hoffman587 - Kommentare

Alle Kommentare von hoffman587

  • Naja mal sehen, sieht eigentlich ganz interessant aus, hatte das jetzt anfangs nicht erwartet und die Bildchen sind ja auch nicht schlecht, recht hübsch, mein Interesse ist geweckt.

    • Der Trailer ist okay, aber für mich jetzt auch nicht das Wahre, immerhin Sydow und Hanks seh ich eigentlich gerne, aber Bullock naja, na mal sehen was am Ende drauß wird...

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      • 6 .5
        über Fanboys

        Fanboys

        "Fanboys", ein Titel, der schon an sich Bände spricht oder auch nicht, jedenfalls für alljene die mit diesem Begriff nicht vertraut sein sollten. Aber keine Angst, wozu gibt es Hoffman? Darauf erwarte ich nebenbei keine Antwort. Denn nun zu Fanboys, zunächst der Begriff, zitiert wird erneut aus Hoffmans Lexikon der Pseudoweisheiten Ausgabe 3: Fanboys sind Menschen (wow), die einen geradezu fanatischen Hang zu etwas haben bzw. zu einem bestimmten Thema. Dieses "Thema" wird geradezu angehimmelt, wahrscheinlich kauft die entsprechende Person dabei jedes noch so kleine Accessoire von jenem. Bei manchen geht das teilweise sogar ins Absurde, aber das ist jetzt wieder rein subjektiv. So fragt sich ein Mann, wie Hoffman: Wovon bin ich eigentlich Fan, ohne diesen ganzen Müll gleich zu kaufen (deshalb jenen Aspekt außer Acht lassen): "Alien", "Supernatural", Jensen Ackles, Jared Padalecki (ich glaub ich bin wahnsinnig), Jack Nicholson, Robert De Niro, Dustin Hoffman (Hoffman ist auch Fan von sich selbst), Stanley Kubrick, David Lynch, Marlon Brando, Harrison Ford, Billy Joel, Sting, "Shining", und nochmal "Alien", "2001", William Holden, Douglas Sirk, Alfred Hitchcock, Marcello Mastroianni und so weiter, ach Moment nicht zu vergessen Star Trek und Star Wars. Und da wären wir auch schon beim Thema bzw. dem Grundgehalt von dem Film "Fanboys" von Kyle Newman aus dem Jahre 2009, nebenbei noch ein Stück weit von Kevin Spacey produziert.

        So wären wir bei der Story, eine echte Lobpreisung auf "Stars Wars" konnte man glatt sagen, an sich zwar sehr dünn, aber über die ganze Laufzeit ausfüllend und Charme hat das ja und naja ein Star Wars-Fan bin ich ja auch, immerhin prägten diese ersten Filme damals meine Kindheit und meine Leidenschaft zum Film, das irgendwann ausführlich und anderweitig: Zu dieser Art von richtig harten Fanboys gehören Eric, Linus, Hutch, Windows und Zoe, teilweise mehr oder weniger. Wir schreiben das Jahr 1998 und genau diese 5 entschließen sich in Georges Lucas Villa einzubrechen, um sich dort die Rohfassung von dem "neuen" Star Wars-Film zu besorgen.

        Der Cast des Ganzen dabei durchaus ansehnlich, passend besetzt in der Hauptrolle ein gut agierender und unscheinbarer Sam Huntington, dazu noch ein großartiger und herrlich überdrehter Dan Fogler, macht Spaß ihm beim spielen zu zusehen, ein eigentlich nur allzu typisch besetzter Jay Baruchel, irgendwo zwischen alledem Chris Marquette und als Krönung noch Kristen Bell, wenn auch ungewohnt. So die fünf Freunde. Die Fanboys des Star Wars-Universums.
        Wirklich grandios ist hingegen der ein oder andere kurze Cameo, hier mal als Beispiel gibt sich William Shatner die Ehre oder Billy Dee Williams. Sogar mit auf der Liste Kevin Smith oder der wie immer harte Danny Trejo, über Sinn und Unsinn reden wir dabei am besten erst gar nicht. Ich fands nett zu betrachten.

        Und die Regie ist auch nicht schlecht, in jedem Fall unterhaltsam gehandhabt, auch interessant verschiedene Running-Gags und Anspielungen. Hierbei besonders herausstechend: Der Krieg zwischen Star Wars-Fans und Star Trek-Fans, bliebe bei mir nur noch die Frage offen, was macht man wenn man beides mag? Diese Frage treibt mich fortan in schlaflose Nächte, ich finde keine Antwort darauf, so sehr ich mir sie auch wünsche. Eine andere Frage dabei: gibt es solche Menschen eigentlich? Ja, man blicke auf dem alten Mann und sage Hoffman. Nun weiter im Text erfrischend gemacht und mit sehr viel Liebe fürs Detail, viel wird zitiert. Doch tummeln sich hierbei auch die üblichen Klischees, mit denen ich für meinen Teil nie wirklich was anfangen konnte bzw. mit diesem Über-Fan-Klischees und ja auch bei mir geriet das Werk so an mancher Stelle etwas ins Stocken, sodass der Witz das ein oder andere Mal seine Wirkung verfehlte. Trotzdem insgesamt in der Hinsicht gut gemacht, allein wegen den vielen Anspielungen und der ein oder anderen gelungen umgesetzten Idee zum Thema.

        Und zusammengefasst wurden auch die Charaktere liebevoll und ja auch eben schräg gestaltet, ja irgendwie. Denn teilweise fand ich die tatsächlich sympathisch. Eine echte Seltenheit bei mir und so genannten Ultra-Fanboys, die nerven mich meist nur und so empfinde ich sie mehr als peinlich als wirklich humorvoll oder gar amüsant. Amüsiert habe ich mich hier teilweise, gut so.

        Schlussendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass "Fanboys" für mich doch immerhin einen so wohl kurzweiligen als auch charmanten Spaß darstellte, durchaus empfehlenswert für echte Star Wars und die Personen unter uns, die welche werden wollen bzw. die sehen wollen was echte Fanboys für ihre Liebe tun würden und eigentlich sei er auch allen anderen Menschen empfohlen. Eine echte und liebevolle Hommage an einen großen Science-Fiction-Klassiker der Filmgeschichte.

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        • Bin gespannt was drauß wird, sieht eigentlich recht interessant aus, Nesson ist bei mir eh immer gerne gesehen und die schöne Naturkulisse hat auch was...

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            Sleepers

            Sleepers. Wieder einer dieser wunderbaren Titel, der meines seltsam gestalteten Pseudobuches würdig sein müsste. Da ich mir in der Hinsicht dennoch etwas anderes vorstellte, insofern "Sleepers" gleichzusetzen wäre mit "Schläfern" (in Form von Agenten und nicht Menschen, die ständig schlafen), weder noch, denn "Sleepers" mag hierbei den Ausdruck von Jugendlichen bzw. Personen bzw. Leuten darstellen, die irgendwann mal in einer Jugendanstalt saßen bzw. dort untergebracht waren. Der Titel zum dazugehörigen Film von Barry Levinson aus dem Jahre 1996, nach dem gleichnamigen und kontrovers diskutierten Roman von Lorenzo Carcaterra.

            Die Handlung an sich kann man dabei leicht in zwei Teile aufteilen, wobei die erste somit zunächst einerseits eine interessante Milieustudie, von Freundschaft und Zusammenhalt darstellt und andererseits auch von Machtmissbrauch und somit auch von Unterdrückung. Die zweite Hälfte dann doch eher irgendwas zwischen Rachedrama und Gerichts-Thriller, in jedem Fall auf den ersten Blick durchaus interessant, durch die Fülle an Themen: New York, in den 60er Jahren: Das Ende ihrer Kindheit beginnt für die Freunde Michael, Lorenzo bzw. Shakes, John und Tommy als durch einen dummen Streich fast eine Person stirbt, so landen sie in einer Jugendanstalt zur Besserung. Dort macht ihnen der sadistische Wärter Nokes das Leben zur puren Hölle...geschätzte 15 Jahre später begegnen Tommy und Michael Nokes wieder und töten ihn und landen vor Gericht. Und versuchen sich dort freizusprechen, mit ihrem Freund Michael auf der Bank des Staatsanwalts...

            Eine große Stärke dabei stellt besonders der Cast dar, der weitläufig mit bekannten und berühmten Gesichtern gegliedert wurde. So sei auch zunächst gesagt, dass die Jungdarsteller von Brad Renfro bis Jonathan Tucker in ihren Rollen zu überzeugen wissen. Als auch ihre älteren "Ausgaben" hier einmal gut gespielt von Jason Patric als Shakes, aus dessen Sicht das Ganze erzählt wird bzw. somit als Hauptprotagonist dient, Patric weiß diesen Part gekonnt auszufüllen. In der Rolle des Michael außerdem noch Brad Pitt als späterer Staatsanwalt Michael, der versucht seinen Freunden zu helfen, aber auch selbst so vor einem Konflikt steht, zwar etwas verschwendet, in dieser doch recht "klein" angelegten Rolle, so bleibt Pitt hinter seinen Möglichkeiten doch an sich ist er grundsolide. Hervorzuheben wäre hierbei natürlich der herausragend agierende Kevin Bacon als sadistischer Wärter, der wiederum in seiner Rolle vollkommen aufgeht, mit seiner ganzen Kraft sich ins Zeugt legt und so einfach nur zu packen weiß. Und in weiteren Nebenrollen dazu noch einmal Hoffman, eh einer meiner absoluten Favoriten und ebenfalls ein grandioser Akteur, also Dustin Hoffman selbstverständlich, nur um das klar zu stellen, der selbst hier wieder als versoffener und abgewrackter Anwalt zu glänzen weiß, dies zusammen mit dem andererseits nicht minder starken Robert De Niro als Pater Bobby, der sich stets für die Jungen einsetze und für sie sogar gegen seinen Glauben in Frage stellen würde, von beiden souverän gespielt. Weiterhin noch zu bewundern Minnie Driver wie auch Vittorio Gassman. Hervorragend besetzt und sonst auch größtenteils stark.

            Zu Levinsons Regie, eigentlich sehr gut, immerhin vermag er es durchaus zu fesseln, trotz der Langatmigkeit seines Werkes, welche besonders in der für mich doch etwas konstruierten zweiten Hälfte eintrat. Der Anfang wie eigentlich auch die gesamte erste Hälfte inszeniert dieser aber wirklich erstklassig, mit interessanten Aspekten, liefert er eine äußerst stimmige Analyse des Milieus und zeigt uns danach eine durchaus bedrückende Leidensgeschichte dieser Jungs, die dennoch nie gewollt sind den Mut verlieren. Bis dahin alles sehr fein gehandhabt, die Charaktere zudem noch glaubwürdig gestaltet, natürlich verfeinert durch die exzellente Darstellerriege. Doch im zweiten Teil verrennt (schon klar) sich Levinson (leider) in seiner eigenen Story und so wird das Ganze eher ein durchaus platter Selbstjustizakt - für mich sogar insofern fragwürdig- da er letztendlich nichts anderes tut als diese Selbstjustiz zu glorifizieren und sie einem so gesagt "ansprechend" zu präsentieren, gewollt oder ungewollt meiner Meinung nach dabei vollkommen irrelevant, denn letztendlich bleibt der Beigeschmack, da so auf das Mitgefühl des Zuschauers baut (Bei mir funktionierte das durchaus und man so tatsächlich Mitgefühl entwickelt). Somit lässt er diese Rache bzw. den Mord als fast einzigen Ausweg, so gesagt als Rettung ersichtlich sehen und so wird auch das gerechtfertigt auf diese Weise, für mich durchaus fragwürdig, aber man bilde sich sein eigenes Bild, ist ja eh stets alles subjektiv zu nehmen. Anderweitig weiß aber die Kamera (Michael Ballhaus) grandiose Bilder zu kreieren und besonders am Anfang eine brillante Atmosphäre eines New York der 60er Jahre zu präsentieren, oder auch die bedrückende Grundstimmung in der Jugendanstalt dort verziert mit einem düsteren Touch. Aber auch sonst recht sauber und stark gefilmt.

            Und nicht zu vergessen wäre dabei noch der gut wie auch durchaus tragisch/dramatisch/kraftvoll komponierte und atmosphärische Score vom großen John Williams, passend eingesetzt.

            Zum Schluss bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Sleepers" ein ausgezeichnet inszeniertes und stark gespieltes (vielleicht sogar aufwühlendes oder kritisches) Drama ist, das sich leider einigen dramaturgischen Schwächen hingeben muss und die Aussage des Films für mich letztendlich doch eher fragwürdig war, doch man bilde sich sein eigenes Urteil, denn so bleibt "Sleepers" für mich noch ein immerhin sehenswertes Stück Zelluloid über Freundschaft.

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              Ladri di biciclette

              Die Nachkriegszeit in Italien, die Stunde des italienischen Neorealismus, aus heutiger Sicht das Betrachten einer vielleicht vollkommen anderen Welt, einer Welt bzw. einer Zeit geprägt von Armut und Kriminalität, das alles für das Überleben in dieser Welt. Einer der zentralen Werke des Neorealismus: "Fahrraddiebe" von Vittorio de Sica aus dem Jahre 1948 nach dem Roman von Luigi Bartolini, für den De Sica höchstwahrscheinlich auch auf eigene Erfahrungen zurückgriff.

              Die Grundgeschichte, dabei simpel, vielleicht aus unser heutigen Sicht regelrecht banal, doch diese zeigt in ihrer ganzen Simplizität die Realität, nicht mehr und nicht weniger, so erzielt diese selbst heute noch ihre Wirkung, eine bedrückende Realität, in der ein Diebstahl keinen Wert mehr hat, fast zur Tagesordnung gehört. Wo findet man Gerechtigkeit? Es gibt sie nicht. Jeder kämpft für sich und stirbt für sich. Und doch will jeder nur eins: Überleben. Und in einer Welt wo ein Fahrrad für Überleben stehen könnte, für Arbeit und somit für Glück und Hoffnung (symbolisch gesehen). In einer harten und bitteren Zeit: Italien, Ende der 40er Jahre. Endlich nach langer Arbeitslosigkeit findet Antonio Arbeit als Plakatkleber, dafür aber von Nöten wäre ein Fahrrad, so tauscht seine Frau die letzten Bettlacken für das Fahrrad beim Pfandleiher. Doch das Glück wärt nur kurz, den dieses wird wieder kurze Zeit danach gestohlen, verzweifelt versucht Antonio, gemeinsam mit seinem kleinen Sohn, den Dieb ausfindig zu machen. Wer sucht, der findet, doch kann Antonio ihm letztendlich nichts nachweisen. Nun bleibt ihm kein anderer Ausweg mehr, er tut es immerhin für seine Familie, um das Überleben zu sichern, getrieben von seinen Gefühlen und der Existenzangst, es gibt wahrscheinlich nur einen Weg....er musst selbst zum Fahrraddieb werden...

              De Sica zeigt dies auf eine bedrückende bzw. ernüchternde Art und Weise, er zeigt die kalte und herzlose Realität, ungeschminkt und ungeschönt. Sozialkritisch von ihm angehaucht und vielleicht am Wichtigsten glaubwürdig. Diese besondere "Authentizität" gewinnt der Film zudem noch einmal durch die Tatsache, dass De Sica einmal größtenteils auf offener Straße drehen ließ und an Originalschauplätzen und höchstwahrscheinlich, dass er weiterhin auf Laiendarsteller setzte, denn was könnte in der Hinsicht glaubwürdiger sein? In jedem Fall liefern diese, jeder für sich, eine phänomenale Leistung ab, besonders Lamberto Maggionari und Enzo Staiola wissen in den Hauptrollen des besorgten und verzweifelten Vaters und des Sohnes, zwischen denen sich im Laufe der Geschichte immer mehr eine echte Bindung und Freundschaft zueinander entwickelt, zu glänzen. Diese Intensität fasziniert und zieht einen in den Bann dieses Film, den ich mich stets nie entreißen konnte. Eine Palette von verschiedenen Gefühlen werden abgerufen, jedes Mal aufs neue faszinierend. Insofern auch ein zutiefst menschliches Werk.
              Meisterhaft bebildert, erschaffen gerade diese Originalschauplätze, eine Glaubwürdigkeit und Atmosphäre, die atemberaubender und bedrückender nicht sein könnten, sodass es an sich einfach lebendig wirkt, purer Realismus, einmalig die eingefangenen Bilder der tristen und trostlosen Straßen.

              Dabei wurden auch die Charaktere faszinierend gehandhabt, De Sica zeigt insofern, dass jeder zum Kriminellen werden kann, obgleich der Eine oder der Andere und jenseits von irgendwelchen Schwarz-Weiß-Zeichnungen, jeder urteilt für sich selbst. Sensibel und sehr präzise zeichnet er hierbei seine verschiedenen Figuren. Und stellt besonders die Vater-und-Sohn-Geschichte noch als wichtigen Aspekt der Geschichte dar, wie sie sich durch diese Suche bzw. Odyssee nach dem Fahrrad (dem Symbol für Hoffnung) näher kommen. Intensiv beleuchtet und letztendlich ist man doch ergriffen bzw. emotional berührt vom Ganzen und ja besonders vom Schluss.
              Dazu noch untermalt vom großartigen Score von Alessandro Cicognini, perfekt gemacht und dramatisch wie auch tragisch-bewegend komponiert, stimmig und passend eingesetzt, insofern auch packend. Einfach grandios.

              Abschließend möchte ich dann nur noch sagen, dass "Fahrraddiebe" einen wichtigen und für mich auch zeitlosen Vertreter des italienischen Neorealismus darstellt. Ein bedeutendes wie auch herausragendes Werk, dass die Nachkriegzeit brillant und bedrückend porträtiert.

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              • Na, mal sehen was drauß wird, der Trailer ist ganz okay, auch wenn er mich jetzt nicht umhaut und bei der Besetzung bleibe ich auch eher skeptisch...man wird ja sehen.

                • Für mich eindeutig Stellan, mir irgendwie absolut sympathisch und stets überzeugend, verschönert mir doch immer jeden Film. Immer wieder aus neue gern gesehen.
                  Im Gegenzug muss ich aber auch sagen, dass ich nicht allzu viel von Alexander Skarsgård gesehen habe. Als zunächst für mich eindeutig Stellan. Toller Kerl.

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                  • Na, mal sehen was drauß wird, Steinfeld ist eh neben Ford eine Bereicherung für den Film, doch die Story macht mich skeptisch wie eh und je, klingt wie soll ich es sagen, sie lässt mich am Film irgendwie zweifeln. Na mal sehen, ich hoffe mal das Beste...

                    • Ford geht bei mir immer bzw. ist bei mir immer gern gesehen. An der Qualität bzw. der Umsetzung des Ganzen zweifle ich dennoch, am Ende wäre Ford nur verschenkt, mal sehen was Gavin Hood drauß macht. Bin gespennt, wie auch skeptisch.

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                        The Island

                        Nun der Beweis: Auch Hoffman kann modernes Actionkino mögen, eine weitere Episode eines alten Mannes im Kampf gegen das Prävisionäre bzw. Postmoderne. Ja, auch Hoffman kann nett und freundlich sein, wenn er will, der Beweis hier und so nun eine erneute langweilige, wenigstens kurze Geschichte: In Gegenwart von Freunden ist Hoffman oft ein netter Mensch, unvorstellbar, aber leider wahr. So sagten sie einst zu ihm, es wäre mal Zeit sich den Streifen "Die Insel" (nebenbei von Michael Bay aus dem Jahre 2006) sich gemeinsam (im Sinne eines Filmabends) anzusehen, ich stimmte dem skeptisch zu, man wollte ja freundlich sein, dennoch den Alkohol stets in der Hand, irrelevant ich weiß, und ob das nun per Heimkino war oder anderswo darf jeder selbst interpretieren. Wie gesagt gegen ein netten Abend mit Filmen kann man ja kaum was sagen, ich war halt gut gelaunt und sagte zu...

                        ...und musste so zunächst im Verlaufe des Films eins feststelle und zwar, dass dieser tatsächlich in gewisser Weise und auch nur irgendwie eine Handlung besitzt. Anfangs sogar recht intelligent gemacht, über das brisante Thema "Klone", fast wie eine Parabel und existiert immerhin eine, zwar keine beklemmende Utopie oder so was, aber doch ganz okay mit einem Hauch Anspruch: In einer hermetisch abgeriegelten High-Tech-Wohnwelt leben Lincoln und Jordan. Was sie nicht wissen, sie sind Klone. Nur erschaffen um später als Ersatzteile eingesetzt zu werden. Als die Beiden diesen Geheimnis beschließen sie die endgültige Flucht.
                        Eigentlich gar nicht mal so schlecht.

                        Und auch der Cast wurde wenigstens für mich ansprechend gewählt, mit dem energiegeladenen und frischen Ewan McGregor als Lincoln, macht schon was her und überzeugt mit seiner Präsenz, und Scarlett Johansson teilweise schlau und flink agierend, andererseits meiner Meinung doch etwas blass, dies besonders wenn Herr Bay sich gestattet den Grundton des Films auf "Explosion" zu stellen. Dennoch ein durchaus harmonierendes Gespann, dass sich dann doch letztendlich gut ergänzt und den Film so gekonnt trägt. Immerhin auch der Rest der Besetzung wusste mir zu gefallen, einmal mit einem mir irgendwie sympathischen und engagierten Sean Bean als "Bösewicht" Merick, einem hier recht solide agierenden Djimon Hounsou und noch einem glänzenden, wie auch leicht überdrehten Steve Buscemi. Leider alle in recht einseitigen Figuren, aus denen sie jeweils versuchen das Beste darauszumachen, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg.

                        Überraschend auch die Tatsache, dass sich Bay (mit dem Bang-Bang und Boom-Boom im Namen) in der ersten Hälfte tatsächlich in seinen Film mit der "Action" (bei ihm meist gleich bedeutend mit dem Wort "Explosion") doch zurückhält und so zunächst auf die Handlung eingeht bzw. es werden keine Anleihen bei verschiedenen Werken gescheut, obgleich ich diese nicht unbedingt als negativ vermerken will, als bestes Beispiel würde hier wohl "Flucht aus dem 23. Jahrhundert" dienen bzw. "Blade Runner" (selbstredend Anleihen und Elemente) oder so weiter. Durchaus interessant ist das ja. Und ja so empfand ich es auch als durchaus unterhaltsam. Futuristisch veranlagt. Aber hier sei noch erwähnt mit elementarer Schleichwerbung ausgestattet, im gigantischen Maße, das verzeihe ich ihm noch, war mir zu dem Zeitpunkt eh egal. In der zweiten Hälfte kennt der Mann dafür kein halten mehr, da wird alles in die Luft gejagt, gesprengt, gezündet und gecrasht was nur geht und ab den Zeitpunkt dürfte auch die Story wie geradezu von den Explosionen weggebombt worden sein, sodass diese leider für mich nicht mehr ersichtlich war. Doch Achtung(!): Einfügung: Trotzdem nicht so schlimm an dieser Stelle, hier tritt mein Toleranz-Bonus ein, in dem ich Bay ein Chance gebe. Und somit sage, dass es für mich eine eindeutige Abschwächung zum ersten Teil war, jedoch ging das schon irgendwie. Ich versuche ja freundlich zu sein. Und so bleibe ich tolerant, ich bin in echter Samariter, genug von der Selbstbeweihräucherung. Zur Kamera, natürlich wieder modern bzw. hochqualitativ gefilmt, irgendwie schon recht hübsch, mit einer schicken, futuristischen, blendenden (im wahrsten Sinne) Optik unterlegt, besonders sauber gefilmt dabei der gelungene Einstieg des Ganzen, in der zweiten Hälfte dann mit typischen kleinen Schwächen, was solls und auch hier schnelle Schnitte (kann jeder sehen wie er will bzw. interpretieren). Nicht zu vergessen der übermäßige Einsatz von CGI.

                        Das Drehbuch naja, das kennen wir ja ich glaub in der Hinsicht muss ich nicht unbedingt ausführlicher werden, stereotypische Charaktere und hier akzeptable bis naja Dialoge. Mehr gibt es für mich dazu nicht zu sagen. Da das Drehbuch eh nicht zu entscheidenden Teil des Films zählt.

                        Unterm Strich bleibt "Die Insel" für mich immer noch einer der besseren Bay-Filme (ja ich bin kein Fan), das Werk an sich sicherlich leicht zu hassen, ich muss aber in aller Toleranz sagen immerhin ganz okay, kurzweiliges Popcornkino mit einer anfangs eigentlich interessanten Story (unglaublich) und später einer prallen Menge Explosions-Action.

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                        • Vielleicht sollte auch noch Stanley Donen´s Klassiker "Charade" um 0:20 auf ARD erwähnt werden, ein meisterhaft wie auch clever erdachtes Verwirrspiel im Stile Hitchcocks, für mich stets absolut grandios und perfekt besetzt.
                          Beziehungsweise auch empfehlenswert "Schnappt Shorty" um 23:15 auf WDR oder "Die Katze" mit Gabin und Signoret, ernüchternd gefilmt und exzellent gespielt.

                          • Wenn Gilliam das sagt okay, ich vertrau dem Mann, seine Filme sind mir eh lieber als die von Bay, da kann er ruhig sagen was er will, würde von mir Unterstützung bekommen, auch wenn mir das eigentlich so relativ egal ist.

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                            • 6 .5

                              The Lost Boys

                              Ich glaub, ich hatte dies bereits vor kurzem mal irgendwie erwähnt, aber in den 80er bzw. 90er Jahren war noch vieles besser bzw. auch vieles aus heutiger Sicht geschmacklos und wie würde die heutige Jugend sagen: uncool, jedenfalls würde das wohl die heutige Generation sagen. Ich würde das nicht so sehen, aber wenn interessiert schon die Meinung eines alten Mannes. Davon habe ich leider keine Ahnung, doch eins weiß ich eindeutig und betone es nur zu gern: damals beziehungsweise, um das auf den jetzigen Kontext zu beziehen, in den 80ern waren Vampire noch cool, irgendwie, dafür gäbe es für mich genug Beispiele, eines dieser Beispiel wäre "The Lost Boys" aus dem Jahre 1986 von Joel Schuhmacher, das Ganze produziert vom großen Richard Donner, der ja die Regie selbst eher ablehnte.

                              Die Story an sich naja zwar relativ schlicht gemacht, dennoch nett ausgedacht und irgendwie voll die 80er Jahre, wie man so schön sagt, immerhin irgendwie originell fand ich sie damals, wie heute immer, mal was anderes besonders in Hinsicht auf die Figuren der jungen Teen-Vampire, auch gut: Aber zunächst geht es dabei um Michael, der mit samt seinem Bruder und seiner Mutter in ein idyllisches Örtchen Santa Carla zieht, dieses ist aber gar nicht so schön und idyllisch wie gedacht. Überall Vermisstenmeldungen. Bald gerät Michael zudem in den Bann einer Motorradgang, angeführt von David, doch diese tanken statt Benzin oder Dieselöl, lieber frisches Blut, weitaus billiger...vermute ich.

                              Die Besetzung wurde weiterhin auch recht fein ausgewählt, damals noch der junge Sohn des großen Donald Sutherland, und schon ein Markenzeichen an sich, bekannt durch Bauer (Jack Bauer, keine falschen Vermutungen bitte) Kiefer Sutherland als Anführer dieser rockigen, finsteren und Blut trinkenden Motorradbande genannt "The Lost Boys", David, ausgestattet mit einer rockigen Haarmähne, so weiß Sutherland schon in jungen Jahren auf zu trumpfen.
                              Und auch Jason Patric weiß, trotz dieses meiner Meinung schrecklichen Modeaccessoires namens Ohrring, zu glänzen in der Hauptrolle des Neuankömmlings Michael. Auch wenn für mich damals eher die wahren Helden des Films, einmal dieser coole Hund waren, und die beiden Frog-Brüder (Edgar und Alan) ideal verkörpert von Corey Feldman und Jamison Newlander, obwohl ich Feldman ehrlich gesagt da immer noch ein Stück mehr mochte, ach ja Kindheitserinnerungen, fand ich damals schon cool. Trotzdem sollten natürlich einmal noch Corey Haim als Michael´s Bruder Sam und Dianne West erwähnt werden, beide überzeugten mich stets. So weit so gut.

                              Und weiter zu Joel Schuhmacher Regie, der hier beweist, das er es auch mal drauf hatte, sauber erzählt, flüssig gemacht, spannend gehandhabt und so erschafft er doch einen unterhaltsamen, kleinen Mix aus Horror, Vampiren, Humor, Klamauk und vielem mehr. Das kann man mögen, ich jedenfalls mochte es. Dabei teilweise etwas reißerisch inszeniert und an sich mit genug kleinen Fehlern, aber irgendwie auch minimalistisch von Schuhmacher gehalten, solide und immerhin ironisch angehaucht, besonders begeistern konnte mich insgesamt im Ganzen noch das großartige Finale, absolut mitreißend und sagen wir es so einfach toll, macht immer wieder aufs neue Spaß.
                              Die Kamera zwar recht simpel geführt, jedoch erschafft sie eine schöne Gruselatmosphäre und die Bilder an sich eh die puren 80er Jahre, nostalgisch-schön und charmant, auch wenn so jedem schnell klar werde sollte, der Film ist keinesfalls zeitlos, so staubt auch dieses Filmchen immer weiter, aber in guter Erinnerung an die 80er Jahre. Und wer braucht schon zeitlos? Das Andere ist mindestens genauso charmant, wenn auch nicht perfekt.

                              Außerdem noch nett gemachte Charaktere, auf die Idee mit Jugend-Rocker-Vampiren muss man auch erstmal kommen, immerhin einige sympathisch (die Frogs) und andere dämonisch-cool (David), dass das somit nicht sehr tiefgründig ist, sollte logisch sein. Dennoch muss ich noch hinzufügen, dass doch mit meinen immer und immer mehr weiter steigenden Alter sich nun doch eine gewisse Distanz zwischen mir und den Teenager-Charakteren entwickelte, sodass ich mit ihnen nicht mehr so mitfiebern konnte wie damals, unterhalten wurde ich trotzdem. Dazu noch ein sehr guter und cooler bzw. meiner Meinung nach stillvoller (im Hinsicht auf die Zeit) Soundtrack.

                              Letztlich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "The Lost Boys" trotz seines sichtlichen Alters und seiner Schwächen, ein kurzweiliges und effektvolles, ja und somit für mich immer noch sehenswertes Vampirfilmchen ist, aus der Zeit als die noch cool waren.

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                              • 6 .5

                                Dainipponjin

                                Eine erneute Reise, in für mich noch recht unbekannte (bzw. werde ich sie jemals in meinen Augen als bekannt ansehen?) Filmgefilde. Es hieß wieder auf-auf nach Asien/Japan. Und gerade jetzt in diesem Moment wird mir eigentlich klar, wie vielseitig deren Filmindustrie, da drüben eigentlich ist, die kommen da wirklich auf die wahnwitzigsten Ideen, wie ich langsam selbst bemerke. Und immerhin die Qualität der Filme stimmt dann auch größtenteils, jedenfalls meiner Meinung nach, trotz diesem Überfluss an Originalitäten, was ja eigentlich nichts schlechtes ist. In diese Reihe der "großen", skurrilen Ideen reiht sich dabei auch ideal "Der große Japaner - Dainipponjin" von Hitoshi Matsumoto (anscheinend in ein sehr berühmter japanischer Starkomiker, mir kaum bekannt, der hier sein Kinodebüt hinlegt) aus dem Jahre 2007.

                                Worum gehts also? Nun ja, ähm. Fangen wir am besten so an: Wie gesagt an Ideen fehlt es den netten Menschen dort nicht, so auch nicht hier, originell gehandhabt, geradezu absurd, somit aber auch irgendwie "grandios", auf so etwas muss man erstmal kommen: Eigentlich wäre Daisatô ein ganz normaler Typ, könnte er sich nicht mittels einer Starkstromzufuhr um das ca. 100-Fache (die Zahl ist nur eine Vermutung, nicht ganz exakt) seines eigene Körpers vergrößern, so wird er von der Regierung dazu genutzt seltsam aussehende Monster zu bekämpfen, das alles gefilmt per Liveübertragung im TV. Doch die Umfragewerte bzw. Einschaltquoten sinken und Daisatô hat zu dem mit privaten Problemen zu kämpfen.
                                So weit, so gut, so schräg, so originell. Und so weiter.

                                In der Hauptrolle selbstredend der werte Starkomiker Hitoshi Matsumoto höchstpersöhnlich als "Der große Japaner"-Daisatô, wie ich selbst schon vermutete selbstironisch angelegt. Immerhin Matsumoto überzeugt irgegendwo als teilweise depressiver, niedergeschlagener, irgendwie demotivierter, tragisch-komischer, mit privaten Problemen um sich ringender, trotzdem irgendwie auch entschlossener und dabei recht skurriler Superheld, geschaffen durch elektrischen Gleichstrom oder Leitungsstrom, auch egal. Er ist dabei immerhin in gewisser Weise sympathisch und das macht doch viele Superhelden aus.

                                Und auch in der Abteilung "Regie" weiß Matsumoto durchaus zu glänzen, immerhin huldigt er hier somit dem breiten Spektrum von den legendären Godzilla-Filmen bzw. den japanischen Monster-Filmen, dann vermischt er dies mit den typischen Superhelden-Klischees, mit schrägen Ideen verziert und vergessen wird auch nicht der gewisse Trash-Faktor für Fan dieses "Milieus", alles stets auf hoch parodistisch getrimmt, aber meiner Meinung nach so auch gleich eine liebevoll gemachte Hommage, teilweise recht amüsant. In jedem Fall von ihm recht unterhaltsam erzählt, nebenbei erwähnt als Mockumentary gemacht, wenn dabei auch mit kleinen Durchhängern, hervorgerufen durch die ein oder andere langatmige Sequenz des Werkes bzw. in kleinem Maße nicht ganz souverän bzw. sauber gehandhabt wie die Sprünge zwischen real-und animierten Kampfszenen. Übermütig, na klar, trotzdem aber auch überrascht melancholisch in mancher Hinsicht und sogar irgendwie satirisch-bissig, auch wenn dort ein klein wenig Potenzial verschenkt wurde, dennoch okay. Unterhaltsam bleibt das Werk ja größtenteils trotzdem noch.
                                Tja wer kennt das nicht Mockumentarys? Das heißt = Wackelkamera, zu Erzeugung von Realismus. Hat bei mir noch nie funktioniert. Es gibt Ausnahmen und dieser Film darf ich als eine solche "Ausnahme" bezeichnen, glücklicherweise. Denn das wirkte hier wirklich mal schlau eingefädelt, eigentlich sogar recht ordentlich gefilmt, im Interviewstil halt. War schon ganz okay. Zwischen diesen "Szenen" seien, aber noch anderweitig die schräg animierten Kampfszenen erwähnt, mit bunten CGI-Effekten. die auch irgendwie einen gewissen Charme in sich tragen und sich so wieder Parallelen zum klassischen Trash-Film ziehen lassen. War schon recht hübsch zu betrachten.

                                Und die Charaktere wie gesagt irgendwie nett gezeichnet, die Hauptfigur sympathisch und die Monster zwischen widerwärtig-ekelig-süß (da musste ich fast wieder an verschiedene andere Film von Cronenberg denken, seltsam) und haarig-faszinierend-schräg, einfach komisch. Besonders zum Ende hin. Das Ende an sich eh irgendwie so was wie (Ergibt das Sinn? Ich denke nicht.), ich finde dafür kaum Worte, das muss man mal gesehen haben, auch wenn dieses bei mir zwischen absolut überdreht und deshalb amüsant und langatmig tendierte. Trotzdem auch hier sehr originell gemacht. Das kann man dem Werk nicht vorwerfen.

                                Abschließend möchte ich dann nur noch sagen, dass "Der große Japaner" wahrscheinlich eindeutige Geschmackssache ist. Das muss eben jeder sehen wie er will. Ich für meinen Teil fühlte mich letztendlich doch recht gut unterhalten, hatte dabei anfangs nicht viel erwartet. Ein sehr spezieller, aber auch liebevoll gemachter Film, mit vielen interssanten Anspielungen auf die japanische Popkultur, allen Fans und Interessenten sei er empfohlen, und deshalb auch für mich sehenswert, irgendwie.

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                                • 8 .5

                                  Eyes Wide Shut

                                  Ein letztes Mal Kubrick. Ein letztes Mal nahezu filmische Perfektion beobachten, ein letztes Mal dem Meister huldigen. Ein letztes Mal Stanley Kubrick. Noch einmal den Mann erleben, der mich mit seinen Werken von Anfang an meiner Leidenschaft für das Medium Film begeisterte, der Mann, den ich wohl als meinen ersten Lieblingsregisseur betitelt hätte. Und nun begeistert in sich aufgenommen, sein (leider) letztes Werk "Eyes Wide Shut" aus dem Jahre 1999 nach Arthur Schnitzlers "Traumnovelle". Dieser Film vielleicht einer der zwiespältig aufgenommensten Werke Kubricks.

                                  Von Kubrick interessant gehandhabt, die Handlung von Schnitzlers "Traumnovelle" in die Gegenwart verlegt bzw. in die späten 90er Jahre, eine Geschichte um menschliche Lüste bzw. Gelüste, deren Abgründe, die sich immer tiefer und tiefer in den Menschen widerspiegeln lassen, eine Reise in unheimliche Welten und Orte, eine Reise in das Verschlossene, in die tiefe der Nacht, gefüllt mit menschlichen Probleme, Ehekrisen, die absolute Darlegung der Gefühle, hart wie eine Selbstzerfleischung: Für den Arzt Bill Harford bricht seine ganze Welt zusammen, als ihm seine Frau, unter Drogeneinfluss, gesteht, dass sie ihn mit sexuelle Phantasien betrügt. Er am Boden zerstört, seine Ego so gut wie nicht mehr existent, gepeinigt und innerlich niedergeschlagen flieht er in die kalte Nacht, hinein in eine andere Welt, in die Welt der Verlockung, der Gelüste, der wilden Orgien. Eine Reise in eine ihm unbekannte und verbotene Welt...

                                  Dazu engagierte Kubrick gleich ein passendes Ehepaar für die Rollen, denn wer könnte sonst ein intimeres Verhältnis aufbauen als dieses? Wer könnte so liebevolle, so zärtlich zueinander sein und besonders wer könnte diese Intimität besser wiedergeben? Schwer zu beantworten all diese Fragen, das sicherlich, meine Antwort darauf: so gut wie niemand. So hielt er Ausschau nach einem schauspielerischen Ehepaar, zunächst noch im Gespräch Alec Baldwin und Kim Basinger, letztendlich aber das Gespann Tom Cruise und Nicole Kidman als William bzw. Bill und Alice. Cruise zeigt erneut sein grandioses Spiel und weiß in der Rolle des "Suchenden" und "Reisenden (auf die Nacht bezogen) zu glänzen, glaubwürdig bringt er die Facetten seiner Rolle rüber und so auch seine Hilflosigkeit in dieser Nacht, wie er immer tiefer in den Garten des Verbotenen eintaucht, gepeinigt und erfüllt von Angst. Und auch Kidman kann als Ehefrau in der Hinsicht überzeugen, durch ihre intensive Darlegung ihres Charakters. Besonders hervorzuheben seien dabei die gemeinsamen Szenen, die wie gesagt, an Intensität und Glaubwürdigkeit meiner Meinung nach kaum zu toppen sind, eine perfekte Chemie bzw. ein perfektes Zusammenspiel des Paares. In Nebenrollen wissen aber mindestens genauso gut zu glänzen einmal Syndey Pollack (überraschend einprägend seine Leistung) oder auch Sky du Mont. So gesagt als kleine, feine Verzierung des Werkes.

                                  Und ja auch Kubrick zeigt sich Bestform, jedenfalls meiner Meinung nach, immerhin arbeitete bzw. beschäftigte er sich geschätzte 30 Jahre mit seinem Traum der Umsetzung von Schnitzlers "Traumnovelle", dabei dauerte der Dreh auch ungefähr 17-18 Monate. Alles für die vollkommene Perfektion, seinerseits. Kubrick eckt wieder auf hohem Niveau an, spielt mit den menschlichen Ängsten seiner Protagonisten, ein faszinierendes Unterfangen, enthüllt uns so fast eine fremde, unbekannte "Welt" (Lieblingswort hierbei), voller sexueller Ausschweifungen und Anonymität. Hierbei vereint er geschickt wie auch gekonnt verschiedene Elemente des Surrealismus, so verwischen schnell die Grenzen von Traum bzw. Albtraum, Realität und Wirklichkeit und purer Vorstellung. Wie ein einziger Moment, besteht die Bedrohung, doch welche Bedrohung? Was Kubrick hier wieder beginnt ist eine lange Odyssee der Extraklasse, für mich über die vollständige Laufzeit packend wie auch faszinierend.
                                  Perfekt eingefangen wird diese so genannte "Odyssee" von einer geradezu famos geführten Kamera, durchaus kühl beleuchtet, aber von ihrer Ausstrahlung her absolut berauschend wie auch betörend, die Bilder an sich fantastisch gefilmt, mit einem leicht unheilvollen und düsteren Touch, für mich nahezu perfekt, wieder einmal. Hier stechen für mich die Orgien-Sequenzen hervor, die nochmal besonders deutlich die Stärke des Surrealismus im Film zeigen und auf mich eine unglaubliche Fesselungen bzw. Faszination ausübten. Prachtvoll, prächtig, einfach großartig. Und sogar fast schon atemberaubend und natürlich ausgestattet mit einer brillanten und intensiven/unheimlichen/mysteriösen/ beklemmenden und somit auch verstörenden Atmosphäre, vermittelt durch eine erotisch und irgendwie beunruhigende bzw. gleichzeitig auch ruhigen Grundstimmung, zusätzlich mit kleinen Kameratricks angereichert, zur Darstellung der eigenen Orientierungslosigkeit der Protagonisten wie auch so versucht auf den Zuschauer zu übertragen, bei mir funktionierte dieses Prinzip in jedem Fall.

                                  Des weiteren beherbergt das Werk auch noch fein gemachte Figuren, die hier interessant beleuchtet werden, von abgründig bis faszinierend (mitunter könnte man auf das Wort den ganzen Film projizieren), alles dabei. Dennoch insofern bleiben doch die Hintergründe der verschiedenen Nebencharaktere im Dunkeln, sodass man seine eigenen Schlüsse ziehen muss, über ihr Verhalten und ihre wahre Gestalt, hinter ihren "Masken". Dabei wird natürlich auf das Eheleben von William und Alice eingegangen, die zunächst nicht den Mut aufbringen können, dem Gegenüber, alles zu enthüllen. Präzise wird die Psychologie analysiert, wie gesagt interessant gehandhabt und spannend wie auch tragisch zu beobachten ihre innere Seelenqual. Ein Geheimnis, das die Wahrheit zeigt.
                                  Zudem möchte ich auch nochmal in aller Deutlichkeit (wie sich das anhört) die hervorragende musikalische Untermalung loben, passend und mysteriös bzw. seltsam-faszinierend eingesetzt und an sich für mich (tolle Wortwahl meinerseits) absolut perfekt zu den Geschehnissen. Einfach famos.

                                  Letztendlich möchte ich dann nur sagen, dass "Eyes Wide Shut" für einige vielleicht einer der schwächsten Kubrick sein kann, eine müde "Altmännerphantasie", von mir aus. Ich halte ihn hingegen für ein würdiges, letztes Werk von Kubrick, für mich von seiner Machart her absolut berauschend und genial, somit auch ein irgendwie herausragender Abschied vom großen Kubrick. Und ich danke ihm für seine großen Filme.

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                                  • Naja Dicaprio kann ich mir als Sinatra nur wirklich schwer vorstellen, aber mal sehen was so draus wird. Bin in jedem Fall irgendwie gespannt. Was das mit 3D soll versteh ich nicht, hoffe er meint das nicht Ernst, denn darauf verzichte gerne...

                                    • Ich bestimmt nicht, ich wiederhole mich wahrscheinlich, aber das sieht grottig aus, von den animierten Tieren und den sonst eingesetzten Effekten (97% des Films, wie es aussieht). Also da verzichte ich liebend gern drauf...

                                      • Ein wunderbarer Film der 80er Jahre, als Vampire noch cool, jedenfalls irgendwie, waren. Für mich immer ein besonderes Highlight ist dabei stets Roddy McDowell, der machte den Film für mich schon immer zu etwas Großem bzw. macht den meiner Meinung nach erst so unglaublich unterhaltsam. Immer wieder gern gesehen bei mir. :)
                                        Schöner Film...

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                                        • 7

                                          Panic Room

                                          Wie soll ich beginnen, nun ja ich könnte nun kurz über die Funktion von Panikräumen bzw. "Panic Rooms" reden und dem werde ich nun auch gleich nachgehen zum Leidwesen der Menschen, die das hier lesen müssen, wenn das überhaupt jemand macht. So zitiert Hoffman erneut sein schlaues Büchlein: Ein Panikraum ist ein Raum (unfassbar), der vor gewaltsamen Eindringen schützen soll, wozu das nun genau gebraucht wird ist aber jedem selbst überlassen, schützt halt. So ein Ding stellt man sich einfach in die Wohnung bzw. ins Haus und schon ist alles sicher, aber nur da drin (oder doch nicht?), wer weiß. Ein Rückzugsraum vor allem möglichen. Die sind dann meist mit bestimmten Features ausgestattet. Besonders bekannt wurden diese Panikräume dann nachdem der Film "Panic Room" von David Fincher aus dem Jahre 2002 erschien, auf einmal wollte jeder so ein Teil haben, das Geschäft erlebte einen echten Boom. Das könnte aber auch genauso gut eine Lüge sein, ich hab immerhin auch noch keines dieser sicheren Zimmer. Aber egal, jedenfalls auch in Serien fand dieser Raum an klang, ich verweise nun sanft auf eine Serie namens "Supernatural".

                                          Die Story bzw. der Film muss wie uns der Titel bestätigt irgendwas nun also etwas mit Panikräumen zu tun haben und so wird dieser hier zum Hauptpunkt der Geschichte, die ist zwar an sich recht konventionell geraten und simpel, weiß aber doch ein wenig Interesse zu wecken, weniger wegen bösen Gangstern, sondern vorwiegend wegen dem schick eingerichteten und modernen ausgestatteten Panikraum, nein das ist keine Werbung dafür: Ganz einfach gemacht. Drei Gangster brechen in eine New Yorker Wohnung ein. Daraufhin fliehen die Besitzerin Meg und ihre Tochter in den Schutzraum. Doch in dem befindet sich auch die Beute der Gangster und diese versuchen mit jedem, noch so unorthodoxen, Mittel, in diesen Raum zu kommen, um sich die Beute zu sichern

                                          Dazu zog Fincher noch eine tolle Besetzung mit an Bord, die sich als ein Teil des rettenden Ankers entpuppt, wofür auch immer, dabei übernimmt Jodie Foster die Hauptrolle der Meg Altman, einer liebenden Mutter und durchaus schlauen Frau. Foster mir eh stets sympathisch, ich mag die Frau wirklich, erbringt wieder eine erstklassige Leistung, verfeinert ihren Charakter bzw. verleiht dem erst Tiefgang und stellt ihn glaubwürdig da, meiner Meinung nach. Und als Töchterchen Sarah weiß sogar Kristen Stewart zu überzeugen. Als böser Gangster, auf der anderen Seite der Wand bzw. nicht im Panikraum, Foster dafür mit samt Stewart, Forest Whitaker, der macht das Beste aus seiner für mich doch recht klischeehaft angelegten Rolle und ja macht seine Sache schon gut. Zu glänzen weiß außerdem noch ein schön aufspielender Jared Leto als eigenhändig ernannter Kopf der Bande.

                                          Finchers Regie selbst mag dann zwar letztlich nicht ganz auf dem Niveau seiner vorherigen Filme bzw. Meisterwerke sein(-->"Sieben" oder "Fight Club", das kann aber jeder für sich selbst definieren), dennoch immer noch top. Denn Fincher verzichtet nicht auf seine typischen technischen Merkmale, die stets fein zu betrachten sind. Zudem erzeugt er Spannung im besten Maße, Nervenkitzel wie ich ihn mag. Zwar mit kleinen Durchhängern, trotzdem weiß Fincher gekonnt sein kleines Katz-und Mausspiel konsequent zu Ende zu führen, wenn auch mit Hollywood-Produktions-Merkmalen. Weit weniger schlimm, als gedacht, immerhin clever ausgeklügelt und packend erzählt im Ganzen.
                                          Die Kamera ist wie immer (bei Fincher) natürlich hervorragend, nebenbei erwähnt noch schicke bzw. schnelle Schnitte, und die Bilder an sich eh exzellent, fast schon hypnotisch bzw. das kann am Panikraum liegen, mit einem düsterem Stil verziert, so also stilistisch eh sehr elegant und schick zu betrachten, mit einer klaustrophobischen und finsteren Atmosphäre angereichert und am Ende noch veredelt mit einer großartigen Optik.

                                          Den großen Schwachpunkt des Films bildet hingegen das Drehbuch, mit all seinen großen und kleinen Patzern, mit recht durchschnittlichen und ja klischeehaften Charakteren geschrieben, da sprühen förmlich die Funken, dennoch in der Hinsicht rettet die Besetzung wie gesagt vieles. Trotzdem, das Drehbuch an sich bleibt für mich irgendwie unausgegoren, unausgereift und so weiter. Weiterhin empfand ich Howard Shore´s Score als durchaus passend und routiniert von ihm gemacht, immerhin verfehlt er nicht seine Wirkung, in dem er spannungsfördernd verwendet wird.

                                          Abschließend möchte ich dann nur noch sagen, dass für mich "Panic Room" zwar kein Meisterwerk des Herrn Fincher ist, was solls, denn für mich immerhin noch ein sehr feiner Thriller mit einem starken Cast, der mich stets zu fesseln wusste, mit Schwächen und Fehler, sicher, doch für mich in jedem Fall irgendwie sehenswert.

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                                          • 7 .5

                                            Cape Fear

                                            Remakes, mitunter einer der verhasstesten Worte dieser Tage, zusammen mit 3D, 4D, alles mit D, James Cameron und alles was von alt auf neu getrimmt werden muss, in jedem Fall unnötig und natürlich nicht zu vergessen Internetkonnektivität, das ist aber ein anderes Thema. Um zum Anfang zurückzukommen, haben diese wie bereits erwähnt einen deutlich schlechten Ruf, diese möchte ich auch keinesfalls irgendwie glorifizieren oder gar gut reden, denn ehrlich gesagt der größte Teil von ihnen gehört eh in die filmische Schrottpresse. Dafür hätte ich genug Beispiele. Aber es gibt auch Ausnahmen, nämlich dann, wenn man fähige Menschen an die Arbeit setzt, so hätten wir hier als Beispiel das Original "Ein Köder für die Bestie" von J. Lee Thompson aus dem Jahre 1962 und so ersetzt man ihn einfach durch einen ihm durchaus ebenbürtigen Regiemeister, in dem Fall Martin Scorsese, wer wenn nicht er? Und so wird aus "Ein Köder für die Bestie" schnell mal ein "Kap der Angst" aus dem Jahre 1991. Doch "Cape Fear" bleibt eh, so oder so, und beide Versionen bzw. Filme basieren immerhin auf dem Roman "The Executioners" von John D. MacDonald.

                                            Die Story wurde so vom Grundgehalt einfach übernommen, handelt sich ja immer noch um ein Remake, dennoch eine hier interessante angelegte Story, so gesagt ein Katz-und Mausspiel, eine Geschichte um Vergeltung, Rache, Erlösung, Qualen und durchaus auch Angst bzw. den Glauben, um Bestien und Köder und natürlich Anwälte: 14 Jahre. 14 lange Jahre saß der der Vergewaltiger Max Cady im Gefängnis, 14 Jahre Träume nach Rache, 14 Jahre um sich einen Plan auszudenken, 14 Jahre in einer Zelle gefangen, das alles seiner Meinung nach die Schuld seines Anwalts Sam Bowden, da der ein wichtiges Gutachten unterschlug. Nun dürstet es Cady nach der für ihn verdienten Rache. Getrieben von seinem festen Glauben, beginnt er nach seiner Entlassung die Familie zu terrorisieren, so nimmt der Albtraum seinen Lauf...

                                            Und auch die Besetzung wurde mit würdigen Schauspielern besetzt, so jedenfalls meiner Meinung nach, so wird aus einem Robert Mitchum schnell ein diabolischer bzw. teuflisch guter Robert De Niro, steht dem großartigem Vorbild in Nichts nach, in seiner nebenbei siebten Zusammenarbeit mit Scorsese wie ich vermute, als hier fanatischer Gläubiger Max Cady, für den die Religion bzw. der Glaube eine Art Antrieb für seine gewalttätigen Taten ist bzw. so Kraft findet, der Glaube an Gerechtigkeit, seine Gerechtigkeit, sodass De Niro seine Rolle perfekt ausbauen und so eine brillante Leistung abliefern kann, wie immer eigentlich verleiht so auch seinem Charakter genug Tiefgang und Abgründigkeit. Eine echte Bestie, ein Monster ohne Halt. Und auf der anderen Seite, der Seite des Gesetztes, Nick Nolte, noch in Hochform, noch voller Energie beim Spiel, perfekter Gegenpart zu De Niro und mehr als würdiger Nachfolger vom großen Gregory Peck, denn Nolte passt einfach in die Rolle des Anwalts Sam Bowden, der auch nicht unbedingt eine weiße Weste trägt, aber doch ein besorgter Vater und Ehemann ist, der seine Familie vor allem Unheil bewahren will, dies bringt Nolte mit viel Kraft zum Spiel exzellent rüber. Und auch in Nebenrollen können Joe Don Baker als Privatdetektive oder auch Jessica Lange als Ehefrau Leigh und besonders Juliette als Sam´s Tochter Danielle, die sich irgendwie zu Cady hingezogen fühlt, begeistern bzw. überzeugen. Zusätzlich bekommt man noch einmal die großen Stars des alten Films, in kleinen Auftritten, zu sehen. So darf Gregory Peck noch einmal einen Anwalt spielen und Robert Mitchum sogar auf die Seite des Gesetzes in Form eines Polizisten rücken und Martin Balsam wird wiederum vom Polizisten zum Richter, auch gut, irgendwie eine nette Hommage an den Klassiker bzw. das Original.

                                            Zudem zeigt auch Scorsese auf dem Regiestuhl, dass er es drauf hat, wie immer meisterhaft seine Regie, spannend erzählt, wenn auch mit kleinen Durchhängern angereichert, trotzdem verpackt er sein Werk in ein interessantes Gewand, zettelt einen Kampf zweier Feinde an, das Zerbrechen einer Familie, eine Familie hilflos dem Monster ausgeliefert dabei schwingt er gekonnt hin und her zwischen brutalen und gnadenlosen Szenen, die die Gewaltbereitschaft Cadys darstellen und so den Verlust seiner Menschlichkeit, bis zu langsamen bzw. subtilen, aber nicht weniger beunruhigenden und bedrohlich wirkenden Sequenzen. Und so steigert sich das Ganze bis zur absoluten Höchstspannung beim Finale, was dann leider im Gegensatz zu dem im Original, das man hier fast als "minimalistisch" betrachten könnte, etwas abflacht, da dieses hier einfach viel zu stark "Over-the-Top" ist und so irgendwie klischeehaft wirkt bzw. typisch Hollywood, sodass ich im Gegensatz zu dem Original irgendwie als fast schon schlaff wahrnehme, in jedem Fall kann in der Hinsicht das Original bei mir mehr punkten. Trotzdem trübte das nicht unbedingt meinen Gesamteindruck. Muss an den Erinnerungen liegen, die ich mit dem Werk verbinde. Das mag wahrscheinlich auch der Grund sein, weshalb der Film immer noch so positiv bei mir wegkommt. Und auch die Kamera liefert eine recht gute Arbeit ab, sauber gefilmt, mit einer erstklassigen Atmosphäre ausgestattet, sodass man die Angst der Charaktere spürt, ihre Furcht vor dem Wolf.

                                            Womit Scorsese bei seinen Filmchen dann noch auftrumpfen kann, sind meiner Meinung nach noch die feiner und vielschichtigeren Charakterporträts, die hier etwas facettenreicher gestaltet wurden, als im Original bzw. was im Falle des Originals dann auch an den zeitlichen Umständen gelegen haben könnte und so geht Scorsese doch konsequenter an die Sache ran.
                                            Außerdem sollte selbstredend nicht der geniale Score vergessen werden, vom Original zwar übernommen doch was solls? Denn verbessern hätte man ihn eh nicht, denn ein Score von Bernard Herrmann kann nicht getoppt werden bzw. überhaupt noch verbessert werden, so oder so perfekt, meiner Meinung nach. So übernimmt Elmar Bernstein ihn und fügt ihm noch kleine "moderne" Elemente hinzu, somit perfekt komponiert und perfekt eingesetzt, wirklich mitreißend. Hier sei besonders das fantastisch gemachte Intro zu loben.

                                            Unterm Strich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Kap der Angst" für mich auf jeden Fall ein mehr als gelungenes Remake ist, stark von Scorsese inszeniert, mit zwei grandiosen Hauptdarstellern, die sich ein fesselndes und kompromissloses Duell der Extraklasse liefern. Und das heißt bei mir schon eine Menge. Es geht hier immerhin um ein Remake.

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                                            • Der Trailer sieht schon mal ganz gut aus, auch wenn er mich nicht unbedingt beeindruckt, aber ich mag Survival-Thriller bzw. bin interessiert und Nesson geht eh fast immer, außerdem noch so eine schöne Schneekulisse...

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                                              • Hört sich doch schon mal ganz gut an, immerhin The Rock in einem passenden Film für ihn und keinen Kinderfilmmist, genauso solche Filme brauch der Mann, ist mir eh sympathisch, bin schon gespannt, find die Idee ja ganz ansprechend...

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                                                • Also da ich die Anfänge bzw. Teil 1 und 2 schon schlecht fand, bin ich da schon arg skeptisch, versprechen kann man am Anfang ja viel, ob es dann wirklich so wird wie man es gesagt hat, daran zweifle ich noch...

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                                                  • Mh, hört sich eigentlich für mich so nach Durchschnittsstoff an, aber Judi Denich bzw. genauso gut Branagh sind bei mir immer einen Blick wert...