EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #55
LOOKS AND SMILES war für die Goldene Palme nominiert und erhielt den Young Cinema Award und eine Auszeichnung der Ökumenischen Jury.
Ken Loach ist, wie Lars von Trier, Stammgast bei den Filmfestspielen in Cannes. LOOKS AND SMILES war sein zweites Werk, das dort aufgeführt wurde.
Der Akzent aus Yorkshire ist für mich schwer verständlich. Ohne UT habe ich ungefähr 50-60 % des Gesprochenen verstanden, den Rest habe ich mir zusammengereimt. Auch für die Amis scheint die Sprache schwer verständlich (The New York Times: "a great deal of the dialogue remains unintelligible to the American ear.”).
England Anfang der 1980er. Die beiden jungen Männer Mick und Alan sind gerade mit der Schule fertig und suchen nach einer (beruflichen) Perspektive für ihr Leben. Aber die gibt es nicht. Denn sie leben in einer Kleinstadt mit hoher Arbeitslosigkeit. Margret Thatcher hat die Sozialleistungen radikal gekürzt. Die gesellschaftspolitische Lage ist heute noch genauso aktuell wie 1981 (die Reichen werden immer reicher und auf Menschen aus prekären Verhältnissen wird geschissen).
Laut Jacob Leigh habe Ken Loach den Film als Misserfolg gesehen (aus „The Cinema of Ken Loach: art in the service of the people").
Der Film funktioniert sehr gut als Zeitdokument und Milieustudie. Die sw-Bilder gefallen mir. Die Atmosphäre finde ich ziemlich gekonnt eingefangen. Zwischendrin gehen die Jungs dann auch noch auf ein Konzert, dass ich auch nicht gar nicht übel fand. LOOKS AND SMILES hat durchaus auch eine Handlung, nämlich die Suche der beiden nach einem Job, nach Geld und auch die erste Liebesbeziehung.
https://boxd.it/ei1uE
https://boxd.it/pX9xC
Der illegale Goldhandel oder vielleicht auch Goldschmuggel blüht in Kerala. Eine Diebesbande wird bestohlen und versucht das Gold zurück zu bekommen, während der Dieb versucht, mit dem Gold zu entkommen.
KASARGOLD ist kein ganz schlechter Film, aber auch kein wirklich guter. Locations, Ausstattung und Kamera sind mittelmäßig. Es gibt ein paar witzige Szenen und ich habe mich die meiste Zeit nicht gelangweilt. Allerdings kein Film, der sich so richtig lohnt. Das Drehbuch wirkt auf mich schlampig geschrieben und der Film lieblos inszeniert.
Läuft auf N**f***.
https://boxd.it/cQ8hC
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #54
SONG WITHOUT A NAME war nominiert für die Goldene Kamera.
Das kann ich nachvollziehen, die Bilder sind wirklich sehr gut gelungen.
Eine arme Indiofrau bekommt die Möglichkeit, ihr Baby in einer schicken Klinik zu bekommen. Die Sache hat natürlich einen Haken.
Die Geschichte ist zwar nüchtern und langsam, aber gleichzeitig auch gefühlvoll inszeniert. Die Hauptdarstellerin ist Laiin und macht ihre Sache sehr gut.
Sehr schönes Lokalkolorit bekommt man hier außerdem auch zu sehen!
Witzig, wie der Zufall manchmal so spielt:
ACHTUNG SPOILER
3 Tage nach DAS WAISENHAUS war das der nächste Film über ein verlorenes Kind.
ENDE SPOILER
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/pX9xC
Seit 4 Blocks bin ich Fan von Kida Khodr Ramadan. Hier spielt er einen Berliner Araber mit einem Handyladen. Hinein stolpert ein junger Typ, von dem man am Anfang nur weiß, dass er als verdeckter Ermittler einen Job hatte, bei dem es Tote gab und sich nun eine Auszeit in Neuköln nimmt. Warum er sich mit den Arabern anfreundet und sie sich mit ihm, wird wohl das Geheimnis des Autoren bleiben. Auch die Auflösung am Ende finde ich fragwürdig.
ANFANG SPOILER
Um welchen Korruptionsskandal beim Verfassungsschutz geht es hier? Angeblich sind irgendwelche Gelder ins Ausland geflossen. Aber der Verfassungsschutz arbeitet doch gar nicht im Ausland (damit will ich nicht sagen, dass die alle sauber sind und da nichts falsch läuft). Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
ENDE SPOILER
Von der abwegigen Story abgesehen, mochte ich die Figuren und die Darsteller überzeugen.
Bei mir funktioniert MP auf dem Firefox (ohne Add-Blocker) seit 2 Tagen nicht mehr. Auf dem Chrome-Browser geht´s so einigermaßen. Wie sieht´s bei euch aus?
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #53
EL ORFANATO war nominiert für die Goldene Kamera.
Nachdem eine Frau mit ihrer Familie in das Haus ihrer Kindheit zieht, welches einmal das Waisenhaus war, in dem sie gelebt hat (Warum würde jemand das tun? Höchstens ein traumatisierter Mensch aus unbewusstem Wiederholungszwang heraus). Sie und ihr Mann haben ihren inzwischen ca. 4jährigen Sohn auch adoptiert. Dieser hat eine chronische Krankheit wegen der er täglich Medikamente nehmen muss. In einer Höhle am Strand entdeckt er andere Kinder. Die Mutter denkt, dass er sich diese nur einbildet. Es kommt dann aber zu Vorfällen, die einen daran zweifeln lassen. Dann verschwindet das Kind. Die Frau sucht und sucht und hat außerdem das Empfinden, dass der Sohn vielleicht noch ganz in der Nähe ist. Ist sie psychotisch oder sind hier wirklich übersinnliche Mächte am Werk?
Dafür, dass ich für Geister-Filme gar nichts übrig habe, finde ich DAS WAISENHAUS doch sehr gut anzusehen und auch unterhaltsam. Die Bilder sind tatsächlich recht ansprechend, ich kann die Nominierung nachvollziehen.
https://boxd.it/j6uEY
https://boxd.it/pX9xC
Sehr schöne Doku über den Wolf in Ost-Deutschland (hauptsächlich MeckPomm), den Niederlanden und Belgien. Echt tolle Bilder wurden hier aufgezeichnet! Man glaubt es kaum, dass in Deutschland überhaupt so viele gute Aufnahmen zustande kommen konnten , von diesen scheuen Tieren. Z.B. eine Mutter mit Babys! Die Jungtiere werden beim Aufwachsen begleitet. Leider sieht man auch kranke Tiere mit Räude.
Inszeniert ist die Doku zwar konventionell mit Hintergrundsprecher, aber dieser ist in der deutschen Synchro wenigstens total angenehm.
Noch bis zum 27.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/106267-000-A/wilder-grenzgaenger-der-wolf-ist-zurueck/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #52
Der russische Autorenfilm war nominiert für die xxxxx (hätte ich lieber vorher nicht gewusst, deshalb ausgext) Palme.
Kantemir Balagov erhielt un certain regard (Parallelsektion der Filmfestspiele von Cannes, die mutige und innovative Filme in den Mittelpunkt stellt. Die ausgewählten Filme spiegeln die Vielfalt und Kreativität des Weltkinos wider und bieten Filmliebhabern und Kritikern ein einzigartiges Filmerlebnis(1)) für den Best director und den FIPRESCI Preis (Filmpreise, die von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung Fédération Internationale de la Presse Cinématographique (FIPRESCI) vergeben werden. Ziele sind die Förderung der Filmkunst und die Unterstützung des neuen und jungen Kinos.)
Der Film kam quasi zur richtigen Zeit raus, als ob der Regisseur schon geahnt hätte, dass Russlands Männer wenige Jahre später wieder in den Krieg ziehen würden.
Traumatisierte Heimkehrerinnen der Roten Armee nach Kriegsende 1945 versuchen in Leningrad wieder Fuß zu fassen. Sie verhalten sich krass, man könnte auch sagen verrückt, aber in gewisser Weise ergibt ihr Handeln absolut Sinn. Sie haben das Grauen mit nach Hause gebracht, es gibt keine Möglichkeit zur Verarbeitung und Integration, also müssen sie es ausleben.
Die Darsteller sind hauptsächlich neu im Filmbusiness und machen ihre Sache überzeugend.
Die Bilder haben mir teils sehr gut und teils nicht so sehr gefallen. Den Stil mit den häufigen unscharfen Einstellungen mag ich nicht. Schön sind Ausstattung und Farbigkeit. Positiv sind mir die Nachtszenen aufgefallen: https://boxd.it/j79eC
Quelle: https://www.sortiraparis.com/de/was-zu-tun-in-paris/kino-serien/guides/291901-filmfestspiele-von-cannes-2023-die-auswahl-un-certain-regard
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/h0Ene
Spanisches Remake von SUPERVIVIENTES DE LOS ANDES (1976) über die reale Geschichte der Überlebenden eines Flugzeugabsturzes in den verschneiten Anden im Jahr 1972.
Mir gefällt das Original zwar (mal wieder) deutlich besser, ebenso das 1. Remake, aber auch diesen Film kann man sich ansehen.
Das Flugzeug stürzt ab und die Überlebenden versuchen mehr oder weniger erfolgreich nicht zu sterben, bis Rettung kommt.
Visuell hatte ich mir mehr davon versprochen, auch wenn die verschneite Landschaft spektakulär ist. Was ich grundsätzlich nicht so gerne mag, ist die Erzählstimme aus dem Hintergrund.
Der größte Negativpunkt: Weder die Figuren noch der Film an sich hat mich emotional erreicht.
https://boxd.it/j6uEY
https://boxd.it/3Maow
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #51
François Ozon scheint dort beliebt zu sein. DER ANDERE LIEBHABER war 2017 für die Goldene Palme nominiert und JUNG & SCHÖN 2013.
Der Vater von zwei Schwestern hat einen Schlaganfall und liegt im Krankenhaus. Statt sich davon zu erholen, geht es ihm immer schlechter und er hat wohl noch einen 2. Schlaganfall. Es gibt noch einen entfremdeten Bruder, woraus man schließen kann, dass der Vater seine Sache nicht besonders gut gemacht hat mit seinen Kindern. Jedenfalls bittet er eine der Töchter....
ANFANG SPOILER
.... um Sterbehilfe.
ENDE SPOILER
Der weitere Film dreht sich um die Frage, wie die Tochter damit umgeht und wie sich der Zustand des Vaters entwickelt. Also ein Thema, das viele Menschen betreffen dürfte, das aber gleichzeitig viele Menschen so lange es geht, am liebsten von sich fernhalten wollen.
Der Film ist sowohl technisch als auch inszenatorisch gut gemacht, in dem Sinn, dass man sich in die verschiedenen Protagonisten einfühlen kann und den Konflikt nachvollziehen. Die Darsteller überzeugen auch. Aber gerne sieht man ihn eben nicht, wegen der Thematik. Und für die jüngeren Zuschauer, die sich damit noch nie beschäftigt haben, ist er vermutlich uninteressant.
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Kida Khodr Ramadan ist mir sehr sympathisch. Ich kann gar nicht verstehen, warum ich so lange gewartet habe, bis ich mir 4 BLOCKS angeschaut habe.
GERMAN GENIUS habe ich ohne Vorwissen und nur wegen ihm angeschaut. Ricky Gervais ist auch sympathisch und einigermaßen witzig, obwohl ich AFTER LIFE nicht so toll fand.
GERMAN GENIUS ist eine selbstreferenzielle Mockumentary über Ramadan, der sein eigenes Ding machen will und eine Serie produzieren, in der er der Hauptdarsteller ist. Es geht um die deutsche Adaption der erfolgreichen britischen Serie EXTRAS von Ricky Gervais. D.h. es gibt hier reale Elemente, nämlich den Erfolg von 4 BLOCKS und Ricky Gervais und reale Gastauftritte von anderen bekannten deutschen Filmschaffenden, wie Wim Wenders. Dadurch dachte ich in der ersten Folge, dass das jetzt vielleicht tatsächlich ein Making of ist. Ich fragte mich eine Weile auch, ob Ramadans reale Familie mitspielt (eine deutsche Frau und ein fettleibiger Sohn). Ob es so ist oder nicht, könnt ihr selbst rausfinden.
Mir hat die Serie Spaß gemacht, auch wenn ein paar der Gags nicht 100 %ig zünden und ich finde, man hätte sie deutlich kürzen können (sollen?). Aber Ramadan ist einfach entzückend! Und auf Film-im-Film-Szenarien stehe ich eh. Dies wurde hier auch glaubhaft inszeniert!
Am Besten sind die ersten 2 und die letzten 2 Folgen! Es wurde sehr schön herausgearbeitet, was das Problem der Filmproduktionswelt in Deutschland (und vielleicht auch anderswo) ist. Und warum es so viele so schlechte Filme und Serien gibt.
Meine hohe Bewertung ergab sich erst, als ich mit den 8 Folgen durch war.
Zwischendrin war ich schon mal bei 6 Punkten angelangt. Aber diese Persiflage auf die deutsche Filmwelt ist dann doch zu gut, vor allem eben auch der Schluss.
Noch bis zum 23.1.24: https://www.arte.tv/de/videos/113132-000-A/die-karte-meiner-traeume/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #50
Bob Hoskins wurde als bester Schauspieler ausgezeichnet.
Auf Prime gesehen, gibt´s da nur in Synchro. Die war aber völlig in Ordnung und ich fand den Autorenfilm von Neil Jordan (INTERVIEW WITH THE VAMPIRE: THE VAMPIRE CHRONICLES) von Anfang an sympathisch:
Schöne 80er Großstadtszenerie. Ein Typ will offenbar nach langer Zeit seine Tochter sehen, die ihn gar nicht erkennt. Seine Ex verjagt ihn wütend. Der Kerl war wohl 7 Jahre im Knast. Er bekommt einen Job, ein Edel-Callgirl zu ihren Kunden zu fahren. Er kommt in den Rotlicht-Bezirk und erlebt da unerfreuliche Dinge. Eine Weile fand ich die Entwicklung recht spannend und habe den Film gerne gesehen, aber dann irgendwann war die Luft raus.
Die Atmosphäre ist gut gemacht, die Bilder sind sehenswert. Insgesamt allerdings etwas glatt. Drehbuch, Dialoge und Darsteller (Michael Caine als Bösewicht ist immer schön) sind sehr gut. Insgesamt wirkt MONA LISA auf mich eher konventionell und mehr US-amerikanisch als britisch.
https://boxd.it/pX9xC
Zu Beginn werden wir über den Zusammenhang von Mondphasen und Depression aufgeklärt: "Jedes 7. Jahr ist ein Jahr des Mondes. Besonders Menschen, deren Dasein hauptsächlich von ihren Gefühlen bestimmt ist, haben in diesen Mondjahren verstärkt unter Depressionen zu leiden, was gleichermaßen, nur etwas weniger ausgeprägt, auch für Jahre mit 13 Neumonden gilt. Und wenn ein Mondjahr gleichzeitig ein Jahr mit 13 Neumonden ist, kommt es oft zu unabwendbaren persönlichen Katastrophen."
Wir lernen eine etwas abgetakelte Transfrau kennen, zu Beginn kommt es zu einer dramatischen Trennung. In Rückblenden wird ihre Geschichte erzählt. Auffallend fand ich die Desorientierung und zugleich Fixierung auf die Sexualität. In IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN gibt es Originalszenen aus einem Schlachthof. Diese sind mindestens so krass, wie aus EARTHLINGS oder DOMINION. Der Fassbinder hat es offensichtlich geliebt, zu provozieren. Mir gefällt das, auch wenn ich die Bilder ziemlich schlimm finde. Offenbar hat er versucht, mit dem Film den Selbstmord seines früheren Geliebten Armin Meier zu verarbeiten, der sich nach der Trennung suizidiert hatte.
Ich schätze es, wenn ein Filmemacher hinter die Kulissen blickt. Die Bilder und die Atmosphäre aus den 1970ern haben mich sehr angesprochen. Obwohl ich die letzte halbe Stunde wirr und seltsam (auf keine gute Art) fand, gefällt mir der Film in seiner rohen Krassheit insgesamt doch herausragend.
https://boxd.it/5fmLa
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #49
Außer, dass DIE BLECHTROMMEL mit der goldenen Palme ausgezeichnet wurde, erhielt sie auch den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Ich sah den Film einmal vor Jahrzehnten und hatte kaum noch eine Erinnerung, außer an das Getrommel und Geschrei des Jungen.
Wo hier das Meisterwerk sein soll, verstehe ich nicht ganz, auch wenn mir die Idee, deutsche Geschichte anhand eins Jungen aus Danzig zu inszenieren, zusagt. Auch die skurrilen und bizarren Elemente haben zumindest für einen gewissen Unterhaltungswert gesorgt. Was ich mir u.a. sehr gut gefiel, war die Inszenierung des Nazi-Fests ca ab Minute 60. Überhaupt sind die Bilder insgesamt ganz hervorragend! Ausstattung und Locations sind auch sehenswert. Oskar ist ein grauenhaftes Kind, ich hasse ihn! Es war sicherlich ungewöhnlich, in den 1970ern so einen Arschloch-Protagonisten auszuwählen. Mich spricht dieser Stil, Kinder erwachsene Mono- oder Dialoge sprechen zu lassen, nicht an. Ich sehe den Vorteil nicht. Es kommt mir nur befremdlich vor. Und mir erschließt sich auch der Sinn dahinter nicht. Was hilft es dem Film, dass er nicht wächst? Gut, es ist die Romanverfilmung von Günther Grass. Dieses Prinzip mit dem Jungen, der immer klein bleibt erinnert mich ein wenig an die Romane von John Irving, die mir früher auch besser gefielen als heute. Spät im Film ergibt die Figur des Oskar dann doch Sinn.
Fragwürdig finde ich die Oral-Sex-Szene zwischen dem kleinen Oskar und seiner ersten großen Liebe. Schon klar, dass Oskar auch 16 sein soll, aber der kleinwüchsige David Bennent sieht ja trotzdem aus, wie ein 6jähriges Kind, auch wenn er während der Produktion wohl schon 11 oder 12 war. Und tatsächlich scheint diese Szene auch einige Irritation ausgelöst zu haben (so steht´s jedenfalls in Wikipedia)
Interessant auch der „Kolonialwarenhandel Matzerath“: Deutschland hatte damals ganz selbstverständlich Kolonien und anscheinend hat man die Waren von dort dann auch ganz selbstverständlich in entsprechenden Geschäften verkauft. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass die Hersteller dieser Waren auf das Heftigste ausgebeutet wurden.
Ich vermute mal, dass man in den 1970ern tatsächlich noch für einen Film Kröten in kochendes Wasser geschmissen hat. Zumindest sieht es mir ganz danach aus.
Als Oskar mit dem kleinwüchsigen Zirkusartisten und seiner Frau und dann einigen anderen Kleinwüchsigen zusammentrifft, fiel mir Werner Herzogs AUCH ZWERGE HABEN KLEIN ANGEFANGEN (1970) ein, den ich hinsichtlich seiner Skurrilität diesbezüglich interessanter finde. Außerdem würde ich doch sagen, dass Schlöndorff sich von Herzog inspirieren ließ.
https://boxd.it/pX9xC
Ich liebe Chappelle! Aus meiner Sicht empfiehlt es sich, seine Shows chronologisch zu sehen, da sie zum Teil aufeinander aufbauen.
Bei diesem Auftritt in Washington, DC spricht er u.a. über Will Smiths Ohrfeige für Chris Rock, über seine Karriere, über seine Beziehung zu Jim Carrey und zu Transmenschen und über seine mächtigen Träume. Nicht seine beste Show aber immer noch überdurchschnittlich.
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #48
Hirokazu Kore-eda wurde 2022 mit BROKER als bester Film und Song Kang-ho als bester Darsteller ausgezeichnet.
Es geht um den Verkauf von ungewollten Babys an adoptionswillige Paare. Eine sehr junge Frau gibt ihr Baby an einer Babyklappe ab, ein Mitarbeiter der Stelle hat noch ein Privat-Geschäft auf der Seite: Er vermittelt die Babys an kinderlose Paare. Gemeinsam mit der jungen Frau, die am nächsten Tag zurückkommt und nach ihrem Baby sucht, einem weiteren Helfer und einem kleinen Jungen aus dem Waisenhaus unternimmt er einen Roadtrip auf der Suche nach zahlungskräftiger Kundschaft. Ihnen auf den Fersen ist die Polizei. Diese Verkäufe von Babys sind nämlich verboten. Im Lauf der Zeit entwickelt sich eine Bindung zwischen den Beteiligten, die alles verändert.
Durchaus sehenswerter Film, aber viel besser zu diesem Thema gefällt mir FOSTER CHILD (2007) von Brillante Mendoza.
Mein 8. Film von Hirokazu Kore-eda.
Bisher gesehen habe ich
SHOPLIFTERS – FAMILIENBANDE (2018) – 8 Punkte
THE THIRD MURDER (2017) – 7,5 Punkte
UNSERE KLEINE SCHWESTER (2015) – 6 Punkte
LIKE FATHER, LIKE SON (2013) – 5 Punkte
HANA (2006) – 4,5 Punkte
NOBODY KNOWS (2004) – 7 Punkte
AFTER LIFE (2003) – 5,5 Punkte
https://boxd.it/cQ55I
https://boxd.it/pX9xC
Meinen Dank an Nospheratu99 für den Tipp!
Netter Kurzfilm über einen Magier, der Zauberkunststücke vorführt und dann noch eine Meerjungfrau präsentiert.
https://boxd.it/eqWlK
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #47
ASCHE IST REINES WEIß war für die goldene Palme nominiert. Von Regisseur und Autor von Zhangke Jia ist das bisher mein erster Film, obwohl ich auf einige andere Werke von ihm schon länger ein Auge geworfen habe.
MP-Vorhersage: 7 Punkte
Die Protagonistin ist die Freundin eines Kriminellen. Eines Tages werden sie überfallen. Dies führt zu einer unbeabsichtigten Trennung der beiden. Jahre später sucht die Frau nach ihm. Er will aber nicht gefunden werden.
Die Inszenierung ist seeeeeeeeehr langsam, um nicht zu sagen zäh. Aber um eine Handlung im eigentlichen Sinne geht es hier wohl eher nicht. Vielmehr sehen wir die Zeit vergehen (2001-2017), einige Milieus, Regionen, soziale Umgangsformen und die Folgen der Industrialisierung. Das ist durchaus nicht uninteressant. Dazu eine traurige Liebe und schöne, stimmungsvolle Bilder zu bewundern mit Lokalkolorit (interessante Impressionen aus mir unbekannten chinesischen Ortschaften).
https://boxd.it/iS9Hu
https://boxd.it/pX9xC
Eine junge Frau lebt mit ihrem kranken Großvater und ihrer kleinen Schwester in ärmlichen Verhältnissen in Bombay. Sie verkauft Blumengirlanden. Dann gibt es noch eine ältere Dame mit einem Rosengarten und einer verstorbenen Person, deren Grab regelmäßig besucht wird. Außerdem ist da noch ein junger Mann aus Kaschmir, der ebenfalls versucht, auf den Straßen der Stadt zu etwas zu kommen. Und natürlich gibt es die Gefahren der Großstadt.
Das Ende ist überraschend unkitschig, erst einmal gnadenlos brutal …
Achtung SPOILER
….und dann aber geht das Leben weiter.
ENDE SPOILER
Schön gemalt und unterhaltsam inszeniert mit Lokalkolorit.
https://boxd.it/cQ8hC
https://boxd.it/ei1uE
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #46
BIENVENIDO, MISTER MARSHALL! erhielt den internationalen Comedy Preis, wurde mit Special Mention und dem GRAND PRIZE OF THE FESTIVAL ausgezeichnet.
Hierbei handelt es sich um den Debutfilm des Autors und Regisseurs Luis García Berlanga.
Anfang der 1950er Jahre kündigt sich eine US-amerikanische Delegation im Rahmen des Marshall-Plans für den Besuch eines kleinen andalusischen Dorfes ab. Alle hoffen auf Spenden und das Dorf gerät in Aufruhr. Sie schmücken alles für die Gäste (so wie man sich die Amerikaner eben vorstellt) und improvisieren dabei, zum Teil mit witzigen Ideen (z.B. als Rinderkopf in der Bar eine echte Kuh, die ihren Kopf durch ein Loch in der Wand streckt). Man kann sich kaum einigen, wie mit dem geplanten Besuch umgegangen werden soll. Dann kommt alles anders als erwartet. Am Ende gibt es noch eine Lehre aus der Geschichte.
Ich fand den Film auf jeden Fall gut gemacht und auch stellenweise echt witzig, allerdings so richtig begeistert hat er mich nicht. Aber für einen Debutfilm schon richtig gut. Ich glaube, dass es auch ein Low Budget Film war, aber ich bin daran gescheitert herauszufinden, wieviel ein Budget von 2.5 Mio spanischen Peseten zu der Zeit im Verhältnis genau war. Interessant finde ich, dass man ein bisschen den Standard der 1950er in Südeuropa sieht.
Witzig: BIENVENIDO, MISTER MARSHALL hat mich vom Stil her an die italienische DON CAMILLO UND PEPPONE-Reihe erinnert.
https://boxd.it/j6uEY
https://boxd.it/pX9xC
Überraschung: diese philippinische Produktion über das Leben eines jungen Comic-Zeichners in einer halbanimierten halbfantastischen Welt ist fast komplett in Englisch. Dies erleichtert die Sichtung ungemein!
Der Protagonist ist verliebt in ein Mädchen, das ihn vor Jahren in der Schule vor einem Schläger „gerettet“ hat. Während er bei seinen, ihn liebenden Eltern lebt und ein relativ sorgenfreies Leben führt, wohnt sie in einem mysteriösen Schloss, wo sie mehr oder weniger eine Gefangene ist und auch körperlich gezüchtigt wird. Sie kommuniziert mit ihm über Socken auf der Wäscheleine und hat immer nur wenig Zeit für ein Treffen mit ihm. Er verliebt sich in sie und möchte sie aus den Fängen der Schlossherren retten.
Ich bin keine Kennerin der Comic-Kunst, und kann die Qualität nicht beurteilen. Mir haben die Bilder sehr gut gefallen und auch die kleine Geschichte, die nicht versucht, mehr zu sein als ein Guter-Laune-Film mit etwas Tiefgang.
Empfehlenswert für alle, die mal ihre Nase in die philippinische Filmwelt stecken wollen, und Lust auf einen gut erzählten halb-animierten Coming-of-Age-Film haben.
https://boxd.it/bZCw2
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #45
Der französische Animationsfilm für Erwachsene LASCARS war für die Goldene Kamera nominiert.
Er läuft auf Prime auf Deutsch unter dem Titel JUMP AROUND.
Das Beste an dieser Geschichte über zwei abgestürzte Typen und ihre Peers aus der Großstadt (Paris?) sind echt die Bilder! Die sind wirklich toll. Die Figuren und ihre Umgebungen wurden mit Liebe zum Detail gemalt. Die Geschichte ist kaum der Rede wert, aber es gibt sie. Die beiden wollen eine größere Menge Stoff verticken und kommen in diverse Schwierigkeiten.
Es gibt einige wirklich witzige Szenen vom Polizei-Revier mit einem lustigen Song dazu „Wir sind von der Polizei und feiern bis um Drei....“ Überhaupt ist der Soundtrack hörenswert – zumindest mir hat er gefallen.
https://boxd.it/eqWlK
https://boxd.it/pX9xC
Nur 28 Bewertungen und kein einziger Kommentar. Der Film hätte definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient!
Steve Buscemi - es dauerte eine Weile, bis ich ihn lieben lernte, aber seitdem es der Fall ist, wertet er für mich jeden Film auf, in dem er mitspielt. Hier ist er noch superjung.
Der restliche Cast ist vielversprechend mit Seymour Cassel und Jim Jarmusch (auch noch ganz süß und jung).
Buscemi als erfolgloser Filmemacher mit Geldproblemen, dauernd auf der Suche nach einem Produzenten und Geld und auf der Flucht vor Schauspielern, die ihre Gage einfordern. Er gerät an einen seltsamen Typen, namens Joe, der ihm Hoffnungen auf die Finanzierung eines Films macht. Vom ersten Moment an bindet Joe ihn in sein Leben ein und der Regisseur beginnt, in dessen Welt zu leben. Ob er wohl irgendwann auch seinen Film machen können wird?
Die Geschichte ist zwischendrin etwas vage und der Film mäandert eine Weile vor sich hin. Am besten haben mir die Locations und die Kamera gefallen.
Mit zunehmender Laufzeit gibt IN THE SOUP einen Vibe von Jim Jarmusch´s frühen Filmen, wie PERMANENT VACATION oder STRANGER THAN PARADISE ab und auch ein bisschen von Tarantino (minus die Gewalt).
https://boxd.it/jrTey
https://boxd.it/fre42
Achtung! Noch bis morgen: https://www.arte.tv/de/videos/062840-000-A/midnight-in-paris/