GlorreicherHalunke - Kommentare
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Alle Kommentare von GlorreicherHalunke
Cool. Bin zwar kein Experte für MP-Artikel der letzten Monate und Jahre, aber mal wieder die Community zu zitieren, lässt doch hoffen...
Eine Sichtung aus Nostalgiegründen.
Nicht etwa, dass ich "Sharkboy und Lavagirl" an einem total versoffenen Abend genossen hätte und wenn doch, aus anderen Gründen als der Qualität des Filmes. Doch dafür fand ich als Kind die "SpyKids" recht unterhaltsam.
Höhere Ambitionen als durchschnittliche Unterhaltung hat sich auch dieser Streifen nicht gesetzt und das geht gerade in der ersten Hälfte gut auf.
Je näher man sich dem Endkampf nähert, desto schneller sinkt der Unterhaltungswert ins Bodenlose.
Wers nicht aus Nostalgiegründen schaut, tuts vielleicht für seinen Nachwuchs; und wer es gänzlich auslässt, macht auch nichts falsch.
ARTE-Doku zu Hintergrund und Bedeutung: https://youtu.be/MEdVch5bq2E
Was ist der Unterschied zwischen einem Buch und einem Film?
Bei extremer Hitze hat kein Buch eine Chance, dafür aber einige Filme, für die man nie wirklich Interesse aufbringen konnte.
Bei „Falling Down“ hatte ich zum ersten Mal - mir ist leider entfallen, wo - Kontakt mit der Phrase „kommt besonders gut an einem heißen Tag.“. Eine gute Empfehlung; schade nur, dass dieser Aspekt bei kaum einen Kritiker eine Rolle spielt, sofern es sich nicht auf die nie erklärte bzw. als selbsterklärend empfundene Plattitüde „Gut genug für einen verregneten Nachmittag“ reduziert. Klarstellend soll auch nicht der Eindruck der Forderung nach einer regelmäßigen Implementierung dieses Umstandes erweckt werden, aber wenn es passt, sollte man es doch im Hinterkopf haben.
Und so lautet mein dazwischen verstreutes Fazit: Ein typischer Film, der an einem halb verdösten Nachmittag eines furchtbar heißen Tages den größten Spaß bereitet.
Als melancholisch überhauchter Mensch widerstrebt es mir, Spaß an Durchschnittlichkeiten zu einem positiven Attribut zu erheben; doch wenn das Gehirn aufgrund der extraterrestrischen Strahlung zu Brei gerührt worden ist, bereitet solch ein Streifen auch keine weiteren Kopfschmerzen mehr. Es ist mehr die wohlige Form begleiteten Dösens, das seinen Blick nur halb über die Leinwand streifen lässt.
Der Film wandert für mich auf dem schmalen Grad zwischen Anspruchslosigkeit und einem ausreichenden Unterhaltungsfaktor. Ein paar Stunden nach der Sichtung könnte ich die Handlung schon nur noch sehr fragmentarisch wiedergeben, aber die überwiegend stimmige Chemie zwischen der charmanten Emma Thompson und dem proletenhaft aufspielenden Chris Hemsworth hat mir gut gefallen, auch wenn meine Sympathien diesmal ganz bei der weiblichen Protagonistin waren. Geradeso als würde man auf seinen harmonisch spielenden Nachwuchs, der mit sich selbst beschäftigt ist, mit einem halben Auge aufpassen und immer wieder denselben Singsang der Stimmen vernehmen, deren Inhalt man zwar nicht richtig folgen kann, wofür das reine Klangmuster umso beruhigender wirkt. Etwas Hintergrundgeräusche von Denny Elfmann dazu und es passt vollends.
Dem Film wird nun der Makel anhaften, dass ich ihn „nur“ gut fand, weil ich ihn an einem heißen Tag geschaut habe. Im eigentlichen weiß ich nicht, ob mir der Film nicht auch doch ganz gut gefallen hätte, wenn es nicht so heiß gewesen wäre.
Andererseits kennt wohl jeder die Erfahrung, dass ein Film bei der erneuten Sichtung ganz anders wahrgenommen wird, was auch wieder an vielen Faktoren, die ineinander verschränkt sind und ein anderes Mal erörtert werden sollen, hängt.
Die Trübung meines Urteilssinns nehme ich aufgrund der extremen Wetterlage als gegeben hin, jedoch schlug sich dies nicht zu meinen Ungunsten aus.
Dem Genuss wurde durch die Vorentscheidung bei der Auswahl des Sichtungsmaterials der Weg bereitet. Ein komplexer Film hätte vielleicht eine höhere Wertung bekommen, doch hätte ich ihm gedanklich nicht folgen können. Und auch das obligatorische Schläfchen wäre dafür nicht drin gewesen.
Außerdem ist mein Urteil in dieser Angelegenheit von solch untergeordneter Rolle, selbst für mich als einzigem, der sich wohl auch nie mehr damit auseinandersetzen wird.
Doch darf ich dafür eine so relativ hohe Wertung abgeben; dafür dass ich Teile des Films verdösen konnte und gerade darin etwas Positives sehe?
Das spricht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht für den Film, aber doch für die konkrete Sichtung und was beurteilen wir hier eigentlich, wenn wir einen Film bewerten? Prinzipiell nur die Wirkmächtigkeit der Sichtung. Und heute stand mir der Sinn nach aussageloser Unterhaltung und ich habe gewonnen bzw. wenigstens nicht verloren.
Freilich werden Meisterwerke immer Meisterwerke bleiben, aber die kann man sich ja dann an den langen Herbstabenden mal wieder zu dem von der Sonne verschonten Gemüte führen.
1. Der Sommer ist da. Er ist vielleicht etwas verregnet und gerade eben zeigt sich die Sonne am wolkenverhangenen Himmel kaum, aber wenn du das liest, kann das schon ganz anders aussehen. Hier meine Frage: Was hast du diesen Sommer so alles geplant?
Ohne Garten würde ich durchdrehen. Mit Garten manchmal aber auch.
2. Was wirst du tun, wenn die Kinos wieder öffnen? Nutzt du die Gelegenheit und ziehst dir endlich die Filme rein, auf die du gewartet hast, oder bist du eh nicht so der Kinogänger und chillst zuhause vorm Fernseher?
Bin nich so der Kinogänger.
3. Auf welche Filme/Serien freust du dich dieses Jahr noch besonders?
Dune.
4. Ab welcher Summe bist du bestechlich?
Geld ist nicht alles.
5. Über welches Thema im Bereich des Films/der Serien (bzw. allem, was damit zusammenhängt) könntest du dir vorstellen, einen Vortrag zu halten?
Fitzcarraldo und die Sehnsucht nach der Anerkennung oder Warum jede Kunst scheitern muss
6. Bist du ein religiöser Mensch?
Gläubig.
7. Welcher Filmtitel fällt dir zu folgendem ein:
Zukunft: Zurück in die Zukunft
Vergangenheit: Gladiator
Party: Wolf of Wall Street
Kunst: Die Kunst des toten Mannes
Laster: Wolf of Wall Street
Krieg: Hacksaw Ridge
Ruhe: Last Days
8. Über welchen Film/welche Serie würdest du gern mal eine Arbeit schreiben? In welchem Gesamtzusammenhang?
Lost! Zusammenhang egal; es wird sich schon was finden :D
9. Wenn du zurückblickst du dein Selbst vor zehn Jahren betrachtest: Hättest du gedacht, dass du jetzt da stehst, wo du stehst?
Eine Frage, über die ich zurzeit sehr intensiv nachdenke.
Habe da so ein Störgefühl, das ich nicht "lokalisieren" kann.
10. Trinkst du Alkohol?
Kein kategorischer Gegner, aber zurzeit ergeben sich kaum Gelegenheiten.
11. Weißt du schon, wen du im Herbst wählen wirst? Wirst du überhaupt wählen gehen?
Ich werde wie immer das Wahlsystem hinterfragen. Wenn eine bzw. zwei Stimmen in der Lage sein sollen, meine politische Meinung wiederzugeben, dann ist das schon stark verkürzt.
Aber zurzeit hat die FDP trotz Lindner und "Es ist besser nicht zu regieren..." die größten Chancen.
12. Hast du das Gefühl, es existiert derzeit ein Clash zwischen den Älteren („Boomer“ etc.) und den Jüngeren? (Wieso) stellt das ein Problem für die Zukunft dar?
Will man hier jetzt hören, dass die Renten bald unbezahlbar werden?
Die "Boomer" sind eben die glücklichen der Geschichte. Bis auf eine klitzekleine Ölkrise gab es keine Kriege auf deutschen Boden. Alles ist immer besser geworden bis zu einem gewissen Kipppunkt, den die Boomer aber, wenn überhaupt, nur in Palliativzentren oder schlimmeren Orten erleben.
13. Mit welchem Typ Mensch kommst du am besten klar?
Es gibt wenige, die einem direkt die Meinung sagen, ohne einen dabei verletzen zu wollen.
14. Welche der vielen Verschwörungstheorien der letzten Jahre ist für dich die absurdeste?
Adrenochrom.
15. Jetzt, nach etwas mehr als einem Jahr Pandemie: Wie würdest du sagen, hast du die Monate seit Beginn verbracht? Was hast du getan? Wie hat sich dein Alltag verändert? Was ist dir bemerkenswertes in Erinnerung geblieben? Geht es dir gut?
Bei mir hat sich prinzipiell nicht viel verändert. Ich konnte nicht ins Schwimmbad und im Buchladen nutzlos herumstöbern war eben nicht immer möglich.
Ansonsten geht es mir wie immer. Wunschlos unglücklich :)
16. Und zum Abschluss: Wie siehst du dem restlichen Jahr entgegen, bezüglich…
Filme/Serien: Vor 10 Jahren habe ich noch jeder neuen Serie entgegen gefiebert. Das "Peak TV" hat sich endgültig überlebt. Die goldenen Zeiten liegen hinter uns; das steht für mich fest. Eine Serie wie "Lost" wäre heute einfach unmöglich. In Staffel 1 sind über 25 Episoden erst einmal die Figuren vorgestellt worden, bevor es dann so richtig Fahrt aufnahm. Ich bin gespannt, ob es nicht doch noch einen goldenen Schuss geben wird, bevor die StreamingServices allesamt von Disney übernommen werden.
Ansonsten stelle ich mir die Frage, wie wir künftig Geschichten erzählen werden und aktuelle Entwicklungen wie TikTok oder YouTube-shorts machen mir da keinen Mut. Aber wer will, kann für sich immer auf die alten Klassiker zurückgreifen; dann wird das Leben kurz und voll.
Politik: Die Weichen für die post-Merkel-Ära werden gestellt.
Frage 1: Kommt die Union über 30 %?
Frage 2: Wie stark werden die Grünen?
Schwarz-Grün unter Laschet stelle ich mir fürchterlich vor.
Vielleicht braucht es auch wieder mal 4 Jahre (R)RG, damit die CDU sich auf ihren Markenkern oder irgendeine Programmatik zurückbesinnen kann.
Gesellschaft: Impfen oder nicht? Die Problematik mit der Herzmuskelentzündung hört sich sehr besorgniserregend an.
Persönliches Leben: Ich ziehe in die Kellerwohnung meiner Eltern. Wenn nur endlich die Möbel da wären.
Ansonsten stehe ich vor dem Punkt, an dem ich mein Single-Dasein akzeptieren oder aktiver "dagegen" vorgehen müsste, ohne einen Ansatzpunkt zu erkennen.
Weltgeschehen: Es werden weitere Unruhen kommen. Die Flüchtlingsbewegung wird nicht abebben. Und "2008" wird wieder kommen; diesmal aber mit voller Härte.
Zum Glück hab ich einen Keller auf dem Land.
Ich gehe jeden Montag folgende Seiten durch:
Blickpunkt: Film
Moviejones
Serienjunkies
Filmstarts
Moviepilot
früher hat man sich noch gefreut über manche News.
Heute blättere ich es so durch und kenne das Meiste gar nicht mehr.
Schade, dieser geistige Vorgänger zu "Die Tochter" lässt sich nirgendwo mehr auftreiben.
Ich liebäugle mit dem Kauf. Klingt nach einer seichten Sommerlektüre..
Obs mir die 25 Tacken dann dieses Jahr schon wert sind...mal schauen.
Na, dann wird hoffentlich nie die Bibel verfilmt, weil sonst laufen die Katholen ja Sturm :D
„Die Tochter“ ist eine Neuerung in der Nische der Liebes- und Scheidungsfilme, genauer gesagt die noch seltenere anzutreffende Erzählung des Wiederverliebens nach Trennung.
In Liebesfilmen sind Kinder ohnehin fast nie Teil der Handlung, sieht man von Konsorten wie „Unser Daddy braucht ne Frau ab.“.
In Scheidungsfilmen werden Kinder stereotyp, wenn sicherlich auch nicht ohne Grund, als Opfer der Entscheidungen ihrer Eltern porträtiert.
Dass Opfer zu Täter werden können, wird mit diesem einfühlsamen und berührendem Drama eindrücklich demonstriert.
SPOILER
Doch zunächst muss ich auf meine Lieblingsszene in dem Film eingehen, die in der ganz ohne Worte klar wird, dass das Paar sich wieder angenähert hat.
Das seit gut zwei Jahren getrennte Paar bricht in einen vermeintlich letzten Zweckurlaub in ihr Ferienhaus auf einer idyllischen Insel Griechenlands auf und möchte es vor dem anstehenden Verkauf noch selbst auf Vordermann bringen. Er schleift eine Tür zu neuem Glanz und sie schrubbt ein Gefäß aus. Was anfänglich als Disharmonie beginnt, bekommt einen auf Gegenseitigkeit beruhenden Klang, als die Frau sich dazu entscheidet die Geräusche der Arbeiten des Manns zu spiegeln. Daraus entsteht eine unverhohlen erotische Stimmung, die sich dann bald auch auf der Leinwand entlädt.
Doch für die Tochter bedeutet dieser Schwenk nun eine missliebige Veränderung. Allzu sehr hatte sie sich doch daran gewöhnt, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Vater oder Mutter zu stehen; der Wettstreit um die Beliebtheit bei dem Kind verpufft ins Nichts.
Die Tochter hat ihre missliche Lage mit der Kunst der Manipulation in eine für ihr Befinden Wohlfühlzone ausgebaut.
Gleichzeitig versteht sie den Schmerz ihrer Eltern nicht, sondern nimmt nur wahr, dass sich dieser in Handlungen niederschlägt, die allein ihr zu Gute kommen.
An einer Versöhnung hat sie gar kein Interesse. Wie sollte sie auch? Die, die sich fremden Entscheidungen ohnehin täglich beugen muss.
Die Tochter sieht ihre Mutter nach der Versöhnung als größte Konkurrentin an, entfremdet sich gar so sehr, dass sie nicht mehr davon ausgeht, dass sie ihre wirkliche Mutter ist.
Nur der Papa, ja der war ihr ja schon immer lieber, auch wenn sie selber nicht so genau weiß, warum. Es ist doch ein interessanter Fakt, das von Eltern zwar verlangt wird, dass sie ihre Kinder jeweils gleich lieben, von Kindern jedoch nie verlangt wird, dass sie ihre Elternteile gleich viel lieben.
Das Ende ist sehr ambivalent. Die Gefühle füreinander sind zweifellos wieder da, doch die Tochter stört das Familienglück so sehr, dass nicht klar ist, ob sie wieder zusammenziehen werden.
Das Wohl des Kindes stellt die Verhältnisse auf den Kopf.
Fest steht nur: Richtig glücklich ist zum Schluss niemand. Der Schaden ist und war schon angerichtet. Der Täter-Opfer-Kreislauf längst nicht durchbrochen.
Achso – und der dreiköpfige Cast spielt famos, allen voran Helena Zengel.
Ich habe nicht viel von der Verfilmung des Romans, den ich vor 8 Jahren just nach Erscheinen verschlungen habe, erwartet.
Ein monumentales Werk, das mit seiner massiven Literarizität das Innenleben eines traumatisierten Charakters ausleuchtet, kann auf der Leinwand nicht durch bloßes Abfilmen der äußeren Ereignisse dieselbe Magie entfalten.
Freilich sind die von Routinier Roger Deakins elegisch aufgenommenen Bilder, die von passenden Klängen untermalt werden, schön anzusehen; doch nur allzu selten gibt es die Momente, in denen der Zuschauer in die Handlung einsteigt. So sieht man eine Zusammenfassung des Buchs, ohne je dessen Tiefe zu erreichen.
Zwei Punkte erschweren es für mich, diesem Werk ein wohlgesonnenes Urteil zu gewähren.
Der Film verlässt sich nicht auf das erzählerische Potential der Romanvorlage.
Im Buch explodiert die Bombe wortwörtlich gleich zu Beginn, während sie im Film bis zum Schluss nicht wirklich zünden will.
So erzählt das Buch die Geschichte von Anfang bis Ende, während im Film hin- und hergesprungen wird und daraus sogar noch eine Minderung des Genusses resultiert.
Denn durch dieses Stilmittel wird keine Spannung, die den Zuschauer mitfiebern lässt, sondern nur eine momentane Verwirrung erzeugt, die dann gleich wieder aufgelöst wird.
So werden auch keine Interpretationsansätze ermöglicht, da sich die Geheimnisse immer nur auf der Ebene der Narration befinden, die einmal aufgelöst zwar für einen kurzen „Aha-Effekt“ sorgen, aber darüber hinaus nichts auszusagen wissen.
So wäre es beispielsweise spannender gewesen, gemeinsam mit Theo auf die Suche nach der Klingel zu Hobies Werkstatt zu suchen, anstatt erst hinterher zu erfahren, warum er dort überhaupt geklingelt hat.
In vielen Kritiken wurde moniert, dass der Film zu viele Handlungsstränge habe, die nur angerissen werden.
Das ist zwar richtig, jedoch verkennt man so das eigentliche Problem des Films.
So verschwendet der Film viel zu viel seiner üppigen Laufzeit in dem Wohngebiet am Rande der Wüste um Las Vegas, welches erzählerisch noch den geringsten Mehrwert liefert. Denn dass Theos Vater ein Lump ist, weiß der Zuschauer vom ersten Auftritt an, und auch der unkonventionelle Boris wäre schnell etabliert gewesen.
Durch diese Entscheidung fühlen sich die restlichen Erzählstränge wie eine Bürde an, die der Film mit sich herum schleppt.
So wird viel Potential hinsichtlich der Liebschaften und eigentlichen Sehnsüchte des Protagonisten liegen gelassen, um die Männerfreundschaft zwischen Theo und Boris zu etablieren, die jedoch kaum in Erinnerung bleibt.
Diese Unausgewogenheit hätte durch eine Änderung des Erzählformats hin zu einer Mini-Serie mit 4-6 Episoden vermieden werden können.
Früher galt "Stolz" (pride) noch als die tödlichste aller Todsünden.
Heute gilt Ignoranz und Ausgrenzung als die größte Schwäche des Menschen.
Das sollte zu denken geben.
Hier kommt die Sonne!
Bin gespannt, ob auch Stimmen zur Sprache kommen, die persönlich ihre Probleme damit haben.
Und ja: Ich kenne selber eine Frau, die sich wie ein Mann fühlt und darauf alles andere als stolz ist und damit bzw. dagegen kämpft.
Für ein Bild war ich leider zu faul. So muss eben der SPIEGEL 2010/6 herhalten. "Herzog ist der einzige Regisseur, dem ein Remake von James Camerons "Titanic" (1997) zuzutrauen wäre - aus der Sicht des Eisbergs. Im folgenden soll Titanic jedoch mit Herzogs opus magnum "Fitzcaralldo" verglichen werden.
Etwas ausführlich geraten, aber vielleicht kämpft sich der ein oder andere ja durch.
Ich hab Wolfgang M. Schmitts Buch über die Influencer gelesen und werde mich nochmal separat äußern.
Bis auf ein paar Kritikpunkte hat es mir sehr, sehr gut gefallen. Gerne mehr von diesem bissigen Analysen. Gelesen wirkt das auf mich nochmal viel besser als seine diversen Podcasts. Sehr spitze Feder!
Ich werd mir das Ding bewusst ohne Ton geben.
Bericht folgt morgen.
Genug ist genug!
Wird Netflix zur Müllhalde Hollywoods? - oder: Warum Zack Snyder diesen Film in seiner Gänze nicht ernst meinen kann.
Nachdem man sich letzte Woche den halbgaren „The Woman in the Window“ vom Konkurrenten Disney aufs Auge drücken hat lassen, kommt heute dieser Streifen dazu, in dem es Zack Snyder viel zu offensichtlich nicht gelingt, seine Klasse voll auszuspielen.
Ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem ich den Film erneut schauen würde - Auszugsweise allenfalls.
Gleichzeitig können wir es uns nicht erlauben, den von den Scheußlichkeiten dieses Films angewiderten Blick allzu schnell in ein vernichtendes Urteil zu gießen, denn worin wir den Filmemacher verurteilen, verurteilen wir uns selbst. Sind wir nicht selbst an der Misere Hollywoods Schuld und wem das kosmische Ausmaß zu episch ist, der möge die Frage auf den Diamanten, der da lautet: „Sind wir nicht selbst an unseren Sehgewohnheiten Schuld?“, eindampfen.
Und welches Genre würde sich zu einer solchen Reflexion besser eignen als das als totgelaufen Beschrieene?
SPOILER
Aber eins nach dem anderen.
Der Prolog und der Epilog sind das Highlight des Films.
Snyder kommt hier mit ganz wenigen Worten aus. Prägnant führt er seine vermeintlichen Protagonisten ein. Ein frisch vermähltes Paar, das auf der Fahrt in den Sonnenuntergang auf dumme Gedanken und so vom Weg abkommt, um in einen Militärtransport mit geheimer und gefährlicher Fracht zu knallen. Sie starben als glückliche Leute!
Ohne Umschweife ist man in der Geschichte drin, um nach dem Ausbruch des Zombievirus wieder herausgerissen zu werden, um sich dann durch eine Stunde uninspiriertes „Avengers, Assemble!“ zu kämpfen.
Ich wage zu behaupten, dass Snyder das nicht als große Kunst verkaufen kann und will.
Doch wer ernsthaft dafür argumentieren möchte, dass Snyder es nicht besser kann, muss mir dann noch ein, zwei Fragen beantworten.
Und damit meine ich den beeindruckendsten Part. Die Montage zu „Viva Las Vegas.“ Mutig, Grell, visuell, dramatische Geschichten eingefangen in ein pappsüsses rosa Gewand, aus dem Blut und Gedärm spritzt und quillt. Die Hauptcharaktere werden bereits eingeführt, ohne dass nur ein Wort gesagt werden muss, beinah jede Bewegung entfaltet mehr Charakterisierung als die nächste holprige Stunde.
Ich hatte dabei beinahe den Verdacht, der mittlerweile zum flehentlichen Wunsch ausgewachsen ist, dass Snyder blank zieht und eine Zombie-Action-Rock-Oper hinlegt. Sein persönliches „Fury Road“; eine Hommage an die Kraft der Bilder. Aber es bleibt bei den wenigen Momenten, die Snyder im Epilog abermals aufgreifen wird, auch wenn es dort nicht ganz so konsequent entfaltet wird.
Das Rachemotiv des Oberzombies wird auch ohne Worte geschildert. Er sinnt auf Rache für seine ermordete Frau, die sein Kind austrug. Diese Geschichte entfaltet eine größere emotionale Wucht als das Vater-Tochter-Klischee. Und künftige Filmemacher könnten diesen Film als Lehrstück begreifen, in denen zwei Konflikte auf unterschiedliche Art und Weise porträtiert werden und ihre eigenen Schlüsse daraus ziehen. Aber zu diesem Gedanken nach dem Abgrasen der technischen Kategorie.
Die Schauspielerriege ist allenfalls in der B- und C-Klasse einzusortieren, was nicht weiter ins Gewicht fällt, da die porträtierten Charaktere schon im Drehbuch austauschbar wirken.
Schweighöfer ist einer der peinlichsten comic relief-Charaktere der Filmgeschichte. Wer über diesen Charakter lacht, der verlacht den Schwächling jeder sozialen Gruppe und das ist furchtbar schade.
Der Soudtrack Tom Holkenbergs aka Junkie XL kommt zu selten zur Geltung und wenn dann Anklänge an Fury Road. Man wird sich eher an die langsamen Interpretationen der Klassiker wie „Bad Moon Rising“ erinnern als an den eigentlichen Soundtrack.
Das Drehbuch ist eine Katastrophe.
Man kann es nicht anders ausdrücken. Anstatt sich auf Motive und Emotionen zu verlassen, strickt Snyder eine Geschichte, die nie wirklich Fahrt aufnimmt und auch bei den dämlichsten Wendungen keinerlei Spannung erzeugt.
Da wird der Countdown plötztlich auf 100 Minuten herunter gedreht und 5 Minuten vor der Atombombe hat man noch Zeit durch ein Hochhaus mit hunderten Zimmern zu spazieren und die Tochter tatsächlich noch zu retten.
15 Minuten davor hatte man noch Zeit, 200 Mio. Dollar in Scheinen aus einem Keller in den Helikopter zu bringen (Wie viel genau wiegt dieses Vermögen nochmal?).
Und so geht es weiter und weiter. Auch das kann nicht Snyders Ernst gewesen sein.
Woran sich das festmachen lässt?
Ein Protagonist denkt laut darüber nach, ob sie nicht alle in einer Zeitschleife gefangen sind und immer wieder kämpfen, sterben und alles wieder von vorn anfängt. Ein geradezu archaisches Prinzip jeglichen Schaffensdrang und gleichzeitig spiegelt sich darin auch die heutige Erwartungshaltung des Publikums; es darf und kann keine „einfachen“ Filme mehr geben, die uns langweilen und nichts Neues erzählen.
Und ab diesem Punkt hat der Film in mir ironischerweise tatsächlich eine Art Erwartungshaltung ausgelöst. Nein, das kann nicht alles sein. Der Regisseur führt uns doch die ganze Zeit an der Nase entlang. Die Überraschung liegt schlußendlich dann darin, dass es keine gibt. Snyder beugt sich dem genretypischen Schluss des „Etwas hat überlebt“ aka „Sequelteaser“ und stellt damit doch zugleich die Frage: Was, lieber Zuschauer, möchtest du als Nächstes sehen? Ich habe ja zwei Arten von Filmen in einem präsentiert.
Ist es nun ein kreativer Ausverkauf oder ein gekonnter Seitenhieb auf wasauchimmer, der dadurch entsteht, dass Snyder sein Können nur noch anteasert?
Wir können es nicht wissen, aber...
Was sollen wir nun daraus lernen?
Wir müssen auf die fehlende Überraschung zurückkommen.
Snyder spielt mit dem Zuschauer. Er erlaubt sich einen Blick auf die Zuschauerbank.
Anstatt ein dröhnendes „Unterhalte ich euch denn nicht?“, fordert er zur Reflexion darüber auf, was wir wirklich an diesem Film genießen konnten und wovon wir in Zukunft mehr sehen möchten und wovon wir endgültig genug gesehen haben.
Und die Antwort darauf ist immer die Gleiche: Wir wollen mehr Bilder sehen und mehr Musik in unseren Ohren! Bleibt uns weg mit den generischen Dialogen! Nicht umsonst verjagt Fitzcaralldo auf dem gekenterten Kan mit Caruso die Flussgeister.
Und so lautet meine These, dass der Stummfilm in den nächsten Jahren eine neue Interpretation erfahren wird. Eine dahingehende Interpretation, dass wir keine zweitklassigen Drehbuchautoren mehr brauchen werden, da eine Rückbesinnung auf das Wesen des Films als primär visuelles Medium, das durch die Filmmusik verstärkt bzw. kontrastiert wird, stattfinden wird.
Viva Las Vegas!
Auf ein Neues.
Ich habe keinen Namen und es gibt mich doppelt, was ich aber erst am Ende erkenne.
Noch gar kein Kommentar dazu!?
Hier kannste das erste Foto sehen: https://beta.blickpunktfilm.de/details/460032
Die Magd habe ich erledigt.
Jetzt wollte ich mich nochmal am Wolkenatlas versuchen, aber der Funke will einfach nicht überspringen...grumml
Das kommt nochmal animiert?!
„Wir (= Der Teufel und seine Gesellen) erstreben ein ganzes Geschlecht auf der Jagd nach dem Regenbogen, nie ehrlich, gütig, glücklich in der Gegenwart, das jede wirkliche Gabe, die ihm jetzt angeboten wird, nur dazu verwendet, sie als Brennstoff auf dem Altar der Zukunft anzuhäufen.“
(C.S. Lewis: Dienstanweisung an einen Unterteufel)
ah, da isse ja. hab jetzt tatsächlich nach "puttputt..." gesucht und geschaut, auf welchen Listen der vertreten ist. Klappt todsicher.
Nun auf ein weiteres Jahr der Vorschläge.
"Wer hat recht?"
"Wer liebt, hat recht?"
ja, es wird nicht gerade besser mit den Jahren.
Irgendwie will mir nichts einfallen. Möopp.
Immer noch beim "Report der Magd" stecken geblieben.
"Ein Best-of der Willi Herren-Szenen der Promis unter Palmen-Staffel wäre möglich."
Ja, wie jetzt? Ein Best-of ist ne gute Idee, aber die weitere Ausstrahlung nicht?
Versteh ich jetzt nicht, auch wenn mich das Thema eigentlich nicht interessiert.
Den Artikel habe ich gelesen, weil ich langsam die Hoffnung hege, dass es wieder bergauf geht.