EvertonHirsch - Kommentare

Alle Kommentare von EvertonHirsch

  • Haha... Einfach herrlich und geht ins Ohr!

    1
    • 8

      Einfach wahnsinnig witzig und wirklich charmant mit anzusehen, wie der steinharte, muskelbepackte Schwarzenegger, der am Anfang noch den eiskalten Bullen mimt, sein Herz für Kinder entdeckt.

      "Wie sehe ich aus?"
      "Ich würd die Kanone ablegen."
      "Ist ne gute Idee."
      "Die kleinen Biester ziehen Dir die Hose runter, glaub‘s mir."
      "Ich bin Spezialist, ich hab jahrelang mit Tarnung gearbeitet. Das sind kleine Kinder, die können doch keinen Ärger machen."
      "Wenn ich´s mir Recht überlege, steck Dir die Kanone wieder ein."

      Arnie in Hochform und das Verlangen nach Humor wird genauso bedient wie die Suche nach guter Action. Top Film, der mit sympathischen Darstellern (das gilt auch für die Kinder) eigentlich immer geht.

      7
      • 5 .5

        "Hitchcock" behandelt lediglich einen kleinen Teil aus dem Leben des Masters of Suspense und seiner Frau und Partnerin Alma. Genauer gesagt spielt der Film rund um die Entstehung von "Psycho", Hitchcocks erfolgreichstem Film.

        Und obwohl der Film nie so richtig langweilig wird (ein gewisses Interesse ist eben schon aufgrund des Namens Hitchcock da), die Maske wirklich gut ist und Helen Mirren eigentlich immer geht, wirkt es einfach nicht echt. Ich meine, ich habe keine Ahnung, ob Hitchcock jetzt wirklich diese Kontrollperson am Set war, der omnipräsent zu sein schien, so dass es Privatsphäre so gut wie gar nicht gab, ob es wirklich diesen massiven Gegenwind gab, als die Ankündigung von "Psycho" kam und ob seine Frau und er wirklich gerade einen Tiefpunkt in ihrer Beziehung zu überwinden hatten etc.; selbst wenn es wahr ist, dem Film nimmt man nicht ab, dass er auf realen Begebenheiten basiert. Vieles wirkt künstlich überdramatisiert. Das fängt schon bei Anthony Hopkins Spiel an, der zwar wahrscheinlich fleißig markante Bewegungen und Gesten von Hitchcock gelernt hat, aber das permanent so klischeebeladen und schablonenhaft darbietet, dass nicht einmal ansatzweise das Gefühl aufkam, dass der hier Gezeigte Hitchcock wirklich ein reales Pendant besaß.

        Obwohl das Ende allerdings noch einmal einen relativ versöhnlichen Abschluss bietet, musste ich mich doch zwingen, bis zum Schluss auszuhalten, denn ungefähr fünf Minuten vor Ende ritt auf einem anderen Kanal gerade ein Fremder mit Zigarillo und Poncho auf einem Maulesel durch die mexikanische Stadt San Miguel.

        7
        • Naja, "From Dusk till Dawn" gehört ohne Frage auf die 1. Dicht gefolgt von "Planet Terror".
          Bei der Mariachi Trilogie sticht aber vor allem "Desperado" heraus, während ich mit "El Mariachi" nie so warm wurde und Machete macht Spaß, seine Fortsetzung zerstört diesen aber auch wieder.
          Und "The Faculty" ist zwar nicht schlecht, wirkt aber ein bisschen so, als wenn Rodriguez nicht ganz freien Lauf gehabt hätte.

          2
          • Es gibt nur einen und das ist der mit Abstand lustigste von allen: Chanandla Bong.
            Großartige Serie und nach Al Bundy immer noch das Beste, was es im Sitcom-Bereich gibt

            2
            • 6

              "Re-Animator" genießt ja einen recht guten Ruf, insofern war es eine Frage der Zeit, wann der mal von der örtlichen Videothek ausgeliehen wird.

              Möchte man es anhand der Inhaltsangabe kaum glauben, kommt während ¾ des Films aber kaum gute Laune auf. Hier ist alles zu ernst und schleppend vorgetragen, und da man so einen Film besser in der Nacht guckt, hatte ich schon schwer mit den Augen zu kämpfen. Anfänglich kann man sich noch gut mit Rätselraten über die Synchronstimmen selbst unterhalten (z. B. Tramitz ohne Akzent und Klaus Kindler, der öfter mal Eastwood spricht), aber dem Film fehlt einfach Atmosphäre und ein strafferes Tempo, damit er wirklich überzeugen könnte.

              Hat man sich aber da durchgekämpft, sorgt ein Gorefestival der höchsten Güte doch noch für einen relativ versöhnlichen Abschluss. Da gingen automatisch die Mundwinkel nach oben und das Herz machte kleine Freudensprünge. Allerdings schätze ich mal, dass es auch hier mehrere Versionen gibt, denn das Finale gab es auf der DVD nur in komplettem Englisch. Was die deutsch synchronisierte Version hier zeigt, weiß ich nicht, hätte mich aber doch mal interessiert, denn die Schere sitzt ja doch mal etwas lockerer hierzulande.

              8
              • 9

                Damals bin ich völlig ohne Vorinformationen in den Film gegangen – wahrscheinlich nur wegen Willis. Was ich bekommen habe, hat mich regelrecht fasziniert. M. Night Shyamalan inszeniert hier eine Superheldengeschichte, die eigentlich keine ist und wenn überhaupt, sich erst im Laufe des Films entwickelt (wirklich eine angenehme Überraschung, wenn man vorher nicht weiß, worum es geht).

                "Wenn es den einen Gen-Defekt gibt, dass ich Glasknochen habe, so muss es in der Evolution auch einen Menschen geben, dessen Knochen überhaupt nicht brechen können!"

                Zur damaligen Zeit absolut nicht vorhersehbar, oder besser gesagt, ich hatte mich während des Kinobesuches so vollkommen auf den Film eingelassen, dass ich mir keine Gedanken um den weiteren Verlauf gemacht habe. Die starke Musik und die Entwicklung der verschiedenen Farben, so z. B. Willis‘ anfänglich blasse Kleidung, die sich zu immer kräftigeren Primärfarben ändert, entfalten auch erst bei mehrmaligem Sehen so richtig ihre Wirkung.

                Und wie das mit Filmen, die man beim ersten Mal wirklich lieb gewonnen hat, so nun einmal ist, hat der Film auch bei weiteren Aufführungen im Fernsehen o. ä. nichts von seiner Qualität verloren. Aber das absolut Beste an “Unbreakable“, was mich schon damals von meinem Kinohocker gehauen hat, ist Willis‘ Blick, als er Jackson die Hand schüttelt und erkennt, wer ihm da eigentlich gegenüber steht. Das letzte Puzzleteil ist damit gelegt und jeder hat seinen Platz gefunden in dieser Welt. Ganz stark.

                12
                • 8

                  Nach "Amigos", "Drei Halunken und ein Hallelujah" und "Schweinehunde beten nicht" der letzte Film der Italowestern-Enzyklopädie Nr. 1 von Koch Media. Und anscheinend habe ich mir den besten bis zum Schluss aufgehoben. Antonio de Teffé spielt hier mal ausnahmsweise nicht den typischen Italowestern Antihelden, handelt er doch eher aus moralischen Gründen. Überhaupt musste ich bei hm anfangs zweimal hinsehen, sein erster Auftritt erfolgt in für ihn ganz ungewohnter weißer Bekleidung und kahlrasiertem Gesicht.

                  In einem mexikanischen Grenzstädtchen, bei welchem in Kürze entschieden werden soll, ob es US-amerikanisches oder mexikanisches Hoheitsgebiet ist, übernimmt mehr und mehr eine mexikanische Bande die Herrschaft über Ort und Geld. Nur Shamango (de Teffé) stellt sich ihnen in den Weg, nachdem die Bande seinen ehemaligen Armee-Freund umgebracht hat.

                  Etwas besonderes bietet das Finale, in welchem der Held völlig betrunken gegen die restlichen Bandenmitglieder antreten darf, nachdem er zuvor mit Whiskey gefoltert wurde.

                  Über einige inszenatorische Schwächen kommt aber auch "Shamango" (resp. Gentleman Joe) nicht hinweg, so stört schon ab und an mal das helle Tageslicht, obwohl die jeweiligen Szenen mitten in der Nacht spielen. Aber insgesamt verbucht er gerade bei den schauspielerischen Leistungen ein großes Plus, weil hier alle bis in die kleinsten Rollen (auch viele bekannte Statisten aus den Hill/Spencer-Filmen und anderen Italowestern) überzeugen.

                  6
                  • 7 .5

                    Gianni Garko spielt einen ehemaligen Südstaatenoffizier, der kurz nach dem Bürgerkrieg von Nordstaatlern überfallen und dessen Frau von jenen ermordet wird. Sein Leben verdankt er nur Ivan Rassimov, der ihn aus seinem brennenden Haus rettet. Aber Garko kann die Geschehnisse nicht verarbeiten und verkommt immer mehr zu einem Wahnsinnigen, der Recht und Unrecht, Freunde und Feinde nicht mehr auseinanderhalten kann. Rassimov erkennt das ziemlich früh und so trennen sich die Wege, die sich aber bald wieder kreuzen sollen, denn Garko wird indessen steckbrieflich gesucht und Rassimov ist indessen Sheriff geworden.

                    Garko spielt den immer mehr zum Wahnsinn Treibenden einfach genial und trägt den Film weitestgehend. Leider wirkt das Finale etwas künstlich in die Länge gezogen, da sich Garko nach seiner Gefangennahme natürlich noch einmal befreien kann und es so auf ein Duell der beiden ehemaligen Freunde hinausläuft.

                    Beneidenswert waren die deutschen Kinogänger damals nicht, denn eine der wichtigsten Passagen, wie Rassimov Sheriff in einem gesetzlosen Örtchen wird und sich anschließend behauptet, wurde damals einfach rausgeschnitten. Diese ist aber relativ bedeutend, um seinen anschließenden Kampf mit sich selbst zu verdeutlichen, als er Jagd auf seinen Freund machen muss. Aber alles in allem ist "Schhweinehunde beten nicht" für Freunde des Italowestern wirklich eine Sicht wert.

                    4
                    • 7

                      Obwohl Eastwood hier zwar einige große Fragezeichen bezüglich der Handlung der damit einhergehenden Logik hinterlässt, so kann sich "Der Mann, der niemals aufgibt" trotzdem sehen lassen. Das liegt zum einen an dem tollen Gespann Eastwood/Locke, die ja auch privat zu der Zeit ein Paar waren, und zum anderen an der tollen handgemachten Action, die man so heutzutage leider nicht mehr zu sehen bekommt.

                      6
                      • 1 .5

                        Unglaublich, dass Mario Bava anscheinend doch was auf dem Kasten hat, wenn man den Bewertungen seiner Giallo-Filme glauben darf. Ich selbst kenne keinen weiteren von ihm. Aber was er hier abliefert ist unterste Kanone. Hier passt einfach gar nichts. Die einzelnen Szenen sind lieblos aneinandergereiht, ohne dass sie wirklich einen Sinn ergeben, so hat z. B. einer der Hauptdarsteller von einem Bildwechsel zum anderen (in der gleichen Szene) auf einmal schwarzen Dreck um den Mund und die Nase, und zwar ohne erkenntlichen Grund. Hier wird in die Wüste geschissen (wörtlich) und überhaupt funktionieren die Hauptdarsteller überhaupt nicht.

                        Und dann die deutsche Synchro. Sie schafft es, den sowieso schon dämlichen Dialogen im Original eins draufzusetzen. So wird ein Büstenhalter z. B. zum Birnenschoner usw.

                        Das hat auch nichts mit Parodie zu tun, das ist einfach beschissen. Und vielleicht schau ich mir irgendwann noch mal einen Giallo von Bava an, aber um seine anderen Western mache ich wohl besser einen großen Bogen.

                        6
                        • 7
                          über The Fan

                          "The Fan" ist überkonstruiert, "The Fan" erzählt auch nicht die beste Geschichte, "The Fan" braucht eigentlich viel zu lange, um in Fahrt zu kommen, aber "The Fan" hat eben auch Robert DeNiro, der jegliche Längen simpel überspielt, der von jeglichen Logiklücken ablenkt und der einfach nur grandios drauf ist in der Rolle des psychisch angeknacksten Fanatikers grandios drauf hat. "The Fan" mochte ich schon vor Jahren und das bleibt auch so.

                          9
                          • 5

                            Vier alternde Säcke (bei dem Ensemble ist das aber mit allerhöchstem Respekt gemeint) feiern nochmal ordentlich einen Junggesellenabschied in Vegas. Hier und da gibt es sogar mal was zu lachen und um die schauspielerischen Leistungen braucht man sich bei diesem Cast sowieso keine Gedanken zu machen. Da es aber nur hier und da, also selten, etwas zu lachen gibt und da diese über-happy, moralisch korrekten Enden langsam nerven, kann ich den Film aber nur bedingt bei absoluter Langeweile weiterempfehlen.

                            7
                            • 5 .5

                              War das seinerzeit ein TV-Film? Die Optik erinnert nämlich stark an einen solchen.

                              An sich denke ich, dass Grimm’sche Märchen der beste Grundstoff für Horrorgeschichten sind, aber etwas düsterer darf es schon zur Sache gehen, zumal wenn man ihm den Zusatztitel "A Tale of Terror" gibt. So sind die Ideen ansatzweise gar nicht schlecht (die 7 Zwerge z. B. sind keine Zwerge sondern Strauchdiebe) und die Maske macht (zumindest bei Weaver) einen ordentlichen Job, aber dann muss einfach die Narration etwas flotter bzw. nicht so stockend gestaltet werden. Denn irgendwie wirkt "Schneewittchen" zwischendurch wie ein von Bayer freigegebenes Mittel gegen Schlaflosigkeit.

                              Wenn man allerdings bis zum Schluss durchhält, bekommt man ein wirklich ordentliches und stimmiges Finale serviert, das noch einmal die Wertung etwas anhebt.

                              6
                              • 1 .5

                                Damals ’98 schon im ZDF gesehen und genauso enttäuscht gewesen wie gestern. Was hat sich Brice denn dabei gedacht? Mal abgesehen von der viel zu dünnen Story für einen TV-Zweiteiler, ist auch Winnetou nicht mehr Winnetou. Umgab ihn früher noch eine Aura von Stolz und Erhabenem, ist er heute zu einem alten Weib mit loser Zunge verkommen (auch wenn er das im Film abstreitet), quasi so eine Art lieber Großvater mit Kinderkrizzeleien auf seinem Hemd. Überhaupt agieren hier alle Indianer ziemlich locker und entgegen ihren Traditionen.

                                Winnetou, der jedes Mal einen altersbedingten Zitteranfall bekommt, wenn er eine Waffe in der Hand hat, kehrt also zurück und trifft als erstes auf Tascha-tunga, der doch im Alter ordentlich abgespeckt hat, aber dafür einen Sohn hat, der aussieht als würde er sich über seine Fransen Ketchup gießen und dann mit ner Gabel aufrollen. Naja, er bleibt ja nicht lange. Wie gesagt, alles viel zu lang gezogen. Der ungeduldige Zuschauer verliert schnell das Interesse (zu Recht), zumal das schauspielerische Niveau nur knapp über RTL am Nachmittag liegt. Bei den Special Effects (genau, die eine Explosion am Ende) hat man auch keine Kosten gescheut, so dass man den besten Programmierer aus der Atari-Zeit aus der Mainzer Mottenkiste gekramt hat, um den ausharrenden Zuschauer noch mal richtig fett ins Gesicht zu sagen: "Eure Schuld, wenn ihr nicht schon wie jeder normale Mensch vorher wegschaltet."

                                Etwas Positives gibt es aber doch. Böttcher greift zwar auf altbekannte Themen zurück, aber da die nun einmal grandios sind, kann man wenigstens musikalisch ein dickes Plus verzeichnen.

                                Und genau wegen dieses Filmes habe ich jahrelang auf das Buch Winnetou 4 verzichtet, welches aber, Gott sei Dank, etwas ganz anderes beinhaltet.

                                9
                                • 7

                                  "Der verbotene Schlüssel" punktet vor allem zum Ende hin, denn dort geht der Film relativ innovative Wege und hebt sich so von dem Rest der modernen Schocker des Übernatürlichen ab. Der Film funktioniert eben auf der gleichen Ebene wie das Finale, man muss dran glauben bzw. sich drauf einlassen.

                                  Kate Hudson gefällt durchgehend und auch der Rest spielt gut auf.

                                  2
                                  • 8 .5

                                    Eigentlich wollte ich mal Argento in chronologischer Reihenfolge angehen, aber irgendwie fehlt mir dazu die Zeit. Also gleich zu seinen Hauptwerken. Und verdammt ist "Suspiria" ein surrealer Horrortrip par excellence. Ich meine, nicht die heute handelsüblichen übernatürlichen Dämonen, nicht mal die Gegenspieler im Film, sondern allein die Kamera, das Farbspiel Argentos (besonders das Rot) sowie die kongeniale Musik sorgen für einen Horrortrip, der seinesgleichen sucht und mich nicht mal ansatzweise das Ganze in Worte fassen lässt. Ein paar Jährchen (oder ein, zwei Jahrzentchen) früher, und ich weiß nicht, ob ich jetzt in der Lage gewesen wäre, einen Kommentar zu verfassen, oder ob ich erstmal eine Woche aus der Wohnung ausgezogen wäre.

                                    Leider kommt das Ende etwas zu plump und unspektakulär, so dass eben das ganz große Finale, auf das man unweigerlich gebannt wartet, ausbleibt.

                                    8
                                    • 5 .5

                                      "Der Feind von heute ist vielleicht der Verbündete von morgen"

                                      Es dauert eine Weile, bis der Film zu dem Punkt kommt, zu dem er letzten Endes gelangen wollte. Nämlich die völlige Abwesenheit von Menschlichkeit im Militärbereich und der totale Gehorsam gegenüber den Vorgesetzten entgegen besserem Wissen und Gewissen.

                                      Kurz nach Ende des 2. Weltkrieges werden alle Ideale, für die man offiziell ja gekämpft hat, mit Füßen getreten und man denkt schon wieder an einen möglichen weiteren Krieg, so dass man schon jetzt darum bemüht ist, sich in eine taktisch gute Position zu bringen. Das müssen jedenfalls zwei Deserteure der Wehrmacht (Franco Nero und Larry Aubrey) auf tragische Weise in Erfahrung bringen. Denn vom Ende des Krieges ist weder in der Baracke der deutschen Kriegsgefangenen noch bei den kanadischen Streitmächten etwas zu spüren.

                                      Anfangs dank Nero noch mit relativ viel Satire ausgestattet, folgt einfach viel zu viel Leerlauf und man muss aufpassen, dass man am Ende die Kernaussage (die wirklich erst im letzten Viertel aufkeimt) nicht verpasst. Und da Neros Charakter auch die meiste Zeit über in einer kleinen Zelle hockt, wirkt seine Figur leider verschenkt, denn da wäre mehr drin gewesen. Hauptdarsteller ist hier ganz klar Richard Johnson als kanadischer Captain/Major, der mit seinem Gewissen kämpft. Auch Bud Spencer darf sich im ersten Drittel an einer Gastrolle erfreuen, die ist aber für den weiteren Verlauf so unbedeutend, dass es sich nicht lohnt, allein wegen ihm hier einzuschalten. Aber wer Franco Nero mal rasiert sehen möchte (habe ich bisher tatsächlich noch nie), der kann man vorbeischauen.

                                      10
                                      • 5

                                        Apotheker Douglas hat sich ganz seinem Würstchen-Dasein hingegeben. Seine Frau bestimmt alles, sein Schwiegervater hat ihm zwar den Laden überlassen, aber trotzdem klebt noch der Name des Schwiegervaters in großen Lettern über dem Eingang, sein Sohn verachtet ihn und überhaupt trampelt ihm so ziemlich jeder auf der Nase rum. Bis er eines Tages die Millionärsfrau Elizabeth kennenlernt, die ihm zeigt, wie es ist, frei von den Unterdrückungen zu leben. Und die Medizin in Form von kleinen Pillen hat er berufsbedingt auch vor der Nase. Nach anfänglichen Hochs muss aber auch Douglas lernen, dass Drogen nicht die Lösung sind, obwohl das Schicksal es wirklich gut mit ihm meint, denn die großen Probleme lösen sich glücklicherweise ganz von selbst.

                                        Ein Film ohne Aussage (nicht mal in Bezug auf die Drogen) und ohne wirklich gute Story, dafür solide inszeniert, hier und da ein paar kleine Gags eingestreut, und fertig ist der 08/15-Hollywood-Film mit Garantie zum baldigen Vergessen. Sam Rockwell als Apotheker ist für mich auch nicht der größte Darsteller, zumal ich ihm seine Rollen fernab von lieb und nett eher abkaufe. Insofern fehlt es einfach an positiven Reizen, damit man "Hauptsache die Chemie stimmt" in Erinnerung behält.

                                        P. S. Ich hätte gern mal gewusst, wer für solche deutschen Titel verantwortlich ist.

                                        1
                                        • 2 .5

                                          Manchen Filmen würde es wirklich, wirklich gut tun, dass sie, wenn sie irgendwie auf einer wahren Begebenheit beruhen, das nicht noch groß rausposaunen würden, und das noch gleich am Anfang. Man achtet doch automatisch auf den Realismusgehalt im Film. Und vor allem sollte man dann nicht noch dazu sagen, dass das Verbrechen nie wirklich aufgeklärt werden konnte. Denn das bei "The Strangers" gezeigte Verbrechen, so wie es hier abläuft, kann man sich nur schwer in Realität vorstellen, da hier eigentlich alles getreu dem Horrorgenre auf Spannungsaufbau ausgelegt ist. Und da keinerlei Begründung für das Warum geliefert wird (wie auch?), kann ich mir noch schwerer vorstellen, dass die Mörder mit Jumpscares arbeiten, mal eben im Hintergrund eine Weile dem Opfer zugucken, im Michael Myers Tempo laufen und überhaupt über mehrere Stunden nur mit der Angst der Opfer spielen und sich somit der Gefahr aussetzen, fröhlich in den Gewehrlauf der potentiellen Opfer zu rennen.

                                          Wäre all das am Anfang nicht gewesen, "The Strangers" hätte wirklich Potential gehabt und hätte garantiert zu den Highlights der jüngeren Horrorgeschichte gezählt. Tja, Chance verpasst, denn da ich mich vorher nicht bei Wikipedia jedes Mal nach dem Wahrheitsgehalt einer Aussage á la „beruht auf einer wahren Begebenheit" informiere, tut sich der Film noch weniger einen Gefallen, da das in Wahrheit anscheinend nie stattgefunden hat.

                                          10
                                          • 7 .5

                                            Obwohl Anthony Steffen ein recht bekannter Name des Italowestern ist, war das erst mein zweiter Film mit ihm. Im ersten (Django spricht das Nachtgebet) konnte er gar nicht überzeugen, das ist hier schon ganz anders. Vielleicht liegt das auch etwas an der deutschen Synchronisation, die dem Zuschauer mal wieder vorgaukelt, dass es sich bei "An den Galgen Bastardo" um eine Westernkomödie handelt. Zwar werden auch im italienischen Original ein paar lustigere Töne angeschlagen, aber der Deutsche bekommt wieder mal eins draufgesetzt.

                                            "An den Galgen Bastardo" kommt mit einer flotten Geschichte daher um zwei Kopfgeldjäger, die in einem kleinen Städtchen, wo allerdings auch viel abzusahnen ist, zum Sheriff aufsteigen und die Machenschaften des höchst angesehen Bürgers und seiner korrupten Bande vereiteln müssen. Allerdings sollte man schon etwas abgehärteter sein was Charakterentwicklungen o. ä. angeht, denn wie schnell hier enge Beziehungen und dementsprechendes Vertrauen entstehen, kann man mit keiner Eieruhr stoppen. Und auch Ortolani hat schon bei weitem bessere musikalische Arbeit vollbracht, als das unpassende Thema hier. Und für die Kamera war im Übrigen Franco Delli Colli verantwortlich. Dem geneigten Kenner dürfte der Name Delli Colli ein Zungeschnalzen entlocken. Hier handelt es sich nämlich um den Cousin vom genialen Tonino Delli Colli, der in den Meisterwerken von Leone für die Kamera verantwortlich war. Allerdings kommt Franco da nicht ran.

                                            "An den Galgen Bastardo" ist sehr kurzweilig und bietet relativ großen Italowesternspaß. Allerdings sollte man die deutsche Kinofassung unbedingt meiden, weil hier gar keine Begründungen für die ganzen Vorfälle und Handlungen der Banditen genannt werden (was auch schon im Original eher spärlich präsentiert wird). Steffen und Damon geben aber ein höchst unterhaltsames Gespann ab.

                                            7
                                            • 2

                                              Ach deutsche Fernsehproduktionen… Muss man noch mehr sagen? Ich glaube kaum, denn jeder kennt sie. Ilja Richter haut nicht mal mehr schlechte Witze raus, die Hauptdarstellerin darf getreu dem Darstellende Kunst-Unterricht einem epileptischem Anfall gleich mit den Augenlidern blinzeln wenn sie ihrem Schwarm gegenübersteht. Und Degenkämpfe bekommen die Kinder auf dem Schulhof schon besser hin. Wenn es doch wenigstens zu unfreiwilligen Lachern führen würde, aber das tut es ganz und gar nicht. Kopfschütteln ist angesagt. Hier tut sich wirklich nur Matthias Schweighöfer hervor, der als einziger so etwas wie schauspielerisches Talent an den Tag legt.

                                              6
                                              • 6

                                                Erstmal vielen Dank an Moviepilot, vielen Dank für das Gewinnspiel und vielen Dank für die Ziehung meiner Wenigkeit :)

                                                Zum Film an sich kann man sagen, dass man teilweise über die etwas unterklassige Synchro hinwegsehen muss (aber wer Filme von z. B. The Asylum kennt, hat damit wohl weniger Probleme). Und obwohl “Kristy“ in den meisten Szenen sehr vorhersehbar ist, weil keine neuen Ideen kommen, schafft er es zumindest, bei entsprechender Stimmung zu unterhalten. Jedenfalls den größten Teil. Man sollte allerdings nicht allzu viel erwarten bei der Antwort auf die Frage, warum die junge Justine hier verfolgt wird und über ihren letzten Satz (sinngemäß: Mein Name ist Kristy und ich kick euch jetzt allen in den Arsch) ist das Hirn auch besser schon komplett auf Durchzug gestellt. Da haben sich wohl auch die Verantwortlichen hinter der Kamera gedacht: “Keine Ahnung warum, aber so ein letzter Satz kommt extrem cool und taff“. Guter Tipp für die Zukunft: Nein, kommt er nicht. Bei Blade? Ja. Bei einem x-beliebigen Horror-Survival-Film? Nein!

                                                8
                                                • 2

                                                  Oh mein Gott – was ist das denn? In einer französischen Kleinstadt streiten Bardot und Cardinale, die abwechselnd, später zusammen, ihr üppiges Dekolletee ganz in französischer Manier in die Kamera halten dürfen, um eine Ranch mit Petroleum. Dabei werden sie begleitet von den total charakterflachen Schwestern von Bardot und den 8-jährigen, im Körper von über 30-jährigen gefangenen Brüdern von Cardinale. Aber in dem Dorf voller französischer Volltrottel, bei denen man sich wundert, dass die Dächer der Häuser wirklich oben aufgelegt wurden und nicht unten drunter, gibt es ja noch den amerikanischen Sheriff, der dank der glorreichen deutschen Synchro noch mit ämejuikanischen Släng sprecken dorf. Die Kleinlinge aus der Star Trek Folge "Miri, ein Kleinling" wechseln anscheinend gern mal zum Western. Erst Miri selbst, zu sehen in "Der Marshall" mit John Wayne, und nun der Anführer der Kleinlinge, als eben jener notgeile Spanner-Sheriff.

                                                  "Petroleum Miezen" ist gar nichts, nicht mal unfreiwillig lustig. Eigentlich nur peinlich und vor allem ohne Liebe zum Genre, nur mit Blick auf den damaligen Trend. Auch Bardot und Cardinale können daran nichts ändern, die zwar hübsch anzusehen sind, aber mehr auch nicht. OK, der Titel und der Girlfight am Ende gehen in Ordnung.

                                                  Fazit: Hier hilft nicht mal Ton ausschalten, da das völlig miese Spiel der um Bardot und Cardinale herumtänzelnden weiteren Akteure immer noch augenkrebserregend ist.

                                                  8
                                                  • 8

                                                    Es herrscht Frieden zwischen den Chiricahua-Apachen und den Weißen. Dabei ist sogar eine enge Freundschaft zwischen Häuptling Cochise und Major Colton entstanden. Doch auf Befehl des Oberkommandos kommen geldgierige Weiße, die anfangen, den Frieden zu stören, so dass sich Cochise gezwungen sieht, sich mit Geronimo (der eigentlich zu Zeiten von Cochise noch nicht Geronimo hieß) zu verbünden und in den Krieg zu ziehen.

                                                    Jeff Chandler schlüpft dabei schon das zweite Mal in die Rolle des Cochise und füllt diese auch extrem gut und mit sympathischer Präsenz aus. Es würde mich auch nicht wundern, wenn die Darstellung des Winnetou in den späteren Karl May Filmen sich an diesem Film hier orientiert hat.

                                                    Und da wir gerade bei Karl May sind, Cochise und Geronimo sind eben jene, die den Skalp eines gewissen Sam Hawkens besitzen :)

                                                    Ich lese im Moment "Für ein paar Leichen mehr" von Ulrich P. Bruckner und in diesem sind zu den vorgestellten Italowestern Auszüge aus den damaligen Programmheften abgedruckt. Ich muss immer ein wenig schmunzeln und jetzt noch viel mehr, denn in jenen Auszügen wurde sich oftmals über die dargestellte Gewalt und die Anzahl der Toten im Spaghettiwestern (im Gegensatz zum US-Western) echauffiert. Obwohl "Die Schlacht am Apachen-Pass" weniger mit roter Farbe arbeitet, braucht er sich in Punkto Gewalt nicht vor einem Italo verstecken; was hier gemordet und erschossen wird.

                                                    Ansonsten ist der Film gut erzählt, es wirkt alles sehr realistisch und die guten Darsteller machen den im Arches Nationalpark, welcher zudem tolle Landschaftsbilder bietet, gedrehten Film zu einem kleinen Highlight des US-Westerns.

                                                    9