HimmelHoch - Kommentare
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Alle Kommentare von HimmelHoch
Ganz kurz um; wir sind uns bestimmt alle einig: Das Mittelalter sah noch nie moderner aus!
0,5 Punkte, maximal schmerzhaft anzusehen.
Trotzdem bewundere ich Miss Steele. Die junge Dame checkt nichts und glotzt die meiste Zeit wie ein Fisch durch die Gegend, aber sie hat den perfekten Lippenstift Ton gefunden. Ich käme zwar nicht auf die Idee, einen Kontrollfreak der auch noch Sadist ist und sich nur(!!!!) an seinem Besten Stück anfassen lässt zu daten oder gar zu heiraten, aber nach "meinem" Lippenstift suche ich immer noch vergeblich.
Aber nun, man kann halt nicht alles haben. Das waren zwei Stunden, die dank meiner besten Freundin und viel Rotwein doch zu ertragen waren. Und ich hatte Glück: zuerst war ich in Sorge, ich habe Teil 1 nicht gesehen. Werde ich der Handlung folgen können? Findet ihr euch in dieser Situation, seid unbesorgt: Ja, ihr könnt.
Ach herrje, das waren jetzt aber ganz zauberhafte 4 Minuten zwischen durch. Ganz süßes Ding, und ohne viel drum rum verliebt sein auf den Punkt gebracht. Sehr, sehr schön.
Das wichtigste zu erst: WARUM DARF DER FILM SICH "BLACK BEAUTY - NEU VERFILMT" NENNEN? Außer einem schwarzen Pferd hat er rein gar nichts mit dem Original zu tun. Es handelt sich nicht mal um eine "Modernisierung".
Aber jetzt:
Vom Film gelernt:
- Hör auf deinen Vater.
- Natürlich darfst du als Mädchen deine eigene Identität haben. Aber halt nicht so
viel davon. Nicht so auffallen, bitte. Natürlich darfst du auch anders sein als
anderen. Nur halt nicht sooo anders. Wer anders ist findet nämlich keine Freunde.
Das ist halt so.
- Bildung ist wichtig. Auch für Frauen. Wenn Mann nach einem harten Arbeitstag
nach Hause kommt, will er nicht nur hören wie das Fenster putzen so lief. Mann
gibt viel für die Familie und hat es dann verdient, viel zurück zu bekommen.
Geglättetes Haar und perfektes Makeup der Frau, zum Beispiel.
- Noch einmal, hör auf deinen Vater!
- Jungs sind tabu. Jungs bringen nur Unheil! (Okay, da könnte ein bisschen was
dran sein..)
Und der wichtigste Tipp:
Wenn das Haustier krank ist, ist eine zweite professionelle Meinung immer wichtig. Manchmal liegen zwischen „Tod durch Schlachter“ und „in 8 Wochen wieder wettkampffähig“ bloß zwei verschiedene Meinungen.
War auch was gut an dem Film?
- Ja, die Laufzeit war sehr kurz. Und das Pferd war schön.
Werde ich mal eine Tochter haben, wird sie diesen Film nur mit mir zusammen gucken dürfen, damit ich ihr genau erklären kann, was hier alles schief läuft. Man, habe ich mich geärgert.
Marjane Satrapi's frühes Leben in Form von dem großartigen "Persepolis" ist zur Zeit Dank Netzkino in voller Länge auf Youtube zu bewundern!
„Who do you trust?“
„The Honouarble Woman“ von Hugo Blick ist langsam, sperrig und unbequem, ganz ohne Frage. Und trotzdem eine der faszinierendsten, fesselndsten Serien die ich je gesehen habe. In eins durch geguckt, war ich so in den Bann gezogen, dass ich erst ganz am Ende bemerkt habe, wie anstrengend es war, so lange die Konzentration aufzubringen, dieser Serie zu folgen. Und obwohl es so anstrengend war, ging es wie von selbst. Ein langsamer, trotzdem super spannender Thriller mit wundervoller Kameraführung der ganz bestimmt mit einer wahnsinnig guten Story glänzen kann, aber noch viel stärkere, komplexere Charakteren zu bieten hat. Die Thematik ist mutig gewählt und erfrischend vielschichtig umgesetzt. Und was für ein Ende.
„It's a wonder we trust anyone at all.“
...und das schlimmste an der ganzen Sache ist nicht einmal, dass ich diesen Film zwei mal gesehen habe. Nein, viel schlimmer ist, dass ich ihn total geil fand als ich ihn im zarten Alter von 19, als ich ihn mit meiner damaligen besten Freundin im Kino gesehen habe. Ich erkenne mich selbst nicht wieder.
Die BBC Produktion von Neverwhere ist einfach großartig! Immer wieder, von der ersten bis zur letzten Minute!
“Do you know Cleveland is great for the whole family?”
- “Yes, yes. Yes I do. You tell me that all the time. You randomly just text me that. “
“Man, What's wrong with that?”
- “It's just weird. It's weird.”
“I got free texting.”
„Train Wreck“ von Judd Apatow. Ich bin relativ sprachlos. Leider ist es diese Sorte unangenehmen, betretenen Schweigen, weil..puuh. Das war..nicht so gut. Wenn ich das alles richtig verstanden habe, war der ursprüngliche Plan eine RomCom in lustig zu machen. Das Ergebnis war die Storyline ein einer RomCom mit sporadisch eingestreuten Slapstick Elementen. Und das hat nicht wirklich gut funktioniert. Erwartet habe ich ein paar derbe Lacher, bekommen habe ich Fremdschämen. Und das ist total schade und war total unnötig da es alle Möglichkeiten gab eine richtig dreckige, derbe Slapstick Komödie zu bekommen. Für so seine Mission hatte Apatow sich die perfekte Cast zusammen gestellt und ist dann doch grandios gescheitert. Fairerweise: Trainwreck wird angekündigt, Trainwreck wird geliefert.
“Can you validate my parking, please?”
“Nothing here has worked out quite as I expected.”
-“Most things don't. But sometimes what happens instead is the good stuff.”
„Best Exotic Marigold Hotel“ von John Madden hatte das große Glück, dass ziemlich vorbehaltlos an die Sache dran gegangen bin und somit viel Raum für eine durchaus positive Überraschung gelassen habe. Natürlich, die Crew fährt stark auf. Alles was Rang und Namen hat und einen britischen Pass führt der ein Geburtsdatum vor 1950 ausweist darf dabei sein. Und es war wohl auch ganz gut, dass ich keine Erfahrungen mi t „mit-60-Jahren-fängt-das-Leben-doch-grade-erst-an“-Filmen habe. Oder eben mit Indien. Oder indischen Filmen. So hatte ich also eine ganz wundervolle Filmerfahrung in Form von knallbunten Bildern und angenehmer Storyline, einfach aber nicht stumpf.
“My name's Norman, and I'm lonely. “
- “My name's Carol. So am I.”
So sitze ich also in meiner zu heißen Wohnung, lege mich mit 2 Wasserflaschen bewaffnet auf das Sofa und gehe auf Entdeckungsreise in Indien. Die ersten 10 Minuten irritieren mich etwas, weil der Film direkt die Karten auf den Tisch legt. Es dauert einen Moment in den Film zu kommen. Aber dann: Indien. Und oh, Judi Dench! Und Bill Nighy! Ha, Maggie Smith ist so großartig! Tom Wilkinson ist doch noch gar nicht so alt, oder? Lieber Himmel. Wann sagt denn endlich mal einer der Mrs. Ainslie das sie nervt? Auf einmal l bin ich drin im Film und gut unterhalten. Langsam und ohne dass ich es so richtig merke zieht die Story mich ein. Ich beginne ein bisschen mit zu fühlen. Die ersten Lacher kommen für mich derbe und unvermittelt. Wegen der vielen alten Menschen habe ich mit mehr Tragik gerechnet. Aber die Zeit verfliegt auf einmal nur so. Und dann ist der Film auch schon zu Ende und ich muss lächeln. Das war ein schöner Film. Feelgood-Movie angekündigt – Feelgood-Movie geliefert.
“First rule of India: there's always room.”
"I WANT YOU
I NEED YOU
I LOVE YOU
I MISS YOU
LIKE CRAZY"
Anton, Du fehlst. Sehr.
„There was a moment when I had everything, but... Well, now I don't know what
to do.“
-“When the time comes, you will know.”
„Lachfischen im Jemen“ von Lasse Hallström.
Einsam und allein stehe ich bis zur Hüfte im Fluss und halte ruhig und entspannt meine Angel ins Wasser. Und bin auf meinem Posten weit und breit allein. Die Bewertungen für diesen Film überschlagen sich nicht in die Höhe. Viele Zuschauer gähnen Langeweile. Und ich stehe hier im Wasser und geniesse jeden Augenblick. Lasse Hallström hat sich viel vorgenommen. Die Romanvorlage ist ganz fantastisch. So etwas auf Papier auf Bild zu adaptieren ist nicht immer einfach. Das Team gibt aber alles, es werden große Geschütze aufgefahren. Ewan McGreogor und Emily Blunt in den Hauptrollen, Kristen Scott Thomas und Conleth Hill in Nebenrollen. Trotzdem, eigentlich hat man viel zu erzählen aber nur wenig Zeit. Und das löst Hallström meiner Meinung nach großartig, in dem er einfach komplett das Tempo rausnimmt und sich ganz viel Zeit lässt. Das Hauptaugenmerk hat er ganz bestimmt auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gelegt. Manch einer kann das Schade finden, da diese Geschichte viel Potenzial geboten hätte sich mit Umweltschutz, ideologischen und kulturellen Differenzen oder auch außenpolitischen Unterschieden auseinander zu setzten. So ein Typ ist Hallström aber nicht. Und er bleibt bei dem was er kann. Und das ist eine Geschichte „leicht“ erzählen. Und das macht er auch und er bleibt sich die komplette Spielzeit über treu.
“When things get tricky in my life, I talk to my fish.” <- I feel you, bro! Ich brabbel meinem Hund auch regelmäßig eine Klinke ans Knie.
Und das führt zu einem angenehmen Ergebnis. Seine Truppe harmoniert ganz Vorzüglich mit einander. Die Story bleibt seicht, aber durchaus anregend und driftet nie ins plumpe ab. Nur an der Grenze zu kitsch wir vielleicht mal gescharrt.
Trotzdem, ich hatte mit diesem Film eine gute Zeit, habe jede Minute genossen und gehe mit einem guten Gefühl.
“ To faith and fish.”
- “And science.”
„Die Heimkehr“ von Jo Baier verfilmt ist leider genauso steif wie die Vorlage von Hesse. Einzig Heike Makatsch in schönen Kostümen und Hessen mit schöner Landschaft können hier in irgendeiner Form Eindruck schinden. Ansonsten bleibt einfach nur ein unbefriedigendes Gefühl und die große Frage, warum ich den Film jetzt tatsächlich zu Ende gesehen habe. Wahrscheinlich, weil ich mir mehr erhofft habe.
Ich kann nicht glauben, dass ich The Gathering Storm noch nicht kenne! Ich bin geschockt!
und ein schöne Sammlung hast Du dir hier zusammen gestellt! :)
Without realizing it, we go from an age where we say: "My life will be that" to an age where we say: "That's life."
„Cheyenne“. Das habe ich so nicht erwartet. Wirklich nicht. Etwas mehr Komödie als Drama lebt dieses Werk von schwarzem Humor und einer ganzen Menge Situationskomik. Sean Penn ist ganz herrlich anzusehen als abgewrackter, nuschelnder, ziemlich exzentrischer Altrocker „Cheyenne“ der endlich mit seiner lange aufgeschobenen, weit verdrängten und doch viel zu präsenten Vergangenheit abschließen muss. Er sitzt fest und kommt nicht weiter. Doch als sein Vater stirbt setzt die Situation ihm quasi die Pistole auf die Brust. Cheyenne ist back on the road, nur nicht als Musiker sondern als Jäger eines Nazi. Und seiner Vergangenheit. Und das ist für den Zuschauer meistens amüsant, manchmal ein bisschen tragisch-traurig aber ich recht unterhaltsam.
“It's not a question of being careful, it's a question of knowing how to play ping-pong.”
Der Italiener Paolo Sorrention erzählt seine Geschichte sehr langsam. Das macht den Film aber nicht langweilig, sondern entspannt. Er nimmt sich viel Zeit alles sicher in Szene zu setzten, die kuriosesten Situationen zu schaffen, aber trotzdem nichts ins lächerliche abdriften zu lassen. Und das hat einfach nur zu 120 Minuten entspanntem Film gucken geführt. Und einen coolen Soundtrack hat das Ding.
“What do you call yourselves? “
- “The Pieces of Shit.”
“That's a really good choice.”
Liebe Tricia,
ich wünsche Dir alles, alles erdenklich Gute zu deinem Geburtstag!
Schon lange folge ich deinem Weg, sonne mich in deiner Schönheit und bewundere dein Talent. Es ist immer wieder eine große Freude dir bei der Arbeit zuzusehen. Egal ob auf dem Bildschirm als 6 oder als Tricia, die sich mit Herzblut für Tier und Menschenrechte einsetzt. Du hast mal gesagt "I just want to be challenged. I want to be proud of what I do, and want to learn new things and keep growing." Ich glaube, Du kannst zurecht stolz auf Dich sein. Mich als Fan hast du zumindest noch nie enttäuscht.
In Liebe,
HH.
“Ladies and gentlemen, and all of the rest of you... Welcome to the Miss Tennessee Entertainer of the Year Pageant.” [applause]
„Soldier’s Girl“ von Frank Pierson. Wow wow wow! „Soldier’s Girl“, herzzereissender Weise basierend auf einer wahren Begebenheit erzählt eine wundervolle Liebesgeschichte zwischen einer Transvestiete und einem Soldaten. Die Komplexität und Authentik dieses Filmes sind fast nicht in Worte zu fassen. Troy Garity spielt den Airborne Soldaten „Berry Winchell“ und lässt mich sprachlos. Immer wieder hört man Lob über Lee Pace für seine „Calpernia“, und das auch ganz zu recht. Lee Pace spielt Calpernia so weiblich und sinnlich, die Durchschnittsfrau erblasst vor Neid. Für mich ich aber ganz klar Garity das große Leuchten. Er verkörpert „Berry“ so komplex und mutig es ist für mich emotional eine Herausforderung ihm zu zugucken. Immer wieder möchte ich den Blick vom Bildschirm abwenden, weil es mir unangenehm ist, so in die Privatsphäre des jungen Soldaten einzudringen. Immer wieder vergesse ich, dass ich eingeladen bin zuzusehen.
„DON’T ASK – DON’T Tell“ oder, „I am entitled to a privat live!“ Wirklich?
Wiesengroßes „Hut ab“ auch an Frank Pierson, der sich wundervoll darauf versteht, eine zarte Liebesgeschichte vor brisantem politischen Hintergrund zu erzählen, ganz ohne eine der beiden Perspektiven zu simplifizieren oder zu überdramatisieren. Vollkommen ohne Wertung werden alle Grauzonen angeleuchtet und dem Zuschauer wird Raum gelassen, selber nachzudenken und ein Fazit zu ziehen. Denn schwieriger könnte eine Situation nicht sein. Die amerikanische Armee ist nicht für Toleranz bekannt. Transvestiten werden selten mit offenen Armen empfangen. Gute Menschen haben es selten leicht in unserer Gesellschaft. Das volle Medizinkabinett von Justin Fisher spricht Bände.
“Does it make me a freak if I'm in love with a freak?”
Und während dieser Film mich so unwahrscheinlich wütend gemacht hat bin ich so froh, ihn gesehen zu haben. So froh, die Bekanntschaft mit dem wunderbaren Berry Winchell gemacht zu haben, der so viel Gutes in sich hatte und so viel schlechtes bekommen hat. So froh, Calpernia kennen gelernt zu haben und endlich einen Anstoß zu haben über Dinge nachzudenken, die von meinem eigenen Leben nicht ferner sein könnten.
Lee Pace! Man muss ihn einfach lieben!
Sehr schöne Worte! Hat sehr Spaß gemacht zu lesen!
“Compared to other kids, I haven't had that many hardships... not really. Shit's... Stuff's happened, sure, but stuff always happens right? But the real challenge of my life, the real hardship is me. It's always been me.“
James Ponsoldt’s „The spectacular now“ (naja eigentlich eher Tim Tharp’s, denn der hat die Vorlage geliefert) überzeugt durch unspektakuläre Authentizität. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Sutter und Amiee. Sutter ist eine Rampensau, steht kurz vor dem Schulabschluss und hat keine Ahnung wie es weiter gehen soll. Aimee, das kleine Mauerblümchen steht lieber etwas abseits und weiß ganz genau wie es weiter gehen soll. Und das mag ich an diesem Film so. Sutter ist 17 Jahre alt und ein Vollidiot. So wie 17 jährige das halt sind. Er trinkt zu viel, ist zu laut und redet ständig scheiße. Das weiß er alles auch, bekommt es aber nicht abgestellt. Rock-Bottom ist in Sicht und Sutter hat keine Ahnung was er tun soll. Amiee, das ruhige kluge Mädchen, das sich so häufig weg duckt, dass es mich schon fast aggressiv macht boxt sich klammheimlich durch. Und zusammen sind die beiden einfach ein super Team. Nicht die große Geigen-spielen-im-Hintergrund-und-alle-Seelen-sind-gerettet-Liebe. Sondern zwei 17 jährige die genau das sind, was sie jetzt brauchen. Genau die Sorte Beziehung, die man in dem Alter haben sollte. Unerfahren, irgendwie hilflos und vollkommen planlos. Ein Experiment, eine Erfahrung.
"I'm sorry, I don't know how to dance like Cassidy."
- “Hey. You dance like Aimee and that's perfect."
Ponsholdt und sein Team binden uns nicht den Bären von der perfekten Welt auf den Bauch. Jede einzelne Charakere in diesem Film macht Fehler, sagt mal was dummes, sieht mal nicht gut aus. Hier ist kein Gut gegen Böse oder Gutes Mädchen gegen Böser Junger. Nur ein Haufen Teenager die ihren Weg gehen, umzingelt von ein paar Erwachsenen die nicht genau wissen, wie sie ihre Teenager jetzt am besten unterstützen können, aber trotzdem ihres Ermessens nach ihr Bestes geben. Und damit zieht sich konstant dieser Hauch von ungewohntem Realismus durch den Film.
Manch einer beklagt sich, der Film sei zäh. Zu langweilig, zu unpoliert. Aber genau das mag ich. Dieses Gefühl zu haben, ich könnte genau jetzt in einem Schnellrestaurant sitzen und in der Bank hinter mir haben ein Junge und ein Mädchen genau diese Unterhaltung. Das macht diesen Film für mich so wertvoll.
“ P.S. - I don't know if this was due a long time ago. Probably was. That's fine. It may be too late for this essay. But it's not too late for me.“
Der Trailer sah eigentlich ganz chamant aus, fand ich.
Der Film konnte aber (wohl wenig überraschend) nicht mithalten. Alles bleibt belanglos und oberflächlich. Nur wenn es darum ging, Potenzial zu verschenken haben alle kräftig zugepackt.
Achtung! Es folgt wirres Gestammel in der Hoffnung, meinen wirren Gedanken Ausdruck zu verleihen. Keine Film-Kritik im klassichen Sinne.
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„I may dissect each little thing and put myself out there so much but at least that means that I still care. Oh! You've think you won because women are expendable to you. You may not get hurt or make an ass of yourself that way but you don't fall in love that way either. You have not won. You're alone. I may do a lot of stupid shit but I'm still a lot closer to love than you are.”
„Er steht einfach nicht auf dich“, oder auch „es liegt nicht an dir, es liegt an mir“. Damit meine ich mich. Denn wenn ich mich hier so umgucke, sind die Bewertungen gar nicht so schlecht. Und hier sitze ich, noch Tage später und kann gar nicht richtig verarbeiten, was ich da gesehen habe. Und das meine ich auf die schlimmste Art und Weise. Ursprünglich wollte ich überhaupt nichts hierzu schreiben. Ich habe den Film durch Zufall gesehen, während ich auf dem Sofa meiner Mami lag und wir uns bei Tee wohlig angeschwiegen haben. Dann habe ich ihn für irgendwo zwischen „irrelevant“, „schlecht“ und „nervig“ in der hintersten Ecke meines Gehirns abgelegt und dachte, nach spätestens drei Stunden habe ich für immer vergessen und verdrängt, dass ich es in der Öffentlichkeit zugegeben habe, diesen Film jemals gesehen zu haben. So oder so ähnlich handhabt man das mit solchen Filmen, glaube ich. Jetzt habe ich aber heute Morgen kurz mit meiner Mami telefoniert. Eine sehr konservative Frau, möchte ich an dieser Stelle einbringen. Und dann ist unser Gespräch eigentlich fertig, da sprudelt es nur so aus ihr heraus. „Dieser Film, den wir letzte Woche zusammen gesehen haben?“, sagt sie zu mir, „ich kann einfach nicht aufhören, darüber nach zu denken. Wieso machen Menschen so etwas? Große Hollywood-Namen versammeln sich und setzten unseren jungen Mädchen dieses schreckliche Frauenbild vor, dieses ungerechte Beziehungsbild, diese gefährliche Illusion die Ehe ist das endgültige Glück. Wissen diese Schauspielerinnen denn gar nicht, was sie anrichten?“ Und das war nur ihr Anfang. Den Rest lasse ich mal weg.
„What if you meet the love of your life, but you already married somebody else, are you supposed to let them pass you by?”
Danach habe ich mich ein bisschen geschämt, denn ja, die komplette Ideologie des Filmes hat mich ein bisschen angeekelt, war mir aber für keinen zweiten Gedanken wichtig genug. Weil ich nicht an „die jungen Mädchen“ gedacht habe, auch nicht an die Jungen, die solche Filme sehen. Ich habe nur an mich gedacht und habe mich selber als emotional gefestigt genug eingestuft, um zu wissen, dass ich mich von einem Hollywood-Kitsch-Streifen nicht sonderlich beeinflussen lasse. Außer, dass ich sehr enttäuscht bin, dass Jennifer Donnelly sich für so ein schlechtes Ding hergegeben hat. Aber jetzt denke ich drüber nach. Was gibt dieser Film (jungen) Menschen mit auf den weg?
- Ehe ist das Ziel. Ohne Ehe, kein Glück.
- Wenn schon keine Ehe, dann wenigstens einen Mann, der auf dich aufpasst. Das ist
sowas ähnliches wie Glück.
- Es liegt an dir. Zumindest, wenn „es*“ nicht klappt und du weiblich bist. *ganz egal,
was das Problem ist.
- Persönlichkeit ist ein no-go. Persönlichkeit macht dich schwierig. Männer mögen
das nicht.
- Bitte keine schlechte Laune. Schlechte Laune macht dich unattraktiv. Männer
mögen das nicht.
- Bitte nicht zu viel denken. Denken macht unattraktiv. Männer mögen das nicht.
- Männer, seit bitte groß und stark und attraktiv.
- Männer, wisst gefälligst immer was ihr wollt!
- Männer, nehmt euch was ihr wollt. Ohne Rücksicht auf Verluste.
- Männer, macht euch keine Sorgen, ihr seid nicht Schuld.
- Sehr gut aus. Immer. Und wenn es geht, noch ein bisschen besser!
Mir ist vollkommen bewusst, dass ich mich hier in etwas reinsteigere. Es ist und bleibt eine schlechte 08/15 Hollywoodpatsche die eigentlich nicht dafür ausgelegt ist, drüber nach zu denken, und auch keinen tieferen Gedanken standhält. Und trotzdem macht es mich grade wütend. Denn am Ende stellt sich doch die Frage „Warum machen die das?“ Da stehen Hollywood Größen vor der Kamera, die wunderschön sind, Geld und Kontakte haben. Die könnten jede Geschichte erzählen. Jede Ideologie nach außen transportieren. Warum muss es diese sein?
„I just need you to stop being nice to me unless you're gonna marry me.”
Das fände ich ganz schön cool!
„Home is home.“
Ach Brooklyn, war das schön mit dir.
Die alte Geschichte. Nick Hornby nimmt sich ein erfolgreiches Buch, bastelt das um in ein Drehbuch, und ein Regisseur, in diesem Fall John Crowley reibt sich die Hände und stellt sich viele schöne Menschen vor die Kamera. Im Fall von Brooklyn mit einem tollen Ergebniss.
Ganz charmant ist das alles. Saoirse Ronan, die ich sowieso wahnsinnig gerne mag, zaubert auf der Leinwand. Hier, nach eigenen Angaben eine Geschichte, mit der sie sich selbst sehr identifizieren kann, ist sie wundervoll. Zart und trotzdem stark und authentisch und leuchtend sieht sie fantastisch aus und bringt alles um diese Geschichte zu tragen. Auch Miss Ronan’s clever gewählten Co-Piloten überzeugen. Emory Cohen als der kleine Italäner Tony, den man bei jedem zweiten Satz umarmen möchte, weil er einfach so knuffig ist und auch der gerne gesehene Domhnall Gleeson überzeugen auf ganzer Linie.
“Holy shit! Excuse my language, but I thought we were going to have a different kind of talk. You mean it?“
-„I mean it.“
Und das ist das charmante an dem Film. Er erzählt eine Geschichte, wie sie so oder in ähnlicher Form tausendfach auf den Straßen von Brooklyn und Irland passiert ist. John Crowley fängt diese, naja man kann fast schon sagen „Alltagsgeschichte“ mit diesen dezenten, aber wundervollen Bildern ein, lässt seine Kulisse erzählen, lässt seinem Publikum Platz und Ruhe zu genießen und sich zurück zu lehnen und einfach zu genießen. Und Saoire’s Akzent ist einfach alles.
“You'll feel so homesick that you'll want to die, and there's nothing you can do about it apart from endure it. But you will, and it won't kill you... and one day the sun will come out and you'll realize that this is where your life is.”
Ein Blick in den "unaired pilot" ist schon ganz faszinierend. Ganz ähnlich und doch ganz anders. Zum Glück wurde die Musik geändert. Und das Weiblein. Und die Wohnung. Und Sheldon's Shirts. Schade das "Girl-Nerd" gestrichen wurde.
http://video.anyfiles.pl/videos.jsp?id=78111
Abbitte ist zwar keine Jane Austen Verfilmung, aber Saoirse ist ziemlich cool.
Ich sehe sie gerne.