Einar - Kommentare
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Alle Kommentare von Einar
Ein bewegender Film, melancholisch und dennoch mit einer ganz hauchzarten Prise subtilen Humor. In ihrem Spätwerk glänzen James Stewart und Bette Davis als Ehepaar, welches den Freitod plant. Ein heikles, aber ernstes Thema - wenn es das Recht auf Leben gibt, sollte es auch das Recht auf den Tod geben, und zwar den, welchen man für sich wünscht. Da das aber nicht selbstverständlich und sogar ungesetzlich ist, ruft das Vorhaben nach Bekanntwerden eine Reihe an Ereignissen in Gang, welche das eingefahrene, aber solide und harmonische Leben der Rentner zu zerstören drohen.
Ein Thema, das mich sehr mitnimmt; das ethisch mindestens in einer Grauzone anzusiedeln ist, aber nicht totgeschwiegen werden sollte. Leider ist "Am Ende des Weges" keine große Kino-Produktion, obwohl alle Anlagen gegeben sind (Stars!, tolle Story!), sondern nur ein TV-Film - daher gibt es leichte Abzüge in der B-Note. Aber puristisch betrachtet liefert man ein grandioses Werk ab. Die Klasse eines Jimmy Stewart sieht man nicht zuletzt in seiner Schlusseinstellung, als er einen letzten Blick auf Bette Davis wirft und in seinem Gesicht alle Gefühlsregungen in Bruchteilen einer Sekunde komprimiert dargestellt werden. Ein wahrer Könner, auch noch im Alter!
Eine Meta-Ebene hätte der Film auch noch erreicht, wenn einer der Kater "Jimmy Stewart" geheißen hätte - aber mit felinen Freunden, die auf "Bobby de Niro" und "Pacino" hören, kann ich auch sehr gut leben...
Momentan läuft dieser kleine Geheimtipp auf Amazon Prime Video im Stream. Wer die Chance hat, sich den Film anzusehen, sollte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen! Sehr empfehlenswert! Und als kleinere Fernsehproduktion gibt es auch einen Vorteil: Es wird auf großen Krawall verzichtet. Ein Film für ernste und ruhige Stunden!
Netter, kleiner Weihnachts-Familienfilm mit einigen netten, originellen Ideen. So tauscht der weihnachtsbegeisterte Schreiner Andersen am Heiligabend seinen Auftritt zum Fest mit dem Julenisse (Weihnachtsmann) - während der echte Santa bei Andersens skeptischer Familie aufschlägt, erfreut der Tischler die Kinder des Julenissen. Ein gelungener Rollentausch, fernab vom oftbenutzten Motiv "Mann wird an Heiligabend zum echten Santa" - mal was neues, unverbrauchtes und gleichzeitig ulkiges. Dass das Ganze aus Norwegen kommt, setzt für mich persönlich noch die Krone drauf - sonst hätte ich diesen Film aber wohl auch nicht gesehen... Hat sich im Rahmen der Erwartungen aber gelohnt!
Nein... einfach nur: NEIN! ...
Mehr kann ich auch nicht sagen.
Ein Zahnarztbesuch macht mehr Spaß und bringt meiner Gesundheit wenigstens etwas!
Bravo, bravissimo: Dieser Film verkörpert all das, was ich an der Filmkunst so schätze - die Kombination von Aussage und Unterhaltung. Ein Film mit Tiefgang, der zum Denken anregt und aufwühlend ist, dennoch durchweg einen Ton trifft, der das breite Publikum anspricht und nicht nur ein Klientel. Ich muss zudem sagen, dass mich schon lange kein Film mehr so überzeugen konnte, wie "100 Schritte". Zwar schon welche, die nach 2000 gedreht wurden, aber die habe ich zeitnah nach Erscheinen gesehen. Ich meine eher meine persönliche Reise durch die Welt der Filme - und da die Auswahl, die ich in der jüngeren Vergangenheit gesehen habe, unabhängig des Produktionsjahres. Es schien mir, als hätte ich irgendwie alle großen Empfindungen schon durchlebt und es käme kein ultimativer Knaller mehr. Und auf einmal löst so ein "kleiner" und "unbekannter" Streifen diese großen Gefühle aus.
"100 Schritte" ist ein toller, zudem auch wichtiger Beitrag zum italienischen Mafia-Film - selbst wenn ich mit der politischen Einstellung (Kommunismus) nicht konform gehe. Zum Glück ist dieses Werk hier aber keine "Rote Grütze", was ich leider schon zu oft erleben musste - man schafft es den Mainstream zu wahren und dennoch eine Botschaft zu transportieren. Und nun erst der echte Clou, der die Punktzahl nochmal aufgewertet hat: Es ist keine Fiktion, sondern basiert auf reale Ereignisse, was mir erst im Abspann klar wurde und mich zu Recherchen im Internet bewogen hat. So etwas sollte ein "wichtiger Film" erreichen; anregen und inspirieren, unabhängig der persönlichen Einstellung - wenn man eine Botschaft, eine Geschichte richtig präsentiert, erreicht man auch das breite Publikum. Manchmal ist das von bestimmten Künstlern aber auch nicht gewollt.
"100 Schritte" rechne ich jedenfalls hoch an, dass das Leben Impastatos der Öffentlichkeit noch einmal präsentiert wird - eine fiktive Geschichte kann man sich immer noch interessant schreiben (auch das ist eine Kunst), aber Fakten zu so einem dichten Produkt zu verarbeiten und aufzubereiten, das ist wahre Kunst. Hier sind vielleicht kleinere künstlerische Freiheiten erlaubt, aber im Grunde muss man sich an der Realität orientieren. Da so eine "Unterhaltung" heraus zu arbeiten, davor ziehe ich den Hut und haue auf die 7.5 noch einmal einen halben Punkt für die Herausforderung drauf.
Momentan ist dieser Film auf Amazon Prime Video im Abo verfügbar, wer die Möglichkeit hat, sollte ihn sich ansehen!
PS: Ein grandioser Soundtrack rundet das Vergnügen noch ab!
Inhaltlich und stilistisch ganz und gar nicht mein Fall, dafür gibt es aber wunderschöne Bilder - vor allem in den Außenaufnahmen; kein Wunder, zeichnet doch kein Geringerer als Michael Ballhaus dafür verantwortlich. Mit dem Neuen Deutschen Film stehe ich eher auf Kriegsfuß, das muss auch "Whity" spüren - einzig Werner Herzog verzeihe ich einige Blödheiten, aber auch nur weil der so schön schräg ist (denken wir nur an das Dancing Chicken).
Irgendwie wirkt dieser Walsh-Western wie einer der sogenannten Ranown-Western. Während ich mit den Boetticher/Scott-Werken eher so meine Probleme hatte - MP-Veteranen wissen das - was hauptsächlich an der drögen Präsentation lag, konnte mich "Mit der Waffe in der Hand" einigermaßen überzeugen. Vielleicht auch dank des kleinen, unterbewussten Walsh-Bonus, möglicherweise aber auch wegen der dann doch vorhandenen Unterschiede in der Machart. Solider Film, der kompakt gehalten ist und mit fortschreitender Laufzeit an Intensität aufnimmt.
In der ersten Hälfte im Gewand eines Mafia-Films, wird nach und nach doch deutlich, dass "Die schönste Frau" doch ein Sozialdrama, auch ein Justizfilm ist. Das Mafia-Sujet dient nur als Bühne für den Kampf eines stolzen und willensstarken Mädchens gegen die Ungerechtigkeit, die ihr widerfährt. Sollte man gesehen haben - nicht nur wegen der bezaubernden Ornella Muti und der elegischen Musik eines Ennio Morricone.
Damiano Damiani ist einer der Regisseure, bei denen ich es bedauere, dass sie nicht noch mehr Filme gemacht haben als in ihrer Vita stehen.
PS: "La moglie piu bella" ist unter dem Titel "The Most Beautiful Wife" auch kostenfrei im Internet bei Netzkino zu sehen! Lohnt sich!
Nicht so gut wie der erste Lenzi-Sandokan, aber immer noch angemessene Unterhaltung.
Zynischer Thriller, der über weite Strecken gefällt und überzeugt. Ein bitterböses Roadmovie, bei dem irgendwie alle Beteiligten Dreck am Stecken haben. Mit der letzten Einstellung schließt sich der inhaltliche Kreis - das ist kein "Feel-Good-Movie", sondern ein temporeicher Psycho-Ritt mit Franco Nero und der attraktiven Corinne Clery, die nach der "Geschichte der O." wieder einmal blank ziehen darf. Abgerundet wird alles mit einem stimmigen Soundtrack von Ennio Morricone (was für eine Überraschung...)!
Kein Meisterwerk, aber besser als der Durchschnittskrimi allemal.
Es sei vorweg geschickt: Ich bin zweierlei vorbelastet - zum einen bin ich kein großer Fan von Mantel- und Degenfilmen (negative Vorurteile) und zum anderen bin ich ein großer Sollima-Fan (positive Vorurteile). Normalerweise habe ich Angst, dass meine Vorurteile meine Meinung zu stark beeinflussen könnten, hier sollten sie sich ausgleichen. Aber ein Ausgleich geht nicht, auch wenn es beide Seiten gibt - es sind schließlich immer noch Vorurteile, die den neutralen Spaß nehmen (können).
Zum Glück war "Der Schwarze Korsar" dann von der ersten Minute an so stark in eine Richtung gehend, dass ich in gar keinen Gewissenskonflikt kam. Für mich erfreulich war, dass dieser Film nicht ganz im klassischen Piratenfilm-Stil gehalten war, sondern wirklich ein paar stilistische Mittel aufwies, die man in einem Italowestern finden könnte. Das Tempo war durchgehend hoch, die Handlung hatte sogar Tiefgang und die Musik hämmert uns zwei eingängige Themen um die Ohren (einmal für die Korsaren und dazu ein zweites indigenes Motiv). Die Fechtszenen waren kurz und intensiv und nicht elendig-lange Choreografien der Degenkunst. Schöne Bilder runden alles ab und so überwiegt der positive Eindruck - auch ohne Sollima-Bonus. Wenn alle Piratenfilme so aussehen würden, hätte ich mit diesen Kostümfilmen weniger Probleme - insgesamt liegen mir aber sonst doch eher die Sandalenfilme (statt Mantel...), wenn es um dieses große Genre geht.
Pointierte Satire mit wunderschöner Musik von Ennio Morricone. Im Gegensatz zu vielen anderen Auftragsarbeiten, wo seine Musik auch mal uninspiriert und auswechselbar (wenn auch schön) wirkt, ist hier der komplette Soundtrack überaus gelungen. Da könnte man sich die CD oder Schallplatte zulegen, wenn es eine gäbe. Nicht nur ein Thema, sondern eine ganze Bandbreite, die an Morricones Meisterwerke heranreichen.
Zum Film: Empfehlenswert. Manche Passagen erinnern von Zynismus und Klang an Ernst Jandl. Dieses Pseudo-Deutsch, welches man z.B. in Jandls "Die Humanisten" findet. "Ilona und Kurti" ist durchweg unterhaltsam, frech und hintersinnig - nur der Schluss wirkt ein wenig aufgesetzt, aber immer noch frisch. Auch als eher kleinere Produktion weiß der Film zu gefallen und ist aufgrund seines unbekannteren Bekanntheitsgrades ein Geheimtipp für Kultur-Crasher.
Da war viel mehr drin! Das Leben und das Wirken Alexanders bieten eigentlich einen Riesen-Fundus an Herangehensweisen und Möglichkeiten. Was dieses Resultat nun allerdings sollte, bleibt mir ein Rätsel. Leider kein gelungener Beitrag zum Genre Historienfilm.
Farrell bleibt blass, Jolie ist absolut unsympathisch und Stone vermurkst eine der spannendsten Feldherrn-Geschichten der Antike (vor allem in der letzten Stunde, oh mein Gott!).
Man hat nicht alles verblasen, aber ein guter Film sieht trotzdem anders aus.
Bette Davis Eyes? Vergesst das sofort! Ihr habt Boniie Tyler Eyes noch nicht gesehen! Mann, sind DAS intensive, magische, bezaubernde Augen. Erst recht im Clip von "Loving you is a dirty job", ein unterschätztes Lied vom großen, großen, großen Jim Steinman! Überhaupt sind die Kollaborationen Tyler/Steinman ein von Gott gegebenes Geschenk, fast ähnlich vom Fleischklops und seinem Songwriter. "Holding out for a hero", "Total Eclipse of the Heart"... meine Güte. Und der Rest der Diskografie ist auch eine Goldgrube. Das Einzige, was ich leider verschmerzen muss, ist dass es kein ordentlichen Duett Meat Loaf / Bonnie Tyler gibt - das wäre die letzte Ölung gewesen!
Diese Kunstfertigkeit wird das Kino erst (wieder) in Jahren, wenn nicht Jahrzehnten erreichen. Die Filme von Georges Melies sprühen vor Elan, Esprit und Einfällen. Sie vereinen Kunst und Unterhaltung in solch einer Weise, wie sie mir ganz speziell gefallen. Ich bin weder für reine "U-Filme" und auch nicht für das Kunstkino, sondern für eine ausgewogene Mischung, wo am Ende Meisterwerke wie "Der Pate", "Citizen Kane" oder "Ist das Leben nicht schön" stehen. Melies ist ein ganz, ganz großer Pionier, der aber auch noch heutzutage mit seiner Phantasie und eben den phantastischen Geschichten zu beeindrucken weiß. Man merkt die Liebe und den Enthusiasmus in jeder Sekunde, die Sorgfalt der Einstellungen, die liebevollen Kulissen, die aufwendige kolorisierte Fassung, die vollständige Hingabe an das neue Medium Film. Und die Weitsicht, dass der Film nicht nur dokumentarisch existieren kann, sondern auch Geschichten, Märchen, Handlungen und Fiktion erzählen kann. Und Melies ist der Märchenerzähler, der Märchenonkel, dem man gerne bei seiner "Arbeit" (vielmehr seinem "Hobby", seiner "Passion") zusieht.
Er ist der Mann, der in die Zukunft blickt und den Weg für andere Märchenonkel ebnet - oder auch erst in der Retrospektive die Wertschätzung erhält, weil seine Zeit ihm wahrscheinlich noch nicht gewachsen war. Er war zu fortschrittlich, seiner Zeit voraus - ansonsten hätte er nicht unbedingt das traurige Schicksal und eine späte Rehabilitierung und Wiederentdeckung erfahren müssen. Ein Visionär durch und durch, der andere Werke dieser Epoche fast schon klein wirken lässt, auch wenn sie wie "Der große Eisenbahnraub" ebenfalls zum Filmkulturerbe zählen.
"Das Königreich der Elfen", als Beispiel herausgesucht, ist eine Krönung der Meisterhaftigkeit, für mich persönlich mindestens auf einem Niveau mit "Die Reise zum Mond", dito von Melies, vielleicht sogar noch besser, mit der subjektiven Brille betrachtet. Es gibt natürlich eine Geschichte - und gänzlich schwach ist diese auch nicht - aber der wahre Höhepunkt sind selbstverständlich die Effekte und die für 1903 fast schon sensationellen Bilder.
Was Sergio Leone für die Regie war, Ennio Morricone für die Musik, das war Nino Baragli für den Schnitt, eine nicht zu unterschätzende Funktion! Il grande! Wenn man sich erstens seine Filomgraphie und zweitens seine Arbeit im bewegten Bild ansieht, dann erkennt, was für ein Meister der Gute war! Ich bin stolz und erfreut, der erste "Fan" auf mp sein zu dürfen und hoffe, dass doch noch einige folgen werden!!!
Das diesjährige Festivus wird kein fröhliches für den "rest of us".
Sehr schade, aber danke für die vielen Stunden, in denen er uns ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat! Seine Art war immer erheiternd!
"Pistoleros" ist eine dieser schönen Überraschungen, wofür ich das Italowestern-Genre so liebe. Eine kleine, versteckte Perle. Und hier werden auch die Inhalte präsentiert, die ich bei Italowestern so sehr ins Herz geschlossen habe. Die Geschichte, die phänomenale Musik (!), der zynische Humor. Zu Unrecht viel zu unbekannt, eigentlich ein "Muss" für Italo-Fans - ich bin begeistert. Objektiv vielleicht auch nur eine 6.5, aber ich war einfach platt, was man in nicht einmal 90 Minuten alles packen kann - und ich vermute auch, recht kostengünstig, jedenfalls keine Mega-Produktion a la Leone. Subjektiv ist das dann also mindestens eine glatte 7 - möglicherweise auch im Freudenrausch, nicht auf einen der vielen Rohrkrepierer des Genres gestoßen zu sein, sondern auf Gold. Es gibt diese Goldader an B-Filmen und wenn man auf eine gestoßen ist, dann schlägt das Herz umso höher. Dann macht es "dinggg", um es mit Jason Robards' Figur aus "Spiel mir das Lied vom Tod" zu sagen...
SO - nicht von der Story, aber vom ganzen Esprit - stelle ich mir den Italowestern vor, den ich immer gerne gedreht hätte und in meinen Kopf tausendmal inszeniert habe: Überschaubare Mittel, aber eine volle Ausbeute, was Cast&Crew, Drehort und Feeling angeht. Es sind klare Bilder, die mit wunderschöner Musik unterlegt sind und eine herrlich-melancholische Stimmung (wir erinnern uns: ja, das ist meine Gefühlswelt) erzeugen. Und das vielleicht wichtigste: Es ist immer eine gewisse Stringenz vorhanden, niemals driftet man in Sinnlosigkeit ab, keine überflüssigen Action-Einlagen, kein Bild zuviel, keine Szene unnötig. Genau das richtige Maß! Hier liegt die unerkannte Meisterhaftigkeit des Filmes, das man aus seinen Mitteln das Optimum herausholt. Und in diesem Sinne ist "Pistoleros" für mich ein Vorbild an Effizienz - und letztendlich das wesentliche für den Zuschauer: Eine reine Unterhaltung!
Ich hatte noch ein-zwei Zeilen verfasst, aber die hat leider der PC gefressen. Meine Bewunderung sollte dennoch ersichtlich sein.
Ich bin ein wenig zwiegespalten: Die Geschichte um Hugo Cabret interessierte mich genau so wenig, wie der skurrile Charakter des Bahnhofvorstehers - beides wohl auch dem Grundmaterial geschuldet, dem der Film zugrunde liegt: Ein Kinderbuch. Wesentlich spannender fand ich jedoch den Handlungsstrang um Georges Melies. Zwar war mir der Filmpionier ein Begriff, seine ganze Hintergrundgeschichte war mir aber nicht en detail bekannt. Umso mehr hielt ich viel im Film auch für künstlerische Freiheit, nur um mich hinterher per Wikipedia weiterzubilden und zu entdecken, dass er tatsächlich erst in den 1930ern die verdiente Anerkennung erhielt. Natürlich, dass dieser cineastische Aspekt einen Filmliebhaber und passionierten Restaurator wie Martin Scorsese anspricht! Der gute Marty ist ja ein ganz affiner, was die Filmgeschichte angeht; hier sei nur die dreiteilige Dokumentation "Scorsese's Reise durch den amerikanischen Film" empfohlen, die ja schon vielmehr eine Liebeserklärung ist. Und ebenso ist "Hugo Cabret" zu einer Liebeserklärung an das ganz große, traditionelle Kino und seine Vorläufer geworden. Es sind die Details, die "Hugo Cabret" so verziert machen: Nicht das gewaltige 3D-Tammtamm, nicht die protzige Optik, nein, es sind z.B. die eingeflochtenen restaurierten originalen Melies-Filme, von denen "Die Reise zum Mond" wohl der bekannteste ist. Ein reiner Melies-Film hätte mich wahrscheinlich noch mehr angesprochen, "Hugo Cabret" ist bei mir nur wegen der zweiten Stunde doch noch auf einem halbwegs grünen Zweig gekommen. Leider hat die erste Stunde mich weitaus weniger gepackt. Aber da ging es ja auch noch mehr um Hugo und die wahre Identität von Georges war noch nicht offenbart...
Einer der - für mich persönlich - schwächeren Henri-Verneuil-Filme, was am Stil liegt. Heist-Filme sind bei mir eh ein Glücksspiel, sie müssen schon Granaten (z.B. "Der Clan der Sizilianer") sein, damit sie zünden. Relativ gesehen also Verneuil-intern eher unteres Mittelfeld, absolut im Feld der Filmwelt aber ein ordentliches bis gutes Stück Film. Jean Gabin sehe ich sowieso immer gerne, mit Alain Delon bin ich noch nie warm geworden. Auch hier also ein eher ambivalentes Verhältnis. Das Hauptproblem sehe ich im Hinplätschern des Mittelteils - viele Filmfreunde mögen diese Art, ich weniger. Höhepunkte sehe ich in den ersten Minuten und natürlich in dem großartigen Finale am Swimmingpool mit einer beeindruckenden Endeinstellung. Das reicht aber leider nicht für größere Sympathie meinerseits. Mögen ja, begeistert sein oder gar lieben aber nicht. Vielleicht bin ich irgendwann in Zukunft mal mehr für diese Art.
Mehr erhofft/erwartet, als ich letztendlich zu sehen bekommen habe. Die Ausgangslage hat ungemeine Anlagen, aber irgendwie ist das fertige Werk vom Gefühl her ein besserer Fernsehfilm. Der Star des Filmes ist die Musik der Beatles, ohne den Pepp und das "beatelige" wäre das Alles nichts und nur belanglos, also austauschbar. Mit kaum einer anderen Musik hätte das funktioniert, maximal "Queen" oder einem klassischen Maestro, wo allerdings das Zielpublikum nicht erreicht werden dürfte.
Am Schluß hängt "Yesterday" zwischen 6-6,5 Punkten und da ich meistens milde gestimmt bin, gibt es die höhere Punktzahl. Das tröstet aber auch nicht über den Verdacht hinweg, das man Größeres verpasst hat.
Solider B-Western, überraschend unterhaltsam, wenn man keine allzu hohen Ansprüche stellt. Was Nettes für zwischendurch, nicht mehr und nicht weniger, aber wenigstens wird man nicht enttäuscht.
Hab zwar auch mitgemacht, aber eine kurze Antwort genügt und dauert nur 5 Sekunden statt 5 Minuten:
Werdet wieder so, wie ca. 2012!
(Oder in dem Dreh, Plus/Minus. --- Ich denke, alle MP-Veteranen verstehen den Sinn hinter meiner Anmerkung.)
Bei der Erstsichtung solide Unterhaltung, aber keine Granate. Die frühen Tarantinos ("Reservoir Dogs", "Pulp Fiction" und der unterschätzte "Jackie Brown") haben mir ohnehin am besten gefallen. Was bei "Once upon a time in Hollywood" auf- und gefällt (jedenfalls mir) sind die Einbettung der Story in die pop- und filmhistorische Peripherie. Was da an Personen, Filmtiteln usw. auf den Zuschauer einprasselt, ist fordernd, aber spannend. Mich sprach natürlich die Italowestern-Storyline am meisten an, alldieweil ich ein Riesen-Italo-Fan bin, selbst zwei rudimentäre Scripts gefriemelt habe (wer zuviel Geld hat, darf die Rechte gerne kaufen) und schon 2010 Jahre vor Quentin eine Liste mit 80 imaginären Italo-Titeln kreiiert habe - weil die Filmtitel in Italo-Western und -Krimi/Exploitation einfach nur der Hammer sind (gute Regel: immer "spara", "ammazzare" und "-ngo" wie in "Django"/"Ringo"/"Gringo" verwenden).
Leider konnte mich der neueste, neunte Tarantino nicht vollends überzeugen, vielleicht war er für den eigentlich dürftigen Inhalt auch zu lang geraten. Aber - und das ist das positive an der Sache: Es gibt ein riesiges Rewatch-Potential und große Steigerungsmöglichkeiten, die meine vorläufige 6.5 nach oben schnellen lassen können - vielleicht auf 7.0, im besten Falle maximal eine 7.5; bei so einem breiten Werk, trotz schmaler Story, muss man auch mal einen zweiten oder dritten Blick einräumen. Ich warte nach Erstsichtungen aber in der Regel ein Jahr, bis ich einen Film möglicherweise noch einmal sichte. Mal schauen, was 2021 passiert...
Nachtrag: Das Finale ist grandios gelungen. Hier ist ein gutes Maß an Action und grotesken Humor getroffen worden.
Nachtrag 2: Als Genre gilt auch "Dramedy", laut Sky. Ich frage mich, warum bei diesem "Genre" noch Niemand auf die Bezeichnung "Coma" gekommen ist.
Jetzt "Rocketman" und "Bohemian Rhapsody", vorher gab es auch schon eine Menge an Musiker-Biopics, wie z.B. "Ray", "Liberace" bis zurück zu "Die Glenn Miller Story". Die Frage, die wir uns stellen müssen ist, wann endlich ein unglaublich talentierter deutscher Musiker/Allroundkünstler sein Biopic bekommt: "Helge - eine Schneidereske in mauve" (oder ähnliches) !?!
Nicht ganz ernst gemeint. Oder doch? Wer Humor findet, darf ihn ernten und säen, auf dass er gedeihe und Früchte trägt... Wenn der Schneider-Film irgendwann doch mal kommen sollte, bin ich sicher dabei.
Ach, hier ging es um Elton John...? Naja, der war auch ganz in Ordnung!
Auch wenn das Sky-Programm nicht unbedingt das allerbeste ist, ist es dennoch eine gute Option. Diese Liste ist ungleich höher in der Qualität und ich bedanke mich für die Arbeit daran! Immer ein guter Ratgeber, was möglicherweise auf dem Radar kommt! Großes Lob!