Einar - Kommentare
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Alle Kommentare von Einar
"Jason und die Argonauten" ist einer der sogenannten 'Sandalenfilme', die das Thema der Griechischen Mythologie aufgreifen; eines meiner Lieblingsthemen und im Film nicht so ausgenutzt, wie man es könnte.
Auch hier schickt Ray Harryhausen wieder seine Ungetüme in die Arena. Bekannter dürfte "Kampf der Titanen" aus dem Jahre 1980 sein, aber "Jason" ist für mich sogar der leicht bessere Film - vielleicht auch, weil er straffer erzählt wird. Die mangelnde Substanz des Filmes, die alleine durch die Effekte ausgeglichen wird, habe ich hier nicht gesehen. Ganz gleich, was andere Zuschauer meinen. In meinen Augen sind auch diese Leistungen ebenbürtig mit den "Titanen", wobei dort sogar Größen wie Laurence Olivier oder Maggie Smith mitwirken.
Sicherlich sehen die Meisten diese(n) Film(e) nur wegen der Harryhausen-Effekte, aber das alleine sollte nicht der Grund für Unterhaltung sein. Harryhausen rundet das Vergnügen nur ab. Seine 1963er-Tricks gefallen mir sogar besser und wirken auf mich 'moderner' als die aus dem 1980er-"Titanen", wo sie schon arg überholt erscheinen. Wenngleich man den zeitlosen Charme nicht absprechen kann.
Wenn es noch mehr in Richtung Mythologie/Harryhausen gibt, werde ich mich in Zukunft sicher mal dran begeben.
Wieder einmal eine herzenswarme Geschichte aus dem Hause Disney, welches in jüngerer Vergangenheit bis auf wenige Ausnahmen eher auf (platte) Witze setzt, anstatt auf starke Stories, wie z.B. in "Cap und Capper".
Für mich persönlich nicht in der aller-obersten Riege der Meisterwerke-Reihe, aber dennoch ein sehr gefühlvoller Film, der auch - selbst wenn es nur der Zaunpfahl ist - die Schicksalsschläge des Lebens anspricht.
Wie immer sind die Tiere so schön gezeichnet und in ihren arttypischen Charakteristika haargenau getroffen. Sie agieren vor einem Hintergrund, der wie von Bob Ross gemalt scheint. Und hier zeigen uns Fuchs und Jagdhund eine besondere Art der Freundschaft.
Dass man nach den Jahren die Werke für die DVD-Vermarktung noch mal aufpoliert, ist zwar auf der einen Seite ganz nett und praktisch gedacht, den Charme nimmt es aber doch ein wenig (oder vielleicht auch etwas mehr).
"Cap und Capper" - eine liebevolle Geschichte ohne großen Kitsch, wenn auch nicht ganz davon befreit. Aber was macht das schon. Aus einer Ära, als Disney-Filme für Familien-Unterhaltung auf hohem Niveau standen und welche bis heute die wahren Meisterwerke sind.
Da vor wenigen Tagen mein Großvater verstorben ist, wollte ich etwas zu einem Film schreiben, der ihm gefallen hat. Jedoch hat mein Opa zwar Filme gesehen, war aber kein besonders großer Fan bestimmter Streifen, auch wenn er Kriminalfilme mochte und früher öfter mal den einen oder anderen "Tatort" gesehen hat.
Stattdessen habe ich mir einen Film aus seinem Geburtsjahr ausgesucht, 1930: "Dreyfus".
Ohnehin stand dieses alte Werk schon länger auf meiner Vormerkliste.
"Dreyfus" behandelt den Justizskandal der "Affäre Dreyfus", eines französischen Offiziers, Jude, der des Landesverrats bezichtigt wurde. Ein Zwei-Stunden-Film kann natürlich keine Geschichte detailgetreu wiedergeben und man müsste sich bestimmt außerhalb über weiterführende Zusammenhänge informieren. Dennoch ist dieses Genre nicht unbeliebt und auch nicht verkehrt, zumal es einen Einblick gestattet und vielleicht auch zur weiteren Recherche (heutzutage per Internet bei bewusster Quellen-Wahl recht bequem) einlädt.
"Dreyfus" ist theatralisch aufgearbeitete Geschichte, ein Justizfilm mit einem Hauch des Bio-Pics, des Dramas und des Kriminalfilmes. Natürlich legt man es nicht darauf an, so wird man damals nicht auf die Genres geachtet haben. Es war eher eine Art Dokument und darum auch ein Kind seiner Zeit. Was heute altbacken, trocken wirkt, war damals der Transfer des Theaters auf die Leinwand, als der Tonfilm in seinen Kinderschuhen steckte. So hat auch ungeachtet dieser Tatsache "Dreyfus" aber auch einige andere Schwächen, ist ein wenig langatmig und spannungsarm inszeniert. Aber eben diese Zurückhaltung vermisst man heutzutage bei vielen Filmen. So kann man solch einem Vertreter ruhig auch mal den Vortritt lassen.
Eine 6.5 ist bestimmt zu hoch gegriffen und ich hätte sie nicht vergeben, wenn ich nicht dennoch meinen würde, dass "Dreyfus" einen Blick wert wäre.
Eine niedrige 6 wäre angebrachter, aber womöglich springt der halbe Punkt mehr doch eher ins Auge. Wenn dadurch mehr Leute diesen Text lesen oder womöglich auf den Film aufmerksam werden... Zur Verteidigung der Note: Im Extremfall kann man (sprich: ich) sie auch ziehen. Bis auf die langatmige Inszenierung hat mich "Dreyfus" angesprochen.
Und vielleicht sollte man gelegentlich auch nachsichtiger sein, bei solch alten Filmen und ihren Hintergrund bedenken. Wer nichts damit anfangen kann, wird sie sich eh nicht ansehen!
Darum bleibe ich beim Urteil: Einen Blick wert, für den denjenigen, den die Thematik interessiert.
Obwohl er von vielen Leuten hochgelobt wird, komme ich mit dem Stil von Sam Peckinpah nicht zurecht. Er liegt mir nicht so, was nicht heißt, dass ich seine Filme schlecht finde. Er hat halt eine Art, die mir die ansatzweise sehr guten "The Wild Bunch", "Pat Garrett..." usw. ein wenig durchhängen lässt.
Darum war ich gegenüber "Alfredo Garcia" auch lange etwas skeptisch, aber nachdem ich den Film nun gesehen habe, kann ich sagen, dass es in meinen Augen Peckinpahs bestes Werk ist, das mich mit ihm wieder einigermaßen versöhnt.
Hart, geradlinig, wendungsreich (nein, das widerspricht nicht "geradlinig", da sich das eine auf die Machart und das andere auf die Handlung bezieht), zynisch, nahezu apokalyptisch (wie so oft bei Peckinpah, nur hier in erträglicher Dosis).
Immer noch kein Superfilm, aber ordentliche Unterhaltung mit Anspruch.
Diese filmgerechte Namensanpassung ist schon so alt und strapaziert, dass man vielleicht sogar lieber das Dutzend Schauspieler aufzählen sollte, die ihren Geburtsnamen benutzen. ;-)
Schon zu den ersten Hochzeiten des Hollywood-Kinos hatten die Stars ihre Namen geändert, damals wohl nicht nur aus einprägsamer Taktik, sondern auch wegen ihrer ursprünglichen Herkunft:
Darunter auch einer meiner Lieblingsschauspieler, Edward G. Robinson (Emanuel Goldenberg), oder Größen wie Yul Brynner (Juli Borissowitsch Briner).
Später dann u.a. Charles Bronson (Charles Dennis Buchinsky), der gelegentlich unter seinen Geburtsnamen sogar gedreht hat ("Massai" bzw. Originaltitel "Apache").
Community-Wertung 5.0, persönliche Vorhersage 7.6 - die Wahrheit irgendwo dazwischen: "Sein Mädchen für besondere Fälle".
Gerne lasse ich mich bei hochgelobten Filmen von der Handlung total überraschen und lese weder Kritiken, Kurz-Angaben oder DVD-Cover. Leider habe ich nach meiner "Extrablatt"-Sichtung gelesen, dass "Sein Mädchen für besondere Fälle" den gleichen Stoff (angeblich) besser umsetzt. Der Schluss lag also nahe, dass beide Filme einen ähnlichen oder gar identischen Ablauf haben. Jetzt ist es dann auch bei mir angekommen, dass die Grundlage das Werk "The Front-Page" war. Schade, wäre interessant gewesen, wann mir die Parallelen aufgefallen wären.
Aber so kann ich wenigstens einen schönen Quervergleich ziehen - selbst wenn einige Sachen geändert wurden (z.B. aus der weiblichen Hildy später ein männlicher Hildebrandt wurde). Packen wir es an:
Während "Extrablatt" von der einen Regie-Legende Billy Wilder gut anfängt, dafür aber später nachlässt, haben wir (aus meiner Sicht) bei "Sein Mädchen für besondere Fälle" genau die konträre Situation. Howard Hawks, die andere Regie-Legende, lässt die Suppe erst köcheln, dreht dann aber auf. Was bei Wilder insgesamt spritziger ist, wird in "Extrablatt" auf Dauer aber zu hektisch und überladen. Hawks ist charmanter und zeichnet seine Figuren liebevoller mit ironischen Tönen, die dafür nicht an die Spitzzüngigkeit und Absurdität von Wilder heranlangen. In meiner Bewertung nehmen sich beide Filme nicht viel, auch weil sie mit je einem tollen Cast aufwarten können.
Wer es etwas ruhiger mag, sollte sich an "Sein Mädchen für besondere Fälle" halten, wer eher auf einen wilden Ritt steht, könnte womöglich "Extrablatt" bevorzugen.
Bei mir würde es mit einer Nasenlänge für den Hawks reichen, um vorne zu bleiben.
Wie dem auch sei: Der Community-Wert ist hier vollkommen untertrieben. So schlecht ist er nicht, auch wenn es nicht das Überwerk wurde, was manche darin sehen. Ein Klassiker allemal!
Nachdem ich die Vulkan-Episode aus der ersten South-Park-Staffel gesehen hatte, habe ich irgendwie das Bedürfnis gespürt, sofort "Dante's Peak" einzulegen. Den habe ich mal vor ca.10 Jahren gesehen und fand den ganz in Ordnung. Aber jetzt mal richtig angesehen - und es ist keine Überraschung, dass er doch nicht so toll war, wie angenommen bzw. in Erinnerung.
Eigentlich ist "Dante's Peak" ein brauchbarer Katastrophenfilm, allerdings mit manchen Löchern. Dazu noch nervige Kinder, klischeehafter Kitsch, eine 08/15-Lovestory und ein geretteter Hund. Gibt es noch was zu sagen? Wer da schon abwinkt, braucht den Film nicht mehr zu sehen.
Zum Glück gibt es auch einige Stellen, die was drauf haben. Man muss schon den Pathos abhaben können, dann macht der Streifen auch stellenweise Spaß.
Ich mag ja den Brosnan und bin da ein wenig voreingenommen. Ich hätte auch mal unter eine 6.0 gehen können. Dass ich das nicht mache, widme ich dem Pierce.
Nicht alles von und/oder mit Eastwood ist genial.
"Der Mann, der niemals aufgibt" ist ein Actionkracher und was gehört zur Action dazu? Geknalle und Geballere!
Wenn man Suppe versalzen kann, kann man Actionfilme auch mit eben diesen Zutaten überfrachten.
Auch sonst ist der Film bis auf wenige Stellen nur tiefes Mittelmaß.
Wenn man gerade denkt, es wird besser, folgt doch wieder eine kleine Delle.
Ich gebe ja eigentlich keine Kommentare zu einzelnen Serien-Staffeln ab. Hier mal eine der wenigen Ausnahmen, wenn auch nur als Hinweis:
Auf SkyGo laufen aktuell die ersten vier Staffeln bis zum 04.04.2014! Ansehen lohnt sich.
Erst vor wenigen Minuten musste ich das ausnutzen und habe meine absolute Lieblingsfolge der gesamten Serie gesehen: "Thor". Diese Episode bekommt eine glatte 10. Da sie auch ohne Kontext funktioniert, will ich wenigstens diese Folge jedem hier ans Herz legen, der sie sehen kann!
Herausragende Dokumentation für Italowestern-Fans und alle, die es noch werden wollen. Bietet einen kleinen, aber feinen Einstieg in das doch so breite Nischengenre und führt schon ein paar Tipps und Leckerbissen an.
Eine der besten Dokumentationen überhaupt - aber das sage ich vielleicht, weil ich eben ein Hardcore-Italowesternfan bin.
Gibt es auch als DVD von Koch, quasi zur Reihe der "Regenbogen-Edition".
Ist das die Doku, die es von Koch auch auf DVD gibt?
Die lohnt sich wirklich! Sehe erst durch diese News, dass ich die Doku noch gar nicht bewertet habe. Die bekommt aber was hohes... Sehenswert.
Dann müsste man auch mal "Western, Italian Style" bringen, denn diese Doku habe ich noch nicht gesehen - da hätte ich persönlich mehr von. ;-)
Kurz und knackig:
Ein Corman-Western nach dem Grundschema ähnlich des "Dreckigen Dutzend" (begnadigte Mörder auf Himmelfahrtskommando), der aber doch in eine andere Richtung geht und sich mehr auf die internen Probleme anstatt den Auftrag als solchen konzentriert.
Gar nicht mal so schlecht, wenn man den Ruf der Corman-Filme kennt. Immerhin besser als manch ambitionierter Western oder einigen 08/15-Italos!
Was für zwischendurch...
"Dieses Eichhörnchen musste sterben, weil es mein Gold gesehen hat!"
(Al Bundy)
Wenn die Bundys in der Folge "Goldrausch" dem glitzerndsten und feinsten aller Edelmetalle erliegen, wird eine ernste Geschichte humorig aufgezogen. Aber dass Gold die Menschen verändern kann, ihre Charaktere grundlegend auf die Probe stellt und Geiz und Neid regieren, ist wohl eine unbestrittene Wahrheit. Diesem Goldfieber wurde mit "Der Schatz der Sierra Madre" ein würdiges Denkmal gesetzt. Ein Film, der als Klassiker gilt, als Meilenstein, als einer der besten Filme aller Zeiten. Bis auf den letzten Punkt kann ich alles unterschreiben und selbst beim letzten Punkt würde ich nach langer Überlegung sicher auch zustimmen.
John Huston schickt drei Abenteurer auf der Suche nach Gold in die Sierra Madre, einer rauhen wilden Gegend voller Gefahren: Tiere, Banditen, Fremde - aber der größte Feind steckt in der Gruppe selbst. Je größer die "Ernte" wird, umso stärker wird das Mißtrauen des Trios unter einander. Da werden aus Freunden Feinde, aus einem Gemeinschaftsunternehmen eine Arbeit auf eigene Kappe. Und stets spitzt sich alles durch neue Aktionen zu.
Humphrey Bogart ist das Zugpferd dieses starken Abenteuerfilmes, aber mein persönlicher Held als Darsteller, aber auch als Charakter im Film, ist Walter Huston. Ein alter Goldgräber, der mit allen Wassern gewaschen scheint, besonnen ist und aus der Gruppe als der Vernünftigste erscheint. Ohne ihn käme das Projekt nicht in Gang, würde nicht laufen - und bricht am Ende auch zusammen.
Bogart verrennt sich und findet sein Schicksal - es gibt schließlich überhaupt keinen wahren Sieger, keinen der Gewinn macht. Einer verliert alles, einer kann neu anfangen, einer findet ein anderes Glück. So ist "Der Schatz der Sierra Madre" auch eine Parabel über die Gier, aber auch über Teamwork und er zeichnet die verschiedenen Personen und diverse Ausgänge des Abenteuers.
Dass auf moviepilot eine 5,9 steht, ist doch doch wohl ein schlechter Witz - den ich zudem nicht verstehe. Meine Freunde rechts am Rand haben wenigstens hohe Punkte vergeben. Eine 7,5 wäre bei mir angebracht, aber eine glatte 8 ist auch zu vertreten. Wenn ich aber sehe, wie niedrig die Gesamtpunktzahl ausfällt, kann ich ruhigen Gewissens auch mal aus dem Vollen schöpfen.
Denn "Der Schatz der Sierra Madre" ist ein Werk, das zwar ruhig und besonnen - fast belanglos - beginnt, sich aber immer und immer weiter steigert, bis man in einen Sog gerät. Ein Goldfieber vor dem Fernseher! So sieht ein nahezu perfekter Film aus.
Der Film ist mehr als zutiefst mittelmäßig.
Ich kenne das Original nicht, aber ich vermute, dass es besser ist. Die Grundthematik ist jedenfalls spannend und vielleicht sehe ich mir mal den '75er-Stepford an.
Als Mann muss ich aber zugeben - ganz chauvinistisch - dass der Gedanke einer Stepford-Frau nicht ganz uninteressant ist. Wo liegt dieser Ort? Ich will dort einziehen... ;-)
Ein klischeehaftes Bilderbuchleben, das mir aber gefallen könnte.
Es war einmal... 1999:
Da kam eine freche Sendung daher, die es verstand, zu unterhalten, innovativ zu sein und kleine Reibereien zu erzeugen. "TV Total".
Kult durch die eingespielten Clips der Fernsehlandschaft, skurrilen Gästen wie Ernesto oder dem Kalkreinigermann, "Raab der Woche", Pulleralarm, Raabigramme, Kontroversen mit Prominenten...
Ja, das war einmal. Maximal fünf Jahre, was an sich schon eine ordentliche Zeit ist.
Mittlerweile entwickelte sich das Format aber zum belanglosen Late-Night-Talk, der Raabs eigene Events promotet, sich selbst wiederholt und den Namen "TV Total" nicht verdient. Die netten Clips, die einmal mit das Herz der Sendung waren, sind maximal noch Beiwerk.
Die 6 Punkte gibt es dafür, dass es mal ein starkes Format war, welches aber schwächer und schwächer wurde. Bevor ich die Selbstzerstörung der einstigen genialen Kreativität mit ansehen musste, habe ich die Reißleine gezogen und sehe "TV Total" seit ca. 2008 überhaupt nicht mehr. Ähnlich wie bei den "Simpsons", denen ich 8.5 gegeben habe - die ohne die späteren Staffeln aber noch höher einzuschätzen wären. Ehe ich da noch tiefer gehen müsste... zum Glück habe ich die Simpsons seit Staffel 13+ auch kaum mehr zu Gesicht bekommen.
Wie sagte es Noodles in "Es war einmal in Amerika" (frei übernommen): "Meine Geschichte ist einfacher. Ich hatte einmal eine gute Sendung, eine sehr gute Sendung. Aber sie hatte Pech." Noodles akzeptiert den Tod seines Freundes, obwohl dieser als andere Person vor ihm steht, den er aber nicht als die Person von damals anerkennt.
So ist das bei mir mit einigen Formaten. Ich mochte sie. Und als sie schwächer wurden, habe ich sie für mich persönlich lieber in Würde sterben lassen.
Tja, Stefan, mit allem Drumherum hast du das Herzstück von "TV Total" vergessen - zu hoch gepokert...
Wenn der Mann so weiter arbeitet, dann werde ich nie fertig mit meiner "RdN"-Agenda.
Wenn wenigstens etwas Brauchbares dabei wäre... Kaum den einen gesehen, schon lese ich von seinem nächsten Film.
Über wen ich rede: Über den (einstigen) Filmgott Robert De Niro.
Wenn ich die Kritiken so sehe, könnte ich vielleicht einen Film finden, der noch schlechter als "Stone" ist - möglich?!
Immer wieder sonntags... kommt Robert De Niro:
"Being Flynn" behandelt ein an und für sich ernstes Thema - allerdings viel zu seicht. Es gibt melancholisch anmutende Stellen, die auf die wahre Problematik aber nicht eingehen. Außerdem - und das wirkt möglicherweise nur auf mich so - war Paul Dano nicht die tolle Besetzung des Flynn Junior.
Robert De Niro hingegen sticht als grenz-verrückter, trinkender Möchtegern-Schriftsteller heraus. Es gab gute Filme, in denen De Niro einfach nur souverän seinen Part spielt. Und dann gibt es nun "Being Flynn", den ich als für sich stehendes Werk nicht gerade toll fand, aber in dem De Niro endlich mal wieder eine schauspielerische Leistung bringt und seiner Vita eine weitere Facette hinzufügt: Nach Gangsterrollen, Komödien oder abgehalfterten Profi-Boxer spielt er einen dem Wahnsinn nahen Obdachlosen mit aller Intensität. Alleine dafür gibt es ein Gros der Punkte - ohne diesen Fixpunkt hätte es bei mir zu einer 5.5 gereicht.
Leider sticht der Streifen nicht durch etwas Besonderes heraus, was ihn auszeichnen könnte. Er wirkt auf die Dauer allzu inhaltlos, obwohl dramaturgische Vorlagen immer wieder gegeben werden. Fast, als sei der Film selbst ein Hochstapler, so wie der große Flynn Senior.
Im besten Fall kann man "Being Flynn" als passable Tragikomödie bezeichnen, die allerdings jedenfalls meinen Geschmack nicht ganz getroffen hat.
Größtenteils belanglose Romanze, mit einigen Ausrutschern nach oben - aber auch ein paar nach unten. Demi Moore gefiel mir überhaupt nicht, Harrelson ok, Redford galant gut. Ohnehin gefällt mir Redford meistens, während die Filme, in denen er mitspielt, eher durchwachsen bei mir ankommen (nehmen wir das Duo Redford/Newman aus, das ist klasse!).
Ein Thema, bei dem man wohl besser was rausholen hätte können, wird hier nicht ausgearbeitet. Fast schon passend, dass für mich Roy Orbison's "A Love So Beautiful" im Abspann der Höhepunkt des Filmes war.
Routiniert abgedreht, ist "Ein unmoralisches Angebot" wohl dennoch nichts für die breite Masse. Einfach viel zu seicht.
So stark der zweite Teil (ca. ab der Hälfte des Filmes) auch ist, so langwierig ist der erste. Natürlich ist es ein Werk auf einer "anderen Ebene", der nicht sichtbaren. Aber auch diese Filme dürfen etwas mehr Elan mitbringen. Und so konnte auch das starke Stück den zähen Beginn nicht retten. Ja, es ist ein guter Film, den ich mir als Oscar-nominierten "Besten Film" ansehen musste. Aber vollends überzeugen konnte mich "Ritt zum Ox-Bow" nicht.
Der von vielen Leuten ähnlich angesehene "Die zwölf Geschworenen", ebenfalls mit Henry Fonda, sind da viel besser und bieten mehr Kurzweile.
So kam "Ritt zum Ox-Bow" bei mir zwar mit Vorschusslorbeeren an, aber die Erwartungen erfüllen konnte er nur zum kleineren Stück - auch weil meine Erwartungen hoch (vielleicht zu hoch) waren.
Für Westernfreunde weniger geeignet, für Gerechtigkeitsfans schon eher - schließlich wird hier nur der mögliche Lynchmord thematisiert.
Die grundlegende Problematik bei Literaturverfilmungen ist doch:
1. Wie gut habe ich das Buch gefunden?
2. Wie gut ist die Umsetzung / die Verfilmung?
3. Wie würde ich den Film bewerten, wenn ich das Buch nicht gelesen habe bzw. wenn die gesamte Story nicht vorher als Buch erschienen wäre?
Ich denke, das kann man nicht ausblenden und ist daher immer voreingenommen.
Eine "konkrete" Bewertung ist hier für mich nicht möglich.
Anhand des "Herr der Fliegen":
1. Das Buch war nicht ganz mein Fall, aber dennoch lesenswert.
2. Die Adaption ist eigentlich gelungen, wenn man das Buch kennt und eine textgetreue Verfilmung sucht.
3. Dieses Szenario kann ich mir nicht ausmalen. Ich kann die Tatsache nicht ausblenden, dass ich das Buch kenne. Wenn ich erst einen Film sehe und dann das Buch lesen würde, wäre ich nicht so befangen, bzw. dann würde es sich auf das Buch auswirken (z.B. sehe ich in Puzo's "Der Pate" immer das Gesicht von Marlon Brando vor mir)
Also: Das ist weniger ein Kommentar, als vielmehr ein Exkurs in die Bewertungs-Philosophie. Da ich zu diesem insgesamt eher durchschnittlichen Film, der aber klug gemacht wurde (und die Kernthematik des Buches aufgreift), nicht so viel zu sagen hatte, wollte ich mal den Gedankengang loswerden.
Wenn dir einmal die Scheiße an den Hacken klebt, dann wirst du sie nicht los und schleppst sie überall hin mit...
Unglücklicher kann ein todsicherer Überfall eigentlich nicht laufen: Denn "todsicher" heißt ja eigentlich --> "keine Toten". Hier gibt es gleich zwei. Mehr Spoiler werden sich nicht finden.
Wie anfangs gesagt, die Scheiße an den Hacken. Oder einfach: Wenn Fortuna Urlaub hat und du dich mit ihrer dummen Schwester herumschlagen musst. Es läuft einfach alles schief, was schief laufen kann. Und wenn man denkt, es geht nicht schlimmer...
Dann zaubert Lumet aus diesem tollen Drehbuch die nächste Pointe hervor, dargeboten in zeitlich versetzten Häppchen, die das Puzzle vollständig werden lassen!
Großartiger Film-Abschied von Lumet, einen meiner Lieblingsregisseure (gibt ja auch eine Hand voll davon), der auch auf seine alten Tage perfekt inszeniert. Melancholisch und tragikomisch mutet es an, das Geschehen, das von Carter Burwells genialer Musik prägnant untermalt wird.
Eigentlich ist der Score nur ein Hauptthema, aber das ist faszinierend. Das hat der Mann schon bei den Coens bewiesen und er beweist es wieder. Einige aberwitzige Szenen könnten sogar tatsächlich aus einem Coen-Film stammen. Aber sorry, auch wenn ich die Coens schon gut finde: Lumet ist mindestens eine Klasse besser! (Subjektiv)
Hatte ich anfangs noch nicht den richtigen Zugang zum Werk, kam mit der Zeit immer mehr von der Atmosphäre rüber. Davon lebt ein Film für mich: Atmosphäre, die eine starke Handlung noch einmal aufwertet! Je länger "Before The Devil..." lief, desto mehr entwickelte sich die 6.5 zu einer 7.0 - und ich denke, dass es gerechtfertigt ist. Nicht zuletzt dank Burwell und Lumet, auch wenn viele Leute sicherlich in erster Linie P.S.Hoffman die Punkte zuschreiben. Ja, er hat mir auch gefallen, aber so ein großer Bewunderer seines Schaffens wie Andere, war/bin ich nicht. Wer mir richtig gut mit seiner subtilen, aber einprägsamen Art gefallen hat, war Albert Finney!
Danke, Sidney Lumet!
Gut besetzt und gut gespielt - aber am Ende bleibt nichts prägnantes, was man im Kopf behält; nichts, was den Film auszeichnet.
HBO steht für gelungene Serien und Filme, die auch mal etwas wagen. Nicht wenige prämierte Werke kommen aus dieser Schmiede und mit David Mamet - einen meiner Drehbuchlieblinge - hat man hier eine Meisterhand am Werk, die auch die Regie bedient.
Jetzt noch Al Pacino und Helen Mirren in einem medial aufgeladenen Fall aus der Realität: Phil Spector als offensichtlich unschuldigen Mann, der er tatsächlich auch sein mag.
Pacino spielt ihn mit seiner typischen wirr-egomanischen Art, die auf Spector zutreffen soll. Aber die große Überraschung: Helen Mirren spielt als Spectors Anwältin sogar Al an die Wand. Triumphal fallen Beide aber nicht auf, einfach "nur" gut.
Das Schönste für mich an "Der Fall Phil Spector" war die Musik: Eben die Meilensteine, die Spector mit Musikgrößen produziert hat. Sie tragen eigentlich den Film, der sonst stellenweise in Leere versandet. Für ein Bio-Pic taugt es nicht, weil es nur um den angeblichen Mordfall geht. Ein Gerichtsdrama ist es nicht, ebenso wenig wie eine Charakterstudie oder ein Kriminalfilm. Es ist einfach... (Nein, hier im Satz fehlt nichts. Der Satz soll so lauten: "Es ist einfach..."!)
... und eben weil etwas nach dem einfach fehlt - eine nicht näher zu bestimmende Essenz - und auch wegen des offenen Endes, kommt nichts Ganzes heraus. Das ist mein größter Kritikpunkt - der einzige, aber schwerwiegende. Ansonsten macht man nichts falsch, aber auch nicht viel richtig. Es ist ein solides Werk (Tendenz im Zweifelsfall 6.5), das man sehen kann. Besonders als Al-Pacino-Fan (oder eben Helen Mirren).
Was bleibt zu sagen? Der Kommentar sagt nichts aus. So wie der Film?! Er ist einfach nur eine Zier, eine Spielerei. Wie der Film?! Wie Phil Spectors Leben und sein Geltungsbedürfnis, seine Looks und seine Exzentrik?
Überhaupt nicht mein Fall, aber:
MEAT LOAF! :)
Ein Sozialdrama vor dem Hintergrund des Belfast-Konfliktes mit Daniel Day-Lewis. Wieder eine prägnante Charakterrolle, für welche dieser Mann einfach wie geschaffen scheint.
Als Ex-Knacki und losgesagtem IRA-Kämpfer knüpft er an seine frühere sportliche Leidenschaft, dem Boxen, an und versucht dadurch friedlich ein Miteinander von Katholiken und Protestanten zu schaffen, indem er auch die Jugend mit einem alten Weggefährten ins Boot holt.
Probleme gibt es, weil eine militante Splittergruppe den Friedenskurs nicht begrüßt...
Natürlich brauchen wir auch wieder die allgegenwärtige Love-Story (Nein, stimmt nicht: In "Im Namen des Vaters" fällt diese glücklicherweise flach) und auch sonst scheinen einige Szenen der reinen Filminszenierung zu dienen und nicht ein tatsächliches Bild zu präsentieren (u.a. die dramatische Figur des Ike Weir und seines Schicksals, oder der Kampf von Flynn in England).
"Der Boxer" fängt sehr behäbig an, entwickelt sich aber stark. Ein überragendes Werk findet man dennoch nicht, auch wenn Daniel Day-Lewis groß auftrumpft und die Atmosphäre des Filmes von Minute zu Minute dichter wird. Kleine Löcher finden sich gelegentlich. Aber Freunden der ruhigen Töne sei "Der Boxer" ans Herz gelegt, erst Recht, wenn man "Im Namen des Vaters" kennt - ein Werk, das an diesen heranreicht, sollte man aber nicht erwarten.
Hätte ich einen Spitznamen weg, dann wäre es auf dieser Plattform wohl "6.5-Einar". Ich gebe zu und krieche zu Kreuze, dass ich diese Note zuweilen überstrapaziere. Darum noch einmal eine Bewertung mit Tendenz: Eine 6.5 mit deutlicher Tendenz nach oben!
Und noch etwas sei gesagt: Auf moviepilot scheint mir "Der Boxer" zu unbekannt zu sein, knapp über 100 Bewertungen. Da nehme ich ihn doch gleich in meine "Geheimtipp-Liste" auf...
Robert de Niro - Agenda (RdN-Sonntag)
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Habt ihr gedacht, ich bin mit dieser Serie durch? Noch lange nicht, schließlich dreht der gute alte Mann ja so schnell einen Film nach dem anderen, dass man gar nicht mehr nachkommt, wieviele Streifen jetzt in seiner Vita stehen.
Dass ich die letzten Wochen keinen bewertet habe, lag daran, dass ich u.a. "Der Pate II" und "Es war einmal in Amerika" gesehen habe.
Und glücklicherweise kam ich jetzt an "Freelancers".
Denn das ist mal wieder ein richtig guter Film mit De Niro.
Endlich wieder anspruchsvoll, beeindruckend, intelligent, spannend, berührend, stringent, subtil und vor allem auf De Niro abgestimmt. All das ist "Freelancers"...
... NICHT !!!
Irgendwie erinnert die Art an "Training Day", aber auch wenn ich den schon nicht so knülle fand, kommt der hier nicht mal da dran. Trotz eines De Niro, den ich aber wie immer gerne zusehe. Das ist das Problem: Man sieht ihm nur noch zu, man kann bei seinen Filmen gar nicht mehr mitgehen, weil er keine gute Rollen auf den Leib geschrieben bekommt oder weil er seine Rolle nur souverän runterspielt.
Warum ich "Freelancers" dennoch eine 6.0 gebe? Fragt mich was Leichteres. Da ich keine Drogen nehme, hat mich wahrscheinlich schon der exzessive Anblick eben dessen in so eine Umnachtung versetzt, dass ich mich intuitiv dafür entschieden habe.
Bei Zweifel in der Gemeinde, kann ich aber beruhigen: Tendenz ansonsten nach unten!
Jedenfalls muss man das nicht gesehen haben - auch wenn man ein paar Namen kennt...