FlintPaper - Kommentare
Die 5 meist diskutierten Serien
der letzten 30 Tage
-
Star Wars: AndorScience Fiction-Serie von Tony Gilroy mit Diego Luna und Genevieve O'Reilly.+19 Kommentare
-
EternautaEternauta ist eine Drama aus dem Jahr 2025 mit Ricardo Darín und Carla Peterson.+18 Kommentare
-
AdolescenceAdolescence ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 von Stephen Graham und Jack Thorne mit Stephen Graham und Owen Cooper.+13 Kommentare
-
Die GlaskuppelDie Glaskuppel ist eine Kriminalserie aus dem Jahr 2025 mit Léonie Vincent und Johan Hedenberg.+13 Kommentare
Die 5 meist vorgemerkten Filme
-
Mission: Impossible 8 - The Final Reckoning187 Vormerkungen
-
From the World of John Wick: Ballerina154 Vormerkungen
-
Final Destination 6: Bloodlines126 Vormerkungen
Alle Kommentare von FlintPaper
Familien-Wiedervereinigung unter Haien. In SHARK LAKE kommt Tierschmuggler Dolph Lundgren wieder aus dem Knast frei und kehrt in sein altes Haus am See Tahoe zurück. Seine Tochter wurde vom Jugendamt aber entzogen, sie haust inzwischen bei Polizistin Meredith (Sara Malakul Lane) daheim. Ersatzmama Meredith will ein Wiedersehen nun auch um jeden Preis verhindern. Was noch keiner weiß: Ein Bullenhai (vor Jahren von Dolph in den See für einen Kunden geschmuggelt) und seine Familie hausen inzwischen auch noch im See. Mampf, mampf.
Hauptdarsteller des Films sind Sara Malakul Lane und Michael Aaron Milligan. Nie gehört? Ist okay, sind auch beide grottige Schauspieler. Sara immerhing ganz niedlich. Dolph Lundgren ist nur zweite Geige. Er ist müde, aber macht das mit wenig Mühe immer noch besser als alle seine Kollegen im Film. Eigentliche Attraktion von SHARK LAKE sind wohl auch eher die ganz netten Bilder von Lake Tahoe. Die Haie dagegen sind scheiße. Entweder billige, leblose Attrappen oder genauso seelenlose CG. Die Action sehr lahm.
Found-Footage/Mockumentary-UFO-Horror. Sehr verwackelt, viele Effekte, aber alle davon hässlich. Keine Figuren, nur schlechte Statisten, aus dem Konzept hätte man wesentlich mehr rausholen können, siehe auch ähnliche Filme wie PHOENIX FORGOTTEN. INCIDENT hat dagegen keinen Spannungsbogen, wirkt trotz bemühter Inszenierung wenig authentisch und tut zudem ordentlich im Auge weh.
Die anhaltende Welle an (billigen) Bigfoot-Filmen bricht nicht ab und auch BIGFOOT COUNTRY kann sich getrost zu den schäbigeren Socken aus der Schublade zählen. Die visuelle Höchstleistung des Films ist ein Dronenflug über einen Wald, im Prinzip gibt es sonst nichts zu sehen, auch das haarige Monster selbst ist fahrlässig inszeniert und wird deshalb auch nie richtig ins Bild geschoben. Ab und zu sieht man dafür Leute und Schatten durchs Bild huschen, welche eindeutig der Filmcrew gehören und dort nichts zu suchen hatten. Figuren und Darsteller sind auch absolut grottig, das Drehbuch ein Sammelsurium aus Langeweile, merkwürdiger Soundtrack-Auswahl und unfreiwillig komischen Momenten, die vor allem Darsteller Hans Potter zu verdanken sind. Für die Gags gibt es dann auch die zwei Punkte, der Rest ist nichts wert.
Routinierter C-Movie-Quatsch. Zu Beginn bricht ein mutierter (?) Hai aus einem Transporter aus und landet so in einem Sumpf voller Krokodile (die dann auch schnurstracks verspeist werden). Der korrupte Scheriff kriegt Wind davon (bzw. ist sogar Zeuge), versucht die Sache aber zu vertuschen, während ein paar unschuldige Restaurantbesitzer (sie werden des Mordes wegen verdächtigt, doch der wahre Übeltäter ist natürlich der Sumpf-Hai) die Sache selbst in die Hand nehmen. Plot und Action sind eher schwach, aber mit der Louisiana-Location hat der Film immerhin einen originellen Schauplatz und für einen Film dieser Klasse gibt es ein paar sympathische Darsteller: Unter Anderem darf Robert Davi den fiesen Cop mimen und ein Jeff Chase gibt den wohl-geformten Helden der Geschichte. Dazu gibt es Hillbilly-Mucke. Enttäuschend jedoch die Hai-Szenen. Viel schlechte CG leider. Der Rest ist besser als erwartet.
Der Amerikaner Sgt.Thatcher (Victor Mature) ist mit einer britischen Einheit von Panzern in Nord-Afrika unterwegs, da werden er und sein Trupp plötzlich von einer Übermacht von Deutschen gefangengenommen. Im Gefangenenlager entstehen unterschiedliche Parteien und Ausbruchspläne, Thatcher will lieber auf eigene Faust flüchten, der britische Kommandant dagegen einen großen Ausbruch organisieren - einen deutschen Verräter gibt es auch noch unter den Gefangenen und schon brodeln die Gefühle inmitten des staubigen Sands.
Ganz ordentliches WWII-Abenteuer in der Wüste, wobei das natürlich generell fragwürdig ist - wie immer. Der Film bietet allerdings ein paar interessantere Sequenzen, bspw. findet unsere spätere Clique aus Alliierten einen verlorenen Nazi in der Wüste, welcher einfach nur dankbar ist, endlich wieder ein paar Menschen zu sehen und etwas Wasser abzukriegen (natürlich gibt es eine kurze Diskussion, ob man ihm überhaupt welches geben soll). Bis auf ein paar merkwürdigere Momente ist das Teil nur durchschnittlich spannend und interessant, die Charaktere werden etwas zu knapp angerissen, Haupdarsteller Victor Mature wirkt zu alt für den Job. Immerhin gibt es echte Panzer und Halbkettenfahrzeuge zu sehen, im Finale auch eine ganz nette Actionszene. Der Panzerschlacht im Intro ist eher uninteressant. Film wird auch unter dem Titel TANK FORCE! gehandelt.
Eines vorweg: KINGDOM OF HEAVEN ist in der Kinofassung relativ ungenießbar. Da funktioniert der Film einfach nicht. Im 194-minütigen Director's Cut ist das jedoch einer von Ridley Scotts Halb-Meisterwerken. Ein historisches Abenteuer mit großartigen Bilder aus der Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem und Top-Besetzung. Optisch kriegt man hier einiges auf die Leinwand gezaubert, der Film versetzt einen direkt in die entsprechende Epoche und den Aufwand der Inszenierung kann man nur erahnen. Die Geschichte ist spannend, die historischen Freiheiten größtenteils zu verkraften, weil Scott natürlich eine ideale, moralische Version dieser Epoche erzählen will und Jerusalem als ein mögliches Utopia inszeniert, dessen Scheitern größtenteils den blutrünstigen Templern zuzuschreiben ist. Finde ich okay, stört mich alles nicht, man sollte sich eh bewusst sein, dass das weniger ein Historienfilm, sondern mehr ein symbolisches Abenteuer ist, doch die Fehlinterpretation seiner Hauptfigur macht KINGDOM OF HEAVEN schon etwas zu schaffen und kann bei aller dramaturgischer Notwendigkeit nicht wirklich entschuldigt werden. Dann vielleicht doch lieber eine fiktive Figur wählen? Von den neuen Scott-Filmen trotzdem einer meiner Favoriten - solange man Abstand von der Kinofassung nimmt.
20 Minuten lang hackt ein eher ätzender Robert DeNiro auf der liebreizenden Liza Minnelli rum, bis er sie schlussendlich doch rumkriegt. Irgendwie. Sie spielt eine Sängerin, er einen Saxophonisten, als Duett verkaufen sie sich in den Nachtclubs, doch die Menge will vor allem Minelli sehen. DeNiros Ego verkraftet das nicht und das lässt er an seiner Partnerin aus. Aber gehen lassen, will er sie auch nicht. Nach einer Stunde Laufzeit ist man verheiratet. Es ist eine leidenschaftliche Beziehung voller großartiger Musik, aber auch eine Beziehung voller Missbrauch. Einige Szenen schmerzen schon sehr. Das der Film seine Geschichte szenenweise wie ein klassisches Musical oder fast schon "romantisch" inszeniert, tut noch mal extra weh - ich weiß da auch immer nicht, inwiefern Scorsese da Sympathien für seine Figuren hat, einfach nur zeigen will oder gar kritisch ist? Im letzten Drittel (der Film geht fast 3 Stunden in der richtigen Fassung) gibt es Szenen, da empfindet man ganz kurz Mitgefühl für DeNiros Figur. Und dann wieder nicht.
NEW YORK, NEW YORK ist ein guter Film, der eine unsympathische Geschichte erzählt - teils vor klassischen und schönen Bühnenbildern mit großartiger Jazzmusik und tollen Gesangseinlagen von Liza Minnelli. Die spielt hier eh richtig großartig. DeNiro auch, aber meine Güte, was für einen fiesen Waschlappen er da mimt.
THE MAYOR erzählt nicht unbedingt eine neue Geschichte, sondern singt das alte Lied von korrupten und machtgierigen Politikern. Die Wahl zum nächsten Bürgermeister in Seoul steht an und gleich 3 Kandidaten werfen mit ordentlich Schmutz um sich, um die Bevölkerung weniger von sich, sondern viel mehr von der Nicht-Wahl der Konkurrenz zu überzeugen. Im Zentrum der Geschichte steht eine junge Wahlhelferin, die sich Hauptdarsteller und Schauspielgigant Min-sik Choi unterwerfen muss. Er spielt den Kandidat, welcher nun zur dritten Wiederwahl antritt und als nächstes bereits die Präsidentschaft und das blaue Haus im Auge hat; Und sich davon natürlich ungern abbringen lässt. Korruption und Verrat in den eigenen Reihen, der infantile Medienrummel und sogar ein plötzliches Erdloch in der Stadt - THE MAYOR ist ein wenig HOUSE OF CARDS auf Städteebene, bietet tolle Bilder, großartige Darsteller und trotz eines altbackenden Themas und nicht vieler origineller Einfälle eine immer noch relativ spannende Geschichte. Hat mir gut gefallen.
In A VIOLENT PROSECUTOR kommen ein irrtümlich verurteilter Staatsanwalt und ein junger Betrüger im Knast zusammen und versuchen das Justizsystem mit ihren eigenen Waffen zu schlagen, um sich letzten Endes freisprechen zu lassen. Das Ganze ist mit den südkoreanischen Topstars Jung-min Hwang und Dong-won Gang besetzt und dementsprechend zumindest unterhaltsam gespielt. Konzept und Plot kennt man irgendwoher, es wirkt manchmal (nicht generell) wie eine leichtfüßige und kurzweilige Buddy-Film-Version von SHAWSHANK REDEMPTION & Co. Kann man schon gucken also, der Film ist lange nicht so doof wie das Poster vielleicht vermuten ließ und hat zwischendurch immer mal wieder ein paar Spannungsspitzen. Das Finale im Gerichtssaal ist mal wieder ziemlich bodenlos, also nicht gerade etwas, was sich in der Realität und in der Form vor Gericht abspielen könnte, aber wenn man sich daran nicht stört, kriegt man einen unterhaltsamen Knast- und Justizkrimi mit sympathischen Darstellern serviert.
Ein extrem durchwachsener Plot und kostengünstige Darsteller treffen auf eine zuckersüße, fleischfressende Dino-Mutation, welche mit ihren beneidenswert trashigen Auftritten fast den gesamten Film rettet. Die prähistorische Puppe (manchmal auch Handpuppe) wird dabei ziemlich gnadenlos inszeniert - da wird zwar äußert billig, aber dennoch ziemlich rabiat auf den menschlichen Opfern rumgehackt. Ein paar geschmacklosere Splattermomente (sind der absurden Geschichte zu verdanken) gibt es obendrein. Clint Howard spielt übrigens mit, doch was er in dem Durcheinander gemacht hat, habe ich gar nicht so richtig verstanden. Die Szene, in der Diane Ladd ihren geheimen Plan erklärt, ist aber schon ziemlich großartig. Am Ende erinnert man sich an eine Menge unfreiwillige Komik, den reizenden Dino und die Gewalt. Der Rest ist schwer auszumachen. Ein schlechter Film, in dem mindestens ein liebenswerter Film steckt.
FORGOTTEN verschachtelt seine unterschiedlichen Genre-Elemente in einer relativ originellen, jedoch auch ziemlich konstruierten Geschichte voller bizarrer Wendungen. Spätestens in der zweiten Hälfte ist die Geschichte nicht unbedingt glaubwürdig, kann jedoch mit soliden Darstellern und spannend inszenierten (Horror-)Momenten dagegen halten. Die Auflösung hat mich trotz aller Bodenlosigkeit mitgerissen, unter den sich da offenbarenden Umständen kauf ich dem Film auch die über-konstruierte Geschichte ab. Fazit also: Solider Thriller.
In DERAILED prallen ein paar kleinkriminelle Jugendliche ohne Obdach, ein rachsüchtiger Ex-Freund/Ex-Sträfling und ein moralisch stabiler Nachtclubbesitzer (Marke: Bud Spencer) aufeinander. Die Geschichte voller erhitzter Gemüter ist nach kurzweiligen 90 Minuten auch schon wieder vorbei, die Figuren werden zügig aber glaubwürdig etabliert und das spannungsreiche Szenario gibt konsequent Vollgas. Dank einem äußerst sympathischen Ma Dong-seok ist der kleine, aber fiese Thriller durchaus zu gebrauchen und erfüllt alle nötigen Ansprüche.
Die Zusammenfassung von moviepilot ist jedoch unbrauchbar: So schmierig ist die Bar jetzt nicht, Prostitution gibt es nur am Rande und Minderjährige gibt es natürlich noch viel weniger? Der Nachtclubbesitzer ist übrigens der Held des Films, also zumindest meiner.
Die Fortsetzung zu THE TWO WORLDS hat mich ziemlich kalt gelassen. Da kann selbst die Topbesetzung und der Dauerregen an Effekten nicht viel dran ändern. Während dem auch nicht gerade geilen Vorgänger immerhin noch eine halbwegs kurzweilige Einführung in die fantasievolle Welt des (koreanischen) Jenseits gelingt, schleppt sich die relativ überzogene Geschichte des zweiten Teils (eigentlich sind es hier sogar zwei parallel ablaufende Geschichten) eher mühsam voran. Die Hälfte des Films dreht sich um einen Hausgeist, welcher den Tod eines alten Mannes im Diesseits verhindert, damit dieser seinen Enkel noch bis zum Schulanfang begleiten kann. Geld ist auch ein Problem, der Hausgeist hat Investmentfonds gekauft (!?), doch die sind in den Keller gegangen - nebenbei wird dann kurz über Südkoreas Wirtschaft diskutiert und das Steve Jobs scheiße ist. Dann gibt es noch eine ganze Menge Rückblicke in das mittelalterliche Korea, um das hintergründige (aber uninteressante) Drama der Hauptfiguren zu entschlüsseln, während eher nebensächlich die Geschichte mit dem versehentlich erschossenen Bruders des Hauptcharakters aus dem Vorgänger zu Ende gespielt wird. Naja. Dazu sind die Höhepunkte der Geschichte allesamt ziemlich künstlich konstruiert und dramatisiert, spannend fand ich den Film wirklich null! Das Ganze basiert übrigens auf einem Manhwa (ein koreanischer Manga sozusagen) und fühlt sich wie die unnötig lang gezogene Weiterführung einer am Anfang vielleicht gar nicht so schlechten Idee an.
Die Katze ist super, aber kommt fast zu kurz. Der Rest der Besetzung - wenn man so was mag - immerhin in Ordnung. Method Man und Luis Guzmán als Sahnehäubchen dann. Ansonsten ist KEANU eine ziemlich durchschnittliche Komödie mit einer relativ belanglosen Geschichte, bei der wirklich kein Thema so richtig interessiert und kein Gag so wirklich weh tut (oder besonders witzig ist). Von einem Reinfall kann man natürlich nicht sprechen, dafür ist der Film handwerklich zu ordentlich gemacht (und die Katze zu süß), doch wenn es um Gleichgültigkeit geht, steht der Film jetzt ganz oben auf meiner Liste.
Zwei Killer mit unterschiedlichen Motivationen prallen in diesem fatalen Szenario der Gebrüder Mo aufeinander. Druckvolle Gewalteskalationen wechseln sich mit fiesen Magenschlägen ab. Das eher niedrige Budget merkt man dem Film nicht wirklich an, nur ein paar seltene (und nicht so gute) Effekte sowie karge Kulissen machen sich bemerkbar. Als Porträt zweier Grenzgänger ist der Film mitsamt seines Fatalismus nicht uninteressant und das Konzept von der Länder-übergreifenden Handlung ist zusätzlich spannend, mit dem ganzen Sadismus, der Grausamkeit und der betonten Schwermütigkeit muss man aber auch erst mal zurecht kommen.
Iko Uwais vs Joe Taslim vs Triaden vs Auftragskiller. Battle Royale. Viehisch brutal - muss hier echt betont werden. Die zwei Stunden sind zum größten Teil auch eine einzige Eskalation, teilweise wird von einer Actionszene nur mal weggeschnitten, weil parallel dazu eine andere läuft. Die Story ist minimal (aber maximal fies), der Handlungsverlauf inklusive Rückblicken nicht konsequent flüssig oder besonders spannend, doch wie da alte und bereits zerrissene Freundschaften im Plot aufeinanderprallen - das hat schon was. Einige Szenen wirken allerdings etwas pathetisch. Obwohl der Film fast ausschließlich aus Gekloppe besteht, schafft es Regisseur Timo Tjahjanto bis zum Finale immer wieder bemerkenswerte Höhepunkte herauszuarbeiten. Außerdem: ganz fesche Beleuchtung der Szenen teilweise!
Ein paar nette, visuelle Einfälle (teilweise aber auch nur wahllos geklaut) und (viel zu) dunkle Bilder machen leider noch keinen guten Horrorfilm aus. Es ist fast schon bemerkenswert, wie furchtbar langweilig und wirkungslos dieser Film geworden ist, wo er sich doch einer makellos schön-schaurigen (Internet-)Legende bedient; Der Mythos um den SLENDER MAN dürfte eigentlich für mehr als nur einen ordentlichen Film taugen. Doch hier stimmt echt nichts: einen Plot gibt es quasi nicht, die Charaktere sind sowohl furchtbar geschrieben als auch gespielt und die Gruselmomente bestehen aus sinnlos zusammengewürfelten Schockeffekten - von denen mindestens zwei die Grenze zur Lächerlichkeit passieren. Lieber noch mal A MARBLE HORNETS STORY gucken und das obwohl der auch schon eine ziemliche Enttäuschung war.
Greengrass Intention in allen Ehren, aber den Terroranschlag in ein (relativ schwaches) Manifest gegen Rechtsextremismus zu verwandeln und die Gerichtsverhandlung als Siegeszug der jugendlichen Opfer gegen Massenmörder Breivik zu inszenieren, funktioniert nur an der Oberfläche und teilweise auch einfach gar nicht. Lobenswert, dass sich der Regisseur mit der Action zurückhält und die Geschichte nicht allzu reißerisch gestaltet, gut auch die darstellerischen Leistungen, aber immer wenn der Film etwas Tiefsinniges sagen möchte, vergreift er sich etwas im Ton. Gerade auch das Finale, die Rede Viljars, womöglich der wichtigste Moment im Film, ist schwach und kraftlos, dem Wahnsinn Breiviks (dem hier eh viel zu viel Raum gegeben wird) hat unser junger Protagonist wenig entgegenzusetzen - oder zumindest zu wenig, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Breiviks Verteidiger, Lippestad, sagte selber nach dem Prozess, er fühle sich nicht so, als ob er irgendwas gewonnen hätte. Greengrass tut so, als ob etwas gewonnen wäre und verpasst damit sogar die Möglichkeit eines "Weckrufs" gegen rechte Lager. Eigentlich beschreibt Greengrass in einem Interview selbst ganz gut, was hier schiefgegangen ist:
“The ‘eureka’ moment was when I read Breivik’s court testimony. The hairs went up on the back of my neck. Those arguments - that globalisation is creating a world of enforced multiculturalism, that democracy is a sham and the elites are betraying us - that whole world view, which in 2012 was considered extreme, is mainstream now. We’re living in the shadow of Breivik.”
Über den ganzen Film (und damit auch über der gewollten Aussage) liegt dieser Schatten leider auch.
Südkorea entdeckt das Unterhaltungskino für sich. Nach so Knüllern wie CONFIDENTIAL ASSIGNMENT schlägt auch MIDNIGHT RUNNERS wieder in die Kategorie "leichter Action-Thriller mit guten Gags". Verstand hat der Film auch, insgeheim ein ziemlich fieses/ernstes Thema und vereinzelt sogar ruppige Haudrauf-Szenen. Die beiden Hauptcharaktere (exzellente Spitzbuben mit Herz!) studieren an der Polizeischule und sind kurz vor ihrem Abschluss, da werden sie plötzlich Zeuge einer nächtlichen Entführung. Da sie erst kurz vorher gelernt haben, wie wichtig der Faktor Zeit in solchen Fällen ist, versuchen sie mehr oder weniger direkt Hilfe bei ihren Vorgesetzten einzufordern, doch die Unterstützung scheitert an Hierarchie und Bürokratie. Enttäuscht von den eigenen Berufsgenossen, machen sich die Beiden in die Nacht auf, um die Ermittlungen auf eigene Faust zu führen. Ist spitze!
Ein japanisch geführtes Mädcheninternat im besetzten Korea. Straffe Ordnung und rote Pillen, die geschluckt werden müssen. Beginnt wie sehr langsamer, aber typischer Asien-Horror mit eher seltenen, jedoch effektiven Gruselmomenten. Hat 'ne gute Atmosphäre und teilweise echt edle Bilder, leitet nach 40 Minuten eine überraschende Kehrtwendung ein, die nach voller Stunde dann vollbracht ist: Vom Arthouse-Horror zum Kolonialherrschafts-Terror mit Trash-Plot. Ist nicht absolut elegant gemeistert, dieser Wechseltrick, aber immerhin halbwegs gelungen und beneidenswert in seiner Konsequenz sowie Ernsthaftigkeit. Was mir jedoch fehlte, war etwas mehr Biss, bzw. einen Tick mehr Eskalation. Da hätte man (besonders am Ende) ruhig noch mal härter auf das Gaspedal drücken können, um dem Befreiungsschlag gegen die Fremdbestimmung den nötigen Nachdruck zu verleihen. Leichter Spoiler: Nur eine Tür in die Fresse am Ende ist ein bisschen wenig. Hat aber was. Auch ein Pluspunkt: Im Film kommen kaum Typen vor!
Eine düstere Meditation über menschliche Abgründe? Wenn wir an den Abgrund des Seins getrieben werden, was bleibt dann übrig? Die Grenze zwischen Tier und Mensch verwischt und zurück bleiben Wahrheiten, keine Erklärungen. HOLD THE DARK ist ein ungewöhnlich stiller und ruhiger Film mit extremen Figuren, versteckten Wirklichkeiten und merkwürdigen Höhepunkten. Regisseur Jeremy Saulnier scheißt auf Tempo und Erzählfluss. Und auch auf einen moralischen Zeiger. Irgendwo zwischen inzestuösem Beziehungs-Horror und existenziellem Action-Trip verbirgt sich ein guter Film. Oder ein schlechter. Ist schwer zu sagen hier... aber leicht faszinierend und hypnotisierend in seiner schleichenden Bedrohlich- und Merkwürdigkeit.
Ist schon ein ganz schön-schauriger, altertümlicher Sektentrip mit fanatischen Figuren, die wütend von Gott und Reinigung schimpfen. Ist außerdem ordentlich gespielt und konstruiert eine spannende Ausgangssituation in gelungenem Setting. Visuell ist der Film relativ stark, Gareth Evans sorgt für ein paar abgefahrene Kamerasequenzen und kriegt sogar die CG halbwegs unter Kontrolle. Das Drehbuch übernimmt sich etwas, in der zweiten Hälfte driftet der Horrorfilm ordentlich Richtung Fantasy, die vielseitigen Schicksale der unterschiedlichen Figuren nehmen überhand und das Fass läuft über, einige der Konzepte und Ansätze werden null weiterentwickelt und sind nur Schaueffekt. Schmecken tut das Gebräu aber trotzdem noch. Gelungener Genrespaß.
Relativ ordentlicher Thriller mit einem Hang zur Cineastik. Die Hauptfigur (Soo Ae) moderiert eine mitternächtliche Radioshow, in der sie des Öfteren Filmzitate -und -songs zum Besten gibt. So wird beispielsweise ein Stücke aus TAXI DRIVER, "As Time Goes By" aus CASABLANCA oder sogar ein Thema aus Haneke's DIE KLAVIERSPIELERIN aufgelegt, bzw. benannt. Als der Startschuss zur ihrer letzten Radioshow fällt, bekommt unsere Protagonistin plötzlich einen obskuren Telefonanruf. Ein Unbekannter hält ihre Tochter als Geisel und stellt merkwürdige Forderungen.
Ist ziemlich spannend, hat in einer Nebenrolle Ma Dong-seok (super Type!) und bietet aufgrund des Konzepts einen sympathischen Soundtrack (und edle Bilder!). Könnte in den Hauptrollen etwas besser besetzt sein und in der zweiten Hälfte verliert das Drehbuch an Boden, bzw. Zugkraft - die Glaubwürdigkeit der Geschichte ist sicherlich grenzwertig. Für einen spannenden Krimi-Abend ist das aber Teil durchaus zu gebrauchen und die regelmäßigen Liebeserklärungen an gewisse Filmklassiker könnte den Film für so manch einen interessanter machen, als er ist. Im Herzen übrigens 'ne waschechte TAXI DRIVER Hommage, also der ganze Plot eigentlich.
Nichts Halbes & nichts Ganzes. In diesem wirklich durchwachsenen Animations-Abenteuer aus gleich vier verschiedenen Ländern (USA, Spanien, China und Südkorea) geht es um eine Kiste Kekse, die ihre Besitzer in Tiere verwandelt. Die Hauptfiguren (Ehepaar mit Kind) entdecken damit ihre Liebe zum Zirkus wieder und verteidigen diesen gegen einen ruhmsüchtigen Fiesling (welcher natürlich auch die Kekse haben will). Charaktere und Gags sind eher aufgesetzt und flach, die Familie im Zentrum der Geschichte noch das sympathischste Gefüge, der Rest ist vor allem ziemlich durchschnittlich animiert und mit einem faden Soundtrack versehen. Die Tiere sind ganz putzig, aber von denen kriegt man erstaunlich wenig zu sehen. Am Ende gibt es einen unerwarteten Twist - kommt fast aus dem Nichts, ist bemerkenswert.
Immerhin ein halbes Meisterwerk. Jeder ist hier gut drauf, es wird ständig getanzt oder zumindest gepumpt, es läuft geile Partymucke und nebenbei passiert noch mal dasselbe wie beim weißen Hai (4. Juli, Verantwortlicher ist fahrlässig und will die Fete nicht abblasen), nur mit Killer-Albino-Bullenhaien (?). Alle Charaktere reden außerdem in so einem herrlichen Little-Italy-Slang, was bei den Darstellern nicht wundert: Paul Sorvino, Nick Vallelogna sind mit an Bord und sogar Tony Sirico schaut vorbei. William Atherton übrigens ebenfalls und Joey Fatone (damals NSYNC, jetzt fett) hat einen kurzen Gastauftritt. Das Ganze ist übrigens eine Parodie der JERSEY SHOW. Dialoge alle ungefähr so:
"Guys, why is it covered in blood?"
"Ah, it's probably just spaghetti sauce... What? My father never went fishing without some spuntini."
"Hey, isn't that Vinny's stuff?"
"Which Vinny?"
"Vinny No-Neck?"
"No, bro. Vinny Bananas."
"Bananas is in Florida, bro."
"No, I mean Vinny Knuckles."
"Knuckles is dead."
"That must be Vinny Bumbaza's boat."
"Hey, stunads, it's Vinny Crabs."