Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 7

    Mit etwas Product-Placement und allseits beliebter Indie-Mucke ist „(500) Days of Summer“ an sich auch nicht viel mehr als eine moderne Romantik-Komödie, die Till Schweiger gerne eingefallen wäre. Doch die selbstironisch einem klischeehaften Kinotrailer entsprungene Erzählerstimme macht gleich zu Beginn klar: „This is not a love story“. Das Interessante und Besondere am Film ist die Art, wie die Geschichte dieses Versprechen zu halten gedenkt. [...]

    • 7 .5

      [...] Wenn die (Film-)Welt eins nicht braucht, dann ist es noch ein Zombiefilm. Die überraschende Ausnahme heißt „Zombieland“. Ein stark besetzter, aberwitziger Partyfilm, der keineswegs hohl ist, die Grenzen der Genre-Parodie sprengt und eine an sich völlig ausgelutschte Grundidee so frisch präsentiert, wie man es einfach nicht erwartet hätte.

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      • 8

        [...] David Lynch lädt mit „Lost Highway“ in eine eigene Welt. Manche Teile davon könnten die Realität und manche Teile Träume oder Halluzinationen darstellen, jedoch erstreckt sich die surreale Atmosphäre von Anfang bis Ende. Eine starke Bildsprache im Einklang mit einer beklemmenden, fast psychedelischen Tonspur zeichnet das Werk des Regisseurs, Autors und Sound-Designers Lynch aus. Hinzu kommen ein sehr interessanter Soundtrack (Rrrrammstein – eine Karriere beginnt, hell yeah) und eine klug gewählte Besetzung, angeführt von Bill Pullman, dessen bekannter verkniffener Blick die Atmosphäre des Films passend widerspiegelt, Patricia Arquette als geheimnisvolle Femme Fatale und Robert Blake, der mit seinem Mystery Man einen bemerkenswert unheimlichen Charakter schuf. [...]

        • 7 .5

          [...] Will man veranschaulichen, was „Suspense“ bedeutet, ist „Der Fremde im Zug“ eines der guten Beispiele. Kluge Schnitt- und Kameraeinfälle leisten dabei einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. Ein kleiner Höhepunkt der Inszenierung ist, wie Hitchcock sich ein Tennismatch zur Spannungserzeugung zunutze macht. Desweiteren legt der Film einen guten, oft zynischen Humor an den Tag und belohnt den Zuschauer mit einem spektakulären Showdown, wie ihn Hitchcock bis dato höchst selten verwendete. Ein gelungener Psychothriller über die mal mehr, mal weniger ernsthaften Mordgedanken in uns allen, bei dem man auch lachen kann.

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          • Wie in der Auswahl einfach Eiskalte Engel vergessen wurde...

            • 6 .5

              Lose basierend auf einer alten Kurzgeschichte verfilmt Hitchcock eine heikle Dreiecksbeziehung im Krimi-Mantel. In „Berüchtigt“ merkt man einfach, dass der Regisseur weiß, was er will. Da ist eine Mutter besetzt, die im wahren Leben nur vier Jahre älter ist als der ihren Sohn verkörpernde Darsteller, da bleiben die genauen Pläne und Hintergründe um die im Mittelpunkt stehende Nazi-Organisation völlig undurchsichtig und es bleibt nichts zu denken als: Schwamm drüber! Denn es soll eben hauptsächlich um das aufregende Verhältnis zwischen den beiden Hauptfiguren und eine ausgefeilte Bildsprache gehen. [...]

              • 8
                über Rebecca

                [...] „Rebecca“, übrigens eins der humorlosesten Werke Hitchcocks, konzentriert sich auffallend stark auf das, was man nicht sieht. Es liegt einfach etwas in der Luft, und die anfangs unmöglich wirkende Beziehung der zwei Hauptfiguren birgt eine dezente, permanente Grundspannung. Das Paar in den Titelrollen ist zunächst eher unsympathisch angelegt. Sie ist übertrieben unterwürfig und eingeschüchtert, während sie durch eine Reihe von Fettnäpfchen stolpert; Er ist übertrieben rau und dabei unglaubwürdig mit seiner Zuneigung zu Ihr. Doch der Knüller ist, wie die beiden Charaktere bei einer späten Schlüsselszene geebnet werden und plötzlich viel ansprechender wirken. Dabei wartet die Geschichte gegen Ende mit mehreren raffinierten Ideen auf. Die kluge Kameraführung unterstützt die rätselhafte Atmosphäre und lässt einen die bedrückende Präsenz Rebeccas spüren, obwohl man diese Frau niemals zu Gesicht bekommt. [...]

                • Ergebnis not überraschend at all.
                  Der nervigste von allen ist so nervig, dass ich ihn mir wahrscheinlich bald doch noch ansehen werde.

                  • 6

                    In diesem Frühwerk von Hitchcock spielt sich ein aus wenig glaubwürdigen Begebenheiten zusammenkonstruierter Krimi mit Komponenten der Verwechselungskomödie und Screwball-Comedy ab, der für damalige Verhältnisse recht temporeich wirkt und ganz nett unterhält. Statt die Rätselhaftigkeit zum Schluss mit einem großen Knall aufzulösen, etabliert Hitchcock mit dem nüchternen Ende lediglich das MacGuffin-Prinzip und seinen damals noch sehr ausbaufähigen Suspense-Stil. Zwar betonte Hitchcock immer wieder, dass er die Wahrscheinlichkeit ganz bewusst zugunsten des bannenden Geschichtenerzählens außer Acht ließ, doch gelang ihm dies auch schon deutlich eleganter, ohne dass man immer wieder auf diesen Grundsatz hinweisen musste, um den Film zu erklären. [...]

                    • 2

                      [...] Zunächst gibt sich der mit seichten Anspielungen und Gags gespickte Stil sehr eigen, schräg, fast surreal. Doch mit der schrecklich penetranten Musikuntermalung entpuppt sich alles sehr bald als purer Quatsch, den die Welt nicht braucht. „Smash Cut“ ist drittklassiger Splatter-Klamauk, der die durch ein paar witzige Ideen gegebene Aussicht auf trashigen Charme mit Übertreibungen und technischer Unfähigkeit im Keim erstickt.

                      • 8

                        [...] „Das Urteil von Nürnberg“ ist nicht so packend, dass die deutliche Überlänge vergessen wird, unterhält aber durchgehend mit emotionsgeladenen Mono- und Dialogen eines überzeugenden Schauspielerensembles und ist sehenswert, vor allem weil das wichtige Thema mit einer eleganten Objektivität angegangen wird, ohne oberflächlich zu sein, wo schließlich die pure Gerechtigkeit über jedem Patriotismus steht.

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                        • 7
                          Flibbo: Wie ist der Film? 15.11.2009, 03:24 Geändert 15.09.2020, 02:52

                          Mit rekordverdächtigen Besucherzahlen im Kinojahr 1994 kann Sönke Wortmanns „Der Bewegte Mann“ sich mit Recht als gelungene Komödie behaupten. Trotz des stellenweise recht klamaukig geratenen Drehbuchs bietet „Der bewegte Mann“ einige köstliche Dialoge und behandelt das Schwulen-Thema bei aller Komik und Überspitzung mit einem gesunden Respekt. Auch die Heten kriegen ihr Fett weg. Dabei macht die namhafte wie passende Besetzung der vielen schrägen Figuren einfach Spaß, und einige prägnante Szenen sorgen für herzhafte Lacher. Ein stilvoll-charmanter Soundtrack rundet die Komödie gut ab, hilft nur leider nicht über das etwas schwächelnde Ende hinweg.
                          Durch die Herkunft der Story, nämlich zwei Comicbände von Ralf König, verzeiht man dem Film die vielen Blödeleien gerne. Darüber hinaus bietet der Film schließlich auch einige witzig verpackte Wahrheiten über Männer und Frauen. Hier gilt: Einfach nur amüsieren!

                          • 9

                            „Harry und Sally“ ist schlichtweg DIE Screwball/Romantik-Komödie der 80er Jahre. Ein knuffiges Hauptdarstellerpaar, das, ganz im Sinne der Geschichte, nicht so recht zusammenzupassen scheint, aber in gewisser Weise doch wunderbar harmoniert, liefert sich pausenlose Dialoge zum Niederknien. Es gibt praktisch nichts als Gerede in dieser Liebesgeschichte. Das aber mit viel Witz gespickt und so spritzig, charmant, pfiffig und einfühlsam, das man dabei nichts vermisst. Wie glaubwürdig sich diese Beziehungskiste über so viele Jahre erstreckt, bis die wahre Liebe sich endlich entfaltet, ist zusätzlich faszinierend. Woody Allen hätte es nicht besser machen können, und so wurde das Drehbuch auch zu Recht für den Oscar nominiert. Entgegen des Hypes um die Orgasmus-Szene im Restaurant stellt u.a. ein Vierer-Gespräch am Telefon ein echtes filmisches Highlight dar. [...]

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                            • 8

                              Höchst lakonisch, mit wenigen Schnitten und Handkameras inszeniert Werner Herzog seine eigene, tragischere Version der weltberühmten Horrorgeschichte um Graf Dracula von Bram Stoker, stark orientiert an deren ersten bekannten Verfilmung von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahre 1922. Von der Handlung wird nur so viel wie nötig gezeigt, und doch geht alles langsam, womit Herzog eine intensive Bildsprache generiert. Er holt die über 55 Jahre früher verfilmte Geschichte in die damalige Gegenwart, zeigt dazwischen aber immer wieder befremdliche Sequenzen wie aus der expressionistischen Stummfilm-Ära, die in ihrer Abwegigkeit zusätzliche beklemmende Stimmung erzeugen. Das alles ergibt einen schleichenden Grusel, der mit den heutigen Produktionsstandards kaum bis gar nicht wiederholbar ist. Somit ist „Nosferatu – Phantom der Nacht“ viel wert. [...]

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                              • 6
                                über Rocky

                                Häufig wird es verschätzt, doch „Rocky” ist ein wahrlich simpel gestrickter Film, dessen Stärke hauptsächlich darin besteht, dass das schlichte Drehbuch keine klaren Ausfälle hat. Schnörkellos folgt man der Hauptfigur Rocky durch seinen Alltag bis hin zur Chance seines Lebens, die dank seiner gleichzeitig stattfindenden Liebesgeschichte an Dramatik gewinnt. Das ist ein bisschen graue Milieustudie, etwas Sport-Action und ein Schuss Romantik, wo Silvester Stallone Mut beweist, indem er einen leicht debilen Boxer verkörpert, was sich als die perfekte Rolle für ihn erweist. Möchte man Forest Gump in den Arm nehmen, wenn er sagt: „Ich bin kein kluger Mann, Jenny… aber ich weiß, was Liebe ist.“, so wird auch der muskelbepackte Rocky liebenswert, wenn er seiner Herzensdame erklärt, dass er, wie schon sein Vater, nicht helle im Kopf ist, und deshalb etwas aus seinem Körper machen muss. [...]

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                                • 4

                                  [...] Ist der obligatorische Handlungsverlauf beim Konflikt-Akt angekommen, wo die Protagonisten sich streiten und auseinander gehen, bevor sie sich später wieder versöhnen, wirken die Darsteller verhältnismäßig natürlich und lassen einen Lichtblick inmitten der stillosen Parade aus Klischees und Obszönitäten zu. Außerdem könnte man sich bei der netten Rache-Sequenz gegen Ende dabei ertappen, sich mit den drei Hauptfiguren zu freuen. Dennoch sind das Gelungenste am ganzen Film immer noch die die kreativen Eröffnungstitel. Schaltet man danach aus, hat man nichts verpasst als eine zweitklassige wie abgedroschene Loser-Komödie, die inhaltlich das Grundlegende aus „American Pie“ Teil 5 und 6 zusammenfasst. [...]

                                  • 6 .5

                                    [...] Von missglückten oder unzureichenden Horrorelementen kann man durchaus sprechen, jedoch sollte der Film gar nicht von dieser Seite angegangen werden. „Jennifer’s Body“ ist nämlich einfach die originellste High-School-Komödie des Jahres, wo freudig mit Klischees und makabrem Humor gespielt wird. Als klare Schwäche lässt sich dafür das zu ausformulierte Ende betrachten. Das Publikum nach der letzten gesprochenen Textzeile der Protagonistin selbst zu Ende denken zu lassen, hätte den Film viel kraftvoller geschlossen. Sei’s drum. „Jennifer’s Body“ ist ein frischer und fieser, sexy Unterhaltungsfilm mit teils fragwürdiger Handlung, aber vor allem cleveren Dialogen und unaufdringlicher Frauen-Power-Attitüde im Subtext.

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                                    • 6

                                      [...] An der Seite des scheinbar der BRAVO entsprungenen Jason Ritter („Swimfan“) darf Monica Keena („Strike! – Mädchen an die Macht!“) als Scream-Queen fungieren. Leider erweist sie sich als ein dem Overacting verschriebenes Püppchen, das im Grunde nur durch die höchst einladende Oberweite erträglich bleibt. Kelly Rowland von Destiniy’s Child fügt sich in ihrer ersten größeren Filmrolle gut in die durchschnittlichen Performances der anderen Jungdarsteller ein. Am ehesten erwähnenswert ist noch die (kurze) Darbietung von Katherine Isabelle, bekannt als Ginger aus „Ginger Snaps“. Zur Freude des Zuschauers darf sie rauchen, trinken, rammeln und pöbeln was das Zeug hält. [...]

                                      • 3

                                        [...] Die Film-im-Film-Thematik kann einem durchaus ganz schön auf die Nerven gehen. Alles Bisherige war nicht echt, aber jetzt hält das Grauen Einzug in die Realität, die reale Realität. Was auf die einen eine besondere Faszination ausübt, ist für andere fürchterlicher Humbug, der in gewisser Weise der kompletten Filmreihe Schaden zufügt. Dass „Freddy’s New Nightmare“ die tatsächlich existierende Welt hinter den Kulissen der „Nightmare“-Filme darstellen will und nach einer langen, wenig gehaltvollen Wartezeit alles trotzdem wie ein „Nightmare“-Film aussieht, kann eine gewisse Lächerlichkeit, die sich, je nach Empfinden des Fans der Reihe, mehr oder weniger ausbaut, nicht verhehlen. [...]

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                                          • Eigentlich das einzige, was für meine Augen tabu ist, was ich lieber nicht gesehen hätte, sind die REALEN Tiertötungen aus "Nackt und zerfleischt" - einer Riesenschildkröte wird der Panzer abgerissen etc. etc...

                                            • Mit diesem Trailer macht dieses Reboot für mich langsam Sinn, es sieht auch stark nach einer Verbeugung vor dem Original (mit einigen eigenen Ideen), statt einer Ausschlachtung aus. Ich freu mich drauf.

                                              • 8

                                                [...] Für seinen ersten Spielfilm ersann der israelisch-amerikanische Videospielprogrammierer Oren Peli keinen furchterregenden Anblick, der Bisheriges übertreffen soll, sondern packt das Angstgefühl des Menschen bei der Wurzel und erzeugt damit einen außerordentlich wirkungsvollen Grusel. Mit ein paar Tausend Dollar, dem eigenen Haus als Drehort, zwei uneingeschränkt authentischen Darstellern, einwöchigen Dreharbeiten und einer dezenten Dosis Spezialeffekte bastelte Peli einen Geniestreich, der so echt wirkt, dass er bedingungslos auf die Psyche abzielt. [...]

                                                • Dank ca. 2 Leichtsinnsfehlern werde ich Hobbysauger genannt, ich bin aber trotzdem Experte, f*** you! :-P

                                                  • 7

                                                    Auf seine Weise zieht „Pontypool“ das Zombie-Genre aus der Sackgasse, was einen hohen Verdienst darstellt. Andererseits ist es gar kein Zombiefilm, sondern vielmehr eine sinnbildliche Auseinandersetzung mit dem Thema Kommunikation und Redefreiheit. Ein kleines Ausnahmewerk ist dieser kammerspielartige Thriller so oder so. Reizvoll ist, wie der Schrecken (oder naja, sagen wir die Beklemmung) sich nur im Kopf des Zuschauers abspielt, wobei fast nur mit Musik nachgeholfen wird. Der restliche Horror besteht aus Hören und Reflektieren, Gesichtsausdrücke lesen und interpretieren. Die passend ausgewählten Identifikationsfiguren halten einen während dieses gemäßigten und untypischen Filmrezepts bei Laune. [...]

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