Flibbo - Kommentare

Alle Kommentare von Flibbo

  • 7

    Im Zirkus zeigt Chaplin, dass er der beste aller Clowns ist. Dabei ist ihm aber nicht eine so geniale Gesellschaftskritik gelungen wie in „Goldrausch“ oder „Moderne Zeiten“. „Der Zirkus“ ist eine einzige Parade des klassischen Slapstick-Humors. Leider nehmen die Lacher mit der Zeit ab, da sich Chaplins Konzept über die ca. 70 Minuten nicht verändert. [...]

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    • 6 .5
      über Tootsie

      Wer einen bestens aufgelegten Dustin Hoffman in einer unbeschwerten und manchmal albernen Komödie sehen will, ist mit „Tootsie“ bestens bedient. Viel mehr ist der Film nicht. Gefeiert wird er unter anderem deshalb, weil er die Travestie-Komödie neu erfand und interessante Ansätze zum Thema Geschlechterrollen liefert. Aber zugegebenermaßen auch, weil man bei Hoffmans Show einfach richtig Spaß haben kann. Nicht zu vergessen sind die witzigen Seitenhiebe auf das Showbusiness. Trotz dickem Zinken im Gesicht gibt Hoffman eine glänzende Performance als Frau. Ein schönes Schmankerl ist dabei noch Bill Murray in einer Nebenrolle als Mitbewohner. [...]

      • 9 .5

        [...] Der bekannteste Film mit ihm als Hauptdarsteller ist heutzutage sicherlich Alfred Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“, doch James Stewart erbringt in „Harvey“ die wahrscheinlich großartigste Schauspielleistung seiner Karriere. Als liebenswerter, doch etwas eigenartiger Gentleman, Mr. Dowd, Elwood P., der mit einem unsichtbaren Riesenhasen befreundet ist, erobert er mit seiner Mimik die Herzen des Publikums und bleibt dabei stets glaubwürdig. Großes Lob gebührt auch Josephine Hull als Elwoods arme große Schwester, die mit den Nerven völlig am Ende und dabei urkomisch ist. Dafür gab es wohlverdient einen Oscar. [...]

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        • 9

          [...] Selten werden düstere Spannung, rasanter Witz, Tragik und Romantik in einem Film so vereint wie in diesem. Murnau inszeniert in seiner ersten Hollywood-Produktion sinnbildlich die Hochs und Tiefs einer Liebesbeziehung zweier Menschen, mit starken Emotionen, raffinierten Tricks und prächtiger Ausstattung. Die Hauptdarsteller transportieren gekonnt das ganze Gefühlsspektrum zum Zuschauer. [...]

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          • 7 .5

            Troy Duffys Stil entstammt nur sehr begrenzt eigenen Ideen, ist aber so gekonnt und mit so überzeugenden Darstellern realisiert, dass so mancher Actionfan sich blenden lässt und dieses Werk als Kultfilm feiert. Daran ist auch kaum etwas Verwerfliches. Neben Willem Dafoe, der wohl nie besser und köstlicher war, bietet „Der blutige Pfad Gottes“ so einige wunderbar skurrile Charaktere. Dabei darf man die fadenscheinige Geschichte und ein paar unglaubwürdige Begebenheiten einfach nicht so eng sehen. Visuell, mit passendem Soundtrack, ist dieses fulminante Regiedebüt jedenfalls verdammt cool. [...]

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            • 8

              In diesem Anime wird man nicht in bunte Traumwelten entführt, sondern in die bittere Realität des Zweiten Weltkrieges. Die Zeichentrickfiguren erzeugen mehr Emotionen als so manche Realfilmcharaktere. Selten wurde eine Bruder-Schwester-Beziehung so feinfühlig und warmherzig verfilmt. Den Rahmen bildet das Grauen des Krieges, welches auf anschauliche Weise mal ausschließlich von der Seite der betroffenen Zivilisten beleuchtet wird. So geht ein richtiger Anti-Kriegsfilm, mit den Streitkräften als nicht greifbarer, übermächtiger Feind.
              Es gibt ein paar wirre Zeitsprünge, mit denen man erst einmal zurechtkommen muss. Die Charaktere und ihr Schicksal hätten sogar ruhig weiter ausgearbeitet werden können, fast wirkt „Die letzten Glühwürmchen“ etwas zusammengestaucht. Doch die knapp 85 Minuten sind ein wirklich starkes, schönes, authentisches und sehr rührendes Drama.

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              • Ach Scheiße, die Idee für das Foto hatte ich auch, jetzt ist es zu spät.

                • 7

                  Kaffee und Zigaretten, das ist nicht nur der Titel, das ist der Film, natürlich inklusive Konsumenten. Jim Jarmuschs schwarz-weißer Episodenfilm ist mal ein wirklich alternatives Programm. Elf minimalistisch inszenierte, irgendwie miteinander verknüpfte Szenen zeigen Berühmtheiten im Dialog, welche wie aus dem Leben gegriffen und doch skurril sind. Seine Lieblingsepisoden muss sich jeder selbst heraussuchen, jede hat ihren eigenen Charme. Die Darsteller spielen sich allesamt selbst und machen „Coffee und Cigarettes“ zu einem natürlichen, persönlichen und vor allem verdammt coolen Ausnahmewerk. Wer sich erst mal an den ungewöhnlichen Stil gewöhnt hat, wird Gefallen an der subtilen Komik und der leisen Melancholie finden. [...]

                  • 6 .5

                    Als überzeugender und moderater Tier-Horror ist „Rogue“ ein B-Movie, das die Trash-Schublade gekonnt umgeht. Die einfache Grundgeschichte wird nicht künstlich aufgeblasen und die darin idealen Möglichkeiten zur Spannungserzeugung klug ausgenutzt. Für nervenaufreibende Momente sorgen auf menschlicher Seite die üblichen Verdächtigen: Egoisten, Sprücheklopfer, labile Frauen und Helden. Für die Ausarbeitung der Charaktere bleibt keine Zeit, obwohl dafür geeignete Ansätze vorhanden sind. Doch das stört nicht weiter, eher im Gegenteil. [...]

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                    • 5
                      über KM 31

                      [...] Alles aus „KM 31“ hat man so oder so ähnlich schon mal gesehen. Umherschleichende Geister in Form eines Kindes haben mittlerweile wirklich oft genug, und auch oft genug vergeblich, versucht, uns das Fürchten zu lehren.
                      Davon abgesehen punktet „KM 31“ mit gut gemachten Effekten und ein paar eindringlichen Szenen. [...]

                      • 6
                        Flibbo: Wie ist der Film? 12.01.2009, 19:38 Geändert 04.01.2024, 18:49
                        über Saw V

                        [...] Markenzeichen von „Saw V“ ist das Katz-und-Maus-Spiel der Agents Strahm und Hoffman, das von der Intelligenz der beiden sowie den Sympathien für Strahm lebt. Generell bringt Regiedebütant Hackl nach dem chaotischen „Saw IV“ wieder mehr Fokus in die Reihe; allein der Verzicht auf den üblichen Rock/Metal-Soundtrack zeigt, dass er es ernst meint. [...]

                        • 5 .5
                          Flibbo: Wie ist der Film? 12.01.2009, 19:36 Geändert 04.01.2024, 18:51
                          über Saw IV

                          „Saw IV“ ist eng mit dem Vorgänger verknüpft und kreiert ein beeindruckendes Netz ineinander verwobener Handlungsstränge. Lag bislang der Fokus auf Privatpersonen, rückt ab hier die Polizei ins Zentrum der Reihe. In puncto Gore setzt Nummer vier noch einen drauf, allein schon durch die selbstzweckhafte Ekel-Autopsie zur Einstimmung. Ein extrablutiger Cop-Thriller. [...]

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                          • 6
                            Flibbo: Wie ist der Film? 12.01.2009, 19:34 Geändert 04.01.2024, 18:53
                            über Saw III

                            Der dritte Streich der Reihe behält die Markenzeichen bei, erfreulicherweise als ganz eigenständiges Werk, ohne wie eine bloße Kopie zu wirken. Die Drehbuchautoren bewahren im Fortsetzungswahn einen kühlen Kopf und geben den Fans in einer extragrimmigen Handlung, was sie wollen. [...]

                            • 6 .5
                              über Saw II

                              [...] Kaum zu glauben, doch „Saw II“ wartet mit einem Finale auf, das dem des ersten Teils in Sachen Raffinesse gerecht wird. Die wilden Schnitte und stylishen Übergänge wirken hier zwar bemühter, doch den Zuschauer fesseln und völlig verblüffen kann auch dieser Teil 2. Bei der Ausdehnung des Schauplatzes tappen die Macher des Films zwar selbst in eine Falle, in dem die komplexe Story mit einigen unlogischen Begebenheiten und Handlungen versehen wurde, aber das meiste davon lässt sich mit gutem Willen durch den völlig vernebelten Geist der vergifteten Opfer entschuldigen. Gewitzte Ideen gibt es genug in dem Drehbuch, das, zusammen mit Bousman, wieder Leigh Whannell verfasste. [...]

                              • 9
                                Flibbo: Wie ist der Film? 12.01.2009, 19:28 Geändert 04.01.2024, 18:58
                                über Saw

                                [...] Ein kunstvoll-rasanter Schnitt, kombiniert mit treibenden elektronischen Klängen, verdichtet die Spannung bis zum Rande des Zumutbaren. Aufgebaut auf einem klaustrophobischen Szenario inszeniert Regisseur James Wan mit verhältnismäßig winzigem Budget einen unglaublich packenden und schonungslosen Horror-Thriller, der mit einer Fülle raffinierter Ideen seinesgleichen sucht. Das Publikum wird richtig gefordert, man spielt mit ihm wie „Jigsaw“ mit seinen Todeskandidaten spielt. [...]

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                                • 5 .5

                                  Die ProSieben-Produktion “Gonger”, durch einen hübschen Kinderdarsteller geliebt von vorwiegend weiblichen Teenies und gehasst von so ziemlich allen anderen, ist unbefangen betrachtet eine gekonnte Nachahmung vom Hollywood-Look und -Sound, eine nach Deutschland verlegte Mischung aus “Das Omen” und “The Ring” (und einigem mehr). Eigene Ideen, wie das Watt als Todesfalle, halten sich natürlich sehr in Grenzen, aber das ist man gewohnt. Die schaurige Atmosphäre ist dauerhaft und bemüht. Und sie funktioniert, wenn man sich nur darauf einlässt. Die Darsteller wirken einigermaßen natürlich. Das Highlight sind zweifellos die Auftritte von Bela B., der coolen Sau. [...]

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                                  • 5 .5

                                    Carol-Anne ist nicht mehr so süß, die Story nicht mehr so frisch. Diese Fortsetzung hat so seine Daseinsberechtigung, aber kämpft mit den gleichen Problemen wie fast jedes Horror-Sequel. Die Geschichte der geplagten Familie Freeling wird weitererzählt, dabei gibt es ein paar nette Ideen und zwei neue, interessante Charaktere. Aber aus dem gruseligen Poltergeist-Zauber wird durch viele Erklärungsversuche eine zu wirre Geschichte. Die schaurigen Effekte sind wieder gelungen, aber nichts reicht an den ersten Teil heran. Man spürt Steven Spielbergs Abwesenheit. „Poltergeist II – Die andere Seite“ weist den Stil des Vorgängers auf ohne zu viel zu kopieren, ist aber nicht besonders sehenswert. Mit Teil 1 ist man genug bedient. [...]

                                    • 4

                                      [...] Wer nicht den Spielverderber raushängen lässt, kann an diesem Streifen einen Heidenspaß haben. Ein ordentliches Tempo ist allemal geboten, und die Augen und Ohren erleben eine fette Party. Ordentlich ist auch die Musik von Steve Jablonski. Nur sollte man das Gehirn lieber auf Standby schalten, bevor man entdeckt, in was für einen Humbug die Millionen und Abermillionen gesteckt wurden.

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                                      • 6 .5

                                        [...] Was den Film auszeichnet, ist auch seine ungewohnt kalte Stimmung, die für so manchen Zuschauer aber auch einfach nur zäh wirken kann.
                                        In seinem Genre ist „Erbarmungslos“ ein nicht unwichtiges Ausnahmewerk. Diese interessante Reflexion über den guten alten Western lohnt sich, auch wenn Eastwoods ruhige Inszenierung der an sich sehr simplen Grundgeschichte viele langatmige Minuten enthält.

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                                        • 9

                                          Als die Welt noch halbwegs in Ordnung war, der Zweite Weltkrieg gerade zu Ende ging, da gab es noch keine wilden Drogentrips mit wahnsinnigen Folgen, wie in „Requiem for a Dream“, „Fear and Loathing in Las Vegas“ oder „Trainspotting“. Mit dem reinen Alkoholismus beschäftigt sich Hollywood kaum (noch), man meint direkt diese Sucht wäre überholt. Aber Billy Wilders „The Lost Weekend“ macht genau diese Sucht zum Thema. Heraus kam ein realistisches und stets aktuelles Drama mit einem großartig spielenden Ray Milland („Bei Anruf: Mord“), begleitet von erwähnenswerter, sehr passender Musik. [...]

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                                          • 9

                                            [...] „Poltergeist“ ist ein überaus spannend inszenierter Höhepunkt des Grusel-Kinos. Die Effekte, die selbst über 25 Jahre nach dem Erscheinen des Films noch beeindrucken, tragen maßgeblich dazu bei. Eine gute Portion Humor dazu garantiert durchgehende Unterhaltung. Den Platz ganz oben in der Liste der großen Horrorfilme verdient „Poltergeist“ sich damit, dass er plötzlich die größten Geschütze auffährt, als man denkt, der Albtraum sei schon vorbei. Die zuckersüße Heather O’Rourke als Carol Anne bleibt dabei nicht weniger gut im Gedächtnis als der Bengel aus „Shining“. [...]

                                            • 7

                                              Ein in sich gekehrter Peter Fonda, ein dauerbekiffter Dennis Hopper und ein abenteuerlustiger Jack Nicholson sind Born to be Wild. Dieser mit einfachen Mitteln eigens von den zwei Hauptdarstellern realisierte Film verhalf der Firma Harley Davidson zu einem Aufschwung und kann gleichzeitig als eine bittere Abrechnung mit dem amerikanischen Traum gesehen werden. Es steckt auf den zweiten Blick jedenfalls mehr darin als Nostalgie für Motorrad-Rocker. [...]

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                                              • 9

                                                [...] Stilistisch kann sich Sam Dunn schon längst mit Michael Moore messen. Seine Metal-Doku ist dabei auch noch besonders nah an der Jugend und erforscht sachlich wie anschaulich bislang unbeleuchtete Ecken einer derzeit immer stärker wachsenden Szene, der globalen Metal-Szene. Die vielen spannenden Interviewpartner zeugen von einer wirklich ausgefeilten Recherchearbeit. Sowohl Weltstars wie Metallica-Schlagzeuger Lars Ulrich oder Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson als auch Metal-Experten aus den besuchten Ländern Brasilien, Japan, Indien, China, Indonesien, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten kommen zu Wort. Der Film scheint zudem über seine eigenen Grenzen hinaus zu wachsen, da auch weltpolitische Themen und das Zusammenspiel verschiedener Religionen mit einfließen. [...]

                                                • 9

                                                  [...] Der Heavy Metal Fan dürfte nicht viel finden, was er nicht schon wusste, erhält dafür mit diesem Film aber eine kurzweilige Zusammenfassung und Bestätigung dessen, was Metal ist und ausmacht, häufig in Worten von Helden und Pionieren der Szene, aber auch von Jugendlichen, die so manch einem aus der Seele sprechen. Wer dagegen kein Headbanger ist, sondern sich lediglich für diese Musikkultur interessiert, wird ansprechend in das Thema eingeführt und über alle gängigen Mythen und Vorurteile aufgeklärt. Man hätte viele Aspekte noch viel länger und näher beleuchten können, doch dann wäre dem kanadischen Regisseur und Headbanger Sam Dunn nicht eine solch grandiose Dokumentation gelungen, die wirklich informativ und gleichzeitig keine Minute lang trocken ist.

                                                  • 7

                                                    [...] Es ist eine dezente Variante des Krimis, die sich der Charakterstudie widmet und gewitzt mit Andeutungen und Atmosphäre spielt. Zwei ungleiche Welten treffen aufeinander: Auf der einen Seite die liebenswerte Vorstadtfamilie, auf der anderen Seite ein einsamer Zyniker, mit einem hübschen Mädchen als Bindeglied. Auf diese Weise legt sich der titelgebende Schatten des Zweifels tatsächlich wie ein dunkler Schleier über den ganzen Film und schafft eine sanfte Grundspannung, die immer wieder durch verschiedene Blicke und Gesten am Leben erhalten wird. [...]