Einar - Kommentare

Alle Kommentare von Einar

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    Einar 14.05.2014, 05:48 Geändert 30.05.2022, 18:23

    Beethoven, Goethe, Lord Byron... Schönheit und Intellekt: Diese Frau ist genau mein Typ!
    Dass sie eine Vergangenheit als Prostituierte hat; kann das stören?! Vielleicht?!
    Denn: "Du bist die Frau vieler Männer, aber nie eine Ehefrau!"
    Dennoch scheint sie ihr privates Glück zu finden, diese Kelly, nachdem sie einen ordentlichen Beruf hat und nun auch noch den Fang den Jahrhunderts auf dem Heiratsmarkt gemacht hat.
    Doch die Wendung, die nun kommt - das Geheimnis, das gelüftet wird - ist schockierend.

    Samuel Fuller kann mit Constance Towers einen richtig guten Film entwickeln!
    Er gehörte zu meiner Arthaus-Retrospektive - und nachdem u.a. "Macao" und "Goldenes Gift" meine hohen Hoffnungen und Erwartungen nicht erfüllen konnten, hatte ich auch kein gutes Gefühl bei "Der nackte Kuss". Doch nun tritt der andere Fall ein: Ich werde positiv überrascht.

    Ansprechendes Krimi-Drama mit Tiefgang!

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    • 7

      Klaus Kinski ist einer der größten Künstler!
      Das wird in "Jesus Christus Erlöser" bewiesen. Seinem geliebten Bühnenwerk, ein Monolog, in welches er Arbeit und Mühen gesteckt hat. Und welches Idioten sabotiert haben.

      Gesucht wird Klaus Kinski!
      Angeklagt wegen Verführung, anarchistischer Tendenzen... Andersartigkeit.
      Besondere Kennzeichen: Choleriker.
      Angeblicher Beruf: Schauspieler

      Wegen dieser "Anklagepunkte" hatte er überhaupt keine faire Chance! Das Publikum hat ihn bewusst provoziert ("Dieses Gesindel ist noch beschissener als die Pharisäer. Die haben Jesus wenigstens ausreden lassen, bevor sie ihn angenagelt haben.").
      Mein größter Respekt gilt Klaus Kinski, der immer wieder auf die Bühne gekommen ist und das macht, was einen großen Künstler auszeichnet: Er macht weiter!
      Trotz aller Ablenkungen, trotz aller Provokationen, trotz Bühnensturms - wahres Können zeigt sich, dass er sein Programm größtenteils ohne Fehler durchhalten konnte.
      Und wenn es bis 2 Uhr nachts gedauert hat. Ein Respekt auch an die Schar der "Jünger", die durchgehalten haben, das Wort ihres Erlösers zu hören.

      Klaus Kinski weckt in mir Mitgefühl, ja sogar Mitleid. Mit ihm. Schon ungewollt wird er quasi tatsächlich in die Rolle des Jesus gedrückt, der sein Kreuz zu schleppen hat - selbst wenn er nicht der Pazifist bleibt, den er predigt.
      Kinski wird angepöbelt, aber schlägt auch zurück. Besonders imponiert hat mir dabei aber auch sein schnellen Handlungsvermögen, Repliken auszuteilen und verbal in die Offensive zu gehen:
      "Wer ohne Sünde ist - und nicht nur eine große Schnauze hat - der werfe den ersten Stein!"
      Aber den stärksten Eindruck hinterlässt immer noch seine finale Rückkehr und die Vollendung seines Werkes. Man achte auf die Träne, die ihm auf der rechten Wange hinunterläuft. Klaus Kinski ist auch nur ein Mensch, der Gefühle hat.

      Der Text der Vorlesung - zweitrangig! In "Jesus Christus Erlöser" geht es vielmehr um die tragische Gestalt des Klaus Kinski. Denn so sehe ich ihn. Er ist eine tragische Figur!

      Und er ist einer der größten Künstler.
      quod erat demonstrandum!

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      • 6

        Ich hätte gerne die 6.5 gegeben, alleine schon wegen Sean Connery und Jack Warden. Wegen Beiden! Aber auch nicht wegen mehr... und das alleine reicht im Endeffekt wohl nicht.

        Denn dem gegenüber stehen viel zu leichtfertiger Sex, hapernde Handlung, nicht ganz so tolle Autojagden - und leider auch eine Meg Ryan, die trotz ihrer Goldstück-Zeit den Funken nicht entzünden kann.
        Der Film hat schon seine Momente, doch wenn er sich gerade fängt, rutscht er auch schon wieder ins Belanglose oder gar Lächerliche ab.

        Zu guter letzt aber noch ein Wort zu Jack Warden: Das ist ein Nebendarsteller, der Filme so veredeln oder wenigstens aufwerten kann, wie es Sean Connery als Hauptdarsteller macht.

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        • 7

          Claus von Bülow, wenn er denn tatsächlich der Rolle von Jeremy Irons (oscarprämiert) so entspricht, ist nicht arrogant oder unsympathisch. Er ist nur anders.
          Wegen dieser Andersartigkeit soll er verurteilt werden? Man kennt zwar immer noch nicht die wahren Hintergründe, dennoch gilt die Unschuldsvermutung.
          Auf mich wirkt Irons/von Bülow sogar sympathisch - womöglich weil ich mich zu einem gewissen Maß selbst in ihm wiedererkenne?!

          Ein ganz starker Film, mit ganz starken Darstellern. Ich weiß gar nicht, warum ich den so gut fand. Im Grunde passiert nicht viel weltbewegendes. Aber der Teig wird immer weiter gerührt und kommt nicht zur Ruhe, so dass man am Ende gar nicht merkt, warum auf einmal ein guter Kuchen vor einem steht oder gar bereits verspeist wurde...

          4
          • 7 .5

            Ein Film, den ich durchweg besser bewerte als alle meine mp-Freunde?! Ist denn heute Weltuntergang oder St.Nimmerleinstag?!

            "Für das Leben eines Freundes" hat mich einfach gepackt!

            Was würdest du alles machen, um einem Freund (auch wenn man den nicht sonderlich lange kennen sollte) das Leben zu retten?!
            Wie weit würdest du gehen?!
            Dich 3, oder vielleicht sogar 6 Jahre lang in einen malayischen Knast einsperren lassen?

            Irgendwie hatte der Film Zug, war immer ansprechend, berührend, gefühlvoll und doch mit dem notwendigen Ernst bei der Sache. Oder hatte ich einen sentimentalen Tag?
            Ich denke nicht, denn egal wie lange ich darüber nachdenke: Das war ein Film, der mir noch länger im Kopf umhergehen wird.
            Ganz, ganz kurz flacht er in der Mitte ein wenig ab - aber das ist wirklich nicht der Rede wert. Die Love-Story - Geschmackssache. Eigentlich nicht meines, aber wenn das so transportiert wird, dass sie in die Handlung passt, dann bereichert sie den Streifen sogar für mich.
            Dass der oben angesprochene Zug nicht verloren geht, dafür sorgen einige bittere Wendungen gegen Ende des Filmes, die aber nicht aufgesetzt und gekünstelt wirken, sondern Sinn ergeben und auch realistisch erscheinen!
            Auf zwischenmenschlicher, wie auch auf politischer Ebene.

            Eigentlich bleibt nichts mehr zu sagen... außer, dass die Journalistin für ihre Aktion einen Trip nach Malaysia gewonnen hätte. Aber nicht an den Strand, sondern in das Beton-Hotel mit schwedischen Gardinen...

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            • 7

              "VAMPYR - Der Traum des Allan Grey" ist ein Stück Filmgeschichte. Und wenn eine Sagen- oder Mythengestalt stets aktuell ist, durch alle Zeiten, dann ist das wohl der Vampir.
              1922, zehn Jahre vor Dreyer, ließ Murnau einen der ersten Vampire - wenn nicht DEN ersten - auf das Filmpublikum los. Nosferatu ist womöglich auch DER Vampir der Filmgeschichte, ganz klar angelehnt an Graf Dracula, der seinen guten Namen aber nicht hergeben wollte. Murnau drehte seine Dracula-Version. Dreyer hingegen legt sein Augenmerk nun weniger auf die Schreckensgestalt (oder das tragische Wesen), als vielmehr auf die trostlose und vernichtende Stimmung, die der Untote im Gepäck hat. Wie der Filmtitel schon suggeriert, ist alles eher traumartig gehalten. Ist es nun wirklich nur traumartig oder gar doch real?! Es ist jedenfalls zum großen Teil traumhaft.
              Denn die Stimmung ist durchweg eine schön-schaurige. In der heutigen überfrachteten "Horror-Welt" zieht das leider nicht mehr bei der großen Menge, sondern eher bei sentimentalen Liebhabern dieser düsteren, mysteriösen Weise. Dabei kann "VAMPYR" unseren Urinstinkten dennoch immer wieder das wahre Gruseln lehren.
              Vor allem durch diese großartige morbide Atmosphäre, die sich wie ein Schleier über den gesamten Film legt - und letztendlich die eine oder andere kleinere Länge wieder wett macht. Schauspielerisch und inszenatorisch ist das ohnehin große Klasse!
              Wenn ich nur an die perfekten Schattenspiele denke, die insbesondere im ersten Teil einen starken Eindruck hinterlassen... das nenne ich Kunstfertigkeit!
              Ich weiß nicht, wie man diese Atmosphäre genau beschreiben soll - man muss das Werk einfach mal selbst sehen und dann urteilen, ob so etwas zu gefallen weiß. Dieser viktorianische Touch - so will ich es mal ausdrücken - hat bei mir jedenfalls das besondere Feeling ausgelöst!

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              • 7 .5

                Wehmut: "Keoma" ist der augenscheinlich letzte "große" Italowestern, den ich noch auf der Liste habe. Der Rest ist eher unbekannter (natürlich kann man da auch Perlen finden) oder sagt mir von vornherein nicht zu. Lag ich am letzten Sonntag mit "Töte, Django" leider noch daneben, ist "Keoma" der ideale Abgesang meiner Sammlung. Und auch der Abgesang der richtig großen Ära des Italowestern, kam er doch für 1976 recht spät auf den Markt!

                "DIE MELODIE DES TODES" - allgegenwärtig diese trostlose moll-lastige Stimmung, die sich auch im begleitenden Song ausdrückt. Dieses Lied unterstützt Keoma in seinen Bewegungen, seinem Handeln, seinem Leiden, seinem Kampf und seiner Rache.
                Die "Melodie des Todes" kann man aber auch als Synonym für den Film ansehen. Der Beginn ist zwar gut, aber doch sehr 'adagio' (6.5), bevor endlich - fast zu spät - das 'crescendo' einsetzt (7.0). Und endlich landet "Keoma" im forte fortissimo (7.5)!
                Das Schießen, das Finale... grandiose Szenen! Perfekt intoniert von den drei Tenören Franco Nero, aber auch Woody Stroode (!) und William Berger (!).

                Dass "Keoma" nicht die ganz, ganz große Oper ist, liegt für mein Empfinden an den Zeitlupen, die mir persönlich missfallen und an der geraumen Zeit, eh der Stein richtig ins Rollen gerät. Um in der Musiker-Sprache zu bleiben: Ich möchte keineswegs in ein Lamento verfallen! Dafür war "Keoma" einfach zu gut. Überraschend gut-gut, weil ich wahrscheinlich wegen der letzten Woche schon mit positiven Eindrücken zu Italo-Klassikern abgeschlossen hatte. Aber "Keoma" war doch nicht der Reinfall, den ich mir im Worst-Case ausgemalt habe. Vielmehr hat er mir wieder sehr viel Liebe zum Italowestern zurück gegeben, welche ich teils letzte Woche durch "Töte, Django" verloren hatte.

                Für Genre-Fans eine Wucht, vermute ich mal. Für alle anderen Filmfreunde bestimmt auch sehenswert!

                3
                • 7

                  Cosmo Kramer mit einer Idee zu einer neuen Fernsehserie:
                  "Du bist der Zirkusdirektor, und dann gibt es da diese Freaks: Einen Typ, der nur noch aus Kopf besteht. Und eine bärtige Dame. Wer will nicht so einen Bart sehen?! Verstehst du nicht, es geht doch nur um die Freaks!"
                  (Seinfeld)

                  Was ist "NORMAL"? Was ist "ABNORMAL"?
                  Wir müssen unsere Sprache mal näher betrachten und sie nicht verkommen lassen: Der NORM entsprechend, oder ABseits der NORM befindlich.
                  Wie diese FREAKS. Diese MISSGESTALTETEN!
                  Sind nicht auch unsere Bewertungen der Filme, ja alle unsere Empfindungen subjektiv. Wir denken, dass wir der Norm entsprechen. Wir sind NORMAL! Ich bin wahrscheinlich so abnormal, dass ich normal bin. Oder so normal, dass ich abnormal bin. Wer will das beurteilen?!

                  Hier aber handelt es sich um Missbildungen der Natur. Da fällt ein Urteil leicht. Sie sind in einer Art und Weise nicht normal. Aber sind diese Freaks dennoch nicht wie du und ich, wenn auch nicht äußerlich?! Und wie alle Menschen hegen sie Gefühle. Wie Liebe, die z.B. der Liliputaner Hans für die bezaubernde Cleo empfindet. Aber auch wie Hass, den die unterschätzten Freaks entwickeln, als ihnen übel mitgespielt wird.

                  Deutsche Worte sagen mehr aus, als man auf dem ersten Blick denken könnte:
                  ver-rückt - eine verschobene Art
                  merk-würdig - etwas, das würdig ist, im Gedächtnis zu bleiben
                  MISS-GESTALTET - eine andere, ungewohnte Gestalt... ABseits der NORM... ABNORM

                  "FREAKS" greift dieses Thema als zwischenmenschlichen Anstoß auf und entwickelt daraus eine Art Horrordrama. Hochgelobt, sicherlich auch sehr interessant und weithin gespriesen - aber leider nicht mit dem ganz großen Esprit.
                  Es bleibt sozusagen nur bei dem guten Gedanken und dem guten Ansatz. Auch, weil die Auflösung am Ende eher enttäuscht.
                  Dennoch muss man konstatieren, dass der Film unterhalten kann und auch gefällig wirkt.
                  Wenn ich - wie bestimmt auch viele andere Leute - über manche Szene lachen musste, dann ist das in keinem Fall despektierlich. Denn die Vorlagen entbeheren nicht einer absurden Komik, wenn z.B. ein Siamesischer Zwilling heiratet, der Ehemann seine künftige Schwägerin aber nicht ausstehen kann. Oder als diese ebenfalls heiraten will, sich die Paare gegenseitig zu Besuchen einladen. Darüber darf man lachen!

                  Letzten Endes ist "Freaks" auch noch ein guter Einblick in das heute ausgestorbene Metier des Kuriositätenkabinetts, des sogenannten Panoptikums. Früher wegen der Andersartigkeit ein Zuschauermagnet, aber (natürlich) nicht als "Menschen" angesehen. Unter einander war der Zusammenhalt dann um so größer, dass sich sogar ein Ehrenkodex etabliert hatte.

                  "FREAKS": Für einen "Jahrhundert-Film" nicht gut genug - aber als ein wichtiges Stück Filmgeschichte unverzichtbar!

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                  • 7

                    Heute habe ich "Find Me Guilty" mal wieder gesehen. Und stelle zugleich fest, dass noch gar kein - wenn auch noch so kurzer - Kommentar von mir zu finden ist.
                    Diese Pflicht will ich gleich nachholen und nur kurz und präzise beschreiben, dass "Find Me Guilty"...
                    * (leicht) unterbewertet ist, auf jeden Fall aber zu unbekannt oder nicht anerkannt genug
                    * durchaus zu unterhalten weiß, obwohl es "nur" ein Gerichtsfilm ist
                    * Vin Diesel mich überraschenderweise überzeugen konnte
                    * Sidney Lumet es im hohen Alter immer noch drauf hatte, ehe er mit "Before The Devil..." einen großen Schlusspunkt gesetzt hat
                    * die Tatsache, dass reale Fakten zugrunde liegen, das Ganze noch runder werden lassen
                    * man sich die Chance, den Film zu sehen nicht entgehen lassen sollte

                    Und irgendwann sollte ich mal vielleicht doch wieder ausführlichere Texte schreiben. ;)

                    Jedenfalls musste der Film bei mir noch einmal Erwähnung finden. Ich bin froh, den in meiner (Mafia-)Sammlung zu haben!

                    6
                    • 6

                      Leichte-seichte Krimikomödie, die ihr Potential nicht ausschöpfen kann.
                      So bleibt die Spannung maximal im Mittelmaß - was drin gewesen wäre, zeigt die ungeahnte Wendung gegen Ende, als eine große Überraschung einsetzt.
                      Leider wirken die Charaktere auch nur im Ansatz charmant und Cutie Daryl Hannah wirkt als Semi-Femme-Fatale deplatziert. Ihre größte Gabe, ihren prächtigen Körper, darf sie allzu selten ausspielen.
                      Dafür besticht Debra Winger mit optischen Reizen, die angenehm subtil ausfallen.
                      Insgesamt etwas zu lang; für einen Krimi über 98% zu wenig Tiefgang, für eine Romantische Komödie nicht amüsant und knisternd genug.

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                      • 6

                        Um den Film in einem Satz zu beschreiben:

                        Ein typisch-solider Don-Siegel-Film ohne große Höhepunkte.

                        Aber das Finale war nicht schlecht...

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                        • ?

                          Ob wir davon noch was sehen werden?
                          Ich sage mal: Nein!

                          • 7

                            Nettes Shooting-Star-Melodram mit dem Hintergrund der Traumfabrik Hollywood. Regisseur Wellman ("Der öffentliche Feind") reizt alle Möglichkeiten aus und zeichnet den beeindruckenden Aufstieg eines Starlets nach, die mit der Zeit ihren "Entdecker" und späteren Ehemann, einen Hollywood-Granden, aussticht. Während sie auf dem Weg nach oben nicht gestoppt werden kann, befindet er sich im freien Fall.
                            Berührend, gut inszeniert, eindrucksstarke Schauspieler - das macht "A Star Is Born" aus. Das leicht kitschige Ende stößt bei mir zwar auf, ist aber kein großer Makel.
                            Die Geschichte wurde später noch einmal mit Judy Garland als Musikfilm verarbeitet.
                            Sehenswert, wenn auch nicht überragend! Aber: Äußerst kurzweilig.

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                            • 7 .5

                              Im Kampf um Film 1111 habe ich mich ein klein wenig vergriffen. Film 1112 war dann "My Week With Marilyn", und glücklicherweise sind Zahlen nur Schall und Rauch. Auch als Italowestern-Fanatiker muss ich sagen, dass Marilyn "Töte, Django" (siehe eigene Kritik an dortiger Stelle) aussticht.

                              "My Week With Marilyn" beeindruckt durch ein sensationelles Gesamt-Feeling. Selbst ich als Zuschauer verliebe mich in die Monroe oder eben Michelle Williams, ganz wie man will. Das soll man erst einmal vollbringen. Und auch mir bricht sie das Herz. Denn Marilyn ist so viel in einer Person - und Williams kann das perfekt darstellen: Sie ist Vamp, Herzensbrecherin, Star... aber auch eine arme, kleine Person, die sich nach Liebe und Sicherheit sehnt, die dem Druck nur mit Pillen standhalten kann, die Anerkennung braucht.
                              Sir Laurence Olivier (einer meiner All-Time-Favoriten), hier dargestellt von seinem legitimen Erben Kenneth Branagh (einer meiner Favoriten), kann ihr die notwendige Zuneigung aber nicht geben - weder als Filmpartner, noch als Regisseur. Nicht nur, weil er mit der Method-Acting-Art der Monroe nichts anfangen kann und das Schauspiel eben als Schau, als Spiel versteht. Hier prallen zwei Welten auf einander.
                              Zudem reist auch noch Monroes frischer (dritter) Ehemann, Arthur Miller kurzfristig ab. Da kommt der dritte Regieassistent Colin ins Spiel, der in die Welt der Filmproduktion hineinschnuppern möchte.

                              Mit ihm erleben wir die Sehnsüchte, denen wir Filmfanatiker doch eigentlich alle verfallen sind. Und mal an die Männer unter uns: Wer träumt nicht von einer Traumfrau wie Monroe, die einem dem Kopf verdreht und das auch noch zulässt?! Weil sie es braucht - Zuneigung!
                              Zudem tauchen wir ein in die Welt des vermeintlichen Filmglamours der 50er. Der Dreh, die Geschehnisse hinter der Kamera. Da bekommt man doch gleich selbst Lust auf einen kleinen Job im Team (erst Recht, wenn Marilyn warten sollte...).

                              Es gibt viele Filme über das "Filme Machen". Den hier zähle ich einfach mal dazu, auch wenn es eigentlich um die Monroe geht. Aber dieser Film beleuchtet viele Aspekte der Traumfabrik Pinewood.
                              Nicht zuletzt das große Kräftemessen des Klassischen Schauspieles und des Method-Acting.
                              Ich persönlich liebe das Method-Acting (Brando, De Niro, Pacino) - aber: Im Grunde gehört mein Herz doch weiter dem Klassischen Schauspiel. Dafür ist mein Respekt vor dieser Art viel zu groß.
                              Vielleicht könnte man ja auch noch beides verknüpfen... ;-)

                              Naja, wie dem auch sei. Der Streifen "My Week With Marilyn" hat durchweg nur einen positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Und er hat den Ärger mit dem Italowestern vergessen gemacht... wenigstens fast. Was, schon so spät?! Wenigstens kann ich jetzt mit gutem Gewissen schlafen gehen!

                              5
                              • 6

                                Als Film 1111 sollte auf meiner Liste ein ordentlicher Streifen erscheinen. Bei dieser Zahl ist es Anlass genug.
                                Meine Wahl stand ad hoc zwischen "Töte, Django" und "My Week With Marilyn". Wie dem auch sei, bei so einer Frage entscheide ich mich meistens für den Western.
                                Habe ich dann auch gemacht - und wurde doch arg enttäuscht. Vor allem nach all dem Lob.

                                "Se sei vivo spara" mit Tomas Milian ist ein äußerst obskures Werk, ein sehr eigenwilliger Italowestern, der schon stark in fatalistische oder gar spirituelle Töne verfällt. Oftmals habe ich gelesen, dass man ihn mit dem Acid-Western "El Topo" vergleichen könnte, den ich noch nicht gesehen habe, es aber doch möchte. Trotzdem: Wenn "El Topo" mit Elementen von Godard, Fellini oder Bunuel spielt und "Töte, Django" mit ihm verglichen wird (obwohl eigentlich der Questi eigentlich der ältere, große Bruder ist), hätte ich gewarnt sein müssen. Dieser Stoff ist eigentlich nichts für mich.
                                Das geht mir schon zu sehr in Richtung Kunst. Und damit kann ich persönlich nur SEHR, SEHR, SEHR, SEHR, SEHR BEDINGT etwas anfangen. Ich mag zwar "Kunstfertigkeit", aber gepaart mit Story und Unterhaltung, Spannung und ... naja, siehe mein Profil.

                                Darum kann ich nur sagen: Du bis der Nächste! So wie der Papagei... Du bist der nächste Kunst-Film, der mich nicht angesprochen hat, Django! Ob gewollte oder ungewollte Kunst. Gehen wir aber nach Joe Hembus und seinem Western-Lexikon, war die Kunst gewollt. Und das will ich eben nicht. Darum bin ich kein Banause. Ich habe einfach nur andere Interessen!

                                Und ich ärgere mich, dass ich der Marilyn nicht den Vorzug gegeben habe...
                                Nach ein paar harten, wütenden Pulsschlägen ob meiner falschen Wahl, habe ich trotz der späten Stunde noch den anderen Stoff ins DVD-Fach gelegt. Wie der bei mir abgeschnitten hat? Könnt ihr gerne lesen, wenn ihr wollt...

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                                • 6 .5

                                  Es geht doch: So kann "Deutscher Film" aussehen und sich sehen lassen.

                                  Lag bei mir bis zur letzten der drei Episoden auf klaren 7-Punkte-Kurs, aber diese unglaubwürdige und mir unangenehme Verkettung der Ereignisse führte zum Bauchklatscher am Ende. Dabei war der Salto fast schon geschafft...

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                                  • 6 .5

                                    Eine nette Tragikomödie, die ihr komplettes Potential aber nicht voll ausschöpft.
                                    Leider oftmals auch viel zu trocken, trotz einiger gelungener Pointen, und gelegentlich auch durch Mr.Chances Eigenheit nervtötend – was den eigentlich positiven Eindruck etwas mindert. Wie auch die Schluss-Szene...

                                    • 5 .5

                                      Als geschichtsinteressierter Mafia-„Beobacher“ habe ich schon vor einiger Zeit von gewissen organisierten Verbrecher-Banden des 19.Jahrhunderts gelesen. Und ich dachte noch: Du hast doch mal aus der Grabbelkiste für kleines Geld einen Film gekauft, der dieses Thema behandelt. Voila, es war „Vendetta – die Gangs von New Orleans“, ein TV-Fernsehfilm von HBO, die ja für Qualität stehen.

                                      Ich möchte gerne auf zwei Seiten eingehen: Die mir historisch bekannte, durch diverse hochwertige Bücher mit dem Thema „Mafia“ – und die, welche den Film betreffen.

                                      Der geschichtliche Hintergrund, als kleine Einführung:
                                      Die Italiener, die in die USA kamen – zumeist aus dem Gebiet um Neapel oder aus Sizilien – erhofften sich dort sichere Arbeitsplätze. Verbrecherische Strukturen dieser ethnischen Gruppe fand man kaum, auch wegen ihrer jungen Geschichte in diesem Land. Das organisierte Verbrechen lag eher in den Händen der Iren oder auch teils Juden. Während sich in New York die „Black Hand“ als kleineres Phänomen zu entwickeln begann, entstand in New Orleans eine etwas größere zwielichtige Gruppe. Und zwar die organisierten Hafenarbeiter, welche sich eine Nische suchten, in der verruchten Szene.
                                      Es gab zwar Ermittlungen in diesen Fällen, dass ohne des Duldens der Hafenarbeiter wichtige Geschäfte nicht abgewickelt werden konnten, aber die Lage eskalierte erst nach dem Mord an einen hochrangigen Polizisten.

                                      Hier setzt der Film ein, natürlich mit einer Vorgeschichte, um ein persönliches Verhältnis zu schaffen. Wir verfolgen das Leben eines jungen Immigranten, der mit seiner Familie langsam Fuß fasst. Allerdings gerät ausgerechnet er in die Lage, willkürlich verhaftet zu werden, um dem Volk Täter zu präsentieren. Mit anderen „Verschwörern“ soll er verurteilt werden, aber die Justiz kann das Urteil noch verhindern. Das missfällt einem mächtigen „amerikanischen“ Strippenzieher (Walken), der Profit aus der Hafenarbeit schlagen möchte, wie auch dem Bürgermeister, der durch die Verurteilungen Punkte sammeln möchte.
                                      Ein wütender Mob lyncht alle der angeklagten Italiener, bis auf zwei, u.a. dem Jungen Gaspare.

                                      Nun möchte ich nur die Fakten aus Büchern gegen die des Filmes aufbringen – und ich vertraue der Fachliteratur etwas mehr: Es waren insgesamt 19 Angeklagte, von denen 3 nicht freigesprochen wurden. Dem Volk war das nicht genug, so dass letztendlich Angeklagte sowie auch Unbeteiligte gelyncht wurden. Allerdings konnte hinterher bewiesen werden, dass einige der Opfer tatsächlich einer mafiösen Gruppe (mit das erste Mal, dass das Wort "Mafia" in den USA fiel) angehörten (Matranga, u.a.) und die Geschworenen bestochen waren.
                                      Im Film kommen alle Angeklagten als Unschuldige rüber, was in der Realität vielleicht nur auf manche zutreffen sollte. Im Endeffekt war der Skandal aber so groß, dass die USA und Italien kurz vor einem Krieg standen.
                                      Dennoch fängt „Vendetta – Die Gangs von New Orleans“ die Stimmungslage gut auf. Was leider aus meiner Sicht weniger gelungen ist, ist die gesamte Umsetzung als Film. Größtenteils zu trocken erzählt, damit es nicht so spröde wird aber eine kleine Lovestory eingebaut - auf die könnte man aber verzichten. Dann noch einen intriganten US-Amerikaner als Strippenzieher eingesetzt (dessen Rolle in der Realität nicht geklärt werden konnte).
                                      Unterhaltungstechnisch also mehr als mau.

                                      Wer über die genaueren Hintergründe nicht allzu viel weiß, mag womöglich einen durchaus ansprechenden Justizfilm vorfinden. Aber keine „Mafia“, kein großes Kino, keine schauspielerischen Offenbarungen (selbst wenn Christopher Walken mitspielt) – ein laues Lüftchen.

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                                        Ein Film, den ich einfach nicht beschreiben kann. So bittersüß und melancholisch schön, aber auch irgendwie aussichtslos und verstörend. Am Ende hatte ich dennoch einen Kloß im Hals.

                                        Leider wurde ich von Bekannten schon Monate bevor ich den Film gesehen habe gespoilert. Zum Glück habe ich einiges wieder vergessen gehabt (passt ja auch zum Film), aber die Grundstruktur hatte ich noch im Kopf. So fällt das Überraschungsmoment letztendlich bei mir geringer aus, als es sonst der Fall gewesen wäre (dann vielleicht sogar noch besser in meiner Bewertung, aber wer weiß das schon...) – aber: Der Film ist komplex und vielschichtig genug, so dass man ohnehin immer aufpassen muss. Selbst ich als leicht Gespoilerter musste mich da ran halten. Und ich denke, dass ich den Film auch noch mehrfach sehen muss, um jedes liebevolle Detail zu entdecken.

                                        Jim Carey, Kate Winslet und meine liebe Kirsten Dunst sind einfach zauberhaft.

                                        So schnell werde ich „Vergiss mein nicht!“ bestimmt nicht vergessen.

                                        Danke, Andy Dufresne, für diese Überraschung! Du weißt schon, was gemeint ist... :)

                                        Edit: 2 Tage später... Definitiv ein Film zum mehrfach ansehen, aus vielen Gründen. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, da ist punktetechnisch noch Luft nach oben!

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                                          So langsam füllen sich die Lücken meiner „Robert De Niro Agenda“.
                                          Bei der sonntäglichen Unterhaltung, die schon Tradition bei mir hat, war nun „Mistress“ zu sehen: Ein Film, der sich leider nicht zwischen Komödie und Ernsthaftigkeit entscheiden kann. Wäre man einen Weg entschieden gegangen, hätte das Werk sogar recht ansprechend sein können.

                                          So bleibt aber nur Standardware. Ein Film der Mittelmäßigkeit. Heute dreht Robert De Niro so etwas ja im Akkord. In den frühen 90ern war das eher die Ausnahme. Und nun der große Unterschied: Heutzutage spielt De Niro seine Rolle meist souverän und routiniert, ab und an gar gelangweilt. Aber damals sticht er dennoch aus der Mittelmäßigkeit des Gesamtwerkes hervor, seine Figur ist für dieses Filmchen sogar im Vergleich eine Perfektion. Das macht wohl noch den größten Unterschied aus. Früher hatte De Niro sogar in ziemlich unbedeutenden Rollen eine Klasse-Auftritt...

                                          Erwähnenswert ansonsten der namhafte Cast, u.a. mit Wallach, Aiello, Landau sowie Borgnine und Walken in kurzen Kleinstauftritten.

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                                            Zu Staffel 3 möchte ich eigentlich nichts sagen, eher ein kleines Beispiel anführen, warum eben diese Serie und auch eben diese Staffel richtig gut ist:

                                            Gastauftritt von Burt Young - der beste Gastauftritt (wenn auch nur sehr kurz im Rahmen einer ganzen Serie), den ich jemals in einer TV-Serie sehen durfte. Seine Rolle - perfekt. Seine Darstellung - perfekt. Sein kurzes "Soprano"-Leben - perfekt melodramatisch-humoristisch. So wie die ganze Reihe "Die Sopranos". Es hat lange gedauert, bis ich auf diese Goldader gestoßen bin, aber wenigstens habe ich sie für mich entdeckt, auch wenn viele Leute mich schon lange in diese Richtung gestoßen haben! Sie hatten vollkommen Recht!
                                            Mille grazie!

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                                            • Ich höre ein Nebelhorn: LANGWEILIG!

                                              Die Simpsons sind schon lange über ihren Zenit hinweg, aber das sage ich nun auch schon zum 1000.Mal. Schade. Bis maximal Staffel 10-11 war das noch akzeptabel, seitdem bin ich aber weg. Habe gar keine Ahnung mehr, was in Springfield los ist und möchte es wohl auch gar nicht wissen.
                                              Aufreger der Woche? Aufreger des letzten Jahrzehnts! ;)

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                                              • Erst einmal muss ich sagen, dass ich diese Aktion toll finde!
                                                Nur dass sie mir selbst nichts nutzen kann.
                                                Wenn ihr also eine Filiale im Westen eröffnet, hoffe ich auf eine Einladung... ;-)

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                                                  über Rob Roy

                                                  Würde ich noch ausführliche Kommentare schreiben, könnte ich ins Schwärmen geraten.

                                                  Die Atmosphäre, die wunderbare Musik von Carter Burwell (spätestens jetzt erst Recht auf meiner Lieblingsliste), die Landschaften, das charismatische Spiel des Tim Roth (auch hier: spätestens jetzt auf meiner Lieblingsliste; der Mann kann einfach Charakterrollen)...

                                                  Ein Highlight in den Highlands!

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                                                    Natürlich kein klassischer “Film”, sondern eher “Doku”. Obwohl: Eine Dokumentation im eigentlichen Sinn ist das auch wieder nicht. Dann doch mehr eine stimmungsgeladene Momentaufnahme der fußball-bayrischen Höhepunkte. Eigentlich nichts, was man unbedingt sehen muss, man erfährt wenig und es ist auch nicht übermäßig gut gemacht.

                                                    Von mir gibt es aber einen satten FC-Bayern-Fan-Bonus (mindestens) und noch einen halben Punkt Aufschlag für die gute musikalische Untermalung.
                                                    Ansonsten mau und für neutrale Fans oder Anti-Bayern Abstiegskampf statt Königsklasse.

                                                    ARJEN ROBBEN! ♥ FUßBALLGOTT!

                                                    (und mein persönlicher Lieblingsspieler DANIEL VAN BUYTEN muss noch einmal erwähnt werden ;-) )