FlintPaper - Kommentare
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Alle Kommentare von FlintPaper
"Being good at fighting and killing people is nothing to brag about."
Ein blinder Masseur und ein todkranker Samurai geraten in den Kampf zwei rivalisierender Yakuza-Banden und dadurch schlussendlich aneinander. Natürlich wollen sie das eigentlich nicht, sie würden viel lieber zusammen sitzen und fischen. Beides sind wesentlich klügere sowie sanftmütigere Menschen, als die mächtigen Männer dessen Willen und Einfluss sie ausgeliefert sind. Frauen gibt es in der Geschichte auch. Eine wird umgebracht und die andere zurückgelassen, Letztere darf aber so Sachen sagen wie "I'll endure hardship for you as long as I live." "You're the man I love.". Natürlich tut sie das nicht. Sie will sich auch nur aus den Klauen der fiesen Unterwelt befreien, durch die Protagonist Zatoichi wortwörtlich im Dunkeln stapft. Am Ende wird die volle Tragweite der Ausweglosigkeit erst so richtig bewusst, das Finale ist Terror und Massenmord. "Fool! Your men are lying dead in the boats. They died for no reason.".
Trockenes Samurai-Drama in edlen s/w-Bildern, dessen tolle Inszenierung noch von Shintarô Katsus Präsenz gekrönt wird. Nicht nur physisch macht sich der Darsteller bemerkbar, sondern auch sein Ausdruck, von zurückhaltend und höflich, über einfühlsam/sensibel bis hin zu herausfordernd dreist und absolut kaltschnäuzig (der letzte Kill ist der Brüller, passiert quasi nebenbei und Kommentar dazu: "Probably just some worthless nobody."), ist bemerkenswert.
Was für ein Spaß. Tunichtgut gerät an einen geheimen Kung-Fu-Meister, der im Geheimen noch eine andere geheime Identität hat, hinter der im weiteren Verlauf des Films ein paar Fieslinge her sind. Zuvor findet sich die beiden Protagonisten aber erst mal zum altbekannten Meister/Schüler-Duo zusammen. Der Film ist großartig besetzt, die zwei Hauptfiguren und ihre Scharmützel sind extrem sympathisch und die Geschichte steckt voller herrlicher Ideen. Das Ganze ist größtenteils eine Komödie mit viel Unfug im Kopf, aber nicht kopflos! Die Action ist wunderbar choreographiert und nimmt sich zu keinem Zeitpunkt ernst, ein zauberhaftes Ballett des akrobatischen Blödsinns sozusagen. Kulissen teilweise echt top. Das Finale ist eine 'Lone Wolf and Cub' Hommage. Sehenswert.
Die übliche "Who killed my wife?"-Tour, aber in der nahen Zukunft mit Cyberpunk-Nuancen und Bodymodding vom Feinsten. Ziemlich knorke und auch gar nicht so doof. Der dröhnende Soundtrack des Films klingt wie die Resterampe von EX MACHINA, also immer noch dufte und gut aussehen tut das Teil auch noch. Der Plot und seine Twists & Turns sind womöglich etwas durchschaubar, doch dafür geben sich die gut gesetzten Darsteller ordentlich Mühe. Die sorgfältig platzierte Action überzeugt mit zackigen Kamerafahrten und ein paar kreativen, gemein-brutalen Einfällen. Köpfe platzen auch!
Typische Szene: Als der ehrwürdige Meister einer geheimen Kampfschule gerade sein tägliches Schwitzbad nimmt, kommt ihm plötzlich der Gedanke, seinen Job an den Nagel zu hängen. Die Schule hat eh schon einen schlechten Namen, weil die letzten fünf Absolventen anscheinend nur Blödsinn mit ihren Handkanten-Superkräften anstellen. Deswegen wird der letzte Schüler auch damit beauftragt, die fünf vermeintlichen Fieslinge ausfindig zu machen, zu beobachten und notfalls zu richten. Um einen Schatz geht es auch noch.
'Five Deadly Poisons' liegt tatsächlich etwas daran, eine spannende Geschichte zu erzählen, was aber nur bedingt gelingt. Das Versteckspiel mit den verschiedenen Identitäten der Schurken und die schusselige Detektivarbeit des Protagonisten sind zwar ganz nett, doch so richtig Fahrt nimmt der Plot erst in der zweiten Hälfte auf; Und die Kämpfe sind - wenn man mal von den absurden und ganz nett umgesetzten Spezialfähigkeiten der Bad Guys absieht - "nur" guter Durchschnitt mit kurzen Gewaltspitzen. Kulissen und Kostüme sind jedoch hübsch und die Besetzung ist durch die Bank weg ordentlich.
Am Ende ist es ein überlanger und auch eher oberflächlicher Film, aber der wendungsreiche Plot kennt keinen Leerlauf, die Entwicklungen der Figuren finden zu ihrem fatalem Ausgang und ständig gibt es Action. Der Film ist auch gar nicht so schlecht besetzt und gespielt. Ziemlich okay insgesamt, für weit über zwei Stunden erschreckend kurzweilig halt, nur ohne Zauber. Man muss sich natürlich trotzdem mal fragen, warum die aktuellen Jugendfilm-/Buchreihen im Finale immer mit viel Krieg und Tod enden ('Hunger Games', 'Maze Runner', die 'Divergent' & Co. Filme, 'Ender's Game)? Wo sind Harry Potter und meine sonnige Vampire hin geflüchtet?
An der Oberfläche ist 'Sleep Dealer' ein Film über Armut in der schönen, neuen Cyberpunk-Welt. Die billigen Arbeiten werden von ferngesteuerten Robotern verrichtet, welche von noch billigeren Arbeitskräften in Überstunden bedient werden. Unter der Oberfläche verbirgt sich die Geschichte von einem Mann, der nach dem Tod seines Vaters in genau dieser Arbeitswelt eine gewisse Entfremdung und Neufindung durchlebt. Nebenbei ist das noch eine Liebesgeschichte von zwei verirrten Seelen, die in der anonymen und unnatürlichen Welt eher zufällig zueinander finden. Der Film leidet an seinem niedrigen Budget und den kostengünstigen Effekten. Die unspektakuläre Geschichte funktioniert zudem nicht immer - das Finale und der Teil mit der Drone und dem Piloten wirkt ziemlich weit hergeholt. Allerdings hat 'Sleep Dealer' dafür diese ganz brauchbare, meditative Atmosphäre und ein paar kreative Einfälle zu bieten.
Hat keiner gebraucht, ist aber - je nachdem was man für Vorlieben hat - teilweise sogar besser als der Vorgänger: Action gibt es öfter und spektakulärer ist sie dann auch noch! Das liegt vielleicht daran, das Jackie Chan diesmal Heimvorteil hat - der Film spielt größtenteils in Hong Kong. Die Gags sind dementsprechend auch aushaltbar, immerhin ist Chris Tucker oft der rassistische Blödel und die Lacher gehen regelmäßig auf seine Kosten. Die Story ist aber noch belangloser als aus Teil 1.
Jackie Chan kommt endlich in Hollywood an, aber leider nicht mehr in Bestform. Und dann steckt man ihn auch noch mit Chris Tucker unter der Aufsicht von Brett Ratner zusammen. Der Film könnte allerdings schlimmer sein. Die Action ist solider Durchschnitt, der Rest ist eine mittelprächtige Buddy-Cop-Komödie mit eher harmlosen Multikulti-Kalauern (Haha! Rassismus!) und 08/15-Plot. Sympathien für Jackie und der schon ganz geile Soundtrack von Lalo Schifrin retten den Film.
Wenn man etwas richtig Positives über den Teil sagen will, muss man sich schon an ein paar wenigen Details festklammern. Wie z.B. das Jackie im finalen Fight ein japanisches Schwert benutzt und sein Gegner, Hiroyuki Sanada, ein chinesisches. Das ist irgendwie ganz süß. Die Action ist dagegen ziemlich durchwachsen. Noch schlimmer ist jedoch der Plot. Ein spannungsarmes Durcheinander voller richtig dummer Ideen. Keine Ahnung, wer das Skript abgesegnet hat? Jackie hatte auch sichtlich keinen Bock mehr, deswegen ist Christ Tucker jetzt erste Geige. Nervt total. Die Witze sind übrigens in der untersten Schublade angekommen. Die Sex- und Rassismusgags sind jetzt nicht mehr harmlos und eher dämlich, sondern irgendwie schon ziemlich gehässig. Roman Polanski (zum Knuddeln!) und sein schlechter Scherz von Gastauftritt sind eigentlich noch das Beste am Film. Und der andere Typ, der da mitspielt, ist höchstens Max von Sydow's Schatten, so schwach agiert der da - eher traurig.
Mit welcher Liebe und Sorgfalt die Verschwörungstheorien in LUNOPOLIS zu einem prallen Überraschungspaket zusammengeschnürt werden, ist schon sehr sympathisch. Die Darsteller und Macher geben sich jedenfalls alle Mühe und inszenieren trotz des begrenzten Budgets eine relativ (!) authentisch wirkende Mockumentary im Found-Footage-Stil über eine mögliche Mondverschwörung; Nicht etwa eine falsche Mondlandung, sondern die Möglichkeit, dass dort oben eine höher-entwickelte Zivilisation lebt, die uns schon seit Ewigkeiten beobachtet. Wunderbar verschwurbelt und immerhin halbwegs spannend (der Telefonanruf zu Beginn ist schön gruselig), ist 'Lunopolis' einer der originelleren Beiträge aus der Found-Footage-Schublade.
Leicht ironische Meta-Liebeserklärungen an das Nicht-Genre der Wackelkamera-Filme. In 'The Monster Project' finden gleich mehrere übernatürliche Phänomene unter dem Vorwand einer youtube-Monstershow zusammen und eskalieren im effektreichen Finale gemeinsam. Der Film nimmt sich weniger ernst und die Inszenierung ist fast okay, ein paar Szenen und Sprüche schon ganz witzig ("I want your soul!" "You can't have it!"), aber so richtig geil wird es natürlich nie und teilweise muss man ziemlich viel doofes Gelaber ertragen. Kann man sich angucken, wenn man 'Found Footage 3D' mochte. Eigentlicher Höhepunkt: Yvonne Zima.
Ist nett. Fussball in der Steinzeit - haha! So Gags wie "Bronze?" "Yes, where have you been, in the stone age?". Keine Brüller halt, alles ist total harmlos geraten. Die Geschichte ist aber solide, die Figuren okay und die Trickanimationen detailverliebt sowie sehenswert - so wie immer bei Aardman. Das Finale hat mir auch gut gefallen und das obwohl ich mit Fussball gar nichts am Hut habe.
Bis zum Showdown mit Donnie Yen geht hier leider nicht so viel (und der rettet wenig). Action und Stunts wirken verhältnismäßig steif und gediegen, etwas wirklich Spektakuläres ist nicht dabei und das ganze England-Setting funktioniert mehr schlecht als recht (dürfte allerdings ein paar Fans finden). Selbst die nett gemeinten Anspielungen auf berühmte Persönlichkeiten und Klassiker (Charlie Chaplin, Jack the Ripper oder die "Singin in the Rain"-Kampfszene) sind eher erzwungene Nummern in einer ziemlich faden Geschichte. Aidan Gillen spielt den Bösewicht, um den zu erkennen habe ich aber 10 Minuten gebraucht - dachte erst, das wäre eine billige Version von Alan Cumming. Owen Wilson macht in dem Film übrigens rein gar nichts, außer die Schwester von Jackie (Fann Wong) anzugraben.
Typischer Found-Footage-Billigscheiß aus Australien mit miesen Dartellern, miesen Effekten und einer bodenlos langweiligen Geschichte. Zwischendurch wird das Debakel durch noch viel schlimmere Rückblicke unterbrochen. Nicht nur vom Konzept her doof. In die Tonne damit.
Ganz schön fies und mit gemeiner Sogkraft versehen, begleitet der Zuschauer in 'Utøya 22. Juli' eine fiktive Protagonistin durch ein reales Trauma in Echtzeit. Warum dieser Film eine Daseinsberechtigung hat? Weil er vor allem die Sinnlosigkeit der grausigen Tat vermittelt und sich - zu recht - einen Scheiß für den Attentäter interessiert. Die bedrückende Wahllosigkeit der viel zu frühen Tode dominiert den Film völlig. Natürlich ist das kontrovers, aber respektlos geht anders.
Kann man wahrscheinlich kaum jemanden zutrauen. Das Positive aber vorweg: Manchmal ist das eine ganz lieb gemeinte Indiana Jones Hommage. Jackie sagt selber in einer Szene "I love Indiana Jones" und das merkt man schon ein bisschen. Ist ganz niedlich. Jackie hat auch sichtlich Spaß an der finalen Bollywood-Tanznummer. Und apropos, Disha Patani ist super heiß. In der zweiten Hälfte gibt es zu dem eine ziemlich teure Verfolgungsjagd durch Dubai, allerdings mit viel CG. Ist zusammen mit dem finalen Set aber trotzdem der Höhepunkt des Films. Über mindestens eine Szene musste ich lachen und zwar den Slapstick mit der Schlange in der Höhle. Immerhin. Schlimm aber: ständig wird gegen CG-Tiere gekämpft (Wölfe, Hyänen), aber bei dem grausigen Kamelrennen sind es dann wieder echte Tiere. Abgesehen davon, die CG ist generell schlimm. Tiefpunkt: die Eishöhle. Das Yoga-Gelaber nervt auch. Tiefpunkt da: auch die Eishöhle! Noch schlimmer: der Kulturpatriotismus und der Yeah-China-Hightechkrams. Gewisse Sympathien hab ich für diesen Altherren-Quatsch trotzdem übrig.
Großartig besetzter und bebilderter Historienkracher: Im Jahre 1936 fallen die Manchu zum zweiten Mal in Korea ein, König Injo und sein Gefolge ziehen sich in eine Festung zurück und diskutieren die Ausweglosigkeit der Situation. Kapitulation oder blutiger Kampf? Was ist ein Leben in Gefangenschaft wert? Und wie viele Menschen müssen erst sterben, damit man einsieht, dass ein Leben immer MEHR wert ist als KEIN Leben? Diese zentralen Themen nimmt sich der Film sehr zu Herzen, die Dialoge sind diesbezüglich auch treffend formuliert, nicht zuletzt dank der tollen Darsteller fiebert man des Öfteren mit und ist zwischen den Perspektiven hin- und hergerissen. Ein paar eindrucksvoll gefilmte Schlachten gibt es auch zu sehen. In der Qualität kriegt man so was heutzutage viel zu selten zu sehen.
Markiges Männerkino mit Jason Momoa als bärtige Holzfällertype, der sich zusammen mit seinem an Demenz leidenden Vater (Stephen Lang) gegen ein paar ebenso bärtige Drogendealer verteidigen muss. Die bodenständige Action ist ohne viel Heckmeck inszeniert und kommt relativ gut, im Prinzip ist das astreine B-Action mit ein paar originellen, kleinen Einfällen zwischendurch. Die hübschen Winterbilder und das stetige Stapfen durch den Schnee sorgen für zusätzliche Bonuspunkte.
Blutiger Bordellausbruch mit Familie im Anhang zu Weihnachten - spielt im Prinzip nur in einem Appartement. Ist diesbezüglich schon sehr originell sowie konzentriert inszeniert und Salma Hayek ist super. Wer auf gut gemachte B-Action mit einer Dauerschleife an überdrehten Momenten voller Gewalt steht, ist hier goldrichtig. Nullplot und Gehaltlosigkeit des Films ist weniger ein Problem, aber eine gewisse Spannungsarmut macht sich schon bemerkbar.
Sully, die Seemöwe als Steven Seagull ist der geheime Hauptdarsteller dieses famosen Films.
"All we wanted was to find a seagull that was already injured on the right wing, so it couldn’t really fly away. We found many that had been in captivity that had been taken care of for years, and we found one specifically, this seagull named Sully, that was a genius seagull. I didn’t know it at the time that I was working with him, but he was kind of like the Marlon Brando of seagulls. He made very strong choices throughout the movie. He knew exactly when to react and when to look at the camera, instinctively. If we cut and had to reset, the seagull would reset by himself. He would go to first position. If the seagull saw Blake go back to her first position, the seagull would, too." - Jaume Collet-Serra
Postpubertärer Wochenendtrip nach Crystal Lake, allerdings ohne Jason, dafür mit perversen Hillbillies (die bei der Selbstvorstellung so Sprüche bringen wie "My name's Red. I'm an alcoholic.") und einem Hai-verseuchten See. Die Figuren sind härtester Trash, zum Glück ist das alles nicht gerade bierernst und mindestens unfreiwillig komisch. Die eher banalen 3D-Effekte und die CG-animierten Haie sind aber schon ziemlich unterirdisch. Am Besten kommt noch die Bootexplosion. Die Story funktioniert, ist aber ziemlicher Murks. In der richtigen Stimmung schön blöd, also witzig, aber vor allem halt auch blöd
Größtenteils sentimentales Beziehungsdrama, Halle Berry und Olivier Martinez als traumatisiertes, Hai-liebendes Ex-Pärchen. Nach Jahren wieder ein Bootsausflug zusammen. Für zwei reiche Kunden: einen Arschloch von Vater und seinen ungeliebten Sohn (das zweite Beziehungsdrama an Bord). Weil man Geld braucht. Die Gefühle schaukeln hoch, das Boot hin- und her, der Zuschauer wird quasi sanft in den Schlaf gewogen. Die Szenen mit den Haien sind zwar relativ spektakulär, kommen jedoch zu kurz. Und sind auch nicht so eindrucksvoll gefilmt, wie man sich das gewünscht hat. Größtenteils scheitert der Film aber vor allem daran, dass die gar nicht so gut gespielten Figuren auch allesamt kaum sympathisch sind. So bleibt das Drama sowieso auf der Strecke.
Nach 'Rush Hour' ist 'Shanghai Noon' (warum eigentlich diese unsinnige Umbenennung in Deutschland zu "Shang-High Noon"?) der zweite große, ausländische Mainstream-Erfolg von Jackie Chan. Zusammen mit Owen Wilson wird einer entführten Prinzessin aus China (Lucy Liu) hinterher gejagt und zwar bis in den Wilden Westen. Auch hier gilt: Popularität ungleich Qualität - Jackie liefert hier sicherlich nicht seine beste Nummer ab. Action- und Stuntszenen sind zwar ganz ordentlich, aber weit weg von den einstigen Höhepunkten. Der Film sieht außerdem gar nicht mal so gut aus. Roger Yuan hab ich aber gerne als Bösewicht gesehen und einen frühen Walton Goggins kriegt man ebenfalls zu Gesicht. Die Buddyszenen sind halbwegs okay, die kindischen Rassismus-Gags stören in dem Kontext weniger als dieser Metaplot mit dem Gehorsam.
Remake! Ist aber besser und spannender als das Teil aus Südkorea. Hat zum Beispiel einen brauchbaren Noise-Soundtrack von Masaru Yokoyama. Und verzichtet bei der Geschichte auf die komischen Gags, die das Original hatte. Und überzogene Action gibt es auch nicht. Dadurch wirkt der Film viel konzentrierter, aber vor allem auch fieser, die Geschichte funktioniert einfach besser und das obwohl sie immer noch recht konstruiert ist. Nur das mit der Medien- und Sozialkritik kriegen beide Versionen nicht hin.
'Open Water' - die gute Version. Halbwegs ordentliche Figuren kentern auf Hochsee mit ihrem Boot. Es wird zurück geschwommen. Oder zumindest versucht man es. Ein Hai schwimmt auch mit. Der Film lässt sich ziemlich viel Zeit und der Spannungsaufbau funktioniert relativ gut. Höhepunkt: die Unterwasserszenen, das tiefe, unendliche Blau und dann taucht da plötzlich schemenhaft dieses Ungetüm auf (ein großer weißer Hai übrigens, ganz traditionell). Das sind ein paar gruselige Momente dabei. Problem des Films: ab einem gewissen Moment wiederholt sich der Aufbau der Spannungsmomente schon arg. Viel zu oft schaut man einem der Hauptcharaktere nur dabei zu, wie er unter Wasser mit der Taucherbrille die Gegend absucht. Trotzdem ordentlich.