EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

  • 6 .5

    Mein 5. Film von Ken Loach.
    Bisher sah ich
    I, DANIEL BLAKE – 9 Punkte
    THE ANGEL´S SHARE – 8,5 Punkte
    IT´S A FREE WORLD – 7 Punkte
    LOOKS AND SMILES – 7 Punkte

    Hier geht es um einen jungen Pakistani (2. Generation) aus Glasgow, der eine heimliche Liebesbeziehung mit einer Britin eingegangen ist. Irgendwann sollen er und seine Schwester verheiratet werden. Daraufhin macht er noch eine Reise nach Spanien mit seiner Freundin und offenbart ihr seine Situation. Sehr gut wurde seine Zerrissenheit dargestellt und die Probleme, die aus der Beziehung resultieren. Mich hat AE FOND KISS nicht so stark angesprochen, wie die anderen Werke von Loach. Liegt an der nüchternen Darstellung (auch von den Bildern her) und auch daran, dass ich nicht nachvollziehen konnte, warum die Frau gegen jede Vernunft an der Beziehung zu dem Mann festhält.

    Die letzten 15 Minuten sind dann allerdings sehr intensiv.

    28
    • 6 .5

      Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #152

      DER TAG WIRD KOMMEN erhielt den Un Certain Regard Award und der Hund wurde mit dem Palm Dog ausgezeichnet.

      Ein ziemlich origineller Punker mit einem Hund hat einen biederen Bruder. Oft wirkt es so, als wäre der Hund der Vernünftigste von allen. Als der Spießer-Bruder seinen Job verliert, nimmt der Punker ihn unter seine Fittiche. Das Ganze ist ziemlich absurd und für mich begrenzt lustig. Wenigstens kein langweiliger Laber-Film. Immerhin hat Benoît Delépine das Wesen des Punk verstanden. Das macht DER TAG WIRD KOMMEN dann doch recht sehenswert.

      Was ziemlich gelungen ist, ist Gerard Depardieu in einer kleinen Nebenrolle als Wahrsager (Handleser).

      https://boxd.it/eqWlK
      https://boxd.it/pX9xC

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      • 7
        EudoraFletcher68 13.04.2024, 07:05 Geändert 29.03.2025, 16:56

        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #151

        DER WERT DES MENSCHEN war für die Goldene Palme nominiert, erhielt den Preis der Ökumenischen Jury und Vincent Lindon wurde als bester Darsteller ausgezeichnet.

        Es beginnt wie I, DANIEL BLAKE auf Französisch: Ein offenbar arbeitsloser Mann Ende 50 sitzt beim Arbeitsamt und es wird klar, dass man ihn eine Umschulung machen ließ, die ihm keine Jobaussichten bietet. Jetzt hat er noch 9 Monate Zeit, bevor sein Arbeitslosengeld auf € 500,- monatlich heruntergestuft wird. Er muss sich nun rasch etwas einfallen lassen. Daheim ist seine Frau und sein körperlich behinderter Sohn, der gerade in die 12. Klasse gekommen ist.

        Der Film erreicht bei weitem nicht die Qualität von I, DANIEL BLAKE. Auch wenn DER WERT DES MENSCHEN keinesfalls schlecht ist, so bin ich auch nicht so richtig begeistert.

        https://boxd.it/eqWlK
        https://boxd.it/pX9xC

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        • 6 .5
          über Close

          Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #150

          Regisseur und Autor Lukas Dhont war für die Goldene und für die XXXX Palme nominiert und erhielt den GRAND PRIZE OF THE FESTIVAL.

          Dhont „entdeckte“ seinen Hauptdarsteller Eden Dambrine auf einer Zugfahrt. Der kleine Junge saß vor ihm und sprach mit Freunden, aber Dhont konnte nicht hören, was er sagte, da er selbst Musik hörte. Als er seinen Gesichtsausdruck beobachtete, fand er, dass Eden perfekt zu der Figur passte, und kam auf ihn zu und fragte, ob er an einem Casting teilnehmen möchte. Dambrine sagte sofort Ja und bekam schließlich die Rolle des Leo angeboten.

          Mit diesem Vorwissen ist der Film natürlich etwas Besonderes, auch wenn er mir insgesamt viel zu langatmig war. Der Junge ist ein Naturtalent!

          Man sieht einem Jungen dabei zu, wie er mit seinem Freund rumtollt, in die Schule geht und dort ist, den Freund verliert, bei der Ernte hilft, wieder in die Schule geht und dort ist, einen neuen Freund findet

          Die Bilder lohnen sich sehr! Den Namen Frank van den Eeden könnte man sich merken. Aber obwohl einiges, auch Existenzielles in diesem Film passiert, ist es auf eine Weise inszeniert, dass es mir schwerfiel, mein Interesse an CLOSE aufrecht zu erhalten. Erst die letzten 20 Minuten haben mich mehr erreicht. Woran das liegt, weiß ich nicht so genau. Falls es mir jemand erklären kann, würde ich mich freuen.

          https://boxd.it/pX9xC
          https://boxd.it/txSNa

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          • EudoraFletcher68 08.04.2024, 07:55 Geändert 08.04.2024, 07:55

            Liest sich auf jeden Fall interessant, so dass ich mir den Film mal vormerke. Ich habe mich gefragt, wie Diana ihren Cadillac von Texas nach Italien bekommen hat 😂

            18
            • 6 .5

              Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #149

              Der Film lief 1993 im Rahmen des Special Screening.

              DOGVILLE lässt grüßen. Aber wenigstens gibt´s bunte Kostüme und opulente Ausstattung.

              Wenn ich mir einen Film ansehe, will ich kein Theaterstück sehen. Auch wenn es ein paar Elemente gab, wie den skurrilen und provokanten Humor und interessante Bilder einer dekadenten Gesellschaft, so konnte ich doch besonders in der ersten Hälfte eher wenig mit DAS WUNDER VON MÂCON anfangen. Die zweite Hälfte fand ich dann doch recht sehenswert. Ist ein Film, den man sich mehrmals ansehen könnte (und sollte).

              Es geht um (Un-)Fruchtbarkeit, Christentum, Adel, Glaube, Dekadenz, seltsame Gebräuche und Gewalt.

              So einen Film könnte man heute wahrscheinlich nicht mehr so ohne Weiteres machen.

              Fast interessanter als der Film selbst ist der Hintergrund und die Reaktionen darauf:

              Laut Greenaway war das Verbot der Benetton-Werbeplakate im Vereinigten Königreich, auf welchen Bilder eines blutverschmierten Neugeborenen zu sehen waren, das noch an der Nabelschnur hing, eine Inspirationsquelle für den Film. Greenaway konnte nicht nachvollziehen was so schrecklich an einem Neugeborenen sein soll, während täglich Bilder von Gewalt im Fernsehen gezeigt werden. Er wollte ursprünglich einige Szenen im Kölner Dom drehen, aber wenige Tage vor dem Dreh lief DER KOCH, DER DIEB, SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER im deutschen Fernsehen, woraufhin der Erzbischof den Zutritt verbot. Die US-amerikanischen Verleiher lehnten den Film aufgrund des kontroversen Themas ab und er lief dort anscheinend nie im Kino und wurde auch sonst nicht vertrieben.
              [Quelle: IMDB.]

              https://boxd.it/pX9xC

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              • 7 .5
                über Barbara

                Dieses Werk von Autorenfilmer Christian Petzold habe ich 2 Mal angefangen und abgebrochen. Keine Ahnung warum. Ich war wohl einfach nicht in der richtigen Stimmung...

                Nun habe ich es endlich geschafft. Und verstehe nicht, was das Problem war.

                Atmosphärische Geschichte über eine auf´s Land strafversetzte Ärztin aus der Charité in der DDR der 1980er Jahre. Sie möchte zu ihrem Freund in den Westen, aber die Menschen, die sie in dem Dorf kennen lernt, lösen offenbar das Gefühl von Verbundenheit in ihr aus, was ihr den Schritt schwer macht. Nina Hoss gefällt mir total gut und auch die anderen Darsteller überzeugen. Die Stimmung von gegenseitiger Überwachung, Misstrauen, Mangel und dann wieder Unterstützung und Fürsorge wurde sehr gelungen und durchdacht dargestellt.

                Nur noch bis 18.4.24: https://www.arte.tv/de/videos/044568-000-A/barbara/

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                • 6 .5
                  EudoraFletcher68 07.04.2024, 07:37 Geändert 07.04.2024, 08:17

                  Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #148

                  Der Autorenfilm war für die Goldene Palme nominiert, erhielt den Jury Prize und den Preis der Ecumenical Jury.

                  Ein junger schmächtiger Typ wird gemustert und bewirbt sich bei den Gebirgsjägern. Er träumt davon, in den Himalaya zu kommen, wo sein berühmter Vater 10 Jahre zuvor beim Bergsteigen umgekommen ist. Seine Mutter ist Apothekerin. Ein Bekannter vermittelt ihm einen Job als Elektriker bei einer internationalen Messebaufirma, für die Zeit nach dem Wehrdienst. Mit dieser Firma kommt er nach Indien. Die Szenen aus Mumbai haben mir gut gefallen. 1980 gab´s dort noch keinen Plastikmüll. Wahnsinn in welcher Geschwindigkeit sich das geändert hat. Aber sein Besuch in Indien ist nur ein kurzer Teil des Films und spielt für die Geschichte letztlich keine Rolle.

                  Der junge Mann ist auf der Suche, als seine Mutter erkrankt, was ihn sehr beunruhigt, außerdem stolpert er über Korruption und Betrug. Dann beginnt er sich in Mathematik-Vorlesungen zu setzen. So eine richtige Handlung konnte ich nicht erkennen, es ist mehr so eine Art Sozialstudie oder ein Psychogramm eines eher unauffälligen Polen um 1980 herum. Aus kulturhistorischen Gesichtspunkten durchaus interessant.

                  Die Farbigkeit ist stark gedämpft, tendenziell in Erdtönen gehalten.

                  https://boxd.it/pX9xC

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                  • 6

                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #147

                    MEINE LIEBSTE JAHRESZEIT war für die Goldene Palme nominiert.

                    MP-Vorhersage: 7 Punkte

                    Zufällig unmittelbar nach DIEBE DER NACHT gesehen. Ich war überrascht, noch einmal Catherine Deneuve und Daniel Auteuil in den Hauptrollen zu sehen. Aber hier nicht als schizoider Cop und unglücklich verliebte Professorin, sondern als entfremdete Geschwister, die über die Erkrankung ihrer Mutter notgedrungen wieder in Kontakt kommen. Er ist eine passiv-aggressive und unzufriedene Nervensäge und sie eine nüchterne Rechtsanwältin. Die Mutter spielt die beiden gegeneinander aus.

                    Der Film handelt von der Entwicklung der Beziehung zwischen den Geschwistern.

                    Zwei melancholische französische Filme hintereinander, das ist schon hart an der Grenze. Dafür, dass das so ist, hat mir MEINE LIEBSTE JAHRESZEIT doch überraschend gut gefallen.

                    https://boxd.it/pX9xC
                    https://boxd.it/eqWlK

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                    • 7 .5

                      Vielen Dank an Cine, der mir dieses unterhaltsame und erschreckende Werk ans Herz gelegt hat.

                      DECKNAME DENNIS zeigt einen ganz alltäglichen Irrsinn in Deutschland gekonnt inszeniert. Technisch ist Film nicht besonders gut gelungen. Aber darum geht es hier nicht.

                      Die Produktion wird zwar als Doku geführt, ist aber eine inszenierte Satire-Doku und zwar eine bitterböse! Am Anfang wird ein amerikanischer Privatdetektiv nach Deutschland geschickt, um so zu tun, als sei er Journalist. Er soll mit verschiedenen Menschen sprechen und ihnen Fragen über Deutschland stellen.

                      Nach ein paar kleinen Begegnungen gerät er in einen autofreien Sonntag und versteht nicht, warum er nicht Autofahren darf. Vor dem Brandenburger Tor befragt er einen Politiker der APD (Autofahrer- und Bürgerinteressen Partei Deutschlands) und der erklärt ihm, dass die Regierung da etwas unter „dem Deckmantel des Umweltschutzes“ tun würde, was gegen die Freiheit der Bürger gehe und da müsse man etwas gegen unternehmen. Das war 1997! Der Politiker sagt, dass die Grünen eine ganz gefährliche Partei wären, gegen alles seien und Sand ins Getriebe streuen würden. Dann behauptet er, dass man ein „kleines KZ“ in Heilbronn gehabt hätte, weil man da 4 Tage nicht habe Autofahren dürfen. „Der Autofahrer ist der moderne Jude und wenn man den Anfängen nicht wehrt....“. Erinnert an einige Politiker von heute. Mit dem Unterschied, dass sich für diese APD-Spinner damals niemand interessiert hat, während solche Einstellungen und Meinungen heute sehr viel mehr Zulauf bekommen. Ein anderes Parteimitglied: „Wir sehen uns als Partei der Mitte... also rechts von der Mitte...“

                      Der Leiter eines Gartenzwert-Museums erklärt ihm, dass es sich um DAS typische deutsche Kulturgut handeln würde, der Gartenzwerg repräsentiere alles, was im Deutschen verborgen ist. „Die ganze Summe, die uns als Deutsche ausmacht.“

                      Er hört sich Deutschtümeleien der CSU am Aschermittwoch in der Nibelungenhalle in Passau an. Grusel! Danach geht er auf eine Demo, auf der „Nie wieder Deutschland“ skandiert wird. Man ist gegen Nazis aber auch gegen „das System“ an sich, wie ihm dann nach einigem Suchen dann ein Autonomer doch noch erklärt.

                      Er nimmt an einer Männer-Party teil, wo Loblieder auf den Penis gesungen werden, die extrem frauenfeindlich sind. Ich halte es doch für einen Fortschritt, dass so was heute nicht mehr in dieser Selbstverständlichkeit gemacht wird.

                      Nachdem der verkleidete Detektiv für 200 $ einen Goldfisch ersteigert hat, bekommt er Ärger mit seinem Auftraggeber.

                      Er besucht alle möglichen rechtsextremen Gruppierungen, die Schlesien wieder heim ins Reich holen wollen. Es ist erschreckend, wie viele solcher Leute es gibt und mit welcher Vehemenz sie ihre Position vertreten, dass Polen Schlesien völkerrechtswidrig annektiert hätte und sie die Ostgebiete zurück haben wollen. Ganz hemmungslos singen sie die 1. Strophe des Deutschland-Lieds.

                      Der Amerikaner denkt über uns nach und trifft die Sache mMn ganz gut: „Die Deutschen haben immer Angst, dass man ihnen etwas wegnimmt, dass man ihnen etwas weggenommen hat oder dass man ihnen etwas weg nehmen wird, in der Zukunft.“

                      Im letzten Drittel wird es immer absurder, da kommen Personen zu Wort, die alle möglichen mythologischen Fantasien über Zahlensymbolik, Freimaurer, Kanaaniter usw. zum Besten geben. Dann folgt noch die Planung des 4. Reichs mit konkreten Organigrammen.

                      Es folgt eine Forderung von einem NPD-Mitglied, auf die ich schon gewartet hatte: „Konsequente Abschiebung abgelehnter Asylbewerber!“

                      Später: „Das größere Problem als die ethnische Säuberung ist natürlich die ethnische Verschmutzung.“

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                      • 6 .5

                        Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #146

                        DIEBE DER NACHT war für die Goldene Palme nominiert.

                        Ivan, der Vater eines Jungen ist gestorben. Er war kriminell. Seine ehemalige Geliebte, die Studentin Juliette wird beim Ladendiebstahl erwischt. Alex, der Polizist, der sie verhört, ist zufällig der Bruder von Ivan. Er hasst seinen Bruder und ist zugleich besessen von ihm. Er beginnt ein Verhältnis mit Juliette, die außerdem noch ein homosexuelles Verhältnis mit einer Professorin hat. Alle drei eint der Wunsch nach Nähe und die Unfähigkeit, diese zuzulassen. Parallel gibt es auch einen Kriminalfall.
                        Typisch französischer Film Noir. Zumindest gibt es auch eine Handlung, die Dialoge sind nicht endlose Labereien und die existenziellen Gefühle der Protagonisten werden sichtbar.

                        Catherine Deneuve und Daniel Auteuil sind toll!

                        https://boxd.it/pX9xC
                        https://boxd.it/eqWlK

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                        • 7 .5
                          EudoraFletcher68 05.04.2024, 05:59 Geändert 05.04.2024, 06:41

                          Liebe MareikeHB, nun 2 Jahre später, habe ich den Film endlich auch gesehen!

                          Eine jüdische Familie flieht 1937 aus Deutschland nach Kenia in eine jüdische Gemeinschaft. Die Geschichte wird großteils aus der Perspektive der Tochter erzählt, die noch ein Kind ist. Neben den schönen Landschaftsaufnahmen ist auch die Geschichte unterhaltsam erzählt. Vom Stil erinnert er mich an eine Hollywood-Produktion, was vielleicht auch ein Grund für den Oscar ist.

                          Neben dem Kulturschock fand ich auch spannend an dem Film die Darstellung des ganz selbstverständlichen Rassismus, den die Flüchtlinge den Kenianern gegenüber an den Tag legen: Sie verhalten sich wie Kolonialherrn und die Frau sagt dem Einheimischen, er solle Deutsch lernen, wenn er mit ihr sprechen wolle. Immer wieder erstaunt es mich, wie Menschen, die selbst wegen ihrer Religionszugehörigkeit, Kultur oder ethnische Abstammung verfolgt werden, sich anderen gegenüber so eine Einstellung und ein so überhebliches Verhalten leisten. Nur das Kind ist offen für die andere Kultur.
                          Auch das Thema Flüchtlinge: Kein Problem, dass wir Afrika als Kolonie vereinnahmt und ausgebeutet haben oder Juden während der NS-Zeit dorthin geflohen sind, aber wehe, wenn Afrikaner versuchen, zu uns zu gelangen.

                          Witzig: Mechthild Großmann in einer kleinen Nebenrolle. Sofort muss ich an die Staatsanwältin Klemm aus dem Münsteraner TATORT denken.

                          https://boxd.it/tNt3o

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                          • 6 .5
                            EudoraFletcher68 04.04.2024, 07:21 Geändert 04.04.2024, 08:07

                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #145

                            Der Film war für die Goldene Palme nominiert, Truffaut wurde als bester Regisseur ausgezeichnet und erhielt den OCIC-Award (Eine Auszeichnung die von der International Catholic Organization for Cinema and Audiovisual vergeben wurde).

                            Erzählt wird die Geschichte eines ungefähr 12jährigen (In der Zusammenfassung steht 14jährigen) Jungen, der langsam aber sicher in eine kleinkriminelle Karriere rutscht.
                            Obwohl ich den Film nur in deutscher Synchro zu sehen bekam, hat er mir gefallen. Die Pariser Locations sehen toll aus! Überhaupt die gesamte Einrichtung auch der Wohnung des Jungen und seiner Freunde. Jedoch hat mich der Film emotional nicht erreicht, weshalb am Ende auch „nur“ eine 6,5 herauskommt.

                            https://boxd.it/eqWlK
                            https://boxd.it/pX9xC

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                            • 5 .5

                              Ich hatte nicht erwartet, dass mich eine neue Serie über ein Alien auf der Erde nochmal hinter dem Ofen hervorlocken könnte, aber ich wurde in der ersten Folge eines Besseren belehrt.

                              Sehr schön: Gleich zu Beginn bricht jemand in ein gefrorenes Gewässer ein: https://boxd.it/4hXQm (Leider ist die Serie nicht auf Letterboxd gelistet, somit auch kein Neuzugang für https://boxd.it/3Maow)

                              Drehort ist derselbe wie von EUReKA. Außerdem dachte ich auch, dass es der Drehort von WAYWARD PINES sein könnte, aber auf IMDB steht eine andere Ortschaft einige 100 km entfernt.

                              Der Hauptdarsteller Alan Tudyk macht seine Sache gut, er ist ziemlich lustig!

                              Jedoch hat der Reiz bereits in der 3. Folge nachgelassen. Und danach ging es immer weiter bergab.

                              ANFANG SPOILER
                              Das Alien entwickelt mit der Zeit positive Gefühle für die Menschheit , was zu einem Konflikt in ihm führt bezüglich seines Auftrags, die Menschheit auszulöschen.
                              ENDE SPOILER

                              Die Art, wie das dargestellt wird, ist so dermaßen typisch amerikanischer Kitsch, dass ich einfach nur kotzen könnte. Glücklicherweise ist das nicht alles. Immerhin ist der Humor recht gut gelungen und es ist auch witzig, dass parallel zum Auftrag des Aliens auch noch ein Mordfall in dem Ort gelöst werden muss und natürlich auch der Geheimdienst schon hinter dem Alien her ist.

                              Die 1. Staffel ist genug für mich. Denke nicht, dass ich mir die 2. oder 3. noch ansehen werde.

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                              • ?

                                Noch nicht gesehen.

                                Nur bis zum 9.4.24: https://www.arte.tv/de/videos/073443-000-A/ueber-die-unendlichkeit/

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                                  EudoraFletcher68 03.04.2024, 06:00 Geändert 03.04.2024, 08:06
                                  über Shirley

                                  Biopic über die erste schwarze Kongressabgeordnete, die sich dann auch noch 1972 für die Demokraten in der Präsidentschaftswahl aufstellen ließ. Meine Bewunderung hat diese Frau! Und ich begrüße es auch, dass ein Film über sie gemacht wurde. Dann doch immerhin nach über 50 Jahren.

                                  Leider ist der Film ein Produkt von der Stange: Professionell gemacht, die Darsteller sind alle sehr gut, das Drehbuch ohne große Überraschungen. Shirley super sympathisch und wahnsinnig klug. Insgesamt hat man nicht das Gefühl, wirklich hinter die Kulissen geblickt zu haben.

                                  Die wenigen Stellen, wo der Film persönlicher wird, haben mir gut gefallen, z.B. ...

                                  KLEINER SPOILER
                                  ....das Gespräch zwischen Shirley und ihrer Schwester, die ihr sagt, dass sie ihre Kandidatur völlig Panne findet und außerdem habe der Vater sie stark bevorzugt und nun glaube sie wohl, sie wäre „was Besonderes“.
                                  ENDE SPOILR

                                  Da ich ohne den Film nichts über Shirley Chisholm gewusst hätte, bekommt er von mir 7 Punkte (nur für den Film selbst wären es eher 5,5-6). Ich bekam man knapp 2 Stunden unterhaltsamen Geschichtsunterricht über die US-amerikanische Innenpolitik.

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                                  • 8
                                    EudoraFletcher68 03.04.2024, 05:59 Geändert 03.04.2024, 08:41

                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #144

                                    Der Autorenfilmer Mohammad Rasoulof wurde mit dem Un certrain regard Award ausgezeichnet.

                                    Er wurde in seiner Heimat 2022 inhaftiert, scheint aber seit 2023 wieder auf freiem Fuß zu sein. Grund: Er hatte sich nach seinem Kollegen Jafar Panahi erkundigt. Hat außerdem Berufsverbot und darf, soweit ich weiß, nicht ausreisen.

                                    Ein ehrlicher und unbestechlicher, sehr sturer Mann versucht in einer korrupten, dörflichen Welt mit seiner Familie zu überleben. Dadurch fühlen sich aber alle anderen bloßgestellt und lassen ihn und seine Familie das spüren. Es ist erstaunlich und erschreckend zugleich, wie manche Gesellschaften funktionieren.

                                    Fazit: Der Iran ist ein absolutes Scheiß-Land um dort zu leben (wenn man nicht zur Ober-Schicht gehört)! Es herrscht das Gesetz des Stärkeren und wenn man nicht in dem System von Bestechung und Korruption mitmacht, ist man schlicht und ergreifend verloren.

                                    Leise und eher unauffällig inszeniert. Ich hatte das Empfinden, nebenbei einiges zu lernen.

                                    Ich habe den Kommentar vorgezogen, da der Film nur noch bis zum 11.4.24 zu sehen ist: https://www.arte.tv/de/videos/112513-000-A/ein-unbestechlicher-mann/

                                    https://boxd.it/pX9xC
                                    https://boxd.it/jrTey
                                    https://boxd.it/uvADG

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                                      Bis zum 30.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/045895-000-A/eine-schwedische-liebesgeschichte/

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                                        Bis zum 30.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/020123-000-A/songs-from-the-second-floor/

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                                          EudoraFletcher68 02.04.2024, 09:12 Geändert 02.04.2024, 09:16

                                          Bis zum 30.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/033692-000-A/das-juengste-gewitter/

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                                            EudoraFletcher68 02.04.2024, 07:50 Geändert 02.04.2024, 09:16

                                            Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #143

                                            Diese Verfilmung eines Romans von John Le Carré erhielt den Prix France Musique.

                                            Ich mag Le Carrés Geschichten nicht besonders. Großangelegte Verschwörungen, die mehr oder weniger immer nach demselben Strickmuster erzählt werden. Der Film ist nicht schlecht gemacht, die Darsteller sind auch gut. Allerdings habe ich schon sehr viele internationale Filme gesehen, weshalb mich die Szenen aus Afrika nicht großartig beeindrucken. Richtig spannend fand ich den Plot nicht. Es gibt so viele spannende aufgedeckte reale Fälle, gerade auch aus der Pharmaindustrie könnte man da eine Menge echtes Material verwenden. Bei Le Carré gehen die Verschwörungen immer bis ganz hoch in alle Regierungsebene hinein und natürlich muss es auch weltweit sein. Erinnert mich an die Verschwörungserzählungen über Corona.

                                            boxd.it/pX9xC

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                                              EudoraFletcher68 02.04.2024, 07:48 Geändert 03.04.2024, 06:27

                                              Seltsamer und skurriler Film über eine junge Produktionsassistentin, die verunfallte ehemalige Mitarbeiter einer großen österreichischen Firma für Arbeitssicherheit-Videos casten muss. Wenn ich das richtig verstehe, dann geht es hier um die rumänisch-österreichische Beziehung. Spät im Film stellt die Frau der Vertreterin der großen Firma folgende Frage: Ist es wahr, dass Ihre Firma den rumänischen Wald abholzt, für Möbel? Man braucht nur kurz googeln. Es könnte sich um folgende Firmen handeln: Schweighofer, Kronospan oder Egger und HS Timber. Die Frau gibt die typische Antwort für eine Konzernmitarbeiterin: „Davon weiß ich nichts, ich arbeite in der Marketing-Abteilung.“ Wenn es hier nicht um Österreich ginge, hätte ich auf IKEA getippt.

                                              Die Protagonistin hat außerdem noch einen Vlog oder Tiktok-Kanal, für den sie kleine Filmchen dreht, die sie anschließend interessant bearbeitet. Diese sind ziemlich krass.
                                              Dann ist da noch eine Taxifahrerin. Wie die in den Film gehört, habe ich erst erfahren, nachdem ich etwas darüber gelesen hatte. Es handelt sich um Sequenzen aus einem alten rumänischen Spielfilm über eine Taxifahrerin (diesen würde ich gerne im Original sehen, denn die Bilder haben mir sehr gut gefallen!). Irgendwann besucht die Protagonistin die inzwischen alte Schauspielerin – glaube ich jedenfalls.

                                              Der Verkehr in Bukarest und Umgebung muss die Hölle sein!

                                              Superwitzig ist der Gastauftritt von Uwe Boll.

                                              Die Produktionsassistentin hat einen 30 Jahre älteren Freund, mit dem sie im Auto bumst.

                                              Ich vermute, dass es sich um eine Super-Low-Budget-Produktion handelt, habe aber nirgends etwas dazu gefunden.

                                              Was den Film für mich noch so wertvoll macht, ist die raffinierte Kapitalismuskritik, die einem über die sehr lange Laufzeit hinweg unter die Haut kriecht.

                                              [Danke an cine für den Tipp!]

                                              https://boxd.it/esNdm
                                              https://boxd.it/jrTey

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                                                EudoraFletcher68 01.04.2024, 08:21 Geändert 01.04.2024, 08:24

                                                Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #142

                                                Diese belgische Mockumentary wurde mit dem Special Award oft he Youth und der SACD- (SACD = Authors Society), die Festivals unterstützt, die neue Autoren fördern. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 4.000 € brutto. Quelle: https://www.semainedelacritique.com/en/edition/2022/prizes-and-awards) Award ausgezeichnet.

                                                Ein schwerkrimineller Berufskiller wird bei seinem Alltag begleitet und freut sich über die Aufmerksamkeit, weshalb er seine Gedanken über das Leben, die Politik, Architektur, Migranten, Kunst usw. zum Besten gibt. Er ist Rassist und auch nicht besonders intelligent.

                                                Großartig, was man aus einem Budget von knapp € 25.000,- (IMDB) alles so machen kann. Der Film bekommt auch einen Platz hier: https://boxd.it/esNdm

                                                Tatsächlich kommt es aber, wie auch schon in anderen Kommentaren gelesen, zu einigen Längen durch Wiederholungen.

                                                boxd.it/pX9xC

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                                                  EudoraFletcher68 01.04.2024, 08:20 Geändert 01.04.2024, 09:16

                                                  Gruselige Geschichte über den kurdischen Jugendlichen Ibo und seinen Freund Azad, der höchstens 10,11 Jahre alt ist. Beide sind offenbar unbegleitete Flüchtlinge in Deutschland und leben in einer entsprechenden Einrichtung. Ibos erwachsener Bruder Semo lebt schon länger in Deutschland und verdient u.a. mit Zuhälterei das Geld, das er der Familie schickt und mit dem er Ibo geholt hat. Ibo jobbt als illegaler Friseur in einer versifften Toilette. In dieser Szene kommt es zu Konflikten mit einigen älteren Türken. Nach einer körperlichen Auseinandersetzung eskalisiert die Situation.

                                                  Die beiden Jungs wurden von Laien gespielt, die mich überzeugen. Der deutsch-türkisch Autorenfilmer Yilmaz Arslan hat das Problem dieser destruktiven Dynamik zwischen Türken und Kurden sehr gut inszeniert.

                                                  FRATRICIDE ist ein anstrengender Film, der mich hoffnungslos und traurig machte. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Momente der Begegnung, der Liebe und Versuche der Versöhnung, aber die Destruktion gewinnt die Oberhand. Es ist sicherlich sehr schwer aus so einer Dynamik rauszukommen. So viele Opfer und Täter gibt es auf beiden Seiten...

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                                                    Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #141

                                                    LA DONNA SCIMMIA war für die Goldene Palme nominiert.

                                                    Dennoch musste ich den Film auf MP neu anlegen.

                                                    Ein armer, aber erfinderischer und geschäftstüchtiger Mann entdeckt eine Frau mit Hypertrichose in der Küche eines Klosters. Er "befreit" sie von dort, nur um sie für seine Freak-Show auszubeuten. Er erzählt herum, dass er sie im Dschungel in Afrika gefunden hat. Als dem Tunichtgut das Geld nicht schnell genug fließt, führt er sie einem etwas wohlhabenderen Schurken vor, der behauptet ein Professor zu sein und auch schon die Gier im Blick hat. Der Tunichtgut will die Frau an den angeblichen Professor - aber da hat sie genug und wehrt sich. Es kommt zu einer überraschenden Wendung.

                                                    Insgesamt soll hier wohl aufgezeigt werden, wie hemmungslos und brutal Menschen mit Außenseitern umgehen, mit Mitmenschen, die anders aussehen. Für mich hatte der Film dann doch einige Längen und die Beziehung der Protagonistin zu ihrem "Retter" gab auf die Dauer nicht genug her. Außerdem wiederholt sich die Ausbeutung immer und immer wieder.

                                                    Was dann aber wieder beeindruckte, war die Bühnenshow, die die beiden in Paris inszenieren.

                                                    Die Aufnahmen aus Neapel haben mir sehr gut gefallen. Ich habe die restaurierte Fassung gesehen, die Bildqualität ist toll!

                                                    Das ursprünglich zensierte Ende ist dann wieder ziemlich gut gelungen. Grausam, aber gut.

                                                    https://boxd.it/eUmE2
                                                    https://boxd.it/pX9xC

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