Grimalkin - Kommentare

Alle Kommentare von Grimalkin

  • 6 .5

    Gut, die Handlung ist simpel gehalten, aber wohl bewusst auf das Wesentliche reduziert: Der Terminator stapft unaufhaltsam weiter, mit nur einem Ziel, der Auslöschung Sarah Connors. Das ist teils ganz ordentlich, so lange Arnie emotionslos dreinschaut und rumballert, aber sobald er den Mund aufmacht, wird's cheesy. Und auch dann, wenn irgendeines der wirklich schlechten Musikstücke ertönt, mal vom recht coolen, dumpfen Hämmern des Mainthemes abgesehen. Das ist dann 80er-Style hart an der Grenze. Die Liebesgeschichte, die zum kleinen Plotkniff gemacht wird, wirkt außerdem ebenfalls völlig fehl am Platz. Ansonsten recht netter Actioner, mit einigen guten Szenen, aber auch so manchen, denen einfach ein bisschen Wumms fehlt. Letztlich ganz okay, aber nicht mehr.
    Ach und der Terminator ist entgegen der Erklärung im Film de facto kein Cyborg, sondern eben doch schlicht ein Roboter, genauer: Ein Android. James Cameron kam anscheinend mit den Begriffen durcheinander.

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    • Liste abonniert! Ich kenne nämlich kaum Regisseurinnen. Wird Zeit, das zu ändern. :)

      6
      • 8 .5

        Nein, nicht ganz so ikonisch wie der herausragende erste Teil, aber "Ghost in the Shell II - Inocence" ist dennoch ein rundum gelungenes Sequel und ein komplexes Post-Cyberpunk-Kunstwerk, in dem vermutlich mal wieder mehr steckt, als mein Gehirn beim ersten Anschauen verarbeiten kann. Vielleicht wird ein bisschen zu viel mit Aphorismen und Zitaten herumgeworfen, um den philosophischen Gehalt seines Inhalts zu betonen, statt natürliche Diskussionen aufkommen zu lassen, aber na gut, dafür ertönt einmal mehr ein meisterhafter Soundtrack von Kenji Kawai. Abgerundet wird das durch eine tolle Optik, die mit schönen Hintergründen und flüssiger Action punkten kann. Einziges Manko in der Hinsicht: Die dreidimensionalen Elemente, die manchmal dann doch eher wie Fremdkörper wirkten. Wer nach dem Klassiker von 1995 befürchtet hat, Mamoru Oshii nähme sich mit der Absicht, einen würdigen Nachfolger zu drehen, zu viel vor, kann unbesorgt sein. Einmal mehr entführt er uns in eine nachdenkliche, melancholische Zukunft auf der Suche nach dem Mensch aus der Maschine.

        5
        • 5 .5

          Natürlich gibt es zwar schwächere Horrorfilme als "Splinter", aber eine Offenbarung ist der Film trotz kreativem Kreaturendesign auch nicht gerade. Die Darsteller sind nicht sonderlich gut und die viel zu hektische Kameraführung in den entscheidenden Szenen geht schon recht bald auf die Nerven. Klar, das Rumgewackel soll ganz bewusst dafür sorgen, dass der Zuschauer die Effekte und Kostüme nie allzu genau inspiziert, damit er nicht mit der Nase auf das niedrige Budget gestoßen wird, doch ein bisschen mehr Klarheit in der Inszenierung hätte den brutalen Szenen bestimmt nicht geschadet. Mittelmäßiger Film, mit seinen achtzig Minuten Laufzeit zum Glück wenigstens recht kompakt.

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          • 4 .5

            Also, die erste Hälfte von "The Colony" ist ja noch recht passabel und punktet vor allem durch die frostige Atmosphäre des Settings, doch dann stoßen die Protagonisten auf eine Horde wildgewordener Kannibalen...
            Alles was folgt, ist weder sonderlich kreativ, noch ernsthaft spannend. Der Plot passt auf einen Bierdeckel und wer das Gemetzel schließlich überlebt oder nicht, lässt mich am Ende ziemlich kalt (pun intended).

            6
            • 7

              Da schreiben manche zwar von einem Horrorfilm, doch dieses Genre streift "Red State" nur peripher in wenigen Momenten, den Rest seiner Laufzeit verbringt er als herrlich überdrehte Satire und brutale Actionkomödie, deren Handlungsverlauf die ein oder andere Überraschung bereithält. Und jetzt weiß ich auch endlich wo dieses "strange sound in the sky phenomenon" herkommt, dass vor zwei Jahren die Runde auf YouTube machte. :D

              8
              • 8

                "I looked into the eye of God[...]. It was beautiful... like a black rainbow."

                Wow, was habe ich da nur gestern gesehen? Extrem eigenartig, aber auch extrem stylish! Rein audiovisuell betrachtet, ist "Beyond The Black Rainbow" der Wahnsinn, irgendwo zwischen "2001", "A Clockwork Orange", "Suspiria", "Amer" und "Altered States"; schicker Retro-Sci-Fi-Style mit Giallo-Farbkontrasten und einer Prise Daft Punk. Ästhetisch über allen Zweifel erhaben und so atemberaubend wie schon länger kein Film mehr für mich, ist der Inhalt passend dazu krass experimentell und unerwartet entschleunigt, bis man sich in einer Art tripartigen Trance befindet. Lediglich das misslungene Ende nimmt diesem ansonsten mutigen und sehr sonderbaren Stück Filmkunst die Chance auf einer höhere Wertung.

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                • "Nostalghia" gab ich sehr wohlwollend noch 7 Punkte. Für mich definitiv sein schwächster von denen, die ich bisher sah. Drei fehlen mir noch.

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                  • 9

                    Wenn das Gewohnte eine faszinierend-surreale Fremdartigkeit erhält, wenn ein Film den eigentlich unmöglichen äußeren Blick auf die Kreatur Mensch wagt und wenn hypnotische Bilder zur verlockenden Falle werden, die den Zuschauer immer weiter in die Tiefe ziehen...

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                    • 6 .5

                      Natürlich versuche ich Adaptionen immer so losgelöst wie mir nur irgend möglich von der Vorlage zu betrachten. Kein leichtes Unterfangen, wohlgemerkt, aber nötig, wie ich finde. Und so ganz für sich stehend ist "King of Thorn" auch wirklich nett gemacht, insbesondere in der ersten Filmhälfte. Dort ist's eher klassischer Survivalhorror mit ausgesprochen beklemmendem Setting: Ein unterirdischer Forschungskomplex mit Kälteschlafkammern, darüber ein schottisches Schloss und alles von riesigen Dornenranken überwuchert und von brutalen Monstrositäten bevölkert, nice. Auch visuell macht die Action einiges her.
                      Problematisch wird's eher dann, wenn der Plot sich dem Ende neigt und seine Komplexität nach oben geschraubt werden soll. Dass man sich spätestens zu diesem Zeitpunkt recht drastisch von der Mangavorlage entfernt, ist an sich nicht schlimm, doch für diese - auf andere Weise funktionierende, aber ähnliche ambitionierte - Auflösung hätte es vielleicht eine gute halbe Stunde mehr Laufzeit gebraucht, um nicht so überstürzt und halbdurchdacht zu wirken. Hm, schade, denn mehr Potential war durchaus vorhanden. Eine 1:1-Umsetzung des Mangas hätte man aber im gleichen Zeitraum vermutlich ebenso wenig hinbekommen, also was soll's...
                      Kann man sich ruhig mal anschauen.

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                      • "König der Löwen" (zeitloser Klassiker meiner Kindheit) und "Mulan" (überfälliger Bruch mit dem schwachsinnigen Welt- und Frauenbild bei Disney) sind bei mir die einzigen mit 8 Punkten, der Rest hat inzwischen 15-20 Jahre später leider viel von seiner Magie verloren. Generell finde ich also, dass Disneyfilme im Gegensatz zu bspw. Ghibli-Animes oftmals nicht den Test der Zeit bestehen.

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                        • 6 .5

                          Der Titel des Films ist leider erheblich cooler als der Inhalt. Zwar eröffnet uns Tsai einen Blick auf das 90er-Jahre-Großstadtleben in Taiwan, inklusive Spielhallen, Rollerskates und Neonreklame, die das Nachtleben erhellt, doch gelingt es ihm auch hier bereits nicht - wie auch in den späteren "Das Fleisch der Wassermelone" und "Der Fluß" - seine Langsamkeit mit interessanten Leben zu füllen. So ist's teilweise nett anzusehen, der ein oder andere Moment stimmungsvoll bebildert, aber für einen guten oder gar herausragenden Film reicht's mal wieder nicht. Zum Glück gibt's ja im taiwanesischen Kino noch Hou Hsiao-hsien; der Qualitätsunterschied ist schon deutlich.

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                          • Hihi, mit einem Punkteschnitt von 9.3 ist Aronofsky einer meiner bestbewerteten Regisseure. :D

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                            • 7

                              U wot m8?
                              Durchaus spannender Survival-Terror mit so richtig krass antisozialen Chavs, die spielend dafür sorgen, dass man als Zuschauer immer aggressiver wird. Fuckin' lads.
                              Klar, viel Substanz ist da letztlich nicht, aber das ist auch gar nicht so schlimm, soll's doch einfach nur brutal zu Werke gehen mit Unterschichtenkids vs. Mittelklassepärchen. Vielleicht etwas plump, aber auch nicht undenkbar. Empfehlenswert für: Paare in Urlaubsstimmung! :D

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                              • 8

                                Der Spagat zwischen rabenschwarzem Humor und zutiefst menschlicher Tragik gelingt Anders Thomas Jensen einmal mehr. Schon stark. Ich mag ja bereits "Adams Äpfel" und "Flickering Lights", also bestand nie ernsthaft Zweifel daran, dass mich "Dänische Delikatessen" ähnlich gut überzeugen würde. Außerdem: Mads Mikkelsen mit bescheuerter Frisur!

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                                • Eigentlich viel zu schwierig, sich auf einen einzigen Film festlegen zu müssen, aber am ehesten wohl "Enter the Void" für mich. :)

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                                  • 7

                                    Meine Kenntnis chinesischer Filme ist, ehrlich gesagt, bedauernswert; ich habe sogar mehr Filme aus dem kleinen Taiwan geschaut als aus der Volksrepublik Chinas. Dennoch empfinde ich "11 Blumen" als sehenswerte Erfahrung, obwohl's mit meinem ganz allgemeinen Hintergrundwissen des Landes ähnlich düster aussieht. Wenigstens sind mir Mao und die Kulturrevolition ein grober Begriff, sodass ich sicher mehr mit den Auswirkungen der politischen Umwälzungen anfangen kann, als der junge Protagonist, der die Gewalt durch unschuldige Kindesaugen sieht. Das ist auch das Reizvolle an diesem Film, diese unpolitische Perspektive wahrzunehmen, die so außerhalb der Geschehnisse und ihrer Bedeutung zu stehen scheint, aber zweifellos natürlich mittendrin steckt ohne recht zu begreifen, was mit dem Land und seiner Bevölkerung geschieht. Vielleicht lag's an der Inszenierung, - obwohl sie ein paar schöne Momente zu bieten hat - doch emotional mitgerissen wurde ich nicht, eine gewisse Faszination kann ich jedoch nicht abstreiten. Durchaus empfehlenswert.

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                                    • 4 .5

                                      Ein eigentlich hochinteressantes Thema als oberflächliche Hollywoodunterhaltung, ja, quasi Posthumanismus in Form eines emotionslosen Blockbusters, der wie eine schlechtere Nolan-Kopie daherkommt. Pfister ist ein guter Kameramann, aber kein guter Regisseur.

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                                      • 6

                                        Ich bin nun endlich fertig mit der Serie. Es waren Aufs und Abs, aber alles in allem viel Positives. Die ersten Staffeln sind gut, zwischendrin gibt es Durchhänger, aber die letzten Staffeln gefallen mir wieder ziemlich. Nur - und ich spoilere lieber mal nicht unverlangt - wie bekackt ist denn bitte das Ende? Versetzt mich in Rage, wie man das so vor die Wand fahren konnte...

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                                        • 9

                                          Wow, was für ein epochaler Brocken von einem Science-Fiction-Film. Es ist die Erzählung von der Geburt einer Zivilisation, deren Ursprünge gestrandete Astronauten sind, Urväter und Halbgötter in den Augen der nachfolgenden Generationen. Diese fremdartige und doch sich in nicht unbekannte Muster entwickelnde Menschenkultur wird in faszinierenden Bildern eingefangen und mit ausschweifenden philosophischen Dia- und Monologen versehen, Worte von Herkunft und Ziel, von der Seele, vom Glauben, vom Menschsein. Ein surreales, bedeutsames Filmerlebnis, das lediglich durch die brutale Zensur getrübt wird, welche "Der silberne Planet" eine ungewollt fragmentarische Natur verleiht. Die sichtbar narrativen Lücken werden aus dem Off geschildert, immerhin.

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                                          • 8

                                            Was dem Zuschauer in "Mondo Candido" geboten wird, ist nichts weniger als ein surreales Märchen, eine verrückte Reise durch die Weltgeschichte und eine bitterböse Satire. Unter dem Vorwand einer scheinbaren Heiterkeit zelebriert der Film, dass er die tatsächliche Unbedarftheit, den unbeschwerten Optimismus und das Leibniz'sche Postulat, in der besten aller möglichen Welten zu leben, mit Genuss in Stücke reißt. Dabei bleibt nichts unangetastet, um das naiv-positive Weltbild in Gestalt des Jünglings Candido in einen desillusionierten Scherbenhaufen zu verwandeln. Da wird dann in feinster Exploitationmanier erschossen, gefoltert, erhängt und vergewaltigt, im Kontrast zu heiterer Musik und verstörendem Lächeln. Skrupellos ehrlich, bis sämtliche Ideologien - wörtlich - baden gehen.

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                                            • 3 .5

                                              Furchtbar naive Zukunftsdystopie, die "The Hunger Games" sogar noch unterbietet. Das Fraktionensystem kann unmöglich ein gebildeter Mensch für stabil und vorteilhaft halten und dass es überhaupt schon seit einer Weile vor der Filmhandlung existiert haben soll, ist reichlich merkwürdig. Leichte SPOILER, aber pfft, bei dieser filmischen Qualität nebensächlich: Selbst ohne ein Mind-Control-Serum würde das enorme Konfliktpotential zum Zusammenbruch des Systems führen. Ach und warum gibt es überhaupt fraktionslose Menschen? Das ist unnötig gefährlich und kostet Ressourcen. Na ja, jedenfalls ist das Setting derart dünn und unüberlegt, dass man aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommt. Der Plot schließt auf dieser Basis natürlich mit seinen simplen, undurchdachten Handlungsprämissen an und lässt seine eher eindimensionalen Figuren durch eine weitgehend spannungsarme Geschichte schleichen. Ach und was geht eigentlich bei der Nahkampfchoreografie und den Feuergefechten ab? Ersteres zum Gähnen, letzteres stümperhaft. Na wenigstens ist das Setdesign ganz ordentlich.

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                                              • 8

                                                Huh? Ok...
                                                Ich bin zwar jetzt auch nicht schlauer darüber, was ich gerade gesehen habe, aber es gefiel mir. Zwischendurch wirkt es ganz so, als basiere der Film zu Teilen auf einem japanischen Märchen, wenngleich auf einem ziemlich abgedrehten, andererseits ist's vielleicht auch einfach nur ein surreales Pink Movie. Ich weiß es nicht genau, sicherlich weit mehr als das, aber der Stil ist definitiv cool. Und die Musik, yeah, die ist stark. Faszinierend, faszinierend...

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                                                • 6 .5

                                                  Och, schade! Ich hätte es ja gut gefunden, wenn ich wieder einen Film für meine Korea-Top-25-Liste entdeckt hätte, aber na gut, so ist's halt nicht gekommen. So sehr ich das koreanische Kino auch liebe, es gibt ja logischerweise nicht nur Überfilme dort. Schade ist das in diesem Fall aber besonders deshalb, weil Yang Chul-soo mich mit seinem Erstlingswerk "Bedevilled" so begeistert hatte.
                                                  "Secretly, Greatly" will nun ganz anders sein. Dass dieser Film hier absoluter Mainstream in Südkorea ist, hat erst einmal nicht viel zu sagen, denn ich finde die durchschnittliche Qualität der teuren, für die Masse produzierten Filme dort gar nicht so schlecht und meinem Geschmack näher als vieles aus Hollywood. Aber dieser Film hier will dann doch nicht ganz zu mir passen. Am Anfang fragte ich mich noch, ob Yang wohl auch Komödie kann, denn ich dachte, ich schaute gerade eine. Aber das war ein klein wenig zu albern und irgendwie auch etwas langweilig, wenn auch nicht gänzlich unsympathisch. Na, wie dem auch sei, nach einer Stunde stellt sich dann heraus, dass es sich trotz kindgerechter Albernheit nicht um einen lustigen Film handelt, denn wenn sich ein Protagonist in einem koreanischen Film die Haare schneidet, ist Schluss mit lustig. Dann geht nämlich die Post ab. Am Ende triefte da allerdings viel zu viel Pathos von den regennassen, blutenden Charakteren.
                                                  Also gut, ich hatte mir natürlich schon gedacht, dass dieser Film - und das ist ja immer wieder das erstaunliche am koreanischen Kino - wie so einige andere einen Scheiss auf Genrekorsetts gibt. Da habe ich nichts gegen (siehe Bong Joon-ho z.B.) und dass man hier so abrupt von der ersten, heiteren Stunde zur finsteren, brutalen und traurigen zweiten Stunde wechselt, war mir in dem Augenblick sogar recht willkommen. Dennoch steckt mir da insgesamt einfach zu wenig in den Figuren und zu wenig im Plot. Vielleicht gar nicht mal von der Menge her, aber definitiv von der emotionalen Tiefe. Der Film erzeugt sicher die ein oder andere tränenreiche Szene, nur heute leider nicht für mich.

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                                                  • 7

                                                    Das ist also der Abschluss von Wrights Cornetto-Trilogie. Nun, vorweg, der Film ist definitiv schwächer als seine beiden, ja, Quasi-Vorgänger. Das Regiehandwerk ist einmal mehr hervorragend, gar keine Frage, vom Comedytiming, über Anspielungen auf die Reihe als Ganzes (Zäune z.B.), flüssige und wuchtige Actionszenen bis hin zu den markanten Close-Up Quick Cuts, die das Dramatische im Gewöhnlichen zelebrieren. Das ist Edgar Wright durch und durch, vielleicht ein bisschen gimmicky, aber stets Herr über sein Werkzeug, wenngleich er nicht in dem gleichen Ausmaß den Set- und Kostümdesign-Overkill bekommt - geschweige denn verlangt - wie ein Wes Anderson.
                                                    Woran es jedoch diesmal ein wenig krankt, ist sein Drehbuch, das er mit Simon Pegg geschrieben hat. Irgendwie will bei dieser Geschichte, abgesehen von der gemütlichen (und später umso ungemütlicheren) Kneipenatmosphäre, nicht durchgängig der gewohnte Charme aufkommen. Tatsächlich steckt in den Figuren aus "Shaun of the Dead" oder "Hot Fuzz" nicht zwangsläufig mehr Tiefe, aber doch irgendwie mehr Leben, vielleicht auch, weil sie, also die Protagonisten, die Bühne mit ebenfalls liebenswerten oder denkwürdigen Nebencharakteren teilten, was hier leider weniger der Fall ist. Auch die Gags zünden im Schnitt minimal seltener als noch zuvor. Ohne näher darauf einzugehen, weiß ich zudem nicht ganz, was ich vom Ende halten soll. Alles in allem wurde ich aber dennoch gut unterhalten, weil Edgar Wright letztendlich ja doch immer weiß, wie man sich ordentlich amüsiert, damit das Positive überwiegt. Bottoms Up!

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