Fenri - Kommentare
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Alle Kommentare von Fenri
Mr. Robot ist hoch ambitioniert, was so ziemlich alle filmischen Belange angeht - Schnitt, Kamera, Sounddesign, Regie, Drehbuch..... was man hier zu sehen bekommt, lässt sich nur als "Meisterwerk" bezeichnen. So inflationär wie dieses Wort auch verwendet wird, ein anderes scheint hier schlichtweg fehl am Platz. Ein Jahr habe ich mir für die Serie Zeit gelassen, weil sie mich so sehr berührt hat, dass ich sie möglichst lange erfahren wollte, und Bingewatching bei so einem grandiosen Werk einem filmischen Sakrileg gleichkommt.
Was sich anfangs als ernsteres Fight Club mit Hackern anfühlt, wird bald zu einem zutiefst psychologischen Kraftakt, der das postmoderne Notenblatt der politischen Gegenwart derart fundamental verstanden hat, dass sich das Spiel wie ein schreckliches, weil so wunderschönes Requiem anhört. Man ist dabei, aus den komplizierten Augen von Elliot die Welt zu erfahren - mit all seinen psychischen Ballasten und Ängsten, all seinen analytischen Fähigkeiten, all seinem Hass auf die Gesellschaft und den Status Quo, wo Megakorporationen das Weltgeschehen diktieren, von Wall Street bis hin zu irgendwelchen einstig idealistischen Revolutionen, die mühelos im Namen des Profits pervertiert werden.
Tief psychologisch, und durch die Perspektive von Elliot auch schwer unzuverlässig. Man wird im Dunkeln gelassen, genau wie er so viel hinters Licht gefühlt. So viel, dass man irgendwann selbst unsäglich paranoid wird, überall Zeichen sieht und selbst Aha-Momenten einfach nicht mehr trauen will. So ein dichter Plot, und dabei dann nicht auch nur einen einzigen der Charaktere aus den Augen zu verlieren - Wahnsinn.
Strukturell sind insbesondere in den letzten beiden Staffeln einzelne Folgen derart brilliant, dass einem als Antwort nur Sprachlosigkeit übrig bleibt. Am rundesten ist wahrscheinlich die dritte Staffel, am merkwürdigsten, aber auch am mutigsten und vielleicht "wahnsinnigsten" die vierte. Natürlich wird es manchmal holprig, und im wirklich gelungenen Finale war ich kurz etwas enttäuscht, bis es mich dann doch doll abgeholt hat. Aber das ist alles einerlei, weil das Gesamtpaket so gelungen ist, so schön, so, so, so wunderschön. In seinen schwächsten Momenten ist Mr. Robot etwas zu unsubtil in Botschaften, und manchmal(!) zieht sich eine Idee etwas zu sehr in die Länge, aber in seinen besten bekommt man hier sagenhafte Höhepunkte, die in den Olymp der Serien gehören. In der vierten Staffel noch kommen lang geplante Offenbarungen, die die erste Staffel in einem anderen Licht erscheinen lassen. Und dabei heult man und lacht, weil jedes Gefühl Elliots, oder Darlenes, oder oder, einem einfach so verdammt nahe geht. Mr. Robot wurde ganz schnell neben dem nicht ganz unähnlichen The Leftovers zu meiner Lieblingsserie.
Auch die Schauspieler ballern hier raus, was geht, und haben, wenn man das so sagen kann, bemerkenswerte "Charakterstimmen". Von Rami Maleks Wut und Angst unterdrückendem Gemurmel, Michael Cristofers furchteinflößend melodischen Monologen der Überlegenheit bis hin zu BD Wongs unberechenbaren, dabei aber so kalkulierten Überheblichkeit - was die Schauspieler hier abliefern, ist wirklich sagenhaft. Mr. Robot legt ein großes Augenmerk auf Gesichter, die ständig und sehr nahe gesehen werden, aber auch auf Stimmen, und das irgendwie mehr als viele andere Werke dieser Zeit. Vielleicht liegt das aber auch an meiner Leidenschaft für sprachliche Nuancen. So oder so ist die deutsche Synchronisation hier eine weitere Tragödie der Serienlandschaft, wegen der ich die Serie ungern an Englisch- oder Untertitel-unwillige Menschen empfehle.
Aber bla. Die Serie ist fantastisch. Von den durch die Bank wohlgewählten Musikstücken bis hin zu Elliots bisweilen zu dick aufgetragenen Monologen passt hier einfach alles so lächerlich gut, dass man sich manchmal schon fragen muss, wie Film überhaupt so perfekt sein kann. Dass dann auch jedes Mal, wenn ich nochmal nachgeguckt habe, weil ich einen Hack als etwas zu unwahrscheinlich empfand, herauskam, dass das abseits verständlicher kreativer Freiheiten genauso durchaus passieren könnte - Sam Esmail, du Hund. Du genialer Hund.
Nach dem atmosphärisch und symbolisch dichtem "O-bi, O-ba: The End of Civilization" kommt der atmosphärisch dichte, völlig surreal groteske "Ga, ga: Glory to the Heroes". Ga ga wie die Kinder machen, nur in Wahrheit ein schwer durchschaubarer Spiegel, wo die Menschen so handeln, wie es vielleicht für ein Kind aussieht - völlig gaga. Kriminelle im Raumschiff werden ausgesandt, um im Namen der Erde neue Planeten zu entdecken... klingt schon mal normal, aber ist es nicht.
Wo "O-bi, O-ba" eine stringente, an Tarkowski erinnernde Postapokalypse erzählt, in der die Überlebenden des Atomkriegs in einem Bunkerkomplex auf die Rettung von draußen warten und derweil völlig wahnsinnig und versessen auf das Glauben oder den Zynismus werden, wird hier, glaube ich(?), umso mehr Gesellschaftskritik an den Kopf geworfen. Deutsch kommt nicht nur einmal vor, und "Ordnung muss sein". Verträge über Verträge, die nur schlimm enden können. Helden, die für die Gesellschaft Verbrechen ausüben. What? Ich hab wenig Schimmer, aber es hängt fest.
Die einzige lange Interpretation, die ich online finden konnte, scheint eine wissenschaftliche Arbeit namens "A Crypto-Theological Vision of the World" zu sein. Klingt genauso crazy, also ist ja vielleicht was dran.
So oder so ist Szulkin ohne Zweifel einer der ganz großen, egal ob im düsteren, grotesken Science-Fiction oder ganz im Allgemeinen. Seine Fähigkeit zur Darstellung der rohen Merkwürdigkeit, verlorenen Einsamkeit und, na ja, dem scheinbar mühelosen Schaffen fremder Welten ohne große Computerspielerei - wahnsinn. Dass er in Vergessenheit geriet, ist eine absolute Schande. Eine Schande! Ich kann nur jeden aufrufen, ihn zu sehen. Er ist nicht so zurückhaltend wie Tarkowski, und vielleicht auch nicht so subtil - aber trotzdem kommt mir da nur "Stalker" in den Sinn, und manchmal vielleicht "Blade Runner" - oder eher anders herum, denn Szulkin hat der Welt diesen besonderen, nebelreichen Stil schon vor Scott gezeigt. Szulkin hat die 1980er gerockt. Hat er. Da hat er sogar die angeblich beste Verfilmung von H. G. Wells' "Krieg der Welten" geballert. Gönnt ihn euch. Bitte.
Huh. Irgendwas an Carlos Sauras Cinematographie ist was ganz Besonderes. Die Kamera fühlt sich so... "weich" an. Wunderbare Bilder, bei Dialogen teils dynamisch in Bewegung, und uffuffuff. Eine Gruppe alter Freunde trifft sich nach Jahren zur Jagd auf Kaninchen wieder und die Stimmung wird zunehmend schlimmer. Und so viele tote Kaninchen. :(:(:(
Der Film wird irgendwann ein bisschen lang, aber ist alles in allem richtig gut. Zahlt sich dann auch dolle aus. Alle Charaktere haben so ihren Shit und auch ihre negativen Gedanken, und das macht es teils echt frustrierend. Aiaiaiai. Ein richtig guter Film, aber um die Tiere tut's mir trotzdem leid. Ich hoffe mal, dass die Crew sie danach gegessen hat. Aber ja - super Film.
Will noch eine kleine Empfehlung aussprechen. Die Schöpferin verarbeitet hier ihre familiären Erfahrungen mit Schizophrenie und macht daraus im coolen Rotoscoping-Stil eine Geschichte über eine abgefuckte/edgy, aber megasympathische Frau, die mit der eigentlichen, nonlinearen Realität konfrontiert wird. Na ja, oder eben den Bezug zu der unseren verliert.
Jetzt kein Hellblade-Psychosen-holy shit, und schon ein bisschen auf "oha cool!" gemacht, aber die Charaktere sind alle wunderbar authentisch (und kompliziert) und ihre Probleme einfach so frustrierend. Macht mega Spaß, ist toll gemacht und fühlt sich angenehm persönlich an. Das Ende war ein klein wenig enttäuschend, aber das macht die achtfölgige Serie jetzt nicht kaputt. Nene, ist superduper. Lustig, spannend, aufregend und extrem nachempfindbar dargestellt.
1. Mit welchem Gedanken bist du heute aufgewacht?
—Hmm. ich hatte wie so oft einen krass intensiven Traum, den ich direkt vergessen habe. Trotzdem wirkt er nach. Nutze den Morgen gern, um darüber zu reflektieren. Träume sind so toll.
2. Glaubst du an Reinkarnation bzw. hast du schonmal den Gedanken/Gefühl gehabt schon einmal gelebt zu haben? Wenn ja, wer warst du und wann hast du gelebt?
—Habe ich. Manchmal glaube ich, früher eine Frau gewesen zu sein, aber das kann auch Projektion sein. : Bin aber zögerlich bei so was. Kann schon sein. Hängt auch davon ab, wie man Reinkarnation betrachtet. Prinzipiell möglich, aber, uh, ich bin spiritueller Skeptiker.
3. Wie wichtig ist dir die Meinung anderer über dich und dein Leben?
—Ein bisschen wichtig. Ich hoffe, andere inspirieren zu können. Mit meiner Kunst und mit meinem Leben. Vielleicht komme ich dazu eines Tages. Aber die ganzen Stirnrunzler, wenn ich über meine unsicheren Pläne rede, sind mir relativ egal. Ich bin polyamorer Künstler, also für sehr viele stereotypisch verantwortungslos, unreif und egoistisch. Das muss mir egal sein, sonst wird's nervig. :B
4. Mit welcher Person (real oder fiktiv) würdest du gerne einmal einen Tag/Monat oder ein Jahr deines Lebens tauschen? Und warum?
—So vielen. Spontan eine junge Frau in einer Orgie. Uhm, ich meine.. ahhh. Vielleicht Billionär, um etwas zu verändern oder hinter den Vorhang zu blicken - aber da oben reicht kaum ein Tag, um durchzublicken. Ich denke, ein Mensch, den ich seit Jahren nicht gesehen habe und sehr vermisse.
5. Gibt es ein Erlebnis welches du gern wiederholen würdest? Welches wäre das?
—So viele. :( Mann. Besondere Nächte und Tage, die einfach wunderschön waren. Das erste Date und so weiter, da wär ich sehr vorhersehbar.
6. Einmal angenommen du gehst in eine Diskothek, welche deinem Musikgeschmack entspricht, wärst du eher der Typ der an der Bar abseits dem bunten Treiben zusieht, oder eher der "Hotspot" welcher in der Menge badet?
—Da es so selten meinem Musikgeschmack entspricht, würde ich so viel tanzen wie sonst was. Whoop. Aber unterhalte mich auch gern abseits. Als ich im Club gearbeitet habe, war ich meistens am Reden (und Kicker-Spielen). Aber ja, war auch selten meine Musik. :b
7. Versetzen wir uns in die Zukunft. Die Technologie zum einklinken des Gehirns in einen Computer/Internet ist massentauglich. Würdest du dir diese Technologie implantieren lassen?
—Weiß ich nicht. Vielleicht, vielleicht nicht. Das ist abhängig von der wissenschaftlichen Datenlage. Und davon, ob es unwiderruflich ist.
8. Du stehst im Supermarkt an der Kasse, die Schlange ist lang, du stehst dezent unter Zeitdruck. Hinter dir drängeln sich die Leute und nörgeln. Da siehst du eine Ältere Dame, welche recht wenige Waren in ihrem Wagen hat, und scheinbar mit dem Trubel überfordert ist. Würdest du sie vor lassen, auch wenn du dann dem Gemecker der anderen hinter dir ausgesetzt bist?
—Klar.
9. Wie stehst du zu "beeinträchtigen" Menschen?
—Huh. Körperliche Behinderungen... mir lachs. Aber habe viel in Werkstätten für behinderte Menschen gejobbt und kam dabei viel in Kontakt mit Menschen mit geistigen Behinderungen. Ich kann damit leider nicht so gut umgehen. Ich werde da total schüchtern. Was ich hasse, sind Menschen, die mich anlabern und dann eine Reaktion erwarten, und Menschen, die nicht mit dem Reden aufhören. Da war beides an der Tagesordnung, und das Reden nicht nur Smalltalk; nein, sie wollten meine tiefe Meinung wissen, mein interessiertes Oh hören, und ich hab so viel Verantwortung gespürt, dass es mich ein bisschen beängstigt hat. Dieselbe Überforderung habe ich oft bei Kindern. Kindergarten-Praktikum musste ich nach Tagen schon abbrechen. Förderschule war auch schwer, aber einfacher. Na ja. Ist auf jeden Fall noch ein Stigma da und die Leute haben zu oft einen Stock im Arsch.
Aber "beeinträchtigt" kann ja viel bedeuten. Ich habe eine Reihe psychischer Shizzle und bin dahingehend auch beeinträchtigt. Aber lange nicht wie jemand, der eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat beispielsweise. Mit psychischem Shit kann ich leichter umgehen. Aber auch hier gibt's oft Stigma und vor allem Missverständnisse.
10. Es gibt die These, dass Pflanzen besser wachsen wenn man sich mit ihnen unterhält. Was denkst du darüber?
—Weiß nicht. Halte es nicht für so großen Blödsinn wie die meisten. Wellen haben immer Einfluss, aber ob das reicht - keine Ahnung.
11. Wenn du ein/e Künstler/in wärst, welche Form der Kunst würdest du ausüben?
—Ich schreibe bereits Bücher, Kurzgeschichten und Gedichte, und ich edite gelegentlich einige artsy Clips zusammen. Ich wäre auch gern in Drehbuchautor und Regisseur, aber die Filmindustrie fuckt mich bisschen ab, und ich bin vor allem zu schüchtern.
12. Zähle mir 5 Aspekte auf, die du an dir selbst schätzt.
—Positives ist so schweeeer. :( Ich habe sehr viel Geduld, ein Auge fürs Detail, Tierliebe, eine große Fantasie und einen sehr eigenen Blick auf die Welt. Letzteres ist oft schrecklich, aber eigentlich ja was Schönes...? Keine Ahnung.
13. Glückwunsch! Du bist Regisseur:in! Wen deiner MP Freund:innen castest du und für welche Rolle?
—Yarden spielt alle Rollen und es geht darum, dass er sich in sich selbst verliebt, während alle anderen so gleich aussehen. Ok, klingt wie Anomalisa. Na ja. LG
14. Sei eine Dichter:in, und lass uns alle teilhaben. Versuch dich an einem kleinen Vers. Den Inhalt überlasse ich dir (ebenso wie die Sinnhaftigkeit ;) ).
—Hmmm. Ich zeige mal eins von mir, ganz schüchtern. :x Ok, ne, doch nicht. So gut sind sie auch wieder nicht.
15. Lass uns noch kurz über Mythologie sprechen. Welche übt die meiste Faszination auf dich aus?
—Die nordische, denke ich. Und die. Diese Energie... ist wahnsinnig. Ich höre viel die Band Heilung & Co. und es killt einfach so hart. Hellblade hat den Trip so hart intensiviert, und die Perspektive. https://www.youtube.com/watch?v=2TR0gaG01do Oof. Aber eigentlich auch Shintoismus und in dem Zusammenhang die japanische.
16. Hast du ein "unnützes Talent"? Wenn ja welches?
—Ich kann die Nasenflügel bewegen und mich ohne Grund plötzlich von allem abschotten wollen.
17. Welcher Song würde am besten deinen Tag beschreiben?
—Arcade Fire - My Body is a Cage.
18. Schau dir den Fragebogen deiner Vorkommentator:innen an und sage mir was du über ihn/sie/div denkst anhand der Antworten.
—Top, so viel Sexpositivität zu sehen. Wenn sich nur alle (sicher) ficken würden, wäre die Welt ein besserer Ort. LG
Mein Gott, was für eine Tour de Force. Regisseur, Drehbuchautor, Editor und Hauptdarsteller Yang Ik-joon wurde nach diesem Film mit Independent-Preisen nur so überhäuft, und das mit vollem Recht. Selten, so selten fühle ich dermaßen arg mit den Charakteren, aber auch ALLEN Charakteren mit, wünsche mir einfach, dass der Schmerz aufhört, und dass der Film es niemals tut.
Selten sieht das Kino so ein intensives, explosives Schauspiel über einen Menschen, der jede Sekunde explodieren könnte, und es jede Minute tut. Das mit einer Kamera, die keine Gnade kennt, das Thema zu zeigen: Der grausige Zyklus der häuslichen Gewalt, der in Südkorea kaum anders scheint als im Westen. Der alles umgebende Selbsthass, und das Wehren gegen die Welt, mit Fäusten und Blut.
Das war beileibe kein unanstrengender Film. Ja, stellenweise musste das Sitzfleisch was aushalten, und gerade zu Beginn scheint es nur ein weiterer zynischer Blick auf die Rache zu sein, auf ein kaputtes System, das sich hier "Familie" nennt. Aber der Film ist grausam, so grausam, grausamgrausamgrausam. :((( Er hört da nämlich gar nicht auf. Abscheu und Hass, Gewalt und Zorn, alles davon, aber auch Stille und Hoffnung, Liebe und Zärtlichkeit. Ich war sehr überrascht, als ich plötzlich am Rande des Nervenzusammenbruchs war, hineingesogen, immer mehr, bis ich da war neben Sang-hoon, und Yeon-hee, und all den anderen.
Heiliger Shit. Was für eine schreckliche, grandiose, wunderschöne Erfahrung.
Der Film ist dermaßen konstruiert und vollgeladen, dass ich nach einer Stunde schon dachte, dass doch jetzt eigentlich das Finale ist... und wieder... und wieder. Schon souverän gedreht, und das Spiel mit den Erwartungen geht in der ersten Hälfte mega auf. Stellenweise hatte ich sogar Angst, und in der ersten Hälfte durch die Bank Spannung.
Dann wird's immer abgedrehter und komischer und mit jedem neuen konstruierten Oha dann, leider, etwas weniger ernst zu nehmen. Habe mich immer darauf eingelassen, weil ich Filme ja des Spaßes wegen sehe, aber mitreißen konnte es mich ausgerechnet gegen Ende zunehmend weniger.
Gutes Ding. Unterhaltsam trifft's hier am besten, weil viel Tiefe gibt es nicht. Ist immer komisch, wenn man einen teils richtig guten, dann aber irgendwie komischen Film guckt. Na ja. Der random Typ, der meinte, im südkoreanischen Filmwelt hätte neben "Oldboy" nur "Forgotten" so ein krasses Ende, hat wahrscheinlich nur zwei Filme aus dem Land gesehen.
Ein Legende im Kino. Atmosphärisch as fuck, an sich unzugänglich, aber lädt dich ein, in diese wilde Geschichte einzutauchen, und wenn du das tust, dann gibt es tausend kleine und große Schätze für die Sinne und Fantasie.
Ich habe mich gefühlt, als hätte mir vor tausend Jahren meine Oma am Lagerfeuer eine mahnende Legende erzählt, etwas zu erwachsen und mit etwas vielen offenen Fragen für ein Kind, aber ich seh mich schon, wie ich darüber nachdenke, wieder und wieder. Und hoffentlich erzählt sie mir die Geschichte noch einmal.
Park Hoon-jung ist schon so eine Marke. Seine allererste Filmreferenz ist das Drehbuch zu "I Saw the Devil" (2010), das er ganz allein verfasst hat. Inzwischen hat er bei sechs Titeln Regie geführt, und (fast) alle davon kamen gut an. "The Tiger" reiht sich dabei so ziemlich in die Mitte seiner Schaffenszeit ein, und Herrschaft, was für ein wunderbarer Film.
Die Regie ist gut. Gerade in actionreichen Szenen hält sie souverän und trotz des nicht bahnbrechenden CGIs ohne groß Wackeln drauf. Ansonsten fällt sie jetzt nicht immens auf, aber vielleicht ist sie einfach subtiler. Denn die Natur von Korea um 1925 habe ich wirklich sehr gespürt und wo ich eher einen "Dersu Uzala" erwartet habe, kam tatsächlich eine Legende, eine Geschichte, die mehr an Märchen erinnert als an die Realität, und gerade deswegen so hart hittet.
Habe schon Spaß gehabt in der ersten Hälfte. Choi Min-sik hat da jetzt nicht krass aufgespielt, aber allein seine Haare machen mich schon glücklich. Natur genauso, und historische Facetten eh. Japan und Korea sind ein bisschen meine geistigen "Heimaten" und die Geschichte der beiden geht mi schon immer nahe. Gerade, weil Japan Korea einfach hart rangenommen hat. Es wurde aber doch anstrengend, weil man einfach schon von hundert Meilen sehen kann, wo alles hinführt... unless you can't. Auf einmal geht der Film deftig auf seinen englischen Zusatztitel "Old Hunter's Tale" ein und gewinnt dabei massiv an Magie. Auf die gewaltsamen, schrecklichen, echt gut inszenierten Szenen folgen viele ruhige Momente, in denen kein Wort gesprochen wird. Ich bin spirituell und ein Naturfreak, da catcht mich so was schon schnell. Andere vielleicht nicht so sehr. Ein himmlischer Chor gibt mir dann schon den Rest, und ein stellenweise dann doch wunderbar aufspielender Choi.
Das CGI ist nicht perfekt. Es ist besser als die Orks im Hobbit und so, wo der Mangel an realer Referenz die nachgeahmte Belichtung zu einem schlechten Scherz degradiert hat, aber kommt jetzt nicht an "Okja" ran (wo Bong es sich aber auch einfacher gemacht hat, indem das Tier keine Haare hat :b). Bin bei so was wirklich nicht kleinlich und lass mich gern einfach mitnehmen, und nach einer Weile habe ich dann trotzdem vergessen, dass das schöne Tier animiert ist. Die Geschichte um ihn herum ist einfach zu tragisch und Tragik mein Zuhause. Ja, ein wunderbarer Film.
Ich war nie ein Bergman-Fan. Koreeda und Naruse sind für mich auch schwer, obwohl ich Ozu schon manchmal gern habe. Manchmal. Diese ruhigen, authentischen Geschichten sind nicht so mein Gebiet. Ich brauch meine melodramatischen Dinger à la Terrence Malick oder von mir aus Kim Ki-duk. Aber nach "Das siebente Siegel" (cooles Konzept, superanstrengend) und "Die Jungfrauenbrücke" (cooles Konzept, supermegaanstrengend) ist "Persona" sicherlich mein Favorit: cooles Konzept, toll gespielt und gedreht und... ja, ok, im letzten Drittel auch anstrengend.
Zwei Frauen, die zusammen ihre Zeit verbringen. Die Betreuerin und die, die mit dem reden aufgehört hat. Mann, ich werde mit ihm halt nicht superwarm, aber den Film hier muss man einfach respektieren. Das Potential um Lichtkontraste wird einfach nur supertoll ausgeschöpft und macht aus "gehört das nicht ins Theater?" echtes Kino; und die beiden Schauspieler sind von jedem Zweifel erhaben, die besonderen Monolog-Dialoge toll anzusehen.
Ja. Wenn ich jemandem Bergman empfehlen sollte, dann würde ich wohl "Persona" nennen. Auch an Leute, die ihn kennen und nicht so mögen, aber an der Filmkunst auf technischer Ebene etwas mögen. Er macht wirklich sehr besondere Filme, und hätte ich den Film damals gesehen, hätte er mich wahrscheinlich deutlich mehr abgeholt. Wer weiß, bestimmt kommt ja noch ein Film von ihm dazu, dem ich etwas abgewinnen kann.
Die erste Hälfte des Films ist einfach nur gut. Stark inszeniert, aber vor allem fantastisch gezeichnete Charaktere, eine unsympathische Protagonisten, mit der man irgendwie trotzdem mitfühlt, weil sie so viel Grund für ihr Benehmen mitnimmt - auch wenn sie es schon auf die Spitze treibt. Ihre Familie ist super-kompliziert und eigentlich sowieso jede Beziehung, die sie anfasst.
Leider nimmt der Film gegen Ende irgendwie zunehmend ab, weil er den Mystery-Pfad verlässt und eher ein abgefucktes Psychodrama zeigen will. Das ist in den schlimmsten Momenten noch interessant und in den besten Momenten genauso einnehmend, aber ich wurde mir irgendwie zunehmend mehr bewusst, dass ich einen Film sehe? Na ja.
Alles in allem ganz toll inszenierter Film und nach Total Recall dann doch ein Verhoeven, mit dem ich warm werde. Die Leere danach und währenddessen war schon beachtlich, und der Film wird mich sicher noch eine Weile begleiten.
Hallo, hallo. Ich habe mein Abitur fertig und zwei Monate Freiheit ohne Geld. Die Zeit nutze ich vielleicht ein bisschen für Arthouse und Non-Mainstream-Neuigkeiten... und für Moviepilot zählt dazu wohl Cannes. Ich überleg mir noch, ob ich das fortführe. Aber ja, dazu hat's auf jeden Fall einen Artikel bitter nötig gehabt. :) o/
Robert Downey Jr. in einem Park Chan-wook-Titel? Nope, egal wie oft ich es sage, es klingt total merkwürdig. The Sympathizer ist ein moderner Klassiker, lebt aber wenig von Story und mehr von der fantastischen Prosa und Gedanken. Dass Park es rocken wird, ist eh klar, aber es freut mich trotzdem, dass er schon neue, filmeigene Konzepte plant. Bin unheimlich gespannt.
“I pitied the French for their naïveté in believing they had to visit a country in order to exploit it. Hollywood was much more efficient, imagining the countries it wanted to exploit.”
Allerdings hoffe ich, dass "Antagonist" eine Wortwahl eurerseits ist, weil der Protagonist zwar Kommunist ist, aber wirklich nicht als der große Held dargestellt wird. In dem Buch gibt es weder gut noch böse. Mitunter deshalb heißt es doch überhaupt Sympathizer.
1. Welcher Film ist deiner Meinung nach total überschätzt?
—Nix ist überschätzt, solange jemand es liebt. Grundsätzlich jedenfalls. Mir fällt kein Film ein. Bin kein riesiger Tarantino-Fan, aber ist eben der Vibe. Und da qualitativ zu argumentieren, ist in meinen Augen geradezu albern, außer es geht um irgendwelche konkreten Themen wie Einfluss. Könnte allenfalls Sequel-Trilogie von Star Wars sagen, aber wer sie liebt, soll sie lieben. Zwar ist Disney schon ziemlich destruktiv, respektlos und hat das EU gefickt... aber warum sollte ich kaputt machen, wer daraus trotzdem Freude ziehen kann? Viel zu traurig, sich wegen so was aufzuregen.
2. Welcher Film ist deiner Meinung nach total unterschätzt?
—Oh. :) "Brimstone" von Martin Koolhoven erzählt so poetisch eine ganz schreckliche Geschichte, und wegen seines Konzepts passen auch die unrunden Momente gut rein. Ähnlich "Cloud Atlas", aber der hat ja ne dicke Fangemeinschaft. Vielleicht "Dunkirk", bei all dem elitären Nolanhate eh, aber ich finde den Film einfach so bemerkenswert. Aber vor allem Brimstone!
3. Was macht „Titanic“ eigentlich zum „besten Film aller Zeiten“?
—Äh. Es gibt keinen besten Film aller Zeiten. Aber Cinematografie und Setdesign sind schon phänomenal. Wenn auch bissi lang (passt zum Film tho!!).
4. Was macht „Game of Thrones“ so meisterhaft?
—Das schreit eher nach einem Essay. :) Liebe S1-4 der Serie, aber das lass ich mal aus.
5. Im Film welcher/welchem deiner/deines Lieblingsregisseurs/-in würdest du gerne einmal mitspielen?
—Lars von Trier, Gaspar Noé oder Park Chan-wook. :)
6. Findest du es legitim, dass man Songzeilen in Musikvideos auf YouTube zensiert?
—Totaler Humbug.
7. Magst du Achterbahnen?
—Neeee!
8. Welchen Song würdest du gerne selbst spielen können?
—My Body is a Cage von Arcade Fire.
9. Welche 5 Musikalben würdest du mit auf eine einsame Insel nehmen?
—1. Max Richter —— Memoryhouse (2002)
—2. Low Roar —— 0 (2014)
—3. Кино —— 45 (1982)
—4. Soko —— I Thought I Was an Alien (2005)
—5. Nick Cave & The Bad Seeds —— Abattoir Blues/The Lyre of Orpheus (2004)
10. Kennst du das Gefühl, überschüssige Energie zu haben, aber nicht zu wissen, wie und womit man diese kompensieren kann?
—Yaaa. Meistens in Gesellschaft.
11. Dein/e Lieblingsmusiker/in nimmt sich das Leben und du ...
—Bist ziemlich traurig, aber vor allem für die Angehörigen.
12. Hattest du mit einer berühmten Persönlichkeit schon einmal das Gefühl, einen Seelenverwandten vor dir zu haben, ohne ihn/sie persönlich zu kennen?
—Oh, klar. Osamu Dazai und Haruki Murakami fallen mir da gleich ein. Vielleicht Kristen Stewart.
13. „Making the Album“: Findest du es eine coole Idee, wenn Bands auf DVD veröffentlichen, wie sie im Studio sitzen und ihr neues Album aufnehmen oder ist dir sowas völlig egal, solange das Endprodukt stimmt?
—Kommt drauf an. "One More Time with Feeling" war fantastisch.
14. Was würdest du dir tätowieren lassen?
—Viel.
15. Was ist deine größte Leidenschaft?
—Kunst, Menschen, Tiere. :)
16. Wenn du mit deiner größten Leidenschaft Geld verdienen könntest, würdest du es sofort tun oder hättest du Angst, du würdest irgendwann die Leidenschaft dafür verlieren?
—Arbeite gerade am dritten Roman, bei dem ich dann so richtig mit Agenturen losstarten möchte. Mal gucken. Eines Tages komme ich dorthin.
17. Achtest du bei Liedern mehr auf die Musik oder ist dir der Text wichtiger?
—Eher Musik, aber der Text ist mir auch je nach Song sehr wichtig. Ist ein Gesamtpaket, aber höre ja auch viel Russisches, Japanisches, Koreanisches, Ukrainisches, Isländisches,...
18. Wer hat dich zuletzt zu etwas inspiriert, was du seit Jahren nicht getan hast und zu was?
—Ein toller Mensch, um jemanden nach der Nummer zu fragen.
19. Welchen Song würdest du mir empfehlen?
—Uh. Low Roar - Don't Be So Serious.
20. Zu welchem Thema hättest du gerne mehr Fragen?
—Gefühlen, Lebensweisen, Liebe, Kunstbeziehung, Politik, whatever. :)
Patty Jenkins hat mit Wonder Woman allenfalls gezeigt, dass sie ein langweiliges Drehbuch "ganz okay"(?) verfilmen kann. Nichts an ihrer Beteiligung erfreut mich. Air Force ist schon cool, bisschen X-Wing-Reihe in Film, aber an deren Story kommen die Filme hundertpro nicht ran. Kein Origin ist vorerst das Allerbeste an dem Film, weil Disney immer alles so zwanghaft nah beieinander haben will. Also wer weiß?
Ich sehe dem Film auf jeden Fall mit Desinteresse entgegen, bis man mehr weiß. Bis dahin lese ich die X-Wing-Romane. :b
The Last of Us braucht halt einfach keine Verfilmung. Ich mag die Beteiligten, auch wenn ich keine Castentscheidung gut finde. Videospiele wie The Last of Us sind halbe Filme, die den Spieler durch Entscheidungen und Interaktion reinziehen. Nichts macht mehr Sinn als dieser merkwürdige Craze um Verfilmungen.
Ideen sind nicht das, was Werke gut macht. Last of Us hat grandiose Schauspieler, Musik, Regie - was soll eine Verfilmung dem hinzufügen, wenn sie dieselbe Geschichte erzählt? Das ist allenfalls ein Remake.
Mifune kann ja mein Sugar Daddy sein, aber heiraten will ich Nakadai. :)
Wenn die Schwester nach Monaten des "ja, Clone Wars ist ganz nett, ich gucke es ganz germ mit dir" plötzlich mit feuchten Augen sagt: "Es kann doch jetzt nicht aufhören!" Absolutes Triumphgefühl, ausgerechnet in dem Arc, der einen meiner Lieblingscharaktere der SW-Literaturwelt reinterpretiert. Mir egal, die Serie ist schön. Und grandios, wenn man den einen oder anderen Arc überspringt. Na ja.
The fuck, habe das Buch erst dieses Jahr gelesen und nix davon gewusst. Muss sagen, das Buch ist gut, aber so klinisch geschrieben, dass es mich nicht umgehauen hat, und eine Verfilmung mich hier tatsächlich viel mehr reizt. Bock hätte ich theoretisch, aber die Ratings sind ja leider nicht die Höhe.
Na ja, ähnlich wie bei Justice League kommt hier ja die vom Studio zerschnittene Version, die man sich wirklich sparen kann. Finde Batman v Superman trotz einer Vielzahl an Makeln (allen voran Doomsday) fantastisch. Gerade die Martha-Szene ist für mich ganz großes Kino, und ich werde nie verstehen, warum so viele die nicht verstehen wollen.
Freunde. Da morgen die Legendary Edition von Mass Effect rauskommt, und die Trilogie für mich ein Meisterwerk des Videospiel-Storytelling ist, habe ich... richtig Bock gehabt. Also einen nicht-spoilernden Trailer angefertigt, damit der eine oder andere sieht, was Spiele eigentlich drauf haben können. Herz. :))
https://www.youtube.com/watch?v=4O9ldrGJsAE
Szulkin, Zulawski, Lopushanskiy, Nikolaidis. Die 1980er und ihre vergessenen Postapokalypsen. Wie passend. Eine wahrhaftige Goldgrube an atmosphärisch dichten Geschichten, und "Morning Patrol" ist da keine Ausnahme. Zwar eine sehr anstrengende Erfahrung, aber die tote Stadt und die Cinematographie sind schon bemerkenswert. Erzählt in aller Ruhe, und die häufigen Vergleiche zu "Stalker" und "Blade Runner" sind nicht aus der Luft gegriffen. Teilweise scheint der Film doch die beiden direkt zu zitieren.
Hab nicht viel dazu zu sagen. Aber ist in jedem Fall ein sehenswerter Film, der doch mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Zwei Bewertungen sind definitiv unter seiner Würde. Also stramm leben wollen entgegen dessen, was Status Quo für euch vorsieht, und eine (ruhige) Runde YouTube aufrufen, wenn ihr denn wollt. :) https://www.youtube.com/watch?v=U6QU7087yKU
Immer noch ein bisschen beleidigt, dass sie das Klon-A-Team statt dem Republic Commando genommen haben, aber ich muss sagen, ich bin extrem positiv überrascht. Allerdings ist Order 66 auch einfach fantastisch und schwer uncool zu machen. Mal sehen, mal sehen.
Man merkt einfach schon in der ersten Minute, dass man da irgendwie etwas... Wichtiges... guckt. Kamera und Setdesign - wie soll man das bezeichnen? Fantastisch, phänomenal? Ein Jahrhundertwerk, und ein unglaublich unnahbares noch dazu.
Da vermeide ich, mit meiner Freundin meine Lieblingsfilme "Dunkirk" und "Brimstone" anzusehen, weil sie Brutalität gegenüber noch nicht unempfindlich ist und ich ihr das nicht nehmen möchte, und wir würfeln ausgerechnet diesen Film aus. Dass er so brutal wird, damit habe ich nicht gerechnet. Russisch, schwarzweiß? Ah ja, wie bei Tarkowski bestimmt: poetisch, langsam, anstrengend, und ein wahnsinniger Trip. Nö. Einen Scheißdreck. Abgesehen von den Strugatski-Brüdern haben die wenig gemein (was natürlich trotzdem nicht "wenig" ist). Aber das wisst ihr sicher alles. Das Ding am Stück zu sehen war aber schon ein hartes Brot.
Aber mann, diese gottverdammte Kamera. Da kann man der Handlung nur schwer folgen, und die Bilder sich einzuverleiben bei ununterbrochenem Gerede (das meistens völlig wahnsinnig ist) ist eh schwer, noch mehr wenn die Kamera dich direkt ins Geschehen wirft, dir jede Distanz entreißt und dir gar keine Möglichkeit gibt, mal einfach das große Ganze zu sehen. Wahnsinn.
Das ist einer dieser Filme, wo klar ist, dass man ihn unbedingt ein zweites Mal sehen muss. Strugatski muss her, dann hopp und mit weniger müdem "Ich muss dem doch folgen"-Anspruch. Zäh, und toll. Toll, toll, toll. Toll.
Um mich dem Strom anzuschließen, kann ich dir noch folgende Titel/Filmemacher empfehlen. :§
1. 2000: JSA (Park Chan-wook)
2. 2004: Lady Vengeance (Park)
3. 2013: Hope (Lee Joon-ik)
4. 2013: The Tale of Iya (Tetsuchiró Tsuta)
5. 2009: City of Life and Death (Chuan Lu)
6. 1995: Magnetic Rose (Satoshi Kon)
7. 2010: Colorful (Keiichi Hara)
8. 2009: Verschollen in der City (Lee Hae-jun)
9. 1966: The Face of Another (Hiroshi Teshigahara)
10. 2017: A Taxi Driver (Hun Jang)
11. 2014: Dohee (July Jung)
12. 2010: The Man from Nowhere (Lee Jee-beom)
13. 2001: Failan (Song Hae-sung)
14. 2014: Roaring Currents (Kim Han-min)
15. 2013: The Attorney (Yang Woo-seok)
16. 2012: Prisoners of War (Kang Je-kyu)
17. 2013: The Fake (Yeon Sang-ho)
18. 1981: Schmutziger Fluss (Kóhei Oguri)
Und der Einfachheit halber ungefähr alles von Masaki Kobayashi, Yasujiro Ozu, Shunji Iwai, Yimou Zhang, Lee Chang-dong, Mamoru Hosoda, Mamoru Oshii, die Garden of Sinners-Reihe... Na ja. Rocken halt, die Länder. x§