Fenri - Kommentare
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Alle Kommentare von Fenri
Fänd ich kacke. Daredevil und das Film-MCU passen überhaupt nicht zueinander. Genauso könnte da plötzlich Nolans Batman aufkreuzen. Wäre total albern. Aber mei, wenn's ihnen Spaß macht. Muss es ja nicht sehen.
Wenn Unsterblichkeit auf Sterblichkeit trifft und dabei irgendwie Hoffnung beibehalten werden will.
Ein Hund, der durch zu hohen Schnee stapft und ein Schiff, das am Hafen anlegt. Viele Motive in diesem Film mit wunderbar hochwertigen Zeichnungen scheinen noch recht ungenutzt zu sein, oder hier zumindest mit ganz eigenem Charakter. Mannomann. Der Film hier mutet eher wie eine klassische Romanverfilmung an als wie ein typischer Animefilm, und scheint sich auch an etwas ältere Zuschauer zu orientieren. Zumindest bis zum Ende, wo sich der Kitsch etwas gehen lässt. Habe ich bemerkt, war etwas enttäuscht davon, und musste trotzdem heulen. Also so schlimm konnte es nicht gewesen sein. :)
Nein, wirklich schöne Geschichte über das Kinderhaben und überwältigende Einsamkeit - merklich von der Drehbuchautorin von "The Anthem of the Heart". Den Zeichenstil könnte ich mit Ghibli vergleichen, Shinkai oder Hosoda, aber all das wäre ihm nicht gerecht. Wirklich sagen lässt sich nämlich vielmehr, dass da jemand ganz tolle Bilder geleistet hat, ohne dass man es unbedingt vergleichen muss oder kann. Es wird schön mit Belichtung gearbeitet und Winkeln und sogar CGI, das im besten Moment mehr Räumlichkeit überliefert und im schlimmsten, nur manchmal!!, etwas kantig wirkt.
Hab nicht viel mehr zu sagen. Und ja, ging zu 90% um die Zeichnungen, blabla. Aber geht ans Herz. Liebe Empfehlung für einen melancholischen Abend. :)
Lang und anstrengend, schrecklich und wundervoll, und am Ende der Abschied von einer Person, die man inzwischen so gut kennt wie sich selbst. Nein, für Spannung würde ich den Film nicht sehen, und auch die Erotik ist zwar intensiv, aber nur ein leuchtender Bruchteil des Films, genau wie auch das Tanzen und sogar das Essen. Liebe und Bedauern, so authentisch und so sentimental. Die Folge ist natürlich ein berührter Fenri. Uffiuff. J'adore ça.
Musical der Extraklasse. Hittet jetzt nicht so emotional wie es manche Momente vielleicht erwünschen (könnte aber auch an mir liegen), aber es hittet trotzdem hart, hat wundervolle Musik und einen kaum wiedererkennbaren Andrew Garfield. Er hat sich vollends in Larson verwandelt, lese ich Larson-Fans schreiben. (Noch) Keine Ahnung, aber er war auf jeden Fall eine andere Person in diesem Film. Famos famos.
Größte Tragödie: Ihn nicht im Kino gesehen zu haben. Netflix-Zwiespalt, hm. Man merkt schon, dass er dafür gemacht ist. Für die geteilte Erfahrung, nicht den ruhigen Sessel. Also: aufdrehen, Musikwippmodus vorbereiten und wunderbare zwei Stunden genießen. <3
Ok, was? Ach, scheiß drauf, ich sag's. Bestes Filmjahr ever. Sry.
Die Serie scheint nicht vor dem Chaos des Anime zurückzuschrecken und dafür hat sie meinen Respekt. Natürlich trotzdem völlig überflüssig und Spikes und Vicious' Geschichte einfach nachzuerzählen, mit anderen Abbiegungen oder ohne, ist einfach total komisch und geradezu albern, wenn dann Bilder quasi 1:1 übernommen werden. Am besten ist die Serie wahrscheinlich in den Momenten, wo es einfach um ein Kopfgeld geht.
Na ja. Wer weiß, ich sehe sie irgendwann. Die Schauspieler wirken zumindest ganz sympathisch und das Setdesign scheint fabelhaft. Aber keine Eile. Echt nicht.
Die Filme? Das Franchise. Star Wars 1313 war damals quasi das gehypteste Spiel des Jahres, Millionen von Aufrufen, Jubelschreie, ein zuversichtliches Entwicklerteam... dann meinte Lucas, ne, macht doch das Spiel über Boba, und fertiger Plot, fertig aufgenommene Dialoge, alles musste verändert werden. Oh, ups, Lucas verkauft Star Wars, nachdem er sich jahrelang anhören muss, wie scheiße die Prequels sind? Aber hey hey, kein Ding - mit der Uncharted-Richtung und dem Jubel der Fans kann das niemals eingestapft werden, den Hype sieht Disney besti---- ooooh okay, Disney fickt uns.
Nein, Disney fickt nicht 1313, nicht nur The Clone Wars, nicht nur George Lucas' Vermächtnis, sondern alle. EU wird byebye gewunken. Nächste Katastrophe: Spielerechte bekommt alleinig EA, der Buhmann der Gaming-Industrie (also Disney nicht unähnlich), wie um das Franchise endgültig zu ruinieren, und herauskommen zwei ganz nette Onlineshooter, einer ohne Story, einer mit unglaublich banaler. Und darüber hinaus stößt das eine Spiel eine POLITISCHE DEBATTE darüber an, inwiefern Glückspiele in Videospielen bei Kindern ein Problem sind. Vision und Mut wird unterdrückt und erst mit Jedi: Fallen Order plötzlich realisiert, dass richtige Story doch noch gut ankommen kann.
Die Romane werden nicht nur eingestampft, ein paar Autoren bekommen auch einfach kein Geld mehr für irgendeines ihrer Werke. Alan Dean Foster wendet sich an die Öffentlichkeit, weil Disney jeden seiner Ansprüche einfach mit einem Fick dich ignoriert. Disney meint, sie haben immerhin die Rechte für Star Wars gekauft, nicht die Verpflichtung des bestehenden Vertrags. Also können sie seine Bücher verkaufen, ohne ihm Geld zu geben. Na ja, ein Präzendenzfall, den Disney gut gesetzt hat und Copyrightsfälle in Zukunft richtig Probleme machen könnte, und vor allen Dingen einfach ein Hundedrecksmove.
Kommt schön hinzu, dass die riesige Fangemeinschaft plötzlich auch Hindernisse vor sich gestellt bekommt, was das Produzieren von Fanfilmen angeht. Warum, Disney? Warum? Dass sich Pablo Hidalgo, in Disney mit Kennedy ein führender Kopf in der Star Wars-Abteilung, dann öffentlich über einen Fan lustig macht, weil er wegen einer Szene in Freudentränen ausbricht - soll das das Image sein, das ihr wollt? Ihr produziert doch Träume, und wenn sie jemanden bewegen, ist er ein Opfernerd? Und so jemand soll da die zwei Sonnen verstehen? Widerlicher Verein.
Die Bücher sind gut, und nicht mutig, also das Gegenteil von dem EU, wo aber dadurch auch einige absolute Perlen entstanden sind, die im Olymp des Star Wars stehen. Die besten Romane von Claudia Gray, die arg nah an den Filmen sind, und sonst von denen, die das EU gehütet haben: Timothy Zahn und James Luceno. Aber abseits vom EU, neue Geschichten, die erzählt werden - statt Thrawn fast schon als Antithese zum Imperator bekommen wir einen Imperator Soft, statt einer Shakespeare'schen Tragödie bekommen wir Rey und eine Trilogie ohne Richtung. George Lucas hat damals noch gesagt, dass das Letzte, das er will, ist, dass Star Wars wie Star Trek einen Film nach den anderen produziert und die Filme immer Anker bleiben sollen, die nicht ausgeschlachtet werden - für weitere Kreativität gibt es die anderen Welten. Zwar haben wir uns alle doch ein paar Ausnahmen gewünscht, aber nicht so eine Beleidigung des gesamten Franchises. Wie man da noch jubeln kann, wenn im neunten Teil Palpatine zurückgeholt wird, ein Verzweiflungsakt überforderter Drehbuchautoren, der genauso gut ein finales Fick dich sein kann, ist mir einfach ein Rätsel.
Fieses. Also nicht bös, sondern einfach fies, dass jemand so ein schönes Teil drehen kann und es dabei aussehen lässt, als wär's nix. Wohin führt der Film, wohin die Reise? Keine Ahnung, und am besten liest man sich da gar nicht rein. Zu sehr ist der Film eine intime Erzählung dreier Amoklauf-Überlebender, als dass man sich damit irgendeinen Vorteil verschaffen könnte. So intim wie man es später wohl auch von Lav Diaz kennt - die kleinen Momente, die Schlaflosigkeit und das Essen, und über allem dieses kleine Dörfchen, das sich einfach nicht wie zuhause anfühlen will.
Vielleicht hätte es mir manchmal ein bisschen dramatischer sein können, aber so war es umso gewagter, gerade mit Tabus, die da irgendwie gebrochen worden, ohne edgy zu wirken oder so. Man hat auch keine Samthandschuhe benutzt, kein reingewaschenen Shit drausgemacht, nönö, Ayoama erzählt es einfach so liebevoll und intim, dass solche Gedanken gar nicht aufkommen.
Die kleine Aoi Miyazaki (Wolf Children) und der wohl noch bekanntere Kôji Yakusho (Babel, Tampopo) haben 15 Jahre später übrigens noch mal gemeinsam zwei Hauptrollen gespielt - in Mamoru Hosodas Der Junge und das Biest. :) Also ein ganz großes Gespann aus Herz, Feinfühligkeit, Langsamkeit, auf die man sich einlassen muss, und eine Gruppe an Einsamen, denen man sich unendlich nahe fühlt. Wahrlich ein wunderbares Werk.
"We're actors — we're the opposite of people!"
Gary Oldman und Tim Roth spielen hier ein wundervolles Duo, dem zuzusehen ein Genuss ist. Inzwischen haben sich auch andere Größen an diese Rollen gewagt - allen voran Daniel Radcliffe und Benedict Cumberbatch. Bisweilen war das Englisch zwar etwas schwer zu verstehen, aber das passt ja gut; dasselbe Problem habe ich auch mit Shakespeare. Und genau wie bei Shakespeare blieb es doch ein Genuss.
Hamlet habe ich ein zweites Mal gelesen und derweil die Radioversion mit Kenneth Branagh, Derek Jacoby, Judi Dench und Michael Williams gehört. Kurz darauf dann diesen wundervollen Theaterfilm gesehen, der seine Vorlage so gut versteht, dass Shakespeare ihn wahrscheinlich geliebt hätte, und sicherlich die anderen Fans um 1600. Ein Blick von außen, und gleichzeitig von innen.
Meta, so altbacken dieses Wort auf einer Filmseite auch ist, passt hier wohl am besten. Ironisch und klug, gewitzt und schnell, und ein kleines bisschen tragisch.
"Whatever became of the moment when one first knew about death? There must have been one, a moment, in childhood, when it first occurred to you that you don't go on forever. It must have been shattering, stamped into one's memory. And yet I can't remember it. It never occurred to me at all."
Wenn die blöden Freunde auf Bitten des Königs das Rätsel um Hamlet auflösen zu gedenken, und dabei mal idiotisch, mal außerordentlich intelligent wirken, wenn das famose Fragenspiel gespielt wird wie ein Tennisspiel oder Rosencrantz (oder Guildenstern) mal eben Newton, Galileo und Archimedes auf einmal widerspiegelt, ohne es zu merken, wenn ein etwas alberner Iain Glen den Hamlet mimt und wenn der perfekt unangenehme Donald Sumpter durch den Saal marschiert, natürlich wenn der famose Dreyfuss den Schauspieler mimt, wenn und wenn und wenn, dann war ich glücklich mit dem, was ich sehe. Ein wunderbarer Film, aber eben auch nur, wenn man Hamlet kennt.
Man kann nicht einfach zwei völlig unabhängige Dinge zusammenklatschen. Das Eine hat nix mit dem Anderen zu tun. Manipulativ sei mal dahingestellt, auch wenn ich den Film ebenfalls etwas ungeschickt finde. Im Buch geht es danach noch ein dickes Kapitel lang weiter, und die Introspektion fehlt einfach ein bisschen. Das Buch finde ich schon deutlich schöner.
14-17 ist darüber hinaus ein Alter, bei dem es wirklich auf die Person selbst ankommt. Da kann man superreif sein wie das Mädchen in The Lover oder Elio in Call Me by Your Name, der im Übrigen teilweise eher ihn manipuliert als andersherum, oder eben auch nicht und ist dann schon eher unmenschlich, wie in Lolita. Hier kommt da noch eine ganz neue Ebene hinzu, weil die Eltern das alles mitkriegen und sogar gutheißen. Na ja, aber lieber auf Normen ausruhen, um nicht in irgendwelche unangenehme Tabus zu treten.
Und ja, Kannibalismus. Wild. Aber den Film dafür zu verurteilen, ist realitätsfern und, wie unten geschrieben, kunstfeindlich.
Nach vielen Jahren scheine ich dieses Jahr meiner Selbstfindung ein großes Stück näher gekommen zu sein. Schon immer hatte ich eine Faszination für Gothic, für Edgar Allan Poes Wahn oder Schlösser, in denen nachts die Augen leuchten. Und Animation war ebenso ein stetiger Begleiter meines Lebens. Sogar Japan und die östliche Philosophie, ohne das als kleines Kind überhaupt realisiert zu haben - The Legend of Zelda war eine Konstante. Immer. Miyazaki öffnete mir vor sieben Jahren dann die Augen dafür, was ich im Herzen schon immer gewusst hatte.
Nun bin ich zurückgekehrt in die Welt der Anime, aus der ich mich herausgewachsen sah. Es fühlt sich gut an, in der Kunst ein Zuhause gefunden zu haben. Zu wissen, nach welchen Gefühle man sich sehnt. Die Unsterblichkeit, der Fluch des Tötens und die Angst vor der Sonne. Die schreckliche Einsamkeit des Vampirs könnte poetischer nicht sein.
Sind die Charaktere stereotypisch, habe ich sie mit der Zeit doch lieben gelernt. Auf eine wie für Anime häufig nicht per se "persönliche" Art, sondern eine erzählerische. Es ist ein Traum, eine andere Welt, und sie steht in Flammen. Keine lieben Vampire wandeln hier nämlich, die West wie Ost so gern gewonnen hat, sondern entzwei gerissene Entitäten, die alleingelassen wurden vom Leben, aber auch vom Tod - und immerfort hungrig.
Langsam baut sich das auf, und wahrscheinlich auch etwas zu langsam, wenn man sich nicht wie ich Wochen Zeit lässt, um weniger Handlung und mehr das Gefühl wiederzufinden, wann immer ich es vermisse. Optimismus oder Spaß gibt es nicht, nur eine wachsende Anzahl von Shiki, wie sie hier heißen, und flüsternde Gerüchte ignoranter Menschen, die bald tot sein werden.
Ein Meisterwerk ist der Anime weder in Charakterdesign noch in Charakterzeichnung. Dafür hat er einen wunderbaren Soundtrack, der oft in ein sehr persönliches und herausstechendes Spiel mit Sound eingewoben ist. Ungewöhnlich und sich definitiv vom Mittelmaß abhebend - trotz der Oberfläche. Was die Serie aber dann macht - ah. Nicht nur hatte die Serie die besten OVAs, die ich in Anime je gesehen habe, denn sie werten die Serie tatsächlich merklich auf - das gesamte letzte Drittel ist an wunderschöner Schrecklichkeit kaum zu überbieten und macht Shiki zu meiner liebsten Vampirgeschichte. Jetzt höchste Zeit, die Romanvorlage zu lesen.
https://www.youtube.com/watch?v=RuYC6U3LBRs
Was ein wenig nach Shion Sonos "Why Don't You Play in Hell?" klingt, hat ganz, ganz, ganz viel Charakter und vor allem Leidenschaft. Es ist genauso eine Liebeserklärung an den Film - vielleicht etwas unbewusster, aber dennoch vor Liebe nur so triefend. Meine Güte. Chaotisch, blutig, scheinbar trashig und dabei so unfassbar aufwendig und liebenswürdig gemacht - von nun an meine allerliebste Horrorkomödie und eine unbedingte Empfehlung an jeden, der die auch nur ansatzweise mag. Oder die Filmkunst selbst. Schaut nicht den Trailer, liest keine Zusammenfassung abseits von
Ein Filmdreh über Zombies, in dem plötzlich Zombies erscheinen.
Dann... schaut und lacht. Ganz viel lachen. Sehr viel lachen.
Oh, da mache ich auch mal mit. Meine 15 Lieblingssongs, zumindest für heute in diesem Augenblick. Na na. :) Ach, na. Ich schick's einfach ab, ehe ich mich noch zu sehr verkopfe.
1. Hako Yamasaki - Help Me / ヘルプミー (1976)
https://www.youtube.com/watch?v=u5xYdkMiV6Q
2. Lord Huron - The Night We Met (2015)
https://www.youtube.com/watch?v=KtlgYxa6BMU
3. Arirang / 비가 (~1400s, aber diese Version)
https://www.youtube.com/watch?v=6qq1XYz5JAk
4. Faber - Lass mich nicht los (2017)
https://www.youtube.com/watch?v=ucf0ntIRetI
5. Feu! Chatterton - À l'aube (2014)
https://www.youtube.com/watch?v=pWJ1wpp-N0k
6. Кино - Просто хочешь ты знать (1982)
https://www.youtube.com/watch?v=JiwTj1facoU
7. Kaleo - Vor í Vaglaskógi (2016)
https://www.youtube.com/watch?v=Da5qQD_RpEQ
8. Ane Brun - The Dancer (2007)
https://www.youtube.com/watch?v=z2P6RTMoNTw
9. Nick Cave & The Bad Seeds - O Children (2004)
https://www.youtube.com/watch?v=8OZ2tAomUIc
10. 2Pac - When Thugz Cry (2001)
https://www.youtube.com/watch?v=8RddqlctLnk
11. ??? - Ты только маме что я в Чечне не говори / Just don't tell mom I'm in Chechnya
https://www.youtube.com/watch?v=DHCzaiJEoEY
12. Woodkid - The Golden Age feat. Max Richters EMBERS (2014)
https://www.youtube.com/watch?v=RWMMdX6KYGM
13. Nina Simone - Don't Let Me Be Misunderstood (1964)
https://www.youtube.com/watch?v=9ckv6-yhnIY
14. Low Roar - Easy Way Out (2014)
https://www.youtube.com/watch?v=270KVNiFJ64
15. Stromae - Ave Cesaria (2013)
https://www.youtube.com/watch?v=rO1VDCZh_Ko
Ok. Letzten September hatte ich einen Autounfall. Ein Lastwagen hat meine Beifahrerseite gecrasht, weil ich psychisch so gestresst war, dass ich ohne zu denken vor ihm abgebogen bin. Am Unfallsort habe ich so getan, als wäre ich im Schock, damit ich nicht auf das Gerede des Lastwagenfahrers und all der haltenden Besorgten antworten musste. Eine Weile später hat eine Polizisten mir Fragen gestellt. Ich schreibe, habe ich gesagt. Ja, ein Buch. Mehrere sogar. Ach, es geht um dies und das. Immer Chaos. Du musst ins Krankenhaus, meinte sie. Der Wagen ist da. Leg dich nur auf die Liege. Warte, meinte ich. Bitte, in meinem Auto, da liegt ein Buch. Könnt ihr mir das mitgeben? Es ist sehr, sehr wichtig. Bitte. Bitte.
Im Krankenwagen war ich erstaunt darüber, wie leise die Sirene war. Ich habe irgendeinen Scherz über das Proletariat gemacht, der die Kräfte überrascht zum Lachen gebracht hat. Alles surreal, auch mein emotionaler Zusammenbruch im Krankenhaus (denn offenbar stand ich tatsächlich ein wenig unter Schock), auch die gesamte Nacht, die ich dort verbringen musste, stündlich von einem Krankenpfleger geweckt, um meine Verfassung zu überprüfen. Aber eine Sache war da, und Gott sei Dank war sie es.
Dune zu lesen war wie ein Film. Eine anspruchsvolle Erfahrung, und eine so einzigartige dazu. Das Springen der Sichten wurde nie so oft und so verdammt elegant gemacht wie hier, und noch dazu so passend. Da war die Szene beim Essen, wo die intriganten Wörter, das gefährliche Spiel der Diplomatie gespielt wurde und jedes Wort, jeder Satz politisch schwerwiegende Folgen haben könnte. Ich war verliebt. Die Charaktere haben angefangen zu atmen, so distanziert und... anders viele auch waren. Dann, später, einfach so - kamen die lebendigsten Bilder, so lebendig, wie ich selten lese, es war wie ein Film, ich war da, neben Paul und Lady Jessica, ich bin mit ihnen durch den Sand geschlichen.
Als ich später nachhause gefahren bin, kamen plötzlich schreckliche Kopfschmerzen. Zwei Monate konnte ich weder die Schule besuchen noch ein Buch lesen, geschweige denn einen Film sehen. Es begann dann langsam, als ich zehn Seiten lesen konnte, um dann eine Pause zu machen, wieder und wieder. Ich weiß noch, welche ich gelesen habe. Ja. Janne Tellers "Nichts", Haruki Murakamis "Kafka am Strand", Virginia Woolfs "To the Lighthouse" und, nun. Ja. Frank Herberts "Dune".
Es war eine so intensive Zeit, und so ein grandioses, phänomenales Buch, und es hallt immer noch in mir nach. Dank meiner Hypochondrie und Angststörung war ich mir nicht sicher, ob ich sterben werde. Ich hielt es für wahrscheinlich. Es wäre nicht das erste Mal. Davor hatte ich aber immer nur schöne Sachen geschrieben, lustige - meine dunkle Seite versteckt, dabei lebe ich sie in der Kunst, atme ich sie. Ob es Lars von Trier oder Osamu Dazai ist, ich liebe das Drama, die Melancholie, nicht nur den Witz. Also wollte ich ein Buch schreiben, das meine Seele umfasst. Monate verbrachte ich mit dem Planen - angefangen nach dem Unfall. Schreiben konnte ich nicht. Meine Kopfschmerzen waren zu schlimm. Zwei Bilder bildeten das Fundament für die inzwischen über 800 Seiten lange Geschichte: ein Albtraum in einem Zug und leuchtend blaue Augen. Ein Symbol, das so stark ist, SO stark, dass ich es in Dune immerzu gesehen habe. Wirklich gesehen. Natürlich ist mein Werk völlig anders, aber das ist auch egal. So oder so hat Dune mich umgehauen. Der zweite Teil dann, erst neulich, auch. Wieder war ich heillos verwirrt, wieder völlig in der Welt eingetaucht. Frank Herbert ist ein König des Prosa, und der Welten.
Wie verfilmt man einen Roman, der zugleich lebt von unvergleichlicher Prosa und der merkwürdig starken Bildstärke, die schon selbst wie ein Film oder Traum im Wachen zu sein scheint? Die Frage hat mich ein Jahr lang verfolgt. Weder Lynchs Werk noch die Serie wollte ich sehen. Aber Villeneuve, den mag ich sehr. Seine Filme sind einnehmend, und trotzdem unnahbar - und kein Charakter lässt sich besser so beschreiben als Paul Atreides.
Im Kino hatte ich immer noch nur mäßige Erwartungen. So viele tolle Schauspieler, und sogar Chen Chang. Aber schon Blade Runner 2049 hat mich trotz seiner unbesiegbaren Schönheit merkwürdig kalt gelassen (obwohl ich glaube, dass der Film von Mehrfachsichtungen profitiert), obwohl Philip K. Dick mit seiner angenehmen Schreibweise und den heftigen Wahrnehmungsspielen zu meinen Lieblingsautoren zählt. Dann kam die Synchronisation von (dem so perfekt gecasteten) Chalament, und ich war ernüchtert. Man merkt zu sehr, dass es nicht seine Stimme ist. Noch schlimmer bei Jason Momoa und Oscar Isaac, die doch alle so einzigartige Stimmen haben. Aber das ist eben meine Liebe für die Subtilität des sprachlichen Schauspiels, die in der Synchronisation entzwei gerissen wird. Dann kamen Szenen, die im Buch so starke Prosa hatten, hier mit intensiver Musik und kurzen, aber notwendigen reinen Expositionssätzen ersetzt. Also das, was ich erwartet hatte.
Aber später, etwa ab der Hälfte, vielleicht früher, da war es auch das, das ich erhofft hatte. Als ich bemerkt hatte, dass meine liebste Szene gestrichen wurde - war ich erleichtert, und hatte einen Gedanken: Dieser Film und das Buch sind komplementär. Noch nie hatte ich das Gefühl, dass das Buch wirklich von seiner Verfilmung profitierte - nicht, dass der Film besser war, sondern dass er sich mit dem Buch verbrüderte. Vielleicht ein wenig zu sehr. Ja, wahrscheinlich hätte mir der Film etwas weniger gefallen, wenn ich das Buch nicht gelesen hätte. Das ist auch etwas, das ich abseits vom russischen Kino noch nie gesagt habe. Ach. Die Verwirrung nehmen, und trotzdem das Geheimnis bewahren. Schön. Und dann, nach der Hälfte, dachte ich... hm. Was dachte ich?
Ich kann es nicht genau sagen. Ich dachte so viel und doch nichts. Ich war in einem Traum, und die Realität wurde zum Hintergrund. Dune ist langsam und nicht immer spannend. Es ist aber auch ein wahrer Kinofilm, wo das Bild die Leinwand transzendiert, wo man jedes Detail sieht, wo man die Kamera bejubelt und gleichzeitig vergisst, dass es eine Kamera gibt. Hans Zimmers Kompositionen schießen dabei meistens ins Schwarze, manchmal gerade wegen ihrer... hm. Merkwürdigkeit. Ich weiß, er bekommt viel Hass ab, und laut und dröhn und alles, aber das hier war einzigartig, und seine Musik so in Symbiose mit dem Film wie auch zuletzt bei Dunkirk.
Synchronisationen, Szenen, etwas zu lange Szenen - das alles wurde für eine Weile zu nichts als leeren Worten, die Paul ignorieren würde und deshalb auch egal waren. Denn in seiner Distanz fand der Film zugleich eine merkwürdige Anziehungskraft. Villeneuves Energie eben. Auch wenn ich zugeben muss, dass das kleine Tierchen... ich bin ein bisschen romantisch, trotz allem, gebe ich zu, aber es war einfach so süß, dass ich meine Hand ans Herz legen musste. :( Na ja. Als die letzte Szene endete, und ich die gesamten Credits benötigte, um aufzuwachen, wusste ich, dass es kaum hätte besser sein können. So ist Dune vielleicht nicht der spannendste Film, und auch nicht der perfekteste. Aber ein Traum, ein intensiver Traum, aus dem ich noch immer nicht ganz aufgewacht bin. Und dass er diese Besonderheit des Buchs mitgenommen hat, das macht mich sehr, sehr glücklich.
Das Traurigste an diesem Film ist, dass ihn nicht alle im Kino sehen werden. Und dass ich ihn irgendwann auch nicht mehr dort sehen kann. Eine übliche, aber auch schöne Trauer, die bei einer ganz bestimmten Sorte Film aufkommt - den Kinofilmen.
Es gibt so viele, ich liebe liebe liebe Romantik! Am meisten getroffen hat mich wohl "Breathless" von Yang Ik-joon aus dem Jahr 2008. Ist ein koreanisches Drama, das an Kim Ki-duk oder einen bodenständigen Lars von Trier mit gebrochenem Herzen erinnert.
Vielleicht auch ein bisschen Ozus "Die Reise nach Tokio" von 1953. Keine Ahnung. Millennium Actress! Porträt einer jungen Dame in Flammen, I Lost My Body, alle Malick-Filme, Wolf Children, La La Land... huiuiui. :')
Goyer hat so viel banales Zeug gemacht, dass ich mich einfach nicht traue, Vorfreude zu entwickeln. Asimov läuft halt, und Jared Harris ist eine Legende ganz egal wie Drehbuch oder Regie sind, aber mal abwarten. Hab's aber so was von auf dem Schirm!
Oha, das hat ja richtig dick Charakter. Trifft nicht immer ins Schwarze, ist aber wunderbarer, düsterer Expressionismus mit wunderbaren Hintergründen und erinnerungswürdigen Kameraeinstellungen, die ihren Zweck superduper erfüllen. Da fühlt man sich ganz schon eingeengt und den Charakteren nahe. Schön. Kleine Perlchen.
ACHTUNG, Trailer für das kommende Schauspiel-Bosswerk "Mass" ist draußen!!! Zwei Elternpaare treffen sich wegen ihrer Söhne. Der eine hat den anderen ermordet. Schauspielkino erster Güte mit Ann Dowd!! Wer darauf abfährt, der muss sich das wirklich geben. :)) https://www.youtube.com/watch?v=oU56Ns1nXsE
Shia LaBeouf spielt in seiner Autobiographie seinen eigenen Vater, misshandelt sich selbst. Ein schrecklich intimer Film, der toll gespielt kleine Porträts im Leben Shias zeigt und sie zu einem größeren Bild aus Erinnerung und Trauma vernetzt, das einfach zu Tränen rührt. Kurz, herzlich, roh. Der Mann kann. Ist einfach so.
Die Liste ist nach über einem Jahr des immer mal wieder Hinsetzens wieder aktualisiert. Habe überlegt, 2021 und 2020 zusammenzunehmen wegen der merkwürdigen Situation, aber belasse es einfach bei den offiziellen Produktionsjahren. Außer ich würde es immer so machen, aber... hm.
Na ja. Wird noch vervollständigt - insbesondere bei den 1910ern. Aber jetzt wieder langsam und parallel mit der Directors-Liste alle paar Tage mal, weil ich ja auch ein Leben habe. (meistens). :)
Der Film hallt nach. Tage danach fühle ich ihn noch. Das mag daran liegen, dass er, egal wie nihilistisch er dabei auch sein mag, so sehr in unserer Gegenwart angesiedelt ist, dass es eigentlich gar keine Rolle spielt, wo der Film spielt. Umso trauriger, dass der Film und Dostojewskis "Verbrechen und Strafe" sich, was ihre Probleme an sich angeht, trotz all der Zeit dazwischen nicht besonders viel geben, die Probleme also noch so ähnlich sind, auch wenn sie starke Kontraste aufwerfen und ich direkt wieder Lust auf den russischen Meister bekomme.
Mensch. Dieser 240-Megafilm, den ich seit zwei Jahren vor mir herschiebe und der damals überhaupt erst der Anlass war, Dostojewski anzuschaffen. Inzwischen steh' ich ja irgendwie auf lange Filme. Auf einer merkwürdigen Art sind sie das absolute Gegenteil von Bingewatching - sie geben sich gar nichts auf Aufmerksamkeitsspannen und lassen sich anders als herkömmlich lange Filme und Serien mehr auf die literarische Welt der Wellen und Ausschweifungen ein, benutzen Anstrengung und auch Langeweile mitunter als Stilmittel für das Leben. Keine Reizüberflutung, keine Einladung zum Beschallen lassen - im Gegenteil, es existiert nicht mal ein Soundtrack. Ok, Shion Sono ist das krasse Gegenteil, aber Lav Diaz dafür umso mehr. Und während ich so dasitze, zehn Minuten vergehen, eine halbe Stunde, eine Stunde, denke ich mir nur: Oha, der Film ist ja mal mega zugänglich!
So komplex, grandios gezeichnete Charaktere, und von Anfang an war klar, worauf das schließlich hinausläuft. Aber es wird sich Zeit gelassen, und leider - am Anfang scheint mir der Film deutlich besser zu sein als gegen Ende hin. Ab der Hälfte wurd's arg anstrengend, obwohl hier drei Protagonisten durch wirkliches Geschick alle gleich interessant sind, und die letzte Stunde, wo es eigentlich richtig crazy wird, war mit das Ernüchterndste am ganzen Film. Bei manchen Momenten wusste ich nicht so recht, ob sie wirklich nötig waren. Und mann, ich fresse Elendsgeschichten auf. Ich liebe Melodram und Schreck und Leid - mann, meine Lieblingsregisseure sind Lars von Trier und Park Chan-wook (und Hayao Miyazaki, aber das passt abseits von seinem Zynismus jetzt nicht so gut :x). Na ja. Milde interessiert habe ich dann die Schicksale der Protagonisten beobachtet, die mich seit Stunden begleiteten - und erwischte mich tatsächlich dabei, auf die Uhr zu sehen. Und dann, irgendwie einfach so, endet der Film. So ein Jammer. Kann man auch als thematisch konsequent betrachten, aber ich war doch ein wenig enttäuscht. Auch wenn ich nicht wüsste, wo und ob ich den Film irgendwo kürzen würde. Keine Szene hat sich in irgendeiner Weise zu lang angefühlt. Keine einzige.
Aber so wie er die Realität widerspiegelt - auch im Ende (äh, also der letzten Stunde), egal wie unbeabsichtigt -, so sehr lässt er mich nicht los. Die Charaktere sind einfach so echt, man ihnen so nahe... und Fabians Stimme war wirklich, wirklich schön, um meine Stimmenliebe wieder rauszulassen. So ein besonderer Klang, so eine schöne Energie. Hui.
Ich sehe mich schon bei meiner nächsten Diaz-Session. Der Mann hat etwas ganz Besonderes an sich und ist mit Sicherheit wahnsinnig talentiert was Atmosphäre, Charakterzeichnung, Szenen... alles angeht. Kein Aber. Ich mag ja sogar das MCU, so sehr ich Disney hasse und vor allem verabscheue, wie Leute sich berieseln lassen, ohne wertzuschätzen. Aber mein Gott, solche Filme, wo der Moment zählt, WIRKLICH zählt - wertvoll. Lav Diaz tut seinen Teil, mit seiner eigenen Persönlichkeit, und das ist für das Kino und im abstrakteren Sinne die ganze Kunst als Bewegung nichts als wohltuend, vorwärtsbringend, und letztlich wichtig. Toll. Jetzt erstmal wieder in die literarischen Abgründe von Dostojewski eintauchen.
Empfehle ganz ungetrost "My Suicide". Ein extrem edgy boy soll für ein Schulprojekt einen Film drehen. Als er aber erklärt, dass er seinen Suizid drehen mag, finden die Lehrer das nicht so lustig wie er. Ist.... wirklich skurril, wirklich, wirklich lustig. Cinematisch auch sehr experimentell und toll, toll gespielt.
Das Buch ist toll und sollte beinahe Pflichtlektüre für angehende Historiker mit europäischem Schwerpunkt sein. Kästner kann wie kein Zweiter einen Zeitgeist darlegen und zersetzen, während man trotzdem noch lacht.
Bei deutschen Literaturverfilmungen bin ich immer extraskeptisch, weil so viele Filme einfach Szene für Szene 1:1 und ohne viel Persönlichkeit übernehmen und so das Buch natürlich viel mehr Tiefe besitzt. Was ich hier jetzt aber lese, macht mir richtig Bock! Der wird sich auf jeden Fall geballert. :) Aber auch eine klare Buchempfehlung!!
Entschuldigung, aber Orgelmusik ballert ja mal so fucking heftig. Wenn es dann auch noch von einem konfliktbeladenen Typen handelt, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde wegen einer tragischen Geschichte mit einem toten Kind - mann. Toll gespielt, schön inszeniert, grandiose Musik und interessant strukturiert. Wird ab der Hälfte ein bisschen anstrengend, und zahlt sich trotzdem komplett aus. Poppe kriegt die feuchten Augen. Da kennt der nix.
Hey Freunde. Ich habe einen Filmemacher-Trailer für die Wachowskis erstellt. Vielleicht interessiert's euch ja. :) https://www.youtube.com/watch?v=HN7p0P34jEQ