EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 01.02.2024, 06:31 Geändert 01.02.2024, 09:43

    Dokus über Reinhold Messner gibt´s schon einige und einige herausragend gute:
    GASHERBRUM (1985)
    DURCH DIE HEIMAT DES EISES UND DER STÜRME (1990)
    EVEREST UNMASKED (1978)
    MESSNER (2012)

    Und einige weniger gute, wie NANGA PARBAT (2010) oder MESSNERS HIMALAYA (2016)

    Nun hat also Messner selbst eine weitere Doku hinzugefügt über seine Erlebnisse am Nanga Parbat und über den tödlichen Unfall seines Bruders Günther. Den Mehrwert kann ich nicht erkennen. Die Inszenierung ist konventionell-spießig. Dazwischen dann kitschige Musik und ein biederer Hintergrundsprecher. Grusel!

    Messner ist einer der größten Bergsteiger, aber ganz bestimmt kein guter Filmemacher. Das sage ich, obwohl ich ihn als Typ echt sympathisch finde. Langweilig sind auch seine eingespielten Berichte. Wahrscheinlich war es ihm wichtig, nochmal seine Sicht auf den Unfall seines Bruders kund zu tun, weil Kollegen von ihm ihm nachsagen, dass er seinen Bruder mehr oder weniger absichtlich zurück gelassen hat.

    Noch bis zum 24.3.2024: https://www.arte.tv/de/videos/099607-000-A/nanga-parbat/

    https://boxd.it/egJW4

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      EudoraFletcher68 31.01.2024, 06:47 Geändert 31.01.2024, 10:41

      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #75

      Abgesehen davon, dass Tim Robbins als bester Darsteller und Robert Altmann als bester Regisseur ausgezeichnet wurden, war der Film auch für drei Oscars nominiert.

      Es fängt etwas mühsam an, wie eine Milieustudie der Hollywood-Akteure, lauter Laber-Wichtigtuer. Aber dann verändert sich der Film und wurde doch spannend. Ein Producer kriegt Droh-Karten geschrieben und bringt sich selbst in Schwierigkeiten. Ein Mord passiert. Die Polizei ermittelt. Filme werden gedreht. Plots werden gepitcht. Der Protagonist wird verfolgt und fühlt sich bedroht.

      Schön fand ich, dass einer der Charaktere ins Kino geht und sich FAHRRADDIEBE ansieht. Ansonsten hatte ich den Eindruck, dass hier viele reale Figuren und reale Filmproduktionen angedeutet werden, die ich aber großteils nicht erkannte, weil ich mich mit Hollywood nicht auskenne. Eine Referenz zu einem meiner Lieblingsfilme, DEAD MAN WALKING glaube ich erkannt zu haben. Allerdings mit einer anderen Protagonistin. Der Auftritt von Bruce Willis ist einfach total genial!

      THE PLAYER hat, besonders am Anfang, echte Längen. Aber dann entwickelt er sich zu einem spannenden Film über Hollywood. Es gibt eine skurrile Szene am Polizeirevier. Nicht einmal in meinen kühnsten Träumen kann ich mir vorstellen, dass so ein Gespräch über Tampons zwischen zwei Kommissarinnen geführt werden könnte, wenn noch ein paar Männer anwesend sind. Aber vielleicht ging es darum, den Verdächtigen nervös zu machen, was dann auch das Ergebnis der Interaktion ist.
      Der Schluss ist super, dafür gibt´s noch einen halben Punkt extra.

      Fazit: Man sollte während der Autofahrt keine Pakete aufmachen, die man von Fremden bekommt und auf denen steht, „nicht vor Weihnachten zu öffnen“.

      https://boxd.it/fre42
      https://boxd.it/pX9xC

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      • 6
        EudoraFletcher68 31.01.2024, 06:45 Geändert 31.01.2024, 08:24

        3 Teiler auf Arte

        Bis 20.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/085374-001-A/im-hohen-norden-geboren/
        Bis 22.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/085374-002-A/im-hohen-norden-geboren/ ???
        Bis 22.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/085374-003-A/im-hohen-norden-geboren/

        Hübsche Doku über verschiedene Tierarten des Polarkreises. Nichts Außergewöhnliches, bzw. nichts, was ich nicht schon woanders gesehen habe, aber trotzdem schön gemacht.

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          EudoraFletcher68 30.01.2024, 06:02 Geändert 30.01.2024, 10:24

          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #74

          TRE PIANI war für die Goldene Palme nominiert.

          Es werden drei Geschichten parallel erzählt (3 Etagen eben):
          Eine Frau bekommt ein Baby, ihr Mann ist nicht da, weil er vermutlich auf einer Erdölplattform arbeitet. Von ihr bekommt man in den ersten 30 Minuten am wenigsten mit, das ändert sich dann aber. Die Frau bekommt eine Baby-Schaukel von ihrem Schwager. Der Mann ist aber mit seinem Bruder verkracht und will nicht, dass sie die Schaukel verwendet. Die Geschichte nimmt einen Verlauf, der einesteils erwartbar gewesen ist, andernteils auch gar nicht.

          Die Eltern einer ungefähr 8jährigen Tochter lassen ihre Nachbarn, ein altes Ehepaar gelegentlich auf die Tochter aufpassen. Der Tochter fällt auf, dass der Mann anfängt alles zu vergessen. Eines Tages ist die Tochter mit dem Mann verschwunden, die Eltern machen sich große Sorgen, es ist schon dunkel. Da hat der Vater eine Idee, wo sie sein könnte. An einer bestimmten Stelle im Park, zu der er häufig mit seiner Tochter geht. Dort läuft er hin und sieht den alten Mann weinend auf der Erde liegen, mit dem Kopf im Schoß des Mädchens. Er hat sich in die Hose gemacht. Das Mädchen ist wohl auf und macht sich hauptsächlich Sorgen um den alten Mann. Hinterher steigert sich der Vater immer mehr in die Fantasie hinein, dass der Mann die Tochter sexuell missbraucht haben könnte. Die Geschichte entwickelt sich seltsam, dramatisch und schließlich absolut genial, denn es wird deutlich, dass ...

          ANFANG SPOILER
          ... der Vater seine eigenen Impulse auf den Nachbarn projiziert hat. Ausgezeichnete Darstellung eines sehr häufigen Abwehrmechanismus in solchen Fällen: Projektion.
          ENDE SPOILER

          Der ungefähr 18jährige Sohn eines anderen Paares fährt betrunken eine Frau über den Haufen und knallt dann in das Haus der anderen Familie hinein. Seine Eltern sind Richter. Wird der Sohn ins Gefängnis kommen und wenn ja, für wie lange? Und was bedeutet das für die Familie und die Beziehungen zueinander? Dies erfahren wir im Verlauf des Films. Auch diese Geschichte nimmt eine ungewöhnliche Wendung, die mir sehr gut gefallen hat.

          Empfehlung für Freunde von sich langsam entwickelnden Geschichten ungewöhnlichen Inhalts.

          https://boxd.it/eUmE2
          https://boxd.it/pX9xC
          https://boxd.it/jrTey

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            EudoraFletcher68 30.01.2024, 06:01 Geändert 30.01.2024, 11:24
            über Doi Boy

            Ein junger Typ, der aus Myanmar nach Thailand geflüchtet ist, jobbt als Prostituierter in einem Nachtclub. Dort bekommt er auch einen neuen Namen, Sorn, weil sein alter zu gängig ist. Er versucht, Geld zusammen zu kriegen, um einen Pass zu bekommen. Er findet schnell eine Freundin, die in einer anderen Bar auch als Prostituierte arbeitet. Wegen Covid müssen die Bars für mindestens 2 Wochen schließen. Das ist natürlich ein Problem für die Menschen, die alle in prekären Verhältnissen leben. Sorn verdingt sich mit einem Kumpel als Tagelöhner. Anscheinend läuft es an vielen Orten der Welt so ab: Junge arbeitslose/illegale Männer warten an einer bestimmten Ecke. Es kommen Leute mit Pickups vorbeigefahren und rufen raus: Ich brauche 2 Mann als Schreiner/Gärtner usw., woraufhin einige der Männer in den Wagen springen und ab geht´s. Wenn Sie Glück haben, ist es ein ehrlicher Mensch, der sie nach ihrer Arbeit bezahlt und zurückbringt, wenn sie Pech haben, gibt´s kein Geld und sie müssen selbst schauen, wie sie wieder zurückkommen. Ganz blöd ist es, wenn man, so wie es Sorn ergeht, von der Polizei wegen Schwarzarbeit verhaftet wird. Auf dem Polizeipräsidium trifft er einen Beamten, der ein Kunde von ihm ist. Er schlägt ihm ein Geschäft vor: Sorn soll ihn und einen Kumpel als Guide nach Myanmar in seinen Heimatort bringen. Sorn will das eigentlich nicht, weil er befürchtet, nicht mehr zurück nach Thailand zu kommen. Der Film entwickelt sich zu einer Art Politthriller, den ich nur zum Teil verstanden habe.

            Es gibt im letzten Drittel zu viele Szenen, die mir zu dunkel waren. Deshalb: https://boxd.it/fMWoC

            Insgesamt für mich kein richtig guter Film, obwohl das Thema Potenzial gehabt hätte. Die englische Synchro ist schlecht, weshalb ich nach 10 Minuten auf OmU umgeschaltet hatte. Zu glatt und zu unauthentisch ist die Inszenierung. Die Darsteller sind ok.

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              EudoraFletcher68 29.01.2024, 06:39 Geändert 29.01.2024, 07:05

              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #73
              Der Film war für die Goldene Palme nominiert und Regisseur Nanni Morretti erhielt die Auszeichnung bester Regisseur. Er hat auch das Drehbuch geschrieben und die Hauptrolle gespielt. So was mag ich oft!

              Was an CARO DIARIO schon einmal entzückend ist, ist dass der Film in Rom und auf Lipari, Alicudi, Stromboli und Panarea (Liparische Inseln) spielt! Lipari und Panarea kenne ich und Rom sowieso.

              Was mir spontan gleich zu Beginn auffällt, ist die Musik – gefällt mir sehr gut! Zumindest im 1. Kapitel.

              1. Kapitel: Der Protagonist ist ein junger Typ, der auf seiner Vespa durch das leere Rom fährt und darüber nachdenkt, dass Rom im Sommer eben leer ist und nicht mal die Kinos offen hätten. Außer Sexfilmen könne man nur sowas sehen wie HENRY: PORTRAIT OF A SERIAL KILLER. Den kenne ich auch. Später erfahren wir, dass FLASHDANCE sein Leben verändert hat. Er hält immer wieder an und redet die Leute an. Er labert einfach irgendwelche Leute auf der Straße an. Und dann taucht überraschend Jennifer Beal (alias Bette Porter aus THE L-WORD) auf, die mit ihm auch eine kleine Unterhaltung führt. Sie hat in FLASHDANCE mitgespielt, was unseren Mann freut. Seiner Rundfahrt durch Rom unterbricht er mehrmals um ins Kino zu gehen. Beide Filme kenne ich nicht. Dann macht er sich Gedanken über Pasolini.

              2. Kapitel: Der Vespa-Fahrer ist nun auf einer Fähre nach Lipari, wo er einen Freund besuchen und auch an einem Projekt arbeiten möchte. Nun wird auch etwas klarer, was den Protagonisten überhaupt antreibt (Verrate ich aber natürlich nicht). Witzig fand ich die Szene wie er mit unheimlich viel Papier auf dem Deck der Fähre sitzt. Am Hafen geht er ins Café und bestellt sich einen frisch gepressten Orangensaft und ein belegtes Brot mit Tomaten und Mozzarella. Im Fernseher läuft ein Musikvideo, das ihm sehr gut gefällt. Mit seinem Freund redet er dann über Hans-Magnus Enzensberger. Wieder ein BING in meinem Gehirn. DER KURZE SOMMER DER ANARCHIE über den spanischen Bürgerkrieg war eine Weile eins meiner favorisierten Bücher. Bis Enzensberger dann als einer der ersten 1994 über die Gefahren der Migrationsbewegungen schrieb - da wurde er mir unsympathisch. Rückblickend war der Mann hellsichtig. Zusammen mit dem Freund fährt er dann noch weiter nach Salina und von dort nach Stromboli. Und von dort aus nach Panarea, wo sie nur sehr kurz bleiben. Weiter geht es nach Alicudi, wo man nur mit Hilfe eines Esels sein Gepäck zu seiner Unterkunft bringen kann, denn dort gibt es keine Straßen oder Autos.

              3. Kapitel: Dazu nur soviel: Es hat andere Stimmung als die anderen beiden Kapitel. Ich finde das fast ein bisschen gemein. Trotzdem gleichzeitig auch skurril-komisch. Es hat dann sogar im Nachhinein dazu geführt, dass ich meine Wertung noch etwas erhöhte. Denn obwohl hier etwas anderes passiert, wiederholt sich doch das übergeordnete Thema des Films – RAFFINIERT! Ich liebe es!

              Die ersten zwei Kapitel sind ein perfekter Guter-Laune-Film! Mir tun alle leid, die das nicht teilen können. Das 3. Kapitel ist brutal und im ersten Moment dachte ich, dass ich es vielleicht lieber nicht im Anschluss an die anderen zwei gesehen hätte, auch wenn es genauso gut wie die anderen beiden ist. Jedoch hatte mich der Inhalt brutal aus meiner guten Laune rausgehauen. Aber dann entwickelt es sich doch so genial, dass ich nochmal begeistert bin.

              CARO DIARIO punktet hauptsächlich durch die Atmosphäre und die hintergündige Ironie. Die Bilder sind superschön!!

              https://boxd.it/eUmE2
              https://boxd.it/pX9xC
              https://boxd.it/jrTey

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                EudoraFletcher68 29.01.2024, 06:35 Geändert 29.01.2024, 07:31
                über Asbest

                Kida Khodr Ramadan als Regisseur funktioniert nicht, obwohl einige der Darsteller aus 4 BLOCKS mit dabei sind.

                Produzentin und Autorin Katja Eichinger hat keinen Peil von Authentizität. Die Darsteller agieren großteils peinlich, aber vor allem die Inszenierung ist lächerlich und alles wirkt mega-unecht.

                Nach 1 Folge bin ich raus – das ist einfach nur peinlich! 3 Punkte, weil ich nur 1 von 6 Folgen gesehen habe. Ansonsten wäre die Wertung wahrscheinlich noch tiefer.

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                • 8
                  EudoraFletcher68 28.01.2024, 08:19 Geändert 28.01.2024, 10:04

                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #72

                  BLACK RAIN (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film von Ridley Scott aus dem selben Jahr) war für die Goldene Palme nominiert und wurde mit dem Technical Grand Prize und dem Prize of the Ecumenical Jury - Special Mention geehrt.

                  Der Film handelt von dem Einschlag der Atombombe in Hiroshima am 6. August 1945. Zuerst sieht man die unmittelbaren Folgen, dann gibt es einen Zeitsprung für die Protagonisten und die Welt scheint wieder in Ordnung zu sein. Aber das sieht natürlich nur so aus. Es folgen Rückblenden und im weiteren Verlauf sieht man die schweren Schäden, die die Bombe bei den Menschen hinterließ. Die gefasste und nüchterne Art, wie die Japaner überwiegend mit der Situation umgehen, ist neben dem Horror der vielen toten Menschen irritierend, bzw. erzählen sich die Opfer gegenseitig, was sie erlebt haben und wenn man sich auf den Film einlässt, dann wird einem das bald schon unerträglich. Die humpelnden und schlurfenden Opfer erinnerten mich kurz mal an TWD, was ich auch ganz fürchterlich fand.

                  Dann gibt es ein eine längere Phase in der manifest nicht viel passiert, die ich aber aufgrund der sehr stimmungsvollen und ästhetischen Bilder sehenswert finde. Außerdem wird hier halt der sehr langsame Prozess des Krankwerdens der Strahlenopfer sichtbar. Ich war doch erleichtert, als der Film zu Ende war.

                  Die sw-Bilder sind ganz hervorragend!

                  Danke an cine für Empfehlung und Hilfe beim Finden.

                  https://boxd.it/5eyv2
                  https://boxd.it/h0Ene
                  https://boxd.it/pX9xC
                  https://boxd.it/jrTey

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                  • 4

                    MP-Vorhersage: 7

                    Eine Billy Willer-Komödie in einem deutschen (anfangs dachte ich, es sei ein russisches) Straflager? Hm. Kann nicht ganz nachvollziehen, warum STALAG 17 8 Punkte auf IMDB hat. Für mich passt der typische Wilder-Komödien-Stil nicht zu dem schweren Thema. Das hätte ich noch akzeptieren können, wenn der Film ausreichend Unterhaltungswert gehabt hätte.

                    Erschwerend kommt hinzu, dass ich den Humor gar nicht lustig finde. Und damit steht oder fällt vermutlich die Begeisterung für STALAG 17. Der Film vereint einige Elemente, die ich an Filmen aus den 1950ern nicht mag: Steife, biedere Inszenierung, Erzählonkel im Hintergrund, pseudolustige Charaktere und Dialoge, theaterbühnenartiges und teilweise grenzwertiges Schauspiel. Ein paar Slapstick-Szenen á la Charlie Chaplin.... Hm..... Extrem albern das Ganze. Schade.

                    Ich habe mich durch den Film gequält in der Hoffnung, dass ich irgendwann noch dahinterkomme, was hier so genial ist.

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                    • 7 .5

                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #71

                      IN MY ROOM war nominiert für Un Certain Regard Award.
                      Es handelt sich um einen Autorenfilm, für mich oftmals ein Pluspunkt.

                      Ein nicht sehr sympathischer Typ arbeitet als Kameramann bei einem Fernsehsender. Dies ist so inszeniert, dass man anfangs fast den Eindruck hat, eine Doku zu sehen. Er hat seine Aufnahmen verbockt und bekommt Ärger. Später nimmt er aus der Disco eine junge Frau nach Hause, die sich dann aber gegen Sex und Übernachtung bei ihm entschließt. Am nächsten Tag fährt er seine sterbende Oma besuchen.
                      Dann in Minute 38 passiert etwas Unerwartetes (wenn man nicht schon vorher die Zusammenfassung gelesen hat. Ich verstehe echt nicht, was der Sinn dahinter ist, einen wesentlichen Aspekt des Films zu spoilern. Für mich ist der größte Filmgenuss, einen Film anzusehen, über den ich nichts weiß und dann Glück zu haben, dass mir der Film mindestens gut gefällt. Dafür nehme ich dann auch gerne einige Gurken in Kauf. Andere Leute wollen vorher den Plot ganz genau wissen, überlegen sich dann, ob sie die Geschichte „interessiert“ und entscheiden so, ob sie sich den Film dann ansehen oder nicht. Für mich unbegreiflich....), was den Film interessanter für mich machte, denn bis dahin hatte ich das Empfinden ein etwas mühsames deutsches Drama zu sehen. Jedenfalls schläft der Kameramann erstmal eine Nacht drüber und macht am nächsten Morgen etwas ziemlich Seltsames. Er stellt sich auf seine veränderte Situation ein und macht keinen unzufriedenen Eindruck. Mit der Zeit wurde er mir dann auch sympathischer, was gut war, denn lange hat man es nur mit ihm zu tun.

                      Zu einer höheren Bewertung kommt es von meiner Seite nicht, weil IN MY ROOM doch auch schon einige Längen hat. Ich hätte mir gewünscht, die beiden Protagonisten hätten sich öfter auch mal über das Naheliegende unterhalten.

                      https://boxd.it/pX9xC

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                      • 8 .5

                        Danke an OUROBOROS für die Erinnerung an diese wunderschön bebilderte Grönland-Doku, die auf ARTE leider von 90 auf 52 Minuten runter gekürzt wurde.

                        Wir lernen einen Jäger aus Tasiilaq, Grönland kennen. Er geht mit seinem Hundeschlitten zum Fischen und baut dann ein Iglu.

                        Positiv ist mir hier die Musik aufgefallen, die mich sonst bei Naturdokus oft eher stört. Außerdem fand ich es auch gut, dass man den Inuit erzählen lässt und nicht, wie sonst häufig, ein neutraler Hintergrundsprecher am Werk war.

                        Wer einfach nur mal fantastische Aufnahmen aus Grönland sehen möchte und einen Einheimischen bei seinen Verrichtungen in der Natur beobachten möchte, dem sei diese Doku wärmstens empfohlen!

                        Noch bis zum 13.2.24: https://www.arte.tv/de/videos/101377-000-A/groenland-das-letzte-iglu/

                        https://boxd.it/ffOsK
                        https://boxd.it/5mzAI
                        https://boxd.it/bbGPi
                        https://boxd.it/2sMNK

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                        • Was sind die Kriterien für die Liste? Morde in Großstädten verbunden mit Menschen, die durch dieselbe irren?

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                            EudoraFletcher68 26.01.2024, 11:17 Geändert 26.01.2024, 11:21

                            Gibt es in Gévaudan, Frankreich einen Puma? Einige Indizien sprechen dafür. Andererseits könnten die Spuren im Schnee auch von Luchsen stammen. Aber wer hat ein Pferd einer Frau so übel zugerichtet? Das Dokumentarfilmteam macht sich auf die Suche.

                            Nur noch bis zum 29.1.24: https://www.arte.tv/de/videos/077352-000-A/der-unsichtbare-puma/

                            https://boxd.it/eqWoY

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                            • 7 .5
                              EudoraFletcher68 26.01.2024, 06:43 Geändert 26.01.2024, 11:23

                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #70
                              QUELLE DER FRAUEN war für die Goldene Palme nominiert.

                              MP-Vorhersage: 7,2

                              Läuft bei Prime für 0,99 € (leider in deutscher Synchro). Diese schafft es erfreulicherweise nicht, die Atmosphäre und das Lokalkolorit zu überdecken.
                              Es handelt sich um die Adaption der Sage von Lysistrata von Aristophanes. Ich kenne sonst noch die Adaption von Spike Lee CHI-RAQ, die mir mittelmäßig gefallen hat.
                              Während es in dem Originalstück darum geht, dass die Frauen die Männer dazu zwingen wollen, aufzuhören, sich gegenseitig zu bekriegen, beschließen die Frauen eines nordafrikanischen Dorfs in einen Sex-Streik zu treten, um die Männer dazu zu bringen, das Wasser von einer weit entfernten Wasserstelle zu holen. Bisher haben die Frauen das Wasser selbst getragen, aber da der Weg weit und gefährlich ist, kommt es dabei zu vielen Unfällen und Fehlgeburten. Das möchten die Frauen nicht mehr hinnehmen. Doch die Männer nehmen das nicht so ohne weiteres hin, dass die Frauen sich sexuell entziehen wollen und machen das, was Männer spontan oft machen: Sie wenden Gewalt an. Gut gefallen hat mir die enthaltene Selbstironie. Z.B. der kleine Vortrag des Imams über das Schlagen von Frauen und Kindern.

                              Die Bilder sind recht ansehnlich. Die Locations sind gut gewählt und für Ausstattung und Kleidung hat man sich mit Sicherheit Mühe gegeben.

                              Je länger der Film lief, desto besser gefiel er mir.

                              https://boxd.it/pX9xC
                              https://boxd.it/eqWlK

                              27
                              • 5 .5

                                Ich habe nie Computerspiele gespielt, dafür bin ich wohl 5-10 Jahre zu früh geboren.

                                Später hab ich mal ein paar Versuche gestartet, bin aber nie rein gekommen. Darüber bin ich nicht traurig, denn diese Spiele scheinen mir große Zeitfresser zu sein. Jedenfalls kenne ich mich nicht aus damit und beurteile die entsprechenden Filme oder Serien als Spiele-Laiin.

                                OFFLINE – DAS LEBEN IST KEIN BONUSLEVEL ist überraschend unterhaltsam gewesen. Auch die beiden Protagonisten, ein Nerd und eine junge Frau mit blauen Haaren sind gut geschrieben und auch sympathisch. Die beiden Schauspieler finde ich auch nett. Der Plot hat mir auch gefallen – Somit ist der Film ganz ok, für das was er ist. Ich hatte echt nicht viel erwartet.

                                Und dann noch in einer kleinen Nebenrolle KIDA KHODR RAMADAN als Gehilfe des Bösewichts.

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                                • 7 .5
                                  EudoraFletcher68 25.01.2024, 06:45 Geändert 25.01.2024, 08:06

                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #69

                                  ABTEIL NR. 6 war u.a. für die Goldene nominiert, Regisseur und Autor Juho Kuosmanen wurde mit dem Grand Prix ausgezeichnet und von der ökumenischen Jury speziell erwähnt.

                                  Eine finnische Archäologie-Studentin fährt mit der Transsib von Moskau ins arktische Murmansk. In ihrem Abteil ist ein grauenhafter Russenproll, der ihr zwischen die Beine fasst, säuft und flucht. Zuerst will sie fliehen und bei der nächsten Gelegenheit zurück nach Moskau zu ihrer Freundin fahren, aber dann überlegt sie es sich doch anders und traut sich wieder zu dem Trottel ins Abteil. Wenig überraschend kommen sich die zwei ungleichen Charaktere näher. Unterhaltsam und interessant mach den Film nur das wie, die seltsamen Orte an denen sie vorbeikommen und die beiden Protagonisten an sich. Der russische Trottel entpuppt sich dann doch noch als Sympathieträger.

                                  Für mich war das ein überraschender kleiner Gute-Laune-Film.

                                  Die Kamera ist sehr gut und mal wieder hat es jemand (J-P Passi) geschafft, dass man bei Nachtaufnahmen auch noch was sieht: https://boxd.it/j79eC

                                  Alles ist voll Schnee, aber der ist die meiste Zeit nicht extra toll inszeniert, sondern einfach nur da. https://boxd.it/3Maow

                                  Noch bis zum 19.2.2024 (Warum in einem synchronisierten Film das Finnisch dann weder synchronisiert ist, noch UT hat, entzieht sich meiner Kenntnis): https://www.arte.tv/de/videos/092916-000-A/abteil-nr-6/

                                  https://boxd.it/gDz9g

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                                    In Louisiana von einem deutschen Autor und Regisseur gedreht, handelt der Film, angeblich angelehnt an eine wahre Geschichte, von einem Wettbewerb irgendwo in einer texanischen Kleinstadt.

                                    Ein Autohändler bietet einen neuen Pickup-Truck dem Sieger von „Hands on“ an: Wer von einer Gruppe Personen als letzter eine Hand auf dem Fahrzeug hat, gewinnt es. Der Wettbewerb bringt erwartbar alle möglichen negativen Persönlichkeitsanteile und Dynamiken in Gang und gerät dann immer mehr aus den Fugen. Die Eskalation ist typisch amerikanisch und ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es genauso abgelaufen ist.

                                    Parallel wird die Geschichte der Mit-Organisatorin des Wettbewerbs und ihres sozialen Umfelds erzählt.

                                    Gefreut habe ich mich, Carrie Praston (Arlene Bellefleur aus TRUE BLOOD) in der Hauptrolle zu sehen.

                                    https://boxd.it/2rGPe

                                    Nur bis 30.1.2024 in deutscher Synchro: https://www.arte.tv/de/videos/082651-000-A/one-of-these-days/

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                                      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #68

                                      NAZARIN wurde mit der Goldene Palme und dem internationalen Preis ausgezeichnet.

                                      Der katholische Pfarrer Nazarin lebt und arbeitet in einem ärmlichen mexikanischen Dorf. Er nimmt seinen Job und die christlichen Prinzipien sehr ernst, was dazu führt, dass die Kirche ihn nicht mehr haben will. Also legt er sein Gewandt ab und zieht als Bettler durch die Gegend. Er verschenkt sein letztes Hemd in Form seiner Schuhe und vertritt weiterhin die christlichen Werte. Das führt natürlich zu Konflikten mit der Gesellschaft.

                                      Mir hat der Film gefallen, vor allem auch die Geschichte selbst. Vermutlich hat NAZARÍN gesellschaftspolitische und historische Relevanz und die Frage der Realisierbarkeit christlicher Werte ist eine interessante. Es ist auch die Idee, was wohl passieren würde, wenn heute (oder eben in den 1950ern) Jesus wiedergeboren würde. Diese wird bis zum bitteren Ende erzählt. Wahrscheinlich einer der Filme, die man auch aus Bildungsgründen gesehen haben sollte.

                                      https://boxd.it/ekkHQ
                                      https://boxd.it/pX9xC

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                                        Krankenpfleger Paul (Frederick Lau) lernt im Flugzeug eine tolle Stewardess kennen und heiratet sie. Sie bekommen ein tolles Kind, die tolle Frau stirbt und er versucht für seine Tochter Lilly ein guter Vater zu sein. Das ist natürlich aber gar nicht so einfach. Kida Khodr Ramadan hat eine Nebenrolle als Pauls netter Kollege Malik.

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                                          EudoraFletcher68 23.01.2024, 05:56 Geändert 23.01.2024, 14:59
                                          über Mahler

                                          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #67

                                          Der Film war für die Goldene Palme nominiert und Autor und Regisseur Ken Russel erhielt den Technical Grand Prize.

                                          Diesen Film hätte ich mir freiwillig im Leben nicht angeschaut, ein Biopic des Komponisten Gustav Mahler. Ich habe kein Ohr für klassische Musik, auch wenn mir ein paar Stücke gefallen.

                                          Ist aber ein überraschend unterhaltsamer, ungewöhnlich und sehr künstlerisch inszenierter Film, den ich echt gerne gesehen habe.

                                          Der kranke Mahler ist auf einer Zugfahrt mit seiner Frau. Sie unterhalten sich über ihre gescheiterte Ehe und neben der Szenerie im Zug sehen wir in Ausschnitten Momente aus dem Leben des Komponisten inclusive traumatischer Erlebnisse, zum Teil verfremdet (auf eine Art, mit der ich sehr viel anfangen kann). Auch visuell hat mich MAHLER angesprochen. Neben der starken Symbolik, gibt es ein paar Szenen, die einfach entzückend sind, wie z.B. eine Bootsfahrt mit 2 kleinen Mädchen.
                                          Somit kann ich sagen, dies ist einer der Zufallsfunde meines Cannes-Projekts, der sich sehr gelohnt hat, auch wenn ich keine Höchstbewertung vergebe (dazu ist mir der Film dann doch zu künstlerisch und fremd), aber ich könnte mir vorstellen, dass einige MP-Kollegen begeistert sein könnten.

                                          Hervorragend finde ich die Inszenierung seiner Konvertierung vom Judentum zum Christentum und die dazugehörigen Konflikte.

                                          Dicke Empfehlung für Mahler- und Arthouse (Symbolik)-Freunde!

                                          https://boxd.it/pX9x

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                                            Voller Klischees, Kitsch, Leere und flach - aber das ist nicht das schlimmste: Auf den Philippinen gibt es viele sehr schöne Menschen und auch viele großartige Schauspieler und Schauspielerinnen. Wenige gibt es hier davon zu sehen.

                                            Die Welt der Reichen und Schönen – das kann ich eh schon nicht leiden, aber ok, was tut man nicht alles, um sich über die Filmwelt des Landes seiner Wahl zu bilden?
                                            Aufgenommen zum Teil wie ein Werbespot für Schminke, Schampus und Konsum, variieren die Bilder zwischen aufdringlichem Kommerz und Luxus und Blande und nichtssagend.... Dazwischen grauenhafter Gruselkitsch, so wie das philippinische Mainstream-Kino oft inszeniert ist, aber hier hat man es nur noch angedeutet und dazwischen lauter Gadgets, Schmink-Kurse, Klamotten und eine dumme Rache-Story mit pseudo-Gesellschaftskritik (Die böse Antagonistin ist Unternehmerin, hat arme Leute entlassen und Indios von ihrem Land verjagt). Ich empfinde Drehbuch und Umsetzung als schlampig und lieblos.

                                            Regisseur und Autor sind mir unbekannt und werde ich mir höchstens auf meine Negativ-Liste setzen. Auch der Kameramann überzeugt mich nicht.

                                            Typisch für die Auswahl philippinischer Filme auf N**f***. Unterste Schublade.

                                            https://boxd.it/bZCw2

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                                              EudoraFletcher68 22.01.2024, 06:59 Geändert 22.01.2024, 11:28
                                              über Europa

                                              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #66

                                              Der Autorenfilm erhielt den Jury Preis, den Preis für die Technik und für die Best Artistic Contribution.

                                              Lars von Trier finde ich schwierig! Mehrmals habe ich DOGVILLE angefangen und abgebrochen, THE ELEMENT OF CRIME fand ich nur langweilig, den ANTICHRIST auf keine gute Art unangenehm. MELANCHOLIA und NYMPHOMANIAC, Teil 1 sind sehenswert und ein anderes Werk, das ich bisher im Rahmen meiner Cannes-Challenge gesehen habe, hat mir hervorragend gefallen.

                                              Die sw-Bilder mit ein paar wenigen Farbeinsprengseln von EUROPA sind sehr ästhetisch und atmosphärisch, haben mir ausnehmend gut gefallen! Ein deutschstämmiger junger Amerikaner kommt nach Beendigung des 2. Weltkriegs nach Deutschland um Zug-Schaffner zu werden.

                                              Ich habe die Handlung eher nicht verstanden, fand den Film aber dennoch interessant. Übergeordnet geht es wohl um das traumatisierte Deutschland und den naiven Helfer USA. Lars von Trier hat in einigen Filmen sehr schön die Psychodynamik der Identifikation mit dem Täter heraus gearbeitet. Opfer haben immer auch das Potenzial der Täterschaft in sich und Täter können die Schuld nicht einfach abstreifen. Auch wenn die Dialoge etwas hölzern waren, so fand ich sie doch wenigstens anspruchsvoll. Es gibt Gespräche über Krieg und Frieden, Religion, Philosophie...

                                              Die Nachtszenen sind super! https://boxd.it/j79eC

                                              https://boxd.it/9til2
                                              https://boxd.it/pX9xC

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                                                EudoraFletcher68 22.01.2024, 06:58 Geändert 22.01.2024, 06:58

                                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #65

                                                Lars von Trier ist Dauergast in Cannes, MANDERLAY war für die Goldene Palme nominiert.

                                                So habe ich mir die Fortsetzung von DOGVILLE doch zuerst angesehen. Einfach weil meine Abwehr gegenüber DOGVILLE so groß war.

                                                Ich bin grundsätzlich Fan von Autorenfilmen, weil ich den Eindruck habe, dass diese oft stimmiger und aus einem Guss sind. Wenn mir die Welt des Autors/Regisseurs zusagt, gefallen mir dann oft die meisten seiner Filme (Woody Allen, Pedro Almodóvar, Brillante Mendoza, Jim Jarmusch, Wong Kar-wai, Quentin Tarantino, Paolo Sorrentino, Werner Herzog, Wim Wenders, Nuri Bilge Ceylan, Fatih Akin...). Bei Lars von Trier ist es für mich nicht so. Manches gefällt, anderes gar nicht.

                                                Leider mag ich den Stil von MANDERLAY nicht. Ich könnte noch die Bühnenbilder und Attrappen als Stilmittel akzeptieren, aber mich haben weder die Darsteller und ihre Charaktere überzeugt, noch die Interaktionen und Dialoge. Das Stilmittel mit dem Hintergrundsprecher, der alles erklärt, mag ich grundsätzlich nicht. Auch wenn ich anerkennen kann, dass der Sprecher seine Sache gut macht.

                                                Größtes Problem: In einem Film brauche ich vor allem Bilder, die mir etwas geben. Das ist hier absolute Fehlanzeige. Mir ist diese Inszenierung viel zu abstrakt, weshalb ich schlicht und ergreifend gar nichts damit anfangen kann. Auch wofür es nötig ist, den Zuseher mit dem N-Wort zu fluten, kann ich nicht nachvollziehen. Nur um zu Schocken und zu provozieren? Unter diesem Verdacht steht von Trier ja häufiger. Ich verstehe bei MANDERLAY gut, warum das so ist.

                                                Mit DOGVILLE probiere ich es womöglich in 20 Jahren nochmal.

                                                https://boxd.it/9til2
                                                https://boxd.it/pX9xC

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                                                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #64

                                                  Der Film lief “out of Compétition” bei der Closing Ceremony der 64. Film-Festspiele.

                                                  Ich bin echt überrascht! Eine RomCom (igitt!) aus Frankreich (immer schwierig) noch dazu in Form eines Musicals (grusel) – und ich hatte (zumindest in der ersten Hälfte) total Spaß damit! Kommt auf meine Liste: Liebesfilme für Leute, die keine Liebesfilme mögen: https://boxd.it/gdbcI

                                                  Am Ende werde ich noch zum Fan des französischen Films!

                                                  Paris in den 1960ern. Eine junge Frau arbeitet in einem Schuhgeschäft. Sie stiehlt und prostituiert sich, um sich schöne Klamotten leisten zu können. Dann lernt sie einen tollen Mann kennen. Es geht hin und her, und auf und ab, mit ziemlich viel Sex, eingefasst von netten Liedern und schönen Bildern. Der anfangs leichter und auch eher komödiantische Plot entwickelt im Lauf der Zeit Tiefgang und auch traurige Momente. Die Frau wird älter, bekommt eine Tochter, heiratet, lässt sich scheiden usw. Die Tochter wird erwachsen und wir sehen, wie sie ihre Partnerschaften gestaltet.

                                                  https://boxd.it/pX9xC
                                                  https://boxd.it/eqWlK

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                                                    Ein Mann um die 40 ist für ein Jahr heim in ein Kaff nach Nordfriesland gezogen, wo er sich um seine demente Mutter und seinen halb-dementen Vater kümmern will. Die beiden haben eine Gastwirtschaft. Dort gibt es einen Cowboy-Club mit Square-Dance. Ich habe einen Kumpel, der in München auch in so einem Club war und sich über die Kostüme der anderen Mitglieder amüsierte, da diese überhaupt nichts mit realer Cowboy-Bekleidung zu tun haben. So ist es auch hier. Der Cowboy Club fügt sich aber ganz gut in die Szenerie ein.

                                                    Schwierig ist es für den Mann, weil die Mutter ständig wegläuft und sich in dadurch in Gefahr bringt. Der Vater ist mürrisch und abweisend zu ihm. Er hat eine Freundin, die er so gut wie nie sieht, weil er mit den Eltern so beschäftigt ist.

                                                    In kurzen Rückblenden erfahren wir, wie er und seine Peers aufgewachsen sind. Auch von den Leichen im Keller des Dorfes bekommt man etwas zu sehen. Die Welt hat sich verändert und gleichzeitig auch nicht. Er organisiert eine Feier anlässlich der 70jährigen Ehe der Eltern.

                                                    Mir hat MITTAGSSTUNDE sehr gut gefallen. Ich hatte das Empfinden, dass Autorinnen und Regisseur sich entweder sehr gut in diese Szenerie und Atmosphäre eingefühlt haben oder sich dort gut auskennen. Jedenfalls ist die Geschichte sensibel inszeniert, die Dialoge sind glaubwürdig und die Schauspieler sind überzeugend. Was kann man mehr wollen?

                                                    https://boxd.it/5fmLa

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