Gabe666 - Kommentare

Alle Kommentare von Gabe666

  • Tolle Liste... aber der Kill von "Zombieland" war bei weitem nicht der witzigste davon (dabei mag ich den Film wirklich). Die Szenen in "Diary Of The Dead", "Shaun Of The Dead" und vor allem "Planet Terror" sowie "Braindead" waren bei weitem origineller. Und obwohl der Kampf "Hai gegen Zombie" in dem 70er-Jahre-Film heutzutage eher banal wirkt, war das mit Sicherheit am schwierigsten zu realisierendste Szene von allen hier. Ich meine, das ist ein echter Hai! Der kann für den betreffenden Schauspieler wirklich gefährlich werden. Und er verhält sich mit Sicherheit nicht auf Anhieb so, wie es der Regisseur will. Die Szene aus "Zombieland" war mit Sicherheit die am einfachsten zu drehende (ok, vielleicht eher die aus "Dawn Of the Dead", den ich auch nicht schlecht finde).
    Mein Ranking sähe daher auch so aus:
    7: "Dawn Of The Dead"
    6: "Zombieland"
    5: "Woodoo"
    4: "Diary Of The Dead"
    3: "Shaun Of The Dead"
    2: "Planet Terror"
    und auf dem ersten Platz natürlich "Braindead". Kenne bisher nur einzelne Szenen aus dem Film, aber so gut wie jede schlägt an Abgedrehtheit alles, was ich bis dahin gesehen habe. Den muss ich mir unbedingt mal zulegen!

    • Hab den als Kind merkwürdigerweise nie gesehen. Die Idee finde aber witzig. Und edel ist es ja auch. Aber ein ernst gemeinter Spielfilm? Wirklich? Das passt irgendwie nicht.

      • Was zu erwarten war. Wenigstens hat mir die zweite Hälfte des Artikels gefallen, in der der Vega das Einprügeln auf andere Filme sein lässt und mal ein paar Geheimtipps nennt.
        Aber ansonsten muss ich sagen: Vega, du langweilst.

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          Gabe666 26.06.2013, 19:42 Geändert 23.04.2017, 23:33

          Was hat sich im Vergleich zum Vorgänger geändert?
          Kommen wir zuerst zum Positiven: Der Humor ist nicht mehr so extrem peinlich und infantil und die Hektik wurde etwas zurückgenommen. Dadurch sind die Actionszenen hier glücklicherweise wieder übersichtlicher. Darüber hinaus hat der Film tatsächlich sogar eine emotional ergreifende Szene zu bieten [SPOILER: Ich meine die Zerstörung Chicagos] und zum Ende kommt tatsächlich so etwas wie Spannung auf.
          Aber sonst ist er kaum besser als "Die Rache", eigentlich sogar noch schlechter. Die Dialoge sorgen wieder nur für Kopfschütteln, das penetrante Overacting nahezu sämtlicher Beteiligten ist fast nicht auszuhalten, es klaffen erneut gewaltige Logiklücken in der Story, das Verhalten vieler Charaktere ist völlig irrational (ganz besonders im Hinblick auf diesen Sentinel Prime und Megatron kurz vor dem Showdown) und sympathisch wirkt von denen auch hier keiner. Die beiden schrecklichen Zwillinge aus dem zweiten Teil sind glücklicherweise nicht mehr dabei, dafür aber hat der dämliche Zwerg noch einen Kumpel verpasst bekommen und mit Alan Tudyk als Assistenten von John Turturro hat man einen neuen Nervbolzen am Start (dabei mag ich den Schauspieler eigentlich; vielleicht lag's auch nur am Synchronsprecher, dass der so genervt hat). Und dann wäre da natürlich noch Sams neue Flamme. Megan Fox besaß ja schon nicht viel Schauspieltalent, aber sie brachte wenigstens ab und zu mal so etwas wie ein Lächeln oder ein wütendes Gesicht zustande. Wenn man jedoch die Whiteley mit ihrem ausdruckslosen Blick, ihren riesigen Lippen und ihrer nicht vorhandenen Ausstrahlung hier rumstolzieren sieht, fängt man sofort an, die Fox zu vermissen. Der laBeouf geht einem hier natürlich auch mal wieder gewaltig auf die Eier. In einer kleinen Nebenrolle sieht man hier noch Ken Jeong (der Mister Chow aus den "Hangover"-Filmen), welcher anscheinend für Humor sorgen soll, jedoch durch sein völlig übertriebenes Agieren und Dauerquasseln auch nur peinlich wirkt. Und was soll dieser Blödsinn, den er dem laBeouf da auf der Toilette erzählt? Was hat das bitte mit Pink Floyd zu tun? Ich weiß, der Originaltitel von diesem Film, "Dark Of The Moon", hat schon eine gewisse Ähnlichkeit zu dem von deren bekanntestem Album, aber sowohl von den Texten als auch der Musik her weist das nicht die geringste Verbindung zu Transformern auf, die sich auf der dunklen Seite des Mondes verstecken (wer es noch nicht weiß: der Titel von "The Dark Side Of The Moon" geht auf ein Zitat von Mark Twain zurück, der meinte, dass jeder Mensch wie ein Mond sei, der eine helle und eine dunkle Seite hat. Dementsprechend handeln die Texte auch eher von den dunklen Seiten des Menschen).
          Hab ich wen vergessen? Ach ja, Patrick Dempsey spielt einen Bösewicht, wirkt aber nur jämmerlich in der Rolle. Und was Charaktermimen wie John Malkovich und Frances McDormand geritten hat, hier mitzuwirken und ihr Talent zu vergeuden (man sieht ihnen die Unterforderung praktisch an), werde ich nicht begreifen. Ging's denen wirklich nur um Geld?
          Dann gibt's noch einen kurzen Auftritt von Buzz Aldrin höchstpersönlich, der zwar ganz nett ist, bei dem sich dieser jedoch ziemlich albern vorgekommen sein muss. Hat er darin schließlich nicht viel mehr zu tun, als auf einen Bluescreen zu starren.
          Die Transformers sind hier zwar wieder hübsch animiert, aber eben auch größtenteils kaum auseinanderzuhalten. In einer Szene kommt es z.B. zu einem "Mexican Standoff" zwischen zwei Autobots und zwei Decepticons, allerdings konnte ich nicht wirklich erkennen, wer von denen jetzt wer ist (naja gut, einer von den Decepticons war dunkler und hatte sowas wie Dreadlocks, wenn ich mich recht erinnere). Und dann geht einem auch diese andauernde Vermenschlichung der Roboter auf den Sack. Wieso haben die Bärte und Haare? (Und was soll dieser Einstein-Autobot? Und dieser komische grüne Kopf? Die waren ja mal extrem lächerlich!) Ich dachte, die bestehen aus Metall? Und noch was: Wozu brauchen die eigentlich Raumschiffe und Schusswaffen? Die meisten von denen können doch selbst fliegen und ihre Waffen stecken meist schon in ihrem Körper drin.
          Und man erfährt auch hier wieder zu wenig über sie. Vom Kampf um Cybertron, den man am Anfang sieht, hätte ich gerne mehr gesehen. Ach was, eigentlich wäre es am besten gewesen, wenn alle "Transformers"-Filme sich nur darum drehen würden. Die Menschen sind nämlich ausnahmslos nervig oder uninteressant, bringen die Handlung kein Stück voran. Also hätte man sie am besten gleich weggelassen. Dann wäre man auch vom grässlichen Patriotismus und diesem reaktionären Weltbild verschon geblieben, was einem der Bay hier vermitteln will.
          Das ist natürlich ein Thema für sich. Die Autobots stehen auf der Seite der amerikanischen Regierung, wirken an militärischen Einsätzen gegen die "bösen" Afghanen mit und stellen ihre Technologie zur Verfügung, damit die amerikanische Bevölkerung überwacht werden kann. Im Gegenzug ähnelt Megatron bei seinem ersten Auftritt in Afrika irgendwie einem Warlord der Taliban und die Tatsache, dass hier Menschen den Decepticons helfen (ok, die meisten tun das anscheinend unfreiwillig), könnte man auf den "homegrown terrorism" beziehen. Dadurch wirkt der Film nicht nur extrem chauvinistisch und militaristisch, sondern auch fremdenfeindlich und reaktionär, ist also in seiner Botschaft geradezu bedenklich. Ich weiß, als Erwachsenen, der nur unterhalten werden will, kümmert einen sowas nicht unbedingt; man kann das alles ja ignorieren. Aber was sollen denn die Kinder denken, die sich den Mist reinziehen? Ich meine, der ist ab 12 freigegeben! Ok, vielleicht achten die auch nur auf die Roboterkämpfe und sonst nichts. Was weiß ich schon, ich bin ja kein Pädagoge. Es stört mich aber trotzdem.
          Ansonsten ist der Film wieder mal zu lang geraten. Die ersten 10 Minuten sind ein Fest für jeden Verschwörungstheoretiker und in ihrer Verbindung von echten und Spielszenen ganz interessant anzuschauen. Danach wird man aber wieder mit Belanglosigkeiten zugeschüttet. Ich hab's ja schon bei den Vorgängern geschrieben: Wenn der Film schon "Transformers" heißt, dann will ich da auch Roboter sehen, die sich gegenseitig auf die Fresse geben und keine Menschen, die dazwischen herumwuseln und einen mit ihrem Berufs- und Beziehungsquatsch nerven. Und wenn die Action dann anfängt, ist sie zwar schön anzuschauen, aber auch hier wurde wieder teilweise so hektisch geschnitten, dass man kaum noch mitbekommt, was Sache ist. [SPOILER: Bei der Endschlacht geraten ja vier Autobots plötzlich in Gefangenschaft. Unmittelbar davor sah man noch, wie sie den Gegnern ordentlich auf die Glocke geben und jetzt ergeben sie sich auf einmal?] Andere Szenen wiederum sind unnötig ausgewalzt worden. Der Einsturz dieses Hochhauses, in das sich dieser Roboter-Wurm gräbt, will einfach kein Ende nehmen, sodass es einen nach einer Weile auch nur noch langweilt. Und dann wollen auch teilweise die Sounds nicht wirklich zu den gezeigten Szenen passen. Da gräbt sich dieses Vieh durch Asphalt und Beton und alles, was man hört, ist so ein komisches Prasseln, anstatt dass es dabei richtig rumpelt und kracht. Dadurch haut es einen auch nicht unbedingt vom Hocker.
          "Transformers" stellt für mich den Niedergang des Actionfilms dar, ähnlich wie "Twilight" für mich die Zerstörung des Horror- und Fantasy-Films ist. (Beide Filmreihen haben übrigens, obwohl sie, was das Geschlecht angeht, auf gegensätzliche Zielgruppen ausgerichtet sind, mehr Gemeinsamkeiten, als man meinen sollte: sie fangen beide mit "T" an, so gut wie jeder Teil beider Reihen dauert trotz der extrem dünnen Story fast zwei Stunden oder noch länger, die Hauptdarsteller glänzen durch schauspielerisches Unvermögen (die einen durch Overacting, die anderen durchs Gegenteil) und Science-Fiction- bzw. Fantasy- und Horror-Elemente kommen zwar drin vor, werden aber kaum genutzt. Und was die Inszenierung angeht, stellen sie auch gegenteilige Extreme dar: "Transformers" hetzt durch die Handlung und lässt einen kaum zur Ruhe kommen, "Twilight" hingegen ist so träge inszeniert, dass man fast einschläft. Beide sind also auf ihre Weise eindrucksvolle Negativbeispiele, die aber paradoxerweise Unmengen an Zuschauern ins Kino ziehen. Tja, was so ein Hype alles bewirken kann...)
          Michael Bay ist für mich einer der untalentiertesten Hollywood-Regisseure überhaupt. In den 90ern besaß er zwar welches, nach der Jahrtausendwende hat er das aber offensichtlich verloren und findet es jetzt nicht wieder. Wieso musste man ausgerechnet ihn als Regisseur für diese Filmreihe nehmen? Wenn man schon einen "Transformers"-Film drehen muss, kann man sich doch einen talentierteren Mann für den Posten suchen (und am besten gleich noch einen besseren Drehbuchautor). Steven Spielberg hat den Blödsinn doch produziert, er hätte sich am besten gleich auf den Regiestuhl setzen sollen, dann wäre der Film mit Sicherheit nicht so albern und übertrieben geworden. Oder Roland Emmerich, dessen letzter Blockbuster, "2012" zwar leider mehr Ähnlichkeit zu den Bay-Machwerken hatte, aber der davor mit "Independence Day" und "Godzilla" ganz ansehnliche Actionfilme gedreht hat, die genau die richtige Mischung aus Action und (nicht so albernem) Humor und noch dazu bessere Schauspieler hatten. Oder Gore Verbinski, den "Fluch-der-Karibik"-Regisseur, meinetwegen auch Peter Berg ("Hancock", "Battleship") oder vielleicht auch James Cameron oder Peter Jackson (wenn die sich denn dafür hergegeben hätten). Unter Umständen auch Paul W. S. Anderson, Stephen Sommers (trotz "G.I. Joe", der fast genauso dämlich ist) oder Len Wiseman. Von mir aus auch Zack Snyder, wenn es sein muss. Jeder von denen wäre besser gewesen.
          So hat mich aber kein einziger "Transformers"-Film überzeugen können, dieser hier am allerwenigsten, der für einen Actionfilm zu viele Längen hat, in seinen Humorszenen albern wirkt, keine mitreißende Story hat und dessen Schauspieler nichts auf die Reihe kriegen. Für trashige Unterhaltung nimmt sich der ganze Blödsinn dann wiederum viel zu ernst und sieht auch zu gut aus. Und nicht einmal der Soundtrack kann hier wirklich punkten. Linkin Park sind zwar wieder dabei, allerdings ist ihr Lied diesmal eher lahm und beim Score gibt es zwar ein paar epische Themen, die jedoch wieder einmal nicht richtig eingesetzt werden.
          Deswegen kann ich hier auch nur einen Punkt geben, den der Film einzig und allein seinen Effekten verdankt. Gute Effekte allein machen aber eben noch lange keinen guten Film. Tut mir leid, aber mehr ist echt nicht drin.

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          • Toller Artikel. Die drei weiblichen Vampire kamen allerdings auch schon im Originalroman vor. So neu ist dieses Motiv nicht.

            • WAS HABT IHR EIGENTLICH ALLE GEGEN ZOMBIELAND???? Da kommen Zombies vor, er gefällt vielen, also was beschwert ihr euch?

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              • Ich sehe sie auch gerne. Sie ist hübsch, hat eine tolle Ausstrahlung und auch ihre Mimik finde ich jetzt nicht ausdruckslos, wie manche andere hier schreiben.
                Zu ihrer Stimme kann ich nichts sagen. Habe die betreffenden Filme bisher nur auf deutsch geguckt.

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                • Toll geschriebener und interessanter Text. Aus der Sichtweise habe ich den Film auch noch nicht betrachtet.
                  Ich würde allerdings auch sagen, dass man viele Filme, selbst die simpelsten Unterhaltungs-Filme, aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachten kann. Kommt eben immer auf den Betrachter an und was er darin sehen will.

                  • Optisch auf jeden Fall atemberaubend, bei der Logik und den Schauspielern haperte es aber ein wenig. Sollte man aber schon gesehen haben.

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                      Gabe666 23.06.2013, 01:19 Geändert 03.11.2016, 23:26

                      Was. Für. Ein. Schrott.
                      Um mal einen wichtigen deutschen Maler zu zitieren: Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte. Michael Bay stellt mit diesem Machwerk eindrucksvoll unter Beweis, dass er nicht im Entferntesten begriffen hat, wie gute Unterhaltung funktioniert. Das Schlimme ist aber, dass das der Masse egal zu sein scheint, wenn man sich mal ansieht, wie viel Geld dieser Mist an den Kinokassen eingespielt hat. Sind die Ansprüche von so vielen Leuten wirklich so niedrig? Es ist erschreckend.
                      Aber der Reihe nach. Zunächst bleibt festzuhalten, dass Michael Bay nicht nur sämtliche Fehler, die er im Vorgänger beging, hier wiederholt, sondern sie noch übertrifft. Der Film ist noch länger als der Vorgänger, hat aber im Grunde noch weniger zu erzählen. Die Handlung könnte man auf einem Bierdeckel, nein eigentlich schon auf einem Kronkorken zusammenfassen, trotzdem wurde der Film mit haufenweise unnötigen und nicht mehr nachvollziehbaren Wendungen vollgestopft, dass man spätestens nach einer Stunde kaum noch kapiert, worum es eigentlich geht. In der Story klaffen Logiklücken, die so gigantisch sind, dass locker zehn von diesen Devastator-Ungetümen darin Platz hätten (das fängt schon damit an, dass die Roboter jetzt an "Geheimmissionen" teilnehmen; was bitte ist an gigantischen Robotern, die allem um sich herum in Stücke schießen und hauen, geheim?! Den geheimen Status hatten die doch eigentlich schon im ersten Teil verloren. Wie will man sowas denn bitte vertuschen?? Oder die Anfangsszene mit "The Fallen" auf der Erde: wieso hat der die Menschen nicht gleich ausgerottet und wie konnte er davon abgehalten werden?) Was schauspielerische Leistungen, Dialoge und Humor betrifft, wurde hier im Vergleich zum in diesen Bereichen ebenfalls schon ungenügenden Vorgänger nochmal ein gewaltiger Schritt zurück gemacht. Dieser infantile Genital-Humor ist kaum auszuhalten, bei den meisten Sprüchen schlägt man verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammen oder will diesen am liebsten ständig gegen eine Wand donnern. Und die Schauspieler (allen voran Shia laBeouf) erklimmen neue Dimensionen des Overactings.
                      Und was die Charaktere angeht: bis jetzt hatte kein Film, den ich gesehen habe, eine so hohe Dichte an unerträglichen Nervbolzen, bei denen man sich einfach nur wünscht, dass sie endlich vom Bildschirm verschwinden. Angefangen bei Sams Eltern, die mit ihrem fürchterlich klischeehaften, peinlichen Getue schon im ersten Teil nervten, über seinen hysterischen Collegekameraden bis schließlich zu ihm selbst. Im ersten Teil konnte er ja schon kaum still sitzen, hier mutiert er vollends zum Zappelphilipp. Und er wirkt nach wie vor arrogant und jämmerlich; es erschließt sich einem nicht, wieso seine Freundin (Megan Fox, welche die undankbarste Rolle im ganzen Film hat und mir deswegen trotz ihres ebenfalls nicht vorhandenen Schauspieltalents irgendwie leid tut) überhaupt noch mit ihm zusammen ist, geschweige denn, warum er so wichtig ist, dass die Rettung der Welt von ihm abhängen soll. John Turturro (eigentlich ein guter Schauspieler) scheint es dem laBeouf gleichtun zu wollen und spielt so dermaßen übertrieben, dass es ein Graus ist. Die restlichen Schauspieler sind nicht erwähnenswert (zu Isabel Lucas werde ich allerdings später noch etwas anmerken).
                      Auf der Seite der Roboter finden sich genauso unnötige wie nervige Charaktere. Die beiden dauerquasselnden Autobot-Zwillinge und der Decepticon-Zwerg treiben mit ihrem kindischen Verhalten den Fremdschämfaktor in neue Höhen. Ebenso wie dieser uralte Roboter mit Krückstock und Bart. Was soll das??? Wieso vermenschlicht der Bay die Roboter immer mehr? Es ist furchtbar.
                      Eines kann man dem Film immerhin zugute halten: er hält sich verbissen an die oft angewendeten Regeln für Fortsetzungen. Höher, schneller, weiter. Dass das nicht immer gut sein muss, geschenkt. Es rumst hier doppelt so oft wie im Vorgänger, nach einer Weile macht sich allerdings Langeweile breit. Bei einem Actionfilm genügt es nunmal nicht, den Zuschauer ununterbrochen mit Explosionen zu überhäufen. Man muss auch mal das Tempo rausnehmen, versuchen, zumindest ansatzweise eine Geschichte zu erzählen und Emotionen beim Zuschauer hervorzurufen. Wenn die Charaktere aber so unscharf umrissen sind und noch dazu anfangen zu nerven, kann das einfach nicht funktionieren.
                      Und dann dieser dämliche Pathos, Patriotismus und Militarismus: dauernd sieht man hier Hubschrauber (natürlich amerikanische) vor Sonnenuntergängen (ein Sonnenuntergang gehört ans Ende eines Actionfilms und sollte nur einmal vorkommen, dann wirkt er cool, nicht wenn man ihn schon nach 20 Minuten zeigt und dauernd wiederholt), untermalt von epischen musikalischen Themen (die sind schon cool, werden auf diese Weise aber unnötig verheizt). Und die Autobots kämpfen natürlich heroisch an Amerikas Seite und retten die Welt. Es ist einfach unerträglich. Von daher war ich auch stinksauer, dass das romantische und mit einem pazifistischen Text versehene Lied "21 Guns" von Green Day in diesem Mist verheizt wurde. Wer trägt dafür die Verantwortung?! Die Band oder deren Plattenfirma? Ich hoffe doch, dass die Bandmitglieder damit nicht einverstanden waren, sonst büßen sie bei mir so einige Sympathien ein!
                      Was mir ebenfalls äußerst sauer aufstieß, war diese latente Frauenfeindlichkeit. Megan Fox durfte sich im ersten Teil ja immerhin noch ein bisschen in den Endkampf einbringen, hier wird sie endgültig zur hilflosen Jungfrau in Nöten degradiert (sieht man davon ab, dass sie zu Anfang diesem Zwerg ein Auge verbrutzeln darf), die eigentlich ständig nur an der Seite ihres "Liebsten" in der Gegend rumrennt und ihren Hintern in die Kamera halten darf. Über die entsprechende Szene zu Anfang, bei der sie auf einem Motorrad sitzend, in den Film eingeführt wird, war sie weder während des Drehs noch danach wirklich erfreut (Michael Bay soll auf die Idee zu dieser Szene ja auch nur von ein paar Teenagern gebracht worden sein, bei denen er sich "Anregungen" geholt hatte). Insofern kann ich es ihr kaum verdenken, dass sie danach nicht mehr dabei war.
                      Auch ansonsten haben Frauen im Film nichts zu melden. Bei den Menschen gab es hier, abgesehen von Sams oberpeinlicher Mutter, die ich eigentlich garnicht erst erwähnen möchte, keinen weiteren weiblichen Charakter, dafür aber zum ersten (und einzigen) Mal in der Filmreihe weibliche Charaktere bei den Robotern; eine bei den Bösen, drei bei den Guten. Nur spielen die kaum eine Rolle, werden nicht charakterisiert und sterben meist schon nach ihrem ersten Auftritt. Isabel Lucas (die zumindest mit etwas mehr Talent gesegnet ist als Miss Fox, ein ökologisches Gewissen hat (machte bei einer Protestaktion zum Delfinschutz mit, was man in "Die Bucht" sehen kann) und mir auch in "Krieg der Götter" gefiel (auch wenn sie da ebenfalls nicht viel zu tun hatte), sich andererseits aber auch für so 'nen Schund wie "Red Dawn" hergab, vermutlich aus Geldsorgen) hat zwar einen denkwürdigen Auftritt als Decepticon in Menschengestalt (wobei die menschliche Zunge in ihrer metallenen Form allerdings extrem lächerlich und unlogisch ist), verabschiedet sich kurz darauf aber auch schon auf Nimmerwiedersehen. Sei's drum, im Grunde war ihr Charakter auch nur ein billiger Abklatsch vom T-X aus dem dritten "Terminator", aber man hätte sich doch zumindest ein bisschen Mühe geben können. Dann gab's da noch drei weibliche Autobots. Gesprochen hat davon nur eine, die kurz darauf auch schon drauf geht, die anderen beiden laufen höchstens mal ein paar Sekunden durchs Bild. Emanzipation sieht anders aus.
                      Aber bleiben wir doch mal bei den Robotern. Dafür, dass der Film "Transformers" heißt, erfahren wir über die erstaunlich wenig. Es gibt ja so eine Szene mit den drei Anführern der Decepticons, bei denen sich diese darüber ärgern, dass ihre neu ausgebrüteten "Jungen" sterben, weil es an Energon mangelt (oder so ähnlich). Wie entstehen denn nun diese Transformers? Wie können die sich fortpflanzen? Was ist dieses Energon eigentlich? So eine Art organisches Metall, so wie die Protodermis, bei diesen Lego-"Bionicle"-Figuren (mit denen habe ich früher als Kind gespielt und mir auch die Filme dazu angesehen)? Man erfährt es nicht. Über die Roboter, um die es hier eigentlich geht, bleiben einem sämtliche Hintergründe erspart. Das ist armselig.
                      "Transformers - Die Rache" ist ein Film, bei dem hinten und vorne nichts stimmt. Anstatt auf intelligente Weise die Probleme zwischen Robotern und Menschen zu thematisieren, wird hier einfach nur ein Hohelied auf Militär und Autobots gesungen. Dieser Regierungsvertreter, der fordert, dass die Autobots den Planeten verlassen, war mir unter allen Charakteren tatsächlich noch am sympathischsten. Mir würde es auch nicht gefallen, wenn eine Horde gigantischer Roboter in meinem Heimatland herumwütet, wie es ihr gefällt und dabei regelmäßig enorme Sachschäden (und vermutlich auch Todesfälle, bei den Zerstörungen) verursacht. Solche Kritik wird natürlich einfach abgeschmettert, indem man sagt: "Die Bösen sind immer noch hier, wollen die Erde vernichten und wir müssen das verhindern, halt die Klappe. Ist nicht unsere Schuld, wenn dabei extrem viel zerstört wird und hunderte Menschen draufgehen. Wir haben nicht angefangen. Wir müssen Feuer mit Feuer bekämpfen." Solche Sätze fallen im Film zwar nicht, aber genau das wird hier ausgesagt. Der Film ist tatsächlich äußerst bedenklich. Ein überlanger Werbespot für das Militär und eine Illusion, dass Krieg "cool" und "gerecht" wäre.
                      Und dann trägt er auch noch zur Volksverdummung bei. Schon im ersten Teil gab es so eine fürchterlich abstruse Szene, bei der so ein übergewichtiger Teenie durch die Gegend rennt und alles filmt, als die Autobots auf der Erde landen. Die Leute halten sie natürlich erst einmal für Meteoriten. Macht denen das Angst? Nein, sie müssen alle aufstehen und alles für die Nachwelt festhalten. Es ist sogar beeindruckend, "hundert Mal besser als Armageddon" (tolles Selbstlob, Herr Bay!). Ehrlich, wenn in meiner Gegend ein Himmelskörper einschlagen würde, dann würde ich erst einmal Zuflucht in einem Keller suchen oder an sonst einem Ort, der mir Schutz bieten würde, weil vielleicht noch mehr von den Dingern runter kommen werden. Hier hingegen begaffen das alle wie eine Zirkusattraktion. Erinnerte mich an eine Szene aus "Idiocracy", in dem der Wagen von einem Typ zerballert wird, aber anstatt darüber entsetzt zu sein, jubelt er, weil er Explosionen toll findet. Und so einer Entwicklung leistet so ein Film durchaus Vorschub.
                      Von Anfang bis Ende ist der Film einfach nur dumm. Dumm, dumm, dumm! Man kann praktisch spüren, wie der eigene IQ um mindestens fünf Punkte sinkt. Eine hirnverbrannte Story, die unnötig ausgewalzt und mit bescheuerten Wendungen versehen wird, grenzdebiler Humor auf dem Niveau von Kindergartenkindern, Dialoge, die einem Ohrenschmerzen verursachen und Schauspieler, die diese Bezeichnung nicht verdienen. Wenn so die Zukunft des Blockbusterkinos aussehen soll, dann Gute Nacht.
                      Das Ganze wäre nur halb so schlimm, wenn der Film nicht so elendig lang wäre. Ich schrieb vor etwa einem Monat ja in einem Kommentar zu einem Thema der Speaker's Corner, dass die Lauflänge im Grunde das Unwichtigste an einem Film ist. Da muss ich hier nochmal etwas differenzieren. Bei manchen Filmen bietet es sich eben nicht unbedingt an, wenn sie auf über zwei Stunden Lauflänge gestreckt werden. Und dazu zählen solche sinnfreien Actionspektakel. Hat ein Film nicht viel zu erzählen, muss man die Handlung nicht auch noch bis zum Gehtnichtmehr ausdehnen und versuchen, da noch was reinzuquetschen. Leider scheint es aber in Hollywood in letzter Zeit in Mode zu kommen, sämtliche Blockbuster immer länger zu machen und sie mit unwichtigem Füllmaterial vollzustopfen. Gute Beispiele dafür sind "The Dark Knight Rises" (eigentlich auch schon der "Dark Knight"), die letzten beiden "Harry-Potter"-Filme, der zweite und dritte "Iron Man", "Star Trek Into Darkness" oder der sechste "Fast And Furious". Direkt vergleichen kann man diese Filme natürlich nicht und jeder dieser Filme hat mir auch auf seine Weise gefallen, (die Batman, Iron-Man, HP- und Star-Trek-Filme hatten ja auch teilweise wirklich großartige Szenen), allerdings hätte man jeden von ihnen auch um gut 10 oder 20 Minuten kürzen können, weil eben auch viele unnötige Szenen dabei waren oder manche zu sehr in die Länge gezogen wurden. Umgekehrt sorgt es dafür, dass andere (u.U. für die Handlung wichtige) Szenen und meistens auch das Finale eines Films überstürzt werden und zu hektisch ablaufen, was zu Lasten der Unterhaltung geht. Dadurch geriet auch der dritte "Batman"-Film so unlogisch und hatte so viel Leerlauf im Mittelteil. Was F&F 6 angeht, so wurde da schlicht für einen Actionfilm zu viel gelabert. Ein gewisser MP-Freund wies mich schon darauf hin: Die Lauflänge ist im Grunde egal, wenn sie sinnvoll gefüllt ist. In den betreffenden Filmen wurde sie das aber nicht. Oder aber es war schlichtweg unnötig, die Geschichte überhaupt zwei Stunden lang erzählen zu wollen.
                      Jetzt bin ich ganz schön abgeschweift. Bei "Transformers" ist es eben einfach so, dass es idiotisch war, einem Film, in dem es nur um kämpfende Roboter geht, eine komplexe Story verpassen zu wollen. Diese hat man dann so hektisch runtergerattert, dass man kaum noch mitkommt, ließ die wirklich interessanten Sachen aber unter den Tisch fallen und wälzte die unwichtigen unnötigerweise aus. Hoffen wir, dass das nicht zur Norm wird. Wie heißt es doch so schön: Weniger ist manchmal mehr.
                      Wenigstens ein paar positive Aspekte hat der Film: die Effekte sind erste Sahne, wie auch schon im Vorgänger, die Kameraarbeit zumindest in den wenigen ruhigen Szenen auch nicht schlecht (die Kamerafahrt um diese Hütte, in der sich laBeouf und Fox während des Showdowns verstecken, gefiel mir auch ganz gut) und die Filmmusik auch klasse. Aber was nützt das, wenn all das nicht richtig eingesetzt wird? Letztendlich versagt der Film ja sogar in seinem eigentlichen Metier. Die Actionszenen sind zwar toll animiert, laufen aber so hektisch und unübersichtlich ab, dass kaum erkennbar ist, wer da jetzt eigentlich wen verkloppt. Es gibt auch zu viele davon, so dass man sich irgendwann nicht einmal mehr dadurch unterhalten fühlt, ermüdet und das Ende herbeisehnt (wie bereits erwähnt: weniger ist mehr). Und stellenweise ist es wirklich übertrieben. Wie sangen Rammstein einst so schön: "Too big, too tall, size does matter after all". Hier ist es eben "too tall". xD
                      Noch dazu sehen sich die meisten Roboter so ähnlich, dass man sie ohnehin kaum auseinanderhalten kann.
                      [SPOILER: Als Optimus stirbt, (btw: wieso muss er in der Szene eigentlich alleine kämpfen und die anderen Autobots eilen ihm nicht einfach zu Hilfe? So lange können die doch unmöglich beschäftigt worden sein!) habe ich zuerst überhaupt nicht erkannt, wer ihn jetzt eigentlich umgebracht hat. Es hat sich übrigens in der Szene auch überhaupt nichts bei mir gerührt.]
                      Bei den Autobots blieben mir nur die bereits aus dem ersten Teil bekannten Optimus Prime, Bumblebee, die beiden schrecklichen Zwillinge (die ich am liebsten vergessen würde) und die drei weiblichen im Gedächtnis. Ach ja, und ich weiß noch, dass einer von den männlichen Ironhide hieß, aber wie er jetzt genau aussah, ist mir auch entfallen. Bei den Decepticons waren es nur The Fallen, Megatron, Starscream, der monströse Devastator, dieser komische Zwerg und die getarnte Frau. Das war's. Dabei kommen doch an die 30 oder mehr im Film vor. Und ich dachte, hier geht's um Roboter!
                      Zusammenfassend muss ich sagen, dass dieser Film alles verkörpert, was mir am modernen Actionkino nicht gefällt. Wollen wir hoffen, dass sich nicht noch Regisseure wegen des enormen kommerziellen Erfolgs ein Beispiel an diesem Mist nehmen. Die 2 Punkte kriegt der Film von mir nur wegen den Effekten (dafür ein Punkt), Isabel Lucas und dem wirklich coolen Song "New Divide" von Linkin Park (je einen halben Punkt), von dem einzelne Themen im Score auch Verwendung finden, aber ebenfalls in den falschen Szenen verwendet werden. Den Song selbst hört man erst zum Abspann. Davon abgesehen hat ihn der Film (wie auch "21 Guns") eigentlich überhaupt nicht verdient.
                      Puh, das war jetzt ganz schön viel Text für einen so schlechten Film. Hat er eigentlich auch garnicht verdient. Habe mich ganz schön in Rage geschrieben. Viel Lärm um nichts, eben. Das beschreibt den Film aber auch ganz gut. xD
                      Und irgendwie ist es ja auch befreiend, sich seinen Frust mal von der Seele zu schreiben und so richtig über etwas zu meckern. Man kann sich ja nicht immer nur gute Filme angucken (habe ihn mir ehrlich gesagt auch nur angesehen, um mich davon zu überzeugen, wie schlecht er wirklich ist). :)
                      Aber für die, die bis hierhin durchgehalten haben (denn im Grunde erzähle ich ja nichts Neues), habe ich noch ein kleines Präsent. Auf Youtube gibt es da so ein lustiges Video von einem bekannten Kanal, dass sich mit der galoppierenden Unlogik des Films beschäftigt und die fatalsten Schnitzer herausgesucht hat: http://www.youtube.com/watch?v=JEdZ-yjxHLI
                      Wollte man sämtliche Unlogik in dem Film parodieren, würde das betreffende Video wohl so lang wie der tatsächliche Film werden. xD
                      Das war's jetzt aber. In dem Sinne: Gute Nacht! :)

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                      • Schön geschrieben und bestätigt meine Vorbehalte gegenüber dem Film. Dieser Text ist mit Sicherheit auch unterhaltsamer als der komplette Film.

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                        • Zack Snyder als Maler zu bezeichnen, ist insofern zutreffend, als dass er es versteht, seinen Filmen eine beeindruckende Optik zu verpassen. "Maler unter den Regisseuren" ist aber ziemlich hoch gegriffen. Wie andere schon sagten: Tarsem Singh, David Lynch, Ang Lee... es gibt bessere Beispiele für richtige Maler in Hollywood.
                          Zu ihm selbst: Er ist auf jeden Fall ein Regisseur, dessen Werke polarisieren (wie man an Vegas Kolumne von letzter Woche erkennt). Man kann sie hassen oder lieben, ich habe mich entschieden, sie zu lieben. Nach meinem Empfinden wird der Subtext in vielen davon übersehen oder missverstanden (ganz besonders "Sucker Punch"). Snyder schafft es für mich perfekt, Anspruch mit Unterhaltung zu verbinden, so wie es auch den Wachowskys und Nolan gelingt. So sähe meine Liste aus:
                          1. Watchmen
                          2. Sucker Punch
                          3. Dawn Of The Dead
                          4. 300
                          ("Man Of Steel" und "Die Legende der Wächter" habe ich beide noch nicht gesehen, ersteren gucke ich mir aber demnächst im Kino an).

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                          • Nach dem lächerlichen und hysterischen Artikel von letzter Woche über Zack Snyder (mal ehrlich: wieso wird immer nur der Snyder niedergemacht, aber der Regisseur, dessen Filme vor faschistischen Botschaften nur so strotzen, nämlich Michael Bay, von Vega fast konsequent ignoriert?) muss ich dem Vega hier tatsächlich mal wieder zustimmen. Ich selbst liebe ja auch Superhelden, gucke mir Comicverfilmungen wahnsinnig gern an. Aber leider muss auch ich sagen, dass sich die Superheldenfilme (und eigentlich auch generell Blockbuster) immer ähnlicher werden. Und es werden immer mehr. Es gibt zu viele Reboots, Sequels und Prequels (erstere sollten ohnehin mit einem Abstand von wenigstens 10 Jahren zum letzten Vorgänger erfolgen) in zu kurzer Zeit. So langsam macht sich bei mir leider auch eine Übersättigung breit. Den "Avengers"-Film fand ich super und ich freue mich schon auf die Fortsetzung dazu und den "Guardians-Of-The-Galaxy"-Film, ebenso wie auf die kommenden zwei Filme aus dem "X-Men"-Universum. Aber die Fortsetzungen zu "Captain America" und "Thor" können mir gestohlen bleiben, vor allem, da ich schon die ersten Teile nicht so gut fand. Bereits der zweite "Iron-Man"-Film zeigte ja schon Ermüdungserscheinungen und obwohl ich den dritten von den dreien (vor allem wegen seinem Humor und mehreren wirklich großartigen Szenen) am besten fand, so war auch er ziemlich überladen (gegen Ende wurden sämtliche Probleme viel zu schnell abgehandelt). "The Dark Knight Rises" hatte das gleiche Problem. Und ich weiß immer noch nicht so recht, was ich von dem kommenden Justice-League-Film halten soll.
                            Irgendwie scheinen jetzt sämtliche Blockbuster nach den Vorgaben Überlänge, Hektik und massiver Einsatz von CGI gedreht zu werden (was auch Michael Bay mit seinen grässlichen "Transformers"-Filmen losgetreten hat, die glücklicherweise bisher die schlechtesten Vertreter dieser Form von Blockbustern sind). So werden die Superheldenfilme dann wohl ebenfalls zu Opfern der Ideenkrise in Hollywood. Das ist schade, denn die Stoffe geben so viel mehr her. Mein Lieblings-Superheldenfilm ist nicht ohne Grund "Watchmen", der gebrochene Helden zeigt, die es mit erwachsenen Bedrohungen zu tun bekommen, anstatt sich ständig in bunten Kostümen mit anderen Kostümierten zu kloppen. Die "X-Men"-Filme gefielen mir auch deshalb, weil sie ernsthafte gesellschaftliche Probleme wie Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten thematisierten und nicht allein auf die Action-Schiene setzten ("X-Men: The Last Stand" und der erste "Wolverine"-Film sind zwei bedauerliche Ausnahmen; ich hoffe mal, dass "The Wolverine" und "Days Of Future Past" nicht den gleichen Fehler wiederholen werden). Wie es schon einer meiner Vorredner sagte: weniger Hektik (sowohl bei der Produktion als auch bei der Inszenierung) und mehr Realismus sind die Zauberworte.

                            • Sehe sie eigentlich gerne... aber nur in ihren Filmen aus den 90er-Jahren. "From Dusk Till Dawn", "Strange Days" und "Natural Born Killers" gehören zu den Filmen, die ich mir immer mal wieder gerne ansehe (besonders ersterer). Mittlerweile finde ich sie aber nicht mehr so hübsch und ihre letzten Filme reizten mich überhaupt nicht. Und dann wäre da noch diese Scientology-Sache...
                              Ach, Juliette, könntest du nur bei denen aussteigen, dann würde ich dich auch wieder mögen. Trotzdem alles Gute!

                              • 4 .5

                                Für mich immer noch das perfekte Beispiel dafür, wie man einen Actionfilm nicht inszenieren sollte. Und ich werde jetzt auch erklären, warum er für mich selbst als Hirn-Aus-Popcornkino nicht funktioniert.
                                Zunächst einmal sind die menschlichen Charaktere austauschbar, klischeehaft und fast ausnahmslos nervig. Shia La Beouf war mir mit seiner arroganten Art, seiner albernen, hektischen Sprechweise (vielleicht lag's auch nur am Synchronsprecher) und seinem heillosen Overacting von Anfang an unsympathisch. Seine Eltern störten mich genauso. Megan Fox als seine Freundin sieht zwar hübsch aus, hat schauspielerisch aber nichts drauf und ist nur dazu da, als Blickfang zu dienen. Immerhin darf sie wenigstens in einer Szene tatsächlich anpacken, weshalb dieser Teil noch nicht in so tiefe Sexismus-Abgründe wie die Nachfolger abrutscht. Die Romanze zwischen den beiden funktioniert für mich allerdings überhaupt nicht. Es erschließt sich mir nicht, was sie eigentlich an ihm findet.
                                Die restlichen menschlichen Charaktere sind entweder uninteressant oder ebenfalls kaum ausstehbare Nervbolzen (zum Beispiel John Turturros Charakter; was hat ein Charakterdarsteller wie er eigentlich in so einem Film zu suchen? Oder Bernie Mac (R.I.P.), der schon in einer frühen Szene verbraten wird! Genau wie Jon Voight, der heillos unterfordert wirkt). Michael Bay wäre wesentlich besser gefahren, wenn er daraus einen reinen Animationsfilm gemacht und die Menschen gleich ganz weg gelassen hätte. Dann wäre uns auch dieser grässliche überzogene Patriotismus (eigentlich ist das sogar schon Chauvinismus) und diese Glorifizierung des amerikanischen Militärs erspart geblieben. Aber das ist ein Thema für sich.
                                Dann kann der Film keine funktionierende Dramaturgie aufweisen. Man wird einfach in die Handlung reingeworfen und hat den Eindruck, als wolle der Bay so schnell wie möglich zum Ende kommen, so hektisch laufen fast sämtliche Szenen ab (dabei dauert der Film tatsächlich über zwei Stunden). So sieht es auch bei Kameraarbeit und Schnitt aus. Michael Bay kennt offenbar nur zwei Extreme: hektische Stakkatoschnitte und zwischendurch mal ein paar Zeitlupen für die besonders "coolen" Actionszenen. So funktioniert das aber nicht. Ein Film muss, was das Tempo angeht, ausgewogen sein, damit er wirklich Spaß macht.
                                Noch dazu wird einem so auch jede Möglichkeit geraubt, sich mit den Charakteren zu identifizieren. [SPOILER: Einer der Autobots geht hier drauf, aber an seinen Namen und sein genaues Aussehen kann ich mich nicht mehr im Entferntesten erinnern. Nur daran, dass er die deutsche Stimme von Wesley Snipes hatte.] Von den Robotern, um die es hier ja eigentlich geht, bleiben einem auf der guten Seite nur Optimus Prime und Bumblebee und auf der bösen Megatron und Starscream, sowie dieser komische blauäugige Zwerg (merkwürdig, ich dachte die Guten wären die mit den blauen Augen?) im Gedächtnis. Man erfährt so gut wie nichts über sie. Wenn ein Film schon den Titel "Transformers" trägt, dann sollte es auch hauptsächlich um diese gehen und nicht um völlig uninteressante Menschen, die gegenüber den gigantischen Robotern ohnehin meist auf verlorenem Posten stehen.
                                Und dann natürlich diese Dialoge, Schreck lass nach: ernsthaft, so redet niemand! (Zum Beispiel brüllt Megatron, als er aus seinem Kälteschlaf erwacht, als erstes "Ich bin Megatron!" Junge, das wissen wir und die wissen das auch!) An Dämlichkeit ist das nur schwer zu überbieten (was die Nachfolger tatsächlich hinbekamen). Der Humor ist kindisch und dumm, ich musste nur selten lachen, es reichte oft nicht einmal zum Schmunzeln (andererseits fand ich dieses ständige "Nonono!" dann schon wieder ganz witzig, auch wenn es wohl eher unfreiwillig komisch war: http://www.youtube.com/watch?v=Xx3Mc-ORKdM xD). Wenn der Film sich nicht so ernst nehmen würde, wäre er viel unterhaltsamer. Aber so wirkt er einfach nur peinlich. Für trashige Unterhaltung ist zu wenig unfreiwillige Komik vorhanden.
                                Und natürlich gibt's auch wieder 'ne ganze Menge zu dick aufgetragenen Pathos. Furchtbar.
                                Aber tatsächlich hat der Film auch positive Aspekte: Die Effekte sind wirklich großartig, die Roboter wirken teilweise wirklich echt (auch wenn man die meisten kaum auseinanderhalten kann). Und ja, die Actionszenen gegen Ende reißen einen wirklich mit und sind hier noch nicht so unübersichtlich wie in den Fortsetzungen. Nur leider muss man darauf viel zu lange warten und wird größtenteils mit völlig uninteressanten Szenen zugeschüttet. Aber dennoch sehe ich die letzte halbe Stunde als gelungene Entschädigung dafür an (trotz der teilweise vorhandenen Menschenverachtung; es gehen ja offensichtlich auch mehrere Passanten dabei drauf, das wird jedoch kaum emotional reflektiert; bspw. springt einer Frau ein kleiner Roboter ins Gesicht. Und, kann sie sich retten? Man erfährt es nicht!)
                                Der Soundtrack (mit Linkin Park) und der Score sind natürlich auch nicht schlecht und letzterer angemessen episch, nur leider werden einige der besten Themen in unpassenden Szenen verheizt. Dieser Fehler wird natürlich auch in den Sequels wiederholt und das größtenteils noch eklatanter.
                                Zumindest die deutsche Synchro ist aber nicht schlecht. Reiner Schönes sonorer Baß passt perfekt zu Optimus Prime und auch die meisten anderen Synchronsprecher liefern gute Arbeit ab. Die von laBeouf und Turturro trugen zwar leider auch viel zu deren Nervigkeit bei, aber was können sie denn auch dafür, wenn sie so bescheuerte Sätze aufsagen und rumbrüllen müssen?
                                Im Großen und Ganzen ist das hier für mich das erste Zeichen von Bays Niedergang (wobei ich "Pearl Harbour" allerdings auch noch nicht gesehen habe). Seine 90er-Jahre Actionfilme waren zwar auch ziemlich doof, aber wenigstens konnte man sich da mit den Charakteren noch identifizieren, die Dramaturgie war ausgereifter, die musikalischen Themen gut platziert, die Dialoge noch nicht so dumm und die Schauspieler gaben sich mehr Mühe (ok, vielleicht waren sie auch einfach nur charismatischer; Bruce Willis, William Fichtner, Will Patton, Billy Bob Thornton und Michael Clarke Duncan hatten viel Anteil daran, dass mir "Armageddon" so gut gefiel). Was Krawallkino angeht, hat Michael Bay aber offensichtlich viel verlernt. Selbst ein sinnfreier Actionfilm hat gewisse Standards zu erfüllen. Das "Hirn-aus-und-berieseln-lassen"-Argument zieht hier nicht. Ich kann mich nicht berieseln lassen, wenn mich so vieles nervt. Da wollte einfach kein Filmfeeling aufkommen.
                                Nichtsdestotrotz ist der hier noch ganz in Ordnung. Man kann ihn sich mal anschauen, wenn nichts besseres läuft, aber mehr als einmal muss man ihn nicht gesehen haben. Danach wird's dann jedoch wirklich unerträglich.
                                PS: Und zumindest ein bisschen Bildung wird hierin transportiert. Wer's noch nicht wusste, erfährt hier, dass Nokia eine finnische und keine japanische Marke ist, dass Freddy Krueger vier Krallen hat, Wolverine jedoch nur drei. Sollte man schon wissen. :)
                                Im Übrigen durfte ich, während ich diese Rezension verfasste, einem ziemlich heftigen Gewitter mit vielen Blitzen in den Wolken beiwohnen (natürlich in der Sicherheit meiner Wohnung). Das beeindruckende Naturschauspiel hat mich mehr unterhalten als der komplette Film.

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                                • Und wenn schon. Hauptsache, der Film erscheint. Ich freu mich drauf. Sind ohnehin zu viele Filme, in die ich dieses Jahr noch gehen will. Da kann ich auch noch ein Jahr auf den warten.

                                  • Die Romane fand ich klasse. John Hurt, finde ich, ist eine gute Wahl für Setrakian. Für Eph habe ich mir jetzt einen anderen Schauspieler vorgestellt, aber Corey Stoll ist mir bis jetzt nicht negativ in einem Film aufgefallen. Ich bin gespannt.
                                    Del Toro muss aber unbedingt auch Ron Perlman dazuholen. Die Rolle des Vasily ist ihm ja praktisch auf den Leib geschrieben.

                                    • R.I.P.
                                      Habe zwar noch nicht so viele Filme mit ihm gesehen, werde ihn aber vermissen. War ein großartiger Schauspieler.

                                      • In einer gewissen kultigen Synchro-Reihe aus den 90er-jahren wurde Picard ebenfalls zum Actionhelden und packte praktisch dauernd die Fäuste aus (oder kündigte es zumindest dauernd an): http://www.youtube.com/watch?v=Xgv76UXnTPM
                                        Oder hier: http://www.youtube.com/watch?v=wKRnMfnElbA
                                        Und das hier: http://www.youtube.com/watch?v=b709JRq_vgE
                                        xDDDDDD
                                        SiW 4-ever!!!!!!

                                        • Schöner Artikel.
                                          Mann, ich habe immer noch zu wenig Ghibli-Filme gesehen. Kenne bis jetzt nur "Prinzessin Mononoke", "Chihiros Reise ins Zauberland" und "Das Schloss im Himmel" (und letzteren noch nicht einmal komplett). Habe noch viel nachzuholen.

                                          • Einer meiner absoluten Lieblingsregisseure. Er ließ sich nie von Trends beirren und zog immer sein eigenes Ding durch. Herzlichen Glückwunsch! Auf weitere 45 Jahre! ;-)

                                            • Mann, jetzt fällt mir auf, wie ähnlich er dem Cage sieht. Könnte glatt dessen jüngere Version sein. ;-)

                                              • Eine wunderschöne Frau und schauspielern kann sie auch noch. Sehe sie sehr gerne. Alles Gute zum Geburtstag wünsche ich! :)

                                                • 3D brauche ich jetzt nicht unbedingt, aber ansehen werde ich ihn mir bestimmt. Hoffentlich kommt was Ordentliches dabei raus.

                                                  • Toller Text.
                                                    Ich habe ihn mir vor ein paar Jahren live mit Orchester im Nationaltheater Weimar angesehen. War ein beeindruckendes Erlebnis. Heute wirkt der Film zwar nicht mehr wirklich gruselig, aber atmosphärisch und spannend ist er auf jeden Fall. Sollte man gesehen haben.