Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • Das sind Erkenntnisse, die so viele Leute schon so viel früher hätten haben sollen. Immer noch wird das Pornogenre wie selbstverständlich aus dem Cineasmus ausgeklammert, was ich für schlichtweg falsch und kurzsichtig halte.

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    • Sehr schön, kommt bei mir diesmal fast gar nicht provokativ an. Da fühle ich mich verstanden. Wenn man ein gewisses Alter hat, oder eben gerade noch nicht hat, erlaubt das so einen (fast diplomatischen) Blick auf die Materie. Gut zu wissen, dass es nicht unbedingt an mir liegt, dass ich dieses ganze Politikgedöns in Star Wars bislang nicht so richtig verstanden habe. Und meine Güte ja, Jar Jar Binks ist NICHT soooo schlimm! Wenn man mit der neuen Trilogie aufgewachsen ist, statt mit der alten, ist man eben nicht gleich ein Noob oder Banause, sondern eher weniger festgefahren als die Fans der alten Schule.

      • 8

        Im Anschluss an die obligatorische Eröffnungs-Action und eine schöne, etwas unschlüssige Titelsequenz mit angenehm klassischem Bond-Song liefert „Skyfall“ dem Publikum hingebungsvoll das, was bei „Ein Quantum Trost“ gefehlt hatte. Das 23. Abenteuer von 007 (diesmal übrigens ohne inhaltlichen Bezug zum Vorgänger) steht für das Kennenlernen der Figuren, denen man nun schon eine ganze Zeit lang bei der Arbeit zugesehen hatte, setzt mal ganz eigene Schwerpunkte, ist gleichzeitig aber auch stets darum bemüht, dem Bond-Label gerecht zu werden. Ein Spagat, der zwangsläufig nicht immer aufgeht, letztlich aber einen tiefsinnigen, erfrischenden, eleganten und mehr als würdigen Eintrag in die am längsten laufendende Filmreihe der Kinogeschichte darstellt. [...]

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        • 6

          Daniel Craig ist der neue Bond, ein hundsgemeiner Killer. Daran hat man sich nun gewöhnt und der Frischebonus ist Erwartungsdruck gewichen. Diesem hält „Ein Quantum Trost“ letztlich nicht stand, denn auch die coole Zocker-Sequenz im Casino und die tragische Liebesepisode, die den gefeierten Vorgänger und Bond-Neustart „Casino Royale“ zusätzlich attraktiv machten, finden in der Fortsetzung keine Entsprechung. Stattdessen gibt es eine glatte, etwas seelenlose Bond-Geschichte, die darum bemüht ist, im wahrsten Sinne des Wortes zu Wasser, an Land und in der Luft mit Action en masse aufzutrumpfen, der Reihe aber nichts Neues mehr hinzufügt, abgesehen davon, dass 007 mehr Mist denn je baut, weil seine Motive gefährlich persönlich sind. [...]

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          • 6 .5

            [...] Lange passiert im Grunde fast nichts, aber Polanski hält mit subtilen Andeutungen, hypnotischer Musik, schrägen Traumsequenzen und guter Besetzung bei der Stange. Schließlich, nach der sanften Wiege der Ungewissheit, eine schön böse Pointe, die konsequent ist, weil sie Befürchtungen wahr werden lässt, und gerade weil sie eigentlich zu nichts führt, fragmentarisch bleibt, vor den Kopf stößt und keine bestimmte Botschaft verfolgt, auch wenn man im Anschluss über Religions- und Gesellschaftskritik diskutieren kann. Ein hübscher Paranoia-Thriller mit Gruseleinschlag und eine Freude für alle, die nicht dauernd alles ausformuliert und visualisiert haben möchten, weil es unnötig ist; für das andere Extrem unter Umständen langweilig.

            • 7 .5

              [...] „Carrie“ lässt sich als überspitzte Metapher auf jugendliche sowie elterliche Befindlichkeiten lesen, als finstere „Aschenputtel“-Umkehr, oder auch als schwarze Satire auf den Coming-of-Age-Film, lange bevor dieser überhaupt richtig populär wurde. Es steckt also viel drin, wenn man erst einmal den dümmlichen deutschen Titelzusatz überwunden hat. Leider unzureichend herausgearbeitet ist die Entwicklung der Schlüsselfigur Sue Snell, sodass ihre Gedankengänge und Sinneswandel nur schwer nachzuvollziehen sind. Abgesehen von diesem Abstrich ist „Carrie“ ein intensives Horrorerlebnis und sicherlich eine der besten King-Verfilmungen, obwohl es im Buch noch deutlich mehr kracht. [...]

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              • Die Faktenflut, bei der ich am wenigsten dazu gelernt habe. ;-)
                Freddy ist selbstverständlich unerreicht!

                • 7

                  [...] Bei all der Symbolik verliert Murnau fast die Konzentration auf die Handlung. Werner Herzog gelang es in seiner Neuverfilmung rund 55 Jahre später, die Tragik der titelgebenden Figur einfühlsamer und zugänglicher herauszuarbeiten – mithilfe des gesprochenen Wortes. „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ aber bebildert auf bemerkenswerte Weise eine herannahende Bedrohung unter wachsender Panik, die durch mysteriöse geistige Verbindungen zwischen den Figuren getragen wird und so eine recht einzigartig beklemmende Wirkung erzielt. [...]

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                  • 6 .5
                    über Dracula

                    [...] Bela Lugosi hat wirklich nicht das markanteste Gesicht und auch keine spektakuläre Statur, aber sein ungarischer Akzent, seine erhabenen Bewegungen, seine manierierte Sprache, sein hintersinniges Grinsen und seine eindringlichen Blicke verschaffen ihm eine sagenhafte Präsenz, mit welcher er den Grafen Dracula nicht nur als Vampir, sondern auch als männlichen Vamp etabliert. Nach der ersten bekannten Filmadaption des Stoffs – „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“ – wird aus dem Vollstrecker ein Verführer. Lugosi, der die Rolle bereits in der Theaterfassung gespielt hatte, definiert hier das weltweite Dracula-Bild als erotisches Verhängnis. Der charmante Graf, welcher sich schließlich durchsetzte, funktioniert auf seine Weise ebenso gut wie der abscheuliche. [...]

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                    • 7

                      [...] Die wichtigsten Ensemblemitglieder aus dem Vorgänger sind wieder am Start und werden durch kompetente Neuzugänge ergänzt. Allein schon der herrlich schrullige, Mephisto-artige Dr. Pretorius ist eine Bereicherung der Besetzung, die man nicht missen möchte. Von ihm ausgehend, durchzieht auch eine gesunde Prise Humor die Handlung, was jene gleich besser verdaulich macht und den Unterhaltungsfaktor steigert. Wichtigster Verdienst von „Frankensteins Braut“ ist jedoch, dass der Autor Aspekte der Romanvorlage einbindet, die im ersten Film keinen Platz hatten. So besitzt Frankensteins Monster nun die Fähigkeit der Sprache und ist im Zuge dessen viel feinfühliger ausgearbeitet; die Tragik der Figur, gerade während der schönen Episode mit dem blinden Einsiedler, ist hier viel greifbarer. Wie James Whale übertrifft sich auch Hauptdarsteller Boris Karloff selbst. [...]

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                      • 4 .5

                        [...] Ein gutes Gespür für Kameraeinstellungen und Lichtsetzung sowie ein solides Ensemble sind „Frankenstein“ nicht abzusprechen; eine herausragende Idee ist die Szene mit dem kleinen Mädchen am See. Dennoch wirkt der Film an allen Ecken und Enden hölzern. Und gerade als das dramatische Finale sich anschickt, wirklich unter die Haut zu gehen, versaut ein quietschfideler Epilog alles – nachträglich eingefügt und ein Riesenfehler. [...]

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                        • Ja super, bitte ab sofort immer mit der Anzahl der verbrennbaren Kalorien auf dem Cover der DVD/BD werben. Und schon werden Weihnachtsgeschenke des Cineasten an die Liebste wieder falsch aufgefasst.

                            • Ich merke gerade: Das wird ja ein lustiger Makeup-Wettbewerb bei den Oscars - Hitchcock gegen Lincoln.

                              • 5 .5

                                [...] Die Romanverfilmung ist relativ fingerfertig und zweifellos originell inszeniert, im Tempo dafür etwas nachlässig weil ausschweifend, sodass trotz interessanter Ästhetik ein paar leicht zähe Passagen entstehen. Unter der kreativen Hülle steckt eine denkbar simple Geschichte mit kitschigem Ausgang, die bis auf zwei Ausnahmen auch kein nennenswertes Schauspiel liefert. Die erfahrene Lillian Gish bereichert die Einfühlsamkeit ihrer Rolle als Ziehmutter mit einem sicheren, erhabenen Auftreten. Robert Mitchum – das Markenzeichen des Films – gibt solide den zwielichtigen Bösewicht, mit Hang zum Grimassieren. Sein mittelmäßiges Umfeld wertet ihn von alleine auf; seine Aura wird indes vom nostalgischen Feuilleton zu gern völlig unverhältnismäßig aufgebauscht, weil die Andeutungen der Figur vom Publikum selbst weitergedacht werden wollen. [...]

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                                • Wow, vieles davon kenne ich gar nicht (mehr), wohl auf Grund erfolgreicher Verdrängung. Also in meiner Liste des Grauens sind auf jeden Fall „Zack! Comedy nach Maß“ sowie alles andere mit diesem Alexander Schubert („Two Funny - Die Sketch Comedy“; ganz neu „In jeder Beziehung“) und „Mensch Markus“. Bei Letzterem ist es besonders schade, weil Markus eigentlich viel Potential hat. Oft sind ja die völlig uninspirierten Autoren die eigentlichen Verbrecher. Das zeigt auch die mit dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete, absolut katastrophale Show „Knallerfrauen“, in der sich die eigentlich großartige Martina Hill selbst vergewaltigt.
                                  Da gefragt wurde, was es aus dieser Kategorie denn überhaupt Gutes gibt: Eine Lanze brechen würde ich für das „Sechserpack“, was verhältnismäßig echt in Ordnung ist. Und dass „Ladykracher“, „Pastewka“, „Stromberg“ und „Switch Reloaded“ was können bzw. konnten ist ja eh klar.

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                                  • 6 .5

                                    [...] Für „Judge Dredd“ hätte auch ein anderer Titel eines Films mit Sylvester Stallone gepasst: „Over the Top“. Pathos bis zur Schmerzgrenze und gnadenlos wiederholte Klischees vom Retter, der unbemerkt von hinten kommt etc. sind geboten. Dazu Schiefmaul Stallone, der sich extra blaue Augen hat verpassen lassen, obwohl seine Figur Dredd ihren Helm laut Vorlage eigentlich gar nicht erst abnehmen dürfte. Jedoch, gepaart mit der beeindruckenden Optik voller einwandfreier Effekte (erst recht in Anbetracht des Jahrgangs) machen die Übertreibungen und die unfreiwillige Komik einfach Laune. [...]

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                                    • „Disaster Movie“ hat Platz 1 definitiv noch unterboten.

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                                      • Wurde der nicht nur deshalb gehypet, weil der Trailer es irgendwie schaffte, bei YouTube ständig in der Sidebar aufzutauchen?

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                                        • 5

                                          [...] Nicht einmal die überschaubar wie ein Planschbecken anmutende Alibi-Rahmenhandlung kann verhindern, dass Regisseur John Gulager („Feast“) ein beachtlich fähiges Ensemble um sich versammelt. Danielle Panabaker („John Carpenter’s The Ward“), Katrina Bowden („Tucker & Dale vs Evil“), David Koechner („Final Destination 5“) & Co liefern solide, figurbetonte Leistungen, während sogar diverse Stars aus dem vorigen Fischfangabenteuer zurückkehren. In Anbetracht des Totalausfalls, welchen frühe Kritiken und schwache Filmplakate ankündigten, stehen die Zeichen erstaunlich gut. Letzten Endes gibt es nur ein wirkliches Problem: „Piranha 2“ hat einige nette Ideen für ein spaßiges Horrorerlebnis, nur fällt deren Umsetzung oft dermaßen albern aus, dass es einen aus der ansonsten vernünftig inszenierten Geschichte wirft und aus Trash schnell purer Quatsch wird. [...]

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                                          • 7

                                            [...] Obwohl komplett in Frankreich gedreht, entwirft die Romanadaption authentisch, mit viel Liebe zum Detail das Bild eines südamerikanischen Dorfes, in dem verschiedenste Nationalitäten und Kulturen aufeinandertreffen. Die Exposition ist arg lang geraten, auch wenn sie in weiten Teilen der Zeichnung der Figuren dient, mit denen man sich schließlich auf die Reise begeben muss. Dafür ist in dem für einen Schwarzweißfilm sehr bunten Anfangsschauplatz immer etwas los, und das bisschen Geduld, was es in der ersten Stunde aufzubringen gilt, wird mit meisterlichem Spannungskino belohnt. [...]

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                                            • 6

                                              [...] Bei Spencer Sussers „Hesher – Der Rebell“ spürt man den frischen Esprit eines Debütanten, aber auch die fehlende Konzentration und Entschlossenheit. In latenter Ereignisarmut und entsättigten Farben unternimmt das Drama eine kühle, schräge Reise durch das Tal der Wut und Trauer, fängt dabei gekonnt eine komplizierte Stimmung voller Schmerz ein, aber nicht wirklich etwas damit an. Auf unterhaltsam unangebrachte Weise erklärt Hesher, was man im Umgang mit Mitmenschen nicht vergessen sollte und hat dabei ganz eigene Probleme. Mal etwas anderes, getragen durch einen grandiosen Soundtrack – gleich eine ganze Handvoll Titel der frühen Metallica-Alben, was sich die wenigsten Filme bisher erlauben durften – und eine spannende Besetzung. [...]

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                                              • Also ich hab das so gelernt, dass Frauen oft Angst haben, als Schlampe dazustehen, wenn sie mit ihrer Sexualität offen umgehen. Da sie das dann nicht tun, haben Männer eventuell Angst, mit dem Thema an sie heranzutreten, weil sie glauben, die Frauen wären da leicht zu vergraulen. Man(n) hat schließlich dann Angst, wenn man etwas nicht einschätzen kann (weil es sich nicht selbst erklärt). Und diese Rollenverteilung ist es dann wohl, die sich im Film wiederspiegelt. ;-)

                                                • 6 .5

                                                  [...] Zeitreisen sind für Drehbuchautoren häufig ein Schnitt ins eigene Fleisch – so auch bei „Men in Black 3“. Sicherlich ist die Geschichte voller Ungereimtheiten – noch weit mehr als die der Vorgänger, wir sprechen hier von echten schwarzen Löchern –, aber der Film verfügt über ausreichend Tempo und Schauwerte, um darüber hinweg zu brettern. Zur Not hilft die Berufung auf die Grundregel beim Kinogang: Ein Film muss lediglich innerhalb seiner eigenen Welt stimmig sein, nicht die Logik der Realität wiederspiegeln. Was bei „Men in Black 3“ zählt, sind die tolle Ausstattung, das spannend erweiterte Ensemble und die herzerwärmende Konklusion der bisherigen Trilogie. [...]

                                                  • 6

                                                    [...] Nicht weniger oberflächlich als der Vorgänger macht es sich „Men in Black II“ zur Aufgabe, einfach noch mehr für Augen und Ohren zu bieten. Die Markenzeichen aus dem ersten Teil – die Würmer-Gang, der sprechende Mops, der Neuralisator etc. – werden munter ausgeschlachtet, um für noch mehr Witz zu sorgen. Unterdessen legt sich der Fokus beim zentralen Duo auch folgerichtig und sinnvollerweise auf Will Smith. [...]