Hzi - Kommentare
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Alle Kommentare von Hzi
Ein Film voller Überraschungen - positiven wie negativen!
Auf der einen Seite eine mehr als respektable Härte (was ihn eigentlich zu einem würdigen RoboCop-Nachfolger machen würde..), ein sehr attraktives Bild, das einen artifiziell-bunten Comic-Look mit einem greifbaren Real-Anstrich verknüpft (nicht zu vergessen, die tolle Idee der Slow-Motion-Aufnahmen, die inhaltlich durch eine Droge mit entsprechender Wahrnehmungswirkung erklärt wird..), eine zwar simple, aber absolut taugliche Story (Kampf in einem abgeriegelten Wolkenkratzer) mit Dialogen, die nicht zur Fremdscham einladen - und einen Dredd, der tatsächlich die ganze Zeit die Maske aufbehält ...
Auf der anderen Seite schwächelt der Film aber ausgerechnet dort, wo bei Standardware noch am meisten herausgeholt wird: bei der Action!
Ausser ein paar nicht sonderlich aufregenden Schiessereien und Kloppereien sowie dem Einsatz von 2, 3 netten Waffen-Gadgets wird hier nämlich nicht allzu viel geboten. Weshalb es nicht weiter verwundert, dass auch die Spannungskurve nicht durchgehend hochgehalten werden kann.
Der Film bleibt ein erfreulich "harter Brocken" mit visuell fast künstlerischem Wert - doch da wäre mehr dringelegen, ein ganz grosser Wurf nämlich ..!
Trotzdem ist natürlich zu hoffen, dass der nicht allzu sehr floppt, um weiteren Produktionen dieser "unangepassten" Art (gerne auch einem Sequel..) nicht den Weg zu verbauen ...
... hat die überhaupt jemand gefragt ..?!
1. Für alle FB-Junkies: Hier gehts nicht um "Likes" und "Statusmeldungen" und "Friends" und wasnochalles, sondern es wird vor allem und ausgiebig geredet (über die Entstehung und den anschliessenden Rechtsstreit um FB) - dies aber ziemlich spannend und gekonnt über mehrere Zeitebenen verknüpft (und sicher nicht ganz ohne zuschauerfreundliche Dramatisierung, sonst könnte z.B. nicht ein Justin Timberlake (!) als Popstar-Nerd jede Menge "cooler" Sprüche absondern..)
2. Die alte Erkenntnis auch hier: Es geht letztlich immer ums Vö*eln ...
Der englische Trailer ist leicht verschieden ...
Natürlich kann der nicht die Härte der Zombie-Klassiker aufweisen, aber vielleicht gelingts ja dafür durch das grosse Budget, eine Atmosphäre ECHTER Endzeitstimmung zu verbreiten. Und mit diesen "Zombie-La-Ola-Wellen" wirds sicher auch den einen oder anderen memorablen Moment geben.
Die Vorfreude kann beginnen ...
Mit diesem Antikriegsfilm verbindet mich eine frühe Kindheitserinnerung, weil mir das Verhalten der Japaner als ziemlich grausam und vor allem der Tod eines der britischen Soldaten nachhaltig in Erinnerung geblieben sind ...
... doch so eine Erinnerung kann täuschen - die gezeigten Brutalitäten (ein Kehlenschlitzer, ein paar verstreute (Plastik-)Leichenteile, ...) mögen zwar fürs Genre eher hart sein, vermögen mich aber längst nicht mehr aus der Reserve zu locken. Auch das Schicksal jenes Soldaten, des Verräters, ist zwar einprägsam, bleibt heutzutage aber ohne Nachwirkung.
Nun gut, für meine mindestens mittelschwere Abstumpfung durch viel entsprechende Zelluloid-Kost kann der Film natürlich nichts, und überhaupt spielt das ja auch keine Rolle ...
Die Geschichte spielt während des 2. Weltkriegs und handelt von der gefährlichen Mission (dem titelgebenden "Himmelfahrtskommando") einer britisch-amerikanischen Einheit auf einer Dschungel-Insel im Süd-Pazifik, welche im Norden von den Japanern und im Süden von den Briten besetzt wird. Ziel ist, im Lager der Japaner die Übermittlung eines strategisch wichtigen Funkspruches verhindern.
Trotz namhafter Beteiligung bei Regie und Cast ist der Film in jeder Hinsicht nur Durchschnitt. Weder Plot noch Dialoge konnten mich wirklich packen, zudem wirkt der Dschungel in fast jeder Szene merkwürdig künstlich, als habe man hier im Studio gedreht oder bei der Ausleuchtung eher merkwürdige Akzente gesetzt ...
In Verbindung mit der erwähnten leicht ausgedehnten Gewaltdarstellung hat man zeitweise fast das Gefühl, einem italienischen Rip-Off-Machwerk beizuwohnen - würden da nicht Leute wie Michael Caine oder (in einem Kurzauftritt) Henry Fonda durchs Bild laufen (wobei sich ja damals auch so mancher Italo-Schund der Beteiligung (ehemals) grosser Namen rühmen konnte....)
Solide gemacht ist das aber allemal, mehr oder weniger unterhaltend, und ganz reizlos ist die Mischung aus "seriösem" Film und trashiger Beinahe-Exploitation natürlich auch nicht.
Und ich kann ein weiteres Kindheitstrauma auf meiner "Bereinigt"-Liste abhaken ...
Es war mal eine nette, wenn auch thematisch überschaubare Idee (Poltergeist-Spuk mit grösstmöglichem Naturalismus inszeniert = Hand- und Überwachungskamera-Stil), die war als billiges Filmchen ausserordentlich erfolgreich - und wird nun mit noch einem Teil und noch einem Teil und noch einem ... zu Tode geritten, ohne dass dem Franchise selbstredend noch gross Innovatives hinzugefügt werden könnte (einzige Neuerung im vorliegenden 4. Aufguss: das weissgesprenkelte Infrarot-Nachtbild, das ganz nett aussieht und auch sehr häufig - wenn schon, denn schon! - zum Einsatz kommt..)
Eineinhalb Stunden altbekannte häusliche Doktor- und sonstige Spielchen mit nur noch wenig Gruselpotential für 5 Minuten Action/Schockeffekte zum Schluss ..??
Nein, danke ...
... und doch werde ich beim sicher kommenden 5. Teil wohl wieder schwach werden ... ob ich etwa auch schon vom Dämon ..?!
Sehr kurz, aber vielversprechend!
Gibt das wirklich mal einen apokalyptischen Zombie-Splatter im Big-Budget-Segment ..?
Es ist kein gutes Zeichen, wenn die einzige ordentliche Action-Szene des Films die Pre-Title-Sequenz ist und man während der Sichtung vor allem Lust auf die klassischen Bondfilme bekommt - immerhin: Pre-Title und Reminiszenzen wurden sehr gut umgesetzt. Danach verliert man sich aber in viel Gequatsche und zähflüssige Nebenhandlungen, wodurch sich "Skyfall" - in Erinnerung an den eher ärgerlichen "The Dark Knight Rises" - seine viel zitierte Nähe zum Nolan-Stil absolut verdient!
Auf der Haben-Seite stehen sicher auch die zahlreichen schönen Landschafts- und Städteaufnahmen, einschliesslich der Bilder von Bonds Familienanwesen (!) in den schottischen Highlands, wo es zu einem überraschenden und mutigen Finale der etwas "anderen", reduzierten Art kommt, einer Art "Home Alone"-Variante (wenige gegen viele, mit Selbstverteidigungs-Basteleien..) für Erwachsene ... Im Übrigen ist die Hochwertigkeit von Ausstattung und Schauspielern bei einem Filmprojekt der Grössenordnung von Bond eine Selbstverständlichkeit, die auch hier souverän erfüllt wird. Bardem ist als Silva ein durchschnittlicher (Cyber-)Bösewicht der intellektuell-schrägen Sorte und liefert immerhin EINEN memorablen Moment (seine (CGI-)Demaskierung..)
Zudem dürften die ewigen Nörgler, denen die Craig-Bonds bislang zu wenig klassisch waren, langsam verstummen, werden hier doch einige Weichen (personell, beim Setting) in Retro-Richtung gestellt ...
Trotzdem kriegt der Film die für Bond essentielle Action-/Non-Action-Mischung zulasten ersterem nicht hin - und enttäuscht somit. "Casino Royale" bleibt Craigs bislang Bester.
Von wegen "Auf der Alm, do gibts koa Sünd'" - 20 Jahre vor Michael Steiners Schweizer Skandalstreifen "Sennentuntschi" sind uns die Deutschen mal wieder zuvorgekommen und haben die Alpensage in einer abstrusen, aber nicht reizlosen Mischung aus Heimatfilm und (S)Exploitation (!) verfilmt, zu deren Faszination sicher beiträgt, dass hier keine Stümper (wie in den damaligen Italo-Reissern..) am Werk waren (von Regisseur Tressler stammt der 50er-Jahre-Klassiker "Die Halbstarken", die Darsteller sind vom Theaterfach sowie - Regie-Assistenz: Christoph Schlingensief!) Das hat, neben der Moral von der G'schicht, sogar dazu geführt, dass der Film das Prädikat "wertvoll" bekommen hat ..!
Die Geschichte ist bekannt: Ein paar notgeile Bauernlümmel auf einer abgeschiedenen Alp basteln sich im Rausch aus einem Wurzelstock und weiteren "natürlichen" Zutaten ein Gspusi und treibens gar wild, bis ihnen die lebendig gewordene Hex', ein wahrhaftiges Teufelsweib (Sukkubus = weiblicher Dämon), gehörig Feuer unterm versauten Hintern macht ...
Aber eins nach dem andern: Rund die erste Hälfte des Films widmet sich der unaufgeregten, detailgetreuen Darstellung der schönen Berglandschaft (Drehort: Kanton Uri) und des harten Sennenalltags, dessen kernige Idylle aber durch die zunehmende Geilheit seiner Protagonisten getrübt wird ... dabei gleitet das Ganze mitunter gar in "Lederhosen-Gaudi"-Gefilde ab, wenn etwa ein akut rolliger Hirte alleine durch den Anblick des Kopulationsversuchs zweier Rinder derart in Fahrt gerät, dass er sich ratzfatz die Lumpen vom Leib reisst und sich in die Büsche schlägt, bis ihn sein debiler Kumpel entdeckt und ihm durch seine dämliche Lache den Spass verdirbt ...
Wenn dann endlich der Weibsteufel (effektiv: das italienische Erotik-Starlet Pamela Prati, hierzulande bekannt aus Polts "Man spricht deutsh", nackt und stumm und mit marilynmansonmässig verfärbten Augen) auf den Plan tritt und die Deppen aufmischt, so kippt die vormals trotz Suff und Rauferei doch heimelige Atmosphäre nicht nur erfreulich ins Morbid-Groteske, sondern gibts auch die eine oder andere (angedeutete) Gore-Szene obendrauf! Und wenn etwa eine abgestürzte Kuh noch direkt vor Ort geschlachtet wird, so wird klar, dass hier trotz Bergpanoramas und Eutertieren eine nähere Verwandtschaft zu den Exploitation-Streifen jener Zeit (Stichwort: Tieraufnahmen..) besteht als zum alpenländischen Heimatfilm ...
Angesichts der aussergewöhnlichen Genre-Kombination und der deutschen Herkunft ist dieses Lumpenfilmli sicher eine Empfehlung für Fans einschlägiger Streifen. Da es bis zur recht spannenden Schlussphase mit der Belohnung einer öfters (halb)nackten Hex' aber auch einiges an Geduld braucht, hat wohl trotzdem nicht jeder uneingeschränkt seine Freude ...
Freunde des gepflegten Heimatfilms wiederum kommen zwar auch auf ihre Kosten, doch dürfte diesen angesichts diverser Schockbilder der Jubeljodler wiederholt im Halse stecken bleiben ...
Ich kann die ewige Nörgelei am 4. Teil nicht nachvollziehen: der gefällt mir nach dem legendären Ersten am Besten, nicht zuletzt durch Wisemans düsteren Look (gegen den z.B. Teil 3 richtig schäbig aussieht..), wobei ich auf ein paar "F*cks" gut verzichten kann. Der 2. Teil ist oberlahm, und dem 3. geht nach der sicher kultigen "Schnitzeljagd" auch bald die Puste aus ...
Insofern: uneingeschränkte Vorfreude auf Teil 5! Und ich bin auch auf die Rolle von Sebastian Koch gespannt - mehr Waltz (IB) oder Oliver-Rudolph (Cameo bei Bond) ..?
Hier muss ich etwas ausholen:
Aufgrund eines konservativ-reaktionären Vermieters, der seinen Mietern in die Freizeitgestaltung reinquatschen und ihnen kein Kabel-TV gönnen wollte ("Die Leute sollen lieber früher ins Bett gehen ...") und der überdies mein Opa war, hatte ich die ganzen 90er hindurch keine Privatsender (ja, ich hatt noch nicht mal einen Videotheken-Ausweis; dafür jede Menge ausgeleierter Videokassetten..)
Abgesehen vom Verpassen all der damaligen Hype-Serien der Sorte "21, Jump Street" oder "Al Bundy", um die es mich heute nicht schert, schlummerte in mir auch ein diffuses Wissen um eine mir verborgene Welt des Films jenseits von Kino und öffentlich-rechtlichem Programm: Filme, die in den Nachtprogrammen der Privaten liefen und anders - düsterer, härter, mutiger - waren als das, was ich sonst so kannte ... oder es zumindest hätten sein können ...
Irgendwann seinerzeit hatte ich dann die Gelegenheit, kurz in einen solchen Film reinzusehen: in Erinnerung blieb mir Rutger Hauer (den ich nicht aus "Blade Runner", sondern aus "Wedlock" kannte..) mit Trenchcoat und Knarre, welcher in einer dunklen Umgebung seinen Kaffee mit dem Kugelschreiber eines anderen umrührte - eine Szene in einem namenlosen Stück Zelluloid, die sich mir eingebrannt hat als stellvertretend für dieses ganze mir lange fremde Filmuniversum im "Untergrund" ...
Heute weiss ich dank des Internets nicht nur um die nach unten offene Qualitätsskala von Filmen, sondern war es mir auch ein relativ Leichtes, den Namen dieses Streifens herauszufinden:
"Split Second"
Damit bot sich mir endlich die Gelegenheit, den Genuss jenes Werkes nachzuholen und zu einer Art finaler Erkenntnis zu gelangen: darüber, ob ich in den 90ern eher was verpasst hatte oder vielmehr verschont worden war ...
Vorab: Der Film liegt im Rahmen meiner Erwartungen, wenn auch im unteren Bereich.
Kurzweilig ist diese Mischung aus Serienkiller-Plot und "Alien"/"Predator" in einem Low-Budget-"Blade Runner"-Setting (was in diesem Preissegment bedeutet: jede Menge Pfützen und dunkle Räume..) allemal. Allerdings kippt er mit seinem ausschweifenden Humor der Marke "Buddy-Movie" (Alt-Cop und Rookie-Partner), den oft wirklich dämlichen Dialogen (deutsche Synchro) und dem wandelnden Selbstverarschungs-Paket Rutger Hauer, der hier mit Sonnenbrille ohne einen Sonnenstrahl und extragrosser Wumme eine gnadenlose Overacting-Performance eines 08/15-Rüpel-Cops liefert, fast schon Richtung Parodie, wo mir mehr Ernsthaftigkeit lieber gewesen wäre ...
Entscheidender Stupser für den Daumen Richtung Süden ist dann das ziemlich lahme Finale, das auch nicht allzu viel Sicht auf die Bestie bietet - wobei man angesichts des Budgets schon wusste, warum man diese bedeckt hielt ...
Fazit: Nix verpasst damals, in den 90ern ...
Obwohl: Da ich früher viel leichter zu beeindrucken war, hätt mir das wohl schon gefallen ... Mist ...
Obwohl eine TV-Produktion, lief der in der Schweiz im Kino und hat mich damals recht beeindruckt. Heute seh ich das Ganze natürlich ... differenzierter ...
Die Grundidee eines futuristischen Gefängnisses, in dem die Häftlinge elektronische Halsbänder tragen, welche explodieren (!), wenn sich die beiden Träger, die jeweils (ohne es zu wissen) zusammengehören, weiter als die erlaubte Höchstdistanz voneinander entfernen (definitiv keine Mauern und Wachen nötig..), war gut, ist gut, und es würde mich wundern, wenn das nicht irgendwann für eine Big-Budget-Produktion wieder aufgegriffen würde.
Solange der Film im Knast spielt, und solange die beiden Protagonisten sich nach der Flucht erstmal mit der Last ihrer unsäglichen Verbindung arrangieren müssen (sozusagen "Flucht in Ketten" trifft auf "Speed"..), ist das, trotz viel Stangenware, ziemlich unterhaltsam. Gegen Schluss, wenn Raub- und Gangster-Plot übernehmen, geht dem Teil aber gehörig die Luft aus ...
Eine Sondererwähnung verdient Hauptdarsteller Rutger Hauer, dessen Selbstironie allein durch sein hiesiges Erscheinungsbild maximal verdeutlicht wird, einer Mischung aus der untrainierten Körperfülle eines Depardieu und einer Frisur, welche dem Permanent-bad-hair-day eines Nicolas Cage in nichts nachsteht (weizenblond, nicht ganz schulterlang und feminin geschwungen, wobei er sich vor einer Prügelei auch schon mal notbehelfsmässig Zöpfchen reinflechtet ...)
Trotz CGI ist man heutzutage wieder soweit, dass man sich über "handgemachte" Old-School-Effekte freut - eine gute Mischung machts, und eine solche ist wohl auch beim Evil-Dead-Remake zu erwarten, dafür sorgen sicher die Produzenten Sam Raimi und Bruce Campbell ...
Aller überschwänglichen Kritiken zum Trotz: auch das ist kein Überfilm, und auch hier werden nur die üblichen Blockbuster-Zutaten zusammengewürfelt ..!
Was bekommt man geboten?:
- Jede Menge Kloppereien zwischen "Gut" und "Böse", die mehr an ein Videospiel als an ernsthafte Kämpfe zum Mitfiebern erinnern und bei denen nie der Eindruck entsteht, die Guten seien auch einmal in Gefahr oder auch nur ausser Puste,
- Jede Menge Kloppereien zwischen den Superhelden, obwohl die eh alle unverwundbar sind,
- Gut 30 Minuten Überlänge, wofür v.a. die weitestgehend actionfreie Exposition, die gefühlte 2/3 des Filmes ausmacht, verantwortlich ist.
Positives?:
- unbestritten viel (jugendfreie) Action mit vielen teuren (jugendfreien) Special-Effects,
- tatsächlich (wie vielerorts berichtet) eine ausgeglichene Screentime für alle Charaktere,
- einen ordentlichen Bösewicht-Darsteller Tom Hiddleston, der es bemerkenswerter schafft, auch in absurden Kostümen wie einem Helm mit Hörnern seine Würde zu behalten,
- jede Menge Robert Downey Jr. alias Tony Stark alias Iron Man!
Also mal schön den Ball flach bzw. die Avengers aufm Boden halten ...
Aber wenigstens gabs mal wieder ein volles Kino ...
Loriots zweiter Kinostreich - kein Wunder, nach viereinhalb Millionen Zuschauern beim Erstling "Ödipussi" allein in der BRD ..!
Der Titel spielt natürlich auf das bekannte Zitat "Hannibal ante portas" an, welches im alten Rom die Runde machte, als Eroberer Hannibal gen Stadt marschierte, und ist eine wunderbare Metapher für die Schrecken, die der frisch pensionierte Protagonist, gespielt von Loriot, gutmeinend im "häuslichen Bereich" anrichtet ...
Wie der Vorgänger, so hat auch dieser Film viele tolle Szenen und Dialoge zu bieten: das Gespräch mit dem Generaldirektor ("Mein Sohn ist 16 - er sitzt und spricht.."), der 1. Post-Pensionierung-Streit ("Was ist denn das?" - "Birne Helene." - "Das ist aber ein Apfel.." - "... mit Schokoladen-Sauce." - "Dann ist es keine Birne Helene, sondern ein Apfel Helene.."), Vertreterbesuch ("Nach Berechnungen des international anerkannten Professors Pirkheimer ..."), Dichterlesung ("Melusine! Krawell, Krawell!"), Haus-Dreh ("Heinrich, ich habe eine tolle Nachricht, wir drehen durch ..!") und viele mehr ...
Während bei "Ödipussi" manche der Ansicht sind, der Film sei mehr eine Aneinanderreihung (gelungener) Sketche (auch ich, macht aber nichts..), so ist bei PaP die Handlung schon sehr stringent und flüssig erzählt.
Im Gegensatz zum Vorgänger hält er das hohe Level aber nicht ganz durch und hat den einen oder anderen Sub-Plot, den ich nicht mehr als "nett" finde, wie etwa die jungferlichen Nachbars-"Zwillinge", den verliebten Schokoriegel-Fabrikanten oder die harmoniesüchte Schwester samt Göttergatten, wie auch das Finale beim 80. Geburtstag der herrischen Mutter zwar ganz witzig ist, aber nicht gerade ein Paukenschlag zum Schluss (was es übrigens mit dem Ende von "Ödipussi" gemeinsam hat).
Es bleibt eine wunderbare Dokumentation der Leiden eines überforderten Pensionärs inmitten der Tücken von Haushalt und Familie, ganz im unnachahmlichen Loriot-Stil (für Insider: die Art und Weise, wie er seine gewohnten Geschäftsterminologien auf den Haushalt überträgt ("Unser Arbeitsplan erfährt eine Änderung.."), hat doch was vom legendären Astronauten-Sketch..)
Übrigens hab ich in den frühen 90ern mal gelesen, Loriot habe noch einen 3. Film geplant. Soo schade, dass es dazu nicht mehr gekommen ist ...
Ich liebe Loriot und kenne viele seiner Sachen auswendig!
War doch richtig Klasse, dass er seinerzeit durch "Ödipussi" mit 65 noch zum Jung- und Erfolgsfilmer wurde ...
Erzählt wird hier von einer etwas gar intensiven Mutter-Sohn-Bindung (Ödipus lässt grüssen..) sowie der Eman(n)zipation des Sohnemanns, welcher natürlich vom Meister selbst verkörpert wird, brillant wie immer ...
Von Anfang an wird hier ordentlich vorgelegt, der unnachahmliche Loriot-Humor, wie man ihn kennt und liebt, treff- und stilsicher, mit immenser Lacher- und Pointen-Dichte: Einführung Mutter und Sohn ("Erst wird gegessen!"), beim Herrenausstatter ("Grösse 5?" - "Sechs.."), Gruppentherapie ("Gleich gibts was hintendrauf ..!"), Vereinssitzung ("Ich finde, dass wir heute noch nichts entscheiden sollten.."), wie eine hochfrequenzige Aneinanderreihung höchst gelungener Sketche - und das Verblüffende: der Film hält sein hohes Niveau tatsächlich bis zum Ende durch ..!
Überhaupt stimmt hier praktisch alles ... die Liebesgeschichte etwa, bei der Stamm-Partnerin Evelyn Hamann ins Spiel kommt, ist, bei aller Komik, auch einfach rührend, die dominante Mutter, bei dieser Geschichte natürlich elementar, ist erstklassig besetzt, der Italien-Abstecher wirklich gelungen, mit einem erfrischend' Mass an Italianità und stimmig ins Geschehen eingefügt, und die Aufzählung liesse sich beliebig fortsetzen ...
Einzig der Sub-Plot um die Bühnenaufführung, mit der "Polyester-Version" von "A Chorus Line", haut mich nicht gerade vom Hocker, der ist aber auch nur kurz und bringt immerhin den schönen Satz "Verklemmte Diplom-Psychologin tanzt sich frei" hervor.
Zudem kommt das Ende, nach dem grossartigen Zusammentreffen des (Beinahe-)Paares mit den Eltern, einem wahrhaftigen Sprühregen an Wortwitz und Bösartigkeiten, etwas gar schnell, wie auch der Film leider "nur" 80 Minuten dauert - wobei natürlich fraglich ist, ob man ihm auf DEM Level noch hätte ausdehnen können ...
Letztlich wird das Gesamtbild dadurch nicht getrübt - das ist einfach ein Meisterwerk (und gefällt mir eine Spur besser als der Nachfolger "Pappa ante Portas")!
Ein Film fürn Fernsehabend bei der Oma (war bei mir wirklich so): "Ödipussi" für Arme, aber für eine schwarze Komödie im ZDF ganz ordentlich und recht frech, mit ein paar netten Wendungen (interessant und nicht soo überraschend, dass der auch fürs Kino erwogen wurde..)
Pastewka (den ich in der "Wochenshow" nie gesehen habe..) hat Physis und Manierismen des verklemmten Muttersöhnchens natürlich gottgegeben und zeigt hier, dass er auch halbwegs "ernsthaft" spielen kann. Schön zudem, Judy Winter mal wieder zu sehen, auch wenn die mittlerweile aussieht, als hättse 'ne Gummimaske übergestreift ...
Ein guter und mutiger Schweizer Film, über den viel zu lesen war, aber um mich zu schocken, brauchts schon etwas mehr - das Furchterregendste hier fand ich noch den bleichen Schwabbelarsch von Andrea Zogg ...
Für mich nicht überraschend, dass ein junger, kommerziell orientierter Regisseur wie Michael Steiner auf den "Sennentuntschi"-Stoff gekommen ist, der urschweizerische Elemente mit reichlich Zündstoff verbindet und in den frühen 80ern in einem fürs Schweizer Fernsehen produzierten Theaterstück schon einmal für einen handfesten Skandal gesorgt hat (bloss weil damals ein paar Mal "vö*le" und dergleichen gesagt wurde..) Und die Finanzierungs-Querelen im Vorfeld der Veröffentlichung (der Film konnte nach Drehschluss lange Zeit nicht fertig gestellt werden..) trugen dazu bei, dass auch diese Verfilmung ihren "Skandal" hatte.
Steiner inszensiert die Sage, die Anleihen bei "Frankenstein" und dem "Zauberlehrling" hat, wie einen Heimatfilm, mit glasklaren Bildern, teils wie vom Genre gewohnt etwas behäbig, und fügt visuelle "Kunststückchen", die er mühelos beherrscht, richtig dosiert nur dort ein, wo nötig. Heraus kommt eine spannende, zeitlich verschachtelte (aber nicht unübersichtliche) Mischung aus Drama, Krimi, Thriller und sogar ein wenig Horror, wobei letztere Elemente von Genre-Freunden durchaus als "Exploitation" gedeutet werden können (erkenne ich hier sogar eine Referenz an "Ein Zombie hing am Glockenseil" ..?!) Der phantastischen Geschichte der zum Mensch gewordenen Puppe wird dabei eine logische Erklärung gegeben - und doch bleiben Reste von Ambivalenz, Zweifel und Mystik.
Andrea Zogg reisst als durchgeknalllter Bauernlümmel an der Grenze zum Over-Acting alle Aufmerksamkeit an sich. Die anderen bleiben Stichwort-Geber, funktionieren aber in ihren Rollen. Die hübsche Französin Roxane überzeugt in ihrer vor allem ästhetischen Funktion des verführerischen "Geschöpfs" - aber warum finden sich für solche Rollen eigentlich nie unbekannte Schweizer Schauspielerinnen ..?
Fazit: spannend, visuell ansprechend, wie vom alles dominierenden Hollywood-Kino her bekannt, und doch sehr Schweizerisch, mutig obendrein - solche Schweizer Filme möchte ich gerne öfters sehen. Michael Steiner, mittlerweile bei Constantin Film unter Vertrag, ist sicher noch für weitere Überraschungen gut ...
Kuriose Sache, Silvia Seidel (R.I.P.) nach ihrem Erfolg mit der ZDF-Weihnachtsserie "Anna" von 1987 alsbald in einer US-Produktion zu sehen (wenn auch sicher nicht von der hochrangigen Sorte..) Bezeichnend auch, dass nur kurz nach dem "Anna"-Erfolg das Interesse an Seidel schon wieder so weit gesunken war, dass der Film gnadenlos gefloppt ist - ja, noch nicht mal ein grosser "Anna"-Fan wie ich einer war, hat sich den bis heute angesehen ...
Silvia Seidel spielt eine junge Tänzerin, die nach dem Tod ihrer Eltern auf der Strasse landet, dort einem Westentaschen-Mafioso übern Weg läuft und sich in diesen verliebt, obwohl der ordentlich Dreck am Stecken hat ...
Im Original "Faith" nach Seidels Filmfigur benannt, ist der deutsche Titel "Ballerina" genauso eine Mogelpackung wie ihr Photomontagen-Körper (!) auf dem deutschem VHS-Cover, enthält der Film doch gerade mal 1 Ballettanz-Szene (wobei es ein spezielles Gefühl war, Anna, ähm, Silvia nach ihrem Tanzen in der vertrauten Szenerie einer deutschen Vorabend-Serie nochmals in einem US-Setting herumtapsen zu sehen..)
Diese trashige Mischung aus Coming-of-Age-, Tanz- und Mafia-Film für ganz Arme, garniert mit dekadentypischer Fliessband-Mucke aus der Feder der umtriebigen Italo-Brüder de Angelis, ist dabei keinen Deut besser oder schlechter als andere 80er-Dutzendware (wobei die von mir gesichtete Version wahrscheinlich geschnitten war, wies die Handlung doch markante Sprünge auf und fehlten Szenen aus einer Rückblende).
Und obwohl Silvia Seidel eine ordentliche und wie in "Anna" auch reizende Figur abgibt, wird klar, dass sie, abgesehen von der vorliegenden Rolle einer deutschstämmigen Tänzerin, für den US-Markt nichts Herausragendes zu bieten hatte, was ihren weiteren Karriereverlauf drüben (wie hüben) leider vorwegnahm.
Damals hätts mir wohl nicht schlecht gefallen, heute bin ich kritischer und muss ich für die (halbwegs) wohlwollende Bewertung schon einen Silvia-Seidel-Sympathie-Bonus heranziehen ...
Kommentar dazu bei YouTube:
"he looks like he is waiting for his turn in a public toilet with bad lighting ..."
Ganz klar die Abteilung "Frohe Kindheitserinnerungen an spassige Samstagnachmittags-Filme" - nur ist diese italienische 60er-Jahre-Produktion wenig bekannt und bis jetzt ohne ordentlichen DVD-Release, war aber für viele offensichtlich einprägsam genug, um heute für einen kleineren Internet-Kult auszureichen ...
Mit dem weitaus berühmteren "Der Dieb von Bagdad" von 1940 mit Sabu hat er ausser ein paar Eckdaten (Orient-Schauplatz, Prinzessin, "Underdog"-Held..) nichts gemeinsam, was die italienischen Halunken natürlich nicht davon abgehalten hat, den Titel zu klauen (ebenso im Englischen; demgegenüber wurde mit dem ungelenken deutschen Titel "Der Gauner von Bagdad" der Pseudo-Bezug wenigstens abgeschwächt..) Tatsächlich soll die Geschichte auf dem chinesischen Märchen "Die blaue Rose" basieren.
Der Film hat diesen kunterbunten Matt-Farben-Look, der viele Filme jener Epoche auszeichnet und sich heute einfach nicht mehr kopieren lässt. Und mit Steve Reeves, einem der ersten Bodybuilder-Akteure, der aussieht, als habe man einer He-Man-Figur den Kopf von Barbie's Ken aufgeschraubt (hier noch mit schniekem Clark-Gable-Schnäuzchen) einen Hauptdarsteller als "Gauner" (!) Karim, der zwar ganz besonders steif agiert, aber auch sehr sympathisch und halbwegs charismatisch ist. Giorgia Moll, eine von vielen Italo-Starlets jener Zeit, als Prinzessin muss in der Rolle natürlich nicht mehr als hübsch aussehen, und das tut sie auch, daher: Aufgabe erfüllt.
Grosser Pluspunkt des Films, und sicher mitentscheidend dafür, dass er nicht längst vergessen ist, ist das sehr einprägsame und häufig eingesetzte Musik-Thema, das zeitweilig noch mit Schmachtchören variiert wird, was dann zwar hart an der Kitschgrenze, aber auch eine wahre Freude ist ...
Weniger erfreulich ist, dass es eine ganze Weile dauert, bis die Geschichte in Fahrt kommt. Erstmal werden ausgiebig Versatzstücke abgehandelt: Die Prinzessin, die sich in den Helden verliebt, aber dem Falschen versprochen ist, der erst noch ein fieser Sack ist. Zudem darf Karim noch einige Male ordentlich herumtollen, wobei seine Gegner, vornehmlich des Sultans Wachen, in etwa so gefährlich und widerstandsfähig sind wie Bowling-Kegel ... als dann aber die Prinzessin krank wird, kommt man endlich zur Pfadfinder-Aufgabe: "7 Tore" müssen gefunden und durchschritten werden, um die "blaue Rose" zu finden, welche das Einzige ist, was das Mädel retten kann.
Wirklich aufregend ist der anschliessende Abenteuertrip natürlich auch nicht. Zwar gibts hier nebst dem Charme von 60er-Jahre-Special-Effects vereinzelt sogar Atmosphäre (die Episode um Pegasus und die Gesichtslosen) sowie Trash der spassigen Sorte (der Kämpfer mit dem Tarnmantel, der sich nach Entblössung als abgrundtief hässlicher Ringer-Zwilling von Kojak entpuppt ..!), doch alles in allem ist das doch eine ziemlich müde und wirre Angelegenheit. Zwischendurch scheint man auch vergessen zu haben, dass die Reise sich eigentlich über 7 Tore erstrecken sollte - ich zumindest hab keine sieben mitzählen können ...
Erwähnenswert ist noch der Schluss, bei welchem mit einem zwar nicht originellen, aber doch netten Einfall die vermeintliche Niederlage in ein Happy-End umgewandelt wird (nur so viel: es hat mit Liebe zu tun ...)
Fazit: Bunter Orient-Märchen-Schinken aus der Italo-Klamottenkiste mit Fantasy-Elementen und eher magerem Action- und Special-Effects-Angebot, aber dafür mit einem bezaubernden Soundtrack. Höchstens was für Nostalgiker und Genre-Fans.
Witziges Detail am Rande: auf dem US-Filmplakat ist unter den aufgezählten Attraktionen ("Adventure!") u.a. von einer "gigantic killer crab" die Rede - nur kommt eine solche in dem Film gar nicht vor ..!
So stelle ich mir Schweizer Filmschaffen vor: mit viel Schweizer Themen und/oder Schweizer Lokalkolorit, und dabei nicht elitär, nicht seicht, aber populär umgesetzt.
Die Geschichte einer Liebe zwischen einem reichen Zürcher "Goldküsten-Chick" (Goldküste = dortige noble Wohngegend) und einem aufmüpfigen Vorstadt-Rapper ist, wenn auch überhöht, aus dem Leben gegriffen, multikulti (Filmsprachen: Schweizerdeutsch und Französisch), menschlich, emotional und ergreifend. Das wird attraktiv und innovativ erzählt, mit diversen formalen Spielereien, die nicht überborden, teils auch erfrischend "amateurhaft" (z.B. wenn die französische Hauptdarstellerin auf Schweizerdeutsch synchronisiert wird/werden muss..) Auch dem Titel wird man gerecht, da öfters eine märchenhaft-verzauberte Stimmung herrscht (v.a. durch das häufig eingesetzte "Snow White-"Instrumental). Der Film steht und fällt natürlich mit seinen beiden Hauptdarstellern, die aber gut besetzt sind: Sens-Unik-Rapper Carlos Leal, der sich quasi selber spielt sowie einige Tracks im vertrauten Sens-Unik-Stil zum Besten gibt (und der heute eine respektable Schauspieler-Karriere aufweist..), und die nicht nur optisch passende Französin Julie Fournier, für deren Rolle man (mal wieder) keine Schweizer Schauspielerin gefunden zu haben scheint (wie auch beim "Sennentuntschi"). In weiteren Rollen und Cameos sind zahlreiche Schweizer Stars und Sternchen zu sehen.
Mich erinnert das sehr an den packenden, nahe bei den Menschen liegenden und schnörkellosen Stil von Fatih Akin (Regisseur Samir hat als Schweiz-Iraker auch einen Migrationshintergrund), was natürlich ein Kompliment ist!
Sieh an: auch die Schweiz übte sich dereinst in Exploitation ..!
Ein Film für die Abschreibung, angeblich kurz vor Ende der Abgabefrist der Steuererklärung in rund 10 Tagen in Zürich und Barcelona heruntergekurbelt, wobei die Miete für den Stingray wahrscheinlich den Grossteil des Budgets verschlang. Und weil die ursprünglichen "Geldgeber" das Weite suchten (die wussten sicher, warum..), musste das Machwerk erst noch an Trash-Papst Erwin C. Dietrich verhökert werden (dem der Streifen heute selber peinlich sein soll ...)
Der Inhalt: Eine Motorrad-Bande mit Nazi-Armbinden (!) liefert sich einen kunterbunten Schlagabtausch mit einem mondgesichtigen, einfältig aus der Wäsche glotzenden Playboy-Bonzen (der zeitweilig Unterstützung seiner Kampfsportkumpels bekommt, deren Martial-Arts-Künste aber eher an die Turnübungen einer Behinderten-Sportgruppe erinnern..), bei kontinuierlicher Dezimierung auf beiden Seiten - aber ohne, dass sich je auch nur ein Polizist sehen lassen würde (dafür insofern mit Nachwirkung, als der Bonze zwischenzeitlich ein Pflaster (!) an der Stirn trägt) ...
Übelst gespielt, ohne erkennbares Drehbuch oder überhaupt einen Plan der Beteiligten, dafür richtig krank und derbe brutal (Vergewaltigung, Mord und Kastration (!); hier gibts alles - und alles mit beschissenen Effekten, versteht sich), garniert mit völlig unmotivierten, unästhetischen Erotikeinlagen ("Komm, lass' uns Löffelchen spielen ..."; wozu auch gehört, dass einer der Rocker ständig grundlos nackt herumläuft, wobei sein Dödel entsprechend munter in der Gegend herumschwingt, bis er, mitsamt "Besitzer", ein klägliches Ende durch eine Handgranate aufm (dann nicht mehr) stillen Örtchen (!) findet..), bis hin zum BOMBASTISCH lächerlichen Finale, das dem Ganzen nochmals gehörig eins draufsetzt ("... darum baute ich diese alles vernichtende Bombeeee ...") - und gerade wegen alledem, diesem totalen Sammelsurium des Grauens, natürlich eine Trash-Granate sondergleichen; wers mag - ich nicht ...
Noch erwähnenswert: Der "Regisseur" Paul Grau, dem in der Funktion selbstredend keine lange Karriere vergönnt war, ist heute Geschäftsführer eines Schweizer Sparten-TV-Senders. Einer der Rocker wird von dem heutigen (Zweitklass-)Komiker Helmi Sigg gespielt, was in etwa so ist, als würde Mario Barth bei Uwe Boll mitspielen. Und die Schweizer Rocker Krokus, die damals internationale Erfolge feierten und ein paar Songs für den Soundtrack lieferten, hatten wohl nicht die leiseste Ahnung, wofür sie sich hier hergaben, oder doch ..?!
Warum aber kein "Hassfilm" (= Totenkopfsymbol) ..?: Jedwelche Form der "Auszeichnung" wäre hier zu viel der Ehre und ein Dauerplatz in der rechten Spalte meines Profils erst recht ...
Den hab ich damals im Kino gesehen und das tags darauf voller Stolz meinen Kumpels erzählt - wie könnte ich da je aufhören, dieses Trash-Feuerwerk zu lieben ..?!:
Ivan Drago, Brigitte Nielsen, Sylvester "Italian Stallion" Stallone, Training im Schnee von Sibirien vs. Chemie-verseuchtes High-Tech-Brimborium in der Sporthalle, Musik von Vince diCola und Survivor, Roboter-Butler, die noch nicht mal in 'nem Science-Fiction-Film was verloren hätten, einsame Nachtfahrten im Protzkarren mit Schreckensvisionen eines Russki-Totschlägers und eines toten Freundes sowie "No Easy Way Out"-Soundtrack im Ohr, Boxen ohne Deckung mit der hingehaltenen Stahl-Rübe als einzigem Schutz, Kalter-Krieg-Beendigungs-Gefasel eines weichgeklopften Haudraufs direkt nachm Kampf, sowjetische Funktionäre, die sich dann für den amerikanischen Eindringling und Russen-Goliath-Bezwinger aus ihren Sesseln erheben ...
EIN FILM FÜR MÄNNER ..!!
(vor allem, aber nicht nur, in den 80ern Sozialisierte ...)