EudoraFletcher68 - Kommentare
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Alle Kommentare von EudoraFletcher68
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #130
ROSALIE GOES SHOPPING war für die Goldene Palme nominiert.
Marianne Sägebrecht als kriminelle Katholikin in Arkansas. Sie hat einen Ehemann und 7 Kinder und finanziert die Familie über Kreditkarten- und Scheckbetrug. Täglich geht sie zum beichten, um ihre Schuld loszuwerden. Eines Tages kauft sie einen der ersten Personal Computer und ein Modem. Dies eröffnet ihr neue Möglichkeiten.
https://boxd.it/pX9xC
Danke an MareikeHB für die Empfehlung.
Javier Bardem ist ein großartiger, weil sehr wandelbarer Darsteller. Mir außerdem auch supersympathisch.
Wahrgenommen habe ich von ich ihn als erstes in NO COUNTRY FOR OLD MEN. Hier spielt er den besten Soziopathen ever!
Danach folgten HIGH HEELS, FRAUEN AM RANDe DES NERVENZUSAMMENBRUCHS, LIVE FLESH – MIT HAUT UND HAAR, PERDITA DURANGO, BEFORE NIGHT FALLS, VICKY, CHRISTINA, BARECELONA, SANCTUARY, OFFENES GEHEIMNIS, DER OBRIST UND DIE TÄNZERIN, THE COUNSELOR, TO THE WONDER, SKYFALL, EAT, PRAY, LOVE, MOTHER, THE GUNMAN, BIUTIFUL, DAS MEER IN MIR, PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MEN TELL NO TALES, DUNE.
Sogar schlechte Filme wertet er durch seine Präsenz auf (z.B. EAT, PRAY, LOVE). Natürlich ist er mir auch als Mensch sympathisch.
Die Doku ist konventionell inszeniert, man bekommt das was man erwartet, Infos über den Werdegang, ein paar persönliche Details und ein paar Ausschnitte aus seinen Filmen.
Noch bis 7.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/104393-000-A/javier-bardem-praesenz-pur/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #128
Der Film war für die Goldene Palme nominiert.
Ahnungslos habe ich den Film angemacht und als es damit losging, dass entfremdete Geschwister miteinander interagieren und rumlabern, habe ich hier auf MP nachgeschaut, ob ich noch mehr Filme dieses Regisseurs kenne. Und stelle voller Entsetzen fest: Arnaud Desplechin, das ist doch der Regisseur von diesem gruseligen UN CONTE DE NOËL, den ich im Dezember 23 gesehen habe.
Und auch hier geht es um eine dysfunktionale Familie, die zusammenkommt. Dieses Mal nicht wegen Weihnachten, sondern wegen eines fürchterlichen Unfalls. Jahre davor hatte es einen Todesfall gegeben, der wohl ein Zerwürfnis verstärkt hatte. Aber erst einmal ist unklar, wie da der Zusammenhang ist.
Ab hier Kleinere SPOILER:
Auch bei diesem Werk fiel es mir verdammt schwer, mich auf die Figuren einzulassen. Aber zumindest gab es ein paar Szenen, die ich wenigstens etwas spannend finde. Z.B. hasst die Schauspielerin-Schwester ihren jüngeren (aber älter wirkenden) drogensüchtigen Schriftsteller-Bruder und man erfährt die Geschichte von beiden Seiten. Daher auch der Titel. Erst einmal ist unklar, was das Problem ist: Die Schwester findet seine Romane bösartig ihr gegenüber, aber als sie mit einem neuen Fan redet, erzählt sie, dass sie eines Tages anfing ihren Bruder zu hassen. Es sieht so aus, als hinge es mit seinem Erfolg zusammen. Also einfach nur bloße Geschwister-Rivalität? Der Bruder hat regelrecht Angst vor einer Begegnung mit ihr und schimpft mit dem schwer verletzten alten Vater, dass dieser in den vergangenen 10 Jahren nicht dafür gesorgt habe, dass dieser Hass aufhören würde. Kurz bevor sie sich gegenübertreten, wird die Schwester ohnmächtig und der Bruder ergreift die Flucht. Diese Dynamik war so spannend, dass ich doch wissen wollte, wie es weiter geht. Die Situation eskaliert sehr schön, weshalb meine Aufmerksamkeit bei dem Geschehen blieb und ich mich auch immer mehr für die Figuren erwärmte. Sehr schön! Immer noch finde ich dass diese Franzosen die Tendenz haben viel zu viel zu labern, aber wenigstens ist es hier unterhaltsam.
Da mein Kommentar der erste ist, verstärkt sich mein Eindruck, dass das französische Drama nicht viele Liebhaber auf MP hat.
boxd.it/pX9xC
boxd.it/eqWlK
Zwei Finnen fahren zu einem Lokal um Vodka bzw. Kaffee zu trinken. Dort lernen sie eine Russin und eine Estin kennen. Die beiden Frauen bitten um Mitnahme zum Hafen, wo sie auf ein Schiff gehen möchten. Sie sprechen so gut wie kein Finnisch. Und die beiden Männer sprechen sowieso wenig, aber auch weder russisch noch estnisch. So machen sich die 4 auf einen Roadtrip.
Typisch Kaurismäki, allerdings würde ich sagen, eine Extrem-Variante.
boxd.it/gDz9g
boxd.it/3VNo4
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #127
TOKYO! war nominiert für den Un Certain Regard Award.
Ein Filmemacher auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung.
Ein Massenmörder aus einem Fantasieland mit einer Fantasiesprache wird vor Gericht gestellt.
Einer dieser Leute, die allein leben und nie ihre Wohnung verlassen. Von denen soll´s ja wohl einige in Japan geben.
Von einigen Seltsamkeiten abgesehen ist das nicht unbedingt ein Film für mich.
https://boxd.it/5eyv2
https://boxd.it/pX9xC
Erzählt wird die Geschichte eins 9jährigen Mädchens, das in den Ferien zu den Großeltern gebracht wird und dort Dinge erlebt, die sie niemandem erzählen kann. Also verarbeitet sie das Erlebte auf ihre Weise.
Sprache und Text sind aus der Sicht des Mädchens und literarisch ziemlich hochwertig. Was mir nicht gefällt ist die (synchronisierte) Hintergrundsprecherin. Keine Ahnung, ob das auf Französisch auch so ist: Eine erwachsene Frau. Ich hätte es besser gefunden, wenn ein Mädchen die Geschichte erzählt hätte.
Die Bilder passen sehr gut zur Geschichte.
Danke an Framolf für die Empfehlung!
https://boxd.it/eqWlK
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #126
Insgesamt 9 Filme vom Autorenfilmer Lars von Trier wurden bisher dort gezeigt. IDIOTEN war für die Goldene Palme nominiert.
Ich erinnere mich, dass ich den Film in den 1990ern schon mal gesehen und wenig mit ihm angefangen habe. Und auch dieses Mal fragte ich mich, was hier der Gag ist. Ein paar junge Leute spielen geistig Behinderte, weil sie nach ihren inneren Idioten suchen, weil die Welt ihnen zu konsumorientiert und sinnentleert ist. Warum sie dafür dann aber ständig betrügen und irgendwelche Leistungen erschleichen, verstehe ich so, dass sie eigentlich unsozial Arschlöcher sind. Nicht alle, denn es gibt ein paar, die doch noch ein paar Grenzen haben.
Es gibt einige sehr explizite Sex-Szenen, “Rudel-Bumsen“ nennen sie es.
Inhaltlich geht es darum, dass die Gruppendynamik in der Idioten-Weg problematisch ist und manche von den Mitgliedern an ihre Grenzen kommen.
Mir ist nicht wirklich klar, was mir das alles sagen will. Aber wenigstens ist es so inszeniert, dass ich folgen konnte und dass es keine Theaterbühnenszenerie gab wie bei DOGVILLE und MANDERLAY.
https://boxd.it/9til2
https://boxd.it/pX9xC
THE DOORS waren einer meiner ersten Bands, deren Musik ich gefeiert habe. 1982,83 war das. Der Spielfilm von Oliver Stone gefällt mir überhaupt gar nicht, weil aalglatt und viel zu sauber.
Diese Doku ist in Ordnung aber leider sehr konventionell inszeniert. Trotzdem schön, dass man ein paar Originalmitschnitte zu sehen bekommt und der Zeitgeist vermittelt wird.
Kann man gut gucken.
Bis zum 29.04.2024: https://www.arte.tv/de/videos/046531-000-A/the-doors-when-you-re-strange/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #125
DO BIGHA ZAMIN oder ZWEI HEKTAR LAND erhielt den International Prize und den Grand Prize des Festivals.
Mal wieder hatte ich einen gewissen Widerstand zu überwinden: Ein Film von 1953 und dann noch aus Indien. Aber da mir die PATHER PANCHALI-Reihe sehr gut gefiel, war ich doch vorsichtig optimistisch.
Es gibt (gerade am Anfang) längere Gesangs- und Tanzeinlagen, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, gestört haben sie aber auch nicht, da sie mir aus historisch-kulturellen Gründen doch halbwegs interessant vorkamen.
Leider ist die Bildqualität der Version bei Prime gar nicht gut. Auf dem Trailer bei IMDB kann man sehen, dass es eine bessere Version gibt. Und auch die deutschen UT sind fantasievoll.
Ein armer Bauer wird von einem reichen Geldverleiher über´s Ohr gehauen und droht sein kleines Stück Land zu verlieren, wenn er nicht innerhalb von 3 Monaten seine angeblichen Schulden an den Mann zurückbezahlt. So macht er sich mit seinem Sohn auf nach Kalkutta, um dort das Geld zu verdienen. Als erstes werden sie dort natürlich ausgeraubt... Dann wird der Sohn auch noch krank. Sie begegnen anderen Armen und es gibt auch ein paar hilfreiche Geister. Die meiste Zeit geht es um die Frage, ob der Mann es wohl schaffen wird, genug Geld zu verdienen, um sein Land behalten zu können.
ZWEI HEKTAR LAND ist sicherlich ein wichtiges Zeitdokument, war mir aber doch recht anstrengend. Ich hatte meine Schwierigkeiten mit der etwas steifen und für mein Empfinden zeitweise auch zähen Inszenierung. Gefallen haben mir die Bilder von der Stadt in den 1950ern und auch die Atmosphäre.
Das Ende ist sehr emotional (im guten Sinn).
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/cQ8hC
https://boxd.it/ei1uE
Es fällt mir schwer, über die Handlung dieses unkonventionellen Films zu schreiben. Übergeordnet dreht es sich um verschiedene Themen des Islam und Auslegungen des Koran.
Mir hat SHAHADA recht gut gefallen, aber ich denke, dass der Film aufgrund der ungewöhnlichen Inszenierung nicht für ein breites Publikum geeignet ist.
Bis 2.2.25: https://www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/shahada-110.html
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #124
MUTUM war nominiert für die Goldene Kamera und den CICAE-Preis.
Die meisten der Darsteller sind Laien und machen ihre Sache sehr gut. Mir war diese Geschichte über einen kleinen Jungen und seine Kleinbauern-Familie irgendwo im Hinterland Brasiliens zu zäh und langatmig. Die Kinder sind nett und die Atmosphäre war nicht uninteressant, aber für meinen Bedarf ist einfach zu wenig passiert.
Meine Version hatte keine sehr gute Bildqualität, sodass ich mich nicht an den Bildern festhalten konnte.
https://boxd.it/ekkHQ
https://boxd.it/pX9xC
Diese ARTE-Doku gibt uns einen unterhaltsamen Abriss von einem eher linken Standpunkt auf die Geschichte des amerikanischen Kapitalismus. Besonders interessant waren für mich noch einmal die Aspekte der Propaganda und der Kriegswirtschaft.
Unbedingt sehenswert!
Bis 11.5.2024:
https://www.arte.tv/de/videos/103517-001-A/kapitalismus-made-in-usa-reichtum-als-kult-1-3/
https://www.arte.tv/de/videos/103517-002-A/kapitalismus-made-in-usa-reichtum-als-kult-2-3/
https://www.arte.tv/de/videos/103517-003-A/kapitalismus-made-in-usa-reichtum-als-kult-3-3/
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #123
CAESAR AND CLEOPATRA war für den Großen Preis des Festivals nominiert. Außerdem war der Film auch für einen Oscar nominiert.
CAESAR AND CLEOPATRA ist auf mehreren Ebenen völlig daneben: Rassistisch, chauvinistisch, frauenfeindlich, albern. Typisch für die Zeit eben.
Cleopatra ist ein junges, hilfloses Frauchen, das von dem 30 Jahre älteren Caesar instruiert wird, wie man herrscht. Er installiert sich als väterlicher Freund. Dass der Film etwas theatralisch ist (weil die Adaption eines Theaterstücks) empfinde ich als halb so wild, da Filme aus der Zeit oft so inszeniert sind. Vivien Leigh ist entzückend.
Anzuerkennen sind die tolle Ausstattung und Bild-Qualität!
https://boxd.it/pX9xC
Einem biodeutschen Jugendlichen aus einer Oberschichts-Akademikerfamilie, der Cello spielt werden die Schuhe und wahrscheinlich andere Sachen von einer Gruppe verhaltensauffälliger Deutsch-Türken gestohlen. Der Akademiker-Vater versucht (erfolglos) zu intervenieren. Der Sohn fragt ihn: Warum habt ihr die in unser Land gelassen? Der Vater antwortet: Wir haben sie geholt. Jetzt sind sie da. Sie wissen nicht wo sie hingehören, sind entwurzelt...
Am nächsten Tag versucht der Junge sich bei Can (sehr überzeugend gespielt von Oktay Özdemir, der ganz dringend eine Zahnbehandlung bräuchte), dem Anführer der türkischen Gang, einzuschleimen, in dem er ihm etwas Marihuana abzukaufen versucht. Hilft aber nichts.
Dann besucht der Vater die Familie von Can, um sich zu beschweren. Der Vater von Cam schlägt seinen Sohn und sagt ihm, dass er die Schuhe zurück geben muss.
Es scheint sich ein Kulturkampf zu entwickeln, bzw. eigentlich entwickelt sich ein Klassenkampf: Arbeiterschicht gegen Oberschicht, arm gegen reich. Cam bedroht die Familie des Jungen und die Akademikereltern wissen nicht, wie sie mit dem wütenden Jungen umgehen sollten. Erschütternd, aber erst einmal durchaus realistisch, dass die deutschen Eltern in ihrem schicken Häuschen überhaupt keine Vorstellung davon haben, wie die Unterschichts-Türken (oder welche Nationalität auch immer) bei uns tatsächlich leben und wie ihr Leben aussieht.
Es existieren Parallelgesellschaften, die höchstens in den Schulen Berührungspunkte haben. Natürlich trifft es mit dem Opfer den Falschen. Die Akademikerfamilie ist nicht das Problem. Aber an die 0,1 % Superreichen (https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-deutsche-milliardenvermogen-superreiche-54381.htm) oder an die Regierung kommt der wütende Jugendliche halt nicht ran.
Für eine Fernsehproduktion mehr als ok, wobei ich die Entwicklung des Geschehens dann doch ganz schön übertrieben finde, aber vermutlich geht´s hier um die Verdeutlichung einer Dynamik oder vielmehr um die Inszenierung der Angstfantasien einer bestimmten Gesellschaftsschicht. Dies ist sehr gut inszeniert.
https://www.ardmediathek.de/video/filme/wut/one/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWMzMDExNDFlLTllMjAtNGRkOS05YTA4LTg5YWUwMGMxMTE4Nw
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #122
JOHNNY GOT HIS GUN war für die Goldene Palme nominiert, erhielt den Grand Prize of the Jury und den FIPRESCI-Preis (Filmpreise, die von der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung Fédération Internationale de la Presse Cinématographique (FIPRESCI) vergeben werden. Ziele sind die Förderung der Filmkunst und die Unterstützung des neuen und jungen Kinos.)
MP-Vorhersage: 7,6
Dies ist anscheinend die einzige Regiearbeit von Drehbuchautor Dalton Trumbo (u.a. SPARTACUS und PAPILLON). Sofort erinnerte ich mich an TRUMBO, in dem Brian Cranston den in der McCarthy-Ära angefeindeten Autoren spielte.
Ein junger Amerikaner kämpft im 1. Weltkrieg und wird dort schwer verwundet. So schwer, dass er nicht mehr leben möchte.
JOHNNY GOT HIS GUN hat einige Momente, aber insgesamt war mir die Inszenierung zu steif und zu bieder, auch wenn die Geschichte sich lohnt.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/h0Ene
Erinnert hinsichtlich der Behördenwillkür und auch sonst ein bisschen an I, DANIEL BLAKE.
Auf einer wahren Geschichte basierend.
Eine sehr arme Mutter von 2 Kindern scheint so verzweifelt und ohnmächtig wütend zu sein, dass sie sich auf dem Hof der Fabrik, die ihren Mann entlassen hat (ich dachte zuerst es sei die Schule der Kinder) anzündet. Daraufhin kommt sie ins Krankenhaus und die Kinder in Pflegefamilien. Der Vater war die ganze Zeit als Tagelöhner am Arbeiten, trotzdem konnte er Wasser und Strom nicht mehr bezahlen. Das Jugendamt rückt die Kinder nicht mehr raus. Ein Mitarbeiter sieht sich die Lebensbedingungen an, um zu prüfen, ob man die Kinder zurückgeben kann und sagt zu dem Mann: „Kauf den Kindern einen Computer! Wir leben im 21. Jahrhundert!“ Das ist echter Zynismus.
Beim Amt sagt man ihm, er muss eine feste Anstellung haben, sonst gibt man ihm die Kinder nicht zurück. Es ist unfassbar, wie man den Mann behandelt und gleichzeitig fragt man sich, ob es den Kindern ja vielleicht tatsächlich in den Pflegefamilien besser geht, als in diesen prekären Lebensumständen. Allerding weiß man, dass materieller Wohlstand für Kinder erst zum Kriterium wird, wenn sie anfangen, sich in der Schule zu vergleichen oder ausgeschlossen zu werden. Wir erfahren dann, dass.....
ANFANG SPOILER
... die Pflegekinder ein Geschäftsmodell des Jugendamtsleiters sind: Er verteilt sie an Bekannte und Verwandte. Der Staat zahlt eine Menge Geld für die Aufnahme eines Pflegekindes. Er nimmt davon 30 % für sich, den Rest bekommen die Pflegefamilien.
ENDE SPOILER
Wie immer werden die Ärmsten der Armen ausgebeutet, weil sie sich nicht wehren können.
Der Vater macht sich auf eine 300 km lange Reise nach Belgrad, um dort bei einem Minister gegen den Jugendamtsleiter Beschwerde einzureichen, der ihm die Kinder nicht zurückgibt.
Die Bilder kreieren eine sehr passende Atmosphäre und der Mann, der einem anfangs etwas suspekt ist, wird zunehmend sympathischer und man entwickelt Mitgefühl mit ihm.
Dicke Empfehlung von mir, aber Achtung, der Film läuft nur noch bis 21.3.2024: https://www.arte.tv/de/videos/080912-000-A/vater/
https://boxd.it/ei1uE
https://boxd.it/jrTey
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #121
CALCUTTA war für die Goldene Palme nominiert.
Die Dokus von Louis Malle haben einige Fans (auch hier). Ich weiß noch nicht so genau, was ich von ihm halten soll. Bisher kenne ich
GOD'S COUNTRY (6 Punkte),
PRETTY BABY (5 Punkte)
PHANTOM INDIA (7, 5 Punkte)
5 GAUNER MACHEN BRUCH (7 Punkte)
CALCUTTA finde ich ok, aber mehr auch nicht. Ich vermute, Malle ist nach Kalkutta gefahren und hat alles gefilmt, was er gesehen hat. Das ist zum Teil schon irgendwie sehenswert, aber ich finde es ist weder gut gefilmt (kann sein, dass meine Version nochmal von extra-schlechter Bildqualität war) noch gut schnitten. Ist halt eine schwerfällige Kultur-Doku. Es hätte mir z.B. besser gefallen, wenn er sich vielleicht einen Führer gesucht hätte, der ihm was zeigt und mit ihm und den Situationen interagiert.
Oder eben im Stil von LES BLANK. Oder auch als Reise-Doku, wie bei MICHAEL PALIN.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/eqWoY
https://boxd.it/cQ8hC
Ein Singalese hat sich 10 Jahre illegal in Paris durchgeschlagen. Als er verhaftet wird, lernt er eine frisch gebackene Flüchtlingshelferin kennen. Ihre Anleiterin, hatte ihr noch gesagt, dass sie niemals ihre Telefonnummer oder Adresse rausgeben darf, ansonsten würden die Leute vor ihrer Haustür campieren. Das Erste, was sie macht, als sie mit dem Singalesen allein spricht, ist ihm ihre Telefonnummer zu geben. Aber es kommt dann nicht so, dass er vor ihrer Haustür campiert.
HEUTE BIN ICH SAMBA ist erst einmal betont nüchtern inszeniert. Keine Gefühlsduselei. Dafür trockener Humor. Ganz nach meinem Geschmack. Gefällt mir besser als ZIEMLICH BESTE FREUNDE, den ich vor meiner Zeit hier gesehen habe.
Auch wenn Omar Sy zwar gewohnt gut spielt, kommt der Protagonist viel zu europäisch rüber. Dadurch gibt es keine kulturellen Konflikte zwischen den beiden Hauptfiguren, was schade ist. Der Film entwickelt sich dann für eine Weile zunehmend zu einem Feel-Good-Movie, was völlig ok ist, wenn man das akzeptieren kann, nur um dann in den letzten 15 Minuten nochmal die Atmosphäre zu verändern, ernsthaft zu werden. Inszenatorisch sehr gut und stimmig.
https://boxd.it/tNt3o
https://boxd.it/eqWlK
IKEA ist ein Verbrecherkonzern, so wie die Konzerne der industriellen Landwirtschaft (allen voran Bayer-Monsanto), die Pharma-Industrie (z.B. Johnson & Johnson, Purdue, Boehringer) oder auch die Nahrungsmittelindustrie (z.B. Nestlé oder Coca-Cola) und wer dort einkauft oder es vorhat, sollte sich vorher diese Doku ansehen.
Man trägt mit seinem Kauf dazu bei, dass die letzten Wälder auf diesem Planeten (oft illegal) abgeholzt werden.
Bis 2.6.24: https://www.arte.tv/de/videos/112297-000-A/wie-ikea-den-planeten-pluendert/
https://boxd.it/eqWoY
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #120
UNDERGROUND erhielt die Goldene Palme.
Ich kann letztlich mit dem hysterischen Humor von Herrn Kusturica auf die Dauer nicht viel anfangen. Der erste Film, den ich von ihm gesehen hatte, SCHWARZE KATZE, WEIßER KATER, den fand ich noch recht witzig. Aber schon DAS LEBEN IST EIN WUNDER hat mich gelangweilt. Ähnlich ging es mir mit UNDERGROUND.
Einige Partisanen gehen nach der Besetzung Jugoslawiens durch die Deutschen im 2. WK in den Untergrund von Belgrad. Es entwickelt sich eine Geschäftsbeziehung zwischen den Partisanen im Untergrund, die Waffen bauen und den Kapitalisten in der oberen Welt, die die Waffen auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Sie gaukeln den Partisanen nach Kriegsende vor, dass immer noch Krieg herrscht.
https://boxd.it/pX9xC
ACHTUNG SPOILER SPOILER
Ein algerischer Flüchtling in Montréal bekommt die Chance an einer Grundschule als Ersatz für eine Lehrerin zu arbeiten, die sich umgebracht hat, obwohl er keine Arbeitserlaubnis hat. Man sieht einem Integrationsprozess zu, den ich deutlich spannender finde, als DAS LEHRERZIMMER, auch wenn MONSIEUR LAZHAR für mein Empfinden kein Meisterwerk ist.
boxd.it/tNt3o
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #119
OFFENES GEHEIMNIS war für die Goldene Palme nominiert.
Ich liebe Penélope Cruz und Javier Bardem. Dennoch hat mich der Film nicht so angesprochen, wie ich es mir gewünscht hätte.
Eine Großfamilie trifft in der Nähe von Madrid für eine Hochzeit zusammen. Dann kommt es zu einem Zwischenfall, dessen Aufklärung den Rest des Films dauert. Von Anfang an hatte ich eine Vermutung, mit der ich falsch lag. Es traf dann mein 2. Verdacht zu.
Leider haben mich die Figuren kalt gelassen. Keiner von denen hat mich näher angesprochen. Auch das Lokalkolorit, das durchaus vorhanden ist, hat mich nicht mehr für den Film eingenommen. Warum kann ich nicht so genau sagen. Vielleicht kann es mir jemand erklären, der den Film auch gesehen hat. Jedenfalls gefiel mir der Film mit der Laufzeit (133 Minuten!) immer weniger. Nur die letzten 20 Minuten waren dann spannend und ich habe mehr angefangen, mich für die Geschichte zu interessieren.
https://boxd.it/pX9xC
https://boxd.it/j6uEY
Eine junge Lehrerin ist neu an einer Schule. Sie hat eine Klasse von ungefähr 12jährigen. An der Schule wird gestohlen, zuerst werden einige Kinder ihrer Klasse verdächtigt.
ANFANG KLEINER SPOILER
Sie ist sich sicher, dass eine Kollegin ihren Geldbeutel gestohlen hatte und teilt dies der Rektorin mit. Sie hat Beweise dafür, aber diese sind illegal und auch fragwürdig. Sie bekommt Probleme mit ihren Kollegen und Kolleginnen und auch mit den Kindern.
ENDE SPOILER
Alles, was ich von meiner eigenen Schulzeit erinnere und was ich von meinen Lehrerinnenpatientinnen weiß, passt nicht zu dem Vorgehen der Lehrerin mit den Kindern. Bzw. es überzeugt mich weder das Schauspiel noch die krass konstruierte Geschichte.
Was mir hier total fehlt: Die extreme Hierarchie: Der Rektor herrscht über die Lehrer und Lehrerinnen (es gibt keine Abstimmung oder Demokratie, wie hier im Film angedeutet), dieser wird vom Schulrat beherrscht und der wahrscheinlich vom Ministerium usw. Manche Eltern scheinen sich heutzutage für die besseren Lehrer zu halten und machen den Lehrern das Leben schwer. Wenn diese sich abgrenzen, beschweren sich die Eltern beim Schulamt über die Lehrer. Das Schulamt prüft die Beschwerde dann nicht ernsthaft (denn dort hat man die Haltung, dass es keine Probleme und Konflikte gibt), sondern bestätigt die Eltern und gibt einen Rüffel an den betreffenden Rektor, der den Druck weiter an die Lehrer gibt. Somit werden dann die Eltern zu geheimen Schulleitern. Völlig verrückte Welt!
Die Atmosphäre in den Lehrerkollegien ist oftmals unoffen, es herrscht Überlastung und Ärger auf die Rektoren, die oft autoritär sind, ihre Macht missbrauchen, mikromanagen oder von den Lehrern extrem viel zusätzliches Engagement verlangen. Viele Lehrer haben Angst vor schlechten Bewertungen (genau wie ihre Schüler!) und trauen sich oft nicht, ihre Meinung zu sagen. Es gibt kein Forum, offen über Probleme und Konflikte zu sprechen. Die soll es am besten gar nicht geben und sie werden verleugnet solange es irgend geht. Vor lauter Political Correctness entstehen manchmal recht merkwürdige Situationen und Dynamiken.
Nichts davon taucht im Film auf. Stattdessen eine stark konstruierte Geschichte mit einem unrealistischen Plot.
DAS LEHRERZIMMER befasst sich mit abstrusen Vorwürfen, die ich letztlich vollkommen uninteressant finde. Ich höre in meiner täglichen Arbeit so viel spannendere Geschichten, als die, die hier erzählt wird. Ja, einige Kinder haben gar keinen Respekt mehr vor ihren Lehrern, so wie man das hier sieht. Wow! Was für eine Erkenntnis....
Eudora guckt Filme, die auf den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurden. #118
IRRÉVERSIBLE war für die Goldene Palme nominiert.
Der Anfang war noch halbwegs ok, aber als dann klar wurde, dass die Bilder so schwindelerregend durcheinander gehen (das kann man ja schon nicht mehr Wackelkamera nennen. Was ist das für ein Stil?), habe ich im Prinzip schon die Lust verloren. Wieso schaue ich mir einen Film an, bei dem ich fast nichts sehe? Den Namen des S&M-Schwulen-Sex-Schuppens fand ich wiederum witzig, was da drin dann abging, aber nicht.
Dann gibt es einige Szenen, die ohne diese Ultra-Gewackel sind, allerdings was man da sieht, ist gar nicht schön und ich hätte mir das Gewackel herbeigewünscht.
Der Film hat tatsächlich auch eine schlüssige Handlung, die sich nach und nach erschließt. Ich ließ mich darüber aufklären, dass es um Kontrollverlust geht. Ok, das, was man hier sieht, ist tatsächlich der maximale Kontrollverlust, das stimmt. Hätte ich jetzt aber trotzdem in dieser Form nicht gebraucht.
Ich weiß noch nicht, ob ich mit Herrn Noé etwas anfangen kann oder nicht. Bis jetzt habe ich nur 2 Filme von ihm gesehen:
CLIMAX - 6 Punkte
ENTER THE VOID – 7 Punkte
IRRÉVERSIBLE ist mir definitiv zu gewalttätig, ohne dass mir der Rest des Films viel gegeben hätte. Erinnerte mich an eine moderne französische Version von THE ACCUSED (1988).
boxd.it/pX9xC
boxd.it/eqWlK
Dreiteilige Doku über drei Invasive Arten in Deutschland. Alle 3 Folgen sind SUPERinteressant!
Die Sittiche in Köln: Einfach nur schön! Das wäre für mich ein Grund da mal hinzufahren. Man erfährt viel über die verschiedenen Arten und es wird mit Vorurteilen aufgeräumt. Es ist doch einfach nur unglaublich, wie richtige, echte Papageien sich in solchen Mengen da angesiedelt haben! Einfach nur toll!
Nutrias: Sind an sich harmlose Pflanzenfresser, aber sie graben wohl Höhlen in Deiche. In manchen EU-Ländern (Niederlande) und im Vereinigten Königreich rottet man sie aus. Bei uns ließ man sie großteils leben. Man fragte sich, ab wann die Tiere heimisch sind und nicht mehr als invasive Art angesehen werden. Irgendwann gab es dann eine EU-Richtlinie, dass die Tiere gejagt werden müssen. Das wird auch bei uns umgesetzt. Einige Jäger werden bei der Arbeit begleitet. Was ich total ärgerlich finde ist, dass die Tiere dann hinterher nicht einmal gegessen werden. Obwohl man aus anderen Ländern weiß, dass man das gut könnte. Traurig ist auch, dass die Tiere eigentlich sehr menschenfreundlich sind und niemandem was tun. Es kommt mir vollkommen absurd vor, dass im Namen des Umweltschutzes so etwas gemacht wird. Der größte Feind der Natur ist der Mensch. Warum lässt man die Nutrias nicht einfach in Ruhe?
Ergänzend empfehle ich die Sichtung von: https://www.moviepilot.de/movies/rodents-of-unusual-size/kritik/2493479
Nandus: Das ist ja wirklich witzig und war mir bis zur Sichtung völlig unbekannt: Diese sehr großen flugunfähigen und auch sehr schönen Vögel (sind übrigens nicht mit den Straußen verwandt!) leben wild in Mecklenburg-Vorpommern, nachdem vor 19 Jahren 7 von ihnen aus einer Zucht entkommen waren. Sie haben sich so gut vermehrt, dass man sie jährlich zählt und sich Gedanken macht, was mit ihnen zu tun ist. Der Höchststand waren 450 wilde Nandus, die alle von den 7 Tieren abstammten. Sie halten sich meistens in größeren Herden auf. Wenn man sie auftauchen sieht, wirkt das schon irgendwie beunruhigend, so groß wie die Tiere sind. Ein Biologe prüft, ob „die Nandus Schaden anrichten“. Ich setze das mal in Anführungszeichen, denn natürlich fressen die Nandus die Zuckerrüben der Bauern, und zwar ganz schön viel davon. Aber ich möchte doch mal wieder fragen, was das eigentlich bedeutet? Der Schaden, den die industrielle Landwirtschaft in der Natur anrichtet, ist so nachhaltig destruktiv. Die Böden werden erstens vergiftet und zweitens wird die fruchtbare Erde abgetragen und in wenigen Jahrzehnten ist keine mehr da. Aber das interessiert niemanden. Jetzt gibt´s da Nandus, die den Bauern einen kleinen Teil ihrer Ernte streitig machen. Muss man die Nandus deshalb ausrotten? Natürlich kann ich die Bauern auch verstehen, dass sie das nicht freut, wenn Herden von 40 Nandus über ihre Rapsfelder herfallen. Ein Bauer, der sich dazu äußert, spricht an sich ganz freundlich über die Tiere, möchte sie aber trotzdem gerne loswerden. Dann ommt der Umweltminister, ein richtiger W*****, der laut darüber nachdenkt, ob die Nandus nicht an der heimischen Tierwelt Schaden anrichten würden. Auch hier kann ich nur sagen: Schaden richtet in erster Linie der Mensch an. So ein paar Nandus in MeckPomm sind nicht das Problem. Aber dennoch: Seit 2020 darf man die Tiere nun jagen....
Es gibt ein paar Szenen mit Küken, die von ihren Vätern aufgezogen werden und einfach total entzückend und zum Schreien lustig sind.
Deshalb: GUCKT EUCH DAS AN!!! Es lohnt sich voll!!
Bis 25.05.2024:
Sittiche: https://www.arte.tv/de/videos/091166-001-F/freche-viecher/
Nutrias: https://www.arte.tv/de/videos/091166-002-F/freche-viecher/
Nandus: https://www.arte.tv/de/videos/091166-003-F/freche-viecher/