filmschauer - Kommentare

Alle Kommentare von filmschauer

  • 7

    Dass nicht alle Spiele-Verfilmungen per se schlecht sein müssen, zeigt der erste Teil des Resident Evil-Franchise. Der richtige Stoff für Paul W.S. Anderson, der mit Event Horizon oder später mit AVP ähnliches Genre-Kino fabriziert hat. Auch wenn man die Spielvorlage nicht kennt, bietet der Film einen teilweise atmospärischen Mikrokosmos unterhalb der Erde. Hauptdarstellerin Milla Jovovich kann als quasi Lara-Croft-Nachfolgerin nicht nur optisch überzeugen. Zwar kommt des öfteren der Eindruck auf, bei vereinzelten Einsatz an CGI ein B-Movie zu sehen, doch das stört nicht allzu sehr. Besonders spannungstechnisch ist und bleibt dieser Teil der beste der (bisherigen) Trilogie.

    • 5

      Wenn von vornherein Produzent und Regisseur sich fetzen und anschließend sich jener auch noch vom fertigen Film distanziert, lässt das sicher nichts Gutes erahnen. Und so sieht dann auch der Film aus. Trotz der ansprechenden Prämisse einer dystopischen Zukunft wird durch ein unausgegorenes Drehbuch und wenig stimmigen Actionsequenzen einiges an Potenzial verschenkt. Einzig das teilweise sehr gelungene Setdesign und ein diesmal erträglicher Vin Diesel können die Schwächen etwas kompensieren. Trotzdem bleibt es besonders nach dem abrupten Schluss (es gibt wohl noch ein alternatives Ende) ein ziemlich ernüchterndes Erlebnis.

      • 8

        Auch wenn man nicht der größte Fan der Stones sein sollte, lohnt es sich, diesen Konzertfilm anzusehen und die Stimmung mitzuerleben. Regie führt kein Geringerer als Veteran Martin Scorsese, für den es sicherlich ein herausragendes Anliegen war, diesen Film zu machen. Zuerst wird kurz auf die Zusammenarbeit zwischen Band und Regisseur eingegangen, bevor schließlich die Show beginnt. Richtig toll wurde die Bühne eingefangen, obwohl sie eigentlich kleiner ist als es zuerst scheinen mag. Die Kameraleute schaffen es, auf unnötige Spielerei zu verzichten und dem Zuschauer an den Performances teilhaben zu lassen. Zudem wurde ältere TV-Interviews mit den Bandmitgliedern passend eingefügt. Insofern wird es wohl nicht allzu lange dauern, bis der Film ein nächstes Mal eingelegt wird!

        • 8

          "Michael Clayton" ist ein wohltuender Beweis, dass in Zeiten von Sequels und Remakes noch intelligentes Star-Kino möglich ist. Der Handlungsbogen ist geschickt gewählt, Regie-Novize Tony Gilroy verzichtet auf Wackelkamera und sonstiges, sondern zeigt lieber ruhige, kühle Bilder und lässt die Darsteller agieren, wobei besonders Clooney und Swinton brillieren können. Das Thema ist aktueller denn je und lässt sich gut auf die heutige Gesellschaft übertragen.

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          • 6

            Ob einem die mittlerweile am Fließband produzierten RomComs aus Hollywood gefallen, steht und fällt mit der Sympathie der Hauptdarsteller. Patrick Dempsey und Michelle Monaghan harmonisieren in "Verliebt in die Braut" immerhin ganz gut und sind schön anzuschauen. Die Story um Hochzeit, platonischer Beziehung und vergebenen Chancen ist an sich eigentlich abgegriffen wie immer. Immerhin beginnt der Film, bevor man den Atlantik überqueren wird, schwungvoll und ist an manchen Stellen amüsant, später jedoch in Schottland wirkt das weitere Vorgehen zu konstruiert und plump, was dem Film schlussendlich eher beliebig werden lässt.

            • 7
              über 2012

              Nach dem sehr schwachem Intermezzo in die Frühzeit der Menschheit mit "10.000 BC" widmete sich Roland Emmerich wieder dem gewohnten Terrain, den Zerstörungsorgien. Obwohl er mit "Independence Day", "Godzilla" und "The Day after Tomorrow" u.a. zweimal das Weiße Haus quasi untergehen ließ, hinderte ihn das nicht daran, dies noch ein drittes Mal zu versuchen, nur diesmal nicht mittels feindlicher Aliengewalt oder einer großen Eiszeit, sondern anhand einer tektonischen Apokalypse, verursacht durch scheinbar wild gewordene Neutrinos aus der Sonne. Wie zu erwarten war, wird in jenem Schicksalsjahr 2012 nicht nur Amerika dem Erdboden gleichgemacht, sondern gleich die ganze Erde.

              Konzeptionell also lehnt sich Emmerich den Vorhersagen der Maya an, versucht aber gottseidank nicht einen wirklich ernstgemeinten Beitrag zu dieser Verschwörungstheorie zu leisten. Herausgekommen ist statt dessen ein unterhaltsamer Popcorn-Blockbuster mit viel Ironie und einige "Gaga-Momenten". Selten musste man so viel lachen, wenn zur Mitte des Films die Familie um Jackson Curtis (Joan Cusack) einige wahnwitzige Fluchtversuche quer über den halben Planeten unternimmt und dabei immer wieder in allerletzter Sekunde der Zerstörungswelle entkommen kann. Die Tatsache, dass nebenbei viele Menschen ihr Leben lassen, ignoriert der Film größtenteils und damit auch der Zuschauer. Dass die Inszenierung des Weltuntergangs so gut funktioniert, liegt an den sehr überzeugenden Special Effects. Auch gibt es in den Szenen vor der Apokalypse viele gelungene Anspielungen auf die heutige Politik und Gesellschaft. Emmerich hat dabei eine gute Besetzung zu Verfügung, in denen auch einige Nebendarsteller in comic-relief-Marnier ihre Rolle ausfüllen, sei es der hinterhältige Stabschef Carl Anheuser (Oliver Platt), der schmierige Milliardär Yuri Karpov (Zlatko Buric) oder der prophezeihende Radiomoderator Charlie Frost (Woody Harrelson). Keiner wirkt störend, sondern alle passen gerade gut hinein in diesem sich nicht zu ernst nehmenden Katastrophenfilm. Was "2012" jedoch leider herunterzieht, ist das letzte Filmdrittel. Dort verlässt Emmerich die zuvor eingelegte Spaßschiene und verfällt in melodramatische Gefilde. Zum ersten Mal entstehen Längen, die zuvor bei diesem doch sehr langen Film sich nie andeuteten. Das Ende an sich ist (man achte mal auf die Filmographie des Regisseurs) vorhersehbar und nicht wirklich schlecht, wirkt aber viel zu ausufernd (Wortspiel). Es gibt eben das altbekannte Spiel zu sehen, an dem der Zuschauer selbst mitraten kann, welcher Charakter wohl das Ende überlebt und wer es nicht verdient. Die Logikfehler lassen wir mal unerwähnt, stören bei dieser Art von Film auch nicht.

              Emmerich hat mit "2012" also ziemlich schnell nachgelegt, um "10.000 BC" vergessen zu machen. Sicherlich bleibt "Independence Day" unangefochten, trotzdem ist "2012" für die große Leinwand gemacht und ein Kinoticket immer wert. Warten wir mal den 21.12.2012 ab, vielleicht gibt es dann ja eine Wiederaufführung...

              • 5
                über 21

                "21" ist ein Film, der überaus cool sein will, es aber nicht wirklich ist. Ärgerlich ist es besonders, wenn der Trailer wie in diesem Fall das meiste an der Geschichte schon verrät. Die Prämisse, dass arme Studenten durch gezieltes Tricksen beim Black-Jack-Spiel in Las Vegas reich werden, ist ja schön und gut, ist aber auch das einzige, was der Streifen einem zeigen will und sich dafür allein eine Stunde Zeit nimmt. Die zu erwartenden Widerstände des Casinos in Form von Laurence Fishburne lassen eigentlich viel zu lang warten. Ein großes Problem habe ich zudem mit dem Hauptdarsteller Jim Sturgess, der den Film nicht tragen kann (ähnlich bei "Across the Universe") und man nicht einmal Sympathien entgegenbringt, wenn er mal in Schwierigkeiten gerät. Auch die anderen Charaktere in der gewollt smarten Studentgruppe bleiben schablonenhaft, einzig Kevin Spacy spielt seine übliche zynisch-gewitzte Rolle in gewohnter Form. Das Ende weiß schließlich zu gefallen, ist aber auch nur überraschend, wenn man sich vorher schon vom Plot hat einlullen lassen...

                • 7

                  Regisseur Wong Kar-Wai dreht mit einer fast schon unverschämt toller (und schöner) Besetzung eine Art amerikanisches Road-Movie über verlorene Seelen, Hoffnungen und der großen Liebe. Sicherlich nicht ganz so einfühlsam und vital wie sein Meisterwerk "Chungking Express", nichtsdestotrotz sehr sympathisch und träumerisch.

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                  • 9
                    über Sieben

                    Für mich Finchers bester Film, der eigentlich den Psycho-Thriller schlechthin darstellt. Zwar fängt die Story etwas ruhiger an, doch zieht die rätselhafte Mordserie sowohl die Ermittler als auch den Zuschauer selbst immer mehr in den Bann. Die grandiose Schlussszene ist eine der besten in der gesamten Filmgeschichte. Blöd nur, dass diese sich unweigerlich im Gedächtnis festbrennt, weswegen die Erstsichtung wohl am intensivsten ist.

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                    • 7

                      Der Film, den Michael Bay in seiner Prä-Transformers-Phase gemacht hat, überzeugt besonders in der ersten Phase mit einer guten Story á la "THX 1138". Visuell ist er sicherlich erstklassig umgesetzt und kann wieder mit einem tollen Score von Steve Jablonsky aufwarten. Das Manko, was der Film hat, ist der große Twist im Film, der ziemlich früh kommt, danach dann etwas extrem in das Actiongenre abgleitet. Die zweite Hälfte zeigt sich demnach eher ideenarm und dämpft etwas nach dem tollen Beginn. Trotz allem ist "Die Insel" einer von Bays erwachseneren Filmen, der sogar etwas Sozialkritik einfließen lässt.

                      • 8

                        Welch ein wunderbarer Film Danny Boyle gelungen ist, konnte man nicht erst durch die zahlreichen Auszeichnungen in den USA erahnen. Umso überraschender, das der Film nicht wie ein gewollter Oscargewinner inszeniert worden ist (Benjamin Button lässt grüßen), sondern durch einen farbenfrohen und rasanten Bilderrausch einen Einblick in die indische Gefühlswelt gewährt. Die Geschichte eines Slumdogs und damit auch Indiens Aufstieg entlang des Frage-Antwort-Spiels der weltbekannten Show "Wer wird Millionär?" darzustellen, ist ein sehr guter Schachzug. Neben der bittersüßen Bild- und Geräuschkulisse der Slums sind es auch die indischen Darsteller, die überzeugend spielen und so allesamt die Grundlage für eine wunderschöne, lebendige Liebesgeschichte bilden. Selten hat ein Film ein solch positive Energie und durch das Quiz sogar Eventcharakter ausgelöst. Dem oft gefallenen Begriff "Feel-Good-Movie" kann ich bedingungslos zustimmen.

                        • 7

                          Ordentlicher SciFi-Film von Alex Proyas, der eher nur grob an der Vorlage von Asimov angelehnt ist, um schlussendlich das klassische Mainstream-Popcorn-Kino zu bedienen. Trotz dieses letztendlich doch konventionellen Rahmens zeigt der Film aber rasante, sehr gelungene Special Effects und mit Will Smith hierfür den passenden Hauptdarsteller. Sicherlich kann man sich bei dieser Vorlage auch eine düstere Dystopie vorstellen, zumal Regisseur Proyas ja schon "Dark City" inszeniert hat, der von der Atmosphäre in eine ähnliche Richtung geht. Vielleicht wird irgendwann der Stoff nochmal für einen Film zu Rate gezogen...

                          • 5

                            Als großer Fan von Michael Jacksons Musik kann man sich von der Sichtung dieses Werkes nicht ganz davon entziehen, zu groß das Interesse, wie wohl die letzte große Show ausgesehen hätte. Kenny Ortega war der Regisseur, der zusammen mit MJ das genaue Konzept der Abschiedskonzertreihe geplant und ausgearbeitet hat. In nur wenigen Monaten nach dem Tod von Jackson gibt es also schon einen Film dazu, den Ortega aus den Aufnahmen der anscheinend immer laufenden Kamera zusammensetzte.

                            Das Ergebnis nun ist leider nicht wirklich das, was man sich anfangs nach der Ankündigung des Films erhofft hatte. Zu sehen gibt es keine Doku, in der man Jackson etwas näher kennenlernen würde. Wenn es mal Interviews gab, dann nur äußerst kurze Huldigungen von Technikern, Produzenten und Tänzern. Selten gibt es mal wirkliche Konversationen zu sehen. Was man dagegen zu einem großen Teil bekommt, ist die anscheinend streng-chronologische Abfolge der einzelne Song-Acts, die fast immer komplett ausgespielt werden. Das Ziel des Films war wohl, das genaue Show-Konzept darzulegen, dass im Juli 2009 hätte umgesetzt werden sollte anstatt einer Art Making Of. Doch hier gibt es das größte Problem, was ich mit dem Film hatte. Als Konzertfilm funktionieren die professionell-kühlen Aufnahmen einfach nicht. Alles wirkt eher kühl, ernst und wenig emotional, nichts, wovon man mitgerissen werden könnte. Zudem waren in dieser Show scheinbar wenig Innovation zu seinen älteren Konzertreihen auszumachen, besonders im Vergleich zur "HIStory"-Tour Mitte der 90er. Immerhin hat man einige sehenswerte Einspieler produziert wie eine Film-Noir-Reminiszenz (Wer hätte gedacht, Humphrey Bogart sehen zu bekommen?) oder die 3D-Thriller-Bühne. Wie die Show mit Publikum gewirkt, wird man natürlich nie erfahren. Ob es die damalige für mein Empfinden revolutionäre "HIStory"-Bühnenshow getoppt hätte, darf bezweifelt werden.

                            Wirklich neue Erkenntnisse erhält der Fan also nicht. Insgesamt hinterlässt dieser Film eine doch herbe Enttäuschung und das zuvor weggedrängte Gefühl, dass die Produzenten unter allen Umständen die Kasse klingeln lassen wollten. Ob es aufgeht, sieht man in zwei Wochen, in der dieser Film in den Kinos absurderweise nur laufen darf...

                            • 6

                              Obwohl ich die meisten Filme von Peter Weir mag, ließ mich diese Werk etwas zwiespältig zurück. Er versucht hier ein klassisches Drama in eine Kriminalgeschichte zu verpflechten. Doch eigentlich fand ich das Leben der Amish-Familien viel interessanter als die doch infallslose Mordgeschichte. Sicherlich sollte dies noch mehr den Konstrast der unterschiedlichen Lebensweisen herausstellen. Das macht aber den Film eher unrund, denn der Mordfall dient eigentlich nur als Schlüssel, um die Amish-Welt näher kennenzulernen. Das logische Ende war dann zu gewollt und wenig überzeugend. Schauspielerisch sind neben Harrison Ford noch Kelly McGillis, aber auch Lukas Haas als kleiner Junge hervorzuheben. Man sieht sogar Viggo Mortensen in seiner ersten Rolle, auch wenn sie nur klein ausfällt. Erwähnt werden muss noch der Filmmusik von Maurice Jarre, die ich wirklich schrecklich fand.

                              Insgesamt also ein sicherlich nicht uninteressanter Einblick in eine andere Welt, inszenatorisch jedoch schon etwas angestaubt.

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                              • 7

                                Wenn die Hauptfiguren die meiste Zeit in einem Film kluge Sprüche raushauen, geht das oftmals in die Hose. "Last Boy Scout" zeigt aber mit einem glänzend aufgelegten Bruce Willis, wie das funktionieren kann. Als guter "bad ass" agiert Willis als Secret-Service-Agent in einem Mordfall zusammen mit einem ehemaligen Football-Spieler (Damon Wayans) und bilden ein ungleiches Gespann. Die Story ist zwar nicht immer wirklich fesselnd, aber die diesmal gelungene Inszenierung von Tony Scott macht den Film immer wieder sehr sehenswert.

                                • 7

                                  Eigentlich ist Martial Arts nicht mein Genre, doch dieser Hong-Kong-Streifen schafft irgendwie das gewisse Etwas. Sicherlich kann man die Geschichte nicht wirklich für bare Münze nehmen und bleibt gewollt comichaft. Was den Film aber auszeichnet, ist der visuelle Aspekt. Fast durchgängig in der 90-minütigen Laufzeit bekommt man wunderschöne Bilder zu sehen. Selbst die Effekte der übertriebenen Kämpfe fügen sich wunderbar in die Szenerie ein. Zusammen mit einem sehr imposanten Soundtrack macht das den kurzweiligen Film durchaus zu einen Asia-Geheimtipp.

                                  • 5

                                    Bei "Hardcover" bestand die Hoffnung, einen deutschen humorvollen Gangsterfilm mit Kultpotenzial à la "Bang Boom Bang" oder (mit Abstrichen) "Die Musterknaben" sehen zu bekommen. Filmisch bewegt man sich dem niedrigen Budget geschuldet zwar eher auf TV-Niveau. Dies wäre nicht so schlimm, hätte man dafür eine originelle Geschichte zu erzählen. Doch hier kränkelt der Streifen am allermeisten. Sind die beiden Hauptdarsteller einigermaßen sympathisch und gut besetzt, ist es das Drehbuch, das mit der Holzhammermethode entscheidende Storytwist einzuflechten versucht. Viele Szenen sehen deshalb zu gewollt aus, um den Plot nicht sofort enden zu lassen, jedoch konnte man sich das Ende ziemlich früh ausmalen. Die Eingangsszene mit u.a. Martin Semmelrogge ließ hingegen noch Besseres vermuten, das noch mit zu den gelungensten Szenen des Films gehört und einen nicht wie im späteren Verlauf oft mit dem Kopf schütteln lässt. Das Buch würde ich mir wohl nicht durchlesen wollen...

                                    • 6

                                      "Die Stunde der Patrioten" ist zwar solide Thriller-Kost, ordnet sich aber hinter den anderen Tom-Clancy-Verfilmungen ein, da die Story doch sehr simpel und konventionell gestrickt ist und man mit Sean Bean einen wenig überzeugenden Gegenpart zu einem gewohnt gut aufspielenden Harrison Ford hat. Auch bleibt der IRA-Hintergrund ziemlich unbeleuchtet und bildet nur Mittel zum Zweck. Unterhaltsam bleibt es aber allemal.

                                      • 8

                                        Hier haben wir mal ein Beispiel dafür, wie ein Thriller funktionieren kann: Eine spannende und stringente Handlung ohne ausufernde Nebenplots und ein passendes schnelles Erzähltempo, das auf heutige Unarten wie Wackelkamera oder exzessive Actionsszenen verzichtet. Dazu noch mit Ford und Jones interessant gespielte Charaktere, die zwar etwas überzogen sind, aber anecken und so den Zuschauer ansprechen. Vollendet wird das alles noch mit der gewissen Lockerheit und Ironie, so dass sich der Film wohltuenderweise nicht zu ernst nimmt, dies jedoch auch nie die Spannung nimmt. Tolles Kino!

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                                        • 4
                                          über Intacto

                                          Was ist Glück und warum gibt es Glückspilze? Was man sonst eigentlich nur des öfteren in Verwechslungskomödien und desgleichen findet, wird hier in einem Mystery-Thriller verarbeitet. Was als Ausgangshandlung mich von vornhinein wenig angesprochen hat, ändert sich im Laufe des Films bis zum Showdown nur wenig. Zwar gibt es eine ganz ansehnliche Kinematografie, wie man es mittlerweise von einigen spanischen Filmen gewohnt ist, doch leider erfüllt Regisseur Fresnadillo die Figuren überhaupt nicht mit Leben und bleiben eher schablonenhaft. Hinzu kommt, dass die Story an vielen Stellen unheimlich zäh ist und oftmals vorhersehbar erscheint, was für das Thriller-Genre tödlich ist. Was die eigentliche Intention des Films sein soll, wird wohl das Geheimnis des Regisseurs bleiben.

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                                          • Das wäre sehr zu begrüßen! Weniger reines Popcorn-Kino, sondern eben mehr die Richtung Sozialkritik wie in seinen beiden Filmen.

                                            • 6 .5

                                              Mit bekannterem Andy Serkis und unbekannteren Reece Shearsmith und Steven O'Donnell findet sich in dieser hierzulande "Direct-to-DVD"-Horrorkomödie ein schrulliges, aber selten dämliches Gaunertrio zusammen, die einem im Verlauf des Films doch sympathisch werden und an einigen Stellen mitzittern lassen. Es gibt eigentlich keine Einführung, sondern man wird mitten in das Verbrechen geworfen. Mehr oder weniger viel Zeit lässt man sich, um dann doch ziemlich überrascht zu werden und nichts für zarte Gemüter ist. Auch sollte man die Hintergründe nicht zu sehr hinterfragen, denn dann bleibt man am Ende eher unbefriedigt zurück. Wer aber auf die typischen Fun-Splatter-Filme von der Insel mit dem berühmt-berüchtigten schwarzen Humor steht, liegt hier sicherlich richtig.

                                              • 5

                                                Zwar erkennt man auch in diesem Film den üblichen Humor des Abrahams/Zucker-Trios, jedoch zünden auffallend viele Gags nicht so, wie man es sich gewünscht hat. Zudem ist Val Kilmer hier schlicht und einfach im falschen Genre, jedoch immerhin seine erste Rolle. Eindeutig eine schwächere Komödie trotz der damals originellen DDR-Thematik.

                                                • 2 .5

                                                  Nach dem einigermaßen gelungenen ersten Teil und einem schwächeren Sequel der Mumie-Franchise verkommt der nunmehr dritte Teil entgültig in die Gefilde des dumpfen Popcornkinos. Was einen auch nicht wirklich verwundert, steht doch Möchtegern-Actionregisseur Rob Cohen (xXx, Stealth) hinter der Kamera, der ohne Sinn und Verstand jegliche Actionszenen durch Logikfehler, Schnitt und schwachen Effekten verhunzt und auch nie einen im entferntesten sinnvoll erscheinenden Plot findet. Wo der erste Teil noch einen gewissen Charme besaß, was nicht zuletzt an der bezaubernden Rachel Weisz lag, liefert hier Maria Bello als Ersatz die Fehlbesetzung par excellence. Zudem sollte Jet Li wohl für das gewisse Extra sorgen, doch auch dieser Part wird verheizt, und dass obwohl der Film offensichtlich mit dem Martial-Arts-Genre spielen will. So bietet der Film nicht einmal Trashpotenzial, sondern ist genau das Kino, mit welchem Hollywood gerne vorverurteilt wird.

                                                  • 6 .5

                                                    "In Deutschland werden so gut wie keine Genrefilme gemacht." Diese Meinung unterstützt auch Regisseur Christian Alvart, der schon in "Antikörper" sein Potential andeuten konnte. Dieser, für deutsche Verhältnisse, ungewöhnliche und herausstechende Film war dann wohl auch das Ticket, um in Hollywood seine Sporen verdienen zu dürfen. Mit "Pandorum" liefert er nun seinen erstes groß produziertes Werk ab, der immerhin in Deutschland (Babelsberg) gedreht wurde und dadurch Geld von der deutschen Filmförderung einsetzen konnte.

                                                    Dieser SciFi-Horror-Mix gestaltet sich im Ausgangspunkt für jene Genre-Fans sehr interessant, da zu Beginn die ganze Szenerie im Raumschiff doch mysteriös und unheimlich wirkt. Im weiteren Verlauf erfährt man Stück für Stück die Hintergründe bis zum sagen umwobenen Schluss (-twist), was an sich gefällt. Leider wirkt der Weg dorthin öfters etwas langatmig und uninspirierend. Das liegt nicht zuletzt an der in der Länge etwas nervigen Monster-Schnitzeljagd und dem ständigen Umswitchen zwischen Bowers Mission (Ben Foster) und Paytons Verweilen (Dennis Quaid) am Kommandostand. Hinzu kommt ein besonders bei Actionszenen heftiges Schnittwirrwarr, sodass man oft selbst (gewollt oder ungewollt) die Orientierung im Raumschiff verliert. Zudem lassen sich an einigen Stellen mehrere eindeutige Genre-Referenzen finden (Alien, Event Horizon, The Descent u.a.), was an sich nicht schlecht ist, wenn man diese Filme mag, so aber etwas an der Originalität von "Pandorum" kratzt. Fraglich ist, wieviel davon von Alvarts ursprünglichen Ideen stammt, da er sich mit einer Auftragsarbeit des amerikanischen Drehbuchschreibers Travis Milloy arrangieren musste.

                                                    Auf schauspielerischer Seite hat Ben Foster am meisten überzeugt, wobei Dennis Quaid und Antje Traue etwas blass blieben. Hinzu kommt ein stets bös dreinschauender Cam Gigandet, der seine Rolle etwas zu sehr karikierte. Ansonsten ist besonders das große Raumschiff-Setting und der gelungene Soundtrack hervorzuheben.

                                                    Insofern kann man den soliden Film sicherlich nicht jedem uneingeschränkt empfehlen, für SciFi-Fans könnte sich aber ein Blick lohnen.

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