filmschauer - Kommentare

Alle Kommentare von filmschauer

  • 3

    Es ist sicherlich eine Geschmacksfrage, ob einem der Stil in 'Speed Racer' gefällt. Man muss wohl ein blühender Verehrer der Manga-Vorlage sein. Jedenfalls ist dieser zweistündige visuelle Overkill verbunden mit einer äußerst simplen und kindischen Story ziemlich anstrengend. Selbst dem motorsportaffinen Zuseher reißen die comichaften und sich wiederholenden Autorennen wenig mit, die sich eher mit einer (sehr langen) Demo zu Rennspielen wie TrackMania vergleichen lassen. Dazu gesellen sich in etwas ruhigeren Minuten nervige Dialogszenen, welche selten interessant sind und einen besonders durch den oftmals unpassenden Einsatz von Green-Screen emotionslos zurücklassen. Hätten die Wachowski-Brüder aus dem Ganzen einen Kurzfilm gemacht, was bei diesem Thema ja nicht unangebracht wäre, hätte er bei mir vielleicht mehr Anklang gefunden...

    • 8

      Filme über den 'american dream' und dem damit verbundenen Aufstieg, aber oft auch Niedergang gibt es zuhauf. Dass Brian de Palmas "Scarface" da so heraussticht und einen Kultstatus ähnlich eines 'Pulp Fiction' genießt, liegt eigentlich nur an einer Sache: Al Pacino alias Tony Montana. Der Charakterdarsteller geht in dieser Rolle vollkommen auf und man erlebt ihn so, wie man ihn so noch nie gesehen hat. Als skupelloser Gangster erfüllt er sicherlich nicht den sympathischen Part im Film (ganz im Gegenteil), jedoch zieht sein Schauspiel den Zuschauer die komplette Laufzeit in seinen Bann. Da stört es auch nicht so sehr, dass dadurch die anderen Darsteller etwas in den Hintergrund geraten, obwohl sie namhaft besetzt sind. Auch ist die Story an sich nicht komplex, sondern hält sich streng an der 'Karriere' des Protagonisten. Gerade diese Reduktion auf das Wesentliche macht die Entwicklung Montanas so intensiv, jedoch erreicht der Film so vielleicht nicht die Kragenweite eines großen Mafia-Epos.

      1
      • 4

        Trotz bekannter Schauspieler hat mich dieser "Thriller" überhaupt nicht überzeugt. Richtig langweilig ist er zwar nicht, jedoch findet die Story keine wirkliche Intensität und wirkt wenig originell. Quaid bleibt in seiner rachebesessenen Figur, die zudem sehr unglücklich eingeführt wird, total blass. Glover macht es zwar besser, kann seine Rolle als fintenreicher Antagonist aber nur bedingt ausspielen, da ziemlich früh klar ist, wie der Hase läuft. Einzig nennenswertes Highlight ist die Finalszene im Zug. Der Rest dieses B-Movies ist eigentlich redundant und schnell vergessen.

        1
        • 7

          "Kung Fu Panda" sticht aus den zuletzt ziemlich schwachen und einfallslosen DreamWorks-Animation-Werken wie "Bee Movie", "Shrek 3" oder "Madagascar 2" noch heraus, auch wenn er es mit Pixar sicherlich nicht aufnehmen kann. Die Story dieses Pandabärs inmitten der Kung-Fu-Meisterei bietet natürlich einiges an Unterhaltung. Zwar bleibt die weitere Entwicklung der Geschichte ziemlich vorhersehbar, doch lassen die vielen Actionsequenzen darüber gut hinwegsehen. Besonders hat man animationstechnisch einen Schritt nach vorn gemacht, wodurch die Landschaft um dem Palast herum gut eingefangen wird, besonders das Abendambiente sieht klasse aus. Wenn man nun auch mal wieder ein richtig gutes Drehbuch wie bei den ersten Shrek-Filmen entwickeln würde, könnte man irgendwann wirklich an Pixars künstlerischer Vormachtstellung kratzen.

          • 7

            Scorsese inszeniert hier seinen ersten Mafiafilm oder eher Milieufilm, da er einige autobiografische Bezüge seiner italienischen Herkunft aufweist. Die Narration ist zwar noch nicht so ausgeklügelt und stringent wie in seinen späteren Werken, passt aber hier für eine Milieustudie dennoch, um die noch jungen Harvey Keitel und Robert de Niro in den Straßen beim "herumwildern" zu beobachten.

            • 7

              Dieser Stummfilm ist eines der ersten Werke der späteren Regiegröße Frank Capra und erzählt in weniger als einer Stunde Laufzeit eine kleine Liebesgeschichte zwischen einem großen Broadway-Darsteller und einer jungen Dame, die Teil eines kleinen Schauspielerensembles ist. Dabei pendelt der Film öfters zwischen Komödie und einer Romanze, ähnlich wie in dem Theaterstück, das im weiteren Verlauf eine große Rolle spielen sollte. Ein sehenswerter und unterhaltsamer Film, der auch schon einige typische Capra-Elemente wie Patriotismus oder das traditionelle Happy End erkennen lässt.

              1
              • 5 .5
                über Moon 44

                Bevor Roland Emmerich Amerika unsicher machte, drehte er noch diesen SciFi-Film in seiner Heimat, obgleich er schon fast komplett auf amerikanische Darsteller setzte. Trotz des eher geringen Budgets merkt man deutlich, dass sich Emmerich von erfolgreichen Genre-Werken wie Alien 1+2 oder z.T. Blade Runner inspirieren ließ. Das muss ja nicht unbedingt schlecht sein. Gleich der Beginn des Films gestaltet sich ungemein schwungvoll, die Figuren sind zwar gemäß der Actionfilme in den 80er Jahren ziemlich stereotyp, doch auch das stört nicht allzu sehr. Leider verfängt sich die Story auf Moon 44 nach einer Weile in Details und zeigt fast mehr von einem eher uninteressanten Duell zwischen den Macho-Piloten und deren schmächtigen Fluglotsen als vom eigentlichen Auftrag, wegen diesem die Leute überhaupt auf diesem Mond gelandet sind. Die erwartete Action wird dem Zuschauer bis zum etwas holprigen Finale fast gänzlich vorenthalten, die dann zwar visuell ordentlich, den anhaftenden B-Movie-Stempel aber nicht ganz vertuschen kann. Trotzdem muss man Emmerich zugute halten, dass er als einer der wenigen in Deutschland überhaupt etwas zum SciFi-Genre beigetragen hat.

                • 7

                  "Last Samurai" ist als anspruchsvolles Popcorn-Kino durchaus sehenswert trotz seiner lang anmutenden Laufzeit. Tom Cruise spielt seine Rolle als quasi einsamer Krieger/Samurai ziemlich gut, zudem bekommt man wieder den gern gesehenen Ken Watanabe zu Gesicht. Die Kampfszenen sowie viele Landschaftsbilder sind, wie man es vom Regisseur Zwick gewohnt ist, sehr ansehnlich eingefangen und mit Zimmers Score treffend unterlegt worden, obwohl auch nicht mit Pathos gegeizt wird.

                  • 7

                    Neill Blomkamp zeigt mit seinem Regiedebüt eine in vielen Teilen gelungene Umsetzung seines vier Jahre alten Kurzfilms "Alive in Jo'burg". Besonders die für das SciFi-Genre nicht unwichtigen Spezialeffekte setzt er formidabel um, gerade bei dem für Hollywood-Verhältnisse eher kleineren Budget. Die Aliens akzeptiert man jederzeit als ernstzunehmende Figuren und auch das Mutterschiff wirkt fast fotorealistisch. Bei der Story erkennt man natürlich ziemlich deutlich die Message, die auf das Rassenproblem in Südafrika jederzeit hinweisen soll. Doch aus der gelungenen und originären Grundkonstellation der Story verfällt der Film im weiteren Verlauf in einige bekannte Genrekonventionen mit einem etwas wackeligen Plot in einem viel zu ausladenden Finale, die einen bei der Sichtung des Film eher ernüchternd zurücklässt. Auch wird der anfängliche Doku-Stil mit einigen Interviews dadurch nicht konsequent durchgezogen, sondern er wird letztlich zu reiner "Terminatoraction" reduziert, was den Film kleiner macht, als er eigentlich sein will. So ist "District 9" zwar gut anzuschauen, ein Meilenstein ist er aber sicherlich nicht.

                    • 1

                      Dieses Remake ist für Freunde der Original-Reihe wie ein Schlag ins Gesicht. Müde und platte Gags, die mir nicht mal ein Schmunzeln bereitet haben, sondern eher eine Form von Lethargie und Entsetzen. Steve Martin scheitert auf ganzer Linie, indem er krampfhaft Peter Sellers' Rolle imitiert, Jean Reno ist meines Erachtens völlig fehlbesetzt, der in seiner Karriere höchstens in "Ruby & Quentin" komisch war, und zuletzt ein gelangweilter Kevin Kline. Ein absoluter Rohrkrepierer, dessen Nachfolger man sich wohl ebenso getrost schenken kann.

                      • 3

                        Wieder ein Film mit dem Prädikat: Nette Bilder, langweilige Geschichte. Die Idee bzw. die Buchvorlage ist zwar sicherlich nicht uninteressant, aber vielleicht wäre eine reine Dokumentation sinnvoller gewesen. Brad Pitt jedenfalls spielt ziemlich hölzern und versucht vergeblich, seinem Charakter die nötige Substanz zu geben, die einem dessen Wandlungen und Taten nachvollziehbarer machen. So zieht sich der trotz der Tibet-Thematik wenig dramatische und viel zu lange Film sehr. Harrers Buch zu lesen ist wohl die bessere Alternative.

                        • 5

                          Ein zwar nett anzuschauender Slasherfilm, der erstaunlicherweise schon damals alle Teenie-Horrorgenre-Klischees vereint, die man heute so kennt. Wirklich gruselig ist das alles aber leider nicht, besonders zum Ende des Films hin geht ihm deutlich die Puste aus.

                          1
                          • 7 .5

                            Es gibt Filme, bei denen die Entstehungsgeschichte mindestens genau so interessant sind wie der eigentliche Film. Neben Aguirre fallen zum Thema Dschungel spontan noch das weitere prominente Kinski-Herzog-Werk "Fitzcarraldo" oder Coppolas "Apocalypse Now" ein. Diese ungemein beeindruckenden Hintergründe über die Dreharbeiten verdeutlichen vielmehr die Wertschätzung und die Hingabe, als Regisseur seine Version zu verwirklichen. "Aguirre" begründete die erste Zusammenarbeit zwischen Kinski und Herzog. Unter schwersten Bedingungen im Dschungel von Peru versuchte die relativ kleine Filmcrew, einen Film über einen rebellierenden Conquestador zu drehen, der dem Filmtitel entsprechend dem Größenwahn verfallen ist und im weiteren Verlauf durch seine Eigenwilligkeit seine Einheit zugrunde gehen lässt. Dass der schwierige Charakter Klaus Kinski diese Rolle annehmen würde, klingt allzu logisch. Werner Herzog war wohl der einzige Regisseur, der Kinski entsprechend als Schauspieler würdigte und auch Dementi lieferte. Zuvor sah man Kinski oft nur kurz in vielen Filmen als meist unwichtigen Nebendarsteller.

                            Wenn man den Film zum ersten Mal anschaut, wird man doch sehr irritiert sein von der Umsetzung. Es wird nur sehr wenig gesprochen, zudem fehlt die eigentliche Exposition, in der die Charaktere vorgestellt werden. Man denkt fast, man sieht eine Dokumentation, denn die Kamera ist immer ganz nah an den Schauspielern dran, manchmal kommt es zu Unschärfen und Wacklern. Und doch ist es das, was eine gewisse Abwechslung bringt, denn somit bleibt, wie so oft bei Herzog, die visuelle Bedeutung im Vordergrund. Gerade diese verstörenden Bilder bleiben, gewollt oder ungewollt, im Gedächtnis. Es ist wie eine andere Welt ohne Zivilisation, dass fast eine klaustrophobische Stimmung herrscht, besonders wenn die Szenen mit dem Floß gezeigt werden und tagelang trotz Urwald kein festes Land zu sehen ist. Verstärkt wird dieses Gefühl von der gewohnt tollen Filmmusik von Popol Vuh.

                            Besonders empfehlenswert ist, den Film noch einmal mit Herzogs Audiokommentar zu schauen, der genau erklärt, wie welche Szenen zustande gekommen sind und welche Zweck diese haben. Man muss schon zugeben, dass manches doch schwierig einzuordnen ist. Zudem erklärt er, welche Aspekte des Films sich von Standpunkt Hollywoods unterscheiden, da er eher autodidaktisch arbeitet als nach klassischer Ausbildung. Aber auch so gibt es bei jeder weiteren Sichtung immer wieder neue Details zu entdecken.

                            1
                            • 2

                              Was wohl als eine Art Hommage an das Kino der 40er Jahre gedacht war, entpuppt sich ziemlich schnell als ein komplett misslungenes, erschreckend langweiliges Stückwerk, der vielleicht auf den ersten Blick filmtechnisch dieser Zeit zugerechnet werden möchte, aber im Detail nichts mit der goldenen Ära oder mit spannenden Werken des film noir zu tun hat. Dass sich der Film zudem offensichtlich krampfhaft als langes "Casablanca"-Zitat versucht (besonders am Ende), setzt dem ganzen die Krone auf.

                              1
                              • 5

                                "Cobra Verde", die fünfte und schlussendlich letzte Zusammenarbeit zwischen Herzog und Kinski, ist auch leider das schlechteste Werk der beiden. Herzog-Filme leben sowieso mehr vom visuellen Bilder und Atmosphäre als von erzählerische Dichte. Doch gerade ein ziemlich verworrenes, unausgewogenes Drehbuch, Massenszenen, die nicht so beeindrucken wie sie sollen, und ein Hauptdarsteller, dessen Gedanken sich mehr um seine eigenen Regie-Projekten drehte, lassen das durchaus vorhandene Potenzial weitesgehend verpuffen. Bleibenden Eindruck hinterlässt einzig die symbolische Schlussszene, die auch später in der sehenswerteren Doku "Mein liebster Feind" gezeigt wird.

                                • 10

                                  Der Allesgucker, Autorenfilmer und Kinoliebhaber Quentin Tarantino hat endlich wieder einen Film gedreht. Für viele Anhänger dauert das Warten zwischen seinen noch relativ wenigen Regieprojekten quälend lang, doch Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Besonders prägnant und geliebt ist, dass sich Tarantino bekanntermaßen durch unterschiedlichste Eigenheiten und Details quasi eigene Filmuniversen erschafft. Diese Idee der künstlerischen Freiheit und Kraft des Kinos setzt er nun in "Inglourious Basterds" in noch größeren Weise um.

                                  Lange Zeit wollte der bekennende Fan des legendären Sergio Leone einen Italowestern drehen. Viele Jahre werkelte an einem geeigneten Drehbuch,bis er schließlich sich für ein (in einigen Teilen) Remake des alten, fast gleichnamigen Castellari-Werkes entschied. Nazis töten, diese einfache Marschroute verfolgt der Film. Natürlich kann es sich dabei nicht nur ein weiterer schwerer geschichtsdeutelnder Streifen über das Dritte Reich handeln. Tarantino löst sich von jeder Realität, und schreibt mittels dem Medium Film die deutsche Geschichte um. Klingt märchenhaft, wurde aber formidabel umgesetzt. Als Kniff verließ Tarantino seine Filmheimat und drehte in Deutschland mit vielen deutschen Darstellern und in unterschiedlichen Sprachen. Man kann sich sicher sein, dass er sich gut über die letzten Werke von hier informiert hat, denn der Cast ist gespickt mit einigen sehr talentierten Schauspielern aus heimischen Lande.

                                  Die Handlung, die zwischen 1941 und 1944 in Frankreich spielt, ist unterteilt in fünf Kapiteln, was typisch für Tarantino ist, der ja gerne alternative Erzählungweisen bevorzugt. Dabei gibt es mit der Kinobetreiberin Emmanuelle Mimieuxes und den Basterds zwei Erzählstränge, die sich im weiteren Verlauf kreuzen. Die Szenen sind sehr ausführlich dargesteht, sodass der Zuschauer sich immer an die Lokation und die Personen gewöhnen kann.

                                  Dass hier niemals auch nur der Hauch von Langeweile aufkommt, dafür sorgen die "tarantinoesken" Dialoge und Situationen, die sich oftmals klar und überschaubar, dann wieder fintenreich, überraschend und pointiert gestalten. Die Vielzahl an Darstellern bekommt jeweils die Zeit, ihre Rolle mit Leben zu füllen, was viele Darsteller zur Höchstleistung antreibt. Negativ ist keiner aufgefallen, nicht einmal die oft gescholtenden Lieblinge wie Til Schweiger oder Diane Krüger. Highlights ist neben einem gewöhnlich guten August Diehl sicherlich Christoph Waltz, der den unberechenbaren "Judenjäger" Hans Landa spielt. Er lässt sich niemals in die Karten schauen, registriert bei kleinsten Fehlern der Gegenseite die Situation und spielt anschließend mit dieser Vorahnung. Diese nicht einfache Rolle, die sich hier Tarantino ausgedacht hat, wird von Waltz genial ausgefüllt, der so ein persönliches Ausrufezeichen in der Filmwelt setzt (Auszeichnung in Cannes) und hoffentlich seine (internationale) Karriere auf eine höhere Stufe setzen kann. Als Gegenspieler wissen Brad Pitt, Tarantino-Kumpel Eli Roth, aber auch B.J. Novak in ihren Rollen als eine Art furchtloser Kopfgeldjäger zu gefallen.

                                  Interessant ist, dass Tarantino hier die Vorzeichen umkehrt. Die bösen Nazis werden als gebildete, feinsinnige Leute dargestellt, die guten Basterds eher als draufgängerische Cowboys, ganz nach dem Genre Western, zu dem sich ebenso die Filmmusik gesellt, gespickt mit Titeln von Meister Ennio Morricone. Zweifelsfrei lassen sich wie immer auch einige Markenzeichen Tarantinos finden, wie einige bekannte Kamerafahrten, kleinen Rückblenden, gewissen trashigen Namenseinblendungen, oder einer "Fuß-Szene". Zudem kommt der Humor trotz der Schwere des Themas nicht zu kurz. Für Fans des Regisseurs ist der Film somit wieder eine Offenbarung.

                                  Alles in allem zeigt Tarantino, dass die "Operation Kino" (und nicht die "Operation Walküre") die wohl richtige und letztendlich erfolgreiche Lösung ist, um das Nazi-Regime vorzeitig zu Fall zu bringen. Auch irgendwie eine Art Liebeserklärung an das Kino. Die Vorfreude war also berechtigt.

                                  1
                                  • 9 .5

                                    Nach dem unsäglichen "Die Another Day" folgte mit "Casino Royale" ein in allen Bereichen gelungenes Reboot der Bond-Franchise. Angefangen mit zum Teil von der Kamera grandios eingefangenen Actionszenen, die die Over-the-Top-Schraube wieder auf Normalmaß zurückdrehen, über wunderbare Settings bis hin zu den tollen Darstellern, wobei besonders die Beziehung zwischen Daniel Craig und Eva Green beeindruckt, die mal ironisch und zynisch, dann wieder sehr intensiv und gefühlvoll darherkommt. Für die Laufzeit von zweieinhalb Stunden wirkt der Film nie überladend oder langweilig. Einzig über die exzessive Gewaltdarstellung besonders gegen Ende des Films kann man geteilter Meinung sein. Alles in allem einer der besten der Bondreihe.

                                    1
                                    • 8

                                      Schön, dass die altbewährte Stop-Motion-Technik in der heutigen Zeit noch nicht komplett von der Computeranimation verdrängt worden ist. Ein gutes Beispiel liefert dafür Henry Selick mit seinem neuen Film, der sogar in 3D zu sehen ist. Mehr oder weniger eng angelehnt an der Vorlage von Neil Gaiman, aber mit mehr fantastischen Bildern und Figuren ausgestattet als die vorher erschienende Comicadaption von P. Craig Russell, taucht man ziemlich schnell in die Welt der kleinen Coraline ein. Der 3D-Effekt ist gut in die Handlung integriert worden, es wird also nicht versucht, eventuelle Effekthascherei zu betreiben. Sehr gelungen ist die Exposition, für die sich genügend Zeit genommen wird, alle wichtigen Charaktere werden bei der Begegnung mit Coraline eingehend vorgestellt. Da die Handlung hauptsächlich im und um das Elternhaus herum spielt, wünscht man sich manchmal wie die Hauptdarstellerin noch mehr von der Welt zu sehen. Etwas anstrengend und weniger einfallsreich als erwartet wirkt leider das Finale des Films, auch geschuldet durch manche Wiederholungen der Szenerie. Trotz allem aber wirkt die Ausstattung wunderschön, wobei besonders gut der Unterschied zwischen der tristen Wirklichkeit und der verlockenden, später düsteren Parallelwelt herausgestellt wird.

                                      1
                                      • Mit dem "ProSieben FunnyMovie: Dörte's Dancing" gibt es doch schon das passende Remake...

                                        • 8

                                          Orson Welles' Regieprojekt wirkt wie eine leichte Fingerübung und ist besonders aufgrund seiner Bildsprache ein typischer Vertreter des Film noir der 40er Jahre. Als Motiv für das Handeln des Hauptdarstellers, der von Welles selbst gespielt wird, dient die Vertuschung seiner Vergangenheit als NS-Kriegsverbrecher, was eigentlich nur als Aufhänger der Erzählung dient und dessen Thematik nicht groß weiter vertieft wird. Ziemlich schnell werden so die Positionen von Täter und Opfer klar, von Ermittler- wie auch Täterseite erfährt der Zuschauer jederzeit das Vorgehen. Besonders wenn der Film dem Finale zugeht, schafft es Welles, eine ungeheure Spannung aufkommen zu lassen. Für Anhänger des Genres sicherlich ein Blick wert!

                                          1
                                          • Das hört sich ja ganz ordentlich und interessant an. Tarantino lässt sich ja sonst immer sehr viel Zeit zwischen seinen Regie-Projekten. Hoffentlich bleibt es nicht nur bei der Ankündigung.

                                            • Es ist immer schade, wenn alte Werke wie einige von Hitchcocks Stummfilmen, die nicht gepflegt wurden, mit der Zeit für die Nachwelt verloren gehen. Gerade hier kann man seine Entwicklung als Regisseur gut nachvollziehen, auch wenn sie nicht so genial sein sollten wie seine bekannteren Werke.
                                              Dass Hitchcock nicht grad ein Liebling der Produzenten war, konnte man auch am Verhältnis mit David Selznick von MGM sehen.

                                              • 7 .5

                                                Wenn man einen Film der Marx Brothers sieht, dann weiß man eigentlich immer, was man bekommt: Eine Aneinanderreihung wundervoller Slapstickeinlagen, anarchischem Humor und netten Musikstücken, alles verpackt in eine unterhaltsame Rahmenhandlung. Highlight dieses Films, der im Wilden Westen Ende des 19. Jahrhunderts spielt und als eine Satire auf den Kapitalismus und der Goldgräberstimmung interpretiert werden könnte, ist zweifelsohne das „Wettrennen“ zwischen Zug und Kutsche, das für diese Zeit tricktechnisch eindrucksvoll umgesetzt wurde.

                                                • 7

                                                  Der Film gehört wie schon der erste Teil in meine "Guilty Pleasure"-Reihe. Obwohl vieles unter der Gürtellinie bleibt und mit Fäkalhumor bestückt ist, gibt es daneben viele nette Szenen, die einen immer wieder zum schmunzeln bringen. Die Guantanamo-Geschichte wirkt zwar etwas konstruierter als die White Castle-Suche zuvor, doch den beiden Kerlen schaut man immer wieder gerne zu, wie sie von einem Schlamassel ins nächste geraten und sich irgendwie doch retten. Schön ist auch, dass die Besetzung in den Nebenrollen gleichblieben ist und handlungstechnisch am ersten Film anknüpfen wie Maria (Paula Garcés) oder Neil Patrick Harris.

                                                  • 6 .5
                                                    über Vineta

                                                    Für ein Regiedebüt ein doch gelungener Mysteryfilm mit einigen namhaften und gern gesehenden deutschen Darstellern wie Lohmeyer, Matthes oder von Dohnanyi. Dem Film kann man besonders den Aufbau einer düsteren und kühlen Atmosphäre, die sich sowohl menschlich in den Figuren als auch äußerlich in den verschneiten Landschaftsbildern äußern, zugutehalten. Ein Manko des Films ist, dass der berühmte Genretwist ziemlich rasch erahnt werden kann, zumal die Thematik der überarbeiteten Gesellschaft bzw. des Workaholic-Lebens meist im Vordergrund steht. Dessen inhaltliche Intention erscheint mir zwar etwas fragwürdig, regt zweifelsohne aber auch zur Reflexion an.