EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 06.12.2023, 07:45 Geändert 06.12.2023, 22:26

    Wegen der vielen negativen Bewertungen hätte ich mir den fast nicht angesehen. Kann diese nicht nachvollziehen. 4 Punkte, wenn man damit nix anfangen kann, ok, das gibt´s. Aber die 2- und 3-Punkte-Bewertungen kapier ich nicht. Egal, ich muss ja auch nicht alles verstehen.

    Aus meiner Sicht handelt es sich um eine recht gut gelungene Persiflage auf das Berlin 2020 (kurz vor Corona, was den Film umso sehenswerter für mich macht) mit allem Drum und Dran (Gentrifizierung, Rassismus, AFD, Neo-Nazi-Schlägertruppen, Großkapitalisten, Einwanderer der 2. oder 3. (?) Generation, die Eckkneipe, Verschwörungserzählungen (Chemtrails usw). Das Känguru selbst ist schon irgendwie witzig und nicht schlecht animiert. Aber warum es überhaupt eins ist und kein Mensch, ist mir im Lauf des Films nicht klar geworden. Was ich aber nicht schlimm finde, ich hab´s dann genauso gemacht, wie die Figuren im Film, ich hab seine Existenz akzeptiert.
    Die Hommage an THE BIG LEBOWSKI ist super gut gelungen!! Hat mich sehr gefreut. Allein dafür würde ich mir DIE KÄNGURU-CHRONIKEN ein 2. Mal anschauen!
    Insgesamt hatte ich viel Spaß mit dem Film. Unterhaltsam ist er allemal.

    DIE KÄNGURU-CHRONIKEN könnte man schön im Double Feature mit MAN FRIDAY (1975) gucken.

    [Danke an Framolf für die (Advents-Wichtel-)Empfehlung!]

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    • 6

      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #17

      I LOST MY BODY war für die goldene Kamera nominiert und Jérémy Clapin erhielt den Critic´s weeks Grand Prize.

      Schön gemalter Animationsfilm über eine Hand auf der Suche und einen jungen Mann, der sich zum ersten Mal verliebt. Der Zauber hat mich nicht erreicht, auch wenn ich den Film gerne gesehen habe. Die viel gepriesene handwerkliche Qualität kann ich nur erahnen.

      https://boxd.it/eqWlK
      https://boxd.it/pX9xC

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      • 6 .5

        Dieses recht eigenwillige und seltsame japanische Road-Movie zeigt uns die Beziehungsdynamik von zwei gegensätzlichen Frauen, die eine arm, die andre reich, die eine ängstlich, die andere aggressiv, die eine verheiratet, die andere Single. Beide haben offenbar in extrem konservativen und spießigen Strukturen gelebt, in denen sie sich nie gewagt hätten, mal andere Pfade einzuschlagen. Dies probieren sie nun aus. Gewalt spielt eine Rolle und Liebe. Die beiden sind auf der Flucht. Zu Beginn ahnt man das Ende. Ob es dann so kommt, wie man denkt, hängt vermutlich vom Zuschauer ab. Es kam definitiv anders, als ich erwartet hatte. Mir hat das Ende dann recht gut gefallen.

        RIDE OR DIE hat auf jeden Fall etwas und ich habe es keinesfalls bereut den Film gesehen zu haben. Er regt mich jedoch weder an, mir mehr Gedanken zu machen, noch habe ich viele Ideen, was ich über den Film schreiben könnte, vor allem auch ohne zu spoilern.

        Womit ich immer wieder Probleme hatte, waren die teilweise recht sterilen Bilder.

        [Danke an Framolf für die (Advents-Wichtel-)Empfehlung!]

        https://boxd.it/5eyv2

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        • 5 .5
          EudoraFletcher68 04.12.2023, 07:44 Geändert 04.12.2023, 07:48

          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #16

          Der Film war für den „Un Certain Regard Award“ (Parallelsektion der Filmfestspiele von Cannes, die mutige und innovative Filme in den Mittelpunkt stellt. Die ausgewählten Filme spiegeln die Vielfalt und Kreativität des Weltkinos wider und bieten Filmliebhabern und Kritikern ein einzigartiges Filmerlebnis) nominiert.

          In den verschneiten argentinischen Anden wurde eine Frau auf bestialische Weise getötet, es gibt Ermittlungen. Vor- und Rückblenden, die erst einmal alles im Unklaren lassen. Ein Mann, der (körperliche) Probleme unklarer Natur hat. Seine Frau, die sich um ihn kümmert. Ist das die spätere Tote? An einem anderen Ort passiert noch ein Mord – oder ist es derselbe? Verdächtigt wird der Ehemann, der unter einer Psychose leidet und Stimmen hört. Er scheint in der Forensik zu sein und eine Psychiaterin lässt sich erzählen, was die Stimmen ihm sagen. Der Kommissar hat eine Angststörung und bekommt Medikamente vom Psychiater, der ihm gleichzeitig auch den Kopf massiert und ihm alle möglichen Phobien aufzählt, wohl um zu verdeutlichen, dass man vor allem Angst haben kann.

          Ein Teufelskreis: Ich habe die manifeste Handlung nicht verstanden. Deshalb wurde ich dann mehrmals unaufmerksam und deshalb habe ich die Handlung noch weniger verstanden. Jedoch hat mir Atmosphäre gefallen. Nur das Ende habe ich dann kapiert!!! 😃😂 Aber das verrate ich natürlich nicht! Ich fand´s aber witzig (Nur leider kam´s zu spät)!

          Die Locations sind gut gewählt und die Bilder sind sehr schön inclusive hervorragender Nachtszenen: https://boxd.it/j79eC

          Da ich die Handlung nicht verstanden habe, komme ich mit diesem langsamen Arthouse-Horror-Film auch nicht so richtig klar.

          https://boxd.it/ekkHQ
          https://boxd.it/3Maow
          https://boxd.it/pX9xC

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            EudoraFletcher68 04.12.2023, 07:39 Geändert 04.12.2023, 07:59

            Zu Bildern aus einer Kleinstadt, Landschaften, Straßen, einzelnen Gebäuden (Schule, Internat usw.) und Personen die meist selbstgemachten Maske über den Köpfen haben, wird die Geschichte eines luxemburgischen Drogensüchtigen aus der Ich-Perspektive erzählt. Vielleicht hatte er das ja alles aufgeschrieben. Ich vermute es fast.

            Die Geschichte ist krass und der Autor hat Talent. Was mir nicht so sehr zusagt ist das Gefühl, mit einem Audio-Guide durch eine nicht allzu spannende Ausstellung zu laufen. Das was wir hören, ist durchaus ergreifend, macht traurig, hoffnungslos, wütend, schockiert. Aber das was man sieht ist doch ziemlich austauschbar. Man hat wohl versucht, die Leere und Trostlosigkeit, die der Junge in sich fühlte, in den Bildern wieder zu geben. Ich habe aber hauptsächlich eine große Sterilität wahrgenommen, vielleicht auch, weil es eben so gut wie keine Menschen gibt und die die es gibt, schweigen. Das ist bestimmt auch die Idee des Regisseurs. So kann man einen halbdokumentarischen Film aus einem Text machen, ohne dass man die konkreten Protagonisten und ihr Umfeld auftreiben und filmen muss oder abhängig von (teuren) Schauspielern ist.

            Mit der Laufzeit wird die Geschichte erst immer verrückter (in einem guten Sinn) und dann immer grauenhafter, dann nimmt sie eine überraschende Wendung. Insgesamt stufe ich NEVER DIE YOUNG für mich auf jeden Fall als „sehenswert“ (7 Punkte) ein, auch wenn dieser Museumseffekt mir nicht so sehr zugesagt hat.

            [Danke an Framolf, für die (Advens-Wichtel-)Empfehlung!]

            https://boxd.it/gHNfq

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            • 5 .5
              EudoraFletcher68 03.12.2023, 07:54 Geändert 03.12.2023, 11:19

              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #15

              THE RULING CLASS war für die Goldene Palme nominiert (und Peter O´Toole auch für einen Oscar als bester Darsteller in einer Hauptrolle).

              Beim ersten Sichtungsversuch vor 6 Monaten nach 30 Minuten wegen Langeweile abgebrochen. Nun, beim 2. Anlauf kann ich anerkennen, dass es sich um eine böse Persiflage über die Ruling Class handelt. Da würde Boris Johnson perfekt reinpassen! Erschreckend, wie wenig sich im Vereinigten Königreich seitdem getan hat. Eine Gruppe degenerierter und überheblicher Ärsche bestimmt über das Land. Und die Kirche mischt mit.

              Trotzdem konnte ich mit dem Film nicht so richtig anfangen. Ich bin eh mit dem britischen Humor nicht immer auf gutem Fuß, manches find ich zum Schreien komisch, anderes ist mir zu überkandidelt oder albern. Wenn THE RULING CLASS vielleicht 30 Minuten lang wäre, aber 154 Minuten über degenerierte Mitglieder des „House of Lords“ zuschauen... naja.

              Es gibt einige superwitzige Szenen, z.B. das Musical-Stück mit Jesus. Großartig! Ich bin ja überhaupt keine Musical-Freundin, aber hier kommt das gut, auch die anderen Musical-Einlagen sind super- wahrscheinlich, weil die an Absurdität kaum zu überbieten sind. Aber 154 Minuten sind mir einfach zu lang....

              Während ich mir das so ansah, bekam ich Mordfantasien und wünsche mir sowas wie die Französische Revolution inclusive Guillotine herbei. Insoweit erfüllt der Film wahrscheinlich schon seinen Zweck: Er macht starke Gefühle.

              https://boxd.it/pX9xC

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                EudoraFletcher68 03.12.2023, 03:01 Geändert 03.12.2023, 20:05

                Kommentar zum 1. Advent für Framolf im Rahmen der (nicht vorhandenen) Community-Advents-Wichtel-Aktion 2023.

                Lieber Framolf, du hast quasi genau mein Herz getroffen mit dieser Doku und auch den perfekten Film für die Adventszeit für mich ausgesucht. Vielen Dank dafür!

                Ein palästinensischer Junge wird bei einem israelischen Militäreinsatz aus einem Missverständnis heraus angeschossen. Schwer verletzt kommt er in ein israelisches Krankenhaus, man kann nichts mehr für ihn tun. Die Eltern erklären sich nach Rücksprache mit ihrem Imam bereit, die Organe des Kindes zu spenden – unter anderem an israelische Kinder. Die Doku begleitet den Vater und diejenigen Eltern der Kinder, die ein Organ erhalten, die sich bereit erklärten, an der Doku mitzuwirken.
                Von den cineastischen Qualitäten her ist DAS HERZ VON JENIN kein Meisterwerk, aber der Film ist dramaturgisch sehr gut aufgebaut und was ich toll finde ist, dass der Regisseur es geschafft hat, viele der Beteiligten vor die Kamera zu bekommen.

                Angesichts der sehr angespannten Lage will ich dazu nur sagen, dass mir beim Ansehen mehrmals die Tränen gekommen sind. Da der Film auf YT in mittelschlechter Qualität (https://www.youtube.com/watch?v=EI3AUi2lTws) zu sehen ist, habe ich mir die DVD gekauft.

                Hier der Kommentar von Framolf: https://www.moviepilot.de/movies/lilet-never-happened/kritik/2776870

                https://boxd.it/oHbzE
                https://boxd.it/2sMNK
                https://boxd.it/ei1uE
                https://boxd.it/jrTey

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                • 5 .5

                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #14

                  Dieser Autoren-Kurzfilm von Patrick Vollrath erhielt nicht nur in Cannes den Small Golden Rail, sondern war auch für einen Oscar nominiert.

                  Durchaus eine interessante kleine Geschichte, aber warum da gleich Auszeichnungen verteilt werden, kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

                  https://boxd.it/pX9xC

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                  • 5 .5
                    EudoraFletcher68 02.12.2023, 08:29 Geändert 02.12.2023, 08:29

                    Ich habe eben über 1 Stunde Schnee geschippt und bin immer noch nicht fertig. Ich brauch eine Pause!

                    Ich mag Nic Cage. Auch wenn es ein schlechter Film ist. Hier ist er ein Kerl, der nach einem tragischen Erlebnis gemeinsam mit seiner Frau ein Motel erworben hat, das ein wenig heruntergekommen ist. Allerdings nicht so sehr, dass Kakerlaken drin wären, was mich ziemlich wundert. Denn das wäre als erstes zu erwarten. In Minute 11:10 und 12:10 legt er sich mit Straßenschuhen ins Bett: https://boxd.it/joDOY

                    Die zwei wollen also einen Neuanfang beginnen. Bald entdeckt Cage einen Einwegspiegel zu einem der Zimmer. Dann passieren seltsame Dinge. Witzig ist, dass der Film als Thriller bezeichnet wird. Er ist das Gegenteil eines Thrillers - doch eher sehr, sehr langsam.

                    Das Beste sind für mich die Bilder, u.a. von den Räumlichkeiten im Hotel.

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                    • 5 .5

                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #13

                      LIFE ABOVE ALL erhielt den Francois Chalais Prize, eine Auszeichnung für Filme, die den Wert von Journalismus hervorheben.

                      Auf Prime in deutscher Synchro angesehen. Diese zerstört leider die Atmosphäre.

                      Darsteller und die Inszenierung haben mich nicht überzeugt. Vieles wirkt sehr künstlich und unauthentisch. Das ist schade, denn die Geschichte, die der Film erzählt, ist eine gehaltvolle:

                      Die 12jährige Chanda stammt aus armen Verhältnissen aus einem Township bei Johannesburg. Zu Beginn kümmert sie sich um die Beerdigung ihrer Halbschwester Sarah. Die Mutter Lillian ist handlungsunfähig (später stellt sich heraus, dass sie krank ist) und der Stiefvater Jonah schwerer Alkoholiker. Die Nachbarin, Frau Tafa, kümmert sich um die jüngeren Halbgeschwister Chandas. Ihre beste Freundin ist das Waisenmädchen Esther, die sich notgedrungen prostituiert. Nach einiger Zeit wird klar, dass es hier....

                      ANFANG HANDLUNGSSPOILER
                      .... um AIDS und die Tabuisierung desselben geht.
                      ENDE HANDLUNGSSPOILER

                      Wir sehen, wie gnadenlos das Leben für die vielen Kinder ist und welche Gefahren ihnen drohen. Aberglauben und Frauenfeindlichkeit, die die Gesellschaft durchziehen.
                      Aufgrund der fehlenden Authentizität und der steifen Inszenierung reicht es bei mir aber nur für 5,5 Punkte. Denn gut gemeint bedeutet halt nicht immer auch gut gemacht.

                      https://boxd.it/i1Ug0
                      https://boxd.it/pX9xC

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                      • 2 .5
                        EudoraFletcher68 01.12.2023, 06:29 Geändert 01.12.2023, 08:44
                        über Leo

                        Nachdem zu Beginn ein Mann von einer Bande Kleinkrimineller zuhause überfallen wurde, gibt es eine Hyäne, die sich in eine verschneite Ortschaft verirrt hat und die dort wie ein Riesenmonster blutrünstig und mordend durch die Innenstadt zieht, bis endlich der Held (mit einer lächerlichen Salt and Pepper-Frisur, passend zum Schneelandschaft, die man sicherlich vor jeder Szene erstmal eine halbe Stunde gestylt hat) sie mit einem Betäubungspfeil einschläfert und dann danach mit seiner Familie besucht, worüber sich die Hyäne dann so richtig freut und plötzlich ganz lieb und ganz zahm ist. Danach gibt es noch eine zahme Eule. Die Tiere verhalten sich alle wie aus einem Disney-Zeichentrickfilm.

                        Nachfolgend womöglich kleine SPOILER.
                        Dann überfallen die bösen Kriminellen das Café, das der Held, ein ganz lieber Café-Betreiber und Familienvater, betreibt. Natürlich zähmt er nicht nur wilde Tiere, sondern bringt auch böse Killer um. Dadurch kommt er beinahe ins Gefängnis, weil man ihm nicht glaubt, dass er die Bösewichte in Selbstverteidigung getötet hat. Aber der Richter sieht in ihm dann doch den Helden, der er ist und zeichnet ihn noch aus.

                        Dann gibt´s noch eine große Verschwörung und es dreht sich sehr lang um die Frage: Wer ist der Held eigentlich?
                        ENDE SPOILER

                        Die Darsteller sind höchstens mittelmäßig und haben mich nicht überzeugt. Zur Kamera kann ich nichts sagen, außer dass sie professionell wirkt. Aber Locations und Ausstattung sind absolut lieblos ausgewählt und inszeniert. Null Atmosphäre. Alles total künstlich.

                        Ganz, ganz schlimm ist der Soundtrack. Klingt in meinen Ohren nach jugendlichen-Macho-Songs –100 % Panne! Überhaupt sind die Stimmen insgesamt so, dass sie wohl besonders maskulin wirken sollen. Die männlichen (Hintergrund-)Sprecher sprechen alle extra-tief...

                        164 Minuten nervtötender Unsinn und absolut artifiziell.

                        https://boxd.it/3Maow
                        https://boxd.it/cQ8hC

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                        • 9
                          EudoraFletcher68 30.11.2023, 15:32 Geändert 30.11.2023, 15:33
                          über Shane

                          Oh 😥, jetzt hat es ihn doch erwischt! Mit 65. RIP Shane!

                          https://www.sueddeutsche.de/kultur/shane-macgowan-tot-the-pogues-punk-65-jahre-alt-1.6312012

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                          • 5 .5
                            EudoraFletcher68 30.11.2023, 06:57 Geändert 30.11.2023, 15:01

                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #12
                            Marcello Mastroianni wurde als bester Darsteller ausgezeichnet. (Außerdem gab es eine Oscar-Nominierung für Marcello Mastroianni).

                            (MP-Vorhersage: 7,9 Punkte – warum??)

                            Das ist die Art von (italienischem) Film, mit dem ich wenig anfangen kann.

                            Wir befinden uns in der Oberschicht und beschäftigen uns mit den Sorgen (Welche Dekoration wohin passt, ob die Bediensteten tun, was sie sollen, die Kinder brav sind, der Ehemann ein Nichtsnutz ist), Veranstaltungen (Hausmusik und andere mehr oder weniger alberne Festivitäten) und banalen Aktivitäten dieser Leute. Dies alles in sehr gestelzter Ausdrucksweise und in unauthentischer Inszenierung. Die Leute wohnen in einem riesigen, sehr schicken Schlösschen, das ist natürlich alles schön anzusehen, aber genügt nicht.

                            Die unglückliche Liebesgeschichte hat mich kalt gelassen, aber ich bin auch grundsätzlich nicht so sehr an Liebesgeschichten interessiert. Zumindest gab es ein paar recht skurrile Momente, die einen gewissen Unterhaltungswert hatten.

                            Erwähnenswert scheint mir noch, dass der Regisseur Russe ist und der Film zum Teil in St. Petersburg und zum anderen Teil in Italien gedreht wurde. Die Locations sind auf jeden Fall sehenswert.

                            https://boxd.it/eUmE2
                            https://boxd.it/pX9xC

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                            • 7 .5
                              EudoraFletcher68 30.11.2023, 06:55 Geändert 30.11.2023, 15:05

                              Meinen Dank an Kollegen Intemporel, der darauf aufmerksam gemacht hat, dass Werner Herzog - Radical Dreamer gerade auf ARTE läuft.

                              Es ist ein bisschen traurig, eine Doku über Werner Herzog, der die großartigsten Dokus überhaupt dreht, die bei weitem nicht die Qualität hat, wie eben seine eigenen, zu sehen. Schade, dass sich hier nicht ein Regisseur wie z.B. Les Blank (BURDEN OF DREAMS, das Making of von FITZCARRALDO) gefunden hat. Auch schade außerdem, dass der Film auf ARTE nur in Synchro verfügbar ist. Aber genug der Klage!

                              Die Doku ist auf jeden Fall gut geeignet für alle, die Herzogs Werke nicht kennen und auch noch keine Dokus über ihn oder Interviews mit ihm gesehen haben. Man bekommt hier von (fast) allen seinen Spielfilmen und Dokus ein paar Ausschnitte und ein paar sympathische Erzählungen. Vieles von dem, kannte ich schon, anderes aber auch nicht.

                              Schön sind die Szenen mit dem heutigen Herzog und auch die Beiträge einige seiner Mitarbeiter.

                              Bis zum 28.12.23: https://www.arte.tv/de/videos/100235-000-A/werner-herzog-radikaler-traeumer/

                              boxd.it/2s1sU
                              boxd.it/fre42
                              boxd.it/2sMNK

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                                Bis 12.12.23: https://www.arte.tv/de/videos/007983-000-A/stroszek/

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                                  EudoraFletcher68 29.11.2023, 07:44 Geändert 29.11.2023, 09:16

                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden #11

                                  Bruno Podalydès war für den C.I.C.A.E. Award nominiert
                                  Das französische Drama ist nach wie vor nicht mein Freund.

                                  In ADIEU BERTHE – OMAS VERMÄCHTNIS geht es um einen Mann, der sich nicht zwischen zwei recht geduldigen Frauen entscheiden kann. Seine Großmutter, die er viele Jahre nicht mehr gesehen hat, ist gestorben und er kümmert sich um die Beerdigung, weil sein Vater anscheinend dazu nicht mehr in der Lage ist. Er gerät in seltsame Situationen.
                                  Wirklich unterhaltsam fand ich den Film nicht, aber auch nicht ganz schlecht.

                                  https://boxd.it/pX9xC
                                  https://boxd.it/eqWlK

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                                    EudoraFletcher68 29.11.2023, 07:42 Geändert 11.02.2024, 15:14

                                    Gestern im Kino gesehen. Und was soll ich sagen? Der Film kam mir krass lang vor, obwohl er nur ein bisschen lang war (115 Minuten), aber er war halt auch sehr langsam und gemächlich inszeniert. Mal wieder war ich mit meiner Mutter im Kino, die das Buch gelesen und gemocht hatte. Als ich dann irgendwann unruhig wurde und sie fragte, ob denn da wohl auch noch mal irgendwas passiert, brach dann tatsächlich 1-2 Minuten später eine Katastrophe über den Protagonisten herein. Also, man bekommt dann ganz gut ein Gefühl für das Geschehen, bzw. die Dramaturgie ist zumindest schon so, dass man als Zuschauer vor lauter Unruhe nicht irgendwo hinein beißen möchte, sondern sich vorher dann doch etwas ereignet. Sicher kein schlechter Film, mit schönen Bergbildern und allem.

                                    Aber insgesamt auch kein Film, der mich tiefer bewegt hat oder den ich mir nochmal ansehen würde.

                                    Es fängt an, so ungefähr um 1905 da kommt ein ungefähr 10jähriges uneheliches Kind mit einem Pferdewagen auf einer kleinen Siedlung in einem Tal in den Alpen an. Ein Bauer nimmt ihn auf. Er ist das Kind seiner Schwester. Er hat schon 5 eigene Kinder und seine Frau ist wohl verstorben. Er hasst den Jungen von Anbeginn und misshandelt ihn. DAS WEIßE BAND fällt mir ein. Jedenfalls hält der Junge alles aus und irgendwann ist er erwachsen. Er arbeitet dann für verschiedene Leute und Organisationen auf dem Berg.

                                    ANFANG SPOILER
                                    Irgendwann findet er eine Frau und verliert sie wieder. Eines Tages ist er alt und stirbt. Ende.

                                    https://boxd.it/3Maow

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                                    • EudoraFletcher68 28.11.2023, 10:28 Geändert 28.11.2023, 14:30

                                      Mit GAME OF THRONES bin ich nie so richtig warm geworden und habe mir auch die letzte Staffel noch nicht angeschaut. Mir waren die Begeisterungsstürme drum herum auch einfach viel zu viel. Die Bücher hatte ich längere Zeit vor der Serie besorgt und den 1. Band nach ca. 30 Seiten abgebrochen.
                                      BREAKING BAD auf dem 2. Platz, dem kann ich natürlich nur zustimmen, auch wenn ich die Serie nicht aufgelistet hatte, weil sie für mich mehr ins Jahrzehnt davor gehört.
                                      CHERNOBYL hat den absolut wohlverdienten Platz 3, wie ich meine.
                                      BETTER CAUL SAUL - freut mich sehr, dass offenbar viele Kollegen auch begeistert von dem Prequel zu BB sind. Großartige Serie!
                                      BLACK MIRROR - passt schon, käme aber nie in meine Top 5
                                      TRUE DETECTIVE: Da hat mir nur die 1. Staffel so richtig gut gefallen
                                      Platz 7: Sind alle nix für mich
                                      HOUSE OF CARDS: Da hat mir eigentlich auch nur die 1. Staffel richtig gut gefallen. Hab ich dann auch nicht mehr weiter geschaut, nachdem sie Kevin Spacey raus geschmissen haben. Der ist übrigens in allen Anklagepunkten frei gesprochen worden. Ich hoffe, es hilft ihm.

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                                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #10

                                        SIGHTSEERS wurde mit dem Palm Dog Award ausgezeichnet (Auszeichnung für den besten Filmhund). Der Hund ist nett, aber nix besonderes.

                                        NATURAL BORN KILLERS auf britisch.

                                        Leider auf Prime nur in deutscher Synchro verfügbar.

                                        Der Film hat seine Momente, ist aber wenig originell. Muss man nicht gesehen haben.

                                        Low Budget: ca. 1,5 Mio € (IMDB)

                                        https://boxd.it/pX9xC

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                                        • 4 .5

                                          Aus Italien kommen einige wahnsinnig kitschige und für mein Empfinden auch irgendwie unsinnige Kinder-Tierfilme. Vom Regisseur Brando Quilici kenne ich noch MIDNIGHT SUN. Da trifft ein Jugendlicher einen kleinen Eisbären und will ihn „retten“. Der Film gefiel mir trotz des Kitsches einigermaßen gut, auch wegen der schönen Naturaufnahmen und ich hatte ihn mit 6,5 bewertet.

                                          Hier rettet ein ungefähr 12,13jähriger Junge einen kleinen Tiger vor Wilderern in Nepal und macht sich zu Fuß mit dem Tiger auf in seine Heimat Kathmandu. Auf dem Weg trifft er verschiedene Leute die ihm helfen. Dicht auf den Fersen sind die Wilderer, die den kleinen Tiger verkaufen wollen (Als ob der so viel wert wäre. Wie wir spätestens seit TIGER KING wissen, lassen die sich problemlos in Gefangenschaft züchten).
                                          Die Bilder von der Natur, den Tigern (es sind verschiedene) und dem Jungen sind recht schön anzusehen, aber dass man so tut als wäre so ein kleiner Tiger ein Haustier, finde ich nicht so ganz gut gelungen. Auch dass die indigenen Nomaden, auf die er trifft, sich über den Anblick des Tigers freuen, halte ich für nicht sehr wahrscheinlich.
                                          An einer Stelle wird der Film unfreiwillig komisch: Als die Leiterin des Waisenhauses entdeckt, dass ihr Koch mit den Wilderern unter einer Decke steckt, fragt sie ihn empört: „How could you do something like this?“ Seine Antwort: „I needed money.“
                                          Zumindest kommt man dann noch in den schneebedeckten Himalaya: https://boxd.it/3Maow

                                          Drehbuch und vor allem Dialoge sind eher mäßig und damit ist DIE LEGENDE VOM TIGERNEST höchstens für Kinder bis 8,9 Jahre empfehlenswert. Diese lernen dann aber immerhin, dass es in anderen Ländern sehr anders zugeht, als in Europa und die Leute da auch sehr anders aussehen.

                                          https://boxd.it/eUmE2

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                                          • 5

                                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #9

                                            Park Chan-wook wurde für die beste Regie ausgezeichnet.

                                            MP-Vorhersage: 7 Punkte

                                            DIE FRAU IM NEBEL hat mich nicht erreicht, auch wenn ich den Film definitiv nicht schlecht finde. Aber eben auch nicht wirklich gut. Ein Kriminalfall und ein Kommissar, der sich mit der Mordverdächtigen verwickelt.

                                            Ich habe nach einiger Zeit die Aufmerksamkeit verloren und deshalb dann auch den roten Faden.

                                            Mein 7. Film von Park Chan-wook. Einige seiner Werke gefallen mir herausragend gut, einer richtig schlecht und einer mittelmäßig.
                                            SYMPATHY FOR MR. VENGEANCE (2002) – 6,5 Punkte
                                            OLDBOY (2003) – 7 Punkte
                                            LADY VENGEANCE (2005) – 8,5 Punkte
                                            I'M A CYBORG BUT THAT´S OK (2006) – 9 Punkte
                                            DURST (2009) – 3 Punkte
                                            DIE TASCHENDIEBIN (2016) – 9 Punkte

                                            https://boxd.it/cQ55I
                                            https://boxd.it/pX9xC

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                                              Danke an cine, der mich auf den Autorenfilmer John Sayles, der seine Filme auch selbst produziert, aufmerksam gemacht hat!

                                              Eigentlich hatte ich diesen Film u.a. auch deshalb ausgewählt, weil ich zur Abwechslung mal keine UT lesen wollte. Aber obwohl Sayles Ami ist, ist die OV hier in Spanisch. Also doch wieder UT....^^

                                              Versöhnt wurde ich aber durch die skurrile, schwarzhumorige, gesellschaftskritische Geschichte: Ein kürzlich verwitweter Arzt aus der Oberschicht eines namenlosen südamerikanischen Landes zieht los um seine ehemaligen Studenten in verschiedenen Indio-Dörfern zu besuchen. Er gerät in einem absurden und recht gefährlichen Albtraum. Die Geschichte ist unterhaltsam erzählt und gleichzeitig prangert sie viele Themen wie Korruption, soziale Ungerechtigkeit, Kriminalität, (para-)militärische Organisationen, Unterdrückung der Indios usw. an.

                                              Von Sayles kenne ich:
                                              THE BROTHER FROM ANOTHER PLANET (1984) - 8 Punkte
                                              CASA DE LOS BABYS (2003) - 8 Punkte
                                              LIMBO (1999) - 7,5 Punkte
                                              PASSION FISIH (1992) - 7 Punkte
                                              AMIGO (2010) - 6 Punkte
                                              SUNSHINE STATE (2002) - 6 Punkte
                                              THE SECRET OF ROAN INISH (1994) - 6 Punkte

                                              https://boxd.it/jrTey

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                                              • Toll! Danke für die superschnelle Auszählung! Mit Platz 1-4 bin ich sehr einverstanden.

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                                                • 4 .5
                                                  EudoraFletcher68 26.11.2023, 08:14 Geändert 26.11.2023, 08:50

                                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #8

                                                  LA FAMIGLIA war für die Goldene Palme nominiert und außerdem auch noch für einen Oscar.

                                                  Wie der Titel schon sagt, handelt es sich um ein italienisches Familienepos – Leider für mich großteils uninteressant. Auch weil es sich um eine Familie aus der Oberschicht handelt. Gesittete Personen, die sich kleine Streiche spielen oder Konflikte haben. Ich konnte weder mit den Protagonisten, noch mit der Geschichte (die letztlich kaum vorhanden ist, man sieht einfach nur den verschiedenen Familienmitgliedern bei ihrem Leben über die Generationen hinweg zu) noch mit den Eigenheiten (Drillinge) viel anfangen. Für mich vor allem ermüdend. Und das Ganze noch in Überlänge (127 Minuten).

                                                  Das ist kein schlechter Film und ich kann z.B. die schöne Ausstattung im Haus der Familie anerkennen. Und die schönen Bilder insgesamt. Die Darsteller sind in Ordnung, aber die Inszenierung mir zu theaterbühnenartig. Eigenartig, dass z.B. bei den Familienzusammenkünften alle einander aussprechen lassen und es 100% gesittet zugeht.

                                                  https://boxd.it/eUmE2
                                                  https://boxd.it/pX9xC

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                                                    EudoraFletcher68 26.11.2023, 08:12 Geändert 26.11.2023, 11:43

                                                    Zu Beginn erfährt man, dass der Film heimlich, ohne Wissen oder Förderung der Regierung Aquino produziert wurde. Es wird geschrieben, dass der Film auf Tatsachen basiert und nur Namen und Örtlichkeiten geändert wurden.

                                                    Eine Restauration wäre wünschenswert. So ist die Bildqualität leider bescheiden. Warum kümmern sich die Franzosen da nicht drum (War zumindest eine französische Produktionsfirma beteiligt)?

                                                    Es handelt sich um ein Zeitdokument, einen sozialkritischen, sehr rohen Film, mit dem ich erst einmal nicht ganz so viel anfangen konnte, wie mit anderen Werken Brockas. Da müsste ich mich wohl mehr mit der Aquino-Regierung auskennen und was da genau los war. Auf jeden Fall gibt es Terror-Anschläge und Kämpfe zwischen Militär, selbst ernannten Milizen, Todesschwadronen, Rebellen und Zivilisten, die zu Rebellen erklärt wurden.

                                                    Die politische Situation hat Parallelen wie zum Zeitpunkt der letzten Wahlen: Man war endlich den Diktator Ferdinand Marcos losgeworden und hatte große Hoffnung auf eine demokratische Regierung. Dann kommt es zur Desillusionierung.

                                                    Sehr gut gefallen hat mir ein kleiner Nebenschauplatz: Die Auseinandersetzung zwischen der Frau und dem Aktivisten, der sich von den Frauen bedienen lassen will und den Widerspruch zu seinem Kampf für Menschenrechte und Gerechtigkeit nicht bemerkt.

                                                    Für die Filipinos selbst ist das wohl ein sehr wichtiger Film, der starke Emotionen induziert, entnehme ich den Kommentaren auf Letterboxd. Viele schreiben, dass sich seitdem nichts geändert hat in ihrem Land! Dies hat mich dann mehr für FIGHT FOR US eingenommen.

                                                    Je länger er lief, desto mehr hat er mich erreicht, trotz der schlechten Bildqualität. Vor allem ab Minute 85ff, da sind ein paar Szenen, in denen sich der gesamte Schmerz und die ohnmächtige Wut widerspiegeln, die Lino Brocka gefühlt haben muss, über die gesellschaftspolitische Situation in seinem Land.

                                                    7 Punkte für den Film an sich und 1 Extra-Punkt für die Relevanz.

                                                    Folgende Filme von Lino Brocka habe ich bis jetzt gesehen:
                                                    Manila (1975) - 9 Punkte
                                                    Weighed But Found Wanting (1974) - 9 Punkte
                                                    Tatlo, Dalawa, Isa (1974) – 9 Punkte
                                                    Macho Dancer (1988) - 9 Punkte
                                                    Cain at Abel (1982) - 9 Punkte
                                                    Insiang (1976) - 8,5 Punkte
                                                    Jaguar (1979) - 7,5 Punkte
                                                    Bayan ko: Kapit sa patalim (1984) - 6,5 Punkte
                                                    Maging Akin Ka Lamang (1987) - 5,5 Punkte
                                                    Gumapang Ka Sa Lusak (1990) - 5,5 Punkte

                                                    https://boxd.it/bZCw2
                                                    https://boxd.it/jrTey

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