Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 6 .5

    [...] Das Drehbuch ist ausgefeilter und durchdachter, da Rodriguez mit vielen neuen Ideen die simple Rache-Story erweitert, zahlreiche neue Schauwerte bietet und durch die politische Thematik bedeutungsvoller daherkommen kann. Der Sinn des ganzen, nämlich das unterhaltsame Gut-Gegen-Böse mit möglichst viel Coolness und Brutalität, bleibt da zum Glück immer noch offensichtlich. Rodriguez bleibt Rodriguez, er achtet diesmal nur darauf, sich nicht mehr so oft zu wiederholen und nimmt die Möglichkeit, noch teurer und aufwändiger als vorher zu werden, dankend an. [...]

    1
    • 6

      [...] „Desperado“ bietet eine wunderbar ausgefeilte Optik. Allein die Schießereien sind exzellent und sogar das Herzstück des Films, was auch schon zur größten Schwäche von Rodriguez‘ zweitem Streich überleitet. Das Budget ist vertausendfacht, die Geschichte aber kaum verändert, sodass im durchgestylten „Desperado“ der fehlende Tiefgang völlig offengelegt wird, nachdem „El Mariachi“ als handgemachter Low-Budget-Streifen einfach nur sympathisch war. Die eher flache Gangster-Story wirkt eben nicht in jedem Kleid überzeugend. In „Desperado“, der peppig anfängt und schwächelnd endet, fehlt einfach die gewisse Frische. [...]

      1
      • 7

        Robert Rodriguez‘ Debut ist eine kleine Low-Budget-Perle. Mit nichts als einer Handvoll Moneten, ein paar Beziehungen, Freunden, etwas Geschick und viel Enthusiasmus zauberte er einen schnörkellosen, kleinen Gangster-Thriller mit Witz und Tempo. Die kleinen Schnitzer und die Amateurschauspieler verzeiht man da gerne, da offensichtlich so viel Herzblut in dem Projekt steckt, dass man es einfach sympathisch finden muss. Damals war noch wirklich alles handgemacht. Deshalb: Hut ab für diesen kurzweiligen und hingebungsvollen Einstieg ins große Filmbusiness, wovon sich jeder ambitionierte Nachwuchsfilmemacher eine Scheibe abschneiden kann.

        2
        • 5

          Rattenmenschen. Nun gut. Das ist immerhin etwas anders als das, was einem sonst so in den zahlreichen Virus-Schockern aufgetischt wird. „Mulberry Street“ ist ganz offensichtlich ein billiges B-Movie, leistet sich dafür aber insgesamt keine üblen Ausrutscher und ist somit, mit ein wenig Wohlwollen, durchaus zumutbar. [...]

          1
          • 10

            [...] Man möchte einfach unbedingt wissen, wie es ausgeht. Die Entscheidung im ersten Drittel, welche Figur man ins Herz schließt, und welcher man misstraut, ist ein Kinderspiel. Anschließend gilt es natürlich zu erfahren, ob es für die Seite, auf die man sich geschlagen hat, glimpflich ausgeht, oder ob die Sache mit einer Tragödie endet. Genau mit dieser Haltung des Zuschauers spielt das Drehbuch, wie es gewitzter und formvollendeter nicht sein könnte. [...]

            • Die andern von der Liste, die ich kenne, find ich alle gut. Aber was wollen alle immer mit diesem lächerlichen "Die Nacht des Jägers"? Dieser Klassiker hat es bei mir einfach verkackt, weil zu erkennen ist, was er will, die Umsetzung aber einfach überhaupt nicht überzeugend ist. Finde ich.
              Da kann man vielleicht auch wieder das "Wegbereiter"-Argument bringen. Das ist nicht als Angriff gemeint, Ines' Citizen Kane Erklärung hat mir gut gefallen.

              • 7

                „Not macht erfinderisch“ at its best! In der Geschichte um den liebenswerten Verkäufer, der seine Geliebte beeindrucken möchte, wechseln sich überaus pfiffige Ideen (allein die Eingangsszene ist schon genial) mit einigen recht platten Einschüben ab. Doch alles in allem macht „Safety Last!“ großen Spaß. Harold Lloyd ist kein Chaplin, aber sein Körpereinsatz ist viele Lacher wert, und fesselnd noch dazu. Denn im Zentrum des Films steht ja die waghalsige Kletteraktion, die auch heute noch faszinierend und wirklich spannend ist. Im Erscheinungsjahr muss die Szene für das Publikum geradezu nervenzerreißend gewesen sein.
                Die Story ist im Kern völlig simpel und endet romantisch, ohne sich um die Beantwortung restlicher offener Fragen zu kümmern. Dafür ist „Safety Last!“ eine unterhaltsame und liebenswerte Komödie mit einem legendären Stunt, dem man sogar einen gewitzten symbolischen Charakter beimessen kann. [...]

                1
                • 6

                  [...] Dieser kleine, dreckige Streifen ist kurz, aber keineswegs schmerzlos. Gut gemachte, fiese Splattereffekte und eine verhältnismäßig originelle Kreatur, die es zu bekämpfen gilt, sorgen für Spannung und halten den Zuschauer bei Laune. Auf menschlicher Seite kämpft in erster Linie ein herrlich unkonventionelles Paar: Er ein angehender Biologe, der sich zwar für Bäume interessiert, campen aber viel zu unbequem findet und zudem nicht mal Auto fahren kann; sie eine sexy Naturfreundin mit handwerklicher Begabung. [...]

                  1
                  • 8 .5
                    über Network

                    „Network“ ist eine Mediensatire, die einen wohlverdienten Platz in der (Film-)Welt einnimmt. Überraschend, um nicht zu sagen erschreckend aktuell, gnadenlos ehrlich und dadurch bedeutungsvoll wie unterhaltsam. Eine Vielzahl herausragender Darsteller (man beachte in diesem Film Peter Finch, der als einziger Mann vor Heath Ledger den Oscar postum erhielt) überzeugt durch brillante Dialoge, die Konzentration und am besten auch mehrmaliges Ansehen bzw. Anhören erfordern. Der Unterhaltungswert wird von der Intelligenz und Fülle des Drehbuchs fast zurück gedrängt, geht aber dank der unterschwelligen bis skurrilen Komik in vielen Szenen nicht verloren.
                    Auf so elegante und ausgefeilte Weise wird ein großes Thema selten satirisch bearbeitet. „Network“ ist ein äußerst kluges und auch wichtiges Werk, das im Grunde die ganze Konsumgesellschaft etwas angeht.

                    3
                    • Beides gehört einfach dazu. Bei der Werbung kann man noch quatschen, wird bei den Trailern dann stiller um sich dann stumm auf den Hauptfilm zu konzentrieren. Dieser elegante Übergang ist doch super. ;-)
                      Wenn die Werbung schön schlecht ist, dann amüsiert sie. Ist sie besonders gut, dann auch. Ist sie beides nicht, kann man noch ein bisschen quatschen. Kino ist eh schon teuer genug und den Euro behalte ich auf jeden Fall in meiner Tasche!
                      Ob man mit irgendwelchen störenden Flachzangen im Raum sitzt, das gehört ja fast auch zur Spannung des Kinobesuchs dazu. ;-)

                      • 9 .5

                        „Almost Famous“ erzählt besonders feinfühlig und sympathisch eine Geschichte über das Erwachsenwerden, die Wirrungen der Liebe und vor allem die innige Liebe zur Musik. Die zweieinhalbstündige Zeitreise in die wilden 70er zieht den Zuschauer durchgehend in ihren Bann. Dafür sorgen neben der stimmungsvollen Musikuntermalung eine liebevolle Ausstattung und eine ganze Menge starker Schauspieler. [...]

                        1
                        • 8

                          [...] „Die Fliege“ spitzt sich konsequent und gnadenlos immer weiter zu und schafft es mit seinen schaurigen Effekten zu schockieren statt einfach nur zu ekeln, wie viele andere Horrorstreifen. Diese Geschichte gräbt sich in die Mägen der Zuschauer. Eine überzeugende Geena Davis und die unheimliche Musik runden das ganze ab und machen den Film zu einem vollen Erfolg; neben „Aliens“ DER Horrorfilm des Jahres 1986, sicherlich auch einer der stärksten der ganzen 80er und vor allem eines der besten Remakes der Filmgeschichte.

                          • 6 .5

                            Kurt Neumann, am ehesten durch ein paar schwache „Tarzan“ Fortsetzungen bekannt, schafft mit dem sehr nah an der literarischen Vorlage angesiedelten Film „Die Fliege“ soliden Grusel, der mit wenigen Mitteln auskommt. Gekonnt wird eine beklemmende Stimmung geschaffen. Dabei ist das Spiel der Besetzung – darunter Horrorikone Vincent Price – stellenweise hölzern, in Anbetracht des Alters der Produktion aber verzeihlich. Neumann verlässt sich fast gänzlich auf die Kraft der Atmosphäre, die sich auf vereinzelte Schock-Momente zuspitzt. Dabei bewandert „Die Fliege“ aus heutiger Sicht einen schmalen Grat zwischen unheimlicher Spannung und unfreiwilliger Komik. [...]

                            • 8

                              Alex Proyas' „The Crow“ ist eine klassische Rachestory mit retardierendem Moment, originell verpackt und mit einigen durchgestylten Bildern versehen, die im Comicstil eine wunderbar düstere Atmosphäre voller Gothic-Poesie schaffen, aber nicht zu dick auftragen.
                              Der tragische Tod des Hauptdarstellers während der Dreharbeiten verleiht dem Film eine gewisse Magie, davon abgesehen gefallen der interessante Soundtrack und die Tatsache, dass „The Crow“ nicht so mit Informationen und Handlungssträngen überladen ist, wie einige jüngere Comicverfilmungen, sondern schnurstracks seine Geschichte erzählt und sich dabei stets an die charismatische Hauptfigur heftet.

                              • Wow! Isch freu misch riesisch!
                                Der ergreifende Sean Penn in lustig, mein Liebling Jim Carrey als Moppel, ergänzt von del Toro - für mich immer die verwahrloste Version von Brad Pitt- unter legendärer Comedy-Regie. Muss ich sehen!

                                • Ich hab um die 62 gesehen, manche vor etlichen Jahren und vielleicht nur teilweise, ich weiß nicht mehr. Der Großteil vom Rest ist schon auf meiner Merkliste, da ich ja die imdb Top 250 durchmachen will.
                                  Spontan entdecke ich keinen Film den ich schockiert verbannen würde. Einiges kenne ich auch überhaupt nicht. Das einzige was mit jetzt auffiel ist Goldfinger. Ich glaube das ist extrem strittig, ob das nun der beste Bond ist. Aber mit der Reihe kenn ich mich auch nicht so aus.

                                  MÜSSEN tun wir natürlich gar nichts. Aber die Mischung ist schön bunt und gut. Und wenn man Titanic nicht leiden kann, kann man ihn trotzdem als Must-See betrachten, weil man ja bevor man stirbt auch mal gesehen haben sollte, was genau so einen unglaublichen und fast unvergleichlichen Erfolg hatte.

                                  • 7 .5

                                    [...] Ausnahme-Regisseur und Drehbuchautor Paul Thomas Anderson schafft eine fast surreale Welt voller einzigartiger Ideen inmitten einer 90minütigen Liebesgeschichte. Dabei hebt er sich sogar von seinen eigenen episch langen Werken wie „Magnolia“ oder später „There Will Be Blood“ ab. Mit dem eigenwilligen Einsatz von Musik und Kamerafahrten löst er beim Zuschauer Stress aus, wo eigentlich keiner sein müsste, was wiederum Verwirrung auslöst, gefolgt von Verblüfftheit, vielleicht gefolgt von Begeisterung. Manches ist auch einfach nur verwirrend, manches ist komisch, aber immer skurril-komisch. [...]

                                    • 8 .5

                                      [...] Verständnislosigkeit bei manchen Zuschauern ist angesichts der nicht allzu offensichtlichen Ironie vorprogrammiert. Doch das macht den Film für Fans umso kultiger. Was bei oberflächlicher Betrachtung als schräge Trashperle anmutet, ist in Wahrheit ein kleines Meisterwerk, das seinesgleichen sucht. Verhoeven lässt auf intelligente wie spaßige Weise eine groteske Zukunft mit unserer realen Gegenwart verschmelzen, indem bekannte Klischees und fragwürdige Wertvorstellungen made in America gnadenlos überspitzt und ad absurdum geführt werden. Er verpackt eine Satire auf Militarismus und Faschismus in ein bombastisches Spektakel mit guten Effekten und herrlich heroischer Musik, sodass man die unterschwellige Kritik annehmen kann, aber nicht muss. Eine gehörige Dosis Spaß bleibt so oder so.

                                      8
                                      • 5

                                        [...] Regiedebütant und Drehbuchautor Jorg Ihle nimmt sich genügend Zeit, die wenigen Charaktere einzuführen ohne langweilig zu werden, schafft es dabei aber nicht, sie für den Zuschauer so sympathisch zu machen, dass man später mitfiebern kann. Mindestens zwei der fünf Hauptfiguren sind sogar so nervig angelegt, dass man sie sich herzlich gerne in die Arme eines Kannibalen wünscht. Das mag nicht weiter schlimm sein, nur bleibt letztendlich nicht viel Spannung und Vergnügen übrig, da auch die blutigen Effekte sehr lau ausfallen, was die Freigabe ab 18 auch recht unverständlich macht. [...]

                                        • 1

                                          [...] Schier pausenlos aus Mündern quellende Schleimladungen samt Minischlangen und üble, ebenfalls durch Minischlangen verursachte Wunden sorgen so gut es geht dafür, dass einem die Chips wieder hoch kommen, wohl in dem Wissen, dass das Drehbuch ohne diese Zutaten nur Langeweile versprühen würde. Letztere kommt natürlich trotzdem noch oft genug durch. Eine kleine Nebenhandlung von zwei Freundinnen, von denen eine Drogen schmuggelt, ließ man sich nicht nehmen, um noch ein paar nackte Brüste im Film unterbringen zu können. Danke, sehr freundlich. [...]
                                          Bitte nicht einsteigen! Es fährt ein Zug nach nirgendwo.

                                          • 5

                                            [...] Der leckere Jessica-Alba-Meagan-Fox-Verschnitt Odette Yustman darf ganz oft bestürzt und verwundert dreinschauen, während die Schauereffekte um sich greifen. Der ein- oder andere Trick bietet mal einen intensiven Moment, sonst bleibt aber alles schrecklich oberflächlich, von den Charakteren bis zur ideenlosen Geschichte. Wie es der Trailer schon ankündigt, besteht dieser Horror aus Versatzstücken von Asia-Remakes und diversen Klassikern, sodass man ein Originaldrehbuch erhielt, welches sich nicht wie eines anfühlt. Da fragt man sich nur noch, was Gary Oldman in der Schose verloren hat. Von der ersten Minute bis hin zum lauen Ende ist „The Unborn“ uninspirierte Horror-Fließbandware, die dank der Attraktivität der Hauptdarstellerin und der ordentlich gemachten Tricks den durchschnittlichen Kinogänger zufriedenstellend abspeist.

                                            • 6

                                              Das Trio Abrahams, Zucker und Zucker zieht das Genre des Flugzeug-Thrillers gekonnt durch den Kakao. Die Dichte der Gags nimmt im weiteren Verlauf zu, nicht aber deren Qualität. Ein paar Brüller sind auf jeden Fall dabei, der Rest ist reine Geschmacksache. Aber wer diesen Film als die Überkomödie in Erinnerung hat, sollte ihn sich lieber nochmal anschauen. Am ehesten ist „Airplane!“ der heitere Wegbereiter für die legendäre „Nackte Kanone“ und Konsorten, ein solides Aufwärmspiel.

                                              • 8

                                                [...] Die grimmige aber weise Vaterfigur scheint Eastwoods neue Paraderolle geworden zu sein. Doch sein Charakter in „Gran Torino“ ist ein Extrem. So verbissen, hasserfüllt, kalt und verbittert hat man ihn noch nie gesehen. Spätestens wenn er in einigen Szenen vor Wut buchstäblich knurrt wie ein Hund, wird er zur Karikatur. Aber statt dies als ein Beispiel für Overacting abzutun, sollte die Figur des Mr. Kowalksi als ein Bild für den streng konservativen, intoleranten und fremdenhassenden Teil Amerikas betrachtet werden, den der Regisseur in seinem Film in einfach gehaltenen, lebensnahen Sets portraitiert. [...]

                                                • 8

                                                  [...] Was man zu sehen bekommt, ist der wohl stilvollste Rachefeldzug der Filmgeschichte. Dabei begeistert vor allem Alec Guinness als Mazzinis Opfer in achtfacher Ausgabe. Jawohl, der Mann spielt gleich acht rollen, darunter eine Frau, und beweist damit sein komödiantisches Talent auf die feine englische Art. Obgleich er sich durch seine Rollen in Meilensteinen wie „Die Brücke am Kwai“, „Lawrence von Arabien“ oder „Star Wars“ einen Namen machte, so viel Vergnügen wie in diesem Film bereitete Guinness bestimmt kein zweites Mal. Da Mazzinis Opfer alle das gleiche Gesicht haben, schwingt immer etwas Skurriles bei den Mordplänen mit. Dies beschreibt auch den Humor dieser britischen Komödie ganz gut. Es gibt keine Brüller, dafür aber umso mehr klugen, trockenen Wortwitz und kuriose Situationen. So gewinnt „Adel verpflichtet“ einen ganz eigenen Charme und hat es nicht nötig, sich auf Albernheiten herabzulassen. [...]

                                                  3
                                                  • 7

                                                    [...] Die Dialoge sind ehrlich, auf den Punkt gebracht, rotzfrech und einfach angenehm unverblümt. So wie man es vom Genre erwartet, bietet die Story nichts wirklich Neues, außer vielleicht eine unvergleichliche Kombination aus Glam Rock und Schlachtszenen. Die Geschichte läuft an sich nach dem bekannten Strickmuster ab, doch wenn der spaßige Trip der zwei ungleichen Helden von den obligatorischen moralischen Erkenntnissen und gefühlsbetonten Konfliktlösungen unterbrochen wird, wird es nie zu süßlich, sodass ein ungebremster Feel-Good-Streifen dabei heraus kommt, der gar nicht mal dumm, aber frei von Heuchelei ist. Ein Vorbild für eine gut funktionierende Kino-Komödie.