Fricki76 - Kommentare

Alle Kommentare von Fricki76

  • 10

    In "Love Exposure" ist der Name Programm. Bei allen drastischen, komischen und traurigen Nebenschauplätzen in der Handlung zieht sich die Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung wie ein roter Faden durch die Geschichte jedes einzelnen Charakters. Egal ob Yus trauernder Vater, dessen neue Lebensgefährtin, Yus Kumpels, Yoko oder die gestörte Koike: Jeder hat Verluste erlitten und sucht nach dem einem Gegenüber, an dem er sich orientieren, auf den er sich verlassen, an den er sich anlehnen kann. Die Art und Weise, wie "Love Exposure" dieses universelle Thema aufgreift, ist allerdings weit unkonventioneller, als es das immer wieder durchschimmernde Thema es vermuten lässt. Regisseur Sono lässt sich nicht nur fast 4 Stunden Zeit, um seine Geschichte und seine Charaktere von Grund auf detailliert zu porträtieren, sondern spielt munter mit Genres und Stilmitteln. Da amüsiert man sich im einen Moment noch über Yus schüchterne Grimassen und wird in der nächsten Szene von waschechtem Splatter überrumpelt. Der ganze Film sprudelt über vor Ideen und dem Brechen cineastischer Konventionen. Wer ist jemals zuvor auf die Idee gekommen, die Jagd des skurillen jugendlichen Kleeblatts nach "Höschen-Fotos" mit Kung-Fu-Einlagen zu spicken, Maurice Ravels "Bolero" laufen zu lassen und ganz nebenbei der Filmfigur "Sasori" noch eine Reminiszenz zu verschaffen? Und das verrückte daran ist: Es passt! Doch nicht nur formal ist "Love Exposure" unkonventionell und äusserst kreativ, auch die Handlung, die sich wie erwähnt viel Zeit nimmt (dabei allerdings nie langweilig wird) ist für jede Menge interessante Ideen und unerwartete Wendungen gut.

    7
    • 2 .5

      Dem Mönch Lau Hay (Jacky Wu) und seinen Begleitern wird auf einer Zugreise die "Himmlische Perle", ein göttliches Artefakt mit übersinnlichen Kräften gestohlen. Nicht nur aus Uneigennutz, sondern auch in der Hoffnung, damit seinen kranken Bruder vom Tod bewahren zu können, macht er sich auf die Suche nach dem Wunderspender, der von einer merkwürdigen Organisation von Zwillingen gestohlen wurde. Gemeinsam mit Chang Chung (Yuen Wah), einem ehemaligen Ausbilder der Organisation "The Twins", die Zwillingspaare in Kampfkunst und zu Meisterdieben ausbildete, macht er sich auf die Suche nach den abtrünnigen Zwillingen und dem Drahtzieher. Chang rekrutiert außerdem die Zwillinge Pearl und Jade (Charlene Choi und Gillian Chung), die inzwischen als Zirkusartistinnen arbeiten.

      Was passiert, wenn man ein erfolgreiches Canto-Pop Duo auf die Kinoleinwand loslässt? In ihrem inzwischen dritten Kinofilm machen Charlene Choi und Gillian Chung, die japanische Antwort auf die Olsen Zwillinge, das was sie am besten können: Gut aussehen und ihre sicherlich nicht allzu dünnen Bankkonten weiter füllen. Offensichtlich funktioniert das bei den Teenies in Hongkong immer noch ganz gut, anders kann ich mir das uninspirierte und grottenschlechte "Abenteuer" nicht erklären. Absolutes Zielgruppen-Kino: hübsche Gesichter, einen Bösewicht, "coole" Zwillingspaare en masse, ein bisschen Stunts, ein bisschen Scherzchen, ein bisschen Kung-Fu. Die Teenie-Pop-Mixtur aus Kung-Fu und James-Bond-Story verspricht zu Beginn viel, um dann maßlos zu enttäuschen. Für einen Action-Film hat der Film zu wenig Action, für ein Komödie zu wenige und zu schlechte Witze. Es geht zwar jede Menge Glas zu Bruch und gibt einige passable Stunts – der Rest ist Mittelmass oder weniger, wie zum Beispiel die deutsche Synchronisation. Schade, denn aus Hongkong kommt doch auch so viel gutes Kino. Ich hab nichts gegen Popcorn-Kino, aber wenn dann doch bitte mit ein bisschen mehr Verve und einer Geschichte, die den Zuschauer nicht in seiner Intelligenz beleidigt. Und da gibt es zahllose besser Filme. "Twins Mission" dagegen ist wie ein Film-Trip auf Speed. Ein schlechter Trip. Auf schlechtem Speed.

      • 6 .5

        Als ich das erste Mal von K20 hörte, war ich begeistert und sehr gespannt. Eine Art Mischung aus „V wie Vendetta“ und „Spiderman“, aufwändig produziert, mit japanischen Stars und jeder Menge Stunts. Genau mein Ding! Nachdem ich den Film gesehen habe, bin ich etwas ernüchtert. Der Vergleich ist mit Hinblick auf die wirklich starke Optik und Ausstattung des Films sicherlich richtig, die Handlung hingegen ist jedoch völlig anders gestrickt. K20 bietet viel: retro-futuristischen Steampunk-Look (wirklich sexy), grandiose Stunts und atemberaubend dynamische Parkour-Choreographien, Slapstick-Humor und sogar sozialkritische Untertöne. Stimmige Kostüme, glaubhafte Schauplätze, der Film ist wirklich mit viel Liebe zum Detail produziert. Doch genau das wird dem Film meiner bescheidenen Meinung nach auch etwas zum Verhängnis. Dadurch, dass er an jedem Gläschen nur mal nippt, aber weder aus dem Action-, dem Komödien- oder dem Drama-Krug mal einen richtig ordentlichen Schluck nimmt, wird er keinem der Ansprüche so richtig gerecht, die er durch die tolle Optik immer wieder unausgesprochen beansprucht. K20 ist das aber wohl egal, er ergeht sich ganz in diesem bunten Sammelsurium, das zugegeben durchaus große Reize hat und an Innovationsbereitschaft die meisten Filme sehr schwach aussehen lässt. Objektiv zu kritisieren ist jedoch der schlecht abgemischte deutsche Ton, in dem Dialoge häufig untergehen. Alles in allem also ein sehr innovativer Film mit einer sehr sehenswerten Optik, der experimentierfreudigen Filmfreunden einiges zu bieten hat. Wer es gerne geradlinig mit einer in sich schlüssigen Dramaturgie hat, könnte allerdings auch etwas enttäuscht sein.

        • 7

          Wie bei etlichen anderen Studio Ghibli Produktionen sind auch bei "Kikis kleiner Lieferservice" deutliche Parallelen zu einem anderen Film aus dem gleichen Studio zu erkennen, in diesem Fall dem 6 Jahre später produzierten "Stimme des Herzens". An beiden Drehbüchern war Anime-Legende Hayao Miyazaki beteiligt, was vielleicht einiges erklärt. Und in beiden Filmen geht es um weibliche Protagonisten die an der Schwelle des Erwachsenwerdens stehen. Diese Thematik greift der Film sensibel auf und obwohl die Geschichte in einer fiktiven Welt angesiedelt ist, tut er das im Bezug auf die Themen, die Kiki beschäftigen, auf eine sehr realistische Art und Weise. ..

          • 4

            Einer skurril-charmanten Grundidee mit 2 sehr guten Hauptdarstellern stehen arge Längen gegenüber. Nennt mich konservativ, aber dem Film fehlt bis auf einige witzige Dialoge Höhepunkte, um wirklich ernsthaft zum Lachen zu bringen. Kein Vergleich zum trashig-trotteligen Humor von "Armee der Finsternis". Wer einen Film in dieser Richtung erwartet, wird nur in Ansätzen bekommen, was er erwartet und wahrscheinlich wie ich enttäuscht sein. Besonders schade ist das, weil die Grundidee viel mehr Potential hätte. Als Nischenfilm scheint er anhand der meisten Bewertungen hier zu funktionieren. Für mich unverständlich, weil ich ein grosser Fan von "Armee der Finsternis" bin und so gesehen auch den Nischengeschmack teile.

            • 5

              Die Umsetzung (Tricks, Kostüme, Ausstattung etc.) ist tadellos, über die Geschichte (bzw. die Romanvorlage) mag man unterschiedlicher Meinung sein. Die internationale Besetzung, allen voran John Goodman, aber auch Ian Glen und David Wenham spielen auf solidem bis hohem Niveau. Dagegen fällt die Darstellung von Johanna Wokalek je nach Szene unterschiedlich aus, teilweise solide, teilweise hölzern. Schade, aber ich denke bei der Hauptrolle hätte eine besser Besetzung gefunden werden können. Außerdem wird ausgiebig Johannas Kindheit und Werdegang geschildert, was der Charakterentwicklung gut tut, sich aber in einem völlig überhasteten Höhepunkt rächt. Aber nochmal eine halbe Stunde länger wäre dann wohl auch zu lange gewesen.

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              • Was Koch für Argumente haben mag und ob die verfassungskonform sind? Ich weiss es nicht. Ob sich ein einzelner Politiker in dieser Form einmischen sollte? Eher nicht. Ob wir dadurch in italienische Verhältnisse abrutschen? Ich bezweifle es! Ob Brender schuld hat an den schlechten Quoten? Zuerst einmal klingt es populistisch. Aber zumindest formal ist der Mann ja für die Progamminhalte etc. verantwortlich. Was mir an dem Artikel fehlt, ist eine kritische Haltung zu den Inhalten des ZDF, die es nämlich durchaus gibt. Mir fällt spontan das Magazin Frontal 21 ein, dass ich in den letzten Jahren nicht immer durch eine journalistisch saubere Darstellungen gewisser Themen hervorgetan hat. http://de.wikipedia.org/wiki/Frontal21
                Ob da Brender immer seine Sorgfaltspflicht als Chefredakteur gewissenhaft wahrnahm, stelle ich auf diesen Hintergründen zumindest mal in Frage. Und solche Kritik muss für eine sachliche und faire Debatte eben auch erlaubt sein. Sonst ist es mit der Meinungsfreiheit von der anderen Seite her eben auch nicht mehr so, wie es sein sollte....

                • 6
                  über Tsotsi

                  Bei allen Realitäten in den Slums von Südafrika kommt mir der Film zu pathetisch und auch unglaubwürdig daher, um einen Oscar verdient zu haben. Stellenweise emotional anrührend, aber teilweise dann doch zu moralinsauer. Die Schauspieler gehen in Ordnung, die afrikanische Musik passt zum Flair. Das Ende ist zumindest konsequent. Alles in allem also nicht schlecht, ich persönlich hätte aber mehr erwartet. Wer's wirklich schonungslos glaubwürdig aus dem Ghetto mag, dem sei der sensationelle "City of God" ans Herz gelegt.

                  • 9 .5

                    Filme über den Krieg müssen erschütternd sein. Viele zeigen jedoch beinahe exhibitionistisch die Gräueltaten, zu denen der Mensch in der Lage ist. Das konfrontiert den Zuschauer dann mit zentralen Fragen des Menschseins, beispielsweise, wozu man selbst fähig wäre, wenn nur die Vorzeichen hart genug sind. Schuld ist schliesslich einer der zentralen Aspekte wenn es um den Krieg geht. Wenn man sich selbst gegenüber ehrlich ist, dann erschüttert bei Kriegsfilmen genau dieser Punkt: Dass man selbst in einer lebensbedrohlichen Situation gleich unmenschlich hätte handeln können. Man seufzt dann, denkt sich, dass man dann vermutlich auch das schlimmste verdient hätte und ist im besten Fall dankbar für den Frieden und dem relativen Reichtum, von dem wir heute wie selbstverständlich umgeben sind...

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                    • 8
                      über Sparrow

                      Diesen Film zu beschreiben ist nicht leicht. Der Film hat einen leisen Humor, der einen immer wieder schmunzeln lässt. Die Geschichte um die vier Taschendiebe und die geheimnisvolle Lei, die die vier auf ungewöhnliche Art und Weise für einen Diebstahl anheuert, wird mit einer grossen Gelassenheit und Ruhe erzählt. So viel Ruhe, dass man sich ganz darauf einlassen muss, sonst besteht wohl schnell die Gefahr, dass man sich langweilt. Die eigentliche "Hauptrolle" im Film spielt die Stadt Hongkong, die Bilder der Stadt sind von atemberaubender Schönheit und einem besonderen Blick für die architektonische Ästhetik geprägt. Auch sonst besticht der Film so sehr durch formale Perfektion, dass der Inhalt manchmal (leider) fast etwas in den Hintergrund gerät. Kein Film für jedermann, sondern ein Leckerbissen für Liebhaber der leiseren Töne...

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                      • 8
                        über Pusher

                        Eine Art Mischung aus "Pulp Ficition", "Trainspotting" und "Bube, Dame, König, Gras". Was "Pusher" allerdings von diesen drei Filmen unterscheidet ist seine authentische Nähe zum Drogen- und Kriminellenmilieu, "Pusher" ist weniger überzeichnet als "Pulp Fiction" und "Bube, Dame". Daher auch der Vergleich zu Trainspotting. So könnte es tatsächlich in der dänischen Unterwelt vor 15 Jahren ausgesehen haben. Was der Film also an überzeichneten, skurillen Charakteren, wie beispielsweise auch in "In China essen sie Hunde", nicht hat, macht er durch die realistisch wirkende Nähe wieder wett. Viel trägt die Handkamera zu diesem Eindruck bei, die immer wieder zum Einsatz kommt. Fazit: Guter Skandinavischer Gangster-Film. Für mich gibt es aber definitiv besser Genrefilme.

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                        • 7 .5

                          Manchmal erinnert der Film etwas an die Alien-Reihe. Reiht sich auch meiner Meinung nach ein in die 80er-Jahre-Horror-Klassiker wie "Die Fliege" oder "Alien". Der Film bleibt über die gesamte Dauer sehr spannend und lebt vom Effekt, daß jeder Bewohner "Das Ding" sein kann, während es immer mehr Bewohner der Polar-Station auf der Strecke bleiben. Was der Film an heutigen Maßstäben bei den Effekten nicht mehr halten kann, macht er durch diese Spannung wett. Ebenfalls erfreulich, daß viele Fragen offen bleiben anstatt Klischee-Antworten auszupacken.

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                          • 8 .5

                            Dieser Film ist romantisch, sehr melancholisch und sehr lustig. Außerdem strotzt er vor tollen formalen Ideen, die Geschichte ist völlig unchronologisch erzählt, einziger Rahmen stellen die 500 Tage dar, in der die Handlung wie bei einer Zeitreise vor und zurück springt. Die Musik passt genial zu den jeweiligen Szenen, die Haupt-und Nebendarsteller machen ihre Sache ebenfalls sehr gut. Wenn man "Liebeskomödie" hört, denkt man sofort an eine Schublade, in die "500 Days of Summer" absolut nicht passt... Wer es gerne konventionell hat, der könnte vielleicht enttäuscht sein. Ich finde, konventionelles Kino gibt es zur Genüge. Dieser Film macht vieles einfach anders. Deshalb und wegen der größtenteils melancholischen Grundstimmung hat er mir so gut gefallen!

                            • 3

                              Ein interessanter Einstieg, eine witzige Idee zum Schluss, dazwischen ein Konzertmitschnitt und ein paar gelegentlich eingefädelte Aufnahmen aus Interviews u.ä. Ich hab nichts gegen die Stones, aber die Musik im Film war nicht besonders gut und die Herren Jagger& Co. rocken einfach nicht mehr so, wie sie es vielleicht einmal taten. Die Chance, ein paar neue, interessante, kritische oder wie auch immer anders gelagerte Seiten der Stones zu zeigen, hat Scorsese jedenfalls nicht genutzt. So mag der Film vielleicht was für Fans sein, als Musik-Dokumentation versagt er jedenfalls total. Schade.

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                              • 9

                                Du bist Heavy Metal Fan? Du hast Humor und liebst es, wenn Klischees liebevoll durch den Kakao gezogen werden? Dann wirst du Spinal Tap lieben. Die grandiosen Dialoge und anderen Rockmusik-Klischees, die in dieser fiktiven Dokumenation aufgegriffen werden, werden dir ein breites, ungläubiges Grinsen ins Gesicht zaubern. Karikiert werden kann nur, was man innig liebt. Und die Macher dieses Films scheinen die Rockmusik sehr zu lieben. Empfehlung für Fans dieses Films: "The Rutles - All you need is cash" mit einigen Mitgliedern von Monthy Python, eine Mockumentary über die Beatles, die in Deutschland nur mit etwas Aufwand zu erhalten ist. Hier bei Moviepilot ist er auch nicht vertreten...

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                                • 3 .5

                                  Einiges wurde schon in den anderen Kommentaren angesprochen. Der Film kann formal mit "Sin City" verglichen werden, spielt aber definitiv zwei Ligen tiefer. Das ist wirklich schade, denn der Stil an sich ist eigentlich nicht schlecht. Auch das Drehbuch ist nicht schlecht, auch wenn es sich recht offensichtlich bei anderen Filmen bedient, eine Mischung aus "Face Off", "8MM" und anderen Ideen, die man schon mal gesehen hat. Der Look ist manchmal cool, dann sieht er aber wieder aus wie in einem eher zweitklassigen Computerspiel. Was wirklich ziemlich nervt, sind die Frauenfiguren, die fast alle gleich aussehen und meist nur das eine wollen. Keine Spur von interessanten weiblichen Figuren wie beispielsweise in "L.A. Confidential", zu dem ebenfalls kleine Parallelen bestehen. Ich gebe Acry recht: Viel verschenktes Potential. Aber vielleicht lag`s ja auch irgendwie am Budget. Habe jetzt auf die schnelle nichts über die Verantwortlichen recherchieren können. Wenn es tatsächlich ein ambitioniertes Semi-Professionelles Filmprojekt von Film-Noir-Fans sein sollte, kann man der Sache definitiv einiges nachsehen...

                                  • 6

                                    In einer alternativen Geschichtsschreibung ist im Jahr 1899 die Magie ein Teil des Alltags geworden. Zunächst für ihre Vorteile wie die Entwicklung neuer Technologien und Energieproduktion geschätzt, nahmen im Laufe der Zeit die negativen Auswüchse der Magie überhand. Die Benutzung von Magie wurde unter Strafe und die Aufsicht einer eigens dafür geschaffenen Behörde gestellt. Nur wenige Magiebegabte kämpfen mit staatlicher Lizenz als "taktische Magier" gegen dämonische Angriffe, denn Dämonen sind als Folge von unkontrollierter Magieausübung gegen konventionelle Waffen immun. In speziellen Kampfanzügen, die von der Normalbevölkerung nur "Zwangsjacken" (engl. Strait jacket) genannt werden, versuchen die Spezialisten den überhand nehmenden dämonischen Attacken entgegenzuwirken. Ohne die Anzüge stehen sie selbst in der Gefahr, zu Dämonen zu werden, sobald sie der Magie ausgesetzt sind. Nerin Simmons von der Behörde, die die Magieangelegenheiten regelt, sieht sich im Angesicht der wachsenden Bedrohung gezwungen, Leiot Steinberg zu rekrutieren. Der zynische Einzelgänger ist ein taktischer Magier ohne Lizenz, ein Söldner, der illegal vom Dämonenjagen lebt und so den guten Ruf der offiziellen taktischen Magier diskreditiert. Bald findet sie heraus, warum Steinberg seinen ganz privaten Kampf gegen die Dämonen führt. Derweil wird die fiktive Stadt Tristan von immer neuen Dämonen angegriffen. Liegt die Verschwörung bei der Terrororganisation Ottoman oder ist gar jemand aus der Behörde selbst daran interessiert, dass immer neue Dämonen auftauchen?

                                    • 5 .5

                                      Hatte an diesen Film wegen Mann, Bale und Depp große Erwartungen, die zum Glück durch die bisherigen Kommentare hier etwas heruntergeschraubt wurden.

                                      Viel Kritik klang schon an: Die Kamera wirkte auch auf mich oft unpassend und störend. Die Hauptdarsteller blieben bis auf wenige Ausnahmen deutlich unter ihrem Niveau, was wirklich schade ist, denn beide haben schon häufig bewiesen, daß sie das besser können. Da stell ich mir die Frage, ob Drehbuch und Regie einfach nicht das Potential der Darsteller abrufen konnten.

                                      Alles in allem bleibt mir das nüchterne Fazit, das "Public Enemies" (leider) ein Film ist, bei dem, bis auf wenige Szenen nichts hängen bleibt. Er bietet keine Highlights, wenig Identifikation und Glaubwürdigkeit, letzters bei einem Film, der immerhin historische Persönlichkeiten und Geschehnisse nachbildet.

                                      Für mich als wirklichen Michael Mann Fan eine ziemliche Enttäuschung. Aber "Inglorious Basterds" kommt ja bald....

                                      • 7 .5
                                        über JCVD

                                        Mutig und selbstironisch spielt Van Damme sich hier selbst als gescheiterten Star und Menschen, der in einen Banküberfall verwickelt wird. Völlig anders, als man es erwarten würde und mit Sicherheit der beste Van Damme Film seit vielen, vielen Jahren. Auch, wenn er noch immer kein begnadeter Schauspieler ist. Das schadet dem originellen Drehbuch allerdings nur wenig.

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                                        • 5

                                          Hervorragend gespielt von Jodie Foster, die ihren Verlobten bei einem Überfall verliert und zur Rächerin wird, die sich selbst wie eine Fremde fühlt. Die Bilder des nächtlichen New York gefallen, aber der Inhalt verstrickt sich nach einer zumindest theoretisch glaubwürdigen Gewalterfahrung der Hauptperson zu Beginn in zunehmend unglaubwürdige "Dauertraumatisierungen", der Erika mit immer neuen Racheakten begegnet. Die merkwürdige Freundschaft mit dem Policeofficer ist ebenfalls nicht sehr glaubhaft, bekommt gegen Ende sogar eine äußerst bizarre Komponente. Besonders enttäuscht hat mich der Schluss. Der ist bei aller Fiktion moralisch höchst fragwürdig. Dann seh ich mir lieber einen "Rachethriller" à la Tarrantino oder "Okami" an. Da weiß ich, daß es nicht um eine pseudo-moralische Aussage geht, sondern einfach stilistisch überzeichnet ist.

                                          • 8 .5

                                            Wir lernen die tätowierte Killerin Oyuki kennen, die mit dem Tanto sehr geschickt ihrer "Tätigkeit" nachgeht. Erst rückblickend erfährt der Zuschauer sowohl, wie sie zur Killerin wurde als auch, wie Itto Ogami zu seinem Auftrag kam, Oyuki umzubringen. Dies alles nimmt ungefähr das erste Drittel des Films ein, der so ungewöhnlich gemächlich in die Gänge kommt. In dieser Zeit gibt es allerdings durchaus auch Kämpfe und Blut, aber bei weitem nicht in so einer Menge wie in den drei Vorgängern. Einen Schwerpunkt nimmt dagegen die Weiterentwicklung des Charakters Daigoro ein, dem Sohn von Ogami. Dieser verirrt sich und muss alleine bestehen, findet aber nach einer ganzen Weile wieder zu seinem Vater zurück. Natürlich ist auch wieder der böse Yagyu-Clan dem ehemaligen Henker des Shoguns auf den Fersen, außerdem taucht ein weiterer neuer Charakter auf, der den Hass der Yagyus auf Itto Ogami zumindest aus deren Sicht etwas erhellt. Im letzten Viertel läuft der Film dann hochspannend und immer dynamischer auf einen grandiosen Endkampf hin, indem Itto Ogami einer kleinen Armee gegenüber steht und man sich das erste Mal fragt, ob er das wohl überleben wird...

                                            • 7

                                              Seit dem Verschwinden von Major Motoko Kusanagi im Cyberspace sind drei Jahre vergangen, wir befinden uns im Jahr 2032. Ihr ehemaliger Partner Batou hat den Verlust seiner Kollegin und Freundin noch nicht so richtig verdaut und hofft immer noch darauf, dass sie zurück kehrt oder er zumindest ein Lebenszeichen von ihr erhält. Der ebenfalls aus dem Vorgängerfilm bekannte Togusa ist Batous neuer Partner, ganz Mensch und ohne kybernetische Verbesserungen an seinem Körper. Gemeinsam haben sie die Aufgabe, eine rätselhafte Mordserie aufzuklären, in der weibliche Geisha-Cyborgs immer wieder ihre Kunden töten und sich anschließend selbst zerstören. Der Weg führt zu Locus Solus, einem der größten Produzenten von Cyborgs. Bald bestätigt sich der Verdacht, dass die Firma in illegale Machenschaften verwickelt ist. Doch der Zusammenhang mit den Morden ist zunächst unklar bzw. lässt sich nicht nachweisen?

                                              • 10

                                                2029 sind sowohl Cyborgs als auch Menschen, die ihre körperliche und geistige Leistungsfähigkeit mit kybernetischen Implantaten verbessern, Realität. Künstliche Gehirne sind verfügbar, in die virtuelle Erinnerungen eingepflanzt warden können, die der Mensch selbst nicht als solche wahrnimmt. Ein Paradebeispiel für die Leistungsfähigkeit, aber auch die innerliche Zerrissenheit ist Major Motoko Kusanagi. Die Top-Agentin von Sektion 9, einer Elite-Polizei-Abteilung für Cyberkriminalität ist bis auf ihren Geist ein künstliches Wesen und als solches nicht an ihre Hülle gebunden. Bei allen Vorteilen, die das für den Job bringt, hadert sie mit sich selbst: Sie fühlt sich nicht mehr menschlich. Gemeinsam mit ihrem weniger modifizierten Partner Batou ist sie auf der Jagd nach einem gerissenen Cyberkriminellen, der sich in die Gehirne Unschuldiger einhackt und ihnen falsche Erinnerung einpflanzt, um sie dann für Cyber-Verbrechen zu missbrauchen. Genau das macht es so schwer, den "Puppenspieler" zu fassen, er tritt nie selbst, sondern lediglich in Gestalt anderer Personen in Erscheinung...

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                                                • 8 .5

                                                  Am eisig kalten Weihnachtsabend entdecken drei Obdachlose zwischen Müllcontainern in einer dunklen Gasse beim Stöbern nach Brauchbarem ein ausgesetztes Baby. Der als Familienvater und Besitzer eines Fahrradgeschäftes gescheiterte Gin, die ehemalige Drag-Queen Hana und die jugendliche Ausreisserin Miyuki, die eigentlich ständig am streiten sind, sehen sich vor eine völlig unerwartete Herausforderung gestellt. Während Gin und Miyuki das Kind zur Polizei bringen wollen, sorgt sich Hana um die Zukunft des Kyoko getauften Mädchens. Sie befürchtet, dass das Baby in Heimen und Pflegefamilien aufwachsen wird und fühlt sich, die ihre eigenen Eltern nie kennen lernte, dafür verantwortlich, dieses Schicksal zu vermeiden. Sie kann Gin und Miyuki überreden, zunächst den Hinweisen auf Kyokos Eltern, ein Schlüssel und eine Visitenkarte, zu folgen und die Eltern aufzuspüren. Die Suche führt das schräge Trio nicht nur durch das nächtlich-verschneite Tokyo, sondern auch auf eine Entdeckungsreise zu sich selbst und einander...

                                                  • 9

                                                    Japanische Filmemacher zählen meiner Meinung nach zu den kreativsten der Welt. Die Bandbreite an Filmthemen im japanischen Kino ist immens, von Mainstream J-Horror bis zu abgefahrenem Arthouse-Kino ist alles dabei, was das Herz eines wahren Cineasten zum hüpfen bringt. Besonders bekannt dürfte Japan allerdings für seine Trickfilm-Szene sein, die sich seit den Heidi-Filmen der 70er Jahre allerdings erheblich verändert hat. Selbst wenn Lieschen Müller von nebenan in der Regel immer noch klischeehafte Vorstellungen zu japanischen Trickfilmen hat. Neben Hayao Miyazakis Studio Ghibli machte sich in den letzten Jahren vor allen Dingen das Studio 4° C einen Namen in der Szene, bekannt vor allen Dingen durch die von den Wachowski-Brüdern produzierten Animatrix-Kurzfilme Zur Firmenphilosophie des kleinen aber feinen Studios gehört es, den Künstlern den größtmöglichen kreativen Freiraum zu lassen. Nach dem letzten abendfüllenden Werk "Tekkon Kinkreet", der durch seinen eigenwilligen Zeichenstil und die fantasievolle Handlung bestach, war das nächste Werk überbordender Schaffenslust die Kurz-Trickfilm-Anthologie "Genius Party"...

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