Deusfantasy - Kommentare

Alle Kommentare von Deusfantasy

  • Deusfantasy 14.04.2018, 13:31 Geändert 14.04.2018, 13:33

    Mir würden auf Anhieb ein Dutzend Schauspielleistungen einfallen, die mich wirklich verzückten. Aber wenn ich mich für eine entscheiden muss, dann kann ich nur Anthony Hopkins in Das Schweigen der Lämmer nennen.
    Trotz relativ kurzer Screen Time, schafft er es durch seine bloße Aura gefühlt den ganzen Film über präsent zu sein und mich als Zuschauer, trotz seiner Taten, auf seine Seite zu ziehen. Für mich die bis heute beeindruckendste und auch meine liebste Schauspielleistung.

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      Deusfantasy 10.04.2018, 13:54 Geändert 10.04.2018, 13:57

      Es passiert nicht so wahnsinnig häufig, dass mir ein Film auch noch Tage nach der Sichtung durch den Kopf schwirrt. Noch seltener passiert es wohl, dass es sich in diesem Fall um einen Film handelt, den ich monatelang vor mir hergeschoben habe und eigentlich gar nicht so richtig weiß, warum überhaupt. Denn thematisch ist „A Girl at my Door“ so ziemlich meine Art von Film.

      Regisseurin July Jung erzählt in ihrem außerordentlich gelungen Debütwerk nicht nur die Geschichte von zwei einsamen Seelen, die vor ihren Problemen flüchten und einander dabei Halt geben, sondern verbindet dies auch eindringlich mit sozialen Aspekten der koreanischen Gesellschaft, einschließlich Homosexualität, Themen ländlicher Regionen sowie Immigration und Arbeit. Dabei zeichnet sie die südkoreanische Gesellschaft als einen Hort der unterdrückten Gewalt und der Ausgrenzung von Außenseitern, in dem offensichtliche Missstände einfach ignoriert werden. Mir waren gewisse Missstände dabei gar nicht so bewusst und nicht selten führte das dazu, dass ich teilweise fassungslos und kopfschüttelnd vorm Fernseher saß.

      Jung inszeniert die Geschichte sehr subtil und lässt sich dabei auch viel Zeit, wovon der Film in meinen Augen profitiert. Denn mit fortschreitender Dauer entfaltete er dadurch eine starke emotionale Wirkung bei mir und schlug mit einer ungeheuren Wucht zu, die ich dieses Jahr bisher so noch nicht erleben durfte. Getragen von zwei wirklich ganz tollen Hauptdarstellerinnen ist „A Girl at my Door“ somit meine bisherige größte Überraschung in diesem Jahr, weshalb ich auch eine unbedingte Empfehlung ausspreche.

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        Deusfantasy 23.02.2018, 14:09 Geändert 23.02.2018, 14:35

        Jedes Mal, wenn ich einen Anime schaue, überlege ich mir, ob dieser wohl für eine Realverfilmung in Frage kommen könnte und wie das Ganze wohl aussehen würde. Im Falle von Fullmetal Alchemist, einem der für mich zweifelsfrei besten und komplexesten Animes, bei dem ich erst kürzlich das immense Vergnügen hatte, diesen genießen zu dürfen, war mir aber sofort klar, dass es absolut unrealisierbar als Realfilm ist.
        Gerade erst kürzlich bewies Netflix schon mit Death Note, wie schwierig dieses Unterfangen sein kann und scheiterte entsprechend klar bei der Umsetzung. Doch Netflix scheint mittlerweile wirklich vor gar nichts mehr zurück zu schrecken und verfilmt scheinbar einfach alles, was ihnen aufgetischt wird. So haben sie sich tatsächlich an diesem eigentlich völlig unmöglichen Unterfangen probiert, Fullmetal Alchemist in die reale Welt zu holen und sind daran gnadenloser gescheitert denn je.

        Es ist dabei auch schwer für mich auszumachen, was bei diesem Werk eigentlich am Schlimmsten ist. Ob die einzelnen Kostüme der Charaktere, die teilweise echt schlechten Effekte, die unlogische Anfangssequenz oder doch die komplett lächerliche Frisur des Hauptakteurs. Das Ganze wirkt so dermaßen peinlich, man könnte meinen, es handelt sich um eine Selbstparodie. Dazu kommt eine wenig kohärente Handlung, die einfach nur einige wichtige Eckpunkte des Animes abfilmt und dabei sogar Dialoge eins zu eins übernimmt, ohne jedoch irgendwie Sinn zu ergeben und auch nur im Entferntesten die politischen Dimensionen und die tiefgehende Auseinandersetzung über das Menschsein des Animes zu erreichen. Über die Entscheidung nur Asiaten zu besetzen, verliere dazu lieber kein großes Wort, da es absolut nicht gepasst hat und diesem Film dadurch zusätzlich jegliche Glaubwürdigkeit nahm.

        Es fällt mir insgesamt wirklich schwer irgendetwas Positives an dieser Verfilmung zu finden. Im Gegenteil, ich muss echt überlegen, wann ich das letzte Mal solche Schmerzen beim Schauen eines Filmes hatte und den Drang verspürte einfach auszumachen. Als Kenner des Animes kann man nur bitter enttäuscht werden, weil die Macher dieses Schunds nicht auch nur in einer Sekunde die Essenz der Serie eingefangen oder überhaupt verstanden haben. Doch auch als neutraler Zuseher sieht man nicht mehr als einen höchst peinlichen und katastrophal schlechten Film, der sich qualitativ ungefähr in die Riege von Dragonball Evolution einreiht. Finger weg!

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        • Deusfantasy 28.01.2018, 19:09 Geändert 28.01.2018, 19:10

          Da hast du doch tatsächlich alle Filme von Woody Allen geschaut. Respekt, mein lieber Philipp. Das Kunststück haben wahrscheinlich nicht sehr viele Menschen hier zustande gebracht. Jedenfalls dient deine Liste als gute Übersicht für mich, welche seiner Filme ich noch schauen möchte. Alle werden es aber wohl niemals werden ;)

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          • Alle Achtung Stefan, 755 Filme innerhalb eines Jahres sind in der Tat unglaublich. Ich habe 2016 damals 803 Filme geschaut, was mir im Nachhinein gerade nach 2017 mit einem deutlich geringeren Schnitt schon ziemlich surreal vorkommt. Deine Zahl ist aber eigentlich noch beeindruckender, da du erheblich öfter im Kino warst als ich zu meiner Zeit. Solche Zahlen mögen von Außen zwar verrückt erscheinen, aber hey, wir hegen halt eine Leidenschaft für Filme :-)
            Jedenfalls eine nette Statistik, ich mag ja solche Spielereien. Ich bin auch dieses Jahr wieder bei deinem Tagebuch dabei, sofern du eines führst. Lohnt sich!

            PS: Ein frohes neues Jahr dir.

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            • Deusfantasy 02.12.2017, 15:13 Geändert 02.12.2017, 16:20

              Die ersten fünf Plätze sehe ich auch so, nur in einer anderen Reihenfolge:
              https://www.moviepilot.de/liste/ranking-pixar-deusfantasy

              • Eine sehr schwierig zu beantwortende Frage, da es etliche wirklich tolle Szenen gibt, die mir im Kopf hängen geblieben sind. Dementsprechend könnte ich auch viele hier aufzählen. Wenn ich mich aber für eine entscheiden müsste, dann wäre es wohl die Erwartungen vs. Realität-Sequenz aus 500 Days of Summer.

                https://www.youtube.com/watch?v=yj_48w1pfIk

                Ich weiß jetzt nicht, ob diese eine Szene tatsächlich meine liebste überhaupt ist, aber zumindest kam sie mir immer wieder in den Sinn als ich über das Thema nachdachte. Ich mag diese Sequenz einfach so ungemein, weil sie so nah am echten Leben ist und wohl jeder Mensch solche bzw. ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Am Ende ist die Realität anders als erhofft und die Welt wird plötzlich ganz grau. Wunderschön und zutiefst traurig zugleich.

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                • Deusfantasy 27.10.2017, 20:27 Geändert 29.10.2017, 15:31

                  Die Leute hielten mich für verrückt, aber ich bewältigte die Trauer über den Tod meines Sohnes nun mal mit Tanzen.

                  Tipp 1: Ich habe keinen Beruf gelernt, habe zuletzt aber in einem Bergwerk gearbeitet.

                  Tipp 2: Am liebsten tanze ich Sirtaki.

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                  • Ich hätte es im Vorfeld des Films zwar niemals erwartet, aber zum letzten Mal kullerte mir im Kino tatsächlich bei Planet der Affen: Survival eine Träne die Wange herunter. Mir ist Caesar innerhalb der Trilogie einfach unheimlich ans Herz gewachsen und sein Schicksal am Ende hat mich enorm berührt.

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                    • Neues Rätsel:

                      Ich verehre einen Theaterstar und bin getrieben von dem eisernen Willen, ähnlich viel Ruhm zu ernten. Auf dem Weg nach oben ist mir dafür keine Intrige zuwider.

                      • Mein Lieblingsfilm von Nolan ist Prestige.

                        Es war seinerzeit mein erster Film überhaupt, den ich von ihm gesehen habe. Ich habe im Vorfeld absolut gar nichts über den Inhalt gewusst und hatte entsprechend auch nichts erwartet. Das Gesehene hat mich dann umso mehr weggeblasen. Ihm ist hiermit wirklich ein meisterhaftes Verwirrspiel gelungen, dessen ganze Klasse erst bei der zweiten Sichtung so richtig hervor sticht.

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                        • Hier mal meine Liste: http://www.moviepilot.de/liste/listenparade-die-10-besten-actionfilme-seit-2000-deusfantasy

                          Comicverfilmungen hab ich mal bewusst draußen gelassen, ist es mittlerweile doch quasi ein eigenes Genre.

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                          • Neues Rätsel:

                            Ich bin kein Versager so wie mein Chef behauptet. Früher war ich nämlich ein gefeierter Mitarbeiter dieser Firma und gehöre noch nicht zum alten Eisen. Ich werde es meinen drei Kollegen zeigen, ich gewinne diesen Wettbewerb.

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                              Mit Erinnerungen aus seiner eigenen Kindheit ist es so eine Sache. Gerade bei Filmen, die bereits Jahrzehnte zurückliegen, bleiben oftmals verschwommene kleine Fetzen zurück, die sich nur schwer einordnen lassen. Manchmal aber, ja manchmal verankern Erinnerungen sich so deutlich im Hirn, dass sie sich regelrecht einbrennen.
                              Ich weiß gar nicht mehr, wann ich „Watership Down“ damals gesehen habe, ich müsste so zwischen 10 und 12 Jahre alt gewesen sein, ich wusste ehrlich gesagt sogar kaum noch etwas über die Handlung geschweige denn die Figuren. Doch es gab da in meinem Kopf immer dieses eine Bild von einem Hasen, der Blut röchelnd mit einer Schnur um seinen Hals gewickelt auf dem Boden liegt, mit letzter Kraft um sein Leben ringend. Daher hatte ich den Film immer als sehr schaurig und folgerichtig unter dem Status »Kinderuntauglich« abgespeichert. Nach meiner wieder erfolgten Sichtung als Erwachsener hat sich diese Erinnerung nun als richtig herausgestellt.

                              Regisseur Martin Rosen's Leinwand-Adaption von Richard Adams's Bestseller-Vorlage ist nämlich trotz sprechender Hasen beileibe kein Hoppelhasi-Schmusi-Animationsfilmchen mit familientauglicher Heile-Welt-Unterhaltung. Der Ton ist viel eher harsch, die Bilder brutal, zu lachen gibt es kaum etwas. Es geht einzig ums nackte Überleben. Gerade bei den kleineren Zuschauern können manche Bilder daher durchaus eine verstörende und schockierende Wirkung entfalten und für unruhige Nächte sorgen, weshalb es sicher auch nicht wenige Kinder gab, die in ihren Träumen von fleischfressenden Killerhasen aufgesucht wurden. Denn trotz der Botschaft für Zusammenhalt und Freundschaft, die der Film unter anderem vermittelt - das düstere Flair des Werkes ist es, das wohl ausnahmslos jedem Kind in Erinnerung bleibt. Entsprechend ist die Einstufung mit FSK6 schon beinahe verantwortungslos und es sollte von jedem Erwachsenen Abstand davon gehalten werden, diesen Film kleinen Kindern zu zeigen.

                              Für Erwachsene bietet der Film jedoch anspruchsvolle Unterhaltung mit gesellschaftskritischen und religiösen Aspekten. Ob das Recht des Stärkeren, Machtmissbrauch, Klassentrennung oder die Zerstörung der Natur durch den Menschen - „Watership Down“ versteht sich auch als Allegorie auf das Leben der Menschen, als Plädoyer für den Umweltschutz oder als Anklage auf Faschismus und Diktaturen. Fans anspruchsvoller Animationskunst kommen hingegen nicht auf ihre Kosten, da die Zeichnungen schon ein wenig in die Jahre gekommen sind, doch steht hier ohnehin die überzeugende Geschichte im Vordergrund, weshalb der Film zurecht als Klassiker gilt und von jedem Fan von Animationsfilmen unbedingt gesehen werden sollte.

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                                Die heutige Trailer-Politik kann einem manchmal echt einen Film bereits im Vorfeld verhunzen, weil viele Trailer quasi die wichtigsten Eckpunkte zeigen, so dass man den Film gefühlt bereits komplett kennt, ohne ihn überhaupt gesehen zu haben. Wirklich problematisch wird es aber bei Filmen, deren Trailer einen Twist vorwegnehmen, den man als solchen zunächst gar nicht wahrnimmt. Exakt so einen Fall habe ich leider bei „Das verborgene Gesicht“ erlebt, den mir meine Schwester sehr ans Herz legte und mir daraufhin natürlich auch den dazugehörigen Trailer zeigte. Die originelle Idee des Filmes hat mich direkt angefixt und ich wollte ihn unbedingt sehen.

                                Dummerweise warnte sie mich nicht vor und machte mir mein Seherlebnis dadurch ein wenig kaputt. Ich dachte nämlich, dass dort Gezeigte ist der eigentliche Aufhänger der Geschichte, mit welchem sie beginnt. Doch Pustekuchen. Fast 30 Minuten verläuft der Film ganz anders, als ich es vorher erwartet habe, bevor urplötzlich ein großer Twist einsetzt. Eben jener Twist, den ich dank des Trailers bereits im Vorfeld kannte. Tatsächlich macht das Wissen darum die erste halbe Stunde mehr oder minder kaputt. Dabei kann ich das dem Film eigentlich nicht ankreiden, denn er verläuft bis dahin spannend und erhält die Unwissenheit darüber, in welche Richtung es eigentlich gehen wird. Der darauffolgende Teil ist auch dank einer wirklich guten Schauspielerischen Leistung das Prunkstück des Filmes. Ohne zu viel verraten zu wollen, sei gesagt, dass das einer der wenigen Filme ist, bei dem nackte Haut und Sexszenen tatsächlich mal sinnvoll eingebaut sind. Auch wenn die beiden anderen Hauptdarsteller, insbesondere der männliche Part, etwas blass bleiben, schaffte es der Film die Spannungskurve stets oben zu behalten.

                                Auch wenn mir persönlich der Anfang ein wenig kaputt gemacht wurde, ist mein Gesamteindruck dennoch sehr positiv. Geht also unbedingt vollkommen uninformiert an den Film und lest weder die Inhaltsangabe, noch schaut den Trailer. Ihr werdet es mir danken und mit einem sehr netten Psycho-Thriller aus Kolumbien belohnt.

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                                  • Von der reinen Anzahl her liegen folgende Regisseure vorne:

                                    1. Charlie Chaplin (40)
                                    2. George Melies (27)
                                    3. Alfred Hitchcock (25)
                                    4. Steven Spielberg (24)
                                    5. Buster Keaton (24)

                                    Allerdings hab ich auch alle bislang gedrehten Filme von einigen Regisseuren gesehen, die eben noch keine so hohe Anzahl von Filmen gemacht haben, wie beispielsweise Nolan und Fincher.

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                                      Mit Forstsetzungen ist es ja immer so eine Sache. Ganz speziell im Horrorgenre liegt die Messlatte gefühlt immer ganz besonders niedrig. So war mein Misstrauen in „The Descent 2“ nur all zu verständlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass „The Descent - Abgrund des Grauens" seinerzeit durch seine einzigartig beklemmende Atmosphäre, die aus völliger Dunkelheit, totaler Enge und einer unheimlichen, kaum zu konkretisierenden Bedrohung entstand, ein absoluter Kracher war und dadurch bis heute auch einer meiner absoluten Favoriten im Horrorgenre ist.
                                      Wer dessen Ende kennt, weiß, dass eine Fortsetzung eigentlich nicht sehr viel Sinn machen würde, aber dennoch gab ich dem zweiten Teil eine faire Chance und setzte meine Erwartungen nicht all zu hoch. Doch selbst diese niedrige Hürde konnte „The Descent 2“ letztlich nicht überqueren. Unter zu vielen Problemen krankt der Film letztich.

                                      Denn bereits die Ausgangslage stieß bei mir auf heftigen Widerstand. Dass die Hauptfigur Sarah unter einem Schock leidet und das Erlebte verdrängt, wodurch sie sich an nichts erinnern kann, erscheint durchaus nicht abwegig. Dass sie jedoch in diesem Zustand nach so kurzer Zeit mit einem Rettungstrupp zurück in die Höhlen soll, ist hingegen mehr als unglaubwürdig, da kein Arzt das jemals verantworten könnte. Ohne diesen Kniff, ließe es sich aber wohl nicht erklären, warum sich auch im zweiten Teil wieder eine Gruppe in die Tiefe begibt, die nicht weiß, was auf sie zukommt.

                                      Hatte der Tod von Sarahs Tochter, mit dem der erste Teil begann, noch ausschlaggebende Wirkung sowohl für ihren psychischen Zustand, als auch auf das Verhältnis der Frauen untereinander, verzichtet Teil 2 bis auf die Person von Rios, die als Mutter einer kleinen Tochter ein wenig Profil bekommt und damit wohl als Identifikationsfigur der Zuschauer dienen soll, auf nahezu jegliche Charakterisierung der Figuren. Anders als im Erstling, der schon von intensivster Spannung war, bevor man überhaupt von den Monstern wusste, setzt Teil 2 fast ausschließlich auf die Auseinandersetzung mit den gefräßigen Viechern. So will der Film mit einer möglichst expliziten Darstellung von Gewalt punkten, wodurch der Blutgehalt hier nochmal erheblich höher ist. Das geht allerdings zulasten der Atmosphäre, die trotz eines höheren Budgets nicht ansatzweise die Atmosphäre des Erstlings erreichen kann. Was auch unter anderem an der Ausleuchtung der Höhle liegt. Der Film erscheint trotz des dunklen Settings wesentlich heller und verliert dadurch einiges an Stimmung.

                                      Ein weiterer Dämpfer ist die katastrophale Schlusspointe, die im völligen Widerspruch zum Anfang steht und einfach nur komplett unnötig war. Das wäre wohl auch mein Fazit. Ein schwacher Nachfolger, der die Handlung des ersten Teils lediglich kopiert, dabei aber weder stimmungstechnisch noch filmisch an seinen hervorragenden Vorgänger herankommt. Wem jedoch eine sinnentleerte Blutorgie reicht, der wird mit diesem Film immer noch solide bedient.

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                                        • Antwort 6 ist aber ganz schön Kevin Spacey lastig :-D
                                          Aber kann man dir nicht verübeln, er war nun mal eine sehr prägende Figur in den 90ern.
                                          Außerdem schön mal zu lesen, dass jemand Aladin scheinbar so sehr ins Herz geschlossen hat.

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                                              Deusfantasy 11.04.2017, 13:56 Geändert 11.04.2017, 13:59

                                              Die Prämisse von "Planet 51", das Invasionsszenario aus der umgekehrten Perspektive zu erzählen, sodass dieses Mal der Mensch das Alien ist, klingt sehr verlockend und bietet auch durchaus einige Möglichkeiten daraus einen tollen Animationsfilm zu stricken. Doch leider glänzt der Film in erster Linie mit völliger Einfallslosigkeit und bedient sich lieber frech von anderen Animationsfilmen.
                                              Die Einwohner von Planet 51 sehen wohl nicht ohne Grund einem gewissen Oger von Dreamworks ganz ähnlich. Zudem haben sich die Macher ganz dreist bei Wall-E bedient, da die Ähnlichkeit vom dortigen Roboter Rover mit diesem frappierend ist, und auch der 50er-Jahre-Look der Stadt erinnert wiederum ein wenig an den Giganten aus dem All.

                                              Bedauerlicherweise sind dann auch noch sowohl die Handlung als auch die Charaktere völlig ideenlos und blass gestaltet. Gerade die Figuren sind alle platt gezeichnet und somit völlig austauschbar. Niemand konnte mir wirklich ans Herzen wachsen, es fehlte einfach der Charme. Hinzu kommt ein sehr aufdringliches Product Placement, das zusätzlich bei mir für Unmut sorgte. Ganz nett sind hingegen einige Anspielungen auf bekannte Filme wie "Shaun of the Dead" oder "Alien". Doch unter dem Aspekt, dass der Film sich eher deutlich an Kinder richtet und die damit nicht wirklich etwas anfangen können, verpufft dieser Effekt bei diesen vollends. Es ist also nur wenig verwunderlich, dass Planet 51 so ein Schattendasein im Animations-Bereich fristet.

                                              Aber genug gemeckert. Ganz so furchtbar, wie ich es hier darstelle, ist der Film dann doch nicht. Neben der interessanten Ausgangslage, wurden zum einen echt gute Sprecher engagiert, die den Film definitiv aufwerten, zum anderen ist der Humor ganz solide.Gerade durch die kindliche Ausrichtung haben selbige daher durchaus einiges zu lachen und bekommen am Ende auch eine nette Moral spendiert. Ansehen tut also nicht weh.

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                                                3. Tyler Durden

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                                                  Deusfantasy 02.04.2017, 12:51 Geändert 02.04.2017, 18:20

                                                  Wir alle müssen funktionieren. Ständig, überall, rund um die Uhr. Wer in dieser Leistungsgesellschaft zurückfällt, wird gnadenlos aussortiert und einfach durch den Nächsten ersetzt. Schließlich ist Zeit ein kostbares Gut, also gilt es keine Sekunde davon zu verschwenden.
                                                  „Automatic Fitness“ greift eben jene Thematik auf und erzählt über menschlichen Automatismus und Verhalten in einer Leistungsgesellschaft. Es ist eine Reflektion über unsere alltägliche Beziehung zu Zeit und Geld, in einer perfekt organisierten Welt, in der das Leben auf das Fließband gestellt wird und stetig damit beschäftigt ist, sich zu optimieren. Jegliche Natürlichkeit entfällt dabei und wird ebenso komplett technisch gesteuert.
                                                  Die Animationen sind dabei zwar nicht gerade auf der höchsten Stufe anzusiedeln, sind aber dennoch ganz nett anzuschauen und erfüllen ihren Zweck. Wichtiger ist ohnehin der Inhalt, der mich mit seiner Erzählweise überzeugt hat. Insgesamt ein sehr interessanter und gelungener 20 minütiger Stop-Motion-Kurzfilm, mit leider äußerst geringem Bekanntheitsgrad.

                                                  Anschauen kann man ihn hier:
                                                  https://www.youtube.com/watch?v=NWxGB0qSFas

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