Grimalkin - Kommentare
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Alle Kommentare von Grimalkin
641, du bist doch verrückt! Um das zu schaffen, müsste ich andere, liebgewonnene Hobbies aufgeben. :P
Und ich denke, auch dieses Jahr wirst du, ganz gleich wie viel Stress dir bevorstehen mag, sicher wieder deutlich mehr Filme schauen als ich. Aber Hauptsache, es macht Spaß! :)
Kein Ghibli-Film, der besonders heraussticht, erst recht nicht visuell, aber insgesamt schon ganz nett. Ich glaube, am Ende wurde ich weich, sonst hätte ich vielleicht eher 0.5 oder 1 Punkt weniger gegeben, denn die Geschichte plätschert eigentlich nur so ein bisschen vor sich hin, hach ja.
Da wir momentan nicht wirklich viel abenteuerliche Archäologenkost serviert bekommen, erinnerte mich der Film erstmal an die Videospielreihe "Uncharted". Er trägt sogar den gleichen Titel wie ein Kapitel in "Uncharted 3", na sowas. Dafür wird hier aber nicht herumgeballert. Stattdessen machen sich einfach ein paar Leute mit Kamera auf in die finsteren Katakomben unterhalb von Paris auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Okay.
Die Charaktere sind zwar vernachlässigbar, störte mich aber auch nicht so sehr, denn der Protagonist ist hier eher das beklemmende Setting. Mit seinen engen, klaustrophobischen Tunneln erzeugt "As Above So Below" eine düstere Atmosphäre, zu der der Found-Footage-Stil sogar ganz gut passt. Ich finde ja sowieso: Je isolierter sich ein Horrorsetting anfühlt, desto besser.
Manche Jumpscares kündigen sich zwar krass offensichtlich im Voraus an und im letzten Drittel wird's teilweise etwas zu überdreht, aber insgesamt wurde ich gut unterhalten und fand auch keine zähen Abschnitte. Kann man sich also durchaus mal anschauen, den Film. Geht schon in Ordnung.
Und weil heute der 31. Dezember ist, wünsche ich euch allen noch einen guten Rutsch, natürlich nicht nach unten in die tödlichen Tiefen unter Frankreichs Hauptstadt, sondern in ein neues Filmjahr 2015! :)
Eine Vorhersage von 4.5? Knapp daneben, Moviepilot, was? Ohnehin, dass ein Film der Japanese New Wave mich derart enttäuschen würde, kann ich mir gerade nicht wirklich vorstellen. Und "Bara no Sōretsu" ist ja wohl klasse. Zügellos und transgressiv, wie ein avantgardistischer Tanz durch die bunte Homosexuellenszene, die tragische Geschichte des Travestiekünstlers Eddie erzählend. Formal experimentell mit Bild- und Texteinschüben, tripartigen Sequenzen, sowie extradiegetischen Segmenten in Form von Interviews; inhaltlich wie eine Abrissbirne, die wild in das Leben und die Gesellschaft dringt um die Wände der Geschlechter einzureißen, damit am Ende von Mann und Frau nichts anderes übrig bleibt als der Mensch.
Als vor einer Woche mal wieder ein Moviepiloten-Treffen in Köln stattfand, war wie üblich Schrottwichteln angesagt. Jeder wirft einen ungeliebten Kackfilm in einen Beutel und zieht dafür einen anderen heraus. Ich erwischte "Die Libelle" und muss sagen, ja, den Film möchte ich liebend gerne wieder loswerden.
Eigentlich ist das Teil für dieses ganze intrigante, doppelbödige Agentengetue zu kurz, um seine Vielzahl an Informationen nachvollziehbarer zu übermitteln, aber andererseits mit über zwei Stunden auch viel zu lang, weil eben langweilig und emotionslos inszeniert. Außerdem können Diane Keaton und Klaus Kinski dem Film außer ihren Namen nichts hinzufügen, was bei ihren uninteressanten Figuren aber auch keine Überraschung ist. Ich fand den Anfang noch ganz okay, mit zunehmender Laufzeit wurde es aber mehr und mehr zu einem Gefühl von lästiger Pflicht. Muss doch nicht sein.
Hab' hiervon nur "Transcendence" gesehen und jep, der war echt nicht so toll.
Es gibt eigentlich keine anderen Regisseure in Hollywoods (CGI-)Animationswelt, die ein derart hohes Pensum an treffendem und mit außerordentlich hervorragendem Timing versehenen Humor auffahren können wie Phil Lord und Chris Miller. Lustige Sprüche, Situationskomik und Slapstick sind eine derart aufeinander abgestimmte Einheit, wie man sie in gleicher Qualität und Geschwindigkeit eigentlich nur bei "Cloudy with a Chance of Meatballs" vorfindet und der ist - Überraschung! - ebenfalls von Lord und Miller, oha. Wer auf diese Art von visuell natürlich in diesem Maße nur im Animationsfilm mögliche Comedy steht, findet sich auch in "The Lego Movie" bestens zurecht; wem der Gag-Overload aus ihrem Debütfilm schon zu vollgestopft und zu schnell war, greift vielleicht lieber zu Pixar und Dreamworks.
Gibt es eigentlich eine schönere Zeit um Ghibli-Filme zu schauen als den Winter? Ich denke nicht. Wenn es draußen kalt und dunkel ist, fühle ich mich nur umso mehr zu den farbenfrohen, verträumten Welten Miyazakis hingezogen. Ideal also, diesen Monat mal ein paar seiner Werke nachzuholen, die ich bisher immer versäumt hatte.
"Kikis kleiner Lieferservice" ist die magische Geschichte einer jungen Hexe auf dem Weg, erwachsen zu werden. Eine Reise, die mit Unabhängigkeit einher geht, mit Verantwortung und auch - ganz wichtig - mit Rückschlägen, die es tapfer zu bewältigen gilt, um am Ende sein Glück zu finden. Ein gewohnt hervorragend gezeichneter, mit toller Musik von Joe Hisaishi unterlegter Wohlfühl-Anime für - man ahnt es schon - groß und klein.
Ich werde wahrscheinlich noch auf dem Sterbebett meinen Spaß an den Filmen von Hayao Miyazaki haben. Irgendwie ist man nie zu alt dafür. Und "Ponyo"? Nun, knuffiger geht's wohl kaum noch, oder? Da ist es dann auch völlig egal, dass die Geschichte ihren Fokus auf ein ziemlich junges Publikum legt. Klar, die großen, mitreißenden Werke Miyazakis wie "Chihiros Reise ins Zauberland" und "Prinzessin Mononoke" toppt dieser Film hier nicht, dafür macht er trotzdem auf kindlich naive Weise - und das ist absolut positiv gemeint - Spaß. Wenn sich Ponyo nämlich in einer sagenhaft gut animierten Sequenz mit voller Kraft und vor Sehnsucht und Lebensfreude nur so sprudelnd aus den tosenden Fluten des Meeres erhebt und über riesige Fische rennt, werde ich von einem euphorischen Lächeln übermannt, das so schnell nicht wieder aus meinem Gesicht verschwindet.
Wow, Kawajiris Style ist immer wieder Nightmare Fuel pur. Verdammt finster, verdammt brutal und voll mit ekligem Bodyhorror, inklusive Tentakelrape und einer Vagina Dentata. Da ist's dann auch egal, wie alt seine Filme sind oder wie schlicht Handlung und Figuren auch erscheinen mögen, denn sobald es in seiner unverkennbaren Ästhetik wie gewohnt abgründig zur Sache geht und dämonisch rumgemetzelt wird, macht's unheimlich Spaß und sieht einfach monströs gut aus.
Macht Denis Villeneuve eigentlich auch mal schlechte Filme? Also ich glaube nicht. Über "Enemy" will ich gar nicht zu viele Worte verlieren, weil man den Film am besten mit wenig Vorabinformationen anschaut. Jeder detaillierte Satz birgt bereits die Gefahr, in die Analyse und Interpretation dieses surrealen, kleinen Psychothrillers vorzudringen. Wer aber sich gerne durch die Filmwelten eines David Lynch bewegt, macht hiermit definitiv nichts verkehrt. Überdies zeigt Jake Gyllenhaal einmal mehr, was er so draufhat.
Gepflegte Langeweile mit unsympathischen Charakteren, die nichts tun, außer ein bisschen rumzulabern. Zu gekünstelt, zu gewollt, zu unwirklich wirkt das Zusammenspiel der Figuren, das in all seinem minimalistischen Gehabe Authentizität lediglich behauptet. Der reduzierte Regiestil und ein Drehbuch, das man quasi vom Leben selbst schreiben lässt, zieht sich ohnehin wie ein Virus durch die deutsche Filmlandschaft, um dem Publikum etwas von künstlerischem Wert und filmischer Qualität vorzutäuschen. Die Vorhersage von Moviepilot war da mit 4.5 sogar noch zu optimistisch.
Nach der Schlaftablette "The Innkeepers" ist Ti West dieses Mal wieder ein etwas interessanterer Film gelungen. Als Found-Footage-Mockumentary getarnt, erzählt er die Geschichte einer fanatischen Kommune und erzeugt anfangs einen wohlig-mulmigen Vibe solcher isolierten Gesellschaften, wie man ihn aus Ken Levines BioShock-Spielen kennt. Das ist auf jeden Fall nett anzuschauen und kommt ohne wirklich Leerlauf daher. Die Plothöhepunkte hauen mich zwar letztlich nicht direkt vom Hocker, aber gut, kann man sich trotzdem mal geben.
Obwohl "Caprica" natürlich in nur einer Staffel nicht die Komplexität und Emotionalität von "Battlestar Galactica" erreicht, handelt es sich um eine sehenswerte Prequelserie, die leider dann abgesetzt wurde, als die verschiedenen Handlungsstränge so richtig in Fahrt kamen. Erneut geht es um gewichtige Themen wie religiöser Fanatismus, Terrorismus, organisiertes Verbrechen, Korruption, neue Technologien und der Frage nach den Grenzen des Menschseins in virtuellen Welten und nonorganischen Körpern. Und auch wenn der Schmerz über die Absetzung nicht so groß ist wie bei "Firefly", ist es dennoch recht schade, diese Serie, die ein mehr als ordentliches Potential angedeutet hat, nicht fortgeführt zu sehen.
Och, eigentlich ist "Maleficent" gar nicht so schlecht, weil er das bekannte Märchen aus einer anderen Perspektive und mit einer höheren moralischen Komplexität erzählt. Zwar ist die veränderte Handlung leider trotzdem ziemlich vorhersehbar, weil man die Motive und Tropen schnell durchschaut, aber das wird wohl gerade jüngere Zuschauer weniger stören.
Schade allerdings, dass Hollywood im Fantasybereich mittlerweile einen visuellen Stil etabliert, der seine Settings um ihre Natürlichkeit und Authentizität beraubt. Das Problem ist weniger der CGI-Einsatz an sich, als eben die unausgesprochenen Richtlinien desselben. Das wirkt befremdlich, aber nicht in einer Art und Weise, dass man in diese Welten, wie sie uns auch Filme wie "Mirror Mirror" und "Alice in Wonderland" vorsetzen, sehnsüchtig eintauchen könnte. Das ist plastisch, aber nicht haptisch; das übliche Colourgrading wirkt nicht über-, sondern widernatürlich. Es ist nicht leicht in Worte zu fassen, aber zeitgenössische Hollywood-Fantasy leidet an einer Art Uncanny-Valley-Effekt für Settings und ihre Ästhetik. Ein unschöndes Phänomen, das auch dafür verantwortlich ist, dass sich Mittelerde in der "Herr der Ringe"-Trilogie noch ganz anders anfühlt, als inzwischen im "Hobbit".
Wahnsinn, was Dan Gilroy mit "Nightcrawler" für einen verstörend guten, authentischen Thriller hinlegt und als Erfolgsstory eines unmoralischen Individuums in einem pervertierten Business inszeniert. Wenn man dieses fast schon charmante Lächeln über Lou Blooms Lippen huschen sieht, er einen seiner manischen Blicke aufsetzt oder mittels bissiger Rhetorik die Dominanz über seine Dialogpartner erlangt, kann man Jake Gyllenhaal für seine überragende Leistung gar nicht hoch genug loben. Preisverdächtig, bin ich geneigt zu sagen, während ich ihm durch die nächtlichen Straßen Los Angeles auf eine rücksichtslose Bilderjagd folge, damit die friedliebenden Bürger der Stadt am nächsten Morgen ihre nicht minder ekelhafte Sensationslust befriedigen können. "Nightcrawler" ist ein in Finsternis gehüllter, blutverschmierter American Dream, der eine boshafte Euphorie erzeugt und seine Zuschauer vor Spannung in den Sitz drückt.
"I think Lou is inspiring all of us to reach a little higher."
Irgendwie verrückt: Völlig egal, wie viele Millionen man Nolan in die Hand drückt, er zieht sein Ding durch und macht einen guten Film. Immer und immer wieder. Jetzt eben mal ein epochaler Science-Fiction-Blockbuster, der mit einem guten Cast, schönen Bildern, einem der besseren Hans-Zimmer-Soundtracks und einer ordentlichen Portion Spannung glänzt. Doch so breit und groß er das Ganze auch - wie erwartet - aufzieht, dieses Mal ist er ebenfalls viel näher am Menschen als sonst, wenn sich die Liebe als Antrieb jeder Handlung entpuppt. Nolan, der verkopfte Rationalist, kommt in "Interstellar" förmlich aus sich heraus und lässt Emotionen zu. Äußert sich die Liebe in seinen Filmen sonst eher abstrahiert als Obsession, trägt sie hier ganz unversteckt zu den gefühlvolleren Momenten im Gesamtwerk Christopher Nolans bei, der seine ganz eigene Liebe zum Medium Film schon so oft bewiesen hat und mit "Interstellar" ein weiteres Mal bestätigt. Eine faszinierende Koexistenz von epischem Bombast und stiller, ehrlicher Menschlichkeit.
Danke, sowas mag ich auch. Eine postapokalyptische Liste hat mir noch gefehlt. Abonniert! :)
Ach ja, vielleicht wären hier noch "Der letzte Kampf" (Luc Besson, 1983) und "The Divide" (Xavier Gens, 2011) passend. Lustigerweise kann ich nichts genaues dazu sagen, weil ich beide Filme selbst noch sehen muss. Klingen aber gut, finde ich.
Dieser Film von Im Sang-soo ist zwar ein Remake des gleichnamigen koreanischen Klassikers von 1960, aber insofern interessant, als dass er lediglich die erwartet ähnliche Ausgangssituation übernimmt, anschließend jedoch ganz eigene Pfade beschreitet. Schön anzusehen ist "The Housemaid" über die gesamte Laufzeit, dem Drehbuch hingegen geht später ein wenig die Puste aus, obwohl die Handlung stellenweise ohnehin schon etwas zu gemächlich voranschreitet. Nur das Ende, das wirkt dann auf einmal wie noch schnell drangepappt und sorgte bei mir aufgrund seiner unfreiwilligen, grotesken Komik für einen einsamen Lacher, was hier allerdings garantiert nicht der gewollte Effekt ist.
Wow, selbst wenn ich mir vorstelle, die gleiche Menge immer am Kinotag für 5-6€ pro Film zu sehen, hätte ich nicht so viel Geld. Zeit vielleicht...
Gratulation! :D
Ihr kennt das sicher, wie so manch koreanischer Film eindrucksvoll den Spagat zwischen cleverem Humor und packender Dramatik packt. Ein Beispiel dafür wären die Filme von Bong Joon-ho. Nun, "Haeundae" (oder "Tsunami - Die Todeswelle", so der klangvolle deutsche Titel) versucht sich auch daran, aber... erfolglos. Ein breites Ensemble von Charakteren wird im Grunde als ein Haufen affiger Karikaturen vorgestellt, die den Zuschauer mit blöden Sprüchen und lächerlichen Slapstickeinlagen malträtieren. Mehr als eine ganze Stunde lang muss man sich dieses Theater anschauen, bis mal was passiert. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon wieder fast vergessen, dass ich einen Katastrophenfilm vor mir habe. Und dann... ach ja, da kommt sie ja endlich, die Welle. Hat sich ganz schön Zeit gelassen, doch sobald es zur Sache geht und der Tsunami in die Küstenstadt kracht, kommt wenigstens etwas Spannung auf. Das sieht dann auch alles ganz gut aus, nur die Figuren berühren mich jetzt längst nicht mehr. Da hilft's auch nicht, dass der Tenor des Miteinanders von infantilen Albernheiten zu melodramatischem Geplärre wechselt. Wohlwollende 5 Punkte für die eigentliche Action, die wirklich toll bebildert wurde.
"Guilty Crown" ist schön anzusehen, lässt sein angedeutetes Potential aber leider weitgehend ungenutzt. Wirkt die Handlung in der ersten Hälfte noch recht ziellos, quetscht man anschließend fast schon panisch alles Mögliche, was den Autoren scheinbar spontan noch eingefallen ist, in die folgenden Episoden. Das Resultat ist wirr und nicht halb so interessant und emotional, wie die Serie mir weismachen will. Ja, dieser Anime ist von den Machern von "Code Geass", aber qualitativ dann doch ein gutes Stück dahinter anzusiedeln.
"Terminator 2" ist schon etwas besser als der erste Teil, obwohl die unnötig lange Laufzeit, das nervige Balg John Connor und die Tatsache, dass Arnie nun den Guten spielt, mir ziemlich auf die Nerven gingen. Über den Soundtrack gibt's nun nichts mehr zu meckern, dafür wirken die Comedyelemente einmal mehr wie krasse Fremdkörper. Den Großteil seiner Punkte erhält der Film von mir für die dieses Mal technisch starke und teils eindrucksvolle Inszenierung der Action, besonders in der ersten Filmhälfte.
Unspektakulärer Teenieslasher im Wald, an dessen spannungsarmem, erwartbarem Handlungsverlauf auch die Komponente halluzinogener Pilze nichts ändert. Ich hätte mir die Darstellung der Trips ein wenig psychedelischer gewünscht, stattdessen gibt's einfach nur nen anderen Farbfilter, ein bisschen Bewegungsunschärfe und kürzere Einstellungen. Das Ende ist vielleicht für den einen oder anderen eine nette Abwechslung, rettet aber den Rest dieses vermutlich beim Mittagessen auf eine Serviette gekritzelten Drehbuchs auch nicht mehr. Zum Gähnen.
Mir fehlen ein wenig die Worte, weil "Boogie Nights" einfach nur unverschämt gut ist. P.T. Andersons episch ausgebreitetes Porträt von Aufstieg und Fall in der Pornoindustrie Ende der 70er/Anfang der 80er ist nicht nur ausgezeichnet besetzt und klug erzählt, sondern auch musikalisch immer passend unterlegt und visuell ein Hochgenuss, allein schon wegen seiner überragenden Kamera und Montage. Bei diesen Plansequenzen katapultiert sich mein Filmherz vor Freude aus der Brust und verliert sich an ein Kunstwerk, das mit Hingabe eine pompöse Fassade errichtet, nur um sie gewaltsam wieder einzureißen, für ein Ensemble illustrer Charaktere, die am Ende des Tages doch nichts anderes sind als Menschen wie du und ich.