hoffman587 - Kommentare

Alle Kommentare von hoffman587

  • 8

    Fitzcarraldo

    Herzog und Kinski. Zwei Männer. Zwei Feinde. Was sie verband eine Hass-Liebe. Und immerhin schon 5 Filme. Von "Aguirre, der Zorn Gottes" bis "Cobra Verde", ein echtes Dreamteam, oder so ähnlich jedenfalls, trotz ihrer öfteren Auseinandersetzungen und Konflikte. Und irgendwie veränderten sie auch die Filmwelt mit ihren Zusammenarbeiten und bereicherten sie mit dem ein oder anderen großen Opus. (Dieser Teil könnte übrigens auch bei jedem anderen Film bzw. jeder Doku der Beiden stehen, aber gut). "Fitzcarraldo" aus dem Jahre 1982 von Werner Herzog, ist einer dieser 5 Filme, um genau zu sein ihre vierte Zusammenarbeit.

    Und die Handlung wurde wirkungsvoll ausgeklügelt (jedenfalls auf mich bezogen), interessant gemacht, hat alles was mich fasziniert bzw. was ich in einen Film stets hoffe, hier mal vereint, Amazonas, Größenwahn, Opernhaus, Idee, Kunst, Dschungel. Alles dabei was ein Mensch wie Hoffman braucht bzw. was absolutes Interesse weckt bzw. bisher immer aufs neue meinen Reiz ausmachte, zusammengefasst: Brian Sweeney Fitzgerald, genannt Fitzcarraldo. Ein irischer Musikfan, von einer Idee besessen, ein großes Opernhaus zu errichten, im Dschungel des Amazonas. Und das um jeden Preis und so scheut er weder Kosten noch Mühen um sein Opernhaus zu errichten.

    Und in der Hauptrolle als wahnsinniger (wer könnte solche Rollen besser spielen) und musikverrückter Fitzcarraldo, der an seinen Traum glaubt und alles dafür tut, der große Klaus Kinski (allein der Name erregt Ehrfurcht) und was soll ich da noch über seine Leistung sagen, Kinski geht seiner Rolle nahezu perfektionistisch nach, eine Mimik, eine Gestik, jede von ihnen atemberaubend, Kinski mindestens so gewaltig wie die Kulisse an sich. Einfach elektrisierend und faszinierend zu beobachten seine intensive Darstellung, man spürt förmlich den Wahnsinn vor sich und das reißt mit. Aber genauso erwähnt werden sollte auch eine großartige und himmlische bzw. wunderbare Claudia Cardinale als Bordellchefin Molly, die Fitzcarraldo Geld gibt zur Finanzierung seines gigantischen Projekts. Wie gesagt auch Cardinale zeigt sich in Bestform und überzeugt, über Kinski und Glaubwürdigkeit muss man wohl kaum Worte verlieren, denn Kinski ist Spiel ist eh im besten Maße fast schon einmalig.

    Und auch Herzogs Regie ist zudem noch hervorragend, wirklich für mich mitreißend und packend erzählt, was ja nicht sonderlich schwer war bei dem Interesse was ich für die verschiedenen Themen des Films hege, Größenwahn, der Traum, der Suche nach der Erfüllung, doch irgendwie sein Glück zu finden, von einer Idee besessen, denn alles ist möglich, oder so, ein Kampf gegen die Naturgewalten. Dieses Spektrum stellt Herzog für mich spannend dar, war stets fasziniert, auch wenn ich dann doch zugeben muss, dass einige kleinen Längen meiner Meinung nach vorhanden waren, aber bei einer Laufzeit von ca.150 Minuten bei mir kaum verwunderlich.
    Dennoch ein meisterhaft entwickeltes Porträt eines Exzentrikers. Aufwendig von Herzog gestaltet, allein die Kulisse des Amazonas an sich. Brillant eingefangen von der erstklassigen Kamera, sensationell für mich zu betrachende Bilder der exotischen Landschaft werden erschaffen, manch eine Szene brennt sich so geradezu ins Gedächtnis. Ich liebe diese Kulisse des Amazonas, für mich als Freund der Abenteuerfilme ein echtes Fest, opulent gefilmt, prachtvoll, kurzum famos.

    Die Charaktere bzw. hier besonders der Charakter des Fitzcarraldo interessant gemacht, faszinierende Gestaltung, hier stimmt also alles, auch wenn so logischweise die Nebenfiguren dabei etwas abfallen, aber trotzdem recht gut gezeichnet wurden im Ganzen. Und dazu wird das Werk noch von einer grandiosen bzw. hervorragenden musikalischen Untermalung, eh eine der drei großen Stärken des Films meiner Meinung nach, getragen, was somit auch dem ganzen die Krone aufsetzt.

    Abschließend bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass für mich "Fitzcarraldo" ein imposantes und meisterhaft inszeniertes Kunststück von Werner Herzog ist, in dem Kinski vor einer gewaltigen Landschaft groß aufzuspielen weiß, untermalt von einem großartigen Score. Einfach stark.

    17
    • 7 .5

      Shutter Island

      Endlich, nun endlich, endlich keine Angst mehr, keine Furcht, kein Versteckspiel. Endlich keine Panik vor bösen Spoilern. Und so nun endlich (alles ist endlich, nichts ist normal) "Shutter Island" von Martin Scorsese aus dem Jahre 2010 nach dem gleichnamigen Roman von Dennis Lehane gesehen. Ein Film, bei dem ich zu strickten Mitteln griff, da damals überall publiziert (ich mag das Wort) bzw. verbreitet wurde, dass dieser Film einen oder viele überraschende, perfekt ausgeklügelte Twists enthalte. Das weckt Skepsis und Angst vor jeden möglichen Spoilern. Da Hoffman eh so gut wie nie ins Kino ging bzw. geht und zu dieser Zeit auch keine Zeit (ich forme wieder seltsame Sätze) fand, wartete ich, in ständiger Angst vor Spoilern. Ob in verschiedenen Kritiken, Kommentare (weshalb diese erst gar nicht gelesen wurde, bis jetzt) und so weiter, was andererseits zu wilden Fluchtsituationen und Hetzjagden führte und den Rest kann man sich ja denken, oder so. Jetzt aber doch, zum Glück, endlich gesehen.

      Zunächst nun wieder kurze Worte zum Inhalt des Ganzen, fein ausgeklügelte Story, intelligent und clever gestrickt und mit schönen Twists, Rätseln oder auch Überraschungen angereichert, zurück in vergangene Zeiten als Detektive noch an der Tagesordnung, mit ihren Trenchcoats, standen: Wir schreiben das Jahr 1954: Auf einer Insel, genannt Shutter Island, sollen U.S.-Marschall Teddy Daniels und sein Partner Chuck im fluchtsicheren Ashecliffe Hospital das Verschwinden einer psychisch gestörten Mörderin aufklären. Im Zuge der Ermittlungen geht Teddy immer mehr mysteriösen Hinweisen nach und entdeckt bald beängstigende Wahrheiten, über diesen Ort.

      Gar nicht so überraschend wie der ein oder andere Twist im Film, ist hingegen die Besetzung der Hauptrolle, wer in den letzten Jahren Scorsese´s Filmographie irgendwie verfolgt haben sollte, könnte die Antwort schnell erahnen bzw. ein Kandidat beim Ratespiel hätte die Million fast schon sicher, denn die Besetzung liegt auf der Hand: Leonardo Dicaprio, ihre bereits vierte Zusammenarbeit. Doch was solls, denn Dicaprio zeigt sich in echter Höchstform als Teddy Daniels, bringt er die Ängste bzw. die daraus profitierende immer mehr steigende Paranoia seines Charakters perfekt rüber, verleiht ihr sogar eine gewisse emotionale Tiefe, da kann ich nicht drüber meckern. Als sein Partner Chuck bekommt man noch einen gut agierenden Mark Ruffalo spendiert, wahrscheinlich eine seiner besten Rollen, wo er endlich mal zeigen kann, dass auch er zu überzeugenden bzw. starken Leistungen fähig ist. Und neben ihnen eine genauso überzeugende Emily Mortimer, aber nicht zu vergessen die zwei alten Giganten des Films, einmal ein wie immer grandioser Ben Kingsley als mysteriöser und geheimnisvoller Leiter der Anstalt Dr. Crawley und auf der anderen Seite ein exzellenter Max von Sydow. Und wo wir gerade bei vergessen wären, in der Hinsicht sollte auch noch Jackie Earle Haley als kleiner, aber feiner Bonus erwähnt werden. So weit stimmt also alles.

      Und auch Scorsese´s Regie weiß wieder aufs neue zu begeistern. Wie immer hervorragend, spannend und packend erzählt, zugleich lässt er es sich nehmen dem guten, alten Film noir zu huldigen und dessen Elemente mit in seinen Film einzubringen, dazu auch noch unterlegt mit dem Mitteln eines Gruselfilms der alten Schule: Nebel, Sturm, die Bedrohung lauert überall, die Finsternis regiert, sodass man Scorsese´s Werk so fast als einen solchen Trip bzw. Reise in die Dunkelheit sehen könnte, gefüllt Albträumen und schockierenden Realitäten, sodass schnell die Wahrheit erlischt wie eine Flamme im Sturm (komischer Vergleich). Nichts es wie es scheint. Und auch auf den schmackhaften Surrealismus wird nicht verzichtet, fein werden hier die Zutaten gemischt und so vereint Scorsese Traum, Wahn, Albtraum und Wirklichkeit auf einer meisterhaften Ebene und das erzeugte bei mir eine gewisse Faszination. Und ein unheimliches Gefühl machte sich bei mir breit. Nicht zu vergessen die interessant gemachten Wendungen und die Doppeldeutigkeit der Ewigkeit und des Seins, sehr schlau eingefädelt.
      Weiterhin noch eine tolle Kameraarbeit, wunderbare düstere und stilvolle angelegte Bilder, allein die Farbgebung der Bilder an sich sehr schön bzw. dadurch stieg meine Faszination für diesen Film doch noch ein Stück weit. Besonders hier werden nochmal die verschiedenen Elemente des Film noirs und Surrealismus deutlich. Vergoldet werden die Bilder mit einer fantastischen bzw. unheimlichen und beängstigenden, ja fast schon beklemmenden Atmosphäre und einer klasse Optik, alles sehr schick gemacht.

      Zusätzlich noch ein paar gut gehandhabte Charaktere, besonders natürlich auf den Hauptcharakter des Teddy Daniels bezogen, hier und da interessante Aspekte, sehr präzise überdacht bzw. ausgedacht. Psychologisch-interessant beleuchtet man die Hintergründe verschiedener Figuren, gefiel mir irgendwie, wenn die Nebencharaktere an sich auch nicht immer perfekt gestaltet wurden, aber okay, kleine Klischees, die sich dafür aber gut in den Film eingliedern können. Dazu wird das Ganze noch von einem großartigen Score von Robbie Robertson unterstrichen, zwar laut und kraftvoll, dennoch dabei aber spannungsfördernd und mitreißend komponiert.

      Unterm Strich bleibt dann nur noch zu sagen, dass Scorsese mit "Shutter Island" ein fein ausgeklügeltes und ausgezeichnetes Verwirrspiel der Extraklasse kreierte, von Anfang bis Ende sehr stimmig, mit einen krönenden Abschluss und einem glänzenden Dicaprio.

      26
      • 9

        "Was ich machen wollte, kam mir ganz einfach vor: einen Film, der jedem einzelnen gestatten sollte, endlich zu begraben, was wir alle an Abgestorbenen in uns tragen. Ich bin indessen selber der erste, der nicht das Herz hat, irgendwas etwas zu begraben" - Federico Fellini

        Nun endlich wieder Fellini, der Poet, endlich wieder ein Film des Maestros und dann auch noch eines seiner vielleicht wichtigsten Werke "8½", schon der Titel an sich mysteriös, verschlüsselt, kurz wie präzise, an sich schon genial. Vielleicht Fellinis persönlichster Film, ein Film über das Filmemachen, anders gesagt der Film im Film, das ist"8½" aus dem Jahre 1963. Sein neunter Film nebenbei erwähnt.

        Die Handlung, autobiografisch angelegt oder doch nicht, sodass man vermuten könnte, dass Fellini sich selbst hier selbst porträtiert bzw. karikatiert. Denn die Parallelen sind gegeben, nach dem großen Erfolg von Fellinis "La Dolce Vita, stand er unter großen Druck für seinen neuen Film, Die Erwartungen stiegen. Fellini schlitterte in eine Schaffenskrise, fast ein Jahr hindurch, doch dann kam ihn die Idee, er hatte die Eingebung einen Film zu machen über seine eigenen Ereignisse, was er schließlich selbst erlebt hatte, was könnte somit authentischer sein? Einen Film über einen Regisseur, der nicht mehr weiß, wie bzw. welchen Film er denn nun genau drehen möchte, wie gesagt autobiografisch, die Handlung mag zwar so recht dünn sein, aber vom Stil her typisch Fellini, er philosphiert poetisch über das Filmemachen und das schätze ich durchaus: Guido Anselmi, ein Regisseur in der Schaffenskrise. Ein Mann auf der Suche nach der Idee, nach der Inspiration, gequält von Erinnerungen, von damals, von Fantasien, von geldgeilen Produzenten oder harten Kritikern und auch den Geistern seiner Geliebten. So sucht er auch nach Erlösung in ihnen, für kurze Zeit. Denn seine Zweifel wachsen mit der Zeit unaufhaltsam.

        Dazu als Fellinis Alter Ego, der einzigartige, der unfassbare, der geniale Marcello Mastroianni als Regisseur Guido Anselmi, wie immer famos(o). Mastroianni eh die perfekte Besetzung, perfektes Spiel, glaubwürdig stellt er seinen Charakter da und beweist in jedem Falle seine unglaubliche Wandlungsfähigkeit. Jede Gestik und Mimik sitzt. Eben typisch Marcello Mastroianni. Und auch in weiteren Rollen wissen eine himmlische Claudia Cardinale, eine bezaubernd spielende Sandra Milo und eine wunderbare Anouk Aimée zu glänzen.

        Nun noch ein paar elementare Worte über Fellinis brillante Regie , fantastic(o), der große Magier der Poesie, der Meister der Mythen und der Bildhauer großer Bilder spielt natürlich mit dem Thema der Künstler-Krise, immerhin konnte er so angenehmerweise seine (möglichen, eigenen) Erfahrungen verarbeiten, was das Ganze ein Stück weit glaubwürdiger macht, schonungslos zeigt er er die Funktion des Filmemachens und rechnet mit der Filmfabrik ab. Meisterhaft verwebt Fellini die einzelnen Zeitebenen bzw. Traumebenen, ob nun Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft oder auch Wahn, Wirklichkeit und Traum, wie ein Strudel des Albtraums, gefüllt mit Quälgeistern, Obsessionen und erlösenden Frauen. Wunderbar surreal gemacht und zudem noch sehr faszinierend erzählt. Im Mittelpunkt sogar Themen wie Schuld und Erlösung (das sollte ich aber bereits kurz erwähnt haben). Religiöse Elemente, wobei Anselmi an sich auch als Katholik dargestellt wird. Dennoch ist das Werk trotz seiner vielseitig behandelten Themen und Elemente, zwar durchaus kompliziert und teilweise etwas anstrengend, aber doch vergisst Fellini auch nicht seine humoristischen Mittel, wofür er sich beim Dreh sogar Zettel an die Kamera klebte um dies erst gar nicht erst zu vergessen, gut so, denn so spürt man auch andererseits die Leichtigkeit der Inszenierung Fellinis, mit ironischer Note verziert, geradezu magisch und so eben klug eingefädelt.
        Weiterhin noch eine grandiose Kameraarbeit, die mitunter traumhafte wie auch berauschende Bilder erschafft, mit einer tollen Atmosphäre unterlegt und auch von der Ästethik her, unbeschreiblich. Einmalig diese Flut zu beobachten, wie Fellinis Erzählstil mehr als fesselnd in Szene gesetzt, sehr stillvoll und elegant. Das macht es ja gerade so brillant.

        Schon der Charakter des Guido Anselmi zählt für mich zu den mitunter faszinierendsten und interessantesten Figuren der Filmgeschichte, vielschichtig gemacht und wie gesagt mehr als interessant angelegt, jeder einzelne noch so kleine Aspekt. Faszinierend, aber ich wiederhole mich. Dann noch ein paar exzellent geschriebene Dialoge, für mich passte einfach alles. So auch die göttliche musikalische Untermalung von Nino Rota (ausgewählt oder komponiert), imposant, kraftvoll eingesetzt. Stets passend, sodass besonders besagte Szenen (in denen sie eingesetzt wird) auch eine besondere Wirkung erzielten bzw. auf Grund ihrer Ausstrahlung und Kraft mir besonders noch im Gedächtnis noch herumspuken.

        Und zum Schluss möchte ich dann einfach nur noch sagen, dass "8½" nun fortan zu meinen persönlichen Lieblings-Fellinis zählt, intelligent gehandhabt, zwischen tiefsinnig-tragisch und witzig-ironisch, ein großes bzw. bedeutendes und virtuoses Meisterstück des Herrn Fellini mit einem einmaligen Marcello Mastroianni. Deshalb für mich herausragend.

        19
        • 7

          Blood Diamond

          Nun ein paar kurze Worte aus Hoffmans-Lexikon der schlechten Infos und Pseudoweisheiten. Dabei bin ich nicht gewollt gleich den Begriff des "Diamanten" zu erläutern bzw. somit hoffe ich inständig dieser sollte allseits mehr als bekannt sein. Sodass wir beim eigentlichen Thema wären: Blutdiamanten.
          Was sind nun Blutdiamanten?
          Blutdiamanten bzw. anderweitig auch genannt "Konfliktdiamanten" sind eine solche Art von Diamanten, mit kriminellen Hintergrund. Da deren Erlöse für solche Zwecke missbraucht werden bzw. als Beispiel um Waffen zu finanzieren. Das stelle ich hier natürlich vielleicht etwas plump da, man verzeihe mir das. Diese werden in jedem Fall in bestimmten Gebieten der Welt (meines Wissens nach größtenteils: Afrika) zunächst illegal geschürft und auch illegal verkauft. Um Rebellen oder ähnliches zu finanzieren. Also ein Top-Aktuelles Thema. Und genau mit der eben genannten Thematik beschäftigt der Film "Blood Diamond" von Edward Zwick aus dem Jahre 2006.

          Wie bereits erwähnt, beschäftigt sich Zwicks-Film mit der Top-aktuellen wie auch brisanten Thema Blutdiamanten, verpackt diese in einen interessantes Gewand, gut entwickelt, mit einer aufrüttelnden Botschaft, eine Story um Moral und Leid, die aufklären möchte und durchaus recht realistisch angefertigt wurde: Wir befinden uns im Sierra Leone der 90er Jahre: Der Fischer Solomon findet bei der Zwangsarbeit in einer Diamantenmine einen Rohdiamanten und versteckt ihn bald darauf. Davon hört auch der Söldner Danny Archer und wird hellhörig, versucht Solomon aufzuspüren, zudem lernt er die die US-Journalistin Maddy kennen, die ihn bei der Suche im Rebellengebiet helfen will.

          Dazu noch ein schön ausgewählter Cast, angeführt vom heutigen Top-Star Leonardo Dicaprio als Danny Archer, Dicaprio hier zunächst als skrupelloser Söldner, den nur der Profit interessiert, aber doch steckt auch in ihm noch ein Funken Menschlichkeit. Dicaprio weiß dabei seine Rolle hervorragend zu meistern, zeigt sich in Top-Form und überzeugt so. Tolle Leistung. Noch wesentlich stärker kann dann meiner Meinung nach aber Djimon Hounsou als verzweifelter Fischer Solomon auftrumpfen, absolut atemberaubend die Energie und Stärke, die er beim Schauspiel ausstrahlt, man spürt diese Tragik und Dramatik in jeder Minute. Ganz große Klasse seinerseits, seine Kraft gleicht der eines Vulkans. Ergänzt wird die Besetzung zudem noch von einer überzeugenden Jennifer Connelly in der (Klischee-)Rolle der Reporterin Maddy. Connelly macht so nun mal das Beste aus ihrer Rolle und verleiht so ihrer Figur durchaus Glaubwürdigkeit, sofern das möglich ist.

          Zwicks Regie ist dabei ausgezeichnet, nimmt sich seinem brisanten Thema wirklich an, nimmt eine politische und kritische Stellung dazu ein, möchte so gesagt: aufklären. Andererseits verzichtet er dabei auch nicht auf bestimmte Attribute eines Action-bzw. Unterhaltungskino, das könnte man kritisieren, ich sage dazu: Warum nicht, wenn wir bedenken, dass es ein Hollywood-Filmchen ist? Verpackt seinen Film actionreich, aufwendig gemacht, furios inszeniert und mit einem ordentlichen Tempo angereichert und weiß so zu packen und so fesseln, mich jedenfalls. Auch wenn ich dabei noch kleine Längen (hin und wieder) erwähnen möchte, nur zur Vollständigkeit. Aber doch zum Schluss nochmal konsequent von Zwick eingefädelt.
          Und auch die Kamera liefert eine starke Arbeit ab, liefert bedrückende und realistische Bilder, stark geführt und sauber gehandhabt, knallhart und schonungslos gefilmt, von einer unglaublichen Direktheit.

          Die Charaktere weiterhin relativ gut gezeichnet, besonders die beiden Hauptfiguren des Danny Archer, der harte und profitgierige Söldner, in dem innerlich (irgendwo) auch noch ein Herz versteckt ist oder eben der Figur des Solomon, sehr fein gestaltet, wenn auch nicht perfekt. In anderen Rollen sieht da es da schon wesentlich schlechter aus, als Beispiel hier mal die Klischeefigur der idealistischen-(naiven) Reporterin, bisschen stereotypisch das Ganze in der Hinsicht. Und auch das Werk an sich mag so seine kleinen Schnitzer haben, besonders in Form von Klischees und so weiter, aber trotzdem gut sein.
          Des weiteren immerhin noch eine hervorragend komponierte musikalische Untermalung von James Newton Howard, die sich perfekt in das Werk eingliedert. Dramatisch, tragisch, mitreißend, passend und stark komponiert.

          Schlussendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass "Blood Diamond" Hollywood-Actionkino mit Anspruch ist, durchaus lobenswert, dabei verbindet Zwick pures Unterhaltungskino mit politischer bzw. moralischer Aussage, im Hintergrund eines brisantes Themas. Natürlich nicht perfekt, durch verschiedenes, doch für mich immer noch mehr als sehenswert.

          20
          • Ist mir eigentlich vollkommen egal, in welchen sie von den beiden Filmen mitspielt, wecken bei mir eh nicht allzu viel Interesse und durch Stone würde sich da auch garantiert nichts ändern.

            2
            • Sehr, sehr schöner Text. Bin sehr begeistert bzw. bin auch (fast) sicher, dass der David selbst auch sehr glücklich bzw. vollkommen zufrieden wäre. *?*

              2
              • 8

                Le Charme discret de la bourgeoisie

                Buñuel, Buñuel! Mein Königreich, nein doch eher mein letzter Lebensfunke für einen echten Luis Buñuel, dem großen Surrealisten. Dem Mann, dessen Filme stets zu gefallen wissen, irgendwie kommt mir das alles regelrecht bekannt vor, zu bekannt, sei es drum. In jedem Fall ein weiteres Werk erneut gesichtet vom großen Buñuel, die man doch stets als "faszinierend" beschreiben kann, jedenfalls öfters und ja sogar immer. Keine Schöne des Tages, nein das wäre weit gefehlt, sondern "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" von ihm aus dem Jahre 1972.

                Die Handlung so typisch Buñuel, eigentlich nur eine Aneinanderreihung verschiedener Episoden, wie ich den Mann dafür liebe, empfinde es stets als mehr als faszinierend das zu betrachten, wunderbar wie immer nimmt er sich dabei das Großbürgertum vor und ihre Konventionen, ach ja es geht doch nichts über die "Essstörungen der hohen Gesellschaft", provozierend angelegt: Um eine High-Society-Clique, die sich in Paris zum Essen verabredet, immer und immer wieder. Doch dies wird stets immer wieder aufs neue vereitelt, durch merkwürdige Zwischenfälle beim Dinner, die sich von mal zu mal zu spitzen und so immer mehr ins Abstruse abdriften.

                Und zum Dinner gibt es natürlich auch eine sehr schmackhafte Besetzung, sehr fein aussortiert bzw. ausgewählt einmal mit einem exzellenten Fernando Rey als Botschafter Don Rafael, neben ihm noch eine wunderbar spielende Delphine Seyrig, wie auch ein flink agierender Jean-Pierre Cassel, eine genauso elegante Stéphane Audran, und auch Bulle Ogier und Paul Frankeur gesellen sich auch zu Tisch um zu Speisen (dies bleibt ihnen aber größtenteils verwehrt, schade) und bilden so ein exquisites Sextett der feinen Gesellschaft. Und wie fast immer bei den Spätwerken von Buñuel fehlt auch Michel Piccoli, selbst hier in der kleinsten Rolle großartig, als Innenminister, merkwürdigerweise nicht. Um so besser.

                Die Arbeit des Meisters Buñuel ist wie immer virtuos, wieder sprunghaft-episodenhaft, im besten Sinne natürlich wieder surreal, so surreal wie man es von Buñuel gewohnt ist und es liebt. Vermischt Realität bzw. Wahrheit mit verschiedenen Traumebenen, dass es wieder ein echtes Erlebnis ist, das selbstredend auf eine elegante Weise, in gewisser Hinsicht wirkt das Ganze so sogar fast opernhaft. Auch hier besonders stark ausgeprägt sind die komödiantischen Aspekte bzw. der daraus profitierende rabenschwarze und auch surreal angehauchte Witz, alles in Träumen aufs Absurde getrieben, grotesk gemischt, vereint er mit purer Leichtigkeit verschiedene Genre-Elemente und kritisiert wieder aufs feinste das Bürgertum so präzise und scharf wie immer. Das ist Buñuel wie ich ihn liebe, einfach fantastisch.
                Zudem tunkt die meisterhaft geführte Kamera das Werk noch in ein teilweise surrealistisches bzw. traumartiges Gewand, dabei sehr sauber gefilmt, gute Arbeit wird auch hier geleistet. Perfekt gefilmt um Buñuels Stil auf einer ansprechenden und surrealen (sehr beliebtes Wort hierbei) Ebene wiederzugeben bzw. einzufangen.

                Zusätzlich wurden die die Dialoge großartig geschrieben, mit rabenschwarzen Humor vergoldet, wie bereits erwähnt und auch die Figuren möchte ich als sehr gut gestaltet beschreiben, Buñuel lässt seinen Bourgeoisie keine Chance zu einem gemütlichen Dinner, sie in ihrer vollen Arroganz und Hochmütigkeit, böse wie auch genial von Buñuel eingefädelt, herrlich mit anzusehen und so doch einfach wunderbar fies.

                Unterm Strich bleibt mir nur noch zu sagen, dass Buñuel mit "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" wieder ein echtes Glanzstück abgeliefert hat. Provokant, komödiantisch, grotesk, surreal, großartig, eine böse und meisterhafte inszenierte Farce. Irgendwie charmant...

                18
                • Der Trailer sieht schon mal stark aus, bin sehr gespannt was draus wird und schön, dass De Niro endlich mal wieder eine "richtige" Rolle gefunden hat.

                  • "Was die Menschheit sonst noch im (Film)Jahr 1975 bewegte:"

                    Man achte auf das Datum, nun frage ich mich, hab ich mich da verlesen oder steht das wirklich da?:)

                    1
                    • Mh, ich weiß nicht wieso aber mit dem Trailer kann ich irgedwie nichts anfangen, ganz hübsch gefilmt so ja, aber sieht mir sonst einfach zu einseitig aus, da bin ich nicht sehr zuversichtlich, was die Qualität angeht. Aber mal sehen...

                      1
                      • 9

                        Naked Lunch

                        "Nichts ist wahr, alles ist erlaubt." -

                        So das Motto von David Cronenberg bei der "Verfilmung" bzw. "Adaption" von dem Kultbuch "Naked Lunch" von William S. Burroughs. Ein Buch, das bis heute bzw. bis zu diesem Zeitpunkt, an dem Cronenberg es wagte den Stoff zu verfilmen, als unverfilmbar galt. Mehrere Versuche bereits gescheitert, bei denen als Beispiele David Bowie, Dennis Hopper oder der große Jack Nicholson die Hauptrolle spielen sollten. Doch möchte ich bemerken, dass Cronenbergs Werk keine Verfilmung des Romans ist, so viel dazu. Denn Cronenberg legte niemals wert auf eine exakte oder lineare oder gar pure Abfilmung des Buches, weshalb die Vergleiche von Film und Buch wohl eher schwer fallen würden.
                        Dazu ein schönes Zitat von ihm:
                        "Ich glaube nicht, dass irgendein Buch verfilmbar ist, es sei denn, man filmte die Seite des Buches."

                        So entstand sein (Cronenbergs) "Naked Lunch", in dem er geschickt Elemente (oder jedenfalls in der Richtung, wie ich vermute) des Buches mit dem Leben des Schriftstellers selbst vermischt, dass das Ganze dabei so nicht unbedingt werkgetreu ist, sollte klar sein. Eher ein Mix aus Beiden, Cronenberg und Burroughs, die Story an sich ein surrealer Alptraum, an sich eigentlich wieder unbeschreiblich, komplex und originell gehandhabt: 1953: Der Autor William Lee bzw. Bill, der sich als Kammerjäger über Wasser hält, erschießt im Rausch beim "Wilhelm-Tell-Spiel" seine Frau. Daraufhin flüchtet er sich in eine seltsame traumhafte Welt namens "Interzone, die dem Tanger der 50er Jahre ähnelt (hier erinnere man sich nochmal an die autobiographischen Züge des Werks). Und dort trifft er auf bizarre Geschöpfe...und soll dort beginnen einen Bericht zu schreiben...

                        In der Hauptrolle, wer hätte es damals vermutet bei der Auswahl, Peter Weller als drogensüchtiger Autor und Kammerjäger Bill bzw. William Lee, der der zerstörerischen Sucht verfällt und nach der Gier nach mehr. Weller vielleicht in einer seiner besten Rollen, in er eindrucksvoll beweist wozu er in der Lage ist. Sein Schauspiel absolut fantastisch, grandios und so weiter. Sagen wir es so, einfach genial. Aber auch in Nebenrollen wissen etwa ein meisterhafter Ian Holm oder ein starker Julian Sands zu glänzen. Dabei bildet zudem noch Roy Scheider ein kleines Highlight des Ganzen in seiner skurrilen oder auch seltsamen Rolle des Dr. Benway. Eine seltsame und irgendwie befremdliche Vorstellung des Ganzen.

                        Cronenbergs erzeugt wieder einmal einen Horrortrip, dessen Faszination ich mich nicht entziehen konnte, seine Regie dabei eigenwillig, wie immer eigentlich, doch dabei auch überraschend "ruhig" erzählt, doch andererseits absolut verstörend. Cronenberg spielt wieder einmal mit Realität und Alptraum bzw. in Form des Drogenrausches, sodass die Grenzen dieser Phasen nicht mehr erkennbar sind, alles fließt ineinander, die Unterscheidung somit nicht mehr möglich. Dies natürlich alles schwer zu entschlüsseln, wenn überhaupt. In jedem Fall faszinierend, besonders interessant die satirischen-schwarzhumorigen Anspielungen, ein echter filmischer Trip, gleich auf mehreren Ebenen, den Cronenberg hier erzeugt. Für mich ein Werk zwischen faszinierend-genial und widerlich-ekelig, ganz große Klasse, sein Stil, wenn auch erneut gewöhnungsbedürftig.
                        Dazu noch eine großartige Kamera, mit surrealen Bildern angereichert, wie ein wahrer Rausch, mit einer traumartigen und doch düsteren Atmosphäre verziert. Was damit angezettelt wird ist ein purer Albtraum, mit monströsen Insekten und sprechenden und unheimlichen Riesenkakerlaken, die als Schreibmaschine dienen. Das ist Jenseits aller Konventionen. Wie erwähnt, alles war erlaubt.

                        Und auch die Charaktere wurden insofern, interessant gemacht, hier bedenke man die Züge von Burroughs Leben, so kann man wohl einige der im Film vorkommenden Figuren wahrscheinlich genauso gut auf Burroughs Leben beziehen. Zudem wurde die Charaktere eh faszinierend wie auch interessant gestaltet bzw. an sich auch schwer zu beschreiben.

                        Letztendlich fehlen mir dann doch aber die wirklichen Worte um "Naked Lunch" in seinen vollen Ausmaßen zu beschreiben. Für mich ist das Werk von Cronenberg auf jeden Fall etwas besonderes. Schwer überhaupt zu bewerten. Zwischen brillant, einmalig, originell und widerlich, ekelig, krank. Irgendwas dazwischen. Für mich somit herausragend. Ein faszinierendes, eigenwilliges Kunstwerk.

                        15
                        • 8

                          Judgement at Nuremberg

                          Es stellt sich jedem irgendwann einmal die Frage: Was ist Recht? Was ist Unrecht? Was ist Gerechtigkeit? Was heißt Moral? Und wann ist Recht Unrecht? "Das Urteil von Nürnberg" von Stanley Kramer aus dem Jahre 1961, beschäftigt sich größtenteils mit diesen Fragen, mit dem Hintergrund der von 1945 bis 1959 ausgeführten "Nürnberger Prozesse", die wahren Geschehnissen mit fiktiven bzw. frei erfundenen (z.B: Charaktere) vermischt.

                          Die Story beruht somit, anders gesagt, auf realen Ereignissen, die historischen Fakten sollten dazu ja bereits bekannt, der Film spezialisiert sich dabei auf den 1947 Juristenprozess, in jedem Fall eine durchaus spannende Umsetzung des Themas dabei, wobei man hier besonders eingeht auf den Bezug von Gerechtigkeit und Recht bzw. genauso gut Ungerechtigkeit, durchaus brisanter und interessanter Stoff: Das Jahr hierbei eins nach hinten verschoben: 1948 stehen 4 Juristen vor einem Militärgericht. Unter Leitung des US-Richters Haywood. Dort müssen sie sich für ihre Taten, das Recht für NS-Zwecke gebeugt zu haben, verantworten. Doch die Verteidigung wirft ein, dass diese nur dem geltenden Recht gefolgt wären, selbst nicht schuld wären und somit auch "nicht schuldig".

                          Das Darstellerensemble des Ganzen kann ich dabei nur als wahrhaft gigantisch beschreiben, auch wenn diese bzw. deren Ausmaße dann doch eher als Werbemittel diente, doch das ist eigentlich demzufolge auch, da der gesamte Cast zu glänzen weiß, ob ein brillanter Spencer Tracy als Richter Haywood, wie immer mehr als überzeugend und regelrecht beeindruckt gespielt. Genauso beeindruckend wie auch grandios Burt Lancaster als einer der vier angeklagten Juristen, Ernst Janning, zunächst sehr schweigsam und innerlich unbegreiflich, regelrecht tragisch. Zudem noch ein genialer bzw. junger Maximilian Schell als deutscher Verteidiger Hans Rolfe, der sich für seine Mandanten völlig in Zeug legt, doch auch hier verbirgt sich eine menschliche Tragik in sich, besonders in der zweiten Hälfte zeigt Schell dabei den vollen schauspielerischen Einsatz. Sein Gegenpart als Ankläger Tad Lawson der große Richard Widmark, der genauso bei der Sache ist, wie Schell. Lawson ein Mann, der hart durchgreift, zu jedem zugelassenen Mittel bereit, eben konsequent und ohne Gnade.
                          Und auch in den Nebenrollen gibt es große Stars zu bewundern wie einmal ein großartiger Montgomery Clift oder auch Judy Garland, die Beide wissen ihre Rollen glaubwürdig darzustellen. Und auch Marlene Dietrich gesellt sich zu ihnen und erbringt auch eine erstklassige bzw. typische Leistung. Besonders auch interessant auf der Besetzungliste den Namen William Shatner zu lesen in einer Nebenrolle als junger Captain Harrison Bryers, überraschend gut gespielt von ihm. Netter Zusatz. Aber alles in allem ein herausragender Cast, sowohl Spiel als auch Besetzung an sich.

                          Kramers Regie weiterhin auch ausgezeichnet, sein Werk zwar an sich lang, sogar sehr lang, doch schafft er es seine Geschichte dabei über die vollständige Laufzeit fesselnd zu verpacken, sodass keine (wirkliche) Sekunde irgendwie Langeweile entstehen kann, für mich jedenfalls. Bei seinem Werk konzentriert er sich wie bereits erwähnt auf die Frage der Gerechtigkeit. Zudem noch unvoreingenommen versucht verschiedene Sichten/Standpunkte zu schildern. Man bemerkt die Mühe, die Kramer in dieses Projekt steckte, erzählt sein Werk mutig und wie gesagt packend, insgesamt ein toller und sehr gelungen ausgetüftelter Aufbau von Dramaturgie und Spannung, wenn auch an sich mit Melodramatik ausgestattet. Besonders zum Ende hin immer stärker von der Inszenierung her.
                          Dazu noch eine exzellente Kamera, sauber gefilmte Bilder, starke Kamerafahrten und so doch stets packend, mit recht einfachen Mitteln, größtenteils alles nur in einem einzigen Gerichtssaal, doch zudem eben klasse gemacht, immer wieder neue Blickwinkel und außerdem werden die Akteure perfekt in Szene gesetzt. Auch hier alles sehr gut gehandhabt.

                          Zusätzlich noch ein hervorragendes Drehbuch, voll gefüllt mit einerseits großartigen bzw. kraftvollen Dialogen und andererseits interessant gezeichneten Charaktere, hintergründig und somit auch gleichzeit vielschichtig, über das Erkennen von Recht und das Unverständnis der eigenen Taten, wie gesagt interessante Aspekte in Hinsicht auf die Protagonisten. Jeder von ihnen hat am Ende mit etwas zu kämpfen, überall mag ein klein wenig Tragik vorhanden sein.
                          Das wird noch von einem recht gut dosierten und dramatisch eingesetzten bzw. passenden Score von Ernest Gold (Stammkomponist von Kramer) untermalt.

                          Letztlich möchte ich dann nur noch sagen, dass ich "Das Urteil von Nürnberg" für ein fesselndes und kraftvoll inszeniertes und ehrliches Meisterwerk der Gerichtsfilme ist, zudem noch ein interessantes Zeitdokument, angereichert mit einem phänomenalen Ensemble. Starker Film.

                          21
                          • 6 .5

                            Dark City

                            Aus der kleinen, feinen Rubrik: Geheimtipps (oder so was von dem Hoffman nie zuvor hörte und jetzt voller Begeisterung entdeckt hat, die Bezeichnung kann somit übertrieben sein).
                            Ja, das sind solche Filme, die man dank seiner Fernsehzeitung bzw. dank vieler Filmcommunitys entdeckt, woher man ja bekanntlich seine Tipps entdecken mag, wo die Zeitung dann doch versagt bzw. ich als der Leser selbst versage, da die feinen Perlen leider auf den hintergestapelten Seiten zu finden sind, bei weniger populären Sendern, im Vergleich zu den "Großmächten". So sei erstmal diesen Filmcommunitys gedankt dafür. Außerdem sollte an der Stelle auch mal das TV gelobt werden, denn wer richtig sucht wird die guten Filme finden, das kann ich eindeutig aus Erfahrung sagen, man muss halt nur genau hinschauen und so entdeckte ich dieses Mal für meinen Teil "Dark City" von Alex Proyas aus dem Jahre 1998.

                            Die Story wurde dabei sehr fein ausgeklügelt, intelligent gemacht, bietet eine interessante Masse an Verweisen auf andere Filme/Werke/was weiß ich noch. Von einer düsteren Zukunftsvision. Stellt Fragen, einmal die Frage nach der Erinnerung/dem Gedanken, nach Trauen und Misstrauen und somit auch nach der Realität, irgendwie, das mag zwar nicht besonders herausstechen, zum Thema gibts bis heute darüber mehr als genug, doch wie gesagt wird es hier in ein interessantes Paket verpackt und gut zugeschnürt: Eine Stadt voller Finsternis. Von ewiger Dunkelheit getrübt. Regiert von merkwürdigen Männern mit Melonen (das mag uns bekannt vorkommen, denken wir an graue Herren), die die Bewohner dieser Stadt öfters mal in den "langen" Schlaf der Ewigkeit versetzen, um so ihre Rasse zu erhalten und um ihnen ihre Gedächtnisse zu nehmen und ihnen eben anderen einzupflanzen, so trifft es auch John Murdoch, der plötzlich an Morde erinnert, die er eigentlich nicht begangen haben sollte. So geht er, mit Hilfe des seltsamen bzw. zwielichtigen Dr. Schreber, den Ereignissen nach...

                            Und dazu noch eine erstklassige bzw. ich ergänze vorzügliche Besetzung, in der Hauptrolle Rufus Sewell als John Murdoch, was soll ich sagen Sewell übernimmt seinen Part exzellent und weiß nun mal einfach zu überzeugen, halte ihn eh irgendwie für stark unterschätzt. Neben ihnen wissen aber zudem glänzen einmal Kiefer Sutherland in der (für ihn doch mehr als ungewöhnlichen) Rolle des seltsamen bzw. zwielichtigen oder auch undurchsichtigen Dr. Schreber, war auch hier positiv überrascht von seinem großartigen Schauspiel. War sogar fast ein Highlight, jedenfalls irgendwie. Und dann gäbe es ja auch noch einerseits einen grandiosen William Hurt (wie eigentlich fast immer) als lakonisch angehauchter Inspektor Bumstead, ganz im Sinne des Film noir, und vergessen werde sollte selbstverständlich auch nicht Jennifer Connelly oder noch besser Richard O´Brien, auch hier wissen beide gut aufzuspielen.

                            Proyas Regie dazu noch hervorragend, wusste mich auf jeden Fall mit seiner spannenden und interessanten Erzählweise zu packen, zudem zitiert er auch fleißig große Meilensteine der Filmgeschichte, sehr fein gemacht, bietet uns einen Mix aus Thriller, Krimi, Sci-Fi, Fantasy und noch viel mehr und für mich funktionierte dieser Mix tatsächlich. Auch wenn für mich am Ende etwas zu abrupt abschließend das Ganze war, also das Werk. Aber sonst sehr gut gehandhabt, da Proyas in seiner "dunklen Stadt" bzw. seinem Film auch eine gewisse Bedrohung und Angst erschafft, die mitreißt.
                            Auch in anderer Hinsicht ein echter Leckerbissen, denn die Optik setzt dem ganzen wirklich die Krone auf, sehr stilvoll kreierte Bilder, wirklich hübsch gemacht, auch die Umsetzung der Stadt, wo ich mich einerseits sofort an Filme Langs "Metropolis" bzw. fast dem ganzen Expressionismus an sich oder auch Scotts "Blade Runner" bzw. es kamen bei mir auch Gedanken an "Brazil", ich könnte insofern auch viele, weitere Beispiele nennen, sodass man das Werk in der Hinsicht fast als waschechte Hommage an diese Werke sehen könnte, andererseits spürt man auch den dunklen Schatten des Film noirs hinter sich, mit seinem eleganten und stilvollen Gewand, voll von Detektiven und Kriminalität, wie in einem alten Bogart-Film, wunderbar, besonders stark auch der gleichzeitig düstere Touch der Bilder bzw. die fantastische Atmosphäre. Opulent gemacht und die Spezialeffekte auch nur das Beste vom Besten, in der Hinsicht für mich fast unübertrefflich.

                            Des weiteren noch gut gestaltete Charaktere, mit kleinen Hintergründen, jedenfalls interessante Zeichnung und naja wer weiß schon welche Erinnerung wahr ist? Oder gar welche überhaupt existieren...auch hier mag man einige Versatzstücke bzw. irgendwie auch Anspielungen auf andere Filme finden.
                            Und zuletzt sollte ich wohl auch noch die irgendwie faszinierende, suggestiv wirkende bzw. dadurch geniale musikalische Untermalung von Tevor Jones erwähnen. Die wie gesagt auch noch eine gewisse Faszination mit sich brachte.

                            Abschließend bleibt mir dann einfach nur zu sagen, dass "Dark City" für mich auf jeden Fall einen exzellenten Beitrag des Genres darstellt, wurde über die ganze Laufzeit gefesselt, dazu noch eine erstklassige Inszenierung und eine überragende Optik und ich bin begeistert. Leider irgendwie viel zu unbekannt, doch der Film lohnt sich. Denn für mich ist er einfach ausgezeichnet, wenn nicht sogar noch mehr.

                            21
                            • Ach du,
                              sieht ja schlimm aus, da tut es mir förmlich weh The Rock und Caine auf der Besetzungsliste zu sehen, der Erste war ja schon schlimm, also bloß weg mit dem Teil...Vernes würde sich im Grab umdrehen...

                              • Finde den Trailer an sich eigentlich gut, die Story des Films mag zwar jetzt nicht wirklich das Gelbe vom Ei, aber irgendwie bin ich schon gespannt, sieht ganz gut aus und außerdem blendet mich dieser grandiose Cast einfach, dagegen kann ich nichts machen...

                                • 8

                                  2001: A Space Odyssey

                                  (Hoffmans langweilige Lebensgeschichten bzw. noch ödere private Geschichte, Teil 4 oder so):
                                  An diesem besonders schönen Tag, denn nun an diesem besondere, Tag an dem man spürt das mit einem endgültig zu Ende geht, wenn die Zahlenkombination sich im Hoffman Universum ändern ja, dann weiß man das es so weit und so denkt man an die gute, alte Zeit zurück, als man noch Filme für sich entdeckte nun ein paar Worte über einen wichtigen, großen Filmen "2001" von Stanley Kubrick aus dem Jahre 1968, als man noch jung war. Nun eine kleine (diese könnte sich schädlich auf den Lesen auswirken) Auseinandersetzung, also beachten sie schon früh die Warnsignale. Und leider muss auch die enttäuschen, die hier eine 1A-Analyse des Films erwarteten, tut mir leid, Hoffman hat nur öde Lebenserfahrungen zu bieten. Es war nicht die erste Sichtung, an die ich mich erinnere, nein es war die Zweite, die so besonders war. Vor langer, langer Zeit, ich war noch jung. (Achtung: Hier wird glorifiziert) Es hieß Vertretung auf dem Stundenplan. Die eigentliche Deutschlehrerin anscheinend krank. Vertretung: Mit der gesitteten und strengen bzw. alten Deutschlehrerin und der baumliebenden anderen Lehrerin (unter Schülern, gern Baumtante genannt, da wie wir vermuteten Bäume liebte, Pseudophilosophin, sie versuchte mit ihnen zu kommunizieren und uns stets Baumhoroskope vorlass und das ist wirklich kein Scherz. Weshalb ich heute vermute, dass einer ihrer neuen Lieblingsfilme: The Tree of Life ist. Ich bin mir fast sicher die schluckte irgendein Zeug). Beide vollkommen hilflos, hatten weder Ideen was sie mit uns machen sollten noch hatten sie irgendwelche Aufgaben bekommen. Aber Hoffman, so gewitzt wie ich damals war und die Vertretung vermutet hatte. So nahm ich also drei Filme mit in die Schule, wobei ich mich an 2/3 Filmen nicht erinnern kann. Es waren die ersten beiden Stunden, hintereinander sogar. Zum Glück hatte ich ja Filme, präsentierte sie den Lehrerinnen und die zeigten sich einverstanden mit dem philosophischsten Werk, wie ich denke. "2001" von Stanley Kubrick aus dem Jahre 1968. Die Schülerschaft bzw. meine Schulkameraden fragten sich unterdessen was das für ein Film sein möge? Drama? Horror? Katastrophenfilm? Ich lächelte nur und antwortete nein ein Science-Fiction-Film (und ergänzte), wenn dieser Begriff nicht zu tief gestapelt ist. Jedenfalls schoben ich die das Ding in den Schul-Recorder, machte den Fernseher an und eigentlich hätte ich die Reaktionen der Anderen schon erwarten müssen.

                                  Es begann, ein schwarzes Bild, dies untermalt von György Ligetis "Atmosphères", schon da bemerkte ich schnell, es waren nicht die richtigen Besucher hierfür anwesend, schon der der erste Mitschüler meldete sich nach wenigen Sekunden und vermeldete, kurz und präzise: "Ist das laut! Macht mal jemand den verdammten Ton leiser!", hier ahnte ich schon es sollte kein gutes Ende nehmen. Weiter ging es mit dem Film und die Lehrer stellten die weise Aufgabe das Werk irgendwie zu interpretieren (ich kann wieder froh sein, das ich das irgendwie erwartete und mir bereits einige Interviews von Kubrick ansah, worin ich halbwegs etwas liefern konnte), so zitierte ich dann später fein Arthur C. Clarke (oder doch Kubrik, Erinnerung wo bist du?), der naja ungefähr sagte: "Wenn Sie 2001 vollständig verstanden haben, haben wir versagt: Wir wollten viel mehr Fragen stellen, als wir beantwortet haben."(Ich bitte die Ungenauigkeit zu entschuldigen). Um es jetzt kurz machen: Schlussendlich langweilten sich die einen, die Anderen schliefen, wiederum Andere machen Hausaufgaben und ich mittendrin und erneut fasziniert und "geflasht".

                                  Einfach gesagt am Ende hasste ihn mitunter die ganze Klasse den Film und ich stand so allein da und sagte: "Meisterwerk!". Als ich dann versuchte die Meinung der Anderen zu verstehen bzw. was sie den an dem Film nicht mochten. Erklärte sich einer von ihnen bereit mir das näher zu erläutern, die Argumente waren aber alles andere als stichhaltig: "Hey, verstehst du der war langweilig, die Musik nervte, von den Bildern bekomme ich Kopfschmerzen und eine Handlung gabs auch nicht, alles vollkommen sinnlos, der Film nervt einfach!", ich darauf nennt und freundlich: "DAS IST KUNST!!!!!!!!"(Auch nicht gerade, das ausschlagebene Element) und redete weiter bzw. zitierte hier wiederum fein Herrn Godard: "Das Unterhaltungskino ist eine kapitalistische Manipulation der Massen." Und weiterhin antwortete, dass das nun mal "klassische" Musik sei und man solle sich damit abfinden, da diese den Film noch um ein ganzes Stück komplettiere bzw. Die Musik von Johann/Richard Strauß passt einfach perfekt zum Werk. So und nicht anders. "2001" stellt nur mal ein etwas Besonderes da, man muss interpretieren man muss zu versuchen zu verstehen. Die Lehrer hellauf begeistert, die Baumfrau tanzte schon wieder fast auf dem Tisch vor Freude, hatte ihren neuen Favoriten gefunden und war so gesagt "verliebt" in Kubrick. Sie lobten für sogar teilweise für meine Erkenntnisse, an dieser Stelle sei gesagt: "Danke lieber Herr Kubrick sie verschafften mir massig Pluspunkte bei ihnen und so auch die ein oder andere gute Note. Vielen lieben Dank." Nun zurück zu meinen Mitschülern. Denn diese wollten den Film anscheinend nicht verstehen und sich nicht mit solchen "Kunst-Gedöhns" wie es einige tauften abgeben wollten. Tja, was soll ich sagen, also ich fand das echt schade. (Wenigstens mein bester Freund sagte mir kurz nach der Beendigung des Werkes, dass er ihn doch recht faszinierend fand und recht interessant gemacht und auch ein paar andere Mädchen waren positiv von dem Film angetan, auch wenn sie ihn als anstrengend empfanden). Beim Rest fand ich das wie gesagt ... echt schade.

                                  Denn für mich ist dieser Film ein nahezu unbeschreibliches Meisterwerk der Filmgeschichte, etwas besonderes und in der Hinsicht anbetungswürdig, weil dieses Film das Science-Fiction-Kino revolutionierte, ohne ihn kein "Alien" und auch kein "Stars Wars", zwei der wichtigsten Filme meines Filmlebens, aber davon irgendwann später. In jedem Fall würde ich "2001" sogar als geradezu technisch perfekt beschreiben, denn was Kubrick hiermit erschaffen hat ist unglaublich, unfassbar, aber auch sensationell. Mir fehlen stets die Worte. Atemberaubende Kamerafahrten, überzeugende und logisch eingesetzte Effekte, von einer fantastischen musikalischen Untermalung getragen. Eine perfekte Symbiose zwischen Bild und Ton.
                                  Eine filmische Weltraum-Oper der Extraklasse. Ein unfassbares, filmisches Abenteuer im All. Eine Odyssee. Ein Erlebnis. Das Ganze auf einer Ebene, die ich an sich nicht beschreiben kann, symbolisch und zugleich philosophisch. Wo kommt der Mensch her? Wer ist der Mensch? Was ist die Zukunft? Unsterblichkeit? Fragen über Fragen...und das ist doch gerade das Geniale daran. Ich bin jedes Mal aus Neue fasziniert. Minute zu Minute gefesselt und gepackt und am Ende fassungslos über das Gesehene. Weshalb mir auch die Worte fehlen um das Werk in seiner Vollständigkeit zu erfassen. Und ehrlich HAL-9000 ist wohl einer der besten Filmfiguren bzw. für mich der beste Filmcomputer aller Zeiten. Legendär auch der wahrscheinlich berühmteste Schnitt der Filmgeschichte, aber jeder sollte sich wohl selbst ein Bild machen von diesem Film.

                                  Für mich stellt "2001" einer wohl wichtigsten Werke der Filmgeschichte da. Ein kolossales Meisterstück von Kubrick, eine der eindrucksvollsten, intelligentesten, rätselhaftesten, philosophischsten und zugleich auch schönsten Filmreisen, die mir bekannt sind. Ein unfassbares Kunstwerk. Immer wieder ein Erlebnis. Mit Worten: Unbeschreiblich.
                                  Dazu musste ich mich jetzt einfach mal heute äußern, schöner Tag heute, leider gibts den nur einmal im Jahr, obwohl das ist doch auch besser so...

                                  25
                                  • 5 .5

                                    X-Men Origins: Wolverine

                                    (Hoffman vs. das moderne bzw. prävsionäre Action-bzw. Unterhaltungskino)
                                    Das ist ja bekanntlich immer so eine Sache, alte und pessimistische Männer und prävisionäres Kino, Hoffman ist einer dieser Menschen, deshalb fallen mir solche Auseinandersetzungen stets schwer und ich möchte ich wie gesagt für einen gewissen Teil meiner Altersschwäche entschuldigen. Doch muss ich zugeben, dass ich durchaus eine gewisse Lust verspürt auf so genanntes "Popcornkino", weshalb ich hier durchaus noch toleranter bin, als ich es eh schon bin (es geht mit mir bergab). Das soll was heißen, um es so zu sagen irgendwann braucht jeder mal so was. Aber nun weiter im Text es wurde "X-Men: Origins: Wolverine" gesichtet von Gavin Hood aus dem Jahre 2009. Ich erwartete wenig und bekam...naja Unterhaltung. Ich glaub so was nennt ein Prequel, das sich genauer um den Charakter des Wolverine dreht, was passierte nämlich bevor er sich der Mutanten-Truppe anschloss?

                                    Wo wir bei der Story wären, weder messerscharf wie seine Krallen noch wirklich besonders, einfach gesagt geht irgendwie schon klar, alles wird irgendwie versucht unterzubringen, unendliche Dimensionen von Charakteren, um die Reihe ein Stück weit zusammenhängender, was das Ganze für mixch etwas überladen machte, meiner Meinung nach jedenfalls, bisschen 08/15 eben, aber wir wollen ja freundlich sein: Es geht ebem Wolverine bzw. Logan, der in diversen Kriegen zusammen mit seinem Bruder Victor kämpfte, das für eine recht lange Zeit. Bis der Ausbilder Stryker die Beiden rekrutiert und naja den Rest sollte man wohl selbst erfahren, man möchte ja nicht zu viel verraten. Das wäre nicht vorteilhaft beim Film.

                                    Auf jeden Fall weiß die Besetzung zu überzeugen, in Bezug auf deren Ausweite, hier in der Hauptrolle, wer hätte es vermutet natürlich Hugh Jackman als Wolverine bzw. Logan, über den hier wir eigentlich mehr erfahren wollten. Jackman mir durchaus äußerst sympathisch, weiß auch nicht wieso, mag den halt. Und joar in der Rolle des Wolverine find ich ihn eh durchaus cool. Ausreichend. Der Cast wird hier noch ergänzt bzw. erweitert durch Liev Schreiber als Logan´s Bruder Victor, ja den mag ich auch und auch er holt so gesagt alles aus seiner Rolle aus und überzeugte mich so. Dann noch Danny Huston als junge Version von Brian "Coxy" Coxs Charakter William Stryker, dieser wusste natürlich auch irgendwie zu gefallen und wusste in meinen verdrehten Augen auch irgendwie zu glänzen, war schon okay, wenn auch bei weitem nicht so dynamisch wie Brian Cox, aber okay. Als kleinen Zusatz kann man zudem noch Ryan Reynolds in einem Kurzauftritt als Deadpool bewundern, auch nicht unbedingt schlecht. Da übersieht man glatt den negativen Teil davon bzw. des Castes.

                                    Gavin Hoods Regie geht dabei schon, immerhin schaffte er es den Film für mich recht fesseln bzw. besser gesagt unterhaltsam zu gestalten, das mit der Spannung ist natürlich jedem selbst überlassen. Macht genau das was ein Popcorn-Regisseur machen sollte, aber leider mehr auch nicht. Wie gesagt ganz gut, und ehrlich gesagt waren die Actionsequenzen hierbei auch recht ansprechend (wenn auch an CGI-Effekten nur so vollgedröhnt), was dann letztendlich auch so das Finale trifft was bei mir zwischen banal und hübsch anzuschauen lag, obwohl ersteres dabei triumphierte. Tierische Action, mir zu viel Effekthascherei dabei, aber wie gesagt erhöht irgendwie die Schauwerte des Ganzen.
                                    Und die Kameraarbeit ist auch irgendwie ganz gut, auf Hochglanz poliert, mit einer schicken Optik veredelt, so sah auch der Aspekt des Ganzen recht hübsch aus. Schick und modern gefilmt.

                                    Tja, ein Drehbuch gabs auch, vermute ich bzw. hoffe ich jedenfalls, doch das stellt gerade den großen Minuspunkt des Films da, denn einige von den Dingen, die man Dialoge nennt waren zwar einerseits ganz okay, andererseits für mich etwas unfreiwillig komisch, ich glaube aber das sollte nicht so sein. Über die Charaktere wollen wir gar nicht erst reden, eigentlich werden letztendlich wieder viel zu viele eingeführt um sie alle ideal zu zeichnen, deshalb bleibt der Großteil leider wirklich blass. Wäre so gesehen alles kein Problem, doch ich wollte die Hintergründe Wolverines. Hugh Jackman sagte bzw. versprach selbst: "Es gab so viele Fragen zu Wolverines Vergangenheit. Jetzt wird alles aufgeklärt!"-Dem stimme ich nicht zu. Wenn ich es so betrachte war das dann eher dürftig was da geliefert wurde. Nun also, wo waren die? Wer hat die geklaut? Mir wurde hier die interessante Vorgeschichte zu Wolverine(meinem Lieblingscharakter, neben Dr. Xavier und Magneto) versprochen, da hatte ich mir mehr erhofft, schade, war sehr enttäuscht.

                                    Schlussendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass mich "X:Men Origins: Wolverine" durchaus gut unterhalten hat, das natürlich in voller Toleranz zum Film. Ich denke die einen werden zufrieden sein, die Anderen werden ihn hassen, ich bin irgendwo dazwischen. Hier fährt Wolverine die Krallen aus und das daraus entstehende Filmchen ist letztendlich doch ganz gut und bietet kurzweilige Unterhaltung. Leider nicht wirklich mehr. Klare Geschmackssache. Popcornkino eben.

                                    12
                                    • 8

                                      Belle de Jour

                                      Buñuel, Buñuel! Mein Königreich, auch was rede ich meine Seele für einen echten Luis Buñuel. Kommt mir bekannt vor, sei es drum. Ein weiteres Werk des großen Surrealisten erneut gesichtet. Ein Film von dem Mann, dessen Filme stets zu gefallen wissen, letztendlich und irgendwie. Keine Gespenster der Freiheit, weit gefehlt, denn es geht um die Schöne des Tages, anders gesagt "Belle de Jour" von Luis Buñuel aus dem Jahre 1967 nach dem gleichnamigen Roman von Joseph Kessel.

                                      Für mich stets irgendwie ein stets unkonventioneller Buñuel (das kann man selbstverständlich sehen, wie man möchte), sogar mit einer zusammenhängenden Handlung verziert, wie immer faszinierend und interessant gemacht, Mittelpunkt des Films eine Frau... ihre Ängste, ihre Träume, ihre Wünsche, etc. ... natürlich mit typischen Elementen von Buñuel angereichert, wieder einmal entlavt er scheinbar schonungslos die bürgerlichen Konventionen: Mittendrin Sérverine. Die anscheinend ein perfektes Leben mit ihrem Ehemann Pierre führt. Oberflächlich betrachtet, doch erfüllt ist ihr Leben keinesfalls. Der öde Alltag, sie versucht ihm zu entfliehen, qualvolle Träume umgeben sie. Auf Hinweis entdeckt sie das Bordell von Madame Anais und beginnt so bald ein Doppelleben, in der Nacht daheim, tagsüber aber im Bordell. Um auszubrechen.

                                      Roter Faden der Story dabei Séverine, gespielt von einer großartigem Catherine Deneuve als kühle bzw. schöne Blonde, sie hält dem Film am laufen, Deneuve vermittelt ihren Charakter mehr als glaubhaft, sodass ich hier fast behaupten möchte, dass es wohl eine ihrer besten Leistungen ist. Das sollte aber jeder selbst sehen. In weiteren Rollen noch ein überzeugender Jean Sorel als Ehemann bzw. Arzt Pierre, dann noch eine nicht minder grandiose Geneviève Page als Madame Anais, oder auch Pierre Clementi als Gangster Marcel, der zu Séverines "großen" Freier wird. Und nicht zu vergessen den stets exzellenten, wie auch hier, Michel Piccoli (eh ein Stammgast in Buñuels Werken, was ich stets begrüße) Lebemann und Freund bzw. Bekannter des Paares Husson. Damit wäre wohl hervorragend ausgewählt.

                                      Buñuel hier einmal ungewöhnlich. Surreal selbstverständlich, doch verschwimmen hier die Grenzen zwischen Realität und Traum wie nie zuvor (für mich) bei Buñuel, überall lauert der Surrealismus. Das heißt also Konzentration ist gefordert und wird verlangt. Denn jede Unachtsamkeit kann schwere Folgen haben, das mag sich natürlich dramatischer anhören als es wirklich ist. In jedem Fall wieder wunderbar symbolisch angehaucht. Der Mann fasziniert wieder einmal, wenn auch für mich auf einer etwas ernüchternden Ebene, überraschend gemächlich analysiert er die Psychologie seiner Hauptprotagonistin und setzt sich mit ihren Problemen auseinander, trotzdem provoziert er gleichzeitig, kritisiert bzw. hinterfragt die Gesellschaft hinter dem Bürgertum und deren Lüste und Laster, das gezeigt mit den jeweiligen Abgründen der Charaktere. Sehr fein gehandhabt. Eine weitere fantastische Regie von ihm. Besonders hierbei noch die Umsetzung des Abschlusses bzw. die der letzten Szene, die dem Ganzen noch ein Stück weit verblüffender macht bzw. in dem Sinne absolut "umhaut", interessant auch, dass es sogar Gerüchte geben mag die spekulieren, dass selbst der große Meister Buñuel nicht wusste was es bedeuten sollte. Aber man bedenke: Gerüchte...
                                      Dazu noch eine geniale Kameraarbeit, einerseits wundervoll und elegant bzw. stimmungsvoll gefilmt, andererseit brillant vermischt mit surrealistischen Bildern der Extraklasse, wie man sie von Buñuel kennt. Ein Funke der überspringt.

                                      Zudem noch wie bereits erstklassig ausgearbeitete Charaktere, grandios-hintergründig und auch eben kritisch angelegt, mit interessant gemachten psychologischen Aspekten vergoldet und einfach meisterhaft um ich kurz zu halten. Alles dreht sich um Séverine.

                                      Und zum Schluss bleibt dann nur noch erstmal wieder zu sagen, dass "Belle de Jour" eindeutig eines der großen Meisterstücke des Meisters Luis Buñuel ist, wie immer ein mehr als faszinierendes Erlebnis und als Anhang noch: Man sollte bitte wieder einmal zählen wie oft ich das Wort "Buñuel" verwendete. Wie immer ein ausgezeichnetes Kunststück.

                                      12
                                      • 7

                                        Scarface

                                        Was hatte ich nicht alles von diesem Streifen gehört...ein Meilenstein des Gangsterfilmgenres. Ein unumstößliches Meisterwerk. Ein entscheidender und wichtiger Teil der filmischen Popkultur der 80er Jahre. Ein Kultfilm (wurde berichtet). Und einer der Mitbegründer des modernen Gangsterfilms. So war es also für mich an der Zeit dieses Werk genauer unter die Lupe zu nehmen bzw. überhaupt sich mal mit dem Werk auseinanderzusetzen bzw. es zu sichten. "Scarface", schon der Name mag imposant klingen, mag irgendwie Kraft versprühen, Tony, das Narbengesicht aus dem Jahre 1982 von Brian de Palma. Eine Neuverfilmung des gleichnamigen Hawks Klassikers "Scarface" aus dem Jahre 1932, der den Aufstieg von Al Capone zeigte.

                                        Trotzdem fällt ein Vergleich zwischen den beiden Werken mehr als schwer bzw. wenn sie an sich überhaupt vergleichbar sind, denn De Palma betrachtet weder Al Capone noch seine Geschichte, sondern lieber die fiktive Geschichte des kubanischen Einwanderers Tony Montana, eigentlich wenn wir es so betrachten den Aufstieg und Fall eines Mannes. Seiner Karriere in der Drogenszene. Das mag an sich zwar weder neu noch in irgendeiner Form herausragend sein, doch mag interessieren, eine Story um Drogen und ihre schweren Auswirkungen auf das Leben eines Menschen. Seiner innerlichen Zerstörungen. Die Folgen dessen Konsums, von Feinen umzingelt, man kennt das ja irgendwie. Das ist die Story von Tony Montana.

                                        Gespielt von der großen Legende höchstpersönlich. Vom großen Al Pacino, der sich hier in echter Hochform befindet. Energiegeladen, kraftvoll bzw. mit unbändiger Kraft übernimmt er seine Rolle. Wirft mit kultigen Zitaten wie "Say hello to my little Friend!", nur um sich. Das es fast schon irgendwie ein Erlebnis seine Ausraster/Wutausbrüche und so weiter (man kennt das ja) zu beobachten. In Nebenrollen tummeln sich dann noch Schauspieler wie eine noch recht junge, nicht minder wunderbare Michelle Pfeiffer, oder Mary Elizabeth Mastrantonio, Robert Loggia und F. Murray Abraham, der Cast weiß in jedem Fall zu gefallen.

                                        Ja De Palmas Regie kann man dann wohl als stark bezeichnen, erzählt knallhart seine kleine "Gangsterballade", recht interessant gemacht der Einstieg in das Geschäft, ein bisschen sehr von der Gewalt beherrscht, durchaus ein drastisches Mittel um Montanas Zynismus zu dokumentieren, auch wenn ich zugeben muss, doch nicht so brutal wie zunächst angenommen. Zwar muss ich sagen, dass ich das Werk teilweise als interessant und spannend empfand, doch am Ende irgendwie auch wieder als relativ langatmig, was ich aber jetzt meiner persönlichen Empfindung zu ordnen würde und meinem Stand zu "modernen", amerikanischen Gangsterfilmen. Lobenswert sollte ich aber noch erwähnen, dass das Finale mich dafür absolut überzeugen konnte, mit unglaublichen Kraft inszeniert, ich würde es somit als die perfekte und packende Abrundung des Werkes sehen. De Palma lässt seine Figur den amerikanischen Traum leben, mag vielleicht ungewollt etwas glorifizieren, aber dennoch die Zerstörung und der teilweise kritische Ansatz seinerseits bleibt.
                                        Zu der Kameraarbeit, sehr schön bzw. gut fotografiert, die Bilder damals noch sehr modern, poppig, schillernd, prächtig sind die Farben in der Stadt Miami, ordentlich gefilmt, mit einem düsteren und etwas realistisch wirkenden Touch verziert. Hatte irgendwie was. Doch muss ich sagen, dass gerade in der Hinsicht "Scarface" für mich nicht unbegrenzt zeitlos sein kann, trotz seiner tollen 80er-Atmosphäre, da man heutzutage eindeutig bemerkt, dass man vor sich ein Produkt der noch recht "frühen" 80er Jahre hat, aber was ist schon zeitlos?

                                        Weiter zum Drehubuch von Oliver Stone, sollte man schon mal gehört haben, Stones Dialoge erstmal knallhart, voller Schimpfwörter, das ist wie ich schätze Standardvorrausetzung, das kann authentisch sein, muss es nicht, ich für meinen Teil bleibe dabei und sage durchaus, da ich das nur schwer einzuschätzen weiß. Dazu noch recht, naja nennen wir es mal, solide gezeichnete Charaktere, Tony Montana eine Figur, die vor nichts zurückschreckt egal, ob brutale Gewalttaten oder Anderem, ein echter Anti-Held, mit prägenden Aussichten.
                                        Und zudem sei noch der typische 80er Soundtrack erwähnt, passend eingesetzt, so spürt man wieder das Herz dieser Zeit, was den Film irgendwie sogar für mich popkulturell interessant machte. Übrigens schicker Soundtrack.

                                        Unterm Strich möchte ich dann eigentlich nur noch sagen, dass "Scarface" sicherlich ein mehr als sehenswerter und knallharter bzw. brutaler Gangster-Thriller ist mit einem grandiosen Pacino in der Titelrolle, doch für mich mit der ein oder anderen Schwächen verziert.

                                        28
                                        • 7 .5

                                          Donnie Darko

                                          Bei diesem Film fällt mir eine wirkliche Auseinandersetzung schwer: Nun aber hier: Was erwartet man von einem Film, der sich einfach so zum "Kultfilm"(Böses Wort) katapultierte? Ein Film der im Kino floppte, aber auf DVD zur "Legende" wurde. Mysteriös, besonders wenn ich ans Kino denke, unheimlich, so wie der Film selbst und ehrlich gesagt ich weiß es nicht. Ich hatte kaum irgendwelche welche Erwartungen, ehrlich, und doch flashte mich dieser Film am Ende absolut, sodass mir wieder einmal fast die Worte fehlen. Bei "Donnie Darko" aus dem Jahre 2001 von Richard Kelly.

                                          Nun dann erstmal zur Story, mysteriös ist hier wohl das beste Wort, ein interessanter Mix aus einem Jugenddrama, einem Sci-Fi-Film, einem Mystery-Thriller und was weiß ich noch alles, auf Anhieb ganz interessant, irgendwie im höchsten Masse für mich originell, auch wenn ich da wie gesagt nicht allzu viel erwartete, warum auch immer, das änderte sich aber sofort mit dem Beginn des Films: Ein Film über einen Teenager: Donnie Darko. Kein typischer Teenager, durchaus verträumt und wie es in jedem Teenagerleben ist so wird er eines Tages von einem Riesenkaninchen namens Frank gerettet und das prophezeit ihm auch noch den nahenden Weltuntergang. So weit alles verstanden? Ich nicht...es schwirren mir tausende Gedanken und Interpretationen durch den Kopf, doch bin ich noch immer nicht im Stande diese wirklich zu ordnen, um sie zu verstehen. Zeitreisen. Parallel-Universen. Flugzeuge. Wahrheit. Fiktion. Täuschung. Was ist die Realität? Was existiert? Was ist nur bloße Einbildung?

                                          Dazu noch noch ein junger Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle, als Donnie Darko, und Gyllenhaal ist für mich in jedem Fall die perfekte Besetzung, wirklich erstklassig gespielt, weckte bei mir das nötige Interesse für seinen "verstrickten" Charakter und weiß gerade dadurch absolut zu überzeugen. Und in Nebenrollen tummeln sich noch "Stars" wie Seth Rogen, Noah Wyle, Katherine Ross als Donnies Psychiaterin, Drew Barrymore und Patrick Swayze als Motivationscoach Jim Cunningham. Alle klasse, nicht zu vergessen wäre hierbei natürlich noch Jena Malone als Donnies" Freundin" Gretchen. Aber das Beste war dann eindeutig noch der Hase (bzw. James Duval) Frank. Ich liebe diesen Hasen und verlange nun endlich einen eigenen Film mit dem Vieh, das kann von mir gerne nur auf irgendeiner Couch sitzen und komisch umherschauen, mir völlig egal, das wäre wahrscheinlich mein neuer Lieblingsfilm, nur um jetzt mal zu zeigen, wie interessant ich diesen Hasen fand. Seine Auftritte einfach göttlich. Hierbei sei als mein absolutes Highlight die einzigartige Kinosequenz erwähnt, die ich persönlich für perfekt durchkomponiert halte, sodass es mir fast dem Atem verschlug.

                                          Somit möchte ich Kellys Regie als genial bezeichnen, wie gesagt verpackt den ganzen Film in ein mehr als mysteriöses Gewand, verwirrt einen mit den feinsten Mitteln, erzählt sein Werk verschlüsselt, bizarr, seltsam und ich fand das von Anfang bis Ende faszinierend und unglaublich mitreißend. So gut kann man den Film weiterhin als ein Psychogramm eines Teenagers sehen, interessant einmal die Therapiesitzungen beim Psychiater und die Einnahme der Medikamente, was natürlich eine Vielzahl an Interpretationen ermöglicht. Sonst einmal mit durchaus humoristischen und satirischen Elementen oder auch verschiedenen Filmzitaten angereichert, und besonders die Umsetzung der verschiedenen Visionen/Zeichen/Erscheinungen und so weiter und so weiter empfand ich als brillant. Sodass ich am Ende da saß und dachte "Wow", was habe ich da gerade gesehen, nun gut einen Film, aber das ist eine andere Sache. Denn wieder dachte ich nur: Was geschieht? Was passiert? Was geschah? Genau weiß ich es nicht, nur so viel: Etwas besonderes.
                                          Und auch die Kameraarbeit von Film ist hervorragend, optisch eh großartig, allein die Effekte mögen für so einen Independentfilm fantastisch sein, überrascht bei dem Budget, auf hohem Niveau und dazu eben noch toll gefilmt mit einer düsteren bzw. unheilvoll wirkenden Atmosphäre verziert. Und auch hier möchte ich noch einmal die technisch grandios inszenierten Visionen(etc.)-Szenen bzw. die Auftritte von Frank loben, die mich wie gesagt absolut "flashten" und umhauten.

                                          Weiterhin noch faszinierend gemachte Charaktere, hier richtet sich der Fokus selbstredend auf Donnie und sein Umfeld und in der Hinsicht ist seine Figur auch am interessantesten, psychologisch spannend gehandhabt, um es kurz zu machen, großartig. Zudem noch ein exzellent ausgewählter Soundtrack, besonders schön hierbei der Einsatz von dem Song "Mad World", ein ganz besonderes "Outro"...perfekt...

                                          Schlussendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass "Donnie Darko" für mich eine besondere Filmerfahrung darstellte und wieder hatte ich größtenteils keine Erwartungen. Das ist eh das Beste. In jedem Fall werden weitere Sichtungen folgen, um weiter zu rätseln und um dieses Spiel mit der Realität irgendwie zu erfassen, wenn dies überhaupt möglich ist. Für mich ein ungewöhnliches wie auch herausragendes Werk. Etwas besonderes...

                                          27
                                          • Trifft zwar nicht ganz meinen Geschmack, trotzdem recht fasziniernd, ich mags dann doch irgendwie, hat was. So etwas was Lynch auszeichnet, etwas besonderes. Und das mag ich, irgendwie... *?*

                                            • 6

                                              Valkyrie

                                              Hollywood und filmische Geschichtsstunden, das ist ja bekanntlich immer so eine Sache, nicht immer historisch korrekt, wird hier und da einfach mal was dazu gebaut oder zusätzlich eingefügt, dass das Gesamtbild irgendwie stimmen mag, aber das mit Geschichte oder der Wahrheit bzw. Realität oder wie auch immer, ich hoffe man wird an dieser Stelle wissen was ich meine, nur recht wenig zu tun hat, sodass sie eigentlich die zweite Geige spielen. Wie verhält es sich nun also mit "Operation Walküre" von Bryan Singer aus dem Jahre 2008, anders? Nö, so eigentlich nicht, dient wie vielleicht hintergründig erwähnt, nur irgendwie als "Unterhaltungsfilm" oder "Rekonstruktion", aber das macht er äußerst geschickt.

                                              Denn zuerst einmal zur Story, jaja historisch kann man da gut, backe backe Kuchen spielen, wo hat sich der Fehler versteckt, historisch ist das Ding nicht sehr wertvoll, aber dafür ist die Story sonst recht interessant gemacht wurden und naja wenigstens stimmt der Grundgehalt der Handlung, immerhin und künstlerische Freiheit ist ja erlaubt, irgendwie: Wir schreiben das Jahr 1944: Oberst Graf von Stauffenberg schließt sich einer Gruppe aus Widerstandskämpfern, die aus Politikern und Militärs besteht, an. Die haben einen heiklen Plan: Sie bzw. Stauffenberg wollen den "Führer" töten.

                                              Dazu gebe es noch als kleinen Leckerbissen eine hervorragende Ensemble an internationalen Stars, angeführt von Tom Cruise als Stauffenberg. Was?! Das werden sich wahrscheinlich einige damals gefragt haben als diesen Namen auf der Besetzungsliste gelesen haben, somit löste der Tommy erstmal wieder Kontroverse aus, letztendlich, um es kurz zu halten, der man überzeugt in der Rolle. Auch wenn sich meine geheimen Lieblinge in Nebenrollen versteckten, so wie zum Beispiel Kenneth Branagh, der mal wieder exzellent spielt, jedoch viel zu wenig Screentime abbekommen hat, schade ich wollte mehr Branagh. Bekam aber Cruise und noch Bill Nighy als General Friedrich Olbricht, der wiederum beweist wieder einmal seine Wandlungsfähigkeit und übernimmt seine Rolle souverän. Weiterhin tummeln sich auf der Liste auch noch Tom Wilkinson, immer eine kleine Freunde für mich, hier als Friedrich Fromm; Christian Berkel als Mertz von Quirnheim, den ich hier wohl als Idealbesetzung für die Rolle hervorheben möchte und wie gesagt die Castliste ist lang, da hat man keine Kosten gescheut, ob nun Tom Cruise oder Terence Stamp oder eben auch Thomas Kretschmann. Die ist schon was sehr feines.

                                              Die Regie von Singer sogar durchaus recht gelungen, das muss ich positiv überrascht zugeben, auch ein weiterer positiver Aspekt, außerdem muss ich bei meiner ganzen Skepsis gegenüber dem Werk zugeben, dass Singer seinen Film doch extrem spannend und fesselnd erzählt. Ich war über die volle Laufzeit gepackt von dem Stoff. Eine interessante, wenn auch historisch etwas falsche Rekonstruktion der Ereignisse.
                                              Die Kamera möchte ich zudem noch als exzellent bezeichnen, da das Ganze wirklich toll gefilmt, sehr sauber und ja auch sehr präzise, wenn ich so überlege kam mir das so irgendwie sogar ein Stück weit dokumentarisch vor und das mochte ich irgendwie.

                                              Das wäre alles kein Problem, mal den historischen Teil ausgenommen, denn Singer nahm sein Werk wirklich ernst und versuchte sein Bestes. Das Problem liegt aber dann meiner Meinung nach eher beim Drehbuch und bei den Charakteren, denn was mir wirklich fehlte war Tiefgang...der trat meiner Meinung nach nur in sparsamen Massen bis selten bis vielleicht überhaupt nicht auf, jedenfalls nicht so wie ich es mir gewünscht hätte. Und auch die Hintergründe der Protagonisten bleiben doch am Ende im Schatten, womit man sich hier eindeutig mehr hätte befassen sollen. Und naja sonst herrscht bei ihnen auch große künstlerische Freiheit. Naja wenigstens wurden die Dialoge relativ gut geschrieben.

                                              Was mir schlussendlich noch zu sagen bleibt ist, dass "Operation Walküre" zwar historisch nennen wir es mal "nicht ideal" ist bzw. unkorrekt ist (hab ich hoffe ich oft genug erwähnt) und das mir doch die wirkliche "tiefe" Auseinandersetzung mit dem Thema fehlte, doch muss ich zugeben, dass mich der Film packte und die ausgezeichnete Besetzung ist natürlich auch nicht zu verachten, ich meine wir reden hier über einen Hollywoodfilm und dafür ist das Werk anders gesagt: sehenswert.

                                              14
                                              • 7 .5

                                                Shadow of the Vampire

                                                "Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens" von Friedrich Wilhelm Murnau ist wohl einer der bedeutendsten Stumm-bzw. Horrorfilme, die es wahrscheinlich gibt, bis heute ein wertvolles Stück Filmkulturgut, mitunter einer der ersten Horrorfilme bzw. sodass das Werk von Murnau so gesagt die Filmwelt und das Genre revolutionierte. Ich liebe diesen Streifen, da kommen gleich wieder wunderbare Erinnerungen hoch, wenn Max Shreck uns in "Nosferatu" einen Riesenschreck einjagt. Nun geht es hier in erster Linie aber weniger um den Film, sondern eher um die Entstehungsgeschichte des Werkes und ja dazu machte man auch einen Film mit dem schönen Titel "Shadow of the Vampire" von E. Elias Merhige aus dem Jahre 2000.

                                                Die Geschichte eigentlich an sich nicht besonders dolle, reicht aber bei mir aber so für eine gerade so ausreichend, immerhin die Grundidee des Ganzen ist doch recht interessant geraten, so eine eigentlich fiktive Geschichte, aber dann doch wahr, jedenfalls so gesehen werden Wahrheit und Fiktion wunderbar miteinander vermischt, denn wer weiß denn was wahr bzw. real ist und nicht? Haupt-und Angelpunkt der Geschichte: Die Figur des Max Shreck. 1922 will Friedrich Wilhelm Murnau den "Dracula"-Stoff verfilmen. Und dazu ist ihm wirklich jedes Mittel recht. So engagiert er auch den Charakterdarsteller Max Shreck und der identifiziert sich mit der Rolle des Nosferatu und das auch aus gutem Grund...wie gesagt nicht großes, aber irgendwie weckte diese Story bei mir ein gewisses Interesse.

                                                Ein wichtiger Bestand mag zudem die tolle Besetzung sein, angeführt von Willem Dafoe als Max Shreck, der uns in Nosferatu einen Riesenschreck (das hatte ich bereits erwähnt oder?) einjagt. Dafoe dabei wirklich fantastisch, geht bei seiner Rolle (man könnte fast sagen) über Leichen, auch hier noch ein großes Lob an die Maske, Dafoe wirklich kaum wiederzuerkennen. Sein Schauspiel fasziniert, mich jedenfalls, sodass es eine Freude ist ihm beim spielen zu beobachten. Neben ihm noch ein gut spielender John Malkovich als großer Murnau, hier gezeigt als Mann zwischen Genie und Wahnsinn, dem jedes Mittel recht ist, für seinen perfekten Film. Teilweise etwas übertrieben gespielt von Malkovich, aber an sich doch noch überzeugend. Und auch der Rest des Castes kann mit Udo Kier, Cary Elwes und Catherine McCormack auftrumpfen.

                                                Die Regie kann man wohl auch als sehr gut bezeichnen, da sie es doch immerhin schafft einen kurzweiliges und feines Grusel-Vergnügen zu kreieren, insofern empfand ich das Ganze mehr als unterhaltsam auch dank seiner recht kurzen Laufzeit eben, auch wenn es zwischendurch auch kleine Hänger gab, die ich dem Werk aber gerne verzeihe. Außerdem eh noch angereichert mit durchaus satirischen Elementen und wie gesagt die Spannung war da und eigentlich auch ein Film über das Filmemachen und deren Vampire bzw. Blutsauger, so wunderbar doppeldeutig.
                                                Des weiteren auch noch eine exzellente Kamera, in ein sehr stilvolles Gewand gepackte Bilder, hübsch auch die Kulisse und hierbei besonders schön gehandhabt der Wechsel zwischen den Farbbildern und den Schwarz-Weiß-Bildern, was dem Film für mich noch ein Stück weit atmosphärischer machte. Mit einem recht düsteren und unheimlichen Touch verziert.

                                                Als kleinen Schwachpunkt hingegen empfand ich die Charaktere, die Hauptcharaktere(Murnau, Shreck) recht solide gezeichnet, doch der Rest kann sich so meiner Meinung nach nicht wirklich entfalten, sodass sie stellenweise etwas blass bleiben, so gesagt, dass sie im Schatten des Vampirs stehen bzw. auch dem des Regisseur, da hätte man meiner Meinung nach noch etwas mehr rausholen können, denn so wurden sie doch eigentlich recht faszinierend bzw. interessant gestaltet. Zusätzlich sollte man aber ach die Dialoge gelobt werden, die mit einer feinen Prise schwarzem Humor veredelt wurden.

                                                Schlussendlich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Shadow of the Vampire" äußerst stimmig für mich geraten ist. Für mich als Fan des Klassikers bzw. Originals. So ist das Werk doch eine schaurig-schön-faszinierend gemachte Hommage an "Nosferatu", mit einem überzeugenden Ensemble, aus dem besonders Dafoe als Shreck heraussticht, somit auch mehr als sehenswert.

                                                16
                                                • So ich sags einfach mal: Ich mag die Serie.
                                                  Warum auch immer, klar ich finde sie nicht perfekt, aber dabei doch extrem unterhaltsam. Außerdem sind mir die beiden Jungs irgendwie sympathisch.
                                                  Was man letztendlich nicht alles mag, wenn man es aufgedrückt bekommt, ist dann halt so. Und ich mag sie, das hatte ich aber bereits erwähnt.
                                                  Nebenbei noch, schöner Text zur Serie. :)

                                                  1
                                                  • Oh mein Gott, mein Traum ist in Erfüllung gegangen, ich hätte es nie für möglich gehalten, jetzt ist mein Leben erfüllt: Ich wurde in einer News oder so erwähnt, besser gehts nicht. :D

                                                    4