Fricki76 - Kommentare
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Alle Kommentare von Fricki76
Mushi sind unsichtbare, insektenartige Wesen mit großen Kräften. Leider schaden sie mit diesen den Menschen, in dem sie Krankheiten, Taubheit und Blindheit auslösen. Nur wenige Menschen können die Mushi sehen und lernen, wie man sie vertreibt, um so die Menschen von ihren Problemen zu befreien. Sie sind also eine Mischung aus Jägern und Heilern und nennen sich "Mushishi". Wie fahrende Händler wandern die Mushishi hoch verehrt durch das Land und bieten ihre Dienste an. So auch der weißhaarige Mushishi Ginko (Jô Odagiri), der bei einem Kampf mit einem besonders mächtigen Mushi Teile seiner Erinnerung verlor und nur knapp dem Tod entkam...
Masaki (Yûrei Yanagi) ist ein Loser, wenn auch ein Liebenswerter. Er arbeitet als Hilfskraft in einer Tankstelle, in seiner Freizeit spielt er äußerst erfolglos Baseball im Amateur-Team der "Eagles". Nach einem Zusammentreffen mit dem Yakuza Kanai (Hitoshi Ozawa) an der Tankstelle und einer Aneinanderreihung unglücklicher Zwischenfälle befinden er und seine Kumpels Takashi (Gadarukanaru Taka) und Kazuo (Dankan) sich in einer handfesten Auseinandersetzung mit dem lokalen Yakuza-Boss Muto, die lebensbedrohlich zu eskalieren droht. Gemeinsam machen sich die drei auf nach Okinawa, um sich Waffen für den heraufziehenden Showdown zu besorgen. Auf Okinawa treffen sich auf den in Ungnade gefallenen Yakuza Uehara (Takeshi Kitano), der sich mit der gleichen Bande konfrontiert sieht...
Im Jahr 1923 kommt der junge Koreaner Kim Shun-Pei (Takeshi Kitano) als Übersiedler voller Hoffnung in der japanischen Industriemetropole Osaka an. Das eigene Land ist von Japan besetzt, dennoch liegt grosse Hoffnung in seiner Emigration in das Land der Besatzer. Nachdem er in einer japanisch-koreanischen Einheit am Krieg gegen das kommunistische China teilgenommen hat, kehrt er zu seiner Familie zurück. Trotz seiner Teilnahme am Krieg auf der Seite von Japan begegnet man dem Koreaner wie allen seinen im Ghetto lebenden Landsleuten im nationalistischen Japan nur mit Misstrauen und Verachtung. Voller erbarmungslos hartem und zielstrebigem Egoismus beginnt Shun-pei Kim mit dem Aufbau einer Räucherfisch-Fabrik. Rücksichtslos schindet er dabei sowohl seine Familie als auch seine Arbeiter...
Als das einfache Bauernmädchen Jeanne und ihr Verlobter Jean den lokalen Fürsten vor der Hochzeit um dessen Erlaubnis bitten, fordert der Despot sein Recht ein, die Hochzeitsnacht mit der Braut zu verbringen. Verzweifelt kehrt sie nach der Vergewaltigung zu ihren Bräutigam zurück, der über dem Schock dem Wahnsinn anheim fällt. Um ihrem Geliebten in der Not zu helfen, verkauft sie sich dem Teufel in Gestalt eines Phallus. Zunächst nur mit ihrem Körper verfallen, schließt sie später um Jean erneut zu helfen, einen endgültigen Pakt mit dem Leibhaftigen. Um den Preis ihrer Seele verhilft sie zunächst Jean zu Ansehen und Reichtum, wird jedoch von den Menschen als Hexe verstossen...
Die junge Japanerin Yuko (Fusako Urabe) arbeitet als Zimmermädchen in einem Hotel. Schweigend gehen die routinierten Handgriffe von statten. Keine Regung auf den Gesichtszügen der Kolleginnen. Kahle, dunkle Korridore. Noch mehr Schweigen. Schließlich wird Yuko von ihrem Vorgesetzten zu sich gerufen. Im Hinterhof erhält sie ihre Kündigung, als Grund wird die Stimmung unter den anderen Mitarbeiterinnen angegeben, die wiederum auf sie zurückgeführt wird. Während der Zuschauer noch rätselt, was da los sein mag, begleitet er die junge Frau auf dem Fahrrad zum Gemischtwarenladen, wo ihr die gleiche Ablehnung entgegen schlägt. Ihr gekauftes Mittagessen wird von drei Jugendlichen auf dem Parkplatz zertreten, zu Hause sitzt der Vater (Ryuzou Tanaka) und erzählt von neuerlichem Telefonterror. Erst nach einer ganzen Menge weiterer Erniedrigungen erfährt man, dass Yuko als humanitäre Helferin im Irak war und dort als Geisel gefangen genommen wurde. Der Grund dafür, dass sie überall terrorisiert wird, erklärt sich in der in Europa etwas fremdartig anmutenden japanischen Mentalität...
Was wohl Monsieur Jules Verne dazu gesagt hätte, wenn er in der Verfilmung eines seiner bekanntesten Bücher den chinesischen Slapstick-Stuntman Jackie Chan in der Rolle des "Passepartout" gesehen hätte? Vermutlich würde sich der gute Mann in seinem Grab herumdrehen. Doch halt! Ist "In 80 Tagen um die Welt" deshalb als die niveaulose Verballhornung eines literarischen Klassikers anzusehen? Keinesfalls! Doch eines nach dem anderen. Die letzten Filme des alternden Action-Comedy-Helden aus Hongkong waren eher durchwachsen...
Vor knapp 3 Jahren begeisterte der erste Teil der Manga-Verfilmung "Appleseed" bei der internationalen Premiere auf dem Filmfestival in Locarno nicht nur mich persönlich, sondern auch eine große Zahl von Filmkritikern renommierter Tageszeitungen. Für einen Science-Fiction Animefilm eher ungewöhnlich und ein untrügliches Zeichen dafür, dass Manga und Anime ihren Siegeszug im Mainstream endgültig angetreten haben...
"Appleseed" ist aus mehreren Gründen nicht nur ein weiterer Film in einer langen Reihe von verfilmten Mangas. Denn über die genreüblichen Charakteristika dieser Filme hinaus bietet er etliche Besonderheiten, die ihn meines Erachtens auch für Genrefremde zu etwas ganz besonderem machen. Technisch gesehen ist "Appleseed" eine Revolution. Zum ersten Mal wurde ein Animefilm komplett computeranimiert, was völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Im Traditionsbewussten Japan, wo manche Mangas wahre Nationalheiligtümer sind, ein durchaus gewagtes Unternehmen. Doch der Mut des Regisseurs Aramaki, einem bekannten Anime- und Mangaprofi (u.a. "Astro Boy") wurde belohnt: Die Verfilmung des bekannten Mangas, das auch in Europa in Insiderkreisen bekannt sein dürfte, war in Japan ein echter Erfolg...
Wenn sich Filme wie "Die Sieben Samurai" oder "Die Verborgene Festung" als angenehmer Einstieg in das Werk von Ausnahmeregisseur Akira Kurosawa eignen und die Shakespeare-Adaptionen "Ran" und "Das Schloss im Spinnwebwald" schon deutlich anspruchsvoller und schwerer zugänglich sind, dann rangiert "Träume" ziemlich sicher am anderen Ende dieser gedachten Skala. Der Grund dafür ist schlicht die nicht vorhandene durchgängige Handlung und der sehr surrealistische Ausdruck. "Träume" ist ein in 8 in sich abgeschlossenen Episoden erzähltes Gesamtkunstwerk und wurde autobiographisch von den namensgebenden Träumen des Regisseurs inspiriert...
Eins vorweg: Dieser Film ist ein echter Kim Ki-Duk. Wer den inzwischen im Ausland populärsten Regisseur Südkoreas schon etwas besser kennt, weiß dass seine Filme inhaltlich immer wieder um die Themen Gewalt, Leidenschaft, Liebe und Tod kreisen und formal durch eine von einer ausdrucksstarken Bildsprache und kaum vorhandene Dialoge bestechen. So auch hier. Doch während viele der letzten Filme durch exzessive Darstellung menschlicher Gewalt aufschreckten, ist "Bin-Jip" ein Film der verhältnismäßig leisen Töne...
Wenn ein Manga in elf Sprachen übersetzt wurde, mehr als 20 Millionen Exemplare verkauft hat und nicht nur von der Leserschaft, sondern auch von der Kritik geliebt und mit Preisen überhäuft wurde, kann man selbst im Mutterland des Manga von einem Phänomen sprechen. Wenn besagtes Werk mit seiner 50 Jahre umfassenden Handlung und der komplexen und vielschichtigen Erzählstruktur bisher als nicht verfilmbar galt und die dem zum Trotz dennoch erfolgte Realisierung lange geheim gehalten wurde, erhält man einen ziemlich genaue Vorstellung von den immensen Erwartungen der Fans auf die Verfilmung von "20th Century Boys". Sich dessen absolut bewusst hat der japanische TV-Sender "NTV" nichts dem Zufall überlassen und daher seine Produktion mit dem Rekordbudget von 55 Mio. Dollar ausgestattet. Auf der diesjährigen Nipponconnection in Frankfurt am Main feierte nun der erste Teil der Trilogie seine Deutschlandpremiere. "20th Century Boys" dauert gerade mal fünf Minuten - und hat den Zuschauer mit der ersten Szene bereits grandios in seinen Bann geschlagen...
Takashi Miike spaltet Filmwelt und Feuilleton gleichermassen. Das japanische enfant-terrible ist gleichzeitig der produktivste als auch der kontroverseste Filmschaffende des zeitgenössischen asiatischen Kinos. Was man ihm bei aller Kritik an seinen eruptiven Gewaltdarstellungen zugute halten muss, ist seine unbedingte Verpflichtung, sich in keine Schublade stecken und nicht in seiner Kreativität durch moralische Anforderungen einschränken zu lassen. So gesehen ist "Sukiyaki Western Django" eine Überraschung: In einer skurril-bunten Mischung aus Hommage und Parodie an Filmklassiker wie "Yojimbo" und "Django" ist von seiner Kreativität weniger zu spüren als für gewöhnlich bzw. sie entfaltet sich eher in einer Neuinterpretation dieser Stoffe. Spannend in diesem Zusammenhang ist die Beteiligung von Quentin Tarantino, der ihm Film eine Nebenrolle spielt und sichtlich Spass daran hat...
Inwieweit Schwarzenegger der bessere Protagonist der Terminator Reihe war, ob Bale in der Vergangenheit bessere Schauspielleistungen abgeliefert hat, ob die Einführung eines neuen Charakters mit mehr Identifikationspotential (Marcus) der Rolle von John Connor gut getan hat, ob in dem Film die Form (Klasse Special Effects) den Inhalt (eine "gute" Geschichte) überlagert, sind viele interessante Fragen, über die hier schon viel geschrieben wurde. Sicherlich ist auch der vierte Teil darauf angelegt, die Terminator-Franchise am Leben zu halten um ordentlich Dollars zu verdienen.
Bei all diesen Wenn und Abers hat der Film dennoch unbestreitbar einen tollen "Postapokalypse-Look" und ist äußerst unterhaltsam. Beim Drehbuch wäre sicherlich wesentlich mehr drin gewesen. So darf man gespannt sein auf den fünften Teil...
Die Tricks sind noch besser als beim ersten Mal, dafür ist die Geschichte nun nichts neues mehr. Auch wenn der lispelnde Pharao schon ein paar Grinser wert ist, Erwachsene können sich mit anderen Filmen besser unterhalten.....
Tolle Bilder, aber der Plot ist doch recht rührselig. Wer sich darauf einstellt, sieht Bilder, wie er sie noch nie vorher gesehen hat.
Jeder, den interessiert, wie ein Mensch in die Schizophrenie abgleitet/abgleiten kann, sei dieser Film wärmstens empfohlen. Wirklich toll gespielt von Daniel Brühl...
Für seine Zeit in punkto Tricktechnik revolutionär. Auch wenn die Geschichte eher Mittelmaß ist...
Elizabeths (in ihrer ersten Filmrolle: Jazz- und Soulsängerin Norah Jones) große Liebe hat sich einer anderen Frau zugewandt. Die hübsche Mittzwanzigerin ist untröstlich. Abend für Abend sitzt sie in dem kleinen Café gegenüber der Wohnung des schmerzlich Vermissten und versucht einen Blick zu erhaschen. Jeremy (Jude Law), der Inhaber des Cafés, hört ihr aufmerksam zu und tröstet sie mit seinem Heidelbeerkuchen, der jeden Abend unangetastet in der Kühltheke stehen bleibt. Eines Tages macht sich Elizabeth auf eine ziellose Reise durch die USA, wo sie an den verschiedensten Orten Tag und Nacht als Kellnerin arbeitet, um zu vergessen. In Memphis trifft sie den Polizisten Arnie (David Strathairn), der nicht über die Trennung von seiner Frau Sue Lynne (Rachel Weisz) hinweggekommen ist und abend für abend seinen Kummer an Lizzies Theke mit Alkohol ertränken will. Dann trifft sie Leslie (Nathalie Portmann), eine Pokerspielerin, die keinem Menschen vertraut, bis sie Leslie besser kennen lernt. Zusammen fahren sie nach Las Vegas, um von Leslies Vater Geld für das letzte große Pokerspiel zu leihen. Währenddessen wartet Jeremy darauf, dass Elizabeth zurückkommt, denn sie hat ihn ohne Abschied verlassen und schreibt nur gelegentlich eine Postkarte. Verzweifelt versucht er, den Aufenthaltsort von Elizabeth herauszufinden...
Wong Kar-Wai ist vor allem für die ihm ganz eigenen Bild- und Farbkompositionen seiner Liebesfilme der anderen Art bekannt. Nach „In the Mood for Love“ und „2046“ spielt „My Blueberry Nights“, der als Eröffnungsfilme beim Festival in Cannes 2007 lief, als erster Film des Hong-Kong-Chinesen in den USA mit amerikanischen Schauspielern. Dem Grundschema seiner früheren Filme, schlichte Begegnungen zwischen Menschen, deren Liebe unerfüllt bleibt, bleibt er auch in seinem neuesten Werk treu. Allerdings, und damit sind wir schon bei der Kritik, bleibt er in der Intensität seines emotionalen Ausdrucks ein ganzes Stück hinter den Vorgängerfilmen zurück. Zum einen sind dafür sicherlich die Darsteller verantwortlich. Norah Jones kann der Rolle in kaum einem Moment wirklich gerecht werden und auch Jude Law und Natalie Portman haben schon mehr überzeugt. Einzig Rachel Weisz und in Ansätzen David Strathairn können ihre Rollen wirklich glaubhaft herüberbringen. Doch leider haben sie auch die kleinsten Parts in der Handlung. Auch der Ansatz des Road-Movies hat mich nicht wirklich überzeugt, denn dafür wirkt der Film als Ganzes zu statisch. Musik (zu der Jones lediglich einen Track beisteuert) und Cinematographie überzeugen dagegen auf der ganzen Linie und machen den Film zu einem Kunstwerk der Form, wie man es von Wong Kar-Wai gewohnt ist. Wirklich schade dabei ist aber vor allem, dass die banale Geschichte im Grunde weit hinter der Machart des Films und damit wohl auch den Ansprüchen des Publikums zurückbleibt. Dennoch ist „My Blueberry Nights“ ein Film, den sich Fans von melancholischen Liebesgeschichten ohne Zweifel gerne ansehen werden.
Schon 2000 und 2003 erfreuten uns die berühmten Marvel-Comic Helden um Professor Xavier (Patrick Stewart) in ihrem Kampf um Anerkennung bei den normalen Menschen als auch untereinander. Nun ist der dritte und letzte Teil in den Kinos.
Nachdem die Mutanten in „X Men II“ gemeinsam den Bösewicht Stryker erledigt haben, ist Ruhe eingekehrt. Man trauert um Dr. Jean Grey (Famke Janssen), die im finalen Kampf ihr Leben ließ. Doch ungeahnt taucht diese wieder auf, wenn auch nicht so, wie erwartet. Dr. Xavier hatte Jean einst geholfen, ihre düstere Seite, die er Phönix nannte, zu zähmen. Diese ist nun nicht mehr zu kontrollieren und eine fürchterliche, entfesselte Waffe, die schon früh im Film ihren ehemaligen Geliebten Cyclops tötet.
Nachdem der erste Mutant in der US-Regierung, Dr. McCoy alias Beast den X-Men Informationen über ein Heilmittel zuträgt, drohen die X-Men zu entzweien. Die einen wollen so wie sie sind anerkannt werden, die anderen sehen eine Chance auf ein normales Leben. Eine Chance, die Magneto (Ian McKellen) ausnutzt, um eine Armee aufzustellen, als herauskommt, dass das Heilmittel auch als Waffe eingesetzt werden kann. Als sich Phönix auf Magnetos Seite schlägt und die Mutanten San Francisco angreifen, scheint der Kampf verloren. Die X-Men müssen stark reduziert beweisen, dass sie mit ihren Heldenkräften für das Gute stehen.
„X-Men III“ ist anders als die ersten beiden Teile. Es fällt mir schwer zu sagen, ob er besser oder schlechter ist als die Vorgänger, denn das ist mit Sicherheit ein Stück weit auch Geschmackssache. Tatsache ist, dass im dritten Teil so viele Mutanten wie nie zuvor zu sehen sind, die mit ihren Kräften für jede Menge Kurzweil sorgen. Allerdings kann ich mir den Kommentar nicht verkneifen, dass hier sicherlich das Sprichwort „Manchmal ist weniger mehr“ passend wäre. Man versucht vielen Charakteren mehr Tiefe und Profil zu geben, was aber aufgrund der schieren Masse nicht gelingt, weil schlicht nicht genügend Zeit ist. Die verschiedenen (Liebes)beziehungen untereinander sorgen ebenfalls nicht wirklich für mehr Niveau sondern eher für Verwirrung.
Die Action inklusive der Special Effects kann sich natürlich sehen lassen und jeder, der die ersten beiden Teile mochte, wird wohl kaum enttäuscht sein, denn wie schon erwähnt gibt es von beidem jede Menge. Wenn man allerdings nur die Geschichte ansieht, ist sie trotz Comic-Bonus eigentlich recht schwach. Mal sehen, ob „Superman“ das in diesem Sommer besser machen wird. „X Men III“ ist jedenfalls nicht mehr als solider Durchschnitt.
Der September 2003 war für alle Johnny Cash Fans ein dunkles, dunkles Jahr. Nach einer fast 50jährigen beispiellosen Karriere verstarb die Country Legende im Alter von 71 Jahren in der Countryhochburg Nashville/Tennessee. Zur Zeit läuft die berührende Verfilmung seines Lebens in den Kinos.
Geboren als Sohn eines armen Farmers hatte Cash eine harte Kindheit. Früh verstarb sein von ihm bewunderter älterer Bruder. Sein Vater hatte ihm nie verziehen, das ihm sein bester Sohn genommen worden war. Johns Versuche, die Liebe und Aufmerksamkeit seines Vaters zu erlangen, zog sich durch den Großteil seiner Biographie und füllt auch den ganzen Film. Nach seiner Militärzeit in Deutschland zieht er mit seiner jungen Ehefrau nach Memphis und nimmt schon bald seine erste Single auf. Von da an ging sein Stern am Himmel der Countrymusik auf und seine beispiellosen Erfolge stellten zeitweise sogar andere Größen der Musikbranche wie die Beatles in den Schatten. Doch wie es nun mal so ist mit dem erfolg über Nacht, Cash war dem Druck des ständigen tourens durch das Land nicht gewachsen. Schon bald begann seine Drogenkarriere und damit sein persönlicher Abstieg, der mit der Trennung von seiner ersten Frau und Verhaftungen die dunkelsten Kapitel seines Lebens bedeuteten. Nach einem mehrjährigen persönlichen als auch beruflichen Tief mit mehreren Entziehungskuren ging es dann Ende der 60er Jahre nach einem Bekehrungserlebnis und der Heirat mit der seelenverwandten Countrysängerin June Carter wieder zu alten Höhen hinauf, nur um neue Rekorde aufzustellen. So ist Cash einer der Wenigen Künstler, die sowohl in der Rock`n`Roll als auch in der Country Hall of Fame aufgenommen wurden.
Einen der Höhepunkte seiner Karriere war der Auftritt im Gefängnis Folsom Prison, der auch den Beginn und das Ende des Films darstellt. Dazwischen wird von einem gewohnt brillanten Joaquin Phoenix und einer ungewohnt brillanten Reese Witherspoon das auf und ab seines Lebens und seine Suche nach Anerkennung porträtiert. Beide Darsteller sind bei der diesjährigen Oscarverleihung als beste Hauptdarsteller nominiert.
Der Film erzählt einmal mehr die Geschichte eines Mannes zwischen Ruhm und Verantwortung und zeigt auf berührende Art und Weise die Suche nach menschlicher Anerkennung und Liebe. Für mich persönlich war das Porträt, obwohl zweifellos ein guter Film, ein einziges Deja-Vu. Schon vor einem guten Jahr erschien mit „Ray“ eine in nahezu allen Belangen ähnliche Filmbiographie des verstorbenen Musikers Ray Charles. Sowohl inhaltlich, formal als auch ebenso darstellerisch ausgezeichnet wurde dasselbe Thema von Erfolg und Misserfolg, Versagen und Anerkennung dargestellt. Wahrscheinlich ist auch genau das der Grund, warum mir „Walk the Line“ zwar sehr gut gefiel, mich aber nicht wie „Ray“ begeisterte. Besonders zu erwähnen ist die schauspielerische Leistung von Reese Witherspoon, die man üblicherweise eher aus anspruchslosen Komödien oder ähnlichem kennt und hier ein neues Niveau erreicht. „Walk the Line“ ist ein berührendes Porträt eines erfolgreichen und (gerade darum?) auch einsamen Mannes auf der Suche nach sich selbst.
Verfilmungen nach Comicvorlagen haben nicht erst seit dem grandiosen „Batman Begins“ ein wahres Revival erlebt. Ob das an der immer besser werdenden Tricktechnik liegt oder Comics sich tatsächlich zu einem Massenmedium wie z.b. in Japan entwickeln, ist dabei nicht leicht festzustellen. Tatsache ist, dass mit „V wie Vendetta“ eine weitere, wenn auch der Vorlage nach weitgehend unbekannte Comicverfilmung auf der Leinwand gelandet ist.
Großbritannien in einer nicht näher bestimmten, totalitären Zukunft. Nachdem die Weltmacht USA im Bürgerkrieg versinkt, hat sich der Inselstaat in einem Quasi-Diktatur gewandelt. Kanzler Sutler (John Hurt) regiert mit eiserner Hand, die Ordnung ist hergestellt, allerdings wird das Recht bzw. die Gerechtigkeit mit Füßen getreten. Homosexualität ist genauso unter Strafe gestellt wie der Besitz von Kunst oder aber dem Verzehr von Butter. In dieser Gesellschaft lebt die schüchterne Fernsehangestellte Evey Hammond (Nathalie Portman) ein Leben in der vom exklusiven Regierungszirkel gewünschten Konformität. Als sie eines Nachts nach der Ausgangssperre von der Geheimpolizei auf der Strasse erwischt wird, kommt ihr ein geheimnisvoller Maskierter namens „V“ (Hugo Weaving) zur Hilfe und verschwindet nach einigen philosophischen Ausführungen im Dunkel der Nacht, nicht ohne Evey fasziniert zurückzulassen und vorher noch eine alte Kirche in die Luft gejagt zu haben. Schon wenig später treffen sie sich wieder, als der Maskierte einen Anschlag auf den Fernsehsender unternimmt, in dem Evey arbeitet. Als Evey ihm zur Hilfe kommt, selbst aber bewusstlos geschlagen wird, entscheidet er sich nach einigem Zögern, sie mit zu sich zu nehmen, da sie ohne Zweifel nach ihrer Hilfe in Gefahr schwebt. Daß der belesene maskierte Held allerdings noch größere Pläne hat, nämlich das Volk auf seine Seite zu ziehen und mittels eines wahnsinnig anmutenden, furchtlosen Planes wieder Gerechtigkeit herzustellen, weiß die faszinierte Evey zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und dann gerät sie in Gefangenschaft...
„V wie Vendetta“ ist faszinierendes Actionkino. Auch wenn sich der Autor der Comicvorlage Alan Moore wie in den anderen Verfilmungen seiner Werke (Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen, From Hell) vom Film distanziert, weil er sich zu sehr von der Kernaussage des anarchistischen Helden entferne, macht der Film großen Spaß. Mit einer skurillen Mischung aus 1984, Robin Hood, Der Graf von Monte Christo und Matrix sehen wir einem unbekannten Rächer zu, der außer seiner Überzeugung für die Auslösung der Revolution gegen den Diktator auch seine ganz ureigenen Motive für die Rache am System hat. V, dessen Gesicht man im ganzen Film nicht zu sehen bekommt, ist zwar eigentlich nicht weit von den anderen Superhelden entfernt, die alle ihre traumatisierende Geschichte hinter sich haben, doch die Umsetzung des Films bzw. die erwähnte Mischung machen den besonderen Reiz aus. Neben der Tatsache, dass die Comicverfilmung durchaus mit einer politischen Aussage daherkommt, die man bei der politischen Linken in den USA auch als direkte Gesellschaftskritik deuten könnte, besticht der Film vor allem durch die wohldosierte Action, der man die im Hintergrund stehenden (Drehbuch, Produzenten) Matrix-Macher Andy und Larry Wachowski deutlich ansieht. Die Tatsache, dass der Held sich für das Recht einsetzt und seinen Häschern keine Chance lässt, führt zu einer Identifizierung mit dem sympathischen Helden und erinnert an den Klassiker Robin Hood. „V wie Vendetta“ hat mich als eine abwechslungsreiche und innovative Comicverfilmung angenehm überrascht.
Vor knapp 3 Jahren erfreute Regie-Neuling Len Wiseman, heute mit Hauptdarstellerin Beckinsale verheiratet, alle Action- und Horrorfans mit dem optisch eindrucksvollen Vampir-Action-Film "Underworld". Der Film hatte zwar keinen besonderen Tiefgang, jedoch vor allem aufgrund des erwähnten Gothic-Looks und der Action einen nicht zu verleugnenden Unterhaltungswert.
Im ersten Teil hatte die Vampirjägerin Selene (Kate Beckinsale) den letzten Nachfahren des ersten Vampirs, Michael Corvin (Scott Speedsman) vor seinen Häschern beschützt. Sowohl der mächtige Vampirfürst Victor als auch der Anführer der Werwölfe waren hinter Corvin hergewesen, ohne dass der Zuschauer zunächst wirklich wusste, welche genaue Bedeutung er hatte. Erst gegen Ende des Films werden die fehlenden Stücke aufgedeckt: Michael, inzwischen von einem Werwolf gebissen, verwandelt sich durch Selenes rettenden Biss zu einem übermächtigen Hybriden beider Rassen. Der Film endete mit dem Tod des Vampirfürsten Victor und einer ungewissen Zukunft für Michael und Selene.
Die Fortsetzung "Underworld: Evolution" beginnt mit einem Rückblick, in dem neben der Zusammenfassung von Teil 1 auch von der Verbannung der beiden Söhne des Alexander Corvinius (Derek Jacobi) erzählt wird. Marcus (Tony Curran), der erste Vampir wurde begraben, um auf seiner Widererweckung zu warten, während William, der erste aller Lycaner verbannt wurde, um niemals wieder jemandem Schaden zu können. Marcus, der eher durch einen Zufall wiedererweckt wurde, ist nun auf dem Weg, seinen geliebten Bruder zu befreien und gleichzeitig Rache für den Verrat von Selene zu üben. Nach einem ersten Zusammentreffen können Michael und Selene entkommen und verbringen eine Liebesnacht in ihrem Versteck. Doch Marcus verfolgt zielstrebig die Suche nach den wichtigen Schlüsseln und dem Ort, an dem sein Bruder eingesperrt wurde und tötet dabei sogar seinen Vater. Dieser hatte nach der Abkehr seiner Söhne eine Geheimgesellschaft gegründet, die über Jahrhunderte die Spuren verwischte, die Vampire und Lycaner bei ihren Machenschaften zurückgelassen hatten. Durch das Blut des sterbenden Corvinius gestärkt machen sich Michael und Selene auf den Weg, Marcus aufzuhalten. Doch sie kommen zu spät...
"Underworld: Evolution" führt die begonnene Geschichte von Teil 1 fort und schließt einige Lücken in der Geschichte. Während der erste Teil mit dem Kampf zwischen Vampiren und Lycanern sehr actionorientiert war, schlägt die Fortsetzung einen ruhigeren Gang ein. Hier überwiegen eindeutig die Horror-Elemente, Schiessereien gibt es so gut wie keine, wenn man den Vorgänger als Maßstab anlegt. Der düstere Gothic-Look, den es für einen Film dieser Art auch braucht, hat man beibehalten. Allem voran wieder Kate Beckinsale in hautenger sexy Lederkluft und jede Menge düstere Gestalten. Doch während meiner Meinung nach der erste Teil seinen Unterhaltungswert vor allem aus genau dieser Mischung aus knallharter Action im Düster-Look zog, verliert der zweite Teil durch den weitestgehenden Verzicht auf Action wie im ersten Teil deutlich an Tempo. Stattdessen soll die hanebüchene Liebesgeschichte zwischen Michael und Selene und der hässliche Marcus die Handlung tragen. Was meiner Meinung nach ein Schuss in den Ofen war. Obwohl die Geschichte in sich schlüssig ist, scheint sie doch sehr an den Haaren herbeigezogen und das ewige bluttriefende Gemetzel und ein bisschen nackte Haut kann eben keinen Film tragen. Da kann auch die Comicvorlage keine Entschuldigung sein: Ich bin enttäuscht. Diesen Film braucht nicht einmal ein Fan des Vorgängers gesehen haben. Er hat seinen besonderen Reiz verloren.
Artus-Filme gibt es zu Genüge, auch Romeo und Julia waren bereits auf der Leinwand zu sehen. Die Sage um die unglücklich Liebenden „ Tristan & Isolde“ hatte bisher nur eine Oper von Richard Wagner als Thema. Bis jetzt. Verdanken haben wir die Leinwandadaption den bekannten Hollywood-Produzenten Tony und Ridley Scott, die sich schon mit Filmen wie „Gladiator“ oder „Königreich der Himmel“ mehr oder weniger erfolgreich historisch-epische Geschichten verfilmt haben.
Im frühen Mittelalter liegt Britannien nach dem Abzug der Römer zersplittert und zerstritten da. Eine Schwäche, die sich die starken Iren zu Nutze machen, indem sie immer wieder gegen britische Stämme in den Krieg ziehen und dadurch an Macht und Reichtum wachsen. Durch einen Angriff der Iren verliert auch der junge Adlige Tristan (James Franco) wachst bei seinem Onkel Lord Marke (Rufus Sewell) auf, der der vielversprechendste Anwärter auf den Thron von Britannien ist.
Jahre später wird Tristan in einer siegreichen Schlacht gegen die Iren von einem vergifteten Schwert verwundet und, tot geglaubt in einem brennenden Boot dem Meer überlassen. Unerwartet landet er schwer verwundet an der Küste von Irland und wird von der irischen Prinzessin Isolde gefunden, die den Feind versteckt hält und ihn gesund pflegt, ohne ihre wahre Identität zu verraten. Die beiden verlieben sich ineinander, doch Tristan muss fliehen, als sein Boot entdeckt wird und reist zurück nach Cornwall.
Schon bald ruft der irische König Donnchadh (Patrick O´Hara) ein Turnier aus und bietet seine Tochter als Preis an. Mit dem Bündnis will er Zeit und Vertrauen gewinnen, um seine Pläne eines erneuten Angriffes später weiter zu verfolgen. Auch Tristan reist an und kämpft im Namen seines Adoptivvaters um die Prinzessin. Als er schließlich tatsächlich gewinnt erfährt er die wahre Identität seiner Geliebten. Doch seinem König treu, geleitet er diese zur Hochzeit mit seinem Onkel. Doch trotz dessen Güte und aller guten Vorsätze leiden die beiden Geliebten darunter, dass sie sich so nah und dennoch so fern sind. Eine Schwäche, die schon bald ein intriganter britischer Lord erkennt, der Markes Anspruch nur vordergründig anerkennt…
„Tristan & Isolde“ greift die Mittelalter Sage um die unglücklich verliebten auf, die auch später einen William Shakespeare zu „Romeo und Julia“ inspiriert haben dürfte. Wir kennen sie alle, das Drama und die perfekte Liebe, die aufgrund gesellschaftlicher Hindernisse unerfüllt bleibt oder bleiben soll. Oftmals kommt allerdings so eine Geschichte sehr schwülstig und kitschig daher. Nicht so „Tristan & Isolde“. Die Liebeszenen sind fein dosiert und fein gezeichnet, daneben gibt es jede Menge Schlachtengeplänkel. Meiner Meinung nach ist die Mischung aus Liebesdrama, Thronintrigen und Kampfgetümmel sehr gut gelungen, was ich so nicht erwartet hätte. Auch wenn vor allem das Ende natürlich sehr traurig ist, dürften bei diesem Film sowohl Männer die „Braveheart“ mochten, als auch weibliche Fans von Liebesdramen à la „Romeo und Julia“ auf ihre Kosten kommen. An die Größe eines „Gladiator“ oder „Braveheart“ kommt der Film zwar nicht heran, allerdings dürften die auch ein vielfach größeres Budget gehabt haben. Mir hat die Mischung aus Action und tieftraurigem Drama hervorragend Gefallen, ein Beweis, dass man auch ohne Effektfeuerwerke und Superstars einen guten Film machen kann.
Gangsterfilme mit coolen und cleveren Gaunern begeistern das Kinopublikum. Zuletzt haben das George Clooney und Brad Pitt in „Ocean`s Eleven“ unter Beweis gestellt. „The Italian Job“, ein Remake der Krimisatire „Charlie staubt Millionen ab“ mit Michael Caine von 1968, knüpft genau an diesem Solidaritätsgefühl des Kinobesuchers mit dem sympathischen Gauner-Genie an. Charlie (Mark Wahlberg) führt unter der Planung seines Lehrmeisters John (Donald Sutherland) und einer Handvoll Einbrecher-Spezialisten einen genialen Coup durch: Vor der Nase der Wachmänner stehlen sie in Venedig einen Tresor der Goldbarren im Wert von 35 Millionen Dollar enthält, mit Stil versteht sich, und ohne Anwendung von Gewalt. Über die Alpen entkommen begießen die 6 Gangster ihren stilvoll gelungenen Coup, ohne jedoch zu ahnen, dass in ihrer Mitte ein Verräter (Edward Norton) ist.
Dieser erschießt John, versenkt den Transporter mit seinen geprellten Ex-Kompagnons in einem Bergsee und macht sich mit der Beute aus dem Staub.
Fortan hat Charlie nur noch einen Gedanken: Die Beute zurückzuholen und damit die Gangster-Ehre seines getöteten Ersatzvaters wieder herzustellen. Diesem Ziel nähert er sich zielstrebig und mit kühnem Pfiff: Nachdem der Verräter in einer wie eine Festung bewachten Villa in Hollywood aufgespürt und mit Johns Tochter Stella (Charlize Theron) ambitionierter Safeknacker-Nachwuchs an Bord ist, gilt es den von Charlie ausgetüftelten Plan in die Tat umzusetzen. Doch Steve hat nicht geschlafen und ist misstrauisch bis zum „Geht-Nicht-Mehr“. Keine einfachen Bedingungen für das um die blonde Schönheit Stella verstärkte verbliebene Kleeblatt den Goldschatz zurück in ihren Besitz zu bringen....
Die Tatsache, dass der eigentliche Höhepunkt des Filmes, der gelungene Überfall am Anfang des Filmes legt und es für die verbleibenden 90 Minuten um das im Endeffekt doch recht vorhersehbare Ziel geht, die gestohlene Beute zurückzuholen, tut dem Unterhaltungswert von „The Italian Job“ keinen Abbruch. Der Film lebt nämlich nicht von der Spannung, sondern von den sympathischen, polarisierenden Charakteren (von Wahlberg und Norton überzeugend gespielt), dem charmanten kriminellen Genie seiner Protagonisten und handgemachter (und nicht computergenerierten), rasanter Action, als da wären: Motorboot-Verfolgungsjagden, 3 getunte Mini Cooper als Transportmittel des Goldschatzes und dem vom Computerspezialisten Lyle (Seth Green) produzierten größten Verkehrschaos, das es jemals in L.A. gab. Bei alledem kommt „The Italian Job“ mit erstaunlich wenig Sex und Blut aus, wenn man mal von der verschämt knisternden Erotik zwischen Charlie und Stella und der rohen Entschlossenheit des Bösewichts Norton absieht. So sieht solide Unterhaltung aus, ohne stumpf und plump zu sein.
Dass auf dem schwarzen Kontinent Afrika Bürgerkriege und politische Instabilität eine weitreichende Realität sind, ist in Europa inzwischen hinreichend bekannt. Dass der reiche Westen hier aber nicht nur eine politische, sondern auch eine moralische Verantwortung hat, weiß dagegen nicht jeder. Das Schlagwort heißt „Blutdiamanten“, Edelsteine, die illegal auf den internationalen Markt geworfen werden und dadurch Waffenkäufe und Diktatoren finanzieren.
Eine traurige Berühmtheit errang in diesem Zusammenhang der Bürgerkrieg in Sierra Leone Ende der 90er Jahre, der die Rahmenhandlung für „Blood Diamond“ stellt. Bei einem Überfall der Revolutionstruppen auf sein Dorf wird der Fischer Salomon Vandy (Djimon Honsou) von seiner Familie getrennt. Seine Frau und Tochter können fliehen, sein minderjähriger Sohn wird als Kindersoldat zwangsrekrutiert und Vandy selbst als Zwangsarbeiter in den von den Rebellen kontrollierten Diamantenminen verdingt. Dort findet er einen ausserordentlich wertvollen Diamanten, den er verstecken kann, kurz bevor die Mine von Regierungstruppen angegriffen wird. Im Gefängnis wird der Schmuggler Danny Archer (Leonardo DiCaprio) auf seine Geschichte aufmerksam und verhilft ihm durch seine Beziehungen zur Entlassung, denn er will den Diamanten. Schließlich geht Vandy einen Handel mit ihm ein: Wenn Archer ihm hilft, seine Familie wiederzufinden, will er ihm im Gegenzug den Diamanten überlassen. Doch nicht nur Archer, sondern auch dessen Ex-Vorgesetzter, der Söldner-Colonel Coetzee und ein Offizier der Rebellenarmee wollen den Blutdiamanten für sich haben. Eine dramatische Jagd beginnt und gestaltet die Suche nach Vandys Familie inmitten von Flüchtlingsströmen als ein schier unlösbares Unterfangen. Nur die Kontakte der amerikanischen Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Conelly) ermöglichen schließlich die Flucht aus der Hauptstadt Freetown.
Für einen Blockbuster zeigt „Blood Diamond“ ein verhältnismässig differenziertes Bild der politisch-moralischen Botschaft des Films und bringt die Bürgerkriege und Korruption Afrikas einem breiten Publikum nahe. Um allerdings ein politischer Film zu sein, ist dann „Blood Diamond“ trotz seiner schockierenden Bilder zu sehr Unterhaltungskino und weit von seinen Ambitionen entfernt. Immerhin ein mutiger, wenn auch unglücklicher Versuch. In der Kategorie „Unterhaltungswert“ kann man „Blood Diamond“ dagegen seine Qualitäten nicht absprechen, wenngleich es auch hier einiges zu kritisieren gäbe. Vor allen Dingen ist der Film letztlich sehr vorhersehbar mit einem typischen Hollywood-Ende, das erst nach stolzen (und etwas zu langen!) 143 Minuten zu sehen ist. Ein weiterer Kritikpunkt ist auf jeden Fall auch der übliche fehlende Realismus eines Actionfilms, der immerhin eine politische Aussage macht. Da geht es in bester Rambo-Manier über Stock und Stein, durch Raketenfeuer und Schlangenstrotzenden Dschungel, was natürlich reichlich Action, aber wenig inhaltliche Relevanz und Glaubwürdigkeit bedeutet. Hinzu kommt die schon 1000 Mal gesehene Läuterung des desillusionierten Schurken, die man sich ebenfalls getrost hätte sparen können. Neben seinen Popcorn-Qualitäten besticht das überambitionierte Action-Drama vor allem mit seinen beiden Hauptdarstellern, die eine herausragende schauspielerische Leistung abgeben. Vor allem DiCaprio schafft es, sich endgültig von seinem Titanic-Softie-Image zu emanzipieren. Damit rückt er an die Spitze der besten Darsteller seines Alters, was gleich 2 Oscarnominierungen in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller“ eindrucksvoll beweisen und nebenbei noch keinem Schauspieler in einem Jahr gelang. Auch wenn er letztlich leer ausging, werden wir Leonardo wohl in den nächsten Jahren öfters über den Roten Teppich bei den Academy Awards laufen sehen und der Oscar dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein.