EvertonHirsch - Kommentare

Alle Kommentare von EvertonHirsch

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      „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung“ – Der Film.

      So könnte der Untertitel von "Chronicle" ebenfalls lauten. Denn was würdest Du machen, wenn Du von heute auf Morgen verbesserte Fähigkeiten geschenkt bekämst und Du somit plötzlich am oberen Ende der Nahrungskette stehen würdest? "Chronicle" zeigt hier mehrere Wege auf, wie sich so etwas auswirken kann. Eben genau jener Punkt, der in den ganzen Comicverfilmungen immer noch etwas stiefmütterlich behandelt wird. Hier hätte ich gerne noch eine halbe Stunde mehr gehabt um die sich abzeichnenden Wege der drei mit neuen Kräften ausgestatteten Freunde zu sehen, denn einige Wandlungen kommen vielleicht etwas zu plötzlich.

      Obwohl Dane DeHaan sein Talent hier schon aufblitzen lässt, ist er leider noch eine ganze Ecke von seinem Können späterer Produktionen entfernt. Vielleicht hatte ich aber auch etwas zu viel erwartet.

      Dazu der doch etwas nervige Found-Footage-Stil, welcher den Sehspaß auch etwas mindert.

      "Chronicle" behandelt ein wirklich interessantes Thema, was so zumindest in den Comicverfilmungen bisher etwas vernachlässigt wurde (wenn ich mich nicht recht täusche, wurde Ähnliches in Folge von Millers The Dark Knight Returns gern mal in den Batman Comics thematisiert).

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        Hier muss man schon das eigene Hirn etwas auf Sparflamme stellen, um noch in so etwas wie Filmgenuss zu kommen. Einige Dialoge sind einfach fern jeder Realität, einige Handlungen entbehren einfach sowas von jeglicher Logik, dass schon ein Sonntag nach einem durchzechten Samstag her muss, um perfekte Voraussetzungen zum Durchhalten zu schaffen.

        Die Voraussetzungen sind ähnlich wie bei den Schlümpfen. Eine illustre Runde Halbstarker schart sich um ein Weib. Dabei weiß keiner, wo ihr Dorf (Siedlung) eigentlich liegt. Des Nachts kommen ab und an mal Viecher, die an Riesenspinnen erinnern (aber klar, Wiegel genannt werden, liegt ja quasi echt nahe der Name) und wollen sie töten, wollen sie alle töten, und wenn es das letzte ist, was sie jemals tun werden.

        Der letzte Neuankömmling entdeckt aber ziemlich schnell seine rebellische Ader und will mehr als alle anderen doch einen Weg raus aus dem riesigen, die Siedlung umgebenden Labyrinth finden.

        Spannung kommt hier allerdings nur eher selten auf, dafür kann man sich doch recht gut an der riesigen Kulisse erfreuen. Auch das schauspielerische Talent der Beteiligten nenne ich mal aufgrund des Alters ausbaufähig. Aber im Ganzen geht das schon durch. Nur das Ende, bei dem sich andeutet, dass hier noch nicht die komplette Geschichte erzählt wird, hat echt nochmal einen Schlag in die Magengrube parat. Das ist mal wieder so richtig schön hollywoodmäßig an der Realität und Logik vorbei, dass man am liebsten in guter alter Jay und Silent Bob Manier zu jedem einzelnen der am Film Beteiligten hindüsen möchte um sie zu zwingen, die eigene Scheiße zu fressen, um anschließend …“ Na einige wissen, wie es weitergeht.

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        • Das Gute bei RTL ist natürlich, die haben nen Draht zu einem meiner persönlichen Lieblingsidioten: Prinz K1 oder wie der heißt. Der kann nämlich gleich den Soundtrack beisteuern. Denn dank Tarantino erwartet die heutige Jugend und nahezu RTLs komplettes Stammpublikum von einem "total geilen" Western auch rappige Musikuntermalung.
          Dann bitte noch Zitate auf gewohnt souveränem Niveau á la

          Indianer: "Howgh"
          Shatterhand: "Jo Bitch!"

          und Weihnachten 2016 ist gerettet.

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          • Hmmm.... Auf was hofft RTL da eigentlich? Bei ihrem üblichen Publikum dürften nicht viele darunter sein, die was mit den Karl-May-Erzählungen anfangen können. 25 % finden es langweilig, weil nur Tarantino Western kann, 15 % gucken sich kein Remake von einem Bully-Film an und 60 % davon googeln wahrscheinlich erstmal nach dem ersten Teil: "Winne"
            Der Liebhaber der alten Filme wird wohl kaum mehr als fünf Minuten durchhalten und alle anderen meiden den Sender von Hause aus.

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              EvertonHirsch 23.03.2015, 16:23 Geändert 23.03.2015, 16:23

              „Ivan Locke, ein hingebungsvoller Ehemann, Vater und hart arbeitender Leiter einer Großbaustelle, steht kurz vor der größten Herausforderung seiner Karriere. Doch dann droht eine einzige, spontan getroffene Entscheidung alles zu zerstören: Ein kleiner, für den sonst pflichtbewussten Ivan völlig untypischer Fehltritt hat ungeahnte Folgen für seinen Job, seine Familie und sein gesamtes Selbstverständnis. Ivan setzt sich ins Auto, beginnt eine Wettfahrt gegen die Zeit und Tempolimits und versucht in einer Serie von Telefongesprächen, das Fundament seines Lebens vor dem Kollaps zu retten.“

              Das ist die Inhaltsbeschreibung von Amazon.de. Klingt nach einem eventuell guten Thriller, der eine typisch cineastische Geschichte erzählt, vielleicht geht es sogar später um Leben und Tod, jedenfalls um eine Art Wettlauf gegen die Zeit.

              Das hat auch mich und meine Freundin veranlasst, den mitzunehmen. Was kam hat bei beiden unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Für sie der größte Scheiß, den es gibt (ok, es gibt größeren, aber der größte Scheiß mit Tom Hardy). Für mich die wohl überraschendste, bodenständigste Geschichte, die es gibt. Es geht um Ivan Locke, der es gewohnt ist, alles in den Griff zu kriegen, bei dem alles seine geregelte Ordnung hat. Nun gerät seine Welt allerdings aus der Bahn, und zwar nicht im hollywood’schen Sinne, dass jemand seine Frau entführt o. ä., nein, es geht um Probleme, die so noch tausende, zehntausende Tag für Tag bewältigen müssen. Es geht um seine Prinzipien, besser zu sein als sein enttäuschender Vater. Und obwohl seine Situation verständlich ist, er doch versucht, alles richtig zu machen, wird sein Leben nicht mehr so sein, wie es vorher war. Wir sehen hier wirklich einen Ausschnitt aus dem wahren Leben, toll dargebracht von Tom Hardy.

              „Es ist nicht zu bestreiten, es gibt zwar immer zwei Seiten - aber nur eine auf der man steht.
              Und dies zu begreifen heißt auf anderes pfeifen und tut manchmal weh
              Denn das kann bedeuten, die man liebt zu enttäuschen und dass niemand versteht
              wenn man um seinen Willen manchmal auch durch Scherben geht“ (D. Wirtz)

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              • 5 .5

                Jede beschissene DVD im Handel muss indessen so ein riesen FSK-Logo tragen, schön. Aber dann sollte auch im Umkehrschluss riesig unter dem Titel das Wort „geschnitten“ prangern, sofern es sich um eben eine solche verstümmelte Variante handelt. Nun guck ich vor jedem Kauf vorher, ob es sich bei diesem oder jenem Film um die ungeschnittene Variante handelt, in der Videothek bin ich aber längst noch nicht so vorsichtig. Nichtsdestotrotz ist es natürlich mehr als ärgerlich, wenn man einen Film serviert bekommt, der um fast sieben (!) Minuten geschnitten ist und so eine Art inoffizielle Hommage an Star Trek ist, weil auch hier Hauptfiguren von jetzt auf nu an einen völlig anderen Ort transportiert werden. Am Ende kann man eine schöne Runde „Genial daneben“ spielen, der Moderator liest im Internet nach, was am Ende eigentlich passieren sollte und alle anderen dürfen fleißig anhand der wenigen Filmschnipsel drauf los raten, wie der Film denn eigentlich ausgegangen ist.

                Mal abgesehen davon, dass hier jeglicher Filmspaß schon sehr schnell und deutlich erkennbar genommen wird, wirkt Bradley Cooper etwas deplatziert, wohingegen die Rolle des U-Bahn-Massenmörders Vinnie "the axe" Jones auf den Leib geschneidert scheint. Zwischendrin gibt es natürlich die für das Genre typischen Ungereimtheiten, gerade in den Handlungsweisen der Protagonisten, aber ein Reinfall ist der Film auch nicht komplett (schätze ich mal).

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                  An "Guardians of the Galaxy" muss man ja fast schon mit hohen Erwartungen herangehen, so viel Lob wie der Film bisher einheimste. Aber so richtig gerechtfertigt finde ich das nicht. Ja gut, er unterhält einigermaßen, ja, er hat auch Humor. Das ändert aber nichts daran, dass ein Chris Pratt nie mit einem z. B. Robert Downey Jr. (um mal im Marvel Cinematik Universe zu bleiben) mithalten kann und ich sehe auch nicht den großen Unterschied zu z. B. "The Amazing Spider-Man 2", der beim Publikum doch um einiges schlechter weg kam. Auch die Guardians kommen nicht gerade mit der großen und megainnovativen Story daher, beide Filme haben ihre humorvollen Seiten und beide haben scheiß Musik (ok, vielleicht etwas zu subjektiv, 70er/80er Pop ist so überhaupt nicht meins), nur fehlen bei den Guardians eben die großen darstellerischen Leistungen.

                  Und der Computerwaschbär sieht immer noch nach Computer aus.

                  Mit den Guardians macht man bestimmt nicht viel falsch, er reiht sich ein in die sonstigen Disney/Marvel-Verfilmungen, aber der Überfilm ist er jetzt auch nicht, zumal doch etwas zu oft auf die Tränendrüse gedrückt und die "Wir haben uns alle lieb, weil wir das erste Mal Freunde haben" Keule herausgeholt wird.

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                  • 6 .5

                    Das Thema um eine künstliche Intelligenz, welche Risiken es birgt, seine Seele, sein Denken auf einen Computer zu übertragen, die Frage, ob hier schwerwiegende Grenzen überschritten werden, ist eigentlich recht interessant und liefert auch hier immer wieder interessanten Diskussionsstoff. Und im Rückblick betrachtet, wenn man noch einmal konstatiert, worum es ging, bleiben auch eher die positiven Aspekte hängen.

                    Allerdings stimmt hier das Tempo überhaupt nicht. Hier hätte einfach viel mehr auf die Kacke gehauen werden können, denn zwischenzeitlich zieht sich Transcendence wie Kaugummi und da Depp den größten Teil nur auf einem Bildschirm zu sehen ist (verschenkt), Freeman nur eine Nebenrolle inne hat und Bettany auch seine Auszeiten bekommt, ist es an Rebecca Hall hier durch diese Passagen zu führen, woran sie aber einigermaßen scheitert, da ihr Spiel (vielleicht rollenbedingt) zu limitiert ist. So kann es gern mal passieren, dass man unruhig wird und sich das Ende sehnlichst herbeisehnt. Erst beim Fazit und in der Rückschau fallen die positiven Dinge wieder mehr ins Gewicht.

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                      über Chained

                      Gut gecasted, zumindest liefert Eamon Farren (als Rabbit) als Entführungsopfer, der anschließend mehrere Jahre von seinem Entführer, der zusätzlich Rabbits Mutter umgebracht hat und auch sonst gern des Nachts fremde Frauen umbringt, großgezogen wird, eine ordentliche Leistung.

                      Leider werden die ersten Jahre nach der Entführung etwas spärlich abgehandelt, hier hätte man sich doch etwas mehr Zeit nehmen können, evtl. müssen. Wir sehen recht schnell einen jugendlichen Rabbit, der sich nicht nur seinem Schicksal und seiner einzigen Bezugsperson zu ergeben, sondern auch eine Entwicklung zu einem wahren Spross des Mörders zu nehmen scheint. So werden Frauen beschafft, die ihn entjungfern sollen. Allerdings in zweierlei Hinsicht. Sexuell und durch die anschließende Hergabe ihres Lebens. Kommt Rabbit dabei auf den Geschmack, schließlich hat er fast sein komplettes Leben nichts anderes gesehen und gelernt? Leider reicht die Inszenierung nicht, um die Spannung konstant hochzuhalten, denn zu sehr kann sich der Zuschauer denken, wie der zum Mord gezwungene Junge sich in einzelnen Situationen entscheidet und was dahintersteckt.

                      Das Ende soll wohl noch einmal so eine richtige Schippe draufsetzen, wirft aber letztendlich mehr Fragezeichen auf, was gerade hier einfach scheiße ist und uninspiriert unvollendet wirkt.

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                        Manchmal reichen schon zwei wirklich gute Schauspieler, die sich ein Psycho-Duell par excellence bieten, um einen Film wirklich stark werden zu lassen. So auch hier bei "Arlington Road". Dabei steht die Geschichte, vor allem die Ironie dabei, dem im nichts nach. Viel mehr Worte bedarf es eigentlich nicht: Spannung pur.

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                          Juliane Moore ist auf der Suche nach ihrem verschwundenen Kind, an welches sich aber niemand, nicht mal ihr Ex-Mann erinnern kann. Manch einem mag die Wendung/Erklärung für den erst hin zu einem Verschwörungsthriller tendierenden Plot aufstoßen, ich mag so eine drastische, fast schon an den Haaren herbeigezogene Fügung eigentlich. Aber sonderlich spannend ist „Die Vergessenen“ dabei trotzdem nicht. Einzig Julian Moore kann einigermaßen überzeugen. Das Ende schlägt dann allerdings dem Fass den Boden aus. Anscheinend ist dort genau wie bei Admiral Bensons Hosen der Stoff ausgegangen, anders ist diese hanebüchene Entwicklung um den Entführer nicht zu erklären.

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                            Im Prinzip ist "Das Urteil" kein schlechter Film. Es geht um die Frage, inwieweit auch die Waffenfirmen für einen Amoklauf herangezogen werden können. Zwischen den Fronten und mitten in der Jury befindet sich Nicholas Easter (John Cusack), der behauptet, die Jury je nach seinem Belieben in die eine oder andere Richtung manipulieren zu können. Also versucht er, das Urteil an den Bestzahlenden zu verkaufen.

                            Zwar bekommt man die 100 %ige Auflösung, was Easters Motivation ist, erst ziemlich spät, denken kann man sich das aber vorher. Warum der Film nicht einschlägt, liegt an der Person des Nicholas Easter an sich. Viel zu lange wird sein Handeln von Profitgier getrieben, Cusack gelingt es nicht, dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, dass hier noch mehr eine Rolle spielen könnte. Hinweise auf andere Beweggründe für sein nicht gerade günstiges Angebot an beide Seiten gibt es nicht bzw. viel zu spät. Da sind sogar die Anführer resp. Anwälte beider sich gegenüber stehenden Parteien sympathischer, obwohl einer offen zugibt, zu manipulieren und zu schmieren. Einfach weil beide von Anfang an mit offenen Karten spielen, dabei aber authentisch und ehrlich bleiben.

                            Das Hauptaugenmerk richtet sich aber mit zunehmender Dauer immer mehr auf den doch zu überforderten Cusack, und leider mehr und mehr weg von Hoffmann und Hackman, deren Aufeinandertreffen das wahre Highlight des Films darstellt.

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                            • Nen US-Star als Winnetou? Hmmm... Mal überlegen... Mit Kontakten zu RTL.... Da gibt es doch nur einen und ich hoffe doch, Ralf Möller schraubt seine Gehaltsvorstellungen auf ein vernünftiges Maß zurück, dass unser aller Lieblingssender uns den erhofften Kracher in der Hauptrolle präsentieren kann und der dann auch ebenbürtig zu dem, ich würde mal sagen auf dem Ausstrahlungsniveau einer Kröte angesiedelten, weißen Bruder passt.

                              Aber mal im Ernst, eine Winnetou-TV-Verfilmung, grandios. Vielleicht packen wir da noch etwas Ökobotschaft mit rein. Und Pierre Brice muss dann (diesmal als sein eigener Vater) nicht mal synchronisiert werden. Das ist natürlich super. Und da gleich mehrere Filme in Planung sind, sollte auch ein Autorenteam aus der "Alles was zählt", GZSZ etc. Talentschmiede engagiert werden. Vielleicht holen dann sogar die SFX-Experten ihren alten Atari raus, dass man auch noch was fürs Auge bekommt. Ein TV-Film von Winnetou, naja, könnte vielleicht was werden. Aber, ich kann mir nicht helfen, so erfolgreich das auch klingen mag, irgendwo im Unterbewusstsein regen sich Zweifel. Ein TV-Film von Winnetou, wieso klingt das mit der Zeit doch immer komischer:

                              http://www.moviepilot.de/movies/winnetous-rueckkehr

                              Würde ich nicht wissen, dass RTL jegliches komödiantisches Talent fehlt, hätte ich die Meldung für einen der grandiosesten Scherze des Jahres gehalten.

                              • Ach der gute alte Bruci. Zwischen '97 und '01 habe ich immerhin von seinen 12 Kinofilmen 7 auch im Lichtspielhaus gesehen, den Rest nach Erscheinen der VHS/DVD. Auch wenn ich die meisten seiner Filme mag, thront doch über allem der Actionfilm schlechthin: "Stirb langsam".

                                Und verdammt, da fehlt wirklich einer der besten Buddy-Actionern aller Zeiten: "Last Boy Scout"

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                                  Oh Seth McFarlane. So toll seine Serie "Family Guy" ist, so beschissen ist sein Versuch, eine Westernkomödie zu kreieren. Mal abgesehen von der Tatsache, dass sich "A Million Ways to Die in the West" nicht entscheiden kann, ob er eine Komödie ist, die gängige Westernklischees durch den Kakao zieht, eine Slapstick-Komödie oder eine Parodie bisheriger Filme, was in der Gesamtschau einfach unstimmig und unausgeglichen wirkt, so stimmt hier auch einfach der Humor nicht.

                                  McFarlane hat es geschafft, teilweise auf das Niveau diverser Friedberg/Seltzer „xy-Name-Movie“ Filme abzurutschen. So muss ich nicht sehen, wie beispielsweise Neil Patrick Harris hintereinander in zwei verschiedene Hüte scheißt und einer davon anschließend umkippt. Hier wird gefurzt, geschissen und sonstige neumodischen und hollywoodtypischen Teeniekomödienstilmittel bedient. Und wenn mal nicht die Fäkaltrommel gerührt wird, brilliert der Film mit Langeweile. Größtenteils liegt das wohl daran, dass die Geschichte von 5-jährigen mit Buntstiften wiedergegeben werden könnte und vor allem auch daran, dass Seth McFarlane kaum schauspielerisches Talent besitzt. Da er aber nun einmal der Hauptdarsteller ist, fällt der Film öfter mit ihm, als dass er steht. Darüber hinaus nehme ich Liam Leeson die Rolle als berüchtigter Bandit nicht ab.

                                  Aber das Schlimmste ist, dass die meisten Witze entweder nicht zünden (wie oft fällt Seth McFarlane eigentlich im Film auf die Schnauze?) oder schon im Trailer verbraten wurden bzw. dort einfach besser rüber kamen, weil sie spontaner und mit besserem Tempo erzählt wurden. So waren beispielsweise die ganzen Tode im Trailer im Zusammenspiel mit dem Titel wirklich lustig, im Film treten sie aber einfach so und ohne Sinn auf. „Auf dem Jahrmarkt sterben Leute“ heißt es dort. Und zackt kommt ein Bulle angerannt und spießt den Fotografen auf. Ich kapiers nicht. Nun will ich nicht verschweigen, dass hier und da der ein oder andere Gag zündet, aber alles in allem ist der Trailer der weitaus lustigere Film und auch deutlich unterhaltsamer.

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                                  • Ach die Japaner. Tokio reizt mich mehr denn je

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                                      "Gone Girl" ist sicherlich nicht schlecht, aber er wirkt auch ein wenig zusammengeklaut bzw. aufgewärmt. So wird der Zuschauer erst in die eine Richtung gelenkt, bekommt seine Vermutung teilweise bestätigt, nur um dann eine plötzliche Wendung mitzuerleben, bei der sich auch gleich mal die bisher relativ klar gesteckten Sympathien um 180° drehen. So wirklich überraschend kommt hier nichts, auch weil nichts mit einem Knall serviert wird. Jede sich anbahnende Wendung wird sorgfältig vorbereitet und dem Zuschauer häppchenweise serviert. So zieht sich der etwas konventionelle Anfang doch sehr und auch Afflecks gelangweilte Art (oder ist das die Synchro?) hilft nicht gerade dabei, mit vollem Elan bei der Sache zu bleiben. Aber wenn die ersten Wendungen zu erkennen sind, zeigt sich, dass Fincher es beherrscht, einen gewissen Thrill aufkommen zu lassen. Aber der hält leider auch nicht bis zum Ende an. So hat man eine Polizistin, die immer wieder quasi für den Zuschauer spricht: Hier stimmt was nicht; an der neuerlichen Erkenntnis ist auch etwas faul – und am Ende zieht man sich etwas ratlos und unbefriedigt aus dem Fall zurück.

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                                      • 7 .5

                                        Kevin ist der Erstgeborene der bis dahin sehr zwanglos lebenden Eva. Aber mit der Geburt verändert sich alles. Sie muss ihre Träume aufgeben, sie wird in ein Familienleben gezwungen. Aber ist das der Grund, warum nie eine Beziehung zu Kevin entsteht? Warum Baby-Kevin in ihren Armen nicht aufhört zu schreien, so dass sie sich lieber mit dem Kinderwagen neben Straßenarbeiter mit Presslufthammer stellt? Warum Kevin alles tut, um seiner Mutter zu missfallen? Oder ist Kevins Verhalten, sein hasserfüllter Blick von kleinauf der Grund dafür, dass die Bemühungen der Mutter, ihm Liebe zu schenken, fehlschlagen? Hätte seine Mutter wirklich die spätere Tragödie verhindern können, hat sie sich vielmehr sogar noch mitschuldig gemacht oder ist sie, am Rande ihrer Möglichkeiten angelangt. doch unschuldig?

                                        Der Film liefert keine eindeutigen Antworten, auch nicht im Hinblick auf das Wieso, Weshalb und Warum. Weder in Bezug auf die gestörte Beziehung Mutter/Kind, noch im Hinblick auf die Schuldfrage der späteren Tragödie. Welche das genau ist, möchte ich hier nicht verraten (sie steht aber in der Inhaltsangabe von MP), denn auch der Zuschauer erfährt davon erst ziemlich spät. Man bekommt Eindrücke des Lebens der beiden davor und danach. Man kann Vermutungen anstellen. Gerade die Mutter lebt indessen wie eine Ausgestoßene. So bleibt sehr viel dem Zuschauer überlassen, vor allem zu urteilen, wer Schuld hat, ob die Konsequenzen gerecht sind. Vielleicht liefert der Film zu wenig Anhaltspunkte für eine Begründung des kaum vorhandenen Verhältnisses zwischen Mutter und Sohn, aber wie eine Antwort liefern, wenn die Protagonisten genauso ahnungslos sind? Trotzdem hätte ich gerne etwas deutlicher gehabt, wie es den beiden trotzdem möglich war, über mehrere Jahre hinweg zu koexistieren wenn man jeden Tag nur Hass und Enttäuschung erleiden muss.

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                                        • Ein Remake also. Das erste Positive, was ich zu dem Streifen höre, damit ist jeder letzte verbleibende Funken Interesse verloren und ich bin etwas beruhigt, denn so geht mir der Film am Arsch vorbei. Wäre es eine Fortsetzung gewesen, hätte ich irgendwo noch einen Drang gespürt, den gucken zu wollen.

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                                          • Ich hätte mir gewünscht und wünsche mir immer noch, dass es bei Captain America 3 einen fertigen und erfahren Spidey gibt. Das würde der Geschichte um den Civil War und der Identitätsfrage einfach mehr Bedeutung geben. Wenn da so ein frisch gebackener Spidey seine Maske lüftet, schlägt das doch eigentlich keine hohen Wellen.

                                            • Man, das ist doch mal eine Nachricht am relativ frühen Morgen. Schön, auch wenn ich gehofft hatte, dass man die angefangene Geschichte um Andrew Garfield weiterspinnt. Aber jetzt führt für mich kein Weg mehr an der Kinosichtung der Marvelfilme vorbei, zumindest wenn der Netzschwinger dabei ist. Und ich hoffe jetzt wirklich auf einen gelungenen Civil War.

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                                              • 8 .5

                                                Eine Runde voller wohlhabender Pariser Bürger gibt regelmäßig Dinnerparties, bei denen die größten Spinner gekürt werden. Allerdings stammen diese nicht aus dem internen Kreis der o. g. Wohlhabenden, sondern jeder einzelne von denen hat zwischen den Partys die Aufgabe, einen geeigneten Kandidaten zu finden und zur Party mitzubringen. François Pignon, seines Zeichens leidenschaftlicher Streichholz-Modellbauer, ist so ein Opfer. Laut Entdecker Pierre Brochant vielleicht sogar der Weltmeister der Idioten. Allerdings verhindert ein verrenkter Rücken die Teilnahme Brochants an dem Dinner. Dazu kommt, dass ihn seine Frau scheinbar gerade per Telefon verlassen hat. Nun soll der Spinner, der noch bei Brochant zu Hause ist, nur den Hausarzt anrufen. Was kann da schon schiefgehen? Nur so viel, obwohl einiges an Wortwitz sicherlich verloren geht durch die deutsche Übersetzung (diese das aber versucht weitestgehend zu umgehen), steigert sich der Abend immer mehr in eine Katastrophe, die solch unvorhersehbaren Humor mit sich bringt, das es schwer ist, aus dem Lachen wieder rauszukommen. Der Film macht dabei vieles richtig, Timing, Tempo und die schon angesprochene zunehmende Humordichte, wirklich lobenswert.

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                                                • 6 .5

                                                  Ach was habe ich den früher (als Sky noch Premiere hieß und mit einer wirklichen Schlüsselkarte freigeschalten wurde) rauf und runter geguckt. Warum? Keine Ahnung. Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, warum ich Filme wie Red Sonja in mein Herz geschlossen habe. Irgendwie waren sie eine Mischung aus cool und dämlich. Und auch das Konsolenspiel kenne ich gerade so, dass mir zumindest einige Charaktere noch was sagten.

                                                  So war damals im zarten Alter von 11 oder 12 Jahren ja ein Jean Claude van Damme noch ein riesiger Star, bei dem alle Knie auf dem Schulhof schon bei der bloßen Erwähnung anfingen zu zittern. Und der darf hier natürlich mal wieder den Obermacker schlechthin spielen, seine Muskeln mit Bravo-US-Flaggen-Tätowierung in absoluter Großaufnahme stolz den kleinen müsliverspeisenden Kiddies vorm Fernseher zeigen, sich schnell mal mit dem Kultboot von Hulk Hogan an General Bison heranpirschen und der Schwerkraft trotzend Sprünge über 20 Meter vollziehen. Aber auch der Rest des Casts sorgt immer wieder für kleine Schmunzeleinheiten.

                                                  Vor allem aber sind es diese offensichtlichen Schwächen, die den Film sympathisch machen. So vergleichen die Vereinte Nation Truppen ihre Uhren, stellen fest, es ist sechs Uhr und die übergroße Uhr im Hintergrund zeigt eindeutig 11:59 an. Guiles Truppen dürfen so lange auf dem Geheimverstecktempel rumsitzen und Däumchen drehen, bis innen der Alarm losgeht und die bewaffneten Bison-Truppen endlich durch die Tür können, die vorher anscheinend unabänderbar verschlossen war.

                                                  Mittendrin geht einem das Herz auf, wenn der Sumo und der "Einstein"-Koloss („Schnell, schalt auf einen anderen Kanal“ – Göttlich) inmitten der Miniaturwelt kämpfen, dabei Häuser umstoßen und man immer wieder das Gebrüll des allseits beliebten Godzilla vernimmt.

                                                  Der Film basiert auf einem Beat ‘em up Spiel, eine Story gibt es also dementsprechend nur, um die Kloppereien am Ende einzuleiten. Obwohl hier gut und gerne noch die ein oder andere Schippe hätte draufgelegt werden können. Denn so richtig in die vollen geht der Film diesbezüglich leider nicht.

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                                                  • 8 .5

                                                    Don Siegel und Clint Eastwood bildeten einst ein Gespann wie Scorsese und De Niro oder Burton und Depp. Bei den gemeinsamen Arbeiten der beiden wechseln sich allerdings Licht und Schatten gerne mal ab. So ist Siegels Inszenierung von Action für heutige Gewohnheiten viel zu lahmarschig (Dirty Harry, Coogans großer Bluff), während hingegen, wenn es genremäßig etwas gemächlicher zugehen darf, die Mischung einfach stimmt (Ein Fressen für die Geier, Flammender Stern). So passt Siegels Stil einfach perfekt zur Verfilmung der gleichnamigen Romanvorlage. Und Eastwood ist ja sowieso immer souverän.

                                                    Hier wird der Mythos Alcatraz, dieses ausbruchsichere Gefängnis, wirklich gut ins Spiel gebracht und allein darum geht es. Was vorher gewesen ist, interessiert hier nicht. Es geht einzig und allein um das Erreichen des scheinbar Unmöglichen. Man verfolgt den immer mehr reifenden Plan zum Ausbruch, der ja auf wahren Tatsachen beruht, mit steigendem Interesse. Man lernt die Figuren ziemlich schnell mögen und wie gesagt, das Erzähltempo ist optimal.

                                                    Und gut, dass Fred Ward hier bei dem Ausbruch mitmacht. So konnte er später Frank Drebin nützliche Tipps zur Entsorgung des abgeschlagenen Mauergesteins/Sand geben. Da hätte selbst ein Eastwood noch von lernen können.

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