EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Bis zum 30.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/033692-000-A/das-juengste-gewitter/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #143
Diese Verfilmung eines Romans von John Le Carré erhielt den Prix France Musique.
Ich mag Le Carrés Geschichten nicht besonders. Großangelegte Verschwörungen, die mehr oder weniger immer nach demselben Strickmuster erzählt werden. Der Film ist nicht schlecht gemacht, die Darsteller sind auch gut. Allerdings habe ich schon sehr viele internationale Filme gesehen, weshalb mich die Szenen aus Afrika nicht großartig beeindrucken. Richtig spannend fand ich den Plot nicht. Es gibt so viele spannende aufgedeckte reale Fälle, gerade auch aus der Pharmaindustrie könnte man da eine Menge echtes Material verwenden. Bei Le Carré gehen die Verschwörungen immer bis ganz hoch in alle Regierungsebene hinein und natürlich muss es auch weltweit sein. Erinnert mich an die Verschwörungserzählungen über Corona.
boxd.it/pX9xC
Seltsamer und skurriler Film über eine junge Produktionsassistentin, die verunfallte ehemalige Mitarbeiter einer großen österreichischen Firma für Arbeitssicherheit-Videos casten muss. Wenn ich das richtig verstehe, dann geht es hier um die rumänisch-österreichische Beziehung. Spät im Film stellt die Frau der Vertreterin der großen Firma folgende Frage: Ist es wahr, dass Ihre Firma den rumänischen Wald abholzt, für Möbel? Man braucht nur kurz googeln. Es könnte sich um folgende Firmen handeln: Schweighofer, Kronospan oder Egger und HS Timber. Die Frau gibt die typische Antwort für eine Konzernmitarbeiterin: „Davon weiß ich nichts, ich arbeite in der Marketing-Abteilung.“ Wenn es hier nicht um Österreich ginge, hätte ich auf IKEA getippt.
Die Protagonistin hat außerdem noch einen Vlog oder Tiktok-Kanal, für den sie kleine Filmchen dreht, die sie anschließend interessant bearbeitet. Diese sind ziemlich krass.
Dann ist da noch eine Taxifahrerin. Wie die in den Film gehört, habe ich erst erfahren, nachdem ich etwas darüber gelesen hatte. Es handelt sich um Sequenzen aus einem alten rumänischen Spielfilm über eine Taxifahrerin (diesen würde ich gerne im Original sehen, denn die Bilder haben mir sehr gut gefallen!). Irgendwann besucht die Protagonistin die inzwischen alte Schauspielerin – glaube ich jedenfalls.
Der Verkehr in Bukarest und Umgebung muss die Hölle sein!
Superwitzig ist der Gastauftritt von Uwe Boll.
Die Produktionsassistentin hat einen 30 Jahre älteren Freund, mit dem sie im Auto bumst.
Ich vermute, dass es sich um eine Super-Low-Budget-Produktion handelt, habe aber nirgends etwas dazu gefunden.
Was den Film für mich noch so wertvoll macht, ist die raffinierte Kapitalismuskritik, die einem über die sehr lange Laufzeit hinweg unter die Haut kriecht.
[Danke an cine für den Tipp!]
https://boxd.it/esNdm
https://boxd.it/jrTey
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #142
Diese belgische Mockumentary wurde mit dem Special Award oft he Youth und der SACD- (SACD = Authors Society), die Festivals unterstützt, die neue Autoren fördern. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 4.000 € brutto. Quelle: https://www.semainedelacritique.com/en/edition/2022/prizes-and-awards) Award ausgezeichnet.
Ein schwerkrimineller Berufskiller wird bei seinem Alltag begleitet und freut sich über die Aufmerksamkeit, weshalb er seine Gedanken über das Leben, die Politik, Architektur, Migranten, Kunst usw. zum Besten gibt. Er ist Rassist und auch nicht besonders intelligent.
Großartig, was man aus einem Budget von knapp € 25.000,- (IMDB) alles so machen kann. Der Film bekommt auch einen Platz hier: https://boxd.it/esNdm
Tatsächlich kommt es aber, wie auch schon in anderen Kommentaren gelesen, zu einigen Längen durch Wiederholungen.
boxd.it/pX9xC
Gruselige Geschichte über den kurdischen Jugendlichen Ibo und seinen Freund Azad, der höchstens 10,11 Jahre alt ist. Beide sind offenbar unbegleitete Flüchtlinge in Deutschland und leben in einer entsprechenden Einrichtung. Ibos erwachsener Bruder Semo lebt schon länger in Deutschland und verdient u.a. mit Zuhälterei das Geld, das er der Familie schickt und mit dem er Ibo geholt hat. Ibo jobbt als illegaler Friseur in einer versifften Toilette. In dieser Szene kommt es zu Konflikten mit einigen älteren Türken. Nach einer körperlichen Auseinandersetzung eskalisiert die Situation.
Die beiden Jungs wurden von Laien gespielt, die mich überzeugen. Der deutsch-türkisch Autorenfilmer Yilmaz Arslan hat das Problem dieser destruktiven Dynamik zwischen Türken und Kurden sehr gut inszeniert.
FRATRICIDE ist ein anstrengender Film, der mich hoffnungslos und traurig machte. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Momente der Begegnung, der Liebe und Versuche der Versöhnung, aber die Destruktion gewinnt die Oberhand. Es ist sicherlich sehr schwer aus so einer Dynamik rauszukommen. So viele Opfer und Täter gibt es auf beiden Seiten...
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #141
LA DONNA SCIMMIA war für die Goldene Palme nominiert.
Dennoch musste ich den Film auf MP neu anlegen.
Ein armer, aber erfinderischer und geschäftstüchtiger Mann entdeckt eine Frau mit Hypertrichose in der Küche eines Klosters. Er "befreit" sie von dort, nur um sie für seine Freak-Show auszubeuten. Er erzählt herum, dass er sie im Dschungel in Afrika gefunden hat. Als dem Tunichtgut das Geld nicht schnell genug fließt, führt er sie einem etwas wohlhabenderen Schurken vor, der behauptet ein Professor zu sein und auch schon die Gier im Blick hat. Der Tunichtgut will die Frau an den angeblichen Professor - aber da hat sie genug und wehrt sich. Es kommt zu einer überraschenden Wendung.
Insgesamt soll hier wohl aufgezeigt werden, wie hemmungslos und brutal Menschen mit Außenseitern umgehen, mit Mitmenschen, die anders aussehen. Für mich hatte der Film dann doch einige Längen und die Beziehung der Protagonistin zu ihrem "Retter" gab auf die Dauer nicht genug her. Außerdem wiederholt sich die Ausbeutung immer und immer wieder.
Was dann aber wieder beeindruckte, war die Bühnenshow, die die beiden in Paris inszenieren.
Die Aufnahmen aus Neapel haben mir sehr gut gefallen. Ich habe die restaurierte Fassung gesehen, die Bildqualität ist toll!
Das ursprünglich zensierte Ende ist dann wieder ziemlich gut gelungen. Grausam, aber gut.
https://boxd.it/eUmE2
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #140
NOCHE DE FUEGO wurde mit dem Un Certain Regard Award ausgezeichnet.
Ein ungefähr 7jähriges Mädchen und ihr soziales Umfeld in einem sehr ärmlichen mexikanischen Dörfchen, dass von den Kartellen beherrscht wird. Die Mutter ist allein mit dem Kind, der Vater ist weg, um Geld zu verdienen. Das Leben ist gefährlich und die Menschen sind in ihrem Alltag darauf eingestellt. Irgendwann wird der Lehrer erschossen, weil er kein „Schutzgeld“ gezahlt hat. Niemand unternimmt etwas dagegen. Was auch? Kinder werden entführt und den zurück gebliebenen werden Märchen erzählt. Nach ungefähr 45 Minuten gibt es einen Zeitsprung von 6,7 Jahren und die Mädchen sind Teenager. Die Auswahl der Darstellerinnen ist gut gelungen, denn man erkennt sie gleich wieder.
NOCHE DE FUEGO ist langsam mit ein paar Längen. Die Inszenierung ist ziemlich zurückgenommen, was nicht schlecht sein muss. Manches muss man sich selbst erschließen. Es hat etwas gedauert, bis mich der Film emotional erreicht hat. Die allgegenwärtige Bedrohung und die Aussichtslosigkeit kamen stark rüber.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/ekkHQ
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #139
LOS COLONOS war für die Goldene Kamera nominiert und erhielt den FIPRESCI Prize.
Die Kamera finde ich auch recht ansprechend. Beispiel für einen Film, der viel in unbeleuchteter Nacht stattfindet, wo man aber dennoch ausreichend etwas zu sehen bekommt: https://boxd.it/j79eC
Chile im Jahr 1901. Weil Patagonien am südlichsten Zipfel Südamerikas nur darauf wartet, erschlossen zu werden, schickt der Großgrundbesitzer José Menéndez eine kleine Gruppe Männer nach Patagonien, um ein Riesenareal in Besitz zu nehmen. Sie sollen die Grenzen eines Gebiets abstecken, das so groß ist, dass man Tage und Wochen braucht, es zu umkreisen. Einer der Gruppe ist Mestize und verrät sein Volk.
Recht abstrakt und unterkühlt wird die Gewalt, die die Großgrundbesitzer den Ureinwohnern Chiles und Argentiniens angetan haben, abgehandelt.
Mir ist LOS COLONOS zu glatt und immer wieder zu statisch (Man sitzt sich oft gegenüber und spricht wie in einem Theaterstück), weshalb es mir schwerfiel, die Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten. Außerdem ist der Film derart unterkühlt, dass ich mit keinem der Protagonisten auch nur ansatzweise warm geworden bin.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/ekkHQ
IO CAPITANO war für Italien als bester internationaler Film für den Oscar nominiert.
Zwei senegalesische Jugendliche planen, Dakar zu verlassen, um in Europa ihr Glück zu machen. Die Mutter des einen erfährt davon und ist total aufgebracht, verbietet ihrem Sohn zu gehen, weiß um die Gefahren.
Ihre Lebensumstände sind völlig ok, man fragt sich, warum sie überhaupt nach Europa wollen, aber klar, sie sind jugendliche Abenteurer, die eben auf ein besseres Leben hoffen. Ein Kontaktmann, an den sie sich wenden, rät ihnen ab und sagt ihnen, dass es in Europa für sie keineswegs besser sein wird, als in der Heimat und sie nicht glauben sollen, was sie im Fernsehen sehen. Er sagt ihnen, dass sie auf dem Weg sterben oder im kalten Europa auf der Straße enden werden. Interessant und sehr schön ist die Welt aus der sie kommen inszeniert. Auch der Generationenkonflikt zwischen den Alten, die an Geister glauben und den Jungen, die Popstars werden wollen.
Es folgen kleine SPOILER SPOILER
Die beiden Jungs gehen auf eine sehr lange Reise. Ein halbes Jahr haben sie gejobbt und Geld für die Fahrten und die Schlepper gespart. Was mir hier sehr gut gefallen hat, ist dass man einen Eindruck von der unglaublichen Naivität der Jungs bekommt, die in ihrem jugendlichen Leichtsinn auf diesen Road Trip gehen. Interessant sind außerdem auch die diversen Industrien, die mit den Migranten zusammen hängen, z.B. die falschen Pässe, die ihnen für 100 $ ausgestellt werden. Plötzlich sind sie aus Mali. Dort angekommen, werden sie gleich angesprochen von jemandem der sie nach Libyen bringen will. Das erinnert mich total an meine Reisen in Asien, nur dass es da ungefährlich war und man in etwa auch das bekommen hat, wofür man bezahlt hat. Jedenfalls beeindruckt die topp-Organisation der unterschiedlichen "Reise-Veranstalter" mehr als 5.000 km quer durch den afrikanischen Kontinent nach Tripolis. ich kann mir lebhaft vorstellen, dass das so abläuft. Bevor sie die Wüste durchqueren empfiehlt ihnen ein Typ, dass sie ihr Geld in Plastikfolie einwickeln und es sich in den Arsch schieben sollen. Natürlich geht nicht alles glatt und die Gangster in der Wüste wissen inzwischen auch schon, dass die Leute das Geld in ihren Ärschen verstecken. In der Wüste erleben sie fürchterliche Dinge. Sie kommen z.B. in Situationen in denen sie sich entscheiden müssen, einen anderen Menschen sterben zu lassen oder mit dem anderen Menschen zusammen zu sterben. In Libyen wird es für sie dann richtig übel. Manches, was man da zu sehen bekommt, hätte ich nicht unbedingt gebraucht, aber ich kann mir vorstellen, dass es das gibt. Genauso wie in MEDITERRANEA lenkt auch hier jemand das Boot von Tripolis nach Italien, der das noch nie gemacht hat und noch nicht einmal schwimmen kann. Das ist für die Schlepper sehr praktisch, denn niemand von ihnen wird verhaftet und wenn das Schiff untergeht, spielt es für sie keine Rolle, denn sie haben ja ihr Geld schon. Das Schiff selbst ist das letzte Schrottteil. Es wundert mich, dass da nicht noch viel mehr Menschen sterben.
ENDE SPOILER
Die Religionsangehörigkeit der Jungs spielt hier keine Rolle. Die Hauptreligion im Senegal ist der Islam. Man sieh die Jungs aber nie beten oder darüber sprechen. Ganz anders als ich das in der Türkei, in Indonesien oder z.B. auf einer Einheimischen-Insel auf den Malediven erlebt habe (Auf den Malediven waren die Leute ständig mit Beten beschäftigt). Nur einmal, spät im Film rufen alle gemeinsam Allah an, in der Hoffnung auf göttliche Hilfe.
Gespielt werden die beiden Protagonisten von Laien, was man gelegentlich merkt. Es gibt einige Filme mit Laiendarstellern, die total überzeugend sind, bei den beiden hier merkt man manchmal, dass sie keine Profis sind. Diesbezüglich hatte mich MEDITERRANEA mehr überzeugt.
Die Wahl der Locations ist aber super, die Bilder sind ganz hervorragend! Auch die Nachtaufnahmen sind topp: https://boxd.it/j79eC
Die Geschichte ist extrem spannend erzählt, insoweit also für alle, die viel Action brauchen sehr zu empfehlen. Mir war´s fast ein bisschen zu viel Aufregung.
[Vielen Dank an cine!!!]
https://boxd.it/tNt3o
https://boxd.it/eUmE2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #138
EVERYBODY LOVES JEANNE war für die Goldene Kamera nominiert.
Die ersten 3 Minuten: Eine herausragende Wissenschaftlerin hat eine gehässige Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagt, dass sie minderwertig ist und sich am besten umbringen sollte. So eine Stimme haben häufig Schizophrene, die in der Gegend rumlaufen und mit sich selber sprechen. Entsprechend sagt die Frau auch dann laut an der Straßenkreuzung: Halt´s Maul! Und der Mann neben ihr ist irritiert, weil er ja gar nichts gesagt hatte. Ich glaube nicht, dass sie schizophren ist, denn dazu ist sie viel zu geordnet. Wahrscheinlich will man hier aber eine schwere Selbstwertstörung darstellen.
Die Wissenschaftlerin hat nun das Problem, dass keiner ihr tolles Produkt erkennt und sie aufgrund ihres Start Ups hoch verschuldet ist. Deshalb muss sie die Wohnung in Lissabon verkaufen, die sie von ihrer Mutter geerbt hat. Dort trifft sie auf zwei Männer mit Bärten. Später reist ihr dann noch ihr Bruder nach, der ebenfalls einen Bart hat.
EVERYBODY LOVES JEANNE hat schon so seine Momente, aber insgesamt fehlte es mir an Zutaten, die einen richtig guten Film ausmachen.
Ich werd so langsam noch zur Expertin für´s französische Kino 😂
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #137
27 erhielt die Goldene und die Queer Palme für den besten Kurzfilm.
27 ist nicht das einzige Werk von Flóra Anna Buda, aber das einzige, dass MP in die Datenbank aufgenommen hat.
Eine 27jährige Frau lebt wegen Geldmangel noch bei ihrer Mutter. Der ungefähr 7,8jährige Bruder ist eine Nervensäge. Überhaupt ist die Wohnsituation eigentlich unerträglich.
https://boxd.it/pX9xC
Puuuuuuuh…. Krasse Geschichte in wahrhaft großartigen, teilweise verstörenden Bildern!
Ein 9jähriger Junge („the boy“) sucht während des 2. WK nach einem sicheren Ort. Seine Familie ist tot. Dabei erlebt er extreme Situationen und begegnet unterschiedlichen Menschen, u.a. religiösen Leute mit Vorurteilen, Wahnerkrankungen, Sadisten usw. Für mich trotz der intensiven Bilder dann doch zu lang (169 Minuten) und es fehlte mir an konkreter Handlung, weshalb ich mir den Film in 3 Teilen anschaute. Auch habe ich die historischen Referenzen an die Zeit in der Sowjetunion nicht erkannt, weil ich darüber zu wenig weiß.
Gelesen habe ich, dass THE PAINTED BIRD eine Assoziation zu KOMM UND SIEH sei, was bei den meisten Kommentaren dazu führt, den Film weniger zu mögen. Ich konnte das Meisterwerk in KOMM UND SIEH (auch) nicht entdecken, weshalb die Verbindung für den Filmgenuss hier keine Bedeutung hatte. Witzigerweise lande ich aber bei der selben Bewertung: 7 Punkte.
[Danke an T_Petrochelli für den Tipp!]
https://boxd.it/h0Ene
https://boxd.it/tNt3o
https://boxd.it/ei1uE
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #136
HESTER STREET lief auf der “La Semaine de la Critique”.
Etwas mühsam beginnende, aber dann doch immer witzigere Dramödie um einen nach NYC ausgewanderten jüdischen Russen, der 1986 seine Frau und sein ungefähr 5jähriges Kind nachholt. Während er sich an die USA angepasst hat und seine Kultur komplett verleugnet, ist sie eine traditionelle und sehr ängstliche, brave Ehefrau. Er wohnt in einer WG mit einem Lehrer. Während er fremdgeht, sitzt sie zu Hause. Sie bekommt Rat von verschiedenen Seiten.
Nun stellt sich die Frage, wie das wohl ausgehen wird. Kann die Ehefrau sich emanzipieren und gegen den treulosen Taugenichts wehren oder bleibt sie ein armes verschüchtertes Hausmütterchen? Interessant fand ich die kleinen Elemente jüdischer Kultur und des Humors.
https://boxd.it/pX9xC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #135
Der Film war nominiert für die Goldene Kamera und den Un Certain Regard Award.
Mein Verdacht ist, dass der Film relativ beliebt ist wegen Ryan Gosling, den ich ziemlich belanglos finde.
Wir sehen ein Paar mit einer ungefähr 6jährigen Tochter, beide sehr sympathisch, untere Mittelschicht. Nach einiger Zeit wird deutlich, dass die beiden sich nicht mehr gut verstehen. Warum das so ist, erfährt man erst spät im Film. Jetzt bekommt man nur mit, dass sie sich einfach nicht mehr gut zu verstehen scheinen. Man sieht die Herkunftsfamilien der Frau, die sich fragt, warum ihre Eltern sich so schlecht verstanden haben und verstehen. Ihr Vater ist oft krass wütend und schreit mit der Mutter rum. Man sieht, wie sie sich kennen gelernt haben, ganz romantisch. Der Mann ist da total süß. Dann lernt man seine Abgründe kennen.
Insgesamt gut gemacht, aber nicht so wirklich mein Interessensgebiet.
https://boxd.it/pX9xC
Der 16jährige Siyar, ein irakischer Kurde, lässt sich in die Türkei schmuggeln. Er ist auf der Suche nach seiner Schwester, die er töten will, weil sie weggelaufen ist. Sie lief davon, wegen einer geplanten Zwangshochzeit. Er verfolgt sie mit eisernem Willen und ohne nachzulassen. Das ist das Einzige, was ihn zu interessieren scheint, ein für mich vollkommen absurdes Konzept der Familienehre. In Istanbul lernt er eine junge Frau kennen, die als Mann verkleidet auf der Straße lebt. Man hofft, dass er sich in sie verliebt und dann deshalb von seinem Vorhaben ablässt.
Der Film endet dann anders als ich erwartet hatte. Sehr traurig. Mit schönen Schneebildern (allerdings nicht genug für meine Liste).
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #134
ELLE war für die Goldene Palme nominiert.
Eine Geschäftsfrau wird vergewaltigt. Anstatt zur Polizei zu gehen, macht sie sich selbst auf die Suche nach dem Täter. Sie hat einen Ex-Mann und einen nichtsnutzigen Sohn mit einer persönlichkeitsgestörten Freundin. Ihre Mutter kauft sich jugendliche Liebhaber, ihr Vater sitzt wegen mehrfachen Mordes im Gefängnis.
Für mich war der Plot in vielerlei Hinsicht over the top, auch wenn der Film insgesamt durchaus unterhaltsam war.
Isabelle Huppert war mir erstmal in CAPTIVE (2021) aufgefallen, aber nicht positiv. Tatsächlich ist sie vor allem in Frankreich ziemlich bekannt. 122 Filme, das ist schon ziemlich ordentlich! Hier macht sie ihre Sache ziemlich gut.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
Mischung aus Coming-of-Age, Kung-Fu- Emanzipations- und Immigrantengeschichte.
Kopenhagen: Aicha trainiert Kung-Fu in einer Mädchengruppe. Ihrem traditionellen Vater gefällt das gar nicht. Er will, dass sie für die Schule lernt und anschließend Medizinstudiert wie ihr Bruder Ali. Stattdessen meldet sie sich heimlich in einem gemischten Kung-Fu Club an. Sie hat immer mal wieder ein blaues Auge oder andere Verletzungen von ihrem Training und das ist dann zu Hause natürlich ein Problem. Zudem ärgert sich der Vater, weil die Leute dann denken, dass er sie schlägt. Sie trainiert jede freie Minute. Das führt zu schlechten Noten in der Schule. Ihr Trainingspartner ist ein hübscher und netter Däne ungefähr in ihrem Alter. Er ist voller Vorurteile gegenüber Moslems. Manches davon trifft dann auch zu. Als rauskommt, dass sie in dem gemischten Dojo trainiert, wird sie als Hure beschimpft und alle sind sich einig, dass sich das nicht für ein Mädchen gehört. Schande ist ein großes Thema. Es sieht so aus, als müsse sie sich entscheiden zwischen ihrer Familie und ihrer persönlichen Entfaltung.
Der Konflikt des Mädchens zwischen ihren Wünschen nach Entfaltung und ihrer Kultur und Familie ist schön dargestellt. Jedoch wird manches ein bisschen zu sehr übertrieben, wie z.B. die Kampfszenen (Wobei mir die Szenen in der Küche super gefallen haben!), Auch der Lehrer des Dojos und seine schlauen Empfehlungen für Aicha. Da wäre weniger deutlich mehr gewesen.
https://boxd.it/tNt3o
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #133
Der Autorenfilm war für die Goldene Palme nominiert.
Michael Haneke macht ein französisches Drama? Das lässt zumindest darauf hoffen, dass es kein langweiliger Laber-Film ist. Und doch, es ist kaum zu glauben, gibt es hier schon wieder eines dieser Laber-Familien-Dramen – aber zumindest sorgt Herr Haneke doch für eine gewisse Skurrilität und auch ein richtig fieses Element in Form der ungefähr 10jährigen Tochter bzw. Enkelin.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWlK
1984 in Äthiopien. Dort lebende Juden, genannt Falashas, wurden im Rahmen eins speziellen Programms mit Hilfe des Mossad nach Israel ausgeflogen. Es war gefährlich, da der von der Sowjetunion unterstützte Diktator Mengistus die Ausreise nicht erlaubte. So machten sich die Menschen zu Fuß auf den Weg in den Sudan, ein muslimisches Land. Um zu überleben mussten sie ihre Religion verbergen. Aus dem Sudan wurden 8.000 Menschen nach Israel ausgeflogen. 4.000 starben auf dem Weg.
Der Film handelt von einem christlichen Jungen, der sich als Sohn einer Jüdin ausgibt, um nach Israel zu gelangen. Dort angekommen, ist es für ihn schwierig: Seine Pflegemutter stirbt und er ist allein in der Fremde. Er soll niemandem sagen, dass er eigentlich Christ ist. Er weiß aber nichts vom Judentum. Schließlich wird er von einer französischen Familie adoptiert und wächst heran. Ein Mädchen verliebt sich in ihn, aber ihr Vater ist ein krasser Rassist.
Insgesamt ein durchaus sehenswerter Film über ein ziemliches komplexes Geschehen. Übergeordnet geht es im Wesentlichen um Heimat(losigkeit).
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/5fmLa
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #132
LABRADOR war für die Goldene Kamera nominiert.
Die (Natur-)Bilder dieses kurzen Dramas sind auch wirklich sehenswert!
Eine Weile begleitet der Film ein Paar, das auf eine Insel gereist ist, um den dort nur mit einem Labrador lebenden Vater der Frau zu besuchen. Der Vater ist nicht sehr nett zu dem Hund und auch nicht zum Freund seiner Tochter, der das aber alles nichts auszumachen scheint. Die Interaktionen sind sehr seltsam und der Vater wird immer feindseliger dem Freund gegenüber. Dieser verhält sich auch zunehmend seltsam und entwickelt eine eigene Theorie darüber, warum der Vater allein auf der Insel lebt. Ein Verkehrsschild steht als ein Symbol und auch die Krähen, die dort nichts verloren haben. Wie genau das zu verstehen ist? Keine Ahnung.
Hier wären mal wieder die Rätselfreunde unter euch gefragt.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/9til2
https://boxd.it/3Maow
Eine homosexuelle iranische Dolmetscherin versucht in Deutschland Asyl zu bekommen. In Iran droht ihr die Todesstrafe. Bei der Befragung sagt sie nicht die Wahrheit, vermutlich aus Angst. Witzig: Man hätte gerne eine beglaubigte Kopie ihres Todesurteils. Nachdem ihr Asylantrag abgelehnt wird, ergibt sich eine Gelegenheit, um in Deutschland bleiben zu können. Allerdings muss sie dafür eine andere Identität annehmen, was natürlich gewisse Weiterungen hat. Das ist dann zwar etwas sehr konstruiert, aber dennoch gut erzählt. Sie landet in einem Dorf, das sie nicht verlassen darf.
Was sie dann erlebt, würde mich echt interessieren, ob da irgendein Realitätsgehalt dabei ist...-Dass ungefähr die Hälfte aller Asylanträge abgelehnt wird, ist eine Tatsache.
Sie lernt dann jemand kennen und es entwickelt sich eine komplizierte und erotisch mich stark ansprechende Beziehung.
Mir haben die Bilder recht gut gefallen. Interessant, Judith Kaufmann hat auch für DAS LEHRERZIMMER und NUR EINE FRAU die Kamera gemacht.
Auch die Inszenierung sagt mir zu, unaufgeregt und authentisch. Die Darsteller sind auch alle sehr gut.
Die letzten 20 Minuten sind topp und haben den Film insgesamt für mich nochmal besser gemacht.
https://boxd.it/5fmLa
https://boxd.it/tNt3o
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #131
Der Low-Budget Autorenfilm ($ 175.000) war für die Goldene Kamera nominiert und erhielt den Award oft he Youth.
Übergeordnet geht es um eine promiskuitive junge Frau, die die Männerwelt mit ihrer Sexualität irritiert. Man könnte sagen, ein Vorläufer von POOR THINGS in Schwarz.
Abgesehen davon, dass ich die Kamera auch ziemlich gut finde, hatte NOLA DARLING für mich nur ein paar witzige Szenen und ansonsten kommt mir der Film eher etwas „unfertig“ vor, wie einzelne Assoziationen zur Schwarzen New Yorker Community und patriarchalem Denken versus Feminismus.
Die Message gefällt mir und die humorvolle Inszenierung seiner Geschlechtsgenossen hat Spike Lee auch gut hinbekommen. Auch hat er nicht vergessen zu zeigen, wie Nola von anderen Frauen als „Homewrecker“ abgelehnt wird. Aber ein Meisterwerk ist das nicht.
https://boxd.it/pX9xC
Ich bin nicht so richtig in diesen Film reingekommen und finde, dass die Beschreibung sich viel interessanter liest, als der Film für mich dann war. Woran das liegt, kann ich schwer sagen. Es hat auf jeden Fall auch etwas mit den Bildern zu tun, die mich nicht angesprochen haben. Mir ist dann manches entgangen, weil ich mich nach einiger Zeit nicht mehr gut konzentrieren konnte. Da es sich um einen Episodenfilm handelt, muss man aber gut aufpassen.
Es folgen Handlungs-SPOILER:
CIRCLES wurde Srđan Aleksić, gewidmet, der während des Bosnienkrieges bei dem Versuch einem Zivilisten zu schützen, ermordet wurde.
1993 hilft der serbische Soldat Marko einem muslimischen Kioskbesitzer, der von drei seiner Kollegen auf dem Marktplatz von Trebinje verprügelt und getreten wird. Anlass ist, dass er die Zigarettenmarke des Offiziers nicht mehr vorrätig hatte. Markos Einschreiten hat schwerwiegende Folgen für ihn, die dessen Freund, ein Arzt, beobachtet, ohne etwas zu unternehmen.
Zwölf Jahre später sieht man Markos Vater, der noch immer in Trebinje lebt, dabei zu, wie er gemeinsam mit einem Jugendlichen auf einem Hügel nahe der Stadt eine zerstörte Kirche wiederaufbaut, die ohnehin bald einem Wasserkraftwerk weichen muss. Eines Tages begegnet der Vater dem Sohn eines der Täter. Dieser weiß aber gar nichts von der Vorgeschichte. Und obwohl seine Mutter ihn davon abhalten will, sucht der Sohn den Mann immer wieder auf. Es entwickelt sich langsam eine Beziehung zwischen den beiden.
Der Arzt arbeitet inzwischen in einem Krankenhaus in Belgrad. Als der Offizier, der seinen Freund totgeprügelt hat, bei ich ihm nach einem Unfall auftaucht, operiert er ihn und danach führen sie mehrere unangenehme Gespräche und zwischen den beiden entwickelt sich eine zwar etwas konstruierte aber doch nicht uninteressante Dynamik.
Der Kioskbesitzer lebt und arbeitet inzwischen in Deutschland. Eines Tages wird er von der Frau und ihrem Sohn seines Retters aufgesucht, die nun auf seine Hilfe angewiesen ist. Doch sie ist auf der Flucht vor einem gewalttätigen Mann, der sie schließlich auch findet und den ehemaligen Kioskbesitzer bedroht.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #131
SIN CITY war für die Goldene Palme nominiert und Robert Rodriguez wurde mit dem Technical Grand Prize ausgezeichnet.
Ich hatte den Film im Kino gesehen, wo er mich ziemlich geflasht hat. Seitdem nicht mehr. Aus gutem Grund. Manche Filme sollte man wohl besser in guter Erinnerung behalten.
Visuell hat mich SIN CITY noch immer positiv angesprochen. Die comicartigen Bilder haben auf jeden Fall etwas. Nur die Geschichte und der Plot haben mich ziemlich gelangweilt. Ein bisschen sexueller Missbrauch von Kindern, ein bisschen Rache, ein bisschen Korruption, extreme Bösewichte, viele mehr oder weniger schöne Menschen, die gegeneinander kämpfen, viel Blut... Ist in Ordnung, kann man gucken. Genervt hat mich der hypermaskuline Hintergrunderzähler. Eine Fehlbesetzung ist außerdem Alexis Bledel. Sie scheint nur eine Rolle spielen zu können oder ich kenne sie nur in dieser Rolle. Jedenfalls musste ich die ganze Zeit an GILMORE GIRLS denken und das passt einfach gar nicht zusammen.
https://boxd.it/pX9xC
Neuestes Werk der längsten, existierenden philippinischen Film-Reihe. Die Episodenfilme haben dort Kultstatus. Sie sind meistens so billig gemacht, dass es mir schwerfällt, eine faire Bewertung abzugeben. Es machen immer wieder namhafte Regisseure und Schauspieler mit. Die Filme kommen meistens kurz vor Weihnachten raus, damit sie auf dem Metro Manila Film Festival gezeigt werden können.
Die Reihe dürfte nur interessant für Filmfreunde sein, die sich für die philippinische Kultur oder für Trash-Horrorfilme aus dem Ausland interessieren.
Der erste aus dieser Reihe, der auf N**f*** läuft.
GLITCH: Die ungefähr 8jährige Lyka lebt mit ihrer Mutter Ingrid, ihrem Halbbruder Patrick, ihrer Nanny und ihrem Hund. Sie fühlt sich verlassen und abgelehnt. Als ihr Tablet kaputt geht, zieht sie sich in ihr Zimmer zurück und singt einen Zauberspruch, um eine Fernsehfigur, Gary the Goat, als Spielgefährten einzuladen. Dieser Spielgefährte ist natürlich nicht so lieb, wie erhofft.
MUKBANG: Eine Gruppe von Influencern reist zu einem Treffen mit Kollegen in eine Luxus-Villa, um eine Zusammenarbeit zu besprechen. Außerdem ist noch ein Koch da, der sein Fleisch aus geheimer Quelle bezieht. Abends verhalten sich einige der Influencer erst merkwürdig und dann bedrohlich.
RAGE: Eine Gruppe Freunde fährt einen Kumpel besuchen, der in einem Dorf lebt. Er lädt sie dazu ein, die Nacht am Fluss zu verbringen um einen Meteoritenschauer zu beobachten. Einer von ihnen findet dann ein Meteoriten-Fragment und nimmt es in die Hand – Großer Fehler!
Für mich trotz guter Bildqualität insgesamt uninteressant, da der Charme der älteren Filme fehlt, aber vielleicht findet ja einer der Horrorfilmfreunde hier mehr daran.
https://boxd.it/bZCw2