diceman - Kommentare
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Alle Kommentare von diceman
Typisch kopfiger Nolan, den man aber durchaus "fühlen" kann. Zweieinhalb Stunden Unterhaltung, die einen in den Sitz drückt und nicht unterfordert. Ich habe ihn zweimal geguckt (davon einmal in OV mit Untertiteln), und da wurde mir erst deutlich wie sorgfältig orchestriert der ist; das geht bis hinein ins Sound-Design, besonders in der Endsequenz, mit rückwärts abgespielter Musik, die als Orientierung dient, in welcher Zeitlinie man sich gerade befindet. Auch bemerkenswert, mit wie wenig Dialog TENET auskommt. Ein sehr visuelles Erlebnis, erklärt wird nur einmal in knappen Aphorismen, danach wird bestenfalls metaphorisch aufgearbeitet.
Irgendwie schon Film des Jahres (viel Konkurrenz gabs ja nicht, lol).
Packendes Kriegsdrama, das die Geschehnisse der Großoffensive irakischer Streitkräfte auf die von ISIS besetzt Stadt Mossul im Jahr 2017 aus der Sicht einer Nineveh-SWAT-Unit erzählt, eine Renegade-Miliz, die einen jungen kurdischen Polizisten bei einem Feuergefecht aufsammelt.
Zwar eine US-Produktion, das Regiedebut von Matthew Michael Carnahen (u.a. Drehbuchautor von WORLD WAR Z), wurde in Marokko gedreht und ist mit ausschließlich authentischen Gesichtern besetzt, Originalsprache Arabisch (so sollte man es auch gucken). MOSUL (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Doku aus demselben Jahr) kommt weitgehend ohne Pathos aus, verzichtet dankenswerterweise auf eine "white savior perspective", die Bilder sind gritty, furios, fast schon dokumentarisch. Der Film nimmt sich ausreichend Zeit, bewegende Geschichten am Rande zu erzählen, über das Leid der Zivilbevölkerung, die besten darunter ganz ohne Worte. Und wenn Schüsse fallen, ist das kein Auftakt zu einer "Action-Sequenz", sondern eine existenzialistische Bedrohung.
Übrigens gesehen.
Schon länger her. Fand den ... gut?
Okay, zumindest. Bin bekanntlich kein Fan von Found Footage, hier war's aber ein organisches Stilmittel, zumindest bis zur Hälfte - danach, mit Aufhebung der Einheit des Zeites und des Ortes, zerfaserte das zusehends und das Format irritierte mit den Genre-üblichen krampfigen Momenten. Das assige Ende hat mich dann wieder ein bißchen versöhnt.
Trotzdem unique, die Prämisse und wie hier allmählich Atmosphäre aufgebaut wird, bis hin zu den RICHTIG unangenehmen Momenten, das kann man durchaus wertschätzen. Wer auf sowas steht, darf den gerne als Geheimtip notieren.
#spooktoberChallenge 08
Das Ärgerlichste an dem FIlm ist tatsächlich, daß Potential durchschimmert. Mit einem durch und durch mißlungenen Langweiler hätte ich leben können - den locht und heftet man ab und dann verschwindet er auf Nimmerwiedersehen im Schrank ... hier allerdings wird man niemals erfahren, was der Film mal konnte, bevor Sony die Reißleine gezogen hat, und kurz vor Release ganze Sequenzen entfernte um einem Shitstorm vorzubeugen (und natürlich um das verhasste PG-13-Rating zu erreichen). Der Shitstorm ist ausgeblieben, ebenso positive Reviews, welch Wunder! Dabei schafft es der Film durchaus, die Faszination an dem Mythos rüberzubringen, die Mädels spielen gut, 1-2 gruselige Sequenzen lassen erahnen, was da eventuell für ein Film am Boden des Schneideraums herumliegt. Immerhin: wenn man die ersten zwei Drittel übersteht, in denen tatsächlich GAR nix passiert, überrascht der Film mit einer gelungenen JACOB'S LADDER-Reminiszenz ... leider zu kurz, zu spät, zu wenig.
Habe lange überlegt, ob ich mir das geben soll - ich habs getan, und bin jetzt noch enttäuschter. Dann lieber gar kein Film als sowas - tut euch einen Gefallen, und lasst ihn aus, in seiner jetzigen Inkarnation ist SLENDER MAN ein maximal undankbares, frustrierendes Erlebnis.
Und die Hoffnung auf ein Unrated-Release habe ich lange aufgegeben ...
#spooktoberChallenge 07
Kein Abschluss mit Bang, aber ein Abschluss mit dem man leben kann. Hauptproblem war mal wieder das leidige (nicht vorhandene) Geld, und ein größenwahnsinniges Finale in einem Hochsicherheits-Gefängnis, bei dem der Film komplett aus den Fugen gerät, und das nicht im positiven Sinne. Man merkt förmlich, daß ursprünglich mehr geplant war, darüber kann der chaotische Schnitt nicht hinwegtäuschen; was bleibt sind einige holperig arrangierte (immerhin unterhaltsame) Action-Sequenzen, und dann isses auf einmal ziemlich plötzlich vorbei. Yuzna, Combs und alle anderen haben halbwegs Bock, und der Splatter kommt auch noch nicht gänzlich aus der Konserve, das hält einen zumindest bei der Stange.
#spooktoberChallenge 06
Was seinerzeit noch zu einem Skandal reichte, lässt sich mittlerweile als fetziger Abenteuerfilm weggucken, die Exploitation-Elemente muten aus heutiger Sicht zahm an - die klassischen Elemente des Genres (der immergeile, doppelzüngige und sadistische Klerus), welche unter anderem von Jess Franco ein Denkmal gesetzt bekommen haben, finden sich auch hier wieder, halt in deutlich gediegenerem Ambiente: Kulisse und Kostüme sind teuer, das Acting überzeugend (Vincent Price brilliert als Hasscharakter mit Profil), der Soundtrack wurde von einem Orchester eingespielt.
Anscheinend wurden Hexenjäger nach Quote bezahlt: für jeden der Zauberei überführten Frevler gabs einen Beutel Silberlinge - ein System, welches sich in abgewandelter Form im zeitgenössischen Gesundheitswesen wiederfindet, und ähnlich skurrile Blüten treibt ...
Und nicht zu vergessen: die dieses Jahr mit 74 Jahren an Folgen einer Covid-19-Infektion verstorbene Hilary Heath (Dreh- und Angelpunkt der Revenge-Story) ist absolut bezaubernd; also zündet eine Kerze für sie an und tragt eure Scheiß-Maske. ♥
#spooktoberChallenge 05
Kybernetisch augmentierter Rottweiler mit Stahlgebiss auf erbarmungsloser Mission: einen entflohenen Sträfling zur Strecke zu brigen. Inkohärenter, immerhin blutiger und ordentlich getrickster C-Reißer aus einer Ära, in der sich C-Reißer noch echte Helikopter leisten konnten. Trotzdem erstaunlich, mit wie wenig Pinselstrichen Brian Yuzna eine leidlich funktionierende Dystopie auf die Leinwand kleckert, und mit wenig mehr Geld hätte vielleicht Michael Ironside den Oberschurken gegeben. Aber man kann nicht alles haben. Trotzdem bleibt Yuzna einer von den Guten.
#spooktoberChallenge 04
Haunted House-Drama, abgenickt von Genre-Spezi Guillermo del Toro. Verzichtet dankenswerterweise auf Jump-Scares, so richtig scary wird es nie, schafft es dennoch über die gesamte Laufzeit eine wohlig schaurige Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Kommt weitgehend ohne frische Zutaten aus, irgendwie hat man das alles schonmal gesehen, versöhnt mit einem gelungenen Ende. Die Spanier können das einfach.
Nach SIDE EFFECTS die nächste Räuberpistole, die man gerne von Brian de Palma gesehen hätte ... der kann aber leider nicht mehr wie er will (#darioArgento), also erbarmt sich Soderbergh, und das Ergebnis ist gleichermaßen fies wie sehenswert. Das iPhone-Format steht dem Thema auch überraschend gut. Ich mag Soderbergh, wenn er Genre macht, auch wenns immer ein bißchen nüchtern wirkt. Die Kuckucksnest-Vibes schlagen gut durch, ist auch überzeugend gespielt.
#spooktoberChallenge 02
Kein halbschlechter "Escape Room"-Thriller mit Twist, der sich bei der Charakterzeichnung an HOSTEL orientiert: eine Handvoll Unsympathen, denen derart schrecklich Dinge widerfahren, daß man sich als Zuschauer in einer moralischen Zwickmühle wiederfindet, und gezwungen wird umzudenken. Verteilt zudem kritische Seitenhiebe in Richtung Social Media/Influencer-Irrsinn, insbesondere Herausforderungen der Marke "bis einer heult", z.B. Kiki- und Kulikitaka-Challenge, lol.
#spooktoberChallenge 01
Zum Einstand direkt ein Highlight herausgesucht, und einen Klassiker nachgeholt. Es ist legitim den Film im Horrorgenre zu verorten, die Art wie der Killer als dämonische Gestalt ohne fassbare Motivation immer und überall zuschlagen kann (und dies auch tut), gibt dem Film eine unbehagliche Konnotation; als hätten Spielbergs DUELL und FREITAG DER 13TE ein Kind gezeugt. Man leidet mit dem Hauptdarsteller mit, kann seine ausweglose Situation nachvollziehen, vor allem da auch die Polizei und ihre Methoden nicht gut wegkommen. Die Action-Setpieces sind aufwendig choreografiert, solche schönen Autostunts wie hier würden heutzutage alle aus dem Computer kommen.
Ab 18 muß der heutzutage nicht mehr sein - hier und da ein paar heftige Spitzen, aber bei der wirklich krassen Gewalt setzt Regisseur Robert Harmon (von dem danach leider nichts nennenswertes mehr kam) auf Kopfkino.
Sicher kein ganz großes Kino, der ist beim Algorithmus-Gangster schon besser aufgehoben als auf der großen Leinwand, aber war irgendwie genau der richtige Film um dabei eine Sinusitis auszukurieren.
Das Zeitgefühl ist trotz hipper Inszenierung präsent, der Film hat Flow, ist unterhaltsam, herzlich, und die Kamera-"Monologe" sind eigentlich nur knappe Pointen und werden auch nicht inflationär eingesetzt ... eigentlich sind im Trailer bereits fast alle 4th-Wall-Interaktionen enthalten. Mochte, wie sich Sherlock Holmes dezent im Hintergrund aufhält und die Bühne Millie Bobby Brown überlässt, die ganz in ihrer Rolle aufgeht.
So lasse ich mir Young Adult gefallen.
Bezüglich DIE GELIEBTE DES ANDEREN ... Superfilm, und es gab tatsächlich mal eine DVD zu dem Film in Deutschland, die mittlerweile leider out of print ist. Da habe ich wohl Glück gehabt, daß ich direkt zugeschlagen habe.
TRIO INFERNAL gehört auch unbedingt auf die Liste (bzw. sehe gerade, ihr habt als Grundlage die Community-Bewertungen genommen - in dem Fall Schande über die Community, daß sie TRIO INFERNAL nicht höher bewertet hat ;-) ).
Ruhige, aber hypnotische Meditation über das schwierige Thema Tod und dem würdevollen Umgang mit Sterbenden, dabei kein unilaterales Plädoyer für Euthanasie, setzt sich viel mehr differenziert mit der Ethik auseinander, die solche Institutionen hinterfragen, sowie den Fragen, die sie selbst sich gefallen lassen müssen. Dazu gibts nordisch-kühle Bilder und perfekt arrangierte Szenen mit mehr Aussagekraft als der ohnehin sparsam investierte Dialog. Mehr Drama als Genre, aber zum Ende hin macht sich eine zunehmend surreale Grundstimmung breit, die an David Lynch erinnert, und in Ansätzen auch an David Cronenberg - nicht unbedingt der Bodyhorror-Cronenberg, sondern dem Filmkünstler, der des Öfteren uns schon mit assoziativen Psycho-Parallelwelten konfrontiert hat.
Hat mir SEHR gut gefallen.
Das utopische Setting ist nicht das originellste, zumindest Covidrebellen dürfen sich auf massig Deja Vû-Erlebnisse freuen (#einKindPolitik = #maskenpflicht = Faschismus), dafür prescht die Story mit halsbrecherischem Tempo vorwärts und die Action kommt überraschend roh, kompromißlos und R-Rated daher. Fands auch visuell sehr ansprechend, die Welt sieht in weiten Teilen aus wie 'ne Triple A-Produktion, die Kinetik in den Action-Sequenzen ist eines Paul Verhoeven würdig.
Inhaltlich bekommt man eine Noomi Rapace-Show par excellence, die bemerkenswert aufspielen darf und jeder der sieben Schwestern ein spezifisches Profil beschert. Zeit, die Dystopie philosophisch zu hinterfragen, bleibt keine, immerhin stellt der Film in den wenigen Ruhepausen die richtigen Fragen, und schafft es so, sich weit über Wert zu verkaufen. Im Kern ist das aber einfach nur extrem fett produziertes B-Movie-Entertainment, welches lediglich in den letzten 20 Minuten schwächelt, und im handwerklich souveränen Finale aus dem Dystopie-Baukasten keine Akzente mehr zu setzen vermag.
Kein Tag ohne obligatorische Dosis Twitter-Faschismus.
Wo ist die Petition gegen Empörungs-Petitionen?
FIFTY SHADES OF GREY am besten gleich mit verbieten; verniedlicht Stalking und Psycho-Manipulation. Der schlimmste Vorwurf, den man 365 DAYS machen kann, ist übrigens, daß er stinklangweilig ist; inhaltlich ist das 'ne erotische Phantasie und auch als solche zu bewerten, soviel Abstraktionsvermögen sollte man erwachsenen Menschen zugestehen. Dasselbe gilt für FIFTY SHADES.
Wenn Netflix einknickt, sind wir verloren.
Macht viel richtig, die hyperventilierende Regie und einige wirklich gewitzte Ideen trösten über andere eher pubertäre Scherzchen hinweg. Im Grunde wird hier eine singuläre Idee (Mann mit Pistolen statt Händen) zu Tode geritten, "Guns Akimbo" macht aber NUR das und luchst dem Thema konsequent ALLE Variationen ab, und gibt dabei nicht vor, irgendwie mehr zu sein. Samara Weaving und Harry Potter hängen sich RICHTIG rein in den Blödsinn - soviel Spielfreude steckt an und muß belohnt werden: mit einem Kauf des hoffentlich ungeschnittenen Heimkino-Releases, nämlich:
Muß sagen, die fehlenden 60 Sekunden sind nicht negativ aufgefallen, der Film ist so konstant auf 180 und vollgepumpt mit liebevoll ausgedachten gewalttätigen Details, da fallen eine handvoll zensierter Kopfschüsse nicht ins Gewicht.
Achtung - es existiert eine um ca. 5 Minuten geschnittene FSK-16 Fassung, die aus naheliegenden Gründen indiskutabel ist! Zudem sind bei bei nicht-anamorphen DVD-Transfers die Untertitel fest im schwarzen Balken montiert - K.O.-Kriterium für O-Ton-Liebhaber!
Irgendwie hatte der was - Frau Argentos super-heiße Präsenz hielt mich bei der Stange, ihr mäßiges Acting fällt nicht negativ auf, da alle Nebencharaktere hart an der Grenze zur Groteske chargieren, ein Konzept, daß sich durch den Film zieht.
Asias selbstzerstörerischer, semi-autobiographischer Trip durch Europa fesselt dank innovativ-experimenteller Kamera-Arbeit, und immer wenn sich Längen einschleichen, passiert irgendein ein krasser Scheiß, der einen wachrüttelt; Höhepunkt: der absurde Pitch für ein Skript bei einem Hollywood-Produzenten, der zwar nicht Harvey Weinstein heißt, aber nur ein Schelm würde vermuten, daß Asia hier KEINE persönliche Erfahrung verarbeitet.
Das präsentierte Frauenbild, sowie Asias Einstellung zu körperlicher Intimität und Erotik, sind abgefuckt und facettenreich bis dorthinaus; habe bis zum Schluß nicht eruieren können, ob das nun Kritik, Fetisch, ein Plädoyer für sexuelle Selbstbestimmung, oder einfach nur ein großes "Fuck You" darstellen soll.
Wahrscheinlich ein bisschen von allem.
Packender Psychothriller vorm Hintergrund der Nachwehen des Amerikanisch-Mexikanischen Krieges mit Slowburner-Qualitäten, der sich in große Fußstapfen begibt: Hemsworths Briefing zu Beginn des Films kommt mit schwelendem "Heart of Darkness"-Unterton, und Woody Harrelsons narzistische Performance schreit "Colonel Kurtz" in jeder Einstellung. Findet zusehends eine eigene Melodie, wenn er manipulative Crowd Control-Mechanismen unter die Lupe nimmt, und das ganze mit einer Prise Revenge abschmeckt. Mit weniger Fingerspitzengefühl wäre es ein Leichtes gewesen, aus dem nicht unreißerisch präsentierten Sujet einen Exploiter zu basteln, den ich sicher auch gefeiert hätte - so bleibt immerhin ein sehr guter Film, der seinem Publikum erfreulich viele Härten zumutet, mit reflektierten Dialogen über Gewalt, Macht und Glaube fordert, und zuviele Facetten aufweist, als daß man ihn bloß in der Westernabteilung abheften möchte.
Hatte eine Woche zuvor I KILL GIANTS gesehen, welcher die Fantasy-Elemente subtiler einflicht und thematisch in eine ähnliche Kerbe schlägt. MONSTER CALLS hat aber den entscheidenden Tacken dramaturgischen Feinschliff, einen prägnanten Soundtrack und die deeperen Gefühle. War froh überredet worden zu sein, und daß sich jedwede Skepsis ob des Trailers, welcher süßlichen Family-Kitsch erahnen ließ, als unbegründet herausstellte, denn hinter MONSTER CALLS verbirgt sich ein überraschend komplexes Psychogramm von Film, daß sich nicht scheut, schmerzhaften Emotionen angemessene Screentime zuzugestehen. Glaube, wenn ich GIANTS vorher nicht gesehen hätte, hätte der hier emotional noch mehr reingehauen.
Eigentlich könnte das ziemlich okayes lowbrow Entertainment sein. Ansprechend gefilmt, Handlung bekloppt bis zum Abwinken, Charaktere aus der verstaubten hinteren Ecke der Genderklischee-Schublade: Neandertaler haut Frau mit Keule auf Kopf und schleift sie in seine Höhle, aber weil er so'n durchtrainierter dangerous Dude ist, verliebt sie sich in ihn The Movie. Wer hier allen Ernstes dem Film vorwirft, er würde Rape Culture promoten, needs to calm the fuck down. Das ist eine schlichte erotische Unterwerfungs-Phantasie die zu keiner Sekunde den Anspruch erhebt, an realen Maßstäben gemessen zu werden. Dann wär's nämlich creepy af, keine Frage.
Das eigentliche Problem des Films ist, daß er stinklangweilig ist. In den zwei Stunden passiert NICHTS. Nada, niente, nitschewo. Eventuelles Konfliktpotential ist nach 15 Minuten abgearbeitet, danach hangelt man sich von Montage zu Montage, in denen hotte People in Designer-Klamotten vor Luxus-Inneneinrichtung posen, dazu gibts low-license Pop-Gedudel. Und was so outrageous an der Boot-Szene sein soll, daß man dazu einen Hashtag auf Twitter ins Leben ruft, ist mir auch ein Rätsel: da haben zwei Leute Sex, hallo? Dabei nichtmal sonderlich kinky, oder abwechslungsreich, mal er oben, mal sie oben, big deal. Wirklich sehen tut man da nix, außer Nippel, die gibts aber auch in anderen Filmen ab 16.
Fazit:
Bitte gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen.
Holy shit, ist das eine whacke Sause!
Aber eigentlich, zumindest bis zur Hälfte, ist das ein Märchenfilm, komplett mit bösem Stiefeltern-Surrogat und eingesperrter Prinzessin im Turm. Wes Craven bedient sich bewährter dramaturgischer Stilmittel des kindlichen Überwältigungs-Kino, wie man es von Disney oder Spielberg kennt: Halsbrecherische Aus-dem-Regen-in-die-Traufe Situationen, Kids die auf Augenhöhe mit Erwachsenen argumentieren, gnadenlos überzeichnete Antagonisten. Irgendwann ist Wes Craven das aber nicht mehr genug, und er macht einen Schlenker ins Horror-Genre, splattrige Pointen und Backwood-Psychologie inklusive. Ein steter satirischer Finger zeigt Ungleichheiten in verschieden sozialen Schichten auf.
THE PEOPLE UNDER THE STAIRS ist eine Genre-Achterbahn sondergleichen, unterhaltsam, wild und nonkonformistisch, überraschend gut gealtert, mit humanistischem Kern. Among his best.
Stilsicher inszenierter Coming-of-Age Horror, der in kühlen, atmosphärischen Bildern schwelgt, wenig Worte macht aber dank intensiver Emotionen über weite Strecken zu fesseln weiß. Sexueller Subtext ist ebenfalls vorhanden, schließlich geht es um Werwölfe und da gehört das zum guten Ton. An Genre-Größen wie LET THE RIGHT ONE IN kommt er nicht heran, dafür erzählt er zuwenig Neues, und im schwachen Finale ist Malen-nach-Zahlen angesagt. Hätte in den Horrorszenen mehr auf die Tube drücken können: einmal abblenden vor dem Biss ist okay, sofern dramaturgisch begründet, zweimal ist frustrierend. So stößt man die GINGER SNAPS-Trilogie nicht vom Thron!
Ich weiß nicht, je älter ich werde, umso ungeduldiger werde ich ...
Berlinale-tauglicher Tentakel-Hentai: das Konzept hatte gute Chancen bei mir, aber so ganz ohne auf-die-Uhr-gucken hab ich's dann doch nicht geschafft. Mußte die ganze Zeit an das Potential denken, wenn Cronenberg das verfilmt hätte - die wenigen SFX-Shots waren kompetent und atmosphärisch umgesetzt, die phantastischen Elemente stehen metaphorisch für das Animalische im Menschen, da macht das Skript keinen Hehl draus. Leider laufen beide Erzählebenen so konsequent brav nebeinander her, ohne sich jemals um Fusion zu bemühen, daß man sich irgendwann im falschen Film wähnt - im kleinbürgerlichen Befindlichkeits-Drama nämlich, wie man's zu oft bereits gesehen hat. Gut gespielt, keine Frage, aber wenig immersiv und jeglicher Genre-Appeal den Arthouse-Ambitionen geopfert. Bin milde enttäuscht, laste dies aber weniger dem Film an, als meinen Erwartungen.
Zulawskis POSSESSION, for the record, war eine Tour de Force, die mich mit offenem Mund zurückgelassen hat, was sicherlich auch am methodisch-überspannten Acting der beiden Hauptcharaktere lag, denen die Paranoia aus allen Poren triefte. 10% mehr Drama und Exzess in den Realszenen hätten THE UNTAMED gut getan.
Ein wahrhaft mächtiges Werk, Nunsploitation als aufrüttelndes politisches Statement - THE DEVILS ist dabei keine lowbrow Provokation wie man das von Jess Franco und diversen japanischen Vertretern kennt, sondern ein durchweg ernstes, relevantes Kunstwerk. Habe mich in die Produktionsgeschichte eingelesen, die ja bewegter nicht sein kann, und es ist unpackbar, daß es immer noch keine komplett ungeschnittene Fassung gibt (habe die BFI-Version geschaut, welche grundsätzlich zu empfehlen ist). Wenn man hartnäckig genug googelt, kann man die berüchtigte "Rape of Christ"-Sequenz aber online finden - die Szene also solche ist auf der DVD vorhanden, es fehlt halt der Höhepunkt.