HimmelHoch - Kommentare

Alle Kommentare von HimmelHoch

    • 10

      “I always used to tell him that only fools could possibly escape the simple truth that now isn't simply now: it's a cold reminder. One day later than yesterday, one year later than last year, and that sooner or later it will come.”

      „A Single Man“. Ein Mann, ein Tag. Ein perfekter Tag, am Ende eines imperfekten Lebens. Der Literaturprofessor George, gespielt von einem brillanten Colin Firth (mir ist nie aufgefallen, dass dieser Mann so groß ist!) glaubt, er ist am Ende angekommen. Oder besser, an seinem Ende angekommen. Sein Lebensgefährte stirbt nach einer 16 jährigen Beziehung jäh und tragisch. George, so grade im Mittleren Alter angelangt, sieht einfach nicht wie es weiter gehen kann und soll. Selbst die beiden Hunde hat er verloren! Also entschließt er sich, den Ausweg Freitod zu nehmen. Da George ein gewissenhafter Mann ist, wird alles gut vorbereitet. Er bereitet sich also auf sein Ende vor und beginnt, Abschied zu nehmen. Und auf einmal fängt er wieder an, sich und sein Umfeld bewusst zu erleben. Die kleinen Dinge gewinnen wieder an Bedeutung, tun gut. Und dem wunderbaren, aber so entkräfteten George bei dieser Transformation zu zusehen, ist einfach wohltuend.


      “For the first time in my life I can't see my future. Everyday goes by in a haze, but today I have decided will be different.”

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      Tom Ford hat mich mit seinem Debüt überrascht. Ein Modeschöpfer als Drehbuchautor und Regisseur? Ich war skeptisch. Aber es funktioniert. Man merkt ihm seinen Hintergrund an. Alle Menschen sind schön. Die Kleidung stilvoll aber nie over-the-top. Seine Bilder sind ästhetisch und mit der Zeit. Aber Ford hat wahnsinnig viel Taktgefühl. Trotz vieler Close-Ups seines nicht nur attraktiven, sondern auch schauspielerisch irre starken Ensembles entstehen keine theatralischen, dick aufgetragenen Emotionen, sondern ganz subtile, echte Gefühle. Überhaupt passiert alles irgendwie ganz selbstverständlich. Nie hat man den Eindruck, der Film wolle dem Zuschauer ein bestimmtes Gefühl aufzwingen. Ganz im Gegenteil. Alles passiert ganz selbstverständlich. Und das fühlt sich unheimlich gut an. Ich ziehe also meinen Hut vor Tom Ford und vertraue dem Mode-Mann, dass Kenny pastellfarbener Plüschpullover in den 60ern tatsächlich mal als totschick galt. Wenn nicht, auch verziehen. Nicholas Hoult hat in diesem Pullover großartig gespielt. Julianne Moore in stilvollem schwarz-weiß Gewand im Übrigen auch.

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      Und meine persönlich Quintessenz? Ganz einfach:
      “A few times in my life I've had moments of absolute clarity, when for a few brief seconds the silence drowns out the noise and I can feel rather than think, and things seem so sharp.[..]”

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      • Ich finde den Trailer erstaunlich ansprechend.
        Vielleicht hat Miss Stewart ja etwas mehr Glück in ihrem Schaupiel, wenn sie mal eine Rolle erwischt, die auch einen Charakter hat, den man darstellen könnte. Bei Bella war ja nunmal das Pech, dass das arme Mädchen so dermaßen substanzlos war, dass man da auch einfach nichts darstellen konnte..

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        • 10

          "I live in Notting Hill. You live in Beverly Hills. Everyone in the world knows who you are, my mother has trouble remembering my name." -

          "Notting Hill" ist viel zu süßer Film-Kitsch at its finest. Und trotzdem, in so manch einer Ausnahmesituation liebe ich ihn. Mag es Nostalgie sein, die mich wieder diese verträumte 10 jährige sein lässt oder doch diese lächerliche Schwäche für Hugh Grant's Lächeln, die ich mir in meinem schwächsten Moment nicht eingestehen wollen würde. Ich weiß nicht, was mich gestern Abend angetrieben hat. Aber draußen tobte ein fürchterliches Unwetter und ich lag auf dem Sofa und hab mir von "Notting Hill" die Seele kraulen lassen. Und das war wunderbar.

          - "I'm also just a girl, standing in front of a boy, asking him to love her. "

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          • Dieser Mann musste viel zu früh gehen.
            Ganz erschreckend und so traurig.

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            • Ich brauche wohl noch ein bisschen, bis ich mich an Matt Ryan als blondi gewöhnt habe. Und ich brauche wohl noch ein bisschen, bis ich mich an Matt Ryan als John Constantine gewöhnt habe. Aber wenn das erst mal passiert ist..

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              • 2

                Kopf -> Wand -> Ditsch -> Au.
                *Repeat*

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                • "Run for office? No. I've slept with too many women, I've done too many drugs, and I've been to too many parties." George Clooney

                  Feier auch heute gut! The happiest of birthdays to you!

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                  • 6 .5

                    “And in that moment, everything I knew to be true about myself up until then was gone.”

                    „Die Brücken am Fluss“ ist ein Klassiker unter den Romanzen. Es geht um die Liebe. Was ist eigentlich Liebe? Francesca verkörpert von der wunderbaren Meryl Streep ist eine Frau Anfang 40. Sie hat als junge Frau ihre italienische Heimat, und damit nach und nach ihre Ziele und Träume verlassen um einem Mann in die Idyll des Kleinstadt Iowa zu folgen. Zuerst ist das nicht schlimm. Sie hat zwei Kinder, die sie sehr liebt. Ihr Ehemann Richard ist „ein guter Mann“. Sie gibt sich total auf für Ihre Familie. Doch dann sind die Kinder groß und die Frage „soll das wirklich alles sein?“ wirft sich auf. Dann ist die Familie für ein paar Tage aus dem Haus. Eigentlich soll ruhe und Klarheit eintreffen. Doch kommt an dessen Stelle der verwegene, aufregende Landschaftsfotograf Robert (Clint Eastwood) mit deiner faszinierenden Kamera und alles wird anders. Francesca’s Feuer entfacht wieder. So viele Gefühle und Möglichkeiten und Träume eröffnen sich. Vier Tage lang eine intensive Liebe die einfach so passiert, ohne das man sie steuern kann, will oder muss. Aber dann gehen auch diese vier Tage zu Ende und sie muss sich entscheiden. Will sie die aufregende Ungewissheit und das Abenteuer des frisch verliebt seins? Oder doch den „guten Ehemann“, die Kinder auf die sie stolz ist, das gute Gefühl und die Geborgenheit von einem Zuhause? Francesca entscheidet sich und leidet und ist trotzdem glücklich, blickt immer wieder zurück und fragt sich „was wäre wenn?“, bereut aber doch nicht wirklich.

                    “I realized love won't obey our expectations, it's mystery is pure and absolute.”

                    All die Jahre ist Robert ihr Geheimnis, ihr Anker. Nach ihrem Tod erzählt sie ihren Kindern von ihm, in Form eines Tagebuches. Der Sohn tut sich schwer, ist wütend über den Verrat der Mutter, weigert sich, die geliebt Mutter auch als Frau wahrzunehmen. Die Tochter, selber nicht ganz glücklich in ihrer Ehe findet Halt und Klarheit in den Worten ihrer Mutter. Der schon verstorbene Ehemann erfährt nichts.
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                    „Die Brücken am Fluss“ ist recht seichte Unterhaltung. Meryl Streep und Clint Eastwood spielen zusammen ganz wunderbar. Alles geht gemächlich von Statten. Nur leider bleibt die große Leidenschaft von der Francesca und Robert so oft sprechen („This kind of certainty comes but just once in a lifetime.“) dem Zuschauer irgendwie verwehrt. Das ist etwas schade. Aber trotzdem ein schöner Film über die Liebe, der mich ein bisschen nachdenklich gestimmt hat, zwischendurch leider aber auch etwas gelangweilt.

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                    • Ach Franzi, ich mag deinen Kommentar beim zweiten Lesen immer noch genau so sehr wie beim ersten Mal! :) Herzlichen Glückwunsch!

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                      • 7 .5

                        Vorspann: Lichter glänzen schwach auf einem Schwarzen See. Im Hintergrund spielt eine zarte Melodie, vorgetragen von einem schüchternen Klavier, begleitet von einer Flöte. Dann Stille. Ein lautes Fest setzt ein. Ein buntes, lautes Feuerwerk, angefeuert von einer freudigen, aufgeregten Masse. Musik, Tanz, ein riesen Spektakel.

                        „Was habe ich mit diesem Film machen wollen? Ein Gutes Stück weiter zum letzten Grund des Kinos gelangen, zu dem, was meiner Meinung nach der totale Film ist.“ – Frederico Fellini

                        Ob ihm das gelingt, ist fraglich. Fellini’s Illustration von Casanova ist kalt und hässlich. In bunten, aufwendigen Kostümen verkleidet brilliert Donald Sutherland (man mag sich über diese Wahl sehr gewundert haben, im Nachhinein aber wohl die perfekte Besetzung für diesen gebrochenen Mann) als pompöse, aufgeblasene Witzfigur. Unnahbar, Selbstverliebt aber ohne Liebe zieht Casanova quer durch Europa, getrieben von einer unstillbaren Gier nach Frauen. Aber sind es wirklich die Frauen, die er sucht? Treibt ihn nicht doch ein blanker Drang nach (körperlicher) Befriedigung der immer und immer schwerer zu erreichen scheint? Jeder Liebesakt, runterreduziert auf den reinen Akt, Liebe scheinbar unerreicht, wird pompös inszeniert. Und lässt Casanova immer mehr in die Lächerlichkeit abdriften.

                        “A man who never speaks ill of women does not love them. For to understand them and to love them one must suffer at their hands. Then and only then can you find happiness at the lips of your beloved.”

                        - Philosophiert Giacomo Casanova in einer seiner dramatischen Selbstinszenierungen. Nun, ganz bestimmt leidet er unter den Frauen. Aber ob er die Frauen oder gar die Liebe versteht? Der Drang nach den Frauen, oder besser, nach dem was sie ihm geben sollen zerfrisst ihn innerlich und blamiert ihn äußerlich.

                        Faszinierend ist diese sehr andere Darstellung dieser legendären Figur alle Male. Dieses Spektakel aus bunten Farben die bittere Kälte erzeugen, und diese Hässlichkeit in all der Schönheit ziehen in ihren Bann und lassen so schnell nicht wieder los.

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                        • oooh, "Nothing Personal" ist auf deiner Liste! Das ist toll! Der ist leider viel zu unbekannt.. Der hat hier leider nur um die 300 Bewertungen.

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                          • Happy Birthday und nur das Beste für dich, Emma!

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                            • 7 .5

                              "Glory at Sea" ist auf wunderschöne und schrecklich schmerzhafte Art und Weise verfilmte Trauer. Voller Verzweifelung und dieser schmerzhaften Hoffnung, diesem nicht wahrhaben wollen, wie es nur ein Trauernder fühlen kann, wird die Bürde der Hinterbliebenen in starke Bilder gepackt. Einfach magisch.

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                              • 7 .5

                                "Lord, grant me the strength to accept the things I cannot change; Courage to change the things I can; And wisdom to know the difference."
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                                "It's Kind Of A Funny Story". Ist es in der Tat, zumindest kind of. Craig leidet an Depressionen. Der ist erst 16 Jahre alt, sehr ehrgeizig und auch gar nicht dumm. Und er hat tierische Angst vor der Zukunft. Naja, kann ich ein bisschen nachvollziehen, wenn ich ehrlich bin. Aber Craig hat paralysierend, krankhaft Angst. Jetzt setzt bei mir ein dumpfes Gefühl ein. Wir leben wirklich in einer Gesellschaft, in der junge Menschen schon vor ihrem Schulabschluss krankhaft Angst davor haben in ihrer beruflichen Laufbahn zu versagen? Wir leben wirklich in einer Gesellschaft in der beruflicher Erfolg mit Lebensqualität gleich gesetzt wird? Ja, leben wir. Aber bevor das alles auch für mich als Zuschauer all zu deprimierend wird, setzt der Funny-Story Teil ein. Craig weist sich selbst ein, und landet kurzerhand im Psych-Ward. Da laufen allerlei Gestalten rum. Vor dieser Kulisse sehen wir also Craig bei seinem Kampf gegen das Leben zu. Von wirklich dämlichen Teenager Problemen mit Mädchen und Gras bis zum blanken Kampf gegen sich selber bekommen wir das volle Programm zu sehen - und zu spüren. Die Geschichte ist eigentlich ganz schön bitter, die Erzählung erstaunlich seicht und locker. Craig ist sich seiner Situation voll bewusst und sein Humor einfach großartig.

                                Ob so eine Story Spaß machen darf, ist vielleicht Ansichtssache. Aber diese Story macht Spaß, kind of. Vielleicht, weil man nicht über diese zerbrochenen Charakteren lacht, sondern mit diesen. Vielleicht ist man am Ende erschrocken, dass es manchen Menschen so schlecht geht und vielleicht aber ganz froh, dass es auch für diese armen Seelen eine Aussicht auf Besserung gibt. Wenn ich auch leider einen Seitenverweis an Ned Vizzini, den Autor der wunderbaren Buchvorlage machen möchte, der seinen Kampf leider nicht gewinnen konnte.

                                Eine zwar tragische, aber doch sehr schöne Geschichte, die recht subtil um ein bisschen Verständniss und Nachsicht bittet. Und trotzdem zum lachen einläd.

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                                • 8

                                  "This one who's blind. She's the one that can see."

                                  „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (ausnahmsweise gefällt mir der deutsche Titel wesentlich besser als das Original „Don’t Look now“) ist verfilmte Trauer. Nicolas Roeg hat einen parapsychologischen Psychotrip voller Kontraste und Symbolik geschaffen, der an einen Fibertraum erinnert. Ein systematisches Verwirrspiel, relativ unaufregend und langsam dargestellt, das aber ein Höchstmaß an Konzentration erfordert und ab der ersten Szene stille Spannung erzeugt. Eine poetische, rote Wucht vom nassen England bis in ein kaltes, dreckiges Venedig. Voller schmerzhafter, aber doch wohltuender Erinnerungen. Nicolas Roeg wirft uns rote Erinnerungen, rote Jacken und roten Wein vor die Füße, aber immer kombiniert mit Scherben. Scherben der Erinnerung und Scherben aus Glas. Trauer und Verzweiflung gehen einher mit Liebe und Verständnis, Ratlosigkeit und Überforderung mit Klarblick und Seelenfrieden.

                                  Ein ruhiges Meisterwerk über Dinge, die nicht zu begreifen sind.

                                  "Nothing is what it seems."

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                                  • 9

                                    Surrealismus at it's finest! Dunkel, verwirrend, irreführend, melancholisch, sehr dunkel und total faszinierend!

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                                    • 8

                                      Eine sehr traurige, im Nachhinein aber doch irgendwie ganz schöne Geschichte über eine kleine Vogelscheuche, die bei mir nicht ganz so schnell in Vergessenheit geraten wird.

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                                      • 6
                                        • 8 .5

                                          Wow! "The Thomas Beale Cipher" ist wohl einfach nur cool. Tolle, wirklich ungewöhnliche visuelle Darstellung mit einem fantastischen Erzähler und super spannender Story. Wenn ich jetzt auch noch ein Genie wäre..

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                                          • 8 .5
                                            über Destino

                                            "Destino" [Schicksal] ist ein betörender Tanz durch Raum und Zeit einer surrealen Welt, der gradezu hypnotisch wirkt. Eine verwirrende, berauschende Reise die viel zu schnell zu Ende ist.

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                                            • 6 .5

                                              "Die Bücherdiebin" also. Ich bin gestern mit sehr gemischten Gefühlen in den Kinosaal geschlendert. Die MP-Community war sehr streng mit diesem Film, die Kritiken zum Teil vernichtend, IMDB hingegen sehr wohlwollend, mit einer Durchschnittsbewertung von 7.7. Und dann auch noch die eigenen Erwartungen. Das Buch hat mich sehr berührt, doch war ich skeptisch. Im Buch ist der formlose Tod der große Star, wie will man das umsetzen? Trotzdem, den Trailer fand ich recht viel versprechend. Also rein in den Film und es hinter mich bringen.
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                                              "One small fact: you are going to die. Despite every effort, no one lives forever. Sorry to be such a spoiler. My advice is when the time comes, don't panic. It doesn't seem to help."

                                              Wir beginnen im Himmel, begleitet von einer tiefen, sanften Männerstimme. Ab da bin ich zuversichtlich. Recht ruhig, ohne auf das ganz große Drama der Szenerie zu setzen, sondern auf das Einzelschicksal des normales Bürgers, aber doch hier und da in den Kitsch abdriftend dirigiert Brian Percival seine gut besetzte Cast durch die Kulisse des zweiten Weltkrieges um die bedrückende Geschichte der kleinen Liesel Meminger zu erzählen. Ein kleines, taffes und ganz schön kluges Mädchen mit großen Kulleraugen und voller Liebe. Zu Menschen und zu Büchern. Darauf baut der Film auf. Hin und wieder kommt der Tod und erinnert uns, dass er auch noch da ist. Doch immer bleibt Liesel mit ihren Worten.
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                                              Der Film setzt auf Liesel Meminger als großes Star. Ich persönlich finde das ganz okee und war durchaus recht positiv überrascht. Für meinen Geschmack drückt er etwas zu penetrant auf die Tränendrüse, wird damit aber wahrscheinlich der Erwartungshaltung der 13 - 16 Jährigen Mädchen gerecht, die wohl die Hauptzielgruppe bilden. Nette Unterhaltung für zwischen durch war es aber allemal!

                                              "If your eyes could speak, what would they say?"

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                                              • 8

                                                Leider ist die Wahrheit oftmals hässlich.

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                                                • Woah, die Liste ist ja hammer gut! Und mir fehlen noch so viele..Ich kann es gar nicht abwarten, drauf los zu gucken! :D

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                                                  • 9 .5

                                                    Les cométes ont plus.
                                                    Eine kleine, wunderschöne Geschichte über die Macht der Bücher.
                                                    Schrecklich liebevoll und ganz schön herzerwärmend.
                                                    I laugh. I cry.

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