FlintPaper - Kommentare

Alle Kommentare von FlintPaper

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    Michael Caine spielt einen Autor von Schundromanen. Das Geld stimmt und die Frauen fliegen auf ihn. Dann gerät er jedoch an einen obskuren (Schreib-)Auftrag, welcher ihn nach Malta und dort in Lebensgefahr bringt. Mickey Rooney und Lionel Stander sind ebenfalls mit von der Partie. Die ungewöhnliche Krimi-Komödie von Mike Hodges (GET CARTER) hat zwar keinen besonders aufregenden Plot (der ist sowieso mehr eine Persiflage), doch dafür einen extrem markanten Humor. Feuchte Sprüche waren jedenfalls selten so staubtrocken - Michael Caine sei Dank!

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      FlintPaper 13.11.2018, 00:51 Geändert 13.11.2018, 00:55
      über Raid

      Der super-ehrliche Steuerfahnder Amay (Ajay Devgn) kriegt einen anonymen Tipp: Auf dem dem Grundstück des einflussreichen und unantastbaren Rameshwar Singh (Saurabh Shukla) sollen sich Unmengen an Schwarzgeld befinden. Eine aufwändige Hausdurchsuchung beginnt, doch schon nach kurzer Zeit droht die Situation vor Ort zu eskalieren. RAID ist ein ziemlich spannender Thriller aus Indien, kurzweilig und temporeich inszeniert, abseits davon liegen die Stärken des Films weniger im Vordergründigen (tatsächlich schöpft der Film sein Potenzial als bloßer Thriller gar nicht völlig aus), sondern mehr in der Kernaussage und dem Idealismus seiner Hauptfigur: Korruption funktioniert nur, solange man in der Befehlskette nicht auf einen so konsequent ehrlichen und unbeugsamen Sturkopf wie diesen hier trifft. Schön wär's.

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        über Meg

        Uriger Megalodon trifft auf Jason Statham und chinesische High-Tech-Forscher. Ein Duell der zweiten Klasse. Der riesige Hai hat trotz Übergröße nur wenig Biss, die digitalen Effekte sind höchstens mittelmäßig und die Regie relativ einfallslos. Die Sequenzen am überfüllten Strand in China sind immerhin ganz witzig, doch davor geht nicht viel, von den Darstellern ist auch keiner sonderlich bemüht, zwischen dem "Pärchen" (Statham und Bingbing Li) im Film funkt es sowieso nicht. Ziemlich halbgar und eher unspaßig.

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          FAMILY OF COPS, Teil 2. Ein Priester wurde umgebracht. Charles Bronson ermittelt. Und trifft dabei auf die Russenmafia. Die nehmen daraufhin seine Familie aufs Korn. In der geht es eh wieder drunter und drüber, diesmal weil Töchterchen Angela Featherstone keinen Job findet und nach den Eskapaden im Vorgänger nicht ernst genommen wird. Ist im Prinzip ähnlich wie der Vorgänger, nur diesmal fehlt Daniel Baldwin. Dafür gibt es mehr Action. Bronson langt ganz schön zu für sein Alter. Eher unglaubwürdig, aber süß und immerhin geht mal was. Was jedoch mal bemerkt werden muss: die tolle Kim Weeks - spielt in allen drei Teilen mit (und nur in denen) und war Bronsons spätere Lebensgefährtin. Traumfrau. Hier knistert es auch in der Handlung zwischen den Beiden.

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            FlintPaper 12.11.2018, 04:06 Geändert 12.11.2018, 18:45

            Ein Tiefpunkt für Jackie Chan. Hier fungiert der ehemalige Martial-Arts-Star ausschließlich als nationalistisches Sprachrohr für China. Die Hauptrolle hat allerdings Winston Chao (als Sun Yat-sen), er guckt immer total behämmert, also wirklich! Vielleicht weil er weiß, wie einseitig und öde der Film ist? Im Prinzip ist 1911 langweilige Propaganda, man spart sich auch keine lächerlichen Szenen mit geilen, geldgierigen Ausländern (der deutsche Bankier!) - das kleine Mädchen im Park, was diese total dämliche Frage an Sun Yat-sen stellt, ist auch klasse! Ziemlich schlecht gespielt - zum Glück, denn sonst wäre der Film wirklich nur öde. Spannung gibt es nämlich keine. Action schon, zu Beginn ein bisschen Ballerei, dem armen Jackie wird da direkt ein Finger abgeschossen. Ansonsten Kriegsgetöse und NUR Gelaber. Macht keinen Spaß, erzählt auch nichts Interessantes, hat neben schlechten CG-Explosionen aber immerhin eine erwartungsgemäß stattliche Ausstattung. Jackie Chan 100. Film - zum Jubiläum der Xinhai-Revolution gedreht.

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              Die Ausstattung, die einleitende Plansequenz, die finale Schlacht und sogar die Darsteller sind allesamt großartig, deshalb ist es umso bedauerlicher, dass das relativ anspruchslose Drehbuch von OUTLAW KING mit diesen oberflächlichen, aber sehr geschätzten Qualitäten nicht mithalten kann. Die Figuren bleiben uninteressant, die potenziell geile Geschichte begnügt sich mit dem (authentischen) Darstellen des sich zuspitzenden Konflikts und einer nebensächlichen Liebesgeschichte. Zwischendurch geht deshalb oft die Puste aus und der Film erzählt szenenweise quasi gar nichts, abseits des mittelalterlichen Live-Action-Rollenspiels ist manchmal weder Inhalt noch Leidenschaft zu spüren. Gut angucken kann man den schon, nur das man so wenig Mitfiebern kann, ist zumindest eine kleine Enttäuschung.

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              • 6

                "Happiness is a warm clue."

                Ganz guter Nachschub für Fans der Kultfigur, diesmal in Farbe und im Prinzip der letzte brauchbare Charlie-Chan-Film (CURSE OF THE DRAGON QUEEN ist eine ziemlich schlechte Parodie). Ross Martin kommt gut as Honolulu-Cop, genauso ordentlich ist jedoch Lesie Nielsen als Gegenspieler. Die Geschichte, bzw. der Kriminalfall spielt sich größtenteils auf einem Schiff ab (für die Reihe nichts Ungewöhnliches) und ist ganz nett, nicht besonders spannend oder aufregend, aber schon mit ein paar interessanten Twist & Turns versehen. Die Kids haben mir in den alten Teilen aber besser gefallen: Soon-Tek Oh finde ich fehlbesetzt, Virginia Ann Lee kennt man wenigstens noch aus MASH.

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                • 5 .5
                  FlintPaper 11.11.2018, 03:56 Geändert 12.11.2018, 01:41
                  über Sultan

                  Ordentlicher Salman Khan-Blockbuster. Der Film ist ein bisschen die indische Version von ROCKY, also eine typische Underdog-Story mit viel emotionaler Action (und weniger beeindruckenden Kampf-/Sportszenen). Hat ganz nach der Tradition seiner Vorbilder auch mindestens zwei geile Trainings-Montagen zu bieten (Treppen laufen, Reifen schleppen, gegen Züge anrennen). Optisch und musikalisch geht auch was, wobei mir von den Songs eigentlich nur einer richtig gefallen hat. Das soapige Beziehungs-Thema im Soundtrack ist dagegen der Anti-gott. Ach ja, in den knapp 3 Stunden Laufzeit gibt es natürlich auch eine tränenreiche Liebesbeziehung. Der Plot ist relativ herzlich und mit vielen schönen Botschaften versehen, die Dialoge aber manchmal ziemlich unwitzig und wenig authentisch. Über Glaubwürdigkeit sollte hier im Anbetracht des Finales eh nicht diskutiert werden. Kann man aber gucken, alleine schon für die Szene, in der Salman Khan in Tränen ausbricht, weil er im Spiegel sieht, wie fett er ist. Womöglich eh DIE Szene im Film.

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                  • 6

                    Spätestens wenn die Vorlage aufhört und die amerikanische TV-Serie eigene Wege geht, ist das Ganze lange nicht mehr so witzig oder gar aufregend wie zu Beginn. Mit realer Politik hat das (hoffentlich) auch nicht viel zu tun. Immerhin bleiben Kevin Spacey und Robin Wright als überzogenes, bitterböses Elite-Pärchen ein Hingucker, jedenfalls bis zur letzten Staffel, welche trotz einiger netter Ansätze nicht mehr ganz zum Punkt findet. Das liegt wahrscheinlich nur vereinzelt am Wegfall von Kevin Spacey (aber auch, da der Konflikt der Hauptfiguren gerade auf seinen Höhepunkt zusteuerte und dieser nun ausblieb), in erster Linie machte sich die verschwurbelte Ziellosigkeit der Drehbücher schon ein paar Staffeln zuvor bemerkbar.

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                    • 7 .5

                      Denzel Washington ist die Strafe aller Sünder und die Rache der Gerechten, Teil 2. Ist natürlich schon eine harte Altherren-Fantasie, aber immerhin eine von Antoine Fuqua vortrefflich inszenierte. Auch wenn hier dasselbe Konzept wie im Vorgänger gefahren wird (und selbst da war der Plot schon kein Kind von Innovation), fand ich das diesmal wesentlich geiler. Die Action ist häufiger, der Film bietet eine Menge Spannungsmomente und vor allem einen der schönsten Höhepunkte der letzten Jahre: den Showdown auf der Insel im Sturm. Zauber!

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                      • 4

                        Behäbiger Beginn eines endgültigen Abschieds von Charles Bronson. Mit der ganzen Familie im Gepäck darf er nochmal als Rentner-Cop die Zähne zusammenbeißen, weil seine rebellische Tochter (Partylöwe!) eines Nachts mit dem falschen Mann schläft. Jener liegt am nächsten Morgen nämlich tot im Bett und der Verdächtige somit klar auf der Hand, bzw. betrunken mit daneben. Um seine Tochter rauszuhauen, setzt Übercop Bronson noch mal alles in Bewegung, was in dem Alter (über 70!) nicht mehr viel heißt; Weswegen Daniel Baldwin als Verstärkung anrückt - der TV-Film ist spätestens damit auch "top besetzt!". Natürlich geht hier sonst nichts und man muss ein Faible für Harmloses sowie Familiäres haben oder zumindest die Darsteller mögen, ansonsten kann man sich höchstens noch an einer unspektakulären Hauserstürmung (aka Actionszene) und dem zurückgebliebenen Klamottenstil ergötzen.

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                          FlintPaper 09.11.2018, 23:24 Geändert 09.11.2018, 23:42

                          Mittelmäßiger Krimi, in dem Charles Bronson als Reporter den Mord an einer ganzen Familie von Mormonen untersucht. Hinter der grausigen Tat und den offensichtlichen, religiösen Rangeleien in der Gemeinde steckt natürlich ein viel größeres Übel: gierige Politiker. Die Story ist generell nicht schlecht, die viel zu routinierte Umsetzung aber eher uninteressant - Spannung kommt so nur selten auf. Die wohl dosierte Action ist dagegen okay, der Auftakt schon fast ein Knüller, den Rest vergisst man leider größtenteils. Bronson ist hier noch kein kaltes Eisen, jedoch schon am Abkühlen.

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                          • 7 .5

                            Klasse Film! Irgendwo zwischen altmodischer Detektiv-Parodie (Hauptfigur Nick ist quasi eine Mischung aus Sherlock Holmes und Inspektor Gadget) und LITTLE SHOP OF HORRORS bietet diese tschechoslowakische Kleinod eine Vielzahl sympathischer Darsteller (u.A. Rudolf Hrusínský!) in einer überraschend abwechslungsreichen Geschichte voller origineller Einfälle - Stop-Motion-Effekte und tolle Tricksequenzen inklusive. Der schwarze Humor und die absonderlichen, manchmal fast surrealen Charaktere sorgen für ordentlich Kurzweil.

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                            • 5 .5
                              FlintPaper 09.11.2018, 01:12 Geändert 09.11.2018, 05:31

                              Die Action hat Regisseur Kim Jee-woon wie gewöhnlich unter Kontrolle und insgesamt liefert ILLANG ein paar sehenswerte Sequenzen diesbezüglich, doch inhaltlich wirkt der Film relativ oberflächlich, die Figurenzeichnung fad und herzlos. Von den Darstellern liefert auch keiner eine Glanzleistung ab und im zwar explosivem, jedoch inhaltlich schwachem Finale beraubt sich diese Neuauflage dann auch noch selbst jeglicher Relevanz. Fazit: Film ist okay, wenn man JIN-ROH nicht kennt. Film ist auch okay, wenn man JIN-ROH doch kennt, aber dann halt auch ziemlich überflüssig und erst mal enttäuschend.

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                              • über Seagal

                                Alle Seagal-Filme, die hier nicht eingetragen sind, aber auf moviepilot einen Eintrag haben, sind (dt.) DTV-Einzelverwertungen von Episoden aus der TV-Serie TRUE JUSTICE. So. Jetzt wisst ihr Bescheid!

                                • 7

                                  Während des Kalten Krieges kommt es zu einem technischen Fehler im Überwachungscomputer der Amerikaner, wodurch ein Atombomben-bestücktes Flugzeug Richtung Moskau aufbricht. Aufgrund unglücklicher Umstände und gewisser Sicherheitsvorkehrungen ist es unmöglich, die Piloten der Maschine zu erreichen und zur Umkehr zu ordern. Der US-Präsident (Henry Fonda), sein Stab und ein zufällig anwesender Professor (Walter Matthau) kalkulieren mögliche Ausgänge und Lösungsvorschläge des Szenarios, um den Beginn eines Atomkrieges zu verhindern.

                                  Trotz niedrigen Budgets von Sidney Lumet ansprechend umgesetzter Cold-War-Thriller (die Sets sind etwas spärlich, die Aufnahmen von Militärflugzeugen eher notdürftig zusammengeschustert) mit toller Besetzung. Steht (leider) im Schatten von DR. STRANGELOVE (gleiches Jahr) und ist - gerade auch was die Diskussionen über Ideologien angeht - stark vom historischen Kontext abhängig, besonders die verhärtete Meinungen der Figur von Walter Matthau sind schon ziemlich altbackend und verbissen. Der Charakter ist eh die Härte: das Schwärmen über Atomkrieg-Fatalismus und das Ende der Zivilisation macht eine Dame beim Kaffeekränzchen heiß, sie lässt sich daraufhin von Walter auf eine Spritztour mitnehmen, kriegt während der aber nur die Meinung geblasen und eine Ohrfeige verpasst. Als Film gut, als Beispiel für Denkmuster einer alten Ära aber noch besser.

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                                  • 6
                                    über Mile 22

                                    Puh! Mark Wahlbergs Sprüche hier. Und dann noch in Kombination mit John Malkovich in der Kommandozentrale. Da wird ja schön Dampf abgelassen! Peter Berg liefert mal wieder radikale Propaganda, aber immerhin geht der Film halbwegs ab. Die Kombination mit Iko Uwais bleibt zwar hinter den Erwartungen zurück, doch die Action ist immer noch ziemlich in Ordnung - vorausgesetzt man kann den schnellen Schnitten folgen. Das Finale ist ideologisch böse, aber immerhin eine Überraschung. Und ja, spannend ist der Film auch so halbwegs. Ist okay - schreit allerdings nach einer Fortsetzung.

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                                    • 4 .5

                                      FINAL MISSION (kriegt man auch unter dem Namen ATTRITION) ist mit Sicherheit der beste Stevie-Film der letzten 9 Jahre oder so, was aber natürlich nicht viel heißt. Regisseur-Neuling Mathieu Weschler kriegt jedoch ein paar bemerkenswerte Sequenzen hin; In einer Szene wird dem Zuschauer eine Leichenzerstückelung in zurückgespulter Zeitlupe zugemutet, die Szene beginnt mit dem Ausstreuen der übrig gebliebenen Asche und endet mit dem K.O. bringenden Faustschlag ins Gesicht. Ziemlich arty für so einen B-Movie. Wenn geballert wird, ist das Teil auch nicht gerade zimperlich, selbst während der Faustkämpfe gibt es (teils comichafte) Bluteffekte. Bemerkenswert auch die Nebendarsteller: Louis Fan kommt schon gut und dieses Tier von Russe namens Sergey Badyuk würde ich auch gerne öfter in diesem Genre sehen. Eine richtige Überraschung aber: Fan Mei-sheng spielt Louis Fans und Stevens Meister! Der spielte damals den Bösewicht in RIKI-OH und ist eh eine relative Legende, war jedoch seit 1994 Leinwand-abstinent und nur noch Produzent!

                                      Natürlich muss man auch eine Menge Gelaber ertragen und eine teils bekloppte Story, mit halbnackten Thaigirls, welche Stevie im Traum erscheinen und Prophezeiungen flüstern. Es gibt auch einen plötzlichen Twist, bei dem sich dann herausstellt, das Irgendwer der Vater von Irgendwem Anderes ist, was aber null interessiert und eine Szene später auch keine Rolle mehr spielt. Außerdem: Stevie ist hier (mal wieder) voll der Heiland, alle kommen zu ihm, um seine chinesische (Fake-)Medizin zu schnuppern - das übrigens, nachdem er seinen Job als Soldat an den Nagel gehangen hat, weil beim letzten Einsatz eine nackte Frau zu viel umkam. Natürlich ruft er im Finale dann doch wieder sein altes Team (der Russe!) zusammen, um eine irgendwie magische Frau (!?) zu retten, die irgendein sadistischer Bösewicht (er ist verflucht und kann nicht aus seinem Haus raus?) gefangen hält. Oder... so... jedenfalls. Geile Sprüche aber auch von Stevie, z.B. zu seinem weiblichen Mitglied im Team, die das feindliche Lager infiltrieren soll "I want you to go in there dressed as a customer, eeeh - you can dress up really sexy - it's up to you!". Spielt in seiner eigenen Welt.

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                                      • 7

                                        IKARIE XB 1 ist ein tschechischer Sci-Fi-Film von Jindrich Polák und basiert auf einer Vorlage von Stanislaw Lem. Das titelgebende Raumschiff ist auf dem Weg nach Alpha Centauri, um dort nach neuen, bewohnbaren Planeten und womöglich fremden Leben zu suchen. Die abenteuerliche und langwierige Reise stellt die Crew immer wieder auf harte Proben (ein radioaktiver Stern, ein altes Raumschiffswrack voller Nuklearbomben aus dem 20. Jahrhundert usw.) und sorgt für Abwechslung beim Zuschauer. Zwischen den Höhepunkten wird über Zivilisation, Liebe und Menschlichkeit philosophiert. Die Darsteller sind ordentlich, besonders hervorzuheben sind jedoch vor allem die ästhetischen s/w-Bilder und die großartig designten Kulissen und altmodischen Effekte. Unter den Besatzungsmitgliedern kann man außerdem die tolle Olga Schoberová entdecken.

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                                        • 7

                                          BLUE RUIN hat kaum Plot und das Wenige wird komplett ausformuliert: es ist wohl mehr der Epilog einer Gewaltspirale, die Erfüllung eines unfreiwilligen Zwangs (hier Rache), weniger auf das Drumherum und irgendwelche Nebenfiguren aus, sondern ausschließlich auf das Innenleben seiner Hauptfigur fixiert. Macon Blair spielt einen gebrochenen, sanftmütig wirkenden Mann, welcher in seiner eigenen, traumatischen Vergangenheit gefangen, dadurch letztlich unmündig ist - fast schon ferngesteuert durch Trauer und Wut, unterwegs auf einer mörderischen Einbahnstraße. Selbstjustiz wird hier nicht gefeiert, sie passiert einfach, weil sie - zumindest in den Köpfen der Figuren - passieren muss. Ein tragischer Film ohne Ausweg.

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                                          • 8 .5

                                            Eine Reihe von fragwürdigen Morden beschäftigt Ermittler Takabe (Koji Yakusho) und lässt den stoischen Mann schlaflos zurück: den Opfern wurde von jeweils unterschiedlichen Tätern immer dasselbe Zeichen eingeritzt. Für seine psychisch kranke Frau räumt Takabe daraufhin immer weniger Zeit ein und trotzdem tritt der Fall auf der Stelle: als endlich ein Verdächtiger, welcher womöglich mit allen Vorfällen in Verbindung steht, dingfest gemacht wird, beginnt für Protagonist und Zuschauer ein Abstieg in menschliche Abgründe.

                                            Kiyoshi Kurosawa hat mit CURE einen kleinen Meilenstein geschaffen und sich mit dem Film außerdem auf internationale Bühnen katapultiert. Waren seine Werke zuvor noch relativ unbekannt, traf diese Mischung aus Serienkiller-Thriller und obskuren Horrorfilm im Jahre 1997 den Nerv der Zeit - das Genre war mit so Filmen wie COPYCAT, JENNIFER 8 und vor allem SEVEN und SILENCE OF THE LAMBS momentan extrem populär und das Publikum bereit für mehr. Während die meisten dieser Filme sich darauf konzentrieren, das Böse in Form eines eindeutigen Antagonisten zu personifizieren, geht Kiyoshi Kurosawa einen ganzen Schritt weiter. Trotz aller Übernatürlichkeit ist CURE nämlich weniger ein klassischer Horrorfilm, in dem das Böse benannt, gejagt und besiegt werden kann, sondern viel mehr ein ziemlich realer Trip in menschliche Abgründe und finstere Wirklichkeiten. Wenn alle Menschen ständig das Potenzial haben zum Mörder zu werden, wie soll man sich dann noch sicher fühlen? Weniger vor Anderen, als viel mehr vor sich selber? Der Schrecken, der den eigentlich äußerst ruhigen Bilder von CURE innewohnt, ist unermesslich - die Bedrohung stets spürbar. Das Dunkle wartet in der Ecke eines Zimmers und es ist auch noch da, wenn der Film zu ende und der Fernseher aus ist.

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                                            • 1 .5
                                              über Bear

                                              BEAR ist gedreht und geschrieben von Roel Reiné. Den Namen muss man sich echt mal merken, damit man zukünftig so Filme wie WOLF TOWN, 12 ROUNDS 2: RELOADED oder auch DEADWATER reflexartig ignorieren kann. Die sind nämlich allesamt ziemlich schlecht. Im vorliegenden Film muss man sich mit miserabel gespielten (und extrem unsympathischen) Hauptfiguren abgeben, welche aufgrund eines beschissenen Drehbuchs irgendwo im Nirgendwo eine Autopanne haben und einen Bären umbringen (!). Als Strafe kommt ein viel größerer Bär, der anfängt die Insassen des Autos zu verspeisen. Richtig so! Leider ist der (manchmal sogar echte) Bär weniger Katalysator für spannenden Tierhorror, sondern eher Auslöser für intime Diskurse über die (uninteressanten) Beziehungen der Protagonisten. Außerdem muss man so Sprüche ertragen wie "I am getting a bad vibe... like somebody is watching aus" (Bär springt aus dem Gebüsch!). Der Film überschreitet mehr als einmal die Grenze zur Lächerlichkeit und kann als Trash goutiert, bzw. szenenweise sogar Spaß machen, dieses spärliche Vergnügen wird jedoch stark von den billigen, verwackelten sowie unscharfen und viel zu dunklen Kamerabildern getrübt. Echt nicht gut!

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                                              • 6
                                                über Grizzly

                                                GRIZZLY ist eine der besseren JAWS-Kopien und tauscht den weißen Hai mit einem riesigen Bären und den Strand mit einem Nationalpark. Die Figuren und ihre Konstellation sind altbekannt: Christopher George spielt den eifrigen Ranger, Richard Jaeckel den toughen Naturburschen und ein gieriger Joe Dorsey will den Park nicht schließen, weil die Touristen Kohle bringen. Abgesehen von solchen, relativ markigen Typen sind die restlichen Figuren wirklich nur nebensächlich und auch nicht so geil gespielt. Joan McCall, die einzige Frau mit mehr als einer Textzeile im Film, wird vom eher primitiven Drehbuch sträflich missachtet. Außerdem: was sollte diese Laberstunde am Lagerfeuer? Der Bär ist aber eine ziemliche Naturgewalt und stapft mächtig durchs nur mittelmäßig spannend inszenierte Unterholz der Wald- und Gebirgslandschaften. Regelmäßig laufen dem Ungetüm bemitleidenswerte Opfer vor die Kuschel-Krallen und dann dreht der Film kurz am Rad und wird ordentlich brutal. Da wird ja alles zerstückelt, sogar ein Pferd. Wenn man einen ordentlichen Tierhorror-Film mit einem Bären sehen will, gibt es (leider) auch nicht viel Besseres. THE EDGE und REVENANT zählen nur halb.

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                                                  FlintPaper 06.11.2018, 20:38 Geändert 06.11.2018, 21:26

                                                  "It's not soccer! It's football!"

                                                  FINAL SCORE ist DIE HARD im Stadion. Ex-Soldat Dave Bautista schaut kurz bei seiner Nichte in England vorbei und lädt sie zum Fußballspiel ein. Überschattet wird der Spaß von persönlicher Trauer: Die Nichte hat ihren Vater verloren, Bautista seinen Bruder (plus ganzes Team) im Einsatz. Noch frustrierender: Russische Terroristen unter der Führung von Ray Stevenson übernehmen das Stadion und wollen es in die Luft sprengen, solange sich ihr ehemaliger Anführer (Pierce Brosnan), welcher nach einem vorgetäuschtem Tod inkognito ebenfalls das Spiel besucht, nicht zu erkennen gibt und die Revolution in der Heimat neu entfacht.

                                                  Solide B-Action mit relativ teuer wirkenden Bildern (das Thema "Action im Stadion" ist ansprechend umgesetzt - da gibt es sogar eine Motorradverfolgungsjagd auf den Tribünendächern, während im Hintergrund das Fußballspiel weiterläuft) und einem sympathischen Kuschelbär als Hauptdarsteller. Pierce Brosnan kommt erst die letzten 20 Minuten so richtig zum Einsatz und guckt eigentlich nur zerknittert, Ray Stevenson ist aber ein solider Fiesling. Als Sidekick gibt es Amit Shah, sozusagen der Quoten-Inder und comic relief, er spielt eine Figur namens Faisal Khan und bringt so Sprüche wie "If anyone CAN, Faisal KHAN!". Wenn es knallt, knallt es laut und blutig wird es auch. Dem Finale fehlt trotz Explosion der richtige Kick. Der Rest ist Mittel zum Zweck. Wenn man Bock auf so was hat, macht man nicht unbedingt viel falsch, bis auf die kurzen, visuellen Höhepunkte und die sympathischen Darsteller wird aber nicht viel in Erinnerung bleiben.

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                                                    Scheiße, ist der billo. Ist übrigens auch wieder dieselbe Story wie bei JAWS, also zu großen Teilen - wie oft will man das noch recyclen? Hauptdarsteller Dean Cochran außerdem ein NO-GO! Der versemmelt jede Szene. Die Darsteller sind generell ziemlich grottig, keiner bemüht sich hier? In den Actionszenen gibt es ständig irgendwelche unpassenden und schlecht reingeschnittenen Filmschnipsel aus irgendeiner Doku. Dementsprechend sehen die Haie dann kurz beeindruckend aus, weil halt echt, aber es passt halt null zu den restlichen Szenen. Wenn man die Schauspieler zu sehen kriegt, gibt es höchstens mal ne Plastik-Flosse und dann wieder einen Schnitt zu der Hai-Doku. Eine witzige (und somit fast sehenswerte) Szene gibt es dennoch: In einer Traumsequenz wird die Ehefrau des Hauptcharakters während eines Sturms von einem Hai gefressen. Da spritzt plötzlich Blut durch die Gegend und sie haben sogar ein riesiges Plastikmaul, welches durch die Schiffswände berstet?! Keine Ahnung, warum sie das nicht so durchgezogen haben - war wenigstens schön drüber. Rest ist öde. Mit viel Motivation (oder Bier oder anderen Drogen?) kann man vielleicht drüber grinsen, ansonsten waschechter Hai-Müll.

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