Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

  • 7

    So, der nächste Kommentar, der nachgeholt werden muss!
    Ein Film, den ich vor langer Zeit gesehen habe und der für mich zu den 10 inspirierendsten Filmen überhaupt gehört: "Chariots Of Fire - Die Stunde des Siegers".
    Zwei Außenseiter, die es ins britische Olympia-Leichtathletikteam schaffen und trotz aller Widrigkeiten nicht nur teilnehmen, sondern auch Olympiasieger werden. Nach einer wahren Geschichte - und das macht es so toll.
    Mein größter Respekt als Christ gehört hierbei natürlich Eric Liddell, der mit der Zeit einer meiner sportlichen Helden geworden ist, weil er feste Prinzipien hatte, aber auf der Rennbahn auch ein echter Gentleman war. Daneben haben wir Harold Abrahams, der als Jude ohnehin ein Feindbild auf gewisse Konkurrenten oder Kameraden abgibt. Aber er gibt nicht auf, schon alleine das macht ihn zum Sieger.
    Wenn diese beiden moralischen Sieger auch noch Gold um den Hals gehangen bekommen, dann ist das auf eine Art und Weise nur fair.

    Hat der Film stellenweise auch kleinere Leerläufe (vielleicht aus Sicht anderer, nicht aus meiner Warte), so ist das Gesamtpaket dennoch überzeugend. Die Musik von Vangelis ist weltbekannt und so mitreißend wie dieser Score, so mitreißend ist auch die Winner-Story. Ein zurückhaltender Film, der heute wohl als langweilig angesehen werden könnte, aber einfach langsam (dafür aber gut!) in seiner Erzählweise ist und sich die Zeit nimmt.
    Kein Werk, dass einen Medienhelden in den Vordergrund stellt - sondern den sportlichen Antrieb, der die zwei Sportler zu Helden werden lässt, ganz ohne Hype!

    Sollte man gesehen haben! Als Sportfan, als Filmfreund, als Sympathisant des "Winning-Spirits" im längst ausgestorbenen fairen Wettkampf!
    Erwartet kein Feuerwerk, freut euch stattdessen auf einen Film mit den richtigen Tönen!

    9
    • 5 .5

      Italowestern-Ausschussware. Neben einigen ansatzweise ordentlichen Szenen, viel Mittelmaß und auch ein ordentlich Maß an fehlender Stringenz und Leerlauf. Eigentlich bedient "Lo voglio morto" vielerlei Italo-Klischees, aber leider kann sich der Film nicht wirklich in Szene setzen.
      Außer, dass ich wieder einen Film gesehen habe und eine DVD für meine Sammlung mein eigen nenne, würde ich lieber sagen: "Django - Ich will mein Geld zurück".
      Kann man getrost überspringen, auch als Italowesternfan!

      2
      • 6 .5

        Monte Hellman und Jack Nicholson - Eine unbekannte(re) Western-Kooperation, die Zweite: Nach "Ritt im Wirbelwind" ist "Das Schießen" fast eine 120%ige Steigerung, auch wenn der typische Western wieder der Charakter- und Milieustudie geschuldet nur die zweite Geige spielt.

        Wieder beginnt ein Hellman-Film öde, so dass eine böse Vorahnung heraufbeschworen wird, was einen erwartet, wenn man "Ritt im Wirbelwind" kannte und nicht mochte. Doch die 'Ödnis' wird bald zur sterilen Handlung, die allerdings mit subtiler Spannung unterlegt ist. Mit jeder Minute nimmt das Western-Drama mehr Atmosphäre auf, nicht jedoch Fahrt. Es ist ein gemächlicher Trab, auch wenn der filmimmanente Antrieb ein heißer Galopp ist. Eine mörderische Jagd der jungen Frau, die einen genial agierenden Warren Oates anheuert, auf eine unbekannte Person ist so von Hast und unsichtbarem Hass geprägt, während die Kamera aber sehr ruhig die Bilder der leeren Felslandschaften und Steinwüsten einfängt. Das, was beim "Ritt im Wirbelwind" noch nicht funktioniert hat, scheint langsam zu wirken - die Aktionen wirken ausgereifter, hinter allem steckt eine mysteriöse Geschichte (die ich mir allerdings schon erahnen konnte und die der geneigte Westernfreund bestimmt auch erkennt); Hellman hat es geschafft, dass die Spannung wirklich immer weiter nach oben getrieben wird.
        Nicholson darf man ein wenig zusehen, aber große Nummern hat er nicht zu bieten. Der schauspielerische Genuss geht rein von Oates aus!

        Irgendwie hat "Das Schießen" nicht nur ein eigenes Tempo und eine eigene Atmosphäre, er hat auch noch eine unsichtbare zweite Ebene. Etwas fatalistisches, was man nicht näher bezeichnen kann. Alles durch diese Sterilität des Filmes, durch dröge Bilder und den sparsamen, aber melancholischen Musikeinsatz.

        Ich gebe zu, ich war skeptisch, was "Das Schießen" anging und mit Sicherheit ist der Streifen kein großes Meisterwerk. Aber ein Blick sicherlich wert. Wenn man rein die beiden Hellman-Western unter einander vergleicht, ist das hier ein Quantensprung.
        Und auch wenn offensichtliche Action total fehlt, gerät man dennoch in einen Sog, sollte man sich auf dieses Ambiente einlassen.

        3
        • 8

          Franco Zeffirelli bringt hier die ganz große Oper auf Zelluloid: 1982 verfilmte er zwei der größten Werke der italienischen Oper, das nahezu unzertrennliche Double-Feature aus „Cavalleria Rusticana“ und „Pagliacci“, basierend auf einer Aufnahme an der Mailänder Scala.
          Musikalisch gibt es eine glatte 10, da kann ich als Liebhaber dieser Opern nicht drüber streiten. Wie man so eine Oper dann von der Bühne auf den Film übertragen will, ist immer eine delikate Situation. Zeffirelli löst das in meinen Augen perfekt.
          „Pagliacci“ ist DIE tragische Figur der italienischen Oper, in meinen Augen. Egal, welche größeren oder bekannteren Stoffe es vielleicht geben möge. Der tragische Clown war für mich das Schlüsselerlebnis, um endgültig Opernfan zu werden. Und dazu kam ich auch eher durch Zufall, durch eine Seinfeld-Folge (Staffel 4, „Die Opernkarten“).
          Immer und immer wieder habe ich mir die Aufführungen live vor Ort angesehen, in diversen Häusern. Habe ich insgesamt so manche Oper gesehen, der „Pagliacci“ übertrifft sie in der Anzahl!
          Vom Stoff her bietet sich diese Oper sehr gut für eine Verfilmung an, und so kam es ja auch, dass eben der „Pagliacci“ mehrfach auf Film gebannt wurde. Zu meinem Bedauern kenne ich (bislang) nur den Zeffirelli, aber der entschädigt schon und wahrscheinlich ist er ohnehin die ultimative Version für das Medium Film.
          Auch hier singt, wie in „Cavalleria Rusticana“, Placido Domingo den Tenor-Part, die Hauptrolle des reisenden Künstlers Canio, der mit seiner Truppe Station macht, um ein Stück aufzuführen. In besagtem Stück wird die Rolle, die Canio übernimmt – der Pagliacci – von seiner Frau betrogen. Dramatisch wird es, als Canio seine reale Partnerin (wie auch Schauspiel-Partnerin) in flagranti mit einem Anderen erwischt. Er will sie umbringen – aber erst will er den Namen des anderen Mannes. Die Zeit ist zu knapp, die Aufführung beginnt. Hier ertönt die bekannteste Arie der Oper, „Vesti la giubba“. Tief getroffen und am Boden zerstört, muss Canio spielen – und die reale Welt und die Welt der Bühne verschmelzen für ihn zu einer: Es muss zur Tragödie kommen…
          Der Stoff ist stark – und auch die Opernriege spielt sehr stark auf. Auch wenn die Umgebung Bühne ist – aber sehr schön ausgeschmückt – so kommt dennoch ein stimmiges Ambiente auf.
          Opernfreunde dürfen hier keine Chance entgehen lassen und müssen sich diese beiden Werke von Zeffirelli ansehen!
          Da lacht das Herz!

          4
          • 8

            Franco Zeffirelli bringt hier die ganz große Oper auf Zelluloid: 1982 verfilmte er zwei der größten Werke der italienischen Oper, das nahezu unzertrennliche Double-Feature aus „Cavalleria Rusticana“ und „Pagliacci“, basierend auf einer Aufnahme an der Mailänder Scala.
            Musikalisch gibt es eine glatte 10, da kann ich als Liebhaber dieser Opern nicht drüber streiten. Wie man so eine Oper dann von der Bühne auf den Film übertragen will, ist immer eine delikate Situation. Zeffirelli löst das in meinen Augen perfekt.
            Bei „Cavalleria Rusticana“ ergänzt er die Bühnen-Aufnahmen mit realistischen Außenaufnahmen, gedreht am „Originalschauplatz“ des Dramas, Sizilien. Durch dieses Lokalkolorit gewinnt diese Verfilmung noch mehr an Präsenz und verliert die letzten kleinen Grenzen des Parketts, obwohl dieser Charme auch immer zu gefallen weiß.
            Placido Domingo singt den Part des Turiddu, der tragische … Held?! Nein, er ist kein Held, er ist ein unsteter Geist, der nur sein Glück im Auge hat. Neben ihm kann aber das gesamte Ensemble erstrahlen, es ist nicht nur eine One-Man-Show.
            Gehalten wird alles auch im Rahmen der Oper, so kann man sich an Arien wie „Il cavallo scalpita“, „Vivo il vino spugiante“, dem schmerzlichen Gesang der Santuzza, welches zu einem Duett mit Turiddu wird oder dem prägnanten Intermezzo erfreuen, in schönster Klangqualität. Besonders das Intermezzo wird in Filmkreisen bekannt sein, dient es doch z.B. in „Wie ein wilder Stier“ oder „Der Pate III“ als immer wiederkehrendes prägnantes Motiv.
            Ohnehin wird man als „Pate“-Fan wenigstens von der Oper „Cavalleria Rusticana“ gehört haben, da sie einen großen Teil im Schlusssatz der Trilogie einnimmt und sehr stark integriert ist.
            Opernfreunde dürfen hier keine Chance entgehen lassen und müssen sich diese beiden Werke von Zeffirelli ansehen!
            Da lacht das Herz!

            5
            • 8
              über Amadeus

              Was? Ich habe noch keinen Kommentar geschrieben?
              Dabei wollte ich nur nachlesen, was ich damals verfasst habe. Heute habe ich "Amadeus" nämlich zum dritten Mal gesehen und würde ich drastische Veränderungen in der Bewertung vornehmen, dann müsste ich eigentlich eine glatte Neun zücken!
              Ein Rausch aus (mozartscher) Musik und Bildern, ein Drama und Kriminalstück, das in eines der besten "Musikfilme" aller Zeiten aufgeht.
              Sollte man nicht gesehen haben... MUSS man gesehen haben!

              (PS: Ich schreibe keine ausladenden Kommentare mehr - oder nur noch selten. Dieser Film hätte einen verdient, allerdings - ich bediene mich eines strapazierten Wortes, das hier aber angebracht ist: Meisterwerk!)

              7
              • 6 .5

                Robert Duvall - das steht für etwas.
                Für mich neben großen Rollen (leider) auch sehr stark für "kunstvolle" (ins arthausmäßig driftende) Filme und Charaktere. Diese sprechen mich meistens nicht sehr an, da ich neben "Kunst" auch Unterhaltung möchte.
                Und die habe ich hier überraschenderweise doch in einem guten Maß gefunden!
                Duvall als alternden Hitman, der einen Auftrag in Argentinien erledigen muss, der sich dann in die Länge zieht - und Duvall verfällt der Leidenschaft des Tango und der schönen Manuela.
                Tango ist alles - Liebe, Hass, Leben. Das fühlt man in diesem Film, der den "deutschen" Titel "Killing Moves" erhielt, wobei das Original "Assassination Tango" fast treffender ist.
                Die Musik durchzieht den gesamten Film, sie reißt einen mit und man möchte gleich selbst die Schrittfolgen ausprobieren. Und ganz nebenbei ist die eigentliche Handlung, dass Attentat, nicht aus den Augen zu verlieren. Also Duvall: Kunstvoll sicherlich, aber auch unterhaltsam und interessant.

                Dass "Killing Moves" hier bei 16 Bewertungen steht und eine 3.8 aufweist, ist deutlich untertrieben. Wenn man damit nichts anfangen kann, wie ich das bei anderen Filmen empfinde; OK. Aber unter einer 4? Eine lockere 5 müsste eigentlich locker drin sitzen.
                Wer Anspruchsvolles mag, gemischt mit Latino-Leidenschaft und Tango-Klängen, der hat hier sicherlich sogar eine sehr hohe Punktzahl im Koffer.

                Über dem Gesamtwerk schwebt immer ein Hauch von Melancholie - und dafür bin ich ja zu haben. Dann noch den entsprechenden Spannungsbogen subtil eingeflochten und voila: Da haben wir einen guten Film. Den ich als Geheimtipp sehen würde.
                Aber vielleicht bin ich nur ein Außenseiter... da würde ich aber nicht drauf wetten!

                4
                • 5 .5

                  Monte Hellman gilt als unbekannte Western-Perle, zwei Filme drehte er mit Jack Nicholson, u.a. diesen hier. "Ride In The Whirlwind" ist allerdings ziemlich dröger Stoff, hat keine Spannungskraft und lebt nur von der Charakterzeichnung. Aus "kunstvoller" Sicht vielleicht einen Blick wert, aber das interessiert mich nur in zweiter Linie. Unterhaltung ist eher ein Fremdwort.
                  Darum kann man diesen Streifen eher als laues Lüftchen ansehen, und nicht als Wirbelwind.
                  "Unbekannter-Klassiker-Test" - durchgefallen.

                  2
                  • 6

                    Da „Schuhpalast Pinkus“ von Ernst Lubitsch auf moviepilot noch nicht verzeichnet war, habe ich mal die Anregung zum Eintrag gegeben. Vielleicht werden nun ein paar Leute mehr auf den frühen Stummfilm aufmerksam.
                    Allerdings verpasst man auch nicht viel, Lubitsch große Werke werden erst noch folgen. Dennoch gehört Pinkus zu seiner Filmografie dazu, zumal er als Schauspieler sogar die Hauptrolle übernimmt. In dieser Hinsicht mal einen Blick wert, ansonsten recht mittelmäßig.

                    5
                    • 5 .5

                      Wenn der Film in der ersten (gefühlten) Viertelstunde kein gesprochenes Wort hervorbringt, dann kann sich das nur ein Sergio Leone erlauben. Aber auch "Ein Dollar zwischen den Zähnen - A Stranger In Town" fängt so an. Auch später lässt er erkennen, dass er sich im Stil (und vor allem der Gewalt) an Leone orientiert. Aber die Gewalt ist einfach nur Gewalt, ohne jegliche Ästhetik, die man darin noch finden könnte.

                      Die Grundidee von "Ein Dollar zwischen den Zähnen" ist gar nicht mal so schlecht: Aber die Umsetzung, die Inszenierung, die bereitet den Italowestern-Freunden doch Sorgen und Ärger. Da hätte mehr drin sein müssen. So sind die gut 80 Minuten entweder zu kurz, um eine schöne Geschichten zu entfalten - oder aber zu lang, weil sie zu 90% langweilen. Das Schema ist einfach: Nachdem der Fremde, der deutlich an Eastwood angelehnt ist, gelinkt wurde, rächt er sich gnadenlos. Dabei radiert er einen Gegner nach den anderen aus, aber so uninspiriert, dass der Italo-Charme fehlt.
                      Was immerhin gut ist - aber auch an die großen Italo-Western erinnert und abgekupfert erscheint - ist die Musik, die auch an Morricone erinnert. Italowestern und Musik - das passt meist eh zusammen.

                      Frank Wolff, den man als Darsteller aus der B-Riege des Genres kennt, macht hier als Bösewicht einen guten Eindruck, aber die Charakterzeichnung ist doch zu eindimensional, so dass Wolff (hier synchronisiert von Arnold Marquis) nur Ehrenrettung betreibt. Ein B-Italowestern, der schon an der Tür zum C-Italowestern klopft (nur, dass es den nicht gibt. Aber heute kennt man ja auch "C-Promis").

                      Wohlwollend für die Grundidee, die Musik und Wolff war ich wieder einmal weich. Italowestern-Fans sei aber, wenn sie nicht hart im Nehmen sind, von diesem (Mach)Werk abgeraten. Immerhin waren 80 Minuten bei mir auch nicht die Welt, so dass ich wenigstens noch einen Western als "gesehen" bezeichnen darf. Das ist das Positivste, was ich abgewinnen kann... ach ja, er war zumindest besser als "Mörder des Klans". Wenigstens etwas!

                      8
                      • 1
                        • 6 .5

                          "Olympische Winterspiele 2014 - Anheizer: Teil 3" - "Miracle - Das Wunder von Lake Placid"
                          Nachdem sich "Das weiße Stadion" und "Cool Runnings" als themenaktuell eher zufällig ergeben haben, habe ich mir "Miracle" heute bewusst angesehen, um eine kleine Appetizer-Trilogie abzurunden.

                          Was will man erwarten, wenn man den Ausgang schon kennt? Man legt den Schwerpunkt der Geschichte auf den Weg dorthin. Und es war ja wirklich ein "Wunder", wenn junge Studenten die übermächtigen Sowjets schlagen. Natürlich in erster Linie sportlich, aber vor dem Hintergrund des Kalten Krieges war das ein schwerer Schlag ins Kontor der Unbesiegbaren.
                          Schon mit dem Vorspann wird deutlich, wo wir uns befinden: In einem Staat USA, der sich im Umbruch befindet, der in jüngerer Vergangenheit geprägt ist von Rückschlägen und Skandalen in Politik, Wirtschaft oder auch "Tragödien" wie dem Tod von Elvis Presley.
                          In dieser Zeit sehnt sich eine ganze Nation nach neuen Helden, nach Identifikationsfiguren. Und ausgerechnet ein Mittelklasse-Trainer, der aber ein innovatives Spielsystem eingeführt hat, soll einen Haufen zu Siegern formen. Dabei setzt er gezielt auf Provokationen mit seinem Team, um sie in eine Einheit zu wandeln.

                          Überragend ist der Film nicht gemacht, trotz aller Underdog-Klischees springt irgendwie kein Funke über. Am Besten gefallen da noch die perfekt in Szene gesetzten Spielzüge auf dem Eis. Aber auch der Weg zum Erfolg macht Spaß beim Zusehen. Nur inspiriert er nicht, berührt nicht. Vielleicht auch weil die pathetischen Neben-Schauplätze aufgemacht werden. Allerdings muss man sagen: Zu viel Pathos kann man hier nicht finden, eher das gesunde amerikanische Selbstbewusstsein.
                          Für mich persönlich nett anzusehen, der Trip nach Norwegen und ein 3:3 der USA gegen die Gastgeber. Das wäre heute für "meine" Norweger nahezu ein "Miracle".
                          Alles zusammen also ein ordentlicher Film, der auf einige Aspekte hätte verzichten können und kürzer sicher auch spannender gewesen wäre. Als Sportfilm nicht schlecht, aber auch nicht "1.Liga".

                          • Auf den warte ich seit Ewigkeiten... :)
                            Und dann läuft der unter der TELE5-Reihe "SchleFaz" (tolle Abkürzung), ach nee.
                            Hoffentlich machen die nicht so ein Kasperletheater mit lächerlichen Einblendungen wie beim Kinski-Western mit der Kugelpeitsche. Das hat genervt. Ich will den Film sehen, egal ob Trash oder nicht, und keine blöden Kommentare. Dafür bin ich vor dem Fernseher ja zuständig! :)
                            BLACULA! Can U Dig It?!

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                              3
                              • 7

                                Die Olympischen Winterspiele in Sotchi 2014 werfen ihren Schatten voraus. Doch das war nicht der einzige Grund, warum ich heute "Cool Runnings" gesehen habe. Mir war nach einer kurzen Komödie. Und so ist nach "Das weiße Stadion" (Stummfilm-Doku der Winterspiele 1928 in St.Moritz) "Cool Runnings" mein zweiter Appetizer auf den sportlichen Höhepunkt des Jahres (Fußball ist nur Nr.2!).

                                "Cool Runnings" ist aber nicht nur eine Komödie, es ist eine Art Feel-Good-Movie ohne allzu aufdringlich zu sein. Es transportiert das Lebensgefühl der Jamaikaner in einen ernsten Sport, in dem es um harte Medaillen geht. Für die Jamaikaner ist es der Olympische Geist, der "Olympic Spirit", der mir heute bei zu vielen Athleten fehlt. Grundlage ist eine wahre Begebenheit, auch wenn sie hier natürlich dramatisiert wird. John Candy ist ein verdammt guter Coach, mit unrühmlicher Vergangenheit, aber weichem Kern. Er schenkt seiner Figur so viel Liebe und Enthusiasmus, dass man den Coach mögen muss. Und die vier Bob-Piloten sowieso.
                                Von den ersten Versuchen auf der Insel über ungelenke Bambi-Einlagen auf dem Eis bis hin zum großen Finale, wenn aus "Ins, Zwy, Dri" ihr eigener Bob-Spirit wird. Calgary (oh weh: Die einzigen Spiele ohne norwegisches Gold...) im Jamaika-Fieber. Der alte 4800-Dollar-Bob, ein ausrangiertes Teil trägt die Jungs zu Zwischenbestzeiten und zunehmend erkämpfen sie sich Respekt. Das was wahre Athleten ausmacht, das was wahre Konkurrenten und Kollegen eint.
                                So hat man selbst im eigenen Team erst kleine bis große Probleme zu lösen, doch jeder der vier Jungs gibt einem anderen einen Ratschlag, einen Wegweiser mit, den man nicht nur im Sport benötigt.

                                "Cool Runnings" ist mehr als eine Komödie, die mal so eben mitnehmen wollte. Es ist ein starker Film (das sage ich mal, und da geben die Kritiker eine 6.0 und die User eine 6.6 - was nicht schlecht ist...), der Menschenwärme zeigt, Gefühle, Teamspirit - und nicht zuletzt würde ich sogar sagen: Ein Film, der durchaus inspiriert.
                                "Chariots Of Fire" ist eine andere Liga, aber beide Filme inspirieren auf ihre Weise.
                                Und sogar die Musik von Hans Zimmer ist richtig gut...
                                Klar ist das in erster Linie eine Komödie, die auf Witze abzielt, die karibischen Gestalten in der Schneewüste aussetzt und sie humorige Abenteuer erleben. Aber es gibt durchaus ernste (manche sagen vielleicht: schwülstige) Momente, wie die Rede vom Coach vor dem Komitee oder das Erkennen der eigenen wahren Größe.

                                Und so wiegen Sportsgeist und Durchhaltevermögen mindestens ebenso viel wie Gold, Silber und Bronze. Das sagt auch der Coach seinem Piloten - und das Finale ist einfach nur Gänsehaut, wenn man denn möglichen Kitsch ausblenden kann!

                                8
                                • 6 .5

                                  "Lawless" ist mal ein Film, der mir von diversen Seiten aus empfohlen wurde, den die Kritik nicht zerrissen hat, der hier eine gute Vorhersage hat und noch in Gangster-Kreisen spielt - und dennoch habe ich dieses Mal keine Erwartungen an den Streifen geknüpft, wozu ich sonst versucht werde. Nein, ich hielt der Versuchung stand und habe mir einfach das Ding angesehen.

                                  Die erste halbe Stunde hätte ich mir schon ein paar schöne, kleine Sticheleien auf "Lawless" ausdenken können, so lahm, uninteressant und auch wenig stringent kam er daher. Aber dann gewinnt der Film doch an Tempo und Inhalt, erst Recht mit der Ankunft des Special Deputy, der den illegalen Alkoholfluß trocken legen soll.
                                  Ab da zieht es dann doch ein wenig, auch wenn der große Wurf oder wenigstens etwas naheliegendes nicht gelingt. Ich warte immer noch auf DEN Gangster-Streifen jüngerer Vergangenheit ("Gangster Squad" und "Public Enemies" waren auch nicht das Gelbe vom Ei).
                                  Zu einem Zwischending von 6 und 7 Punkten konnte ich mich aber hinreißen lassen.
                                  Der Cast soll ja so toll sein: Aber ganz ehrlich - filmographisch sympathisch war mir davon nur Gary Oldman, Mia sieht wenigstens gut aus... ;-)

                                  "Lawless" wird hier auch als Western gelistet. Nun ja, das ist schon sehr, sehr weit hergeholt und stimmt eigentlich mal (total) gar-überhaupt-nie nicht. Nur als Anmerkung, nicht dass jemand auf falsche Gedanken kommt.

                                  Abschließend ein Wort in eigener Sache:
                                  Ich hatte mir ja vorgenommen, nette Kommentare zu meinen gesichteten Filmen zu schreiben. Aber es fehlte immer mehr an der Kraft, das auszudrücken. Ich könnte es möglicherweise schaffen, aber selbst einen fundierten Text zu schreiben - da begehrt schon mal der Körper auf. Ich werde mich also in Zukunft (teils sehr) viel kürzer fassen und etwas kürzertreten. Aber das macht euch hoffentlich nichts aus und auf "Likes" bin ich eh nicht aus. Nur eine Vorwarnung an euch. Mein Film-Pensum soll aber dennoch bestehen bleiben. Und kurze Kommentare/Gespräche/Unterhaltungen sind immer drin.
                                  Nur für Filme, da muss man sich schon Gedanken machen, um auch den Film gerecht zu werden, das ist nur fair und das kann ich nicht mehr garantieren.
                                  Womöglich später mal wieder. :-)
                                  [Off-Topic aus]

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                                  • 7

                                    Wohl im Vorfeld der bald beginnenden Olympischen Winterspiele in Sochi, hat ARTE die Stummfilm-Dokumentation "Das weiße Stadion" gebracht. Eine Doku der Winterspiele 1928 in St.Moritz.

                                    Als begeisterter Wintersport-Fan und -Historiker, habe ich mich sehr darauf gefreut. Allerdings hat mein Videorekorder nicht mitgespielt. Zum Glück hat ARTE den auch auf ihrer Homepage im Angebot, siehe unten.

                                    Damals waren die Winterspiele noch von einem ganz anderen Charme und Reiz geprägt. Interessant der Vergleich mit heutigen Spielen, aber auch der Vergleich der Wintersportarten unter einander im Laufe der Zeit.
                                    "Das weiße Stadion" ist eine stimmige Dokumentation, eine der ersten überhaupt in diesem Zusammenhang. Und man muss den Hut ziehen, wie schon damals so eine professionelle Arbeit entstanden ist, die unter der Berücksichtigung des Alters heutigen Sportübertragungen nicht hinten an steht.

                                    Großartige Sportmomente werden verbunden mit Winter- und Panoramabildern und ein wenig des "Drumherum" der Spiele: Publikum, Training, Wettkämpfe und natürlich Eröffnungsfeier sowie Siegerehrung.

                                    Wer sich knappe 90 Minuten Sport-Nostalgie geben möchte, hat hier bis zum 11.02.2014 die Chance:
                                    http://www.arte.tv/guide/de/050862-000/das-weisse-stadion

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                                    • Warum einen Kommentar schreiben, wenn nur ein-zwei Sätze herauskommen? Ganz einfach, weil das raus muss:
                                      Michael V. Gazzo, ich liebe deinen Frankie Pentangeli, auch wenn ich ihn heute schon zum x-ten Male gesehen habe. Academy-Nominierung!
                                      Heimlicher Sympathieträger des zweiten Teiles vom Paten. Danke!

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                                      • Wenn es so wird, wie damals, dann gibt es nur ein Wort:
                                        Schön!

                                        (Und was wird mit Darkwing & Co. ? ;-) )

                                        • Sergio Leone steht für mich als Regisseur stellvertretend für meine Liebe zum Italowestern. Er hat die größten und besten gedreht! Eine Würdigung ist gar nicht notwendig, weil wohl jeder Filmfreund das Standing von Leone kennt.
                                          Ich stelle nur eine Frage: Was würdet ihr machen, wenn ihr im Lotto den Jackpot knackt?
                                          Meine Antwort wäre sicherlich nicht alltäglich: Ich würde gerne einen Italowestern finanzieren, realisieren, produzieren. Tagträume. Aber die sind doch auch erlaubt, oder?!
                                          Danke, Sergio Leone, dass du der Schlüssel warst, der mir die Tür zum Italowestern geöffnet und mir eine filmische Dauerliebe geschenkt hat.

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                                            Bis Staffel 9 waren die Simpsons noch meine Lieblingsserie neben den Bundys, ehe sie von "Seinfeld" deutlich abgelöst wurden. Staffel 10 fiel schon ab, Staffel 11 hatte ihre Schwächen und ab Staffel 12 habe ich keine oder kaum Freude mehr an den Simpsons gefunden. Seit Staffel 13 schaue ich sie nicht mehr oder wenn, dann nur eine Folge durch Zufall oder wegen Empfehlung. Von 13+ habe ich insgesamt vielleicht 20-25 Folgen gesehen... wenn es bei Serien-Staffeln ein "kein Interesse" gäbe, dann... nun ja.
                                            Ich unterscheide gerne in "Klassischen Simpsons" (bis Staffel 9/10) und den "neuen Simpsons" (ab Staffel 11). Keine Frage, wo mein Herz liegt...

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                                              Vorab geschickt: Ich bin kein Fan von Sci-Fi und emfinde sogar den Klassiker "2001" von Kubrick nicht als interessant.
                                              Aber "Andromeda" hat irgendetwas, das einen packt. Etwas, das sich in deinen Körper pflanzt und dort ausdehnt, mutiert und vermehrt. So trocken inszeniert, dass dein Blut pulverisiert wird. Kein Schocker, aber ein mögliches Endzeit-Szenario.

                                              Die erste Stunde lebt "Andromeda" NUR (!) von seiner Atmosphäre. Sie als spannend zu bezeichnen, ist vollkommen übertrieben. Alles sehr nüchtern und eigentlich gar keine Handlung, bis auf den Fakt, dass es wohl um einen außerirdrischen Eindringling in Kleinstform handelt. Die Atmosphäre bezieht sich alleine auf die sterile Inszenierung, die dennoch fasziniert, die mit ihren altmodischen Look und Charme der anfangenden 70er besticht. Plastik-Mobiliar, bunte Wände - überhaupt ein Farbenspiel, in welchem aber jeweils immer nur ein Farbton dominiert.
                                              Wir lernen die Charaktere kennen und erfahren erste Details über die Aktion "Steppenbrand". Was "Andromeda" ist, erfährt noch niemand, denn es wurde noch nicht entdeckt.
                                              Die Quoten-Frau ist in diesem Film keine Sex-Bombe, sondern eine zupackende Wissenschaftlerin im gesetzten Alter, dafür aber mit einer ordentlichen Packung deftigen sarkastischen Humors. Was eigentlich wohl eher die Situation entspannen soll, wirkt hier leider auf Dauer für mich nervtötend. Erst im zweiten Teil des Filmes, wenn die Lage sich zuspitzt und alle Wissenschaftler in ihren Bereichen eingesetzt werden, nimmt sie sich zurück und wird für mich auch erträglicher.
                                              Ohnehin ist es ein Stilbruch, der irgendwann zur Mitte des Filmes eintritt. Die sterile Atmosphäre, so steril wie die desinfizierte Umgebung des Test-Geländes, wird durch "richtige" Handlung, also handlungsvorantreibende Elemente, bereichert und auch die Spannung steigt. Gleichzeitig steigt auch noch etwas anderes: Das Wachstum von "Andromeda", dem außerirdischen Mikroorganismus, der lokalisiert wurde. Nun muss man einen Weg finden, die Fortpflanzung und Mutation aufzuhalten.
                                              Das Ende wirkt fast schon banal, der letzte echte Thrill entwickelt sich durch einen Wettlauf zum Selbstzerstörungsmodus, der außer Kraft gesetzt werden muss.
                                              Wird es gelingen Andromeda zu stoppen und die Selbstzerstörung zu vermeiden?!

                                              Wise dreht hier eine gelungene Verfilmung des Crichton-Romanes. Das behaupte ich jetzt mal, ohne das Bucht gelesen zu haben. Denn alleine der Film hat mich durchaus unterhalten können - wie er das geschafft hat, weiß ich immer noch nicht!
                                              Er macht das subtil, ohne Krawall, stilvoll und mit einem Gespür das Interesse hoch zu halten. Darin liegt die wahre Kunst. Da lässt man auch (pseudo-)wissenschaftliches Gerede über sich ergehen, mit dem wohl 99% der Zuschauer nichts anfangen können.

                                              1971 entstand "Andromeda": Computer und Technik waren nicht Standard, der "Kalte Krieg" hielt an, Raumfahrtprogramme der NASA machten von sich reden. In diesem Kontext müsste man "Andromeda" auch sehen. Aber selbst aus heutiger Zeit - auch wenn ich ein Gestriger im Stile bin - bezieht der Film eine irgendwie zeitlose Atmosphäre.

                                              Ich habe vor Jahren nur einmal kurz die Sequenz der Desinfizierung recht zu Beginn gesehen, wenn die vier Hauptcharaktere in das tiefste Level der fünf Stufen abtauchen. Aber da hat er mich schon irgendwie gepackt, so dass er jahrelang auf meiner Wartebank saß.
                                              Und heute sehe ich dieses Werk, das nicht selten mit Effekten wie einem Split-Screen und Parallel-Einblendungen arbeitet. Auch daraus bezieht sich ein nostalgischer Charme. Insbesondere die Split-Screen-Einstellungen bleiben einem in diesem ruhig vorgetragenen, aber inhaltlich brisanten Thema in Erinnerung.
                                              Das ist ein Sci-Fi-Film, wie ich ihn mir ansehen mag. Nun ja, Sci-Fi in der Hinsicht, was uns da zu blühen drohte. Wir sind immer noch auf der Erde und nicht im Weltall, wir machen keine Odyssee. Das mögliche Verderben kommt aus dem Weltall zu uns zu Besuch.
                                              Sehenswert!

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                                              • Nachdem ich die Reihen langsam geschlossen habe und nur noch zwei Margheriti-Western mit van Cleef zu sehen habe, muss ich konstatieren:
                                                LEE VAN CLEEF ist für mich der beste Western-Darsteller aller Zeiten. Ungeachtet eines John Wayne, Clint Eastwood oder James Stewart... oder wen man aus diesem prärieweiten Genre noch anführen möchte.
                                                Ich mag seinen Stil, das komplette Gegenteil zu Eastwood, den ich auch sehr mag: Aber während Eastwood der coole Zyniker ist (9/10 in meiner Western-Helden-Bewertung), ist van Cleef stets der besonnene, situierte, aber abzugsschnelle Mann mit Stil - egal ob als Guter oder Bösewicht! Ich mag ihn einfach immer wieder, sein Gesicht, seine Haltung, seine Mimik und Gestik. Und seine Garderobe, die er größtenteils aus eigenen Beständen trug. Wie gerne hätte ich so einen van-Cleef-Hut, aber im Karneval gibt es nur die lächerlichen "Cowboy"-Hüte, die es im damaligen Westen in dieser Form aber nicht gab. Oder seine legendäre Pfeife: Eine WDC Vienna Meerschaum, antikes Stück, heute nicht mehr erhältlich in dieser Form und auch nicht als Replica.
                                                Den Rest der Accessoires könnte ich mir zusammenstellen oder habe ich bereits, da würde nur noch eine Gesichtsoperation fehlen und wir wären Zwillinge. So weit geht die Liebe dann aber auch wieder nicht! ;-)
                                                Selbst wenn ich als neuer van Cleef in Cinecitta besetzt werden würde. Nein, es gab und gibt nur einen Lee van Cleef, meine persönliche Western-Ikone.
                                                Von klassischen Anfängen in sehr bescheidenen Nebenrollen, wie in "Der Mann, der Liberty Valance erschoss" oder "High Noon", mittelprächtigen Nebenrollen ("Auf eigene Faust") oder der Durchbruch im Italowestern mit "Für ein paar Dollar mehr" als Initialzündung bis zu seinen weiteren Glanzleistungen!
                                                Ja, manche Schauspieler kann ich gar nicht genug würdigen, jeder auf seinem Gebiet: Und der Western ist van Cleefs Territorium als Alpha-Tier, jedenfalls für mich!

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                                                • In Anbetracht dessen, dass morgen der Februar beginnt, mein persönlicher Mafia-Monat eines jeden Jahres (und es wird nie langweilig - nein, ich warte sogar die 11 Monate darauf!) und der 1.Februar passenderweise auf einen Samstag fällt, werde ich sofort am 1. "Der Pate" schauen, am 2. Teil II und am 3. Teil III. Das ist doch mal stimmig.
                                                  Und was noch stimmig ist, ist ein Charakter aus "Der Pate", der mir neben Don Vito und Luca Brasi am prägnantesten und auch mit am sympathischsten war: Peter Clemenza, gespielt von Richard Castellano. Unvergessen jede seiner Szenen! Ein wundervoller Baustein für einen wunderbaren Film.
                                                  Ach, lieber Richard, warum musstest du Clemenza "sterben" lassen, weil du für "Der Pate II" zu viel Gage gefordert hast?! Den Tod habe ich bis heute nicht überwunden und trage wie Willie Cicci eine schwarze Trauerbinde (wenn auch nur imaginär). Morgen sehe ich dich aber wieder, dann zeigst du Michael wie man gutes Essen kocht oder sich bei einem Mordanschlag richtig verhält. Du darfst wieder deinen Körper die Treppen hochwuchten und finale Rache üben, nachdem du vorher schon Ungeziefer ausgemerzt hast. Und wenn alles vorbei ist, darfst du (fernab des Filmes, aber im Paten-Kosmos) deine eigene Familie gründen.
                                                  Wenigstens durfte ich dich, Richard Castellano, als Joe Masseria noch einmal in "Bis zum letzten Schuss" sehen! Du hattest Präsenz. Ich hätte dich gerne in weiteren (Mafia-)Filmen gesehen!

                                                  Morgen ist es soweit, der filmische Höhepunkt eines jeden Jahres für mich, der Februar. Und du, Richard "Pete" Castellano, hast keinen geringen Anteil an meiner Vorfreude!

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                                                    "Die Rechnung wird mit Blei bezahlt", vielleicht auch besser bekannt als "Von Mann zu Mann": Ein überdurchschnittlicher Italowestern, der sich immer weiter steigert und zudem mit einem überzeugenden Score von Ennio Morricone aufwarten kann. Stets bleibt der Streifen mindestens auf einer grundsoliden 6.5, wenn nicht gar mehr (je nachdem, wie man den Maßstab ansetzt) - und am Ende kommt noch ein gehöriger Lee-van-Cleef-Bonus (!) hinzu, so dass eine glatte 7 unumgänglich war! Tendenz nach oben offen. Da ist es halt mein Bewertungssystem, wo andere Genrefreunde, aber bestimmt auch weitere Zuschauer mehr Punkte springen lassen würden.
                                                    Nicht nur, weil die Handlung so gut ist, die Atmosphäre überzeugend, die Charaktere interessant - sondern weil alles ineinander greift. Sicherlich reicht "Da uomo a uomo" nicht an die besten Italowestern heran, aber er gesellt sich in eine breite Phalanx, die sich weiter vorne postiert. Als Quervergleich dafür würde ich den von mir ebenfalls sehr geschätzten "Der Tod ritt dienstags" nennen: Ebenfalls mit Lee van Cleef, ebenfalls eine starke Handlung und nahezu eine identische Charakterkonstellation mit van Cleef als eine Art Lehrmeister und Widersacher des zweiten Hauptdarstellers. War es in "Der Tod ritt dienstags" Giuliano Gemma, ist es hier John Phillip Law, der seine Sache auch ganz ordentlich macht. Und was beide Filme noch verbindet, in "Von Mann zu Mann" aber womöglich noch stärker auftritt, ist der sehr schwarze und zynische Humor.
                                                    Definitiv ein Genrevertreter, den man gesehen haben sollte und schon alleine wegen Lee van Cleef genießen kann, ja fast muss!

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