GlorreicherHalunke - Kommentare

Alle Kommentare von GlorreicherHalunke

  • 4 .5

    We need to talk about Oslo.

    3
    • All time favorites: Allgemeine Note, die man nicht verleugnen, aber manchmal selbst nicht spüren kann.

      Lieblingsfilm: Persönliche Note, die man keinem ganz genau erklären kann.

      Zwei sich überschneidende Kreise.

      2
      • 8 .5

        Es ist soweit. Legenden müssen beklatscht werden. Vor Ehrfurcht zu erblassen und die Händen in den Schoß legen. Reicht nicht!
        Wenn Tarantino etwas macht, dann macht er es richtig. Und mit der Zeit trifft es immer mehr. Zumindest mich.
        Der reine Instrumentalsoundtrack vom Alterwürdigen Morricone passte genau in die beklemmende Atmosphäre eines Westerns, der nicht wirklich einer war. Nie wirklich einer werden sollte.

        „I wanna tell you a Story.“
        Aber wir verlassen die verschneiten Landschaften und vereisten Herzen – ét voila! – da sind wir. Ende der 1960er. Hollywood. Wir schwingen unseren Allerwertesten auf die Rückbank eines Fahrzeugs: Es wird einmal Legende genannt werden, aber für uns ist es nur ein Fahrzeug.

        „Walk with me this way!“
        Wir wollen von A nach B. Der Fahrer dreht mit seinen fleischigen Finger an dem Regler herum. Und plötzlich widerfährt es uns. Die Offenbarung. „It´s heaven sent!“ Warmherzige Melancholie, gepresst in eine Radioshow. Pulp. Gefühl. Leben. Good Times. Wir fahren durch die Hills, endlich frei.

        „Keep me hanging on!“
        Die Fahrmanöver werden waghalsiger, bald unmöglich. Unsere Sinne spielen verrückt und doch kommt uns erst jetzt alles gerade vor. In uns steigen Träume auf. Größer als wir es je für möglich erachtet hatten.

        „Bring a little Wine“.
        Wir werden übermütig. Berauschen uns an der Musik und es reicht unseren Herzen doch nicht aus. Der Tank braucht Kraftstoff. Und so auch wir. Bis es uns zu Kopfe steigt.
        Filmriss. Doch jeder weiß, was damals jetzt geschah.

        „The Seasons go round and round“
        Wir erwachen. Verkatert. Müssen nichts bereuen!

        Der Soundtrack läuft bei mir zurzeit hoch und runter. Diese 70-minütige Radioshow ist der beste Tarantino-Soundtrack und wird wohl niemals mehr „alt“; dafür wäre es jetzt auch viel zu spät.
        Auch ich wurde in Arkadien geboren! Vergnügliches Reiten!

        8
        • 8
          GlorreicherHalunke 13.10.2021, 07:31 Geändert 13.10.2021, 08:59

          SPOILER

          Das Ding hat sogar einen Namen
          "Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom ist eine Sonderform der artifiziellen Störung, bei der physisch gesunde Personen bei einem anderen Menschen (häufig dem eigenem Kind) Krankheiten vortäuschen oder bewusst herbeiführen, um anschließend eine medizinische Behandlung zu verlangen."

          7
          • 6 .5
            über Scream

            Trailer sieht überraschend gut aus!

            5
            • 5
              GlorreicherHalunke 12.10.2021, 12:48 Geändert 12.10.2021, 12:48

              Der Film basiert auf der Biographie von Kai Bird, der 2006 hierfür den Pulitzerpreis in der Rubrik "Biographie oder Autobiographie" kassierte.

              https://www.amazon.de/J-Robert-Oppenheimer-Die Biographie/dp/3548609805/ref=sr_1_1

              Umfang: 700 Seiten

              6
              • Hans Zimmer macht nicht den Soundtrack.
                Spannend. Nolan scheint sich konsequent fortzuentwickeln.

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                • Puhh...ob es das braucht...Naja...

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                  • Leinzi bitte klären. Warum ist dieser Film der zurzeit am meist Vorgemerkteste? Danke, Leinzi.

                    • 5

                      Gut geratene Zutaten, die zum Schluss leider doch nur Einheitsbrei (weder Fisch, noch Fleisch) mit zu vielen Fragezeichen ergeben.
                      Aber der Reihe nach: Die Verbindung von Hexentum und Social Media anhand des schwarzen Spiegel ist ein guter Aufhänger!

                      Ob der massiven Kritik, die weiter unten folgt, frage ich mich gerade, was mir an dem Film überhaupt gefallen hat. Ich hatte einfach ein „gutes Gefühl“ bei der Sichtung und die enttäuschten Hoffnungen, die sich ob meiner Unkenntnis vorSichtung erst in den ersten Minuten bildeten, wiegen nicht schwer.
                      Die Schauspieler sind okay.
                      Besonders hat mir gefallen, dass die Tötungsszenen nicht ganz so drastisch ausgefallen sind.
                      Auf die JumpScares hätte ich verzichten können, aber sie haben mich auch nicht weiter gestört.
                      Die Handlung war halbwegs spannend und auch wenn ich kurz vor dem Finale für ein Sekündchen weggeknickt bin, fande ich die Auflösung ganz gut und hätte auch weitergeschaut.

                      Fragen sind gut, wenn sie uns weiterführen und schließlich zur näheren Betrachtung zurückführen.
                      Doch solche Fragen stellt man sich im Verlauf des Films nicht. Es sind bedauerlicherweise viele Schnitzer im Drehbuch. So ist es doch völlig unrealistisch, dass der gesamte Campus wirklich davon ausgeht, dass sie die Videos teilt, wenn ihre Freunde das entsprechend kommunizieren.
                      Desweiteren hätte sie einfach einen neuen Account eröffnen können - gut, der hätte auch wieder gekapert werden können, aber das hätte die Ausweglosigkeit nur noch deutlicher unterstrichen.
                      Ich hatte anfangs noch gehofft, dass es sich an dem anderen großen Schwarzen Spiegel orientiert und mehr in den Horror der Sozialen Medien eingegangen wird.
                      Die Freundesliste, die immer mehr nach unten zählt, war in Black Mirror 4x01 ein gelungenes Element, während es hier nur wie überflüssiges Beiwerk zählt.
                      Wenn man etwas aus dem Film lernt ist es, dass deine Freunde sowieso immer für dich da sind und der Statusverlust durch die schwindenden Online-Freunde gar nicht weiter ins Gewicht fällt, aber hier nehme ich den Film wohl schon ernster als er das gerne hätte.

                      Wer einen über ganz weite Strecken blutarmen Horrorfilm wegsnacken will, ist hier gerade richtig.
                      Wenn Sie mehr sehen wollen, sehen Sie woanders hin.

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                      • GlorreicherHalunke 09.10.2021, 15:29 Geändert 09.10.2021, 16:30

                        Sooo. einer muss es ja tun. Nicht so ernst nehmen, Mister MP.

                        Allein die Überschrift bestärkt meine Meinung, dass es keine weiteren reißerischen Meinungsartikel auf MP mehr geben darf.
                        Man hat zwei Optionen.
                        MP kann teflonartig auf die einst heimelige Community herunterblicken oder sich wieder mehr in die Verästelungen begeben, aber wäre das dann überhaupt noch MP?

                        "Nach all den Kämpfen, dem Trauma, dem Schmerz sehen wir [leider noch keinen] versöhnlichen [Meinungsartikel], der zum ersten Mal im Reinen mit sich selbst scheint. Ein richtiges Happy End wird es für diese [Rubrik] nie geben können, mehr geht also eigentlich nicht.
                        Danke für deinen Einsatz, [Frau Meinungsredakteur]. Ruhe in Frieden. Warum diesen bittersüßen Moment kaputt machen?"

                        Aber wir wissen es doch: MP "ist zu mächtig, um es zu beenden. Zumindest nicht, solange sich noch jede Menge Geld mit ihnen verdienen lässt. Schade, eigentlich."

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                        • Platz 4: The Witcher Staffel 1 - 541 Mio.
                          Platz 5: Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2 - 469 Mio.
                          Platz 6: Tote Mädchen lügen nicht Staffel 1 - 476 Mio.

                          Das kann so nicht richtig sein, wenn es von oben nach unten gehen soll :)

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                          • 4 .5

                            Der erste Teil konnte mich schon nicht wirklich überzeugen (5.5).
                            Doch zumindest gab es Anklänge an die Stand by me-Idylle, die man nun im zweiten Teil erneut aufzuleben versucht. Es funktioniert nicht. Nicht bei mir.
                            Man quält sich durch 3 lange Stunden und die Charaktere wirken mehr aufgewärmt statt vertieft.
                            Ab dem Besuch im China-Schuppen geht die Spannungskurve rapide bergab und erholt sich auch nicht mehr bei der viel zu langen Hatz von ES.
                            Zwischendrin habe ich mal an einem beliebigen Monsterfilm gedacht. Da ist es auch immer zu dunkel. ES war zu diesem Zeitpunkt völlig austauschbar.

                            Nur die Schlussansprache hat für mich das Ruder noch etwas herumgerissen.
                            Sei, wer du willst. Fühl dich frei.
                            Doch wir werden immer Loser sein.
                            Ein Schlag in die Magengrube, der viel, viel zu spät kommt.

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                            • 5 .5

                              Die Jack-Gyllenhall-One-Man-Show.
                              Ein Film, der definitiv nicht fürs Kino gemacht worden ist, und bei dem man tatsächlich mehr sieht, wenn man gar nicht hinschaut.

                              Wir müssen dennoch reden. Über die Wahl des Mediums.
                              Das Einzige, was du neben Gyllenhalls prächtigem Schauspiel, auf dem Bilschirm siehst, ist eine rotes Licht, das Anfang und Ende des jeweiligen Anrufs markiert, ein Computerschirm. Und ein vollgekotztes Klo.
                              Man kann daraus einen spannenden Thriller stricken, bei der die letzte Wendung für mich nicht wirklich aufgehen will, aber seis drum...

                              Doch ich habe mir den Spaß erlaubt, die Augen zu schließen und mir die Anrufer vorzustellen. Funktioniert prächtig, da das Auge nicht durch die Wiederkehr des ewig Gleichen in Beschlag genommen wird.
                              So können auch viele Sitcoms problemlos nur mit ihren Stimmen unterhalten.

                              Eine plumpe Kritik unter umschweifigen Hinweis auf das alte "Show, not tell" greift hier jedoch zu kurz. Denn zumindest für ein handlungstragendes Element steigert sich der Horror durch den sparsamen Ansatz.
                              SPOILER ANFANG
                              Gemeint ist das Baby mit aufgeschlitztem Bauch, das zum Schluss noch überlebt.
                              Wer will so etwas wirklich auf der Leinwand sehen?
                              SPOILER ENDE

                              Das Konzept erlaubt außerdem eine Identifizierung des Zuschauers mit DER Hauptperson, auch wenn es da noch ein paar Geheimnisse zu entdecken gibt.
                              Wir wissen nicht genau, wer er ist und was er da verbrochen hat - doch wir sehen genau, was er tut und fiebern bald mit.
                              Es ist keine Zeit für Vorgeplänkel. Es ist streng genommen gar keine Zeit. Wir drücken auf die Kurzwahltasten und bangen dem nächsten Anruf entgegen.
                              Das hätte mir gereicht. Der Ballast mit der beruflichen Verfehlung sowie den persönlichen Liebesprobleme lenkt nur ab und verwässert die bürokratische Action!
                              Doch die Krimiabteilung der Buchläden schreit es einem in den letzten Jahren förmlich entgegen: Jeder Polizist, Detektiv etc. hat persönliche Probleme und Traumate, die erzählt werden müssen. So erhofft man sich eine psychologische Düsterkeit, die bei mir schon auf den Umschlagblättern zum sofortigen Zurücklegen gereicht.

                              Man hätte die Geschichte eines gesichtslosen Bürokraten erzählen können - genau dadurch, dass man die ganze Zeit nur sein Gesicht gezeigt hätte.
                              Schade, dass dies schon das Remake einer nordischen Vorlage ist. So wird sich da allzu bald keiner mehr ranwagen. Schade!

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                              • 4 .5

                                Melissa McCarthy hatte ich eigentlich abgeschrieben.
                                Aber dieses Drama, in dem sie mit Chris "IT Crowd" O´´ ´´´Dowd auftritt, hat mich dann doch noch einmal gereizt.
                                Aus der dramatischen Ausgangssituation wird nicht viel gemacht.
                                Die zwischenzeitliche Verletzung des titelgebenden Vogels hat mich mehr mitgerissen als die Trauer des gar nicht mal mehr ganz so jungen Paares.

                                Zu "Der Hochzeit" hat meine Kritik gelautet, dass das Drama in mir einfach nichts auslöst. So fern schien mir das Thema "Scheidung" damals.
                                Doch hier muss ich abweichend konstatieren, dass es ein Drama ist, von dem ich mir wünschte, dass es in mir etwas ausgelöst hätte.
                                In meinem Umfeld gab es in den letzten Monaten einige Geburten und auch einige Fehlgeburten. Ich leide mit, doch versinke persönlich nicht in dem eigentlichen Meer der Gedanken. Ich hatte mir erhofft, hier etwas mehr Einblick zu bekommen. Vergebens.

                                Die dargebotenen Dialoge waren blutleer. Rote Karte an den Drehbuchautor.
                                Nach den 100 Minuten findet das Paar eben wieder zusammen. Man war mal böse aufeinander, hat sich gegenseitig ignoriert, das Schicksal verflucht und die Trauer ansatzweise verarbeitet.
                                Bekommt das Paar doch noch ein Kind? Will es das überhaupt noch?
                                Diese durchaus interessanten Fragen werden gar nicht angerissen. Stattdessen setzt man auf eine fast alberne Hatz durch den eigenen Garten und wird wieder von dem "Mistkerl" angegriffen.
                                Das Leben geht weiter........, auch wenn man sich diesen Film nicht angesehen hat.

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                                • 4 .5

                                  Die Grundideen von "Training Day" und "Guess Who - Meine Tochter kriegst du nicht!" prallen aufeinander.
                                  Der Gamer, der als Polizist Karriere machen will (Hart), ist mit der Schwester eines vorgeblich stahlharten Polizisten (Cube) liiert und muss diesem an einem ganzen Tag auf Streife beweisen, dass er für seine Schwester "gut genug" ist.
                                  Der lakonische Einzelgänger Cube rechnet dem Quasselmaul Hart hierbei keinerlei Chancen aus und lässt seine Kollegen hierzu sogar einige Fälle stellen, um ihn zu blamieren. Dieser erbärmliche Umstand wird im weiteren Verlauf zwar aufgegriffen, aber nicht mehr bereinigt.

                                  Cube wird nicht als Frauenheld etabliert.
                                  Das ist für die Handlung auch gar nicht nötig. Nicht Frauen, sondern die Anerkennung anderer Männer soll erobert werden.
                                  Dies gelingt aber erst, wenn Hart blank blufft und freidreht.
                                  Ein verqueres Bild von Männlichkeit.

                                  Ein Blick auf die Frauen. Also auf die Frau.
                                  Diese dient als vorgeblicher Motor der Handlung, ohne je selbst aktiv zu werden.
                                  Somit wird sie auf ihren Körper und ihre Emotionen reduziert. Sie liebt Hart einfach und kann das nicht ändern.
                                  Der Männlichkeitswettbewerb verkommt so zur Farce. Zur Blödelei zwischen zwei Männern, die jeweils auf ihre eigene Weise Buben geblieben sind.
                                  Und wir erkennen: Die Maschine ist nie richtig angesprungen. Die Frau hat durch ihr Schweigen lediglich ein paar "Brumm, brumm"-Laute von sich gegeben, um die Männer im Glauben zu lassen, diese hätten alles unter Kontrolle.
                                  Tiefergehende Erkenntnisse bleiben somit verwehrt.

                                  Aber auch abseits der strittigen Ideologiekritik bietet dieser Film nicht mehr als Altbekanntes und müde Lacher.
                                  Ein singulärer Lacher ist mir dann doch noch entfleucht.
                                  Cube bittet den ins Bein geschossenen Hart um dessen Gürtel.
                                  Replik: "Willst du mich zur Strafe auspeitschen, weil ich angeschossen wurde?!"
                                  Zu wenig.

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                                  • Spaßiger old-School-Zeichentrickfilm mit einer schön ausstaffierten Schema-F-Handlung.

                                    "Nur du allein kannst entscheiden, wer du bist." - Über den Satz könnte man sicherlich lange streiten.
                                    Ggf. komme ich mal drauf zurück.

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                                    • 6 .5
                                      über Dune

                                      Ganz ehrlich?
                                      Ich bin völlig heiß auf Dune, aber es ist mir zu kalt zurzeit.
                                      Den geb ich mir mal im Heimkino... bei der nächsten Hitzewelle.
                                      Die Buchvorlage kenn ich ja schon.
                                      Das wird.... heiß.

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                                      • 6

                                        Der Comic hat mich 35 Minuten beansprucht und deutlich besser unterhalten als dieser nette Abklatsch.

                                        Die Abweichungen sind allesamt unlustiger als in der Vorlage und zum Schluss verschusselt man auch noch die Einführung Cäsars, der im Comic erst im Halbschatten steht und dann hervortritt.

                                        Alles in allem ein passabler Streifen, bei dem es bei mir keinen großen Nostalgiebonus geht.
                                        Wir sehen uns wieder. In Rom.

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                                        • ?
                                          über Seneca

                                          Malkovich als Seneca in seinen letzten Tagen. WOW!

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                                          • 9

                                            Wahrscheinlich bräuchte es 5 Doktorarbeiten, um dieses italienische Brett zu würdigen, aber die Bilder sprechen für sich.
                                            Ganz, ganz großes Kino.

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                                            • 7 .5

                                              Eine kleine Perle aus Island.
                                              Der Dank geht an ARTE. (OmU)

                                              Dramedy mit stark melancholischem Einschlag.
                                              Für hingebungsvolle Gemüter der Ruhe und Sturrheit bietet man mit diesem Gedeck ein wahres Verweilfest.
                                              Wer "Am Sonntag bist du tot" mochte, darf auch hier zugreifen.
                                              Und gerade die Lieder, die in der finalen Episode nochmal gezückt werden, sind sehr schön.

                                              Um was gehts?
                                              Der gerade pensionierte Bankangestellte bekommt erst einen unhaltbaren Ausstand und dann eine lebensverändernde Prognose. Hirntumor. Wenn er überlebt, wird er nie mehr derselbe sein.
                                              Drogenhandel und die Sorge um seinen Sohn mit Anhang liegen ihm nicht. Er kann mit der Generation seines Sohnes nichts anfangen. Zu faul, zu verschwenderisch, nicht zur harten Arbeit brauchbar. Dass sich die (Geld-)politik geändert hat übersieht er und als ihm sein Sohn damit konfrontiert, antwortet er lapidar, er solle doch alle seine unnötigen Ausgaben streichen, so könne er sich die erste Rate für ein Häuschen leisten.
                                              Weiter denkt unser Opa nicht. Warum sollte er auch?
                                              Er, der immer sparsam war, verprasst sein Geld, um einmal richtig gelebt zu haben.
                                              Und: Er plant seine eigene Beerdigung. Passt darauf auf, dass er ja einen weichen Sarg erwischt.
                                              Er wird sich von allen verabschieden. Als noch Lebender. Denn danach ist es entweder zu spät oder er würde keinen mehr erkennen.

                                              Wie kommt es an?
                                              Der Hauptdarsteller stellt den ambivalenten Charakter mit Bravour dar. Sein ihn umgebendes Ensemble steht ihm hier in nichts nach, auch wenn diese selbstverständlich nicht dieselbe Charaktertiefe erreichen können, aber die Grenze zur Austauschbarkeit weit überschritten haben.
                                              So ist es beinah ein kleiner Widerhall an Breaking Bad. Was hätte Walter White getan, wenn seine Kinder schon größer gewesen wären und er die Diagnose bekommen hätte?
                                              Gleichzeitig fügt es sich in die auch mit z.B. "Das letzte Wort" entstandene Nische der Serien, die sich mit dem Sterben beschäftigen, ein.
                                              Freilich kreist auch hier einiges um die kleine Schwester des Todes, der Liebe.
                                              Was wäre gewesen, wenn er sich nicht von seiner Frau getrennt hätte?
                                              Was wäre gewesen, wenn er deren Nebenbuhlerin geehelicht hätte?
                                              Der Konjunktiv spielt dann eine wichtige Rolle.
                                              Er erreicht sein letztes selbst gestecktes Ziel, sieht es aber nicht, sieht sich als Scheiternder. Hätte er nur länger zugesehen.
                                              Herausforderungen wie die Versöhnung mit seinem Sohn hat er längst aufgegeben. Spricht es zum Schluss offen aus und kann doch nicht, nein, er will nicht und er muss auch nicht.
                                              Schließlich ist das Leben endlich.

                                              Was kommt dabei heraus?
                                              Die Schlussszene grenzt etwas an Kitsch, er wird jedoch durch die anstehende Dunkelheit gerechtfertigt und überlagert. Wir sehen ihn in seinen letztem lichten Moment. Danach wird alles anders sein. Für immer.
                                              Er hätte ein besserer Mensch sein können. Er wollte aber nicht.

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                                                über Luther

                                                Film kommt doch noch.
                                                https://www.moviejones.de/news/news-luther-ist-wieder-da-cynthia-erivo-andy-serkis-an-bord_43166.html

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