einem Charakter liegt. Dieser ist als ehemaliger UN-Mitarbeiter und treusorgender Familienvater leider ziemlich simpel gezeichnet. Die einzige Charakterisierung die er wähend des Films noch erhält, ist seine sehr gute Wahrnehmung für Details, welche ihm zum Ende auf die (Zwischen)-Lösung kommen lässt. Darüber hinaus wird Pitt zwar zu keiner Zeit Schauspielerisch gefordert, erfüllt seine Rolle als Sympathieträger jedoch zufriedenstellend.
                    Die arg konstruierten Zwischenfälle ab Israel wirkten inhaltlich total bescheuert und entbehren jeglicher Logik. Hier ist sicherlich ein Punkt erreicht, an dem der Film viele Zuschauer verliert. Letztlich wäre da noch die Blutarmut. Diese ist zwar dem Standing als Blockbuster geschuldet, ein wenig mehr Splatter und Blut, hätte dem Film durchaus gut getan.

                    Die klaren Schwächen des Films, werden für mich aber von den Stärken größtenteils aufgefangen. So sehen beispielsweise die Massenpanikszenen gerade durch die Panoramaeinstellungen umwerfend schön aus, wie eigentlich der gesamte Film. Man sieht zu jeder Zeit das hohe Budget.
                    Anders als fast alle anderen Zombiefilme, die zu 99% auf Splatter oder Comedy setzen, funktioniert "World War Z" eher als Katastrophenfilm mit Zombies. Für mich mal ein erfrischend anderer Ansatz. Was "World War Z" in meinen Augen zudem aufwertet und ihn endgültig aus der Masse von durchschnittlichen Zombiefilmen herausstechen lassen hat, war sein innovativer Lösungsansatz zum Ende.
                    Ich freu mich auf den zweiten Teil!

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                      Das war ja mal ein wahrlich packendes und intensives Duell, das diese beiden Rennfahrer sich in "Rush - Alles für den Sieg" geliefert haben. Wenn man den Ausgang im Vorfeld nicht kannte, zudem ein ziemlich spannendes.
                      Chris Hemsworth und insbesondere Daniel Brühl liefern hier eine wirklich beeindruckende Vorstellung ab. Es ist neben den beiden Schauspielern auch dem guten Drehbuch zu verdanken, dass selbst Leute, die keinen Bezug zur Formel 1 haben, einen Zugang zum Film finden. Denn der Fokus liegt nicht auf den Rennen, sondern auf den Charakteren.
                      Dank deren präzisen Charakterzeichnung, gelingt es dem Film, dem Zuschauer glaubhaft zu vermitteln, warum Niki Lauda und James Hunt sich gemocht und respektiert haben.
                      Mein einziger Kritikpunkt beläuft sich tatsächlich auf die Rennszenen, die manchmal etwas zu hektisch gefilmt und teils zu beliebig ausgewählt waren. Ansonsten ist "Rush" für mich eines der besten Sportdramen und der wohl beste Film zum Thema Rennsport.

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                        Deusfantasy 20.06.2015, 15:11 Geändert 20.06.2015, 21:09

                        „Interstellar“ hat schon etwas Besonderes und Einzigartiges an sich. Der Film erzeugt förmlich einen Sog, der einen hineinzieht. Dabei prasseln die Emotionen und wissenschaftlichen Fakten unentwegt auf einen ein, so dass nur wenig Zeit innerhalb des Films bleibt, diese zu ordnen und ganz nebenbei noch die schönen Bilder zu genießen. Das kann so manchen Zuschauer durchaus überfordern und lädt fast automatisch zur Zweitsichtung von „Interstellar“ ein, da einem bei der Fülle an Informationen und Bildern doch einiges entgehen kann.
                        Der Cast ist grandios bestückt und spielt bis auf die sehr blasse Anne Hathaway hervorragend. Audiovisuell gehört der Film ohnehin zu den besten Erlebnissen, die einem das Kino jemals geboten hat. Die Effekte, Planeten, das Schwarze Loch, der stylische Roboter, ja selbst die Erdaufnahmen sehen schlicht umwerfend aus. Ein optisches Vergnügen, wie man es so schnell nicht wieder vergisst. Lange konnte mich „Interstellar“ auch in seiner Geschichte fesseln, weil Nolan trotz des wissenschaftlichen Unterbaus vor allem auf aufwühlende Gefühle setzt. Doch ab einem bestimmten Zeitpunkt, wenn die Geschichte konkretere Züge annimmt, hat der Film mich verloren und meine anfängliche Begeisterung ging in totale Enttäuschung über. Genauere Erläuterungen folgen im Spoiler.

                        +++SPOILER+++

                        Die Zukunftsvision die Nolan hier zeichnet, ist zwar sehr interessant, weil es kein völlig unabwegiges Szenario für die Menschheit ist, es bleibt jedoch etwas kryptisch. Der Zuschauer wird über die genauen Hintergründe nicht informiert und muss alles als gegeben hinnehmen. Der Rest der Handlung ist Nolan typisch sehr auf Mindfuck getrimmt. Aber selbst wenn man über das übliche Zeitreise-Paradoxon was am Ende entsteht hinweg sieht, ist das Erzählte einfach totaler Humbug.
                        Innerhalb seines Abenteuers gibt es darüber hinaus zahlreiche Ungereimtheiten und Logiklöcher, die meinen Eindruck ebenfalls schmälern. Bereits das Auffinden der geheimen NASA-Station könnte konstruierter nicht sein. Der Mann der sie findet und so rein zufällig ein passender Pilot ist, ist sofort dazu bereit, seine Familie zu verlassen und unmittelbar mit der Mission zu beginnen. Dabei darf man sich gerne fragen, was die NASA eigentlich getan hätte, wenn Cooper nicht zufällig aufgetaucht wäre. Startbereit waren sie scheinbar schon seit längerem und erwartet hat man Cooper wohl auch, zumindest wirkte es so.
                        Des Weiteren wird viel Zeit mit unnötigen Szenen verschwendet. So ist Coopers ohnehin schon kaum vorhandene Beziehung zu seinem Sohn absolut unnötig in den Film eingebaut und für mich als Zuschauer nicht greifbar. Dessen Verhalten beim Brand ist obendrein nicht nachvollziehbar.
                        Das größte Ärgernis bot meiner Ansicht nach aber der Abschnitt mit Dr. Mann. Das der genialste Mensch der Gegenwart einen solchen Wandel vollzieht und beim Versuch der Flucht nach Jahrelangem Schlaf, nicht einmal in der Lage ist, auf eine Sicherheitswarnung zu hören und sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen, könnte unglaubwürdiger kaum sein. Noch dazu ist dieser ganze Abschnitt einfach furchtbar vorhersehbar. Man hätte diesen Abschnitt rausschneiden oder mit etwas viel sinnvollerem füllen müssen. Ab diesem Zeitpunkt ging es mit dem Film für mich steil Bergab.
                        Der negative Höhepunkt sind dann aber die letzten Minuten. Da wird die Wichtigkeit der Vater-Tochter-Beziehung von Anfang an ins Zentrum des Films gerückt und immer wieder gezeigt, wie groß die emotionale Bindung zwischen den beiden doch ist, nur um ihre finale Begegnung völlig emotionslos in zwei Minuten abzuhandeln. Die Krönung dessen ist aber, das Cooper sich urplötzlich auf die Suche nach Brand machen soll, eine Figur, zu der er zuvor keinerlei Emotionale Bindung aufgebaut hatte und die zudem noch in einen anderen Mann verliebt ist.

                        Abgesehen von den inhaltlichen Ungereimtheiten, wirkten auch viele der Dialoge überromantisiert und teils bedeutungsschwanger. Selbst der so viel gelobte Soundtrack konnte mich nicht vollends überzeugen. Zwar wirkte er Opulent und unterstrich durchaus die Wichtigkeit vieler Szenen, war aber definitiv an einigen Stellen viel zu laut, da die Charaktere akustisch kaum zu verstehen waren. Zudem war er nach dem Film auch ganz schnell wieder vergessen.
                        Bei einer Zweitsichtung, fallen mir sicher noch mehr Markel auf.

                        +++SPOILER ENDE+++

                        Ja, der Begriff „episch“ ist für den Film durchaus nicht zu hoch gegriffen, aber die drei Stunden Laufzeit lassen “Interstellar“ letztlich auch wesentlich imposanter wirken als er eigentlich ist. Doch trotz aller Kritik, lädt er im Nachhinein durchaus zum nachdenken und diskutieren ein.
                        Ein guter, aber bei weitem kein herausragender Film!

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                          Deusfantasy 20.06.2015, 12:04 Geändert 20.06.2015, 13:25

                          Für mich gehört die Idee, Zeit als Währung zu nutzen, zu den besten Ideen der Filmgeschichte. Sie bietet so unendlich viele Moralische und Dramaturgische Möglichkeiten, um daraus einen grandiosen Film zu machen.
                          Doch wie so oft bei Filmen mit wirklich tollen, innovativen Ideen, wird auch im Fall von "In Time" nicht Ansatzweise das volle Potenzial genutzt.
                          Stattdessen bekommt man eine billige Robin Hood-Geschichte, mit einer totalen Fehlbesetzung in der weiblichen Hauptrolle und teilweise unlogischem Verhalten einiger Figuren geboten. Die Charaktere erhalten darüber hinaus kaum Tiefe und das Zukunftsszenario bietet viele gute Ansätze, wirkt aber nicht zu Ende gedacht und bleibt ziemlich unausgegoren. Sehr schade um die tolle Idee.
                          Leider kann ich mir die verlorene Zeit im Gegensatz zu den Charakteren nicht zurückholen.

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                            Deusfantasy 20.06.2015, 08:35 Geändert 20.06.2015, 08:37

                            Die Charaktere sind allesamt extrem faszinierend und "Die Royal Tenenbaums" startet auch unglaublich stark. Mein Interesse war geweckt, doch dann verfällt der Film urplötzlich in Normalität. Das Potenzial der schrulligen Figuren wird überhaupt nicht ausgenutzt, stattdessen erzählt der Film eine schleppend inszenierte Geschichte, wodurch gerade der Mittelteil unglaublich langatmig wird. Hier hat Anderson definitiv einiges an Potenzial liegen lassen, sehr schade drum.

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                              Remakes oder Neuauflagen haben es in der Filmwelt nicht leicht. Nur allzu oft werden sie als unnötig angesehen, weil das Original doch sowieso immer besser ist. Es gibt aber auch die seltenen, positiven Ausnahmen, wie im Falle von "Departed - Unter Feinden".
                              Martin Scorsese erzählt die Geschichte im Kern zwar eins zu eins nach, erweitert den Film aber um viele sinnvolle Dinge. Das zeigt alleine der Vergleich mit der Lauflänge, da Departed gut eine Stunde länger läuft.
                              Die Handlung wird logischerweise nach Amerika verlegt, diesmal geht es gegen die Irische Mafia. Dazu werden einige neue Charaktere eingefügt, die die Story erweitern und ihr mehr Dramaturgie verleihen.
                              In erster Linie ist es aber der sensationelle Cast, der für sich genommen dem Film schon eine Daseinsberechtigung verleiht. Alle spielen ganz groß auf!
                              Doch muss man ein Remake immer mit seinem Original vergleichen? Kann ein solcher Film nicht auch für sich alleine stehen und entsprechend bewertet werden?
                              Egal ob für sich alleine oder im direkten Vergleich mit "Infernal Affairs", in beiden Fällen ist Departed der eindeutig bessere Film.
                              Der einzige Punkt, den ich wirklich zu kritisieren habe, ist, das allzu typische Hollywood Ending. Hier musste Scorsese sich wohl den gängigen Konventionen beugen. In dem Fall bevorzuge ich dann doch das Original, das bei seinem Ende mehr Mut und Konsequenz bewies.

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                                Der Teufel steckt nicht nur im Detail, sondern auch in Al Pacino!
                                Dieser Mann ist ohne Zweifel einer der besten Schauspieler aller Zeiten und warum das so ist, beweist er auch "Im Auftrag des Teufels".
                                Alleine für die letzte halbe Stunde und seinem sensationellen Monolog, muss man den Film gesehen haben.
                                Leider erweist sich der Film darüberhinaus stellenweise als langatmig und wirkt so phasenweise etwas schwerfällig.

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                                  Deusfantasy 18.06.2015, 18:14 Geändert 18.06.2015, 18:17

                                  Eines muss ich "Tatsächlich ... Liebe" ja lassen, er hat mich am Ende mit einem wohlig warmen Gefühl zurückgelassen. Das lag vornehmlich an vielen der charmanten Darsteller und einigen wirklich schönen Episoden. Da war es sogar zu verkraften, dass der Film gegen Ende vor kitsch nur so triefte.
                                  Allerdings waren nicht alle Episoden wirklich komplett auserzählt, geschweige denn gelungen. Der Film hätte gut daran getan, diese zu streichen und die eingestrichene Zeit in die anderen Episoden zu investieren.
                                  Trotzdem ist "Tatsächlich ... Liebe" bestes Wohlfühlkino.

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                                    Bitterböse Satire im Stil eines Theaterstücks, mit absoluter Starbesetzung.
                                    Die Herrschaften Waltz, Winslet, Foster und Reilly werfen mit herrlich bissigen Dialogen nur so um sich, wirklich zum schreien komisch. Dazu erweist sich die recht kurze Lauflänge als genau richtig.

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                                      Deusfantasy 18.06.2015, 11:11 Geändert 18.06.2015, 11:31

                                      "Guardians of the Galaxy" kopiert stellenweise schon fast frech die Avengers-Formel. Neben den vielen Helden, die sich zu Beginn nicht verstehen und im Laufe des Abenteuers erst zueinander finden müssen, dabei einen selbstironischen Spruch nach dem anderen raushauen, gibt es auch hier einen unfassbar blassen Schurken, der diesmal sogar optisch völlig lächerlich aussieht. Dagegen wirkt selbst Loki fast gefährlich. Leider ist das ein allgemeines Marvel Problem, da vernünftige Bösewichte kaum vorhanden sind.
                                      Dazu komtm ein weiteres, allgemeines Problem von Marvel-Filmen, die Unbesiegbarkeit der Helden. Man weiß von vornherein, dass niemand der Helden sterben wird, dementsprechend erzielen gewisse Szenen nicht den gewünschten Effekt des Mitleidens und vieles im Verlauf der Handlung ist entsprechend vorhersehbar. Was ich zudem noch schade fand, war, dass man so gut wie nichts über die verschiedenen Rassen und Völker erfährt. Ich denke da schlummert noch eine Menge Potenzial, was in den zukünftigen Teilen hoffentlich genutzt werden wird. Aber genug gemeckert.

                                      Denn trotz aller Kritik, kommt "Guardians of the Galaxy" nicht seelenlos daher und ist ein überaus gelungener Film, mit einem enorm hohen Unterhaltungswert, der fast alle anderen Marvel-Filme in die Tasche steckt. Die Helden sind sympathisch, ein Großteil der Action stimmig, genau wie der Einsatz des Humors, auch wenn so mancher Gag erzwungen wirkte. Ein großer Pluspunkt ist auch der sensationelle Soundtrack. Der Einsatz der schwungvollen Musik trägt stark zur Stimmung des Films bei und macht einfach gute Laune. Einfach ein rundes Gesamtpaket!

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                                        Deusfantasy 17.06.2015, 18:47 Geändert 18.06.2015, 11:17

                                        Eines der größten Staraufgebote der Filmgeschichte, versammelt sich in einem kranken Film, mit völlig zusammenhanglosen Kurzepisoden, deren vulgärer und billiger Fäkalhumor an Werke wie Date Movie & Co. erinnert.
                                        Aber anders als bei diesen Schundwerken, erweist sich "Movie 43" zumindest als keine Vollkatastrophe. So gibt es tatsächlich einige gut platzierte Gags.
                                        Trotzdem können auch die größten Stars aus Urin keinen Wein machen und so bleibt der Film eine billige Sketchparade, deren Pulver sehr schnell verschossen ist.

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                                          Deusfantasy 17.06.2015, 13:42 Geändert 17.06.2015, 14:48

                                          Trash muss nicht immer schlecht sein, aber wenn es wie im Fall von "Zombie Strippers" weder lustig, noch besonders blutig ist oder mit keinen sonstigen nennenswerten Merkmalen aufwarten kann, verdient sich ein Film auch keine andere Bezeichnung als schlecht. Die Geschichte nimmt sich stellenweise viel zu ernst und schleppt sich vor Langeweile nur vor sich hin. Dabei wird nur eine wirklich witzige Szene erzeugt, bei der die Zombies ihren Genitalbereich als Waffe benutzen. Ansonsten gibt es immerhin haufenweise Silikonbrüste zu sehen.
                                          Leider ist das letztgenannte überhaupt nicht mein Ding.

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                                            Deusfantasy 17.06.2015, 10:46 Geändert 21.01.2016, 13:13

                                            Der Film beginnt mit einer Testamentsverlesung, in der zwei Kinder den letzten Wunsch ihrer Mutter erfahren: Sie sollen ihren totgeglaubten Vater und Bruder suchen, und beiden Briefe übergeben.
                                            Fortan wird die Geschichte in zwei Handlungssträngen erzählt, in der Gegenwart der beiden Kinder und in Rückblicken der Mutter.
                                            Verläuft der Film zu Anfang noch sehr träge, steigert er mit längerer Laufzeit mehr und mehr.
                                            Nachdem sich die zunächst zusammenhanglos wirkende Szenen und alle Teile des Puzzles nach und nach zusammenfügen, offenbaren sich dem Zuschauer, die zwischenmenschlichen Perversionen, die in einem überraschenden, schockierenden und überwältigenden Finale münden, das mir fast die Sprache verschlagen hat. Ein Ende, was mit seiner emotionalen Wucht, wohl nicht nur mir lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird.

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                                              Deusfantasy 16.06.2015, 18:49 Geändert 27.08.2015, 10:59

                                              Was "Hachiko" in mir ausgelöst hat, war wirklich außergewöhnlich.
                                              Ich konnte den ganzen Tag kein Essen mehr runter bekommen, bin regelrecht in Tränen zerflossen. Mein Herz fühlte sich an als habe es einen tiefen Stich versetzt bekommen. Ich fühlte mich an dem Tag so elend als ob gerade jemand wichtiges in meinem Leben verstorben sei. Noch nie zuvor hat mich etwas so sehr berührt und mitgenommen, wie das Schicksal dieses Hundes.
                                              Dabei bin ich nicht einmal ein sonderlich großer Tierliebhaber, mag Hunde in Filmen sogar meistens nicht besonders.
                                              Ich kann es mir nicht erklären, in dem Moment konnte ich es nur fühlen.
                                              Hachiko ist der mit Abstand rührendste und traurigste Film, den ich je gesehen habe. Diese Geschichte um wahre Freundschaft und Loyalität zwischen Mensch und Tier ist einfach nur zutiefst herzergreifend.

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                                                Deusfantasy 16.06.2015, 10:50 Geändert 17.06.2015, 13:55

                                                "Ein besonderer Tag" ist ein intimes, melancholisches und dialogstarkes Drama, zweier grundverschiedener Menschen, die im Laufe eines zusammen verbrachten Tages erkennen, dass sie doch mehr gemeinsam haben als gedacht.
                                                Dabei spielen Marcelo Mastroianni und Sophia Loren ihre Figuren sehr authentisch und mit viel Gefühl.
                                                Ein wahrhaft besonderer Film!

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                                                  Deusfantasy 14.06.2015, 15:40 Geändert 14.06.2015, 19:52

                                                  Kaum gesehen und schon hab ich wieder diesen Ohrwurm.

                                                  ***Unter dem Meer, unter dem Meer! Lalalala ... unter dem Meer!***

                                                  Es sind unter anderem solche unvergesslichen Lieder, die den Zauber von vielen Disneyfilmen ausmachen. "Arielle, die Meerjungfrau" gehört zu diesen Filmen mit dem guten alten Disneycharme.
                                                  Humorvoll, tolle Lieder, eine einfache Geschichte und sympathische, liebenswürdige und unvergessliche Charaktere.
                                                  Einfach ein toller Zeichentrickfilm!

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                                                    Deusfantasy 14.06.2015, 10:41 Geändert 14.06.2015, 10:44

                                                    Einer der Interessantesten Science-Fiction Filme, die ich je gesehen habe. Das liegt zum einen an der Prämisse, wo Virtual Reality mal weiter gesponnen wird und die beteiligten Personen auch die Emotionen derjenigen nachempfinden können, in deren Körper sie schlüpfen. Das führt meiner Ansicht nach zu einer der emotional abscheulichsten Szenen der Filmgeschichte. Die Szenen aus der Ego-Perspektive sehen blendend aus und habe ich so noch in keinem Film besser gesehen.
                                                    Das ganze Szenario ist dreckig und düster, die dazugehörigen Bilder von Frau Bigelow sehen schlicht fantastisch aus und erzeugen eine tolle Atmosphäre. Aus diesen beiden Punkten bezieht der Film auch viel von seiner Faszination. Zudem überzeugt Ralph Fiennes in der Hauptrolle, der hier nebenbei bemerkt Bradley Cooper erschreckend ähnlich sieht.

                                                    Der Film war seiner Zeit wirklich voraus und hätte durchaus das Zeug gehabt, einer der besten in seinem Genre zu werden, doch leider gibt es einige Dinge, die mich am nicht vollends überzeugenden Drehbuch von James Cameron stören.
                                                    Es braucht eine satte Stunde bis die eigentliche Handlung, ein Kriminalfall, wirklich beginnt. Davor werden die Charaktere und das Virtual Reality in einer überaus gelungenen Eröffnungsszene vorgestellt. Von den Charakteren erhält jedoch nur Fiennes ernsthaft Profil. Die Welt wird ganz beiläufig vorgestellt, doch über Hintergründe für den Zustand erfährt man kaum was. Die Charakterzeichnung der anderen Charaktere ist teilweise seltsam und deren Handeln nicht immer verständlich. Insgesamt hätte man Strange Days locker um eine halbe Stunde kürzen können, dafür das Ende aber etwas ausführlicher behandeln dürfen, weil dieses zu schnell abgehandelt wurde. Langeweile entstand für mich aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt.

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