diceman - Kommentare

Alle Kommentare von diceman

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    über Casino

    Durchgequält.
    Mein Gott, war das anstrengend. Keinen Rhythmus, keinen Flow, kein Timing, ich wartete stattdessen die ganze Zeit, daß der enervierende Voice Over (der zumeist obsolete Dinge erzählte, die ich mit eigenen Augen sehen konnte) zurückgefahren wird, und der Film anfängt, eine Geschichte zu erzählen. Damit nicht genug, quatschen mich hier ZWEI Stimmen zu, de Niro und Pesci, häufig unterlegt mit geschwätziger Pop-Musik - das wird dann RICHTIG anstrengend; in einer Szene springt der Film gar in die Erzählperspektive einer weiteren Person, hält das aber nur 1 Zeile durch - auf mich wirkt das konzeptlos, wie das Werk eines Hack-Regisseurs, der seinen Bildern nicht traut.
    Dabei hat CASINO seine Momente, nur leider gehen die im Wortschwall und unvermittelten Zeitsprüngen unter. Nebenfiguren werden nicht eingeführt, entwickelt, vorbereitet, sondern tauchen unvermittelt auf, wenn sie gerade für einen Wendepunkt benötigt werden.
    Würde CASINO doch für ein paar Momente das Tempo zurückfahren, einen musikalisch unterlegten Establishing Shot wirken lassen, bevor wieder nervös losgequasselt wird ... habe nicht das Gefühl, einen Film gesehen zu haben, als vielmehr verschnittenes Stückwerk. Bin zu keinem Zeitpunkt in das Setting eingetaucht oder zu den Figuren vorgedrungen.

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    • Nur ein toter Avenger ist ein guter Avenger.
      Die anderen können auch gerne draufgehen. Endlich wieder mehr Platz in den Kinos für richtige Filme.

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        10. SICARIO 2: DAY OF THE SOLDATIO - Stefano Sollima
        09. UNDER THE SILVER LAKE - David Robert Mitchell
        08. GHOSTLAND - Pascal Laugier
        07. ASSASSINATION NATION - Sam Levinson
        06. WIND RIVER - Taylor Sheridan
        05. THE HOUSE THAT JACK BUILT - Lars von Trier
        04. A BEAUTIFUL DAY a.k.a. YOU WERE NEVER REALLY HERE - Lynne Ramsay
        03. PIERCING - Nicolas Pesce
        02. AWAIT FURTHER INSTRUCTIONS - Johnny Kevorkian
        01. THOROUGHBREDS: VOLLBLÜTER - Cory Finley

        https://www.moviepilot.de/liste/das-beste-aus-2018-diceman

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          diceman 01.01.2019, 09:19 Geändert 01.01.2019, 13:31

          Eli Roth, von dem man eher ein "Haus der geheimnisvollen Huren" erwartet hätte, versucht sich an einem Kinderfilm, und macht das gar nicht mal so schlecht. Auf seine Trademark Kacka-Witze mag er dabei nicht verzichten. Dafür sind die Charaktere recht gut ausformuliert (Cate Blanchett in Pole Position) und der Hokuspokus ist kreativ choreographiert, macht sogar Erwachsenen Spaß. Für Kids unter 10 Jahren ist die Okkult-Posse rund um Nekromanten und satanische Wiedererweckungs-Rituale aber viieel zu gruselig und irritiert mit unnötigen Details.

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            diceman 01.01.2019, 01:30 Geändert 01.01.2019, 01:31

            Hat mir überraschend gut gefallen (2D).
            Würde soweit gehen, und behaupten, MORTAL ENGINES sei der beste Event-Film, den ich 2018 im Kino sah. Das Setting ist Zukunft nach einem alles verwüstenden 3ten Weltkrieg, die Ästhetik ist aber Dieselpunk all the way. Alleine dafür gibts Punkte. Fands toll, daß sich der Film soviel Zeit lässt - ist alles ein bißchen formelhaft aus diversen Blockbuster-Klischees zusammengeklaut, aber die 2,5 Stunden vergingen wie im Fluge, gibt reichlich Action, mit einigen überraschenden Härten abgeschmeckt (kein Splatter, duh, aber halt schon ein 12er wie er im Buche steht), man fiebert mit den Charakteren mit, die auch alle irgendwann in diesen 2,5 Stunden eine weitere Facette ihrer Persönlichkeit offenbaren. Die letzte Stunde ist dann fast 1:1 von STAR WARS: A NEW HOPE abgekupfert (vong dramaturgy her), mir hat's aber großen Spaß gemacht. Außerdem Daumen hoch dafür, daß der Film ein weitgehend definiertes Ende findet, und sich nicht als Wegbereiter einer neuen Saga versteht.

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              diceman 01.01.2019, 01:27 Geändert 01.01.2019, 01:28
              über Scorned

              Heav'n has no rage like love to hatred turn'd
              Nor Hell a fury, like a woman scorn'd.

              Doch, der kann was. Kleiner, fieser Mitternachtssnack, der einen mit unspektakulärer TV-Optik zunächst in Sicherheit wiegt, um dann den wirklich krassen Shit aufzufahren; den abgefucktesten Threesome aller Zeiten. Unterm Strich mehr Psychothriller als Torture-Porn, zieht diesbezüglich aber mindestens ein derart heftiges Ding durch, daß es mir den Boden unter den Füßen weggezogen hat. Gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Viva Bianca of SPARTACUS-Fame (Ilithyia).
              Die kleine Schwester von KNOCK KNOCK, Drehbuch übrigens von einer Frau (die - Zufall? - den selben Vornamen trägt wie die erzürnte Lady im Film). Wobei der Eli Roth mit noch mehr Verve und Chuzpe nach vorne preschte, geschliffenere Dialoge bot, und mit Keanu Reeves einen charismatischen Protagonisten; Billy Zane bleibt in SCORNED weitgehend blass und passiv. Dafür spielt AnnaLynne McCord doppelt großartig auf und zieht als durchgeknallte Borderline-Histrionikerin wirklich alle Register der Cluster B-Psychosen. Hottest psycho bitch in business, holy shit, I'm in love!
              Was dem Film in letzter Instanz runterzieht, ist die zwar grundsolide, aber farblose Regie, die sich so gar nicht traut, visuelle Akzente zu setzen; da sehnt man sich nach einer knalligen Inszenierung á la Richard Bates Jr. oder CHEAP THRILLS.

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                diceman 01.01.2019, 01:25 Geändert 01.01.2019, 01:25

                Meh, not impressed.
                Sicher, der Film ist ironisch - was nicht gleichbedeutend mit witzig ist. Gelacht, geschweige denn geschmunzelt habe ich kein einziges mal, dafür lief das zu geschmiert und berechenbar ab. Dr. Merkwürdig im unvermeidlichen Avenger-Crossover-Cameo nervt noch mehr wie Tony Stark (dessen Fresse uns diesmal gottlob erspart bleibt, trotzdem bleibt der Auftritt purer Selbstzweck, corporate masturbation, quasi). Und am Ende gipfelt alles im megalomanen CGI-Overkill, der mittlerweile nicht mehr spannend oder aufregend ist, sondern nur langweilig. Ganz smart fand ich die beiden Einsätze von Led Zeppelins "Immigrant", da blitzte mal kurz künstlerische Freiheit durch, dafür der der Look aber wieder zu 100% aus dem Marvel-Baukasten: bunt, rasant, aber dennoch trist in seiner Einfallslosigkeit. Den oft zitierten FLASH GORDON habe ich nicht wiedergefunden, bzw. wurde da so oft drübergebügelt, bis nichts mehr sichtbar ist. Find's traurig, wie aufstrebende, verheißungsvolle Regisseure derart verheizt werden.
                Schaut euch HUNT FOR THE WILDERPEOPLE an ... das ist ein echter Taika Waititi!

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                  diceman 01.01.2019, 01:24 Geändert 01.01.2019, 01:26

                  Eigentlich ganz süß.
                  Natürlich bleibt das im Kern ein TRANSFORMERS-Film, soviel Bullshit-Mythologie muß man schlucken, immerhin labern die Blechköppe nicht mehr so eine unerträgliche Scheiße wie in den Vorgängern. Bei den ersten 10 Minuten auf Cybertron ist Warnzeichen Genkiller angesagt, das sieht aus wie bei Bay (und man kann drüber streiten, ob das notwendig war, oder doch nur "Hasbro"-Cocksucking), aber dann nimmt das Drehbuch glücklicherweise Tempo raus und liefert einen wunderhübschen E.T.-Abklatsch wie er im Buche steht.
                  Im Zentrum des Geschehens stehen menschliche Schicksale (Haley Steinfeld macht das super), das 80er Jahre Zeitgefühl passt, erst in den letzten 20 Minuten dreht der Film auf und liefert Transformers-Action wie man sie kennt, die aber im Gegensatz zu den Bay'schen Zerstörungsorgien angenehm reduziert abläuft, Choreographien liefert, anstatt die "shit blows up"-Formel der Vorgänger zu bedienen, und sich im Wesentlichen auf einen Schauplatz konzentriert, dessen kinetisches Potential aber voll ausschöpft.

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                    diceman 01.01.2019, 01:23 Geändert 01.01.2019, 01:26

                    Mehr Moodpiece als Thriller, kleines Budget, weiß das aber effektiv zu nutzen und strickt aus seiner fatalistischen Mythologie ein feines Charakterdrama welches gekonnt Genre-Klischees rund um Südstaaten-Hillbilly-Comunities zitiert, variiert und auch Facetten zulässt. Und zwischen den Zeilen weht ein Hauch von Lovecraft.

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                    • Die Szene ist nicht "abgefahren" oder "durchgeknallt", sie hätte lediglich das angestrebte PG-13 Rating gefährdet. Duh.

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                        diceman 26.09.2018, 00:53 Geändert 26.09.2018, 01:20

                        MAD MAX für Arme: immer wenn ich die Augen auf gemacht habe, sind irgendwelche Motorräder über irgendeine Düne gebrettert; vielleicht war's auch dieselbe Düne, keine Ahnung. Zwischendurch probiert sich die Regie an einer One Shot-Sequenz, aber nach 15 Sekunden monotonem Abstechen von Tusken Raider-Lookalikes hatte Franco auch darauf keinen Bock mehr. Für den netten Versuch gibts trotzdem ein paar Punkte.
                        Wahrscheinlich existiert der Film nur aus dem einen Grund, damit James Franco seinem Fetisch, sich mal so richtig von Suki Waterhouse verprügeln zu lassen, frönen kann. Okay, dafür würde ich auch bezahlen, allerdings nicht den Preis, den ich für die Karte beim FFF gelatzt habe.

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                          diceman 25.09.2018, 18:41 Geändert 03.04.2019, 22:37
                          über Mile 22

                          Machen wir uns nichts vor, ideologisch ist das weiter rechts außen als 'ne Tee-Party mit Mike Pence und Dana Loesch. Und Überwachungsstaat-Technologien sind der geilste Shit ever, eh klar. Mark Wahlberg spielt einen Söldner mit dissoziativer Persönlichkeitsstörung, allerdings macht das Skript nichts aus der Idee - wirkt eher wie eine Entschuldigung, daß sich Marky Mark wie ein Arschloch aufführen darf. Immerhin: hier gibt sich MILE 22 angenehm unpatriotisch: egal ob du Ami, Russe oder Islamist bist, in erster Linie bist du ein Arschloch. Arschlöcher schießen auf Arschlöcher. MILE 22 in a Nutshell.
                          Apropos: Peter Berg, du Arschloch: warum castet man Indonesiens Hottest Property (vong Martial Arts her), wenn dessen einzige Kampfszene derart verwackelt und zerschnitten wurde, daß nicht mehr klar erkennbar ist, ob da Iko Uwais austeilt, oder doch nur der Pizzabote vom Asia-Imbiss nebenan?
                          So bleibt am Ende nur John Malkovich in Erinnerung, wie er mit markiger Diktion Republikaner-Aphorismen in die Tonangel rotzt. Und wenn einem man das durchgehen lässt, dann John fucking Malkovich.

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                          • Schön geschriebener Artikel, und vielen Dank für den Tip!
                            Noch nie was von dem Film gehört; der wandert direkt mal auf meine Watchlist.

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                            • diceman 07.09.2018, 18:48 Geändert 07.09.2018, 21:59

                              Tolle Liste, toller Beitrag. <3
                              Schön, daß ihr euch die Zeit genommen habt, zu jedem Film noch einen kleinen Text zu schreiben, da klickt man sich gleich viel lieber durch die Bilderstrecke.
                              Darf ich noch TEETH hinzufügen? Ziemlich toller Meta-Horror mit Augenzwinkern und ultrafeministischer Agenda. Und AMERICAN MARY, IT FOLLOWS und das EVIL DEAD-Remake gehören da auch noch irgendwo rein.

                              - The Village
                              - The Strangers
                              - Halloween 2
                              - Trick r'Treat
                              - Trouble every Day
                              Habe ich mir auf die Liste geschrieben.

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                                • diceman 06.09.2018, 19:43 Geändert 07.09.2018, 19:02

                                  Mir egal, Hauptsache einer der Charaktere heißt "Baumkopf Holzfaust".

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                                    diceman 05.09.2018, 01:27 Geändert 05.09.2018, 12:02

                                    Generische Slasherhatz, die bestenfalls zur Untermauerung der These taugt, die Soska-Schwestern wären gute Handwerkerinnen und könnten die Genre-Regeln aus dem Effeff zitieren. Ansonsten ist das mit erstaunlich wenig Herzblut angerührte Dutzendware, deren flacher DTV-Look kaum Persönlichkeit (von Franchise-Signatur ganz zu schweigen) durchschimmern lässt. Der Vorgänger war grenzwertig sadistisch, hatte aber zumindest optisch was auf dem Kasten und schockte mit saftigen, kreativen Kills. Im Nachfolger gibts ein paar gebrochene Genicke und aufgeschlitzte Karotiden - gähn. Und die eigentlich immer tolle Katharine Isabelle muß sich in der peinlichsten Performance ihrer Karriere zum nymphomanen Pausenclown degradieren lassen.

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                                      diceman 04.09.2018, 21:42 Geändert 05.09.2018, 02:32

                                      Eine Polizeistation in einem abgelegenen Kaff irgendwo in Irland. Eine Nacht voller Gewalt (zumindest in der ungeschnittenen Fassung) und biblischer Offenbarungen. Am Ende Blut und Feuer. Die Apokalypse als Kammerspiel, begleitet von einem Score, der mit 6,66 Hertz unheilschwanger die Tonspur rauf und runter wummert. Eine bis auf den nackten Plot herunterreduzierte Genre-Meditation, ohne Fett, ohne Ballast, mit einer zugegebenermaßen kruden, aber faszinierenden, und so noch nicht dagewesenen Mythologie. Und natürlich Pollyanna McIntosh, hell yeah.
                                      John Carpenter gefällt das.

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                                        diceman 03.09.2018, 23:12 Geändert 04.09.2018, 21:29

                                        Teenage Prostituierte (Christina Applegate) wird von psychopathischem Cop verfolgt, der ihr gegenüber handgreiflich wurde und jetzt alle Spuren beseitigen möchte - und dabei über Leichen geht. Ein Ausreißer mit großen Träumen (Sänger werden in L.A) hilft der jungen Dawn.

                                        Als Sozialdrama getarnte Exploitation aus der Corman-Schmiede, immerhin inszeniert von einer Frau (Katt Shea of POISON IVY-Fame), deswegen gibts Krimi und Charaktere anstatt Sleaze. Der 90er-Jahre-Cheese trieft dem Werk trotzdem aus allen Poren. Christina macht das gut, Skript und Regie nehmen das Setting ernst, emotional trifft der Film ins Schwarze, leider bleiben die Thrills, trotz einiger fieser Momente, saft- und kraftlos. Eine Portion verzweifelte PRETTY WOMAN-Melodramatik darf da natürlich nicht fehlen. Schön gefilmt ist das durchweg, leider einen Touch zu geschmackvoll für das Thema; mehr Shock Value und Grit hätte hätte dem Film gut getan.
                                        Das war aber schon das Problem von POISON IVY.

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                                          diceman 01.09.2018, 07:36 Geändert 01.09.2018, 07:37
                                          über Nerve

                                          Fand den schwer in Ordnung.
                                          13 SINS ohne (schwere) Jugendgefährdung, Wahrheit oder Pflicht mit 'ner kleinen Portion Darknet-Eskapismus, und nah am schillernden Puls der Zeit. Sieht super-schick aus, ist flott und spannend inszeniert, Emma Roberts macht 'ne gute Figur. Die gelegentlich eingestreuten Handy-Perspektiven werden sinnvoll eingesetzt, nerven nicht. Vor allem hatte ich das Gefühl, daß man sich dem Publikum auf Augenhöhe nähert und deren Streben und Nöte ernst nimmt, dazu passt die dramaturgische Entscheidung, Erwachsene weitgehend aus dem Geschehen auszuklammern und die Kids das "unter sich" klären zu lassen.
                                          Am Schluß guckt einmal der mahnende Zeigefinger vorbei, wenn das Thema Cybermobbing angesprochen wird, wird aber zwischen den Zeilen formuliert und ist gut in die Story integriert.

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                                              diceman 26.08.2018, 21:35 Geändert 27.08.2018, 01:03

                                              Schulmädchen-Report mit guten Darstellern, pointierten Dialogen, ansehnlicher Cinematographie, und einer *schluck* nachvollziehbaren Handlung, gibt's sowas wirklich?
                                              Vorhang auf für PRETTY MAIDS ALL IN A ROW (der Titel hält übrigens Wort), einer kurzweiligen Krimi-Groteske nach einen Skript (und produziert) von Gene Roddenberry ... yup. DEM Gene Roddenberry.
                                              Rock Hudson als draufgängerischer Vertrauenslehrer mit sexy Magnum-Popelbremse, der sowohl die Football-Mannschaft zu Höchstleistungen aufzustacheln vermag, als auch stets ein offenes Ohr für die Belange der Cheerleader hat; bis dann irgendwann eines der Mädels tot auf der Jungstoilette auftaucht ... und alle so weiter machen wie bisher. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht eines ungefickten Highschool-Buben mit "Erektions-Problem" (sie überfallen ihn immer und überall und zu jeder Zeit), der noch nicht herausgefunden hat, daß man dieser auch anders Herr werden kann, als komplizierte Matheaufgaben im Kopf zu lösen. Vielleicht weiß die neue Englischlehrerin (Angie Dickinson) Abhilfe ...
                                              Super-kurioses Fundstück, das mit unbekümmerten Offbeat-Humor punktet, einem gut aufgelegtem Cast, und es trotz inflationär zur Schau gestellter weiblicher Reize stets schafft, einen unschuldigen Charme zu bewahren und nicht auf die Exploitation-Schiene abzurutschen. "Edgy" ist das Setting durchaus, da muß man sich nichts vormachen, und als Meilenstein des Feminismus wird das Werk auch nicht in die Filmgeschichte eingehen.

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                                                Durchwachsener Okkult-Horror aus Italien, der merkwürdigerweise immer dann am besten ist, wenn nichts passiert. Dann nämlich hypnotisiert die Regie mit schwindelerrregenden Kamerafahrten, und der psychedelisch klimpernde Soundtrack von Philip Glass meets Goblin beschwört eine unheilvolle Atmosphäre herauf. Leider kann man die schauspielerischen Leistungen aller Beteiligten (inklusive einer sehr jungen Asia Argento) nur als erbarmungswürdig bezeichnen, und spätestens wenn die Gummimonster aus dem Taufbecken hüpfen, wirds so richtig albern. Ein Drehbuch scheint nicht zu existieren, vielmehr scheint man sich an Spickzetteln entlangzuhangeln (hier eine Fratze im Spiegel, da eine zusammenhanglose Gore-Szene), ohne Gespür für Timing oder dramaturgischen Zusammenhalt.
                                                Eine gewisse Sog-Wirkung kann man dem Werk nicht absprechen, Atmosphäre ist vorhanden, leider fehlt es an Inhalt, Suspense und Charakteren mit nachvollziehbarer Agenda.
                                                Habe jetzt aber Lust bekommen, DELLAMORTE DELLAMORE aufzufrischen.

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                                                  Überraschung: BRIDE OF RE-ANIMATOR hat genausowenig mit H.P. Lovecraft am Hut, wie der kultige Vorgänger von Stuart Gordon; die Referenzen beschränken sich auf Random Name Dropping (Arkham, Miscatonic, Herbert West), was dem Spaß keinen Abbruch tut.

                                                  Brian Yuzna übernimmt die Regie, und auch gleich das halbe Drehbuch des ersten Teils. Jeffrey Combs spielt einmal mehr den skrupellosen Dr. Herbert West, der aufgrund bedingungsloser Liebe zur Wissenschaft schonmal den hippokratischen Eid links liegen lässt. Combs' exzentrische Performance ist Herz, Lunge und Hirn der Reihe. Ein RE-ANIMATOR ohne Combs? Undenkbar!

                                                  Am Ende übernimmt sich Yuzna: Zombies gab es schon im Vorgänger, also muß im Sequel der FRANKENSTEIN-Mythos dran glauben, und weil das nicht abgefahren genug ist, gibt es noch ein paar Kameraschwenks über allerhand groteske Kreationen, deren Auftritt leider über Freakshow-Niveau nicht hinauskommt und ohne Konsequenz bleibt. Mehr Fokus auf die Braut, weniger selbstzweckhafter SFX-Fluff hätte dem Film gut getan.

                                                  Irgendwie unnötig, und braucht zu lange um auf den Punkt zu kommen, aber rasant genug inszeniert, daß keine Langeweile aufkommt. Wie auch schon im Vorgänger nimmt der Film seine absurde Prämisse erstaunlich ernst, Humor beschränkt sich auf (organisch gewachsene) Situationskomik, wenn West und sein Sidekick wiederholt bei der Arbeit gestört werden und sich redlich bemühen müssen, keinen Verdacht zu erwecken.

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                                                  • diceman 19.08.2018, 19:36 Geändert 20.08.2018, 00:06

                                                    Die Überschrift ist Clickbait deLuxe, geschenkt - was den Trailer nicht schlechter macht. Muß ja nicht immer gefoltert werden, und die Maden aus allen Körperöffnungen kriechen. Finde Plot und Cast übrigens recht verheißungsvoll.
                                                    Vielleicht können wir uns darauf einigen, daß Frau Taylor-Joy einen guten Agenten hat ...
                                                    VAMPIRE ACADEMY sei ihr verziehen. Aber THE WITCH, SPLIT, THOROUGHBREDS, MORGAN - alles Genre-Knaller mit Verve und Anspruch. Sollte man im Auge behalten, da kommt noch was!
                                                    MARROWBONE läuft übrigens auf dem Fantasy Filmfest.

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