EvertonHirsch - Kommentare

Alle Kommentare von EvertonHirsch

  • 5 .5

    Ich hatte mich eigentlich sehr darauf gefreut, denn Ulrich Bruckner z. B. attestiert hier einen ordentlichen Italowestern. Davon ist er aber doch ein wenig entfernt. Die Hauptdarsteller (größtenteils amerikanischen Ursprunges und mit Dan Duryea sogar einen Veteran des US-Westerns an Bord) agieren zwar nicht auf Laienniveau, aber überragend sind die auch nicht. Überhaupt wirkt „Eine Flut von Dollars“ ein ums andere Mal sehr dem US-Western angelehnt in Sachen Tempo, Charaktere und Inszenierung. Da ist es auch nicht sonderlich erstaunlich, dass sogar Morricones Score sehr pompös und eher Italowestern-untypisch daher kommt.

    3
    • Fever Pitch gehört ganz klar hier hinein, weil er die Faszination und die damit einhergehende Passion des Sports besser einfängt als jeder andere hier.
      Und ob Filme wie z. B. "Hooligans" hier hinein gehören, darüber kann man auch diskutieren. Schließlich gehört das auch irgendwie zum Fußball.

      "Das Wunder von Bern" behandelt zwar das Thema Nr. 1, aber Filme wie z. B. "The Damned United" sind doch um einiges besser.

      • 8

        Man merkt schnell, dass der Film keine große Geschichte erzählt. Und das scheint den Machern auch bewusst gewesen zu sein. Was macht man da? Genau, man streut ein paar geniale Sprüche ein. Gianni Garko darf als Muselmann mit Sonnenschirm durch die Prärie reiten und frei aus dem Koran zitieren. Bei den verteilten Backpfeifen der vier im Titel erwähnten Teufelskerle werden Geräusche auf Turtles (deutscher Ton) Niveau eingestreut. Die Musik wechselt von typisch Italowestern zu Mozart und dann ab zu der Melodie von „Blau weiße Hertha“ der 3 Travellers (ich dachte erst, ich höre nicht richtig). Aber es funktioniert. "Vier Teufelskerle" hat einen dermaßen hohen Humoranteil, dass der Film über die ganze Distanz unterhält.

        Und dann kommt der absolute Oberknaller. Der General der rebellierenden Armee, den es zu stoppen gilt, ist ein österreichischer, dem Größenwahn verfallener, Irrer, der gleich bei seinem ersten Auftritt mit Hitlerstimme von sich selbst sagt, dass er der größte Oberbefehlshaber aller Zeiten ist. Seine späteren Anweisungen lauten z. B.: „Feiges Pack. Wer sich in die Hosen scheißt, wird erschossen“.

        "Vier Teufelskerle" ist ein Highlight der Comedywestern, den ich jedem nur empfehlen kann.

        8
        • 7 .5

          Ich habe lediglich die ersten drei Staffeln oder so gesehen, also die wahrhaftig echten Mighty Morphin Power Rangers. Letztendlich war es ja immer das Gleiche, die fiese Weltraumhexe bedroht die Erde mit einem ihrer aus Lehm o. ä. geformten Monster und die Power Rangers müssen eingreifen. Die Weltretter kamen also immer sehr schnell zum Einsatz. Und dann ging es los, sobald irgendetwas (und sei es ein Staubkorn) die neoprenartigen Anzüge der Ranger getroffenen hat, explodierte alles in einem Radius von einem Meter. Geil.
          Weil die Rangers dann die Oberhand gewannen, wurde das Monster gleich mal auf das 20-fache vergrößert, so dass unsere Helden gezwungen waren, ihre Zords zu rufen und diese später zum Megazord zusammenzuführen. Kampf Riesenmonster gegen Riesenroboter in kleinen Modellbaustädten. Mehr als geil.
          Und dazu dieser Soundtrack. Nichts weniger als megageil.

          Auch wenn die Amis die Szenen mit den Kids (also den Power Rangers) in zivil nachgedreht haben, so hat das doch den Vorteil, dass wir zwei der genialsten Seriencharaktere ever kennenlernen durften. Bulk und Skull. Zum schießen die beiden.

          Fazit: Die Power Rangers waren für mich wahrscheinlich, obwohl ich sie als kleiner Piepel natürlich ernster genommen habe, der Wegbereiter für die spätere Zuneigung zu den Godzilla-Filmen o. ä.

          4
          • 8

            Kennt diese Serie überhaupt noch wer? Mitte der 90er Jahre, typisches Sonntagmorgenprogramm (oder Samstag?). Erst "Winspector" dann "New Spider-Man".

            "Winspector" ist zwar Teil einer japanischen Serientrilogie, allerdings habe ich keine Ahnung, ob die anderen beiden Serien jemals in Deutschland ausgestrahlt wurden. Außerdem hat "Winspector" ein richtig geiles (wahrscheinlich ist das nur den Kindheitserinnerungen geschuldet) Titellied. Die Serie handelt von einer Spezialeinheit, bei der der Hauptdarsteller sich in brenzligen Situationen in eine Art Roboter verwandeln kann und Verstärkung von zwei reinen Robotern erhält. Alle mit besonderen Fähigkeiten. Dazu konnte sich auch der Streifenwagen noch in ein hypermodernes Fahrzeug verwandeln, so eine Art K.I.T.T. 2000 nur ohne Sprachmodul.

            Warum ich mich so gut an die Serie erinnere, außer dass damals schon Funken ohne Ende schlugen, wenn einer mit ner Laserpistole getroffen wurde und zwei Metalle aufeinanderknallten? Das Merchandise war der Hammer. Die Actionfiguren voll beweglich, voller Zusatzteile und der Wagen sowieso der Wahnsinn. Allerdings sollen die Bänder mit der deutschen Synchro verschwunden sein, weswegen die Serie auch nach den Mittneunzigern nicht mehr gezeigt wurde.

            Und jetzt ratet mal, wessen Vorläufer "Winspector" wohl gewesen ist. Richtig, einer ebenfalls japanischen Serie, wo auch alles ohne Grund explodierte und dazu noch riesige Monster gegen den Megazord kämpften.

            5
            • 10

              „Ich bin nur ein Typ, der Filme macht“ (Clint Eastwood)

              "Gran Torino" ist schuld. Nach Erstsichtung vor einigen Jahren hat mich der Film neugierig gemacht auf Clint Eastwood. Vorher habe ich eher ein festgefahrenes Bild gehabt von einem harten Kerl, der in einigen Actionern mitgewirkt hat und hier und da mal als Regisseur einen richtig guten Film rausgebracht hat. Aber „Gran Torino“ ist ein Augenöffner, über Eastwoods großes Talent und Können, vor und hinter der Kamera.

              Der von Eastwood dargestellte Walt Kowalski ist fast schon eine Sensation, obwohl er das natürlich strikt verneinen würde. Lebte man mit ihm zusammen oder direkt neben ihm, würde man wohl kaum mit ihm auskommen. Aber für den Zuschauer schafft jener Kowalski diesen unglaublichen Spagat, dass er sich zwar wie ein alterndes Arschloch benimmt, aber schon als man ihn nur wenige Augenblicke kennt, merkt man, seine ganzen rassistischen Äußerungen, sein Auftreten sind nur Halbwahrheiten (dabei steckt in "Gran Torino" nebenbei so viel Humor wie in den meisten Komödien nicht). Kowalski baut um sich mit seinem Auftreten und Verhalten, mit seinem zum Teil Schubladendenken eine Art Schutzschirm. Aber man merkt auch sofort, ihn ihm steckt mehr. Er nutzt diesen Schirm, weil er das Gefühl hat, aus der Zeit zu sein. Seine Ansichten, seine Gewohnheiten etc. stammen aus einer anderen Ära und scheinen nicht so recht in die Moderne zu passen. Das ist auch der Grund, warum ihm seine Familie fremd geworden ist; eine richtige Bindung gibt es zu seinen Söhnen nicht, die längst in einer anderen Stadt lebend eine eigene Familie gegründet haben. So scheint Kowalski ein alleiniges Relikt aus vergangenen Tagen zu sein.

              Dass er nicht der verbitterte alte Mann ist, das er sein Herz doch am genau rechten Fleck sitzen hat, zeigt sich, als er das Hmong-Mädchen von nebenan eines Tages aus der Bedrängnis einer rivalisierenden Bande rettet, woraufhin langsam eine Freundschaft zu der Nachbarsfamilie entsteht, weil auch Kowalski erkennen muss, dass diese trotz der kulturellen Unterschiede viele Gemeinsamkeiten zu ihm aufweisen.

              Einfach fantastisch mit anzusehen ist der stetige Wandel Kowalskis, dessen raue Schale langsam zu brechen beginnt, weil er jemanden gefunden hat, der auch an seiner Freundschaft und Zuneigung interessiert zu sein scheint. Beide Teile haben die Eigenschaften des anderen gebraucht (ohne es vorher zu wissen) und ergänzen sich nunmehr perfekt. Ganz nebenbei setzt Eastwood hier politische Ausrufezeichen, die einfach zünden. Aus der Freundschaft wird nach und nach Familie. Diese Wandlung wird vollkommen, als Kowalski einen letzten Versuch startet, ein ähnliches Verhältnis zu seinem Sohn aufzubauen, dieser daran aber wenig interessiert scheint. Was folgt ist grandioses, erstklassiges Eastwood-Drama.

              Aber das tollste an "Gran Torino" ist seine Wirkung bei erneuter Sichtung. Wenn man Kowalski vorher schon einmal kennengelernt hat. Wenn man weiß, was er abseits seiner griesgrämigen, kalten Schale für ein Mensch ist. Dann nimmt einen dieser Wandel, den er durch die neue Familie erfährt, noch einmal umso mehr mit. Und so erntet der vielleicht beste Film des Regisseurs Eastwood seine hochverdienten 10 Punkte.

              16
              • 7

                Vielen Kommentaren kann man es ohnehin schon entnehmen, Al Pacino spielt weit unter seinem Niveau. Auch wenn er mit etwas gelangweilter Miene immer noch den meisten Kollegen überlegen ist, aber so stark wie in vergangenen Zeiten ist er lange nicht.

                Dafür hat die Geschichte bzw. die damit einhergehende Inszenierung bei mir gewirkt. Über Logiklöcher möchte ich hier nicht groß lamentieren, denn die sind dafür da, um die Spannung nach oben zu schrauben und wie gesagt, bei mir zumindest hat es gefunzt.

                Ob es jetzt der inszenatorischen Absicht von Regisseur Avnet entsprach oder nicht, für mich wirken alle Nebenfiguren, als würden sie Pacinos Sicht, der gerade eine Morddrohung bekommen hat und diese wohl aus seinem näheren Umfeld kommen muss, entspringen. Alle irgendwie verdächtig, alle sehr unnatürlich. Wie gesagt, vielleicht war es einfach nur scheiße gespielt, aber hier hat es zum Thrill beigetragen.

                Aber dann kam das Ende. Das wirkt so, als hätten alle Drehbuchautoren gute Ideen zur Spannungssteigerung beigetragen, aber keiner einen Gedanken an eine ebenbürtige Auflösung verschwendet. Der Schluss/die Auflösung wirkt so aufgesetzt und dahingeklatscht, dass es nur bei einem gemeinsamen Saufabend in Zeitnot entstanden sein kann.

                11
                • 7
                  EvertonHirsch 11.11.2014, 11:04 Geändert 11.11.2014, 11:05
                  über 13

                  Sam Riley, mir lediglich bekannt aus "Das finstere Tal", spielt hier den aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Vince, der eines Tages an einen Brief gelangt, welcher ihm, so der ursprüngliche Besitzer, eine Menge Geld einbringen soll. Leider hat er keine Ahnung, zu was ihn der Brief führen wird, denn auf einmal findet er sich inmitten einer wettlustigen Runde von reichen Buchmachern wieder, die auf Gewinner beim Russisch Roulette setzen. Das blöde ist nur, Vince ist einer der im Kreis stehenden, die einen Revolver auf ihren Vordermann richten und am Hinterkopf den Lauf der hinter ihm stehenden Person spürt. Der einzige sichere Ausweg lautet: Tod.

                  Auch wenn man sicherlich von der Charakterisierung her um einiges mehr hätte rausholen können, denn wirkliche Persönlichkeiten kommen weder auf der Spielerseite, noch auf der Buchmacherseite vor, sorgen doch die immer wieder verschärfteren Runden Russisch Roulette für einen steten Anstieg der Spannungskurve. So weckt der Film zwar kein Interesse für eine Zweitsichtung, aber beim ersten Mal funktioniert er ganz gut.

                  8
                  • 5

                    Einer der wohl geilsten Filmtitel im Westerngenre. Nur leider hält der Film da nicht mit. Denn hier fehlt es wirklich arg an der Bindung zwischen Darstellern und Publikum. Entweder leben die Charaktere nicht lang genug, als dass man mit ihnen warm wird, oder aber ihnen fehlt jegliche sympathische Note. Auch die Story um eine kleine Bande Gesetzloser in einer Geisterstadt, die sich gegen eintreffende Fremde wehren muss, wirft nicht gerade mit Höhepunkten um sich. Ehe es hier mal endlich zur Sache geht, dürften einige müde Augen schon lange dem Nickerchen zum Opfer gefallen sein.

                    4
                    • Natürlich auf dem schönsten Schiff ever - der Enterprise. Dazu noch die beste Crew (egal ob Kirk oder Picard).
                      Und wenn das nicht, auf jeden Fall die Orion (müsste ich wirklich mal wieder gucken)

                      • 8 .5
                        EvertonHirsch 06.11.2014, 14:35 Geändert 06.11.2014, 14:35

                        Als ehemaliger Soldat der Südstaaten führt der Weg von California (Giuliano Gemma) durch zerstörte, heruntergekommene, im Matsch versunkene Städte zu der elterlichen Farm eines ehemaligen Freundes, der aufgrund seiner Uniform nach Kriegsende erschossen wurde. Von Kopfgeldjägern verfolgt und wie Vieh behandelt, muss er die Auswirkungen der Kriegsniederlage über sich ergehen lassen. Auf der Farm findet er allerdings neues Glück, muss aber bald doch noch einmal zur Waffe greifen, weil die Folgen des Krieges auch den benachbarten Ort erreichen und seine neue Familie in Gefahr bringen. Nach und nach erfährt man so langsam etwas über die bisher im Dunkeln gebliebene Vergangenheit des Protagonisten.

                        "Der Mann aus Virginia" erinnert vor allem im ersten Drittel von seinem Schwermut und seinem Pessimismus her an "Keoma". So ist der Anfang richtig stark. Bilder, Musik, Handlung – alles perfekt. Er lässt zwar danach etwas nach (gerade die Musik wirkt anschließend teilweise richtig unpassend), aber trotzdem gehört er zu den wohl stärksten Filmen von Giuliamo Gemma und zu den härteren Italowestern. Michele Lupo (der später vor allem mit Bud Spencer Filmen sein Geld verdienen sollte) gelang hier, zu einer Zeit als der Italowestern schon tot war, ein toller Abgesang auf eben jenen. In weiteren Rollen dürfen im Übrigen noch William Berger und Raimund Harmstorf glänzen.

                        11
                        • Da in der MP-Datenbank der Film "Bleigericht" (die Wertung liegt bei 7,0 Punkten) mit eben jenem Dean Reed in der Hauptrolle zu fehlen scheint sei der Kommentar hier stellvertretend abgegeben:

                          Nicht nur reiner Italowestern, sondern eher ein Krimi-Italo. Weil in einem kleinen Örtchen, wo jeder wohlhabend zu sein scheint, sich die Banküberfälle häufen, aber außer Leichen und einem aufgeschlossenen Tresor keine Spuren zurückbleiben, wird ein cleverer Revolverheld engagiert, der der Sache auf den Grund gehen soll.

                          Zugegeben, die Bewohner werden anfangs schon ziemlich naiv und dumm dargestellt, um der Cleverness des Helden mehr Ausdruck zu verleihen, aber das fällt gar nicht weiter auf. Denn der spätere DDR-Star Dean Reed spielt hier mal sowas von fröhlich munter drauf los, dass er damit einen eher passablen Western gleich mal aufwertet. Mindestens die Hälfte geht es hier also weniger um harte Kerle, Drinks und Duelle Mann gegen Mann, sondern um die billigen Weiber von Reed und eben dem detektivischem Nachgang der mysteriösen Einbrüche.

                          Kein Must-See, zumal nichts neues geboten wird und die Musik auch eher unpassend wirkt, aber Reed macht schon Spaß.

                          2
                          • 6
                            über Don Jon

                            Das Regiedebut von Jospeh Gordon-Levitt ist zwar solide, erzählt aber auch keine wirklich interessante Geschichte. Liest man die Inhaltsangabe, klingt das alles interessanter als es ist. So könnte man hier beispielsweise eine Studie über einen Pornosüchtigen und sein Verhältnis zu Frauen vermuten, aber dafür bleiben die Figuren viel zu blass. Alles wirkt einfach uninteressant und mutlos. Der Film plätschert vor sich hin und verpasst es leider, Highlights zu setzen. Alle Figuren haben etwas Unnahbares oder Abstoßendes, was es für den Zuschauer wirklich nicht leicht macht, die nötigen Beziehungen aufzubauen. Inszenatorisch gibt es aber kaum etwas zu meckern.

                            P. S. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich nach ‘ner urigen Nacht auch nur drei Stunden Schlaf hatte, als ich den gesehen hab.

                            8
                            • 7 .5

                              "The Class of ‘92" ist eine Dokumentation über die ehemaligen United-Stars David Beckham, Nicky Butt, Ryan Giggs, Gary und Phil Neville sowie Paul Scholes, welche seit den frühen 90ern bis teilweise letztes Jahr für Man Utd. aktiv waren, und den größten Teil ihrer Karriere eben zusammen beim englischen Rekordmeister spielten. Höhepunkt ihrer Karriere und der Doku ist der 26. Mai 1999, das Champions League Endspiel gegen Bayern, welches auf die wohl schönste Art und Weise gewonnen und mit welchem das Triple perfekt gemacht wurde.

                              Mit Man United kam ich einige Jahre zuvor im Champions League Halbfinale im Westfahlenstadion in Kontakt, bei welchem in der viertelstündigen Pause der komplette englische Anhang einfach mal durchgesungen hat. Das hat mich beeindruckt. Natürlich kannte man schon die großen Namen wie Eric Cantona, Peter Schmeichel und auch schon Ryan Giggs, aber dort, im Westfahlenstadion, gab es ein erstes Kennenlernen mit den wilden Jungen neben Ryan Giggs. Beckham z. B. traf nur den Pfosten. Auch wenn United unterlag (worüber ich mich als kleiner BVB-Piepel damals noch freute), entstand so etwas wie aufkeimende Liebe zwischen mir und Englands damaligem Top-Club. Und ja, diese Jungs haben mich mitfiebern lassen mit ihren Spielen, diese Jungs, die über Jahre die halbe Mannschaft stellen sollten, haben mich geprägt. Sie spielten einen Fußball, der vor allem vom Willen und vom Drang zur Offensive geprägt war.

                              So gibt auch die Doku einen Einblick in das Leben der sechs inzwischen etwas gealterten Männer während ihrer gemeinsamen Zeit bei United, witzige Geschichten werden zum Besten gegeben und das Leben damals wird unter die Lupe genommen. Allerdings bleibt die Doku für eben jene, die nicht diese Beziehung zu der Mannschaft damals hatten, wohl recht uninteressant. Szenen vom Platz gibt es eher wenige zu sehen und es fehlt auch ein wenig die Lockerheit, so dass die gemeinsamen Sitzungen und Erzählungen leider etwas gestellt bzw. steif wirken. Auch wird m. E. etwas zu sehr übertrieben bezüglich des Einflusses auf das politische und soziale Leben. Der Club hatte diesen vielleicht, aber diese sechs im Einzelnen (mit Ausnahme von David Beckham) wohl nicht in dem suggerierten Maße. Aber für alle Liebhaber des Stils von Man United durchaus mal einen Blick wert; der ganz große Wurf ist es allerdings leider nicht.

                              6
                              • 4 .5

                                Da die Besetzung die gleiche geblieben ist wie im Vorgängerfilm, spielt auch der hier eher auf dem Level kacke. So haben wir Milchwurst-Richards (Ioan Gruffudd), der doch in einer Szene allen ernstes mit seiner nicht vorhandenen Autorität einem Militäroberfuzzi seinen Willen aufdrängen will. Warum der Militärheini dann auch noch nachgibt und nicht mit Lachkrämpfen ins Krankenhaus gebracht werden muss, ist wohl eins der größten Logiklöcher der Filmgeschichte.

                                Aber eins hat die Fortsetzung dem Original doch voraus. Der Silver Surfer. Nur blöd halt, wenn eine Nebenfigur den eigentlichen Helden und Hauptakteuren dermaßen das Interesse stiehlt, dass man sich gewünscht hätte, der silberne Surfbrettfahrer hätte allen gleich am Anfang in alter Bruce Willis Manier einen ewigen Gruß an die Welle spendiert.

                                7
                                • 4 .5

                                  Ein Film, der auf Literaturvorlagen basiert, steht und fällt oft mit seinen Hauptdarstellern. Wenn dann auch noch ein Comic die Vorlage bildet, man quasi auch schon eine gezeichnete Version der jeweiligen Charaktere gesehen hat, dann gilt das umso mehr. Und da versagt Fantastic 4 extrem. Beim Ding konnte man jetzt nicht allzu viel falsch machen, Johnny Storm geht auch noch, er ist der Draufgänger, den man hätte erwarten können und für Sue Storm hat man mit Jessica Alba einen Eyecatcher geholt, welcher allerdings auch nicht mit übersprühender Lust glänzt. Aber beim Anführer, dem charismatischen Typen der vier Fantastischen schlechthin, gingen alle guten Geister verloren. Ioan Gruffudd hat weder Ausstrahlung noch das kleinste Autorität. Ihm nehme ich die Rolle nie, zu keinem Zeitpunkt ab.

                                  Und als wenn dieser eine derbe Griff ins Klo nicht schon reicht, so ist auch einer der Bösewichte schlechthin, Dr. Doom, genauso grenzdebil besetzt worden. Da wird so eine Flachpfeiffe frisch aus den Charmed-Serien als einer der genialsten Bösewichte der Comicgeschichte hingestellt und was tut er? Mit einem Mix aus juckendem Arsch und Laszivität gucken. Na toll, hätten se auch Sky du Monts Schergen aus dem "Schuh des Manitu" nehmen können. Null Hinterlist, null überragender Intellekt, null Durchtriebenheit, null Gier nach Macht, einfach eine große Null.

                                  Da ist die Story, die jetzt auch nichts besonderes zu bieten hat, fast schon nebensächlich.

                                  5
                                  • 8 .5
                                    über Rambo

                                    Die Verwunderung war groß. Jetzt noch nicht wegen dem Film, aber wegen der Reaktion meiner Liebsten. Eigentlich steht sie so gar nicht auf Filme, die irgendwie mit Krieg zu tun haben. Also habe ich schelmisch grinsend auf Ihre Frage, was denn im TV läuft, geantwortet: Der gute alte Rambo. Und zu meiner großen Überraschung kommt von ihr: „Der erste Teil ist eigentlich richtig gut“ oO

                                    Da ich den das letzte Mal in einem Alter gesehen habe, dass aus meiner Erinnerung fast vollkommen verschwunden ist, war das Programm relativ leicht, aber doch etwas ungläubig, abgestimmt worden.

                                    Stallone also in einer seiner Paraderollen. Ich hatte zwar noch irgendwo im Hinterkopf, dass der Film gut ist, aber so eine Bombe hatte ich nicht auf dem Schirm. Auch wenn einige meiner MP-Freunde den in letzter Zeit auch gelobt, gelobt und nochmals gelobt haben.

                                    "Rambo" macht eigentlich alles richtig. Man weiß ziemlich schnell worum es geht, die Hauptfigur hat sehr schnell die Sympathien auf seiner Seite, wobei man immer mehr und mehr einen Eindruck von dem Inneren des ehemaligen Kriegsveteran und Elitekämpfer bekommt, der nunmehr allein und ohne Verständnis anderer seine weitere Bestimmung sucht. Zwischendrin gibt es tolle handgemachte Action, die Musik von Goldsmith ist gewohnt super und im Schlussstatement brechen dann alle Dämme. John Rambo teilt hier eine so verdammt starke Rechte (wenn auch nur im Übertragenen, aber gelernt ist gelernt) gegen den Krieg aus, dass einen die Nackenhaare aus der sitzenden Position unweigerlich in die stehende zerren.

                                    8
                                    • Der einzige Mensch, dessen Konterfei auf einem T-Shirt ab und an mal meinen Körper schmücken darf. Das spricht für sich...

                                      3
                                      • Was macht denn bitte TLJ in dem Film, wenn nicht größtenteils albern rumhopsen?

                                        3
                                        • 7

                                          Disney hatte zu ihren Zeichentrickfilmzeiten mal ein unglaublich gutes Gespür für sympathische Figuren. So auch hier. Vor allem die Abenteuer von Merlin und Arthur als verschiedene Spezies unserer Umwelt (Fisch, Eichhörnchen usw.) sind einfach nur toll. Zwar bilden diese auch den Hauptteil der Geschichte und das Duell mit der ebenfalls recht interessanten Madame Mim hätte ruhig etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen können, aber trotzdem bleibt „Die Hexe und der Zauberer“ ein kurzweiliger, vergnüglicher Spaß.

                                          7
                                          • 5

                                            Neulich habe ich doch Tatsache das erste Resident Evil Spiel für die PSX nochmal durchgezockt bzw. das erste Mal durchgezockt, denn damals ohne Komplettlösung stellte das doch eine schier unlösbare Aufgabe für mich dar. Kurz gesagt: Das Spiel ist immer noch fantastisch, trotz der mehr als angestaubten Grafik.

                                            Und dann kam zufälligerweise neulich auch noch der erste Film. Man hatte ich mich um 2002 drauf gefreut. Ein Film zu dem Horrorspiel schlechthin. Kann doch eigentlich nur gut werden, oder?

                                            Aber denkste. Man Mr. Anderson, bei einem Film zu so einem Spiel gehört eine fantastische Kamera, die mit den Erwartungen des Zuschauers spielt, die nur limitierte Ausschnitte des jeweiligen Ort des Geschehens zeigt, hier muss viel mehr auf Geräusche gesetzt werden. Zu so einem Film braucht es einfach Atmosphäre. Zugegeben, die stimmt in den ersten Minuten noch einigermaßen, wird aber immer mehr zu Gunsten von actionhaltigen, mit Synthesizer-Rock unterlegten Zombiekillszenen geopfert. Vielleicht hätte man sich wirklich mehr an die Story des ersten Spieleteils halten sollen, denn eigentlich findet man hier, wenn überhaupt, mehr vom zweiten Teil. Nicht der komplette Reinfall wie teilweise die Fortsetzungen, aber trotzdem doch enttäuschend, wenn man die Vorlage bedenkt.

                                            7
                                            • 7 .5

                                              "Der lange Ritt zur Schule" hat einfach eine tolle Jungen-Traum-Fantasie Story zu bieten. Wer ist als kleiner Junge mal nicht zum Fasching als Cowboy in den Kindergarten gegangen? Wer hat mit seinen Brüdern/seinem Onkel nicht auch Cowboy und Indianer gespielt?

                                              Hier träumt der kleine Alex auf seinem Weg zur Schule, dass sich sein gewohntes Stadtbild mehr und mehr in eine Westernlandschaft verwandelt und die Älteren aus der 10. zu den Schurken zählen, die nur hinter seinem Medaillengold her sind. Gott sei Dank gibt es da den Sportlehrer bzw. den Roten Milan, gespielt vom Einzigartigen Gojko Mitic, der ihm mit Rat und Tat zur Seite steht.

                                              "Der lange Ritt zur Schule" hat mir als o. g. kleiner Junge schon gefallen und hat seither nichts von seinem Glanz verloren. Einfach ein toller Western im Stile der bekannten DEFA-Märchen.

                                              4
                                              • 8 .5

                                                Wer kennt ihn nicht, den egomanen, opportunistischen, genialen, einzigartigen Bernd Stromberg? Und verdammt kann der Deutsche witzig sein im Kino. Auch wenn "Stromberg: Der Film" eher wirkt wie eine ausgedehnte Doppelfolge, so bereue ich doch ein wenig, hier nicht ins Lichtspielhaus gegangen zu sein.

                                                Denn Feldhusen bleibt dem Serienkonzept treu, hier wird nichts extrem aufgeblasen fürs Kino oder mit extremem Pi-Pa-Po serviert, hier wird einfach schlicht und deswegen so beeindruckend die Geschichte um den Büro-Papa weitererzählt resp. zu Ende gebracht. Und wie. Wer die Serie liebt, der kommt auch beim Film voll auf seine Kosten und teilweise aus dem Lachen nicht mehr raus.

                                                "Stromberg: Der Film" bietet ein vergnügliches Wiedersehen mit so gut wie allen bekannten Personen aus den vorangegangenen fünf Staffeln und hat obendrein noch das Potential zum mehrmaligen Anschauen/Kaputtlachen.

                                                9
                                                • Glückwunsch Raimi. Sein Tanz der Teufel hat mich das erste Mal so richtig das Gruseln gelernt - damals, viele Jaher ist es her. Und sein Spider-Man war zu seiner Zeit auch eine richtige Granate. Und vergessen wir nicht seinen Spitzenwestern: Schneller als der Tod, der einzige, den ich kenne, der mit einer Frau in der Hauptrolle funktioniert

                                                  2
                                                  • Für mich ist es vor allem die Musik, die diese Szene ausmacht. Danny Elfman hat mit seinem Batman-Score aber auch eine Wahnsinnsmusik abgeliefert. Für mich ist der erste Teil aber noch etwas beeindruckender. Die Kamerafahrten durch scheinbar enge Gänge, aber eben alles aus metallartigem Stoff und die Kamera zeigt erst zum Ende hin das Batman-Symbol.