Hzi - Kommentare

Alle Kommentare von Hzi

  • 7 .5

    'Der Deutsche' als Badeurlauber im eigentlich doch ganz schönen Italien - wenn da nur die ganzen Italiener nicht wären ...
    Das bayrische Knautschgesicht Gerhard Polt gibt (ergänzt durch seine Stammpartnerin Gisela Schneeberger als seine Ehefrau und durch irgendein Horror-Balg - "Das kleine Arschloch" in real und dumm - als Sohn) souverän den sonnengegerbten Elefanten im Porzellanstrandcafé (wofür er sich rein physisch nicht sehr verstellen muss..), komplettiert durch eine Reihe skuriller Landsleute mit Wiedererkennungswert (der Titel bezieht sich übrigens auf ein Schild, mit dem ein lokales Restaurant, mit überschaubaren germanistischen Mitteln, die deutschen Besucher anlocken will ...)
    Die kurze Laufzeit wird durch diverse Tagträume der Protagonisten gestreckt, welche ihre spiessigen Fantasien und Ängste verkörpern, mit mehr oder weniger gelungenen Kurzaufritten von Polts Kabarettisten-Kollegen Dieter Hildebrandt und Werner Schneyder.
    Und untermalt wird das unter der sonnigen Oberfläche absolut schaurige Geschehen durch die ganze Palette italienischer Sommerhits von damals, wobei mir nicht ganz klar ist, ob damit das Verhalten der deutschen Urlauber zwischen reiner Ignoranz und unverhohlenem Rassismus konterkariert oder einfach nur die Ferienatmosphäre musikalisch unterstrichen werden soll ...
    Auf jeden Fall hat das zur Folge, dass der Film jenseits der Satire auch auf einer zweiten Ebene hervorragend funktioniert: als 80er-Relikt und Träger von ganz viel Nostalgie und Wohlfühlatmosphäre ..!
    Dazu noch das eine oder andere ansehnliche Bikinimädel (darunter Italo-Starlet Pamela Prati und Wedel-Teilzeit-Aktrice Isa Haller) - was will man(n) mehr ..?

    5
    • J.J. Abrams die Regie, Ford an Bord (!) - langsam kommt bei mir auch sowas wie Vorfreude auf ...

      1
      • 7

        "Mystic Rivers" trifft auf "Good Will Hunting": ein unaufgeregter Blick auf die Folgen eines Kinderverbrechens (der Autor der Romanvorlage schrieb auch MR), angesiedelt in einem authentischen, ungeschönten US-White-Trash-Milieu (in dessen Darstellung Regisseur Affleck ja Übung hat).
        Das wird eben sehr ruhig erzählt, frei von Effekthascherei, setzt angesichts des Themas natürlich trotzdem viele Emotionen frei. Dagegen ist der eingewobene Verschwörungsplot, der nach und nach ans Tageslicht kommt, doch ziemlich konventionell. Auch mit dem eher blassen Hauptdarsteller (des Regisseurs Bruder..) hatte ich meine Mühe.
        Doch das viel zitierte Ende mit seinem moralischen Dilemma und der konsequenten Auflösung lässt einen wirklich nicht kalt.
        Und vor allem: Der Film wirkt nach. Und das erlebe ich selten.

        SPOILER:

        Jenseits einer Schwarz-Weiss-Malerei (welche Entscheidung ist "richtig", welche "falsch"..): Ich mag es, mir vorzustellen, dass Patrick das Mädchen künftig regelmässig besucht. Und gegebenenfalls die Jugendbehörde einschaltet.

        5
        • 5

          Ich glaub, ich bin im falschen Film ...

          oder

          F*ck Uwe Boll!

          Natürlich hatte auch ich viel Positives über "There Will Be Blood" gehört, aber die Aussicht auf 3 Stunden Daniel Day-Lewis'sches schweisstreibendes (Over-)Acting hielten mich lange davon fern. Und dann war es ausgerechnet Trashologe Uwe Boll (!) in einem seiner hochamüsanten Interviews, der den Film als eine Ausnahme vom üblichen Hollywood-Stumpfsinn bezeichnete und mir so den finalen Impuls für eine Sichtung verpasste - danke, dafür ..!

          Erstmal brauchte ich mehrere Anläufe, um den überhaupt fertig zu gucken ..!
          Aber ich fand den nicht nur langweilig, sondern habe auch keine Ahnung, wo die vielgepriesenen Qualitäten - das Drama, die Dramatik, die Charakterentwicklung, ja, das EPOS - zu finden sein sollen ..?!
          Ich habe da einfach einem wortkargen Kerl zugesehen, der aussieht, wie aus der Uralt-Serie "Klamottenkiste" entsprungen, der nach Öl bohrt, irgendwann reüssiert, immer reicher und skrupelloser wird, dabei auch etwas säuft und mit seinem Adoptivsohn und irgendsoeinem Prediger-Jungchen hadert. Und am Ende gibts noch ein wenig Blut, was dann auch den angesichts des tatsächlichen Films ziemlich reisserischen (weil unpassenden) Titel rechtfertigen soll ...
          Das mag ja als Geschichte in Ordnung gehen, aber warum derart unsäglich auf einen Zeitraum von über 2,5 Stunden ausgewalzt ..?! Das IST als Zeitdauer wahrhaft epochal, nur was, wenn der Inhalt diese nicht ausfüllt ..?!
          Die wohlwollende Bewertung rührt daher, dass ich den Anspruch hinter dem Ganzen und gewisse cineastische Qualitäten (v.a. in der Bildgestaltung) sehr wohl erkenne - nur nützt das alles wenig, wenn man sich einen Grossteil der Zeit über langweilt ...

          4
          • 8

            Manchmal habe ich das Gefühl, ich sei filmetechnisch immer schwieriger zufrieden zu stellen (wer glaubt, das habe mit Elitarismus im Feuilleton-Sinne zu tun, der kann ja mal meine Bewertungen studieren..) - das Problem dürfte an einem mittlerweile einfach ZU ausgeprägten Radar, der gleichzeitig Abwehrmechanismus ist, hinsichtlich Konventionalität und Überraschungsfreiheit in Filmen liegen (der vor allem bei Mainstream-Hollywood ausschlägt ..!)
            Umso erfreuter und perplexer ist meinereiner dann, wenn mir mal unverhofft ein solches Juwel auf den Schirm kommt wie diese sträflich unbekannte britische Independent-Produktion (sozusagen: R-Rated und underrated). Die Grundidee ist trashig-simpel: Die besten Profi-Killer der Welt treten in einem tödlichen Strassenwettkampf gegeneinander an, dubiose, schwerreiche Gestalten im Hintergrund, die das mittels angezapfter (!) öffentlicher Überwachungskameras mitverfolgen, schliessen Wetten auf den Sieger ab und Charismahaufen Liam Cunningham gibt den Zeremonienmeister.
            Erzählt wird das mittels handgemachter (!) Non-Stop-Action, Splatter-Einlagen (!), viel Martial-Arts (unter den Kämpfern der einzige wahre Van-Damme-Nachfolger Scott Adkins und Parkour-Champ Sébastien Foucan, der seinen "Casino Royale"-Parforce-Ritt wiederholt..) und, besonders erfreulich (!), auch einem glaubwürdigen dramatischen Teil, vor allem dank Charakter-Hackfresse Robert Carlyle als versoffenen Priester, der unverschuldet ins Spielgeschehen hineintorkelt, und der natürlich jedes Werk, in dem er mitspielt, zu veredeln imstande ist (aber auch ein Ving Rhames kann da, wenn auch mehr auf der physisch-voluminösen Seite, locker gegenhalten..)
            Wirklich ganz, ganz grosses B-Kino (obwohl Direct-To-DVD), mit viel Leidenschaft gemacht und ein verdammter Jammer, dass das keine hohen Wellen geschlagen hat (wohl noch nicht mal 'n laues Lüftchen..) und von Regisseur Scott Mann (ein potentieller Tarantino ..?!) bis heute nichts mehr nachgekommen ist (auch kein Sequel..)
            Abschliessend eine Info zu den hiesigen Schnittfassungen: in Deutschland gibts den nur stark geschnitten, die Schweiz und Österreich haben wenigstens eine Fassung, in der nur eine vernachlässigbare Szene fehlt (der irrste unter den Killern zeigt, WIE irre er ist, indem er einen Hund abknallt (!)). Die einzigen Uncut-Fassungen, die den Namen verdienen, sind das österreichische Blu-ray/DVD-Mediabook und seit kurzem auch eine neue Schweizer DVD-Auflage.

            6
            • 7 .5

              Was für ein Comeback der Reihe!
              Mit dem terroristischen Cyber-Angriff, der zu einem stimmungsvollen Beinahe-Endzeit-Szenario führt, hat der Film ein starkes Thema, welches natürlich auch reichlich Stoff bietet durch den Kontrast des alten, "analogen" Bullen McClane und dem ganzen digitalen Computerkram, letzterer personifiziert durch den hochsympathischen Justin Long, der wirklich einen prima und gar nicht nervigen Teen-Hacker-Sidekick abgibt. Dazu passt auch der undurchdringliche Timothy Olyphant als oberster Cyber-Terrorist, der hier weniger durch Physis, denn durch Intellekt mit nicht minder bedrohlicher Big-Brother-Über-Aura überzeugt.
              Gegen das Gesindel tritt einmal mehr (fast) im Alleingang an: Good Ol' Bruce Willis, der sich richtigerweise endlich auch in dieser Rolle von seinen Hardcore-Geheimratsecken getrennt hat, mit Glatze, zerfurcht, sichtlich gealtert, trotzdem kraftstrotzend - und charismatischer als je zuvor!
              Über die Action braucht man nicht zu reden, davon gibts alles, was man von einem Film dieser Reihe erwarten kann, inkl. der altbekannten Ausuferungen (herumfliegende Autos!, Laster!, Kampfjets!). In einer Nebenrolle als einer der Gangster bringt der Franzose Cyril Raffaelli noch einen Hauch "handgemachter" Parkour-Ästhetik ein.
              Zudem hat der Film ein wirklich gutes Pacing, ein tolles Matte-Farben-Bild (von "Underworld"-Regisseur Wiseman) und auch das richtige Mass an Humor zu bieten, wobei insbesondere die Darstellung der Hacker-Szene mit ihren schrägen Exponenten zwischen Genie und Nerdtum gelungen ist (vgl. den Kurzauftritt von Kevin Smith als Obernerd "Warlock", der eine Art IT-Version seiner selbst spielt..)
              Da sind die paar fürs PG-13-Rating entfernten "Fu*s!" und Blutspritzer (welche für die "Recut"-Version restauriert wurden) auch verzichtbar.
              Von allen Teilen hat der hier mit Abstand den attraktivsten Look! Teil 1 im Hochhaus bleibt inhaltlich natürlich der Klassiker, Teil 2 mit seinem lahmen Flughafen-Showdown find ich heute fast schon Scheisse, und Teil 3 hat ausser der amüsanten Schnitzeljagd auch nicht so viel zu bieten - im Vergleich zum Rest der Reihe steht Teil 4 also beileibe nicht schlecht da - Nieder mit, pardon, Fu* aufs Bashing ..!
              Und Teil 5 kann kommen: Jetzt erst recht!

              7
              • 5 .5

                Das war eine im Fieberwahn und in einem Zustand akuten Unterhaltungsbedarfs widerwillig ausgesuchte Notlösung, obwohl bei mir vieles auf "Abwehr" gepolt war ...
                Und obwohl der Film einen grundsätzlich guten Ansatz verfolgt (eine Art Dick Tracy in real, sogar mit ein wenig Splatter), ist der Rest dermassen konventionell und überraschungsfrei, dass ich mich einfach nur gelangweilt habe.
                Dann meinen die noch, mit ihrer Gumminase hätten sie den Theatraliker Sean Penn ganz gekonnt zum "deformed criminal" umgemodelt, dabei hätten sie dafür auch einfach nur seinen Originalzinken stehen lassen können ...
                Und wer hat nun eigentlich schon wieder dieses nervige Pumuckl-Gesicht Emma Stone zum "Star" (mit entsprechend vielen Rollen) erklärt ..?!

                Wie man sieht: Viel Schlaues fällt mir dazu nicht ein ...
                Auf jeden Fall fühlte ich mich nach dem Film noch SCHLECHTER als vorher ...

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                • Gute Wahl.
                  Und jetzt zeigt sich, dass die Verzögerung auch ihr Gutes hatte: Vor ein paar Jahren hätte wohl noch die Nervbratze Jolie die Rolle gekriegt ...

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                  • 7
                    Hzi 24.01.2013, 16:28 Geändert 26.02.2015, 13:47
                    über Rocky V

                    Wohl kaum eine Filmreihe hat eine derartige Wandlung durchgemacht wie die "Rocky"-Saga - boten Teil 1 und 2 noch mehr oder minder Oscar-Material, so verkamen die Teile 3 und 4 zu totalen Trashfeuerwerken, wenn auch mit hochgradigem Unterhaltungswert!
                    Mit "Rocky V" wurde nun der eigentümliche Versuch unternommen, diese beide Linien zusammenzuführen:
                    Rocky zu seinen Ursprüngen als verarmter Boxer im Ghetto zurückkehren zu lassen und so den Geist des 1. Teils heraufzubeschwören (inkl. Beizug von dessen Regisseur John G. Avildsen, der auch den Look des Originals kopieren wollte), ist zwar reizvoll, im Vergleich zum hochamüsanten Spektakel des Vorgängers "Rocky 4" aber keine Entscheidung, die das Publikum goutiert hat, zumal seinerzeit auch schon wieder 5 Jahre vergangen waren und der Hype vorüber war.

                    So schlecht wie sein Ruf ist "Rocky V" aber nicht ..!

                    Zu den häufigsten Kritikpunkten:

                    - die Erklärung für Rockys Verarmung (eine irrtümliche (!) Vollmacht für den Buchhalter, der in seiner Abwesenheit das ganze Geld veruntreute) und deren kurze Abhandlung: Das ist zumindest dem (ohnehin nicht allzu hohen) Niveau der (jüngeren) "Rocky"-Reihe entsprechend abgehandelt. Man hätte dafür zwecks emotionaler Aufladung zwar etwas mehr Laufzeit (und wenigstens den Versuch einer Begründung mangelnder wirtschaftlicher Alternativen) investieren können - doch Drama ist bei "Rocky" Silber und Action/Boxen Gold!

                    - Rocky als Mentor, statt als aktiver Boxer: zwar ungewohnt, aber für einen alternden Rocky passend. Sein Mentorentum wurde, unter Einbezug seiner Erinnerungen an Mickey, auch gut umgesetzt. Zudem diente es als prima Grundlage für das "Rachemotiv" beim Schlusskampf mit dem einstigen Schüler.

                    - ein Charisma-Vakuum als Antagonist: Tommy "Pornomatte" Gunn ist sicher nicht mit übermässig Ausstrahlung gesegnet und nicht Clubber Lang, nicht Ivan Drago und schon gar nicht Apollo Creed, ist aber physisch und kampftechnisch präsent (war ja ein realer Boxer) und gibt letztlich ein rocky-würdiges Abziehbild-Hassobjekt ab. Mehr muss er nicht leisten.

                    - Schlusskampf auf der Strasse, statt im Ring: ebenfalls ungewohnt, aber ebenso, entsprechend Rockys Rückkehr ins Ghetto, vertretbar. Sämtliche klassischen "Schlusskampf-Elemente", die man sich wünscht, sind ja auch hier vorhanden (erst scheinbare Chancenlosigkeit, dann die Wende und schier übermenschliche Nehmerqualitäten von Rocky ...) Und der Satz "Mein Ring ist die Strasse!" ist doch einfach schön ...

                    - ein Soundtrack mit Hip-Hop, anstelle von "Power-Rock": Das waren nunmal die 90er, etwas Flexibilität darf hier schon sein. Zudem soll noch einer sagen, dass "Go For It!" oder Snap's "Keep It Up" nicht auch kraftvoll-euphorisierende "Rocky"-Hymnen sind ...

                    - der Subplot um Rockys Sohn: Ja, der nervt! Und alles nur, um auch Stallone's Real-Life-Nachwuchs (R.I.P.) in den Film zu kriegen ... andererseits ist es legitim, bei einem gereiften Rocky auch auf dessen Familie einzugehen ...

                    Eine besondere Erwähnung verdient Stallone's schauspielerische Leistung: Den durch einen Hirnschaden nach dem Drago-Kampf beeinträchtigten, mehr lallenden als sprechenden Rocky verkörpert er im Schlaf, und er kann hier nachdrücklich zeigen, dass dies die Rolle seines Lebens ist.
                    Auch die altbekannten Gesichter der Reihe fehlen nicht, die ewig besorgte Adrian (inkl. obligater Motivationsrede für ihren Mann..), der grummelige Paulie, sogar Mickey (in geschmackvoll inszenierten Flashbacks) und Apollo-Trainer Duke (mit Kurzauftritt) sind wieder dabei. Schliesslich sorgt der zappelige Don-King-Verschnitt im überdimensionierten Pelz (!) dafür, dass, neben Vokuhila-Tommy, der spassige Trash-Anteil nicht zu kurz kommt ...

                    Fazit; auch dies ist ein würdiger "Rocky", welcher der Reihe erfrischende neue Elemente hinzufügt, allerdings ein Opfer des falschen Releasezeitpunkts und seiner Ambitionen geworden ist.
                    Und doch ist der ruhige, sentimentale "Rocky Balboa", in dem ein weiser Opa Stallone seine Lebenserfahrung auf seinen Protagonisten übertragen hat, sicher der würdigere Abschluss der Reihe.

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                    • 6 .5

                      "Kickboxer 2" ist ein Film, der immer mehr zu meinem liebsten B-Movie avanciert (mal davon ausgehend, dass "Rocky IV" für die damalige Zeit A-Liga im B-Gewand war ...)

                      "David Sloan will give Tong Po the rematch that his brother's death denied us."

                      Der sadistische Haarzopf Tong Po aus dem Van-Damme-Vehikel "Kickboxer" ist wirklich eine veritable Drecks* und ein würdiger B-Movie-Villain! - im 1. Teil schlägt er mal eben den Bruder des Protagonisten zum Krüppel, und im vorliegenden 2. Teil muss wegen ihm nicht nur ein guter Freund des Helden ins Gras beissen, sondern als Prämisse des Streifens (und fürs übliche storytragende Rachemotiv) gleich dessen halbe Familie ...

                      Der Grund ist simpel: Van Damme dürfte auf die Fortsetzung keinen Bock mehr gehabt haben. Also werden die Sloan-Brüder aus dem 1. Teil kurzerhand in einem Nebensatz "totgeredet" und wird in einem Einspieler für ein paar Sekunden ein erschossenes Van-Damme-Double gezeigt (vgl. dazu die Anmerkung zum Schluss).
                      Dafür übernimmt nun der jüngste Spross der Familie (von dem im Vorgänger selbstredend nie die Rede war): David Sloan.
                      Dessen Darsteller war sicher eine überraschende Wahl - Soap- und Sitcom-Dödel Sasha Mitchell ("Dallas", "Eine starke Familie"). Dieser ist zwar nicht so muskulös und gelenkig wie Van Damme, hat aber wenigstens ein Mega-Tattoo (!) und auf seine Art durchaus Charisma, als eine Mischung aus Kumpel-Typ und Model.
                      Laut Regisseur Albert Pyun soll Mitchell vor dem Film keinerlei Kampfsporterfahrung gehabt haben (gecastet, weil man einen "echten" Schauspieler wollte) und von Martial-Arts-Legende Benny Urquidez (der in KB 2 auch die Kampf-Choreografie übernahm) speziell für den Film trainiert worden sein.
                      Speziell sind auch die Kampfszenen - zwar nicht sehr spektakulär, aber realistisch (es wird v.a. geKICKT und geBOXT) und äusserst blutig, bei den Treffern wird oft voll draufgehalten, in Grossaufnahme (mit Rocky-mässigem Zelebrieren der Schweissstieber), was den Kämpfen eine mehr als ordentliche Härte verleiht. Definitiv kein hibbeliger Hong-Kong-Fliegenfänger-Style, bei dem auch der 100. Schlag an die Omme nicht mal 'n Kratzer hinterlässt - mal was anderes, mir gefällts ...
                      Oft kritisiert werden die exzessiven Zeitlupen, doch es kommen diese v.a. bei Tong Po zum Einsatz, was seinen Szenen eine fast alptraumhafte Atmosphäre verleiht und so dessen Bedrohlichkeit noch unterstreicht.
                      Dieser wird wieder vom selben Darsteller, Van-Damme-Jugendfreund Michel Qissi, verkörpert (im Gegensatz zu KB 4, in dem ein Imitat mit lächerlichem Make-Up und zu viel Text die Figur ruinierte..) und hat nichts von seiner brutalen Aura eingebüsst.
                      Wieder dabei aus dem 1. Teil ist auch der Asiaten-Mentor Xian, sympathisch wie immer, aber etwas zu sehr zum Comic relief degradiert.
                      Dazu gesellen sich einige respektable B-Movie-Akteure (u.a. John Diehl aus "Miami Vice" als fürsorglicher Gym-Manager, Japan-Villain-Visage C.H. Tagawa als Villain und Teutonen-Export Matthias Hues als sadistischer Kickboxer-Rivale und Pausenfüller..)
                      Regisseur Pyun ist als Trash-Spezialist bekannt und hat vorliegend wohl einen seiner wenigen Kino-Releases zu verzeichnen. Einen Fremdkörper in dieser B-Reihe (zumindest aus heutiger Sicht) stellt da Drehbuchautor David S. Goyer dar ("Blade"- und Nolan's "Batman"-Trilogie!), der sich hier frühe Sporen abverdiente.

                      Ingesamt wirkt das wie ein nicht alltäglicher und ziemlich interessanter Zwitter aus Anspruch (Pyun wollte gemäss Eigenaussage einen "'Raging Bull' fürs Kickboxing-Genre" (!) drehen und zeigt auch einen David Sloan, der unterprivilegierte Kinder trainiert, ums finanzielle Überleben seines Gyms kämpft und mit den grossen Fussstapfen seiner Brüder klarkommen muss..) und ultrabrutalem Martial-Arts-B-Movietum (die "Uncut" ist FSK 18..), stilistisch verpackt in einem klassischen 80er/Früh-90er-Gewand, bei dem viel Wert auf den Soundtrack (mit mehreren eingespielten Songs) gelegt wurde.
                      Im Gegensatz zu Teil 1 gibts hier zwar keinen Van Damme, keine exotische Thailand-Kulisse (stattdessen das altbekannte L.A. sowie ein paar muffige Sporthallen..) und keinen Charme von Fernost-Action-Filmen, doch insgesamt wirkt diese Fortsetzung abwechslungsreicher, hat, trotz gelegentlicher Auflockerung, eine düsterere Atmosphäre und auch etwas mehr Kämpfe zu bieten.
                      Einzig in der Mitte, zwischen dem Anschlag auf David und dem 1. Auftritt Tong Pos, hängt der Film, mit viel Selbstmitleid und ein paar lahmen Trainingsszenen des rekonvaleszenten Helden, etwas durch. Bis dann eben der Bösewicht auf den Plan tritt und ordentlich, noch mehr als im 1. Teil (!), die (Kampf-)Sau rauslässt ...

                      Noch eine Anmerkung; die Rückblende in der Mitte des Films, in der man kurz Tong Po nach der Erschiessung von Kurt sieht, soll ursprünglich länger gewesen sein und folgende Szenen enthalten haben: die Ächtung Tong Pos durch sein Volk nach seiner Niederlage aus Teil 1 (ein Schnipsel davon ist zu Beginn von KB 4 zu sehen), ein brutales Straftraining von Tong Po, einen Rückkampf zwischen diesem und Kurt (dem Double; angeblich geschnitten, weil im Vergleich zu den Mitchell-Kämpfen zu gut (!)) sowie die Erschiessung auch von Eric und Xians Nichte.
                      Möchte ich als "Extended Cut" sehen!

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                      • Benimmt Tarantino sich immer so daneben, wenn ihm als Fragesteller mal keine völlig unkritischen Fanboys gegenübersitzen ..?!

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                        • 6

                          Das Wichtigste vorweg: Ich bin über die massive Kritik an dem Film überrascht!
                          Aber wahrscheinlich hat Christopher Nolan mit seinem ganz dem Realismus und dem Düsteren verschriebenen "Batman"-Stil das Genre "Superhelden-Verfilmung" zuletzt einfach zu sehr geprägt, als dass heutzutage klare Abweichungen von dieser "Formel" vom Publikum noch ohne Weiteres akzeptiert würden (obwohls bei "Iron Man" ja auch geklappt hat, aber der hatte Robert Downey Jr. und Metal-Mucke zu bieten..) Erschwerend kommt hinzu, dass "The Green Lantern", vor allem hierzulande, sicher nicht zu den populärsten Superhelden zählt und daher nicht schon im Vornherein auf eine grosse eingefleischte Fanbasis zählen kann.

                          Der Film hat für mich einen sympathischen, Old-School-haften "Space Opera"-Charakter, ganz im Geiste des grossen Vorbilds (?) Star Wars - er ist opulent, verspielt, voller Fantastik, einfach mit der ganz grossen Kelle angerührt. Dabei nehmen Slapstick und Humor, entgegen den Erwartungen, keine alles dominierenden Rollen ein, da hier durchaus auch ein ernsthafter Ton herrscht: das Bild ist durchwegs dunkel gehalten, zentrale Themen wie "Angstüberwindung" oder "Willensstärke" werden ordentlich behandelt, die Antagonisten-Figur Sinestro ist allemal ein ernstzunehmender Charakter, und der zum telepathischen "Elefantenmenschen" mutierende Bösewicht Hector erreicht gar grauslige Züge.
                          Dazu ist die Action erwartungsgemäss nicht schlecht (zu Beginn, beim Flugkampf, sogar mit einer netten Prise "Top Gun", da fehlte nur noch der 80er-Power-Rock..), wohldosiert eingesetzt, und dass man die Special Effects nicht ganz vom Vorwurf der überbordenden Game-Ästhetik freisprechen kann, liegt natürlich in der Waffe dieses Helden begründet - denn wie sonst kann ein sich materialisierender Willen, das Ganze erst noch in titelgebendes Grün getaucht, dargestellt werden als trashig-ausschweifend ..?!
                          Ok, dass der Held Kostüm/Gesichtsmaske im billigen CGI-Latex-Look trägt, und diese am Körper je nach Bedarf "ein- und ausklicken" kann wie einen Lichtschalter (!), ist nicht so leicht zu verkraften (wobei ich nicht weiss, ob letzterer Punkt nicht auch in den Comics der Fall ist..)

                          Ryan Reynolds ist ein charismatischer Held, dem der Schalk im Nacken sitzt, was zwangsläufig auf seine Figuren abfärbt, hier aber durchaus in vertretbarem Rahmen. Über Blondie Blake Lively genügt es, zu wissen, dass ihr auch dunkle Haare stehen. Und wenn man sich Leute wie Tim Robbins oder Mark Strong für die Nebenrollen (ja auch "SUPPORTing actors" genannt..) holt, weiss man eh, was man an ihnen hat.
                          Vorhalten kann man dem Film ausgerechnet, dass er mit rund 100 Minuten Laufzeit eher zu kurz geraden ist (häufig ist ja das Gegenteil der Fall). Gerade angesichts der langen Einleitung kommen die Entwicklung der an sich interessanten Nebenfiguren sowie das Finale im Kampf gegen die sprechende "Smogwolke" (!?) Parallax etwas zu kurz. Wobei die Kürze natürlich wiederum der Kurzweiligkeit des Filmes dient und: besser kurz- als langweilig ...

                          Fazit: eben, kein "Batman" und keine schwere Kost, sondern einfach nur gute Unterhaltung, mehr leicht als seicht - aber "The Green Lantern" ist ja auch grün, nicht schwarz ...

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                          • 7

                            40 Jahre Filmtechnologie, am Beispiel der Affen:

                            - Im Original ("Planet der Affen", von 1968) trugen die Affen-Darsteller Latex(?)-Masken: für die damalige Zeit sicher sehr aufwändig, aus heutiger Sicht aber eher die Marke "Barry Gibb", denn wirklich "affig" ...
                            - In diesem Prequel/Reboot kam das so genannte "Motion-Capture"-Verfahren (Übertragung menschlicher Bewegungen auf virtuelle 3D-Modelle) zum Zug und erreicht hier einen vorläufigen Höhepunkt an artifizieller Natürlichkeit ...

                            Man sollte mit den richtigen Erwartungen in diesen Film gehen, gerade auch mit dem thematisch ähnlich gelagerten "Eroberung vom Planet[en] der Affen" (dem 4. Teil der Original-Reihe) im Hinterkopf - eine grosse "Schlachtplatte", sozusagen "World Invasion: Battle der Affen", ist das nämlich nicht, vielmehr ein erstaunlich ruhiger und subtiler Film, der sich ausgiebig Zeit lässt, die Geschichte des hochintelligenten Affenjungen und späteren Aufrührers Caesar zu erzählen. Dabei wirkt das wie eine Mischung aus ambitioniertem (Familien)Drama und Real-Doku im Stile von "Im Reich der wilden Tiere" (mit CGI-Affendarstellern).
                            Hierfür war es natürlich unabdingbar, dass die Affen realistisch wirken - eine Aufgabe, welche - vgl. die Einleitung - in beeindruckendem Masse gelöst wurde. Zudem, und das ist die fast noch grössere Überraschung, wirkt auch die Entwicklung von Caesar absolut glaubhaft und hält dem Vergleich mit einer anspruchsvollen Charakterstudie nahezu stand ..! Eine gute Ergänzung bildet das souveräne Spiel des (menschlichen) Hauptdarstellers James Franco, der zwar charismatisch ist, aber nicht Star genug, um den Affen in irgendeiner Form das Rampenlicht streitig zu machen ...
                            Einzig am Ende, wenn der Aufstand gegen die Menschheit - hier in noch kleinem Rahmen, begrenzt auf die Golden Gate Bridge - beginnt, stossen die zahlreich auftretenden Primaten (Woher kommen die eigentlich alle ..? Man könnte meinen, San Francisco beherberge die gesamte Affen-Population dieser Welt..), flitzend und Krawall machend, realitätstechnisch bisweilen an ihre Grenzen und erinnern dann eher an Computerspiel-Figuren - aber das sind verkraftbare Mängel und rufen die ganz grundlegenden Nachteile in Sachen "Authentizität" in Erinnerung, welche die virtuellen Geschöpfe im Vergleich zum "echten Leben" nunmal noch immer haben und die sich technisch wohl noch lange nicht völlig ausmerzen lassen. Alle Schauspieler dieser Welt aus Fleisch und Blut können beruhigt sein ...
                            Überhaupt wirkt das actionreiche Ende im Vergleich zum ruhigen Grundton des restlichen Films fast etwas aufgesetzt, auch wenn dieser Einschlag an Wuchtigkeit kommerziell gesehen natürlich unverzichtbar war.
                            Erstaunlich bleibt, wie dieser Film, immerhin ein Big-Budget-Science-Fiction-Streifen, in Sachen Charakter- und Plotentwicklung ansonsten daher kommt bzw. welche Ruhe und Würde (!) er dabei auszustrahlen vermag ...

                            7
                            • 10

                              Wahrscheinlich der am meisten Spass bereitende Film aller Zeiten, dieser abgedrehte Genre-Zwitter aus der Tarantino-/Rodriguez-Küche!!
                              Und ihr WAHRER Grindhouse-Film - das spätere 2-in-1-Konzept (beabsichtigt?) vorweggenommen!

                              Erste Hälfte, ein Gangster-Flucht- und Road-Movie, mit typischem, damals noch frischem Tarantino-Flair, das mit Clooney einen späteren Weltstar auf der Filmbühne einführt und für den als Schauspieler eher nervigen Quentin-Freak immerhin eine zu Ausstrahlung/Persönlichkeit passende Rolle (als durchgeknallter Sexualverbrecher!!) bietet.

                              (SPOILER)
                              (... aber gibts überhaupt jemanden, der den noch nicht kennt ..?!)

                              Dann, plötzlich (wenn auch natürlich nur beim Erstsehen herrlich unerwartet), in der zweiten Hälfte, wirds zum Horror-/Vampirfilm, spannend, splatterig, actionreich, trotz Over-The-Top-Charakters durchaus mit stimmungsvollen Momenten, dem auch das sichtlich überschaubare Budget nicht schadet ...

                              Keine Ahnung, wie oft ich den (selbstverständlich in der Uncut-Fassung) schon gesehen habe (und noch sehen werde..)
                              Trotzdem einer der wenigen Topfilme, die ein Remake vertragen - weil zum einen bei den Splatter-Effekten noch viel Luft nach oben ist (aber auf die Gefahr der Charmeeinbusse hin!) und zum anderen mich grundsätzlich eine alternative Herangehensweise an die Story interessieren würde.

                              Übrigens wurden ja auf DVD einige "Deleted Scenes", vor allem vom "Titty-Twister-Massaker", veröffentlicht, die berüchtigste sicherlich diejenige mit dem Vampir, der im Bauch ein 2. Maul (!) hat. Und obwohl es (noch) keine offizielle Fassung des Filmes gibt, in der diese Szenen integriert wurden, bin ich mir ziemlich sicher, die eine oder andere davon damals im Kino (in der Schweiz) gesehen zu haben (weil ich mich eben an diese schräge "Maul-im-Bauch-Kopf-Ab-Szene" erinnere) - seltsam, gelangten da einige abweichende Cut-Fassungen in den Verkehr ..?

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                              • Auch ich bin sehr gespannt auf den Film und hoffe, dass er die visuelle Ästhetik und die Konsequenz von "Drive" mit einem etwas zugänglicheren Erzählrhythmus und ordentlich Martial Arts (!?) verbindet, aber anhand dieser paar grobkörnigen Heimkamera-Bilder etwas ganz Grosses zu erwarten, erscheint mir verfrüht ...

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                                • 2 .5

                                  Wenn in der Eröffnungssequenz mit Bruce Campbell und Tiffani-Amber Thiessen gleich mal eben 2 Trash-Ikonen in einem Aufzug von Vampir-Fledermäusen (!) gekillt werden (ohne, dass dies für den Rest der Handlung irgendeine Rolle spielen würde..), so ist das damit verbundene Statement sonnen(finsternis)klar: Bloss nicht zu ernst nehmen, das Ganze ..!
                                  Trotzdem, auch die Bekenntnis zur Selbstironie rechtfertigt nicht alles ...

                                  Wie, um der Hölle willen, kann man eine Fortsetzung von "From Dusk Till Dawn" drehen und dabei dem legendären "Titty Twister" gerade mal 5 Minuten (!) Laufzeit widmen ..?!
                                  Einer der Protagonisten, bestehend aus einer Horde Bankräuber, macht nämlich einen Abstecher in die Bar, schnappt sich von dort das "Vampirvirus" auf (in Form des wiederum von Danny Trejo verkörperten Barkeepers [kein Wunder, hat der Kerl so viel zu drehen..], der doch eigentlich effektiv "tot" sein müsste..) und infiziert damit den einen oder anderen seiner Kumpane, die sich in der Folge nächtens aus der Bank heraus mit der Polizei eine blutige Auseinandersetzung liefern.
                                  Das alles überschreitet Direct-To-Video-Niveau selbstverständlich zu keinem Zeitpunkt: Die Effekte sind wenige und nochmal 'ne Nummer schlechter als im (diesbezüglich auch nicht überragenden) Original, die Darsteller ein Haufen charismafreier Nervsäcke (bezeichnend, dass ein B-Mime wie Robert Patrick, der einmal in der Karriere in einem grossen Film mitspielen durfte, hier die Heldenrolle inne hat..), und - eben - vergleichbar dem Massaker im räumlich begrenzten, höllengleichen Titty Twister des 1. Teils ist so ein Duell in freier Wildbahn schon mal gar nicht ...
                                  Positiv aufgefallen ist hier höchstens zweierlei: die Kameraführung orientiert sich sichtlich am Tarantino-Stil und bemüht sich um die eine oder andere ausgefallene Einstellung, was sogar ohne Verleitung zur Fremdscham gelingt (wobei man natürlich seine Anforderungen während des Films herunterschraubt..) Und die Musik hört sich an wie eine Mischung aus typischem Tarantino-Soundtrack und jener Band aus dem 1. Teil (Tito & Tarantula) und ist nicht mal übel. Keine Ahnung, von wem die Mucke ist, und ich guck' das auch nicht nach, denn so viel an "Recherche-Arbeit" hat dieser Müll nicht verdient ...

                                  Ich hatte ja von den beiden Fortsetzungen zuerst den (als besser geltenden) 3. Teil gesehen und war dadurch schon mehr als vorgewarnt - trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass der 2. Teil diesen noch unterbieten kann ... ab jetzt gilt: weiter das (heissgeliebte!) Original geniessen - und Teil 2 und 3 wurden nie gesehen ..!

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                                  • Die Idee einer Art Hardcore-Variante einer Märchenerzählung (Märchen bieten da ja bekanntlich mehr als genug Ansätze..) ist sehr reizvoll, nur wird auch dieser Streifen, trotz interessanter Ansätze im Trailer, wieder ein weichgespültes Return-on-Investment-Produkt werden ... leider ...

                                    • 7 .5

                                      Auf einer anderen Filmseite, auf der ich schon länger unterwegs bin, hat ein Depp dazu in seiner Kritik geschrieben:

                                      "Herrlich Michael Palin, der im Film eine alte Oma töten soll, aber zu nett dafür ist, und so ihre Hunde umbringt, um sie so indirekt mittels Herzinfarkt zu töten."

                                      Meine dortige Replik:
                                      (milder SPOILER)

                                      "Da hat der Reviewer aber was gründlich missverstanden ...

                                      K-K-K-Ken (Palin) ist Tierfreund, und der Witz besteht gerade darin, dass er zwar keinerlei Skrupel hat, einen Menschen zu töten (die alte Dame), es für ihn aber jeweils eine Katastrophe ist, wenn Tiere sterben (z.B. die Fische) ...
                                      Die Köter bringt er stets aus VERSEHEN um (Anschlagsziel ist deren Frauchen..), woraus er auch immer ein Riesendrama macht, doch als die Alte als Folge der Tiermorde schlussendlich doch noch das Zeitliche segnet (Herzinfarkt..), gilt für ihn unverhoft - Ziel auf Umwegen doch noch erreicht! Und entsprechend freut er sich dann auch ...

                                      Die Klarstellung dieser brillanten "Dreiecksbeziehung" (Ken - Alte - Hundevieh) sagt eigentlich auch schon mehr als genug über den Film aus ..!"

                                      Den aktuell zu bewerten, fällt mir aber nicht mehr so leicht: Einerseits ist er als Komödie sicherlich herausragend (auch für einen Nicht-Monty-Python-Fan), andererseits hab ich heute (und seit längerem) nicht mehr soo grosse Lust, mir den anzusehen (was sicher auch an der früheren Überdosis liegt), daher fällt die Note verhalten aus - aber wohl nur bis zur nächsten Sichtung ...

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                                      • Ja, "Ziemlich beste Freunde" halte ich auch für überschätzt. Und das mit der (in der schriftlichen Kritik so benannten) "Intellektuellenfeindlichkeit" hat was ...

                                        • 6

                                          Eddie Murphy als grundgütiger "Love & Peace"-Guru "G" (!) gerät in die Mühlen der Hochburg des modernen Kommerz', einen Homeshopping-Kanal (personifiziert durch den herrlich schmierigen, aber gleichwohl liebenswerten Ober-Verkäufer Jeff Goldblum), wo er TROTZ seiner "Trotzt dem Materialismus"-Statements - oder gerade deswegen - hervorragende Verkaufszahlen erzielt und zum TV-Star wider Willen avanciert.
                                          Die Vorzüge aufn Punkt: ein glaubwürdiger und ungeheuer sympathischer Eddie Murphy in der Titelrolle, ein Jeff Goldblum, der auf sehr unterhaltsame Weise mit einer Mischung aus Druck und Verführung G für seine Zwecke einzuspannen versucht, und eine, für Hollywood-Verhältnisse, ziemlich gelungene Persiflage auf das unsägliche Teleshopping-Business - und das ist doch einiges.
                                          Ich bin wirklich überrascht, dass der Streifen als Kritiker-Desaster gilt und hochgradig gefloppt ist ...

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                                          • 5 .5

                                            Viel kommt mir zu diesem sympathischen Klassiker von ganz tief unten aus der Mottenkiste nicht in den Sinn - ausser einem alten Blogeintrag von mir:

                                            "Nun gut, ganz so begeistert war ich von diesem alljährlich festen Bestandteil des hiesigen Silvester-TV-Programms, gemäss Guiness-Buch der Rekorde die “weltweit am häufigsten wiederholte Fernsehproduktion” und natürlich ein (die Bezeichnung verdienender) Klassiker im deutschsprachigen Fernsehen, ohnehin nie. Eine frühe Kindheitserinnerung aus Zeiten mit wenig Sender-Alternativen, klar, und als solche, sowie als ein Stück Qualitätsarbeit, durchaus immer wieder gern gesehen.
                                            Wenn es für mich auch nicht jedes Jahr sein muss. Wohl eher alle 10 Jahre ...

                                            Dieses Jahr wars also mal wieder so weit.
                                            Und dabei hab ich eine folgenschwere Entdeckung gemacht …

                                            Den kurzen Schlussdialog, als die alte Dame sich zurückzieht, hatte ich bislang in etwa wie folgt in Erinnerung: Er fragt sie, ob es im nächsten Jahr wieder dasselbe "procedure" sein dürfe, woraufhin sie entgegnet: “The same procedure as every year, James!”
                                            Der Schlussgag wäre demnach die bittere Erkenntnis, dass die unfreiwillige Trinkerorgie für ihn auch im nächsten Jahr so weiter gehen wird und ein Ende nicht abzusehen ist.
                                            Doch scheint diese Fehl-Interpretation auf meine früheren schlechteren Englischkenntnisse und mangelnde Aufmerksamkeit zurückzuführen zu sein …

                                            Tatsächlich lautet der Schlussdialog nämlich (von der englischen Wikipedia bestätigt) wie folgt:

                                            After the dinner, Miss Sophie indicates to a very drunk James that she wishes to retire to bed, to which James responds:
                                            James: By the way, the same procedure as last year, Miss Sophie?
                                            Miss Sophie (delightedly): The same procedure as every year, James!
                                            James: Well, I’ll do my very best!

                                            Damit ist nun (endlich) alles klar; dieses fast schon antike Stück erhält einen erstaunlich frivolen Beigeschmack und auch sein Schlusszwinkerer in die Kamera eine neue Bedeutung: der “Service” geht also auch im Schlafzimmer der Alten weiter …

                                            … und ich werde mir den Sketch nie mehr ansehen können, ohne an eine 90-Jährige (Zweittitel ist ja: “Der 90. Geburtstag“) zu denken, die mit ihrem gleichaltrigen Butler zugange ist …
                                            Also lieber gar nicht."

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                                            • Interessant: das war der 1. Tatort, den ich mit seit langer Zeit angesehen habe, und den fand ich wirklich nicht schlecht.
                                              Leider hab ich den Anfang verpasst und war auch nur halb bei der Sache:

                                              SPOILER:

                                              Kann mir jemand erklären, weshalb Leitmayr am Schluss beim Imbissstand der Mann verdächtig war, und warum man davon ausgehen kann, dass das auch wirklich der Täter war?

                                              • 7

                                                Man sollte sich einfach darüber bewusst sein, was einen hier erwartet: das ist ein Thriller/Krimi, durchschnittlich spannend, mit ein paar recht harten Schlägereien (wie im Trailer angedeutet) und einer netten Auto-Verfolgungsjagd - also in 1. Linie viel Gequatsche (und nicht annähernd das Kawumm der M:I-Reihe, aber auch nicht deren Comedy-Einschlag..)
                                                Tom Cruise, Superstar und dank gealtertem Antlitz mit Charisma-Zugewinn (was ihm künftig ein interessantes erweitertes Rollenspektrum bescheren dürfte..), reisst auch die Figur des Loner-Badass souverän herunter. Für seine Fans (zu denen ich mich zähle) ist das sicher eine Sichtung wert, für den Rest, sofern auf Krawall gebürstet, eher nichts.
                                                Interessant die Nebenrolle von Regie-Legende Werner Herzog als eine Mischung aus Pate (im Hintergrund) und Scarface, der mit wenigen Szenen Eindruck macht - nur, dass er sich auf Deutsch selber synchronisiert und sich dabei mit monotoner Stimmlage genauso anhört, als würde er mit Betroffenheitsmiene Kinski-Anekdoten zitieren, irritiert ...

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                                                • 3 .5

                                                  Obwohl (oder gerade weil) "From Dusk Till Dawn" zu meinen Allzeit-Favoriten zählt, habe ich mir die beiden Direct-To-Video-Fortsetzungen lange erspart - in weiser Vorausahnung, wie dieser 3. Teil schonungslos aufzeigt ...
                                                  War der 1. Teil ja schon Low-Budget, so schafft es dieser Schund locker, nochmal 1, 2 Nummern billiger zu wirken ..!
                                                  Inhaltlich ein Prequel, das die Vorgeschichte der Figur Santanico Pandemonium erzählt (Salma Hayek im Original; als ob diese Gestalt einer Vorgeschichte bedurft hätte..), spielt der Film im Wilden Westen und hat ebenfalls eine gewisse Vorlaufzeit, bevor es vampirtechnisch zur Sache geht. Dieses Vorgeplänkel, der übliche "Western-Kram" um Banditen und Postkutschenraub, etc., ist zwar ziemlich billig, streckenweise gar ärgerlich misslungen, aber auch recht kurzweilig. Später gibts dann in einer vergleichbaren Spelunke (sollte dies das "Titty Twister" sein, so wurde das verdammt schlecht kopiert..) wieder ein Vampirgemetzel, doch ist dieses mehr lächerlich und geschmacklos als gruselig, nicht zuletzt, weil eben die Effekte hinter denen des Originals zurückbleiben (die ja auch schon nicht das Gelbe vom Ei sind - insofern durchaus 'ne "Leistung", diese nochmals zu unterbieten..), und weil einem die (meisten) Charaktere auf Seiten der Guten eh scheissegal sind.
                                                  Zum Positiven: Langweilig ist der Film eigentlich selten, und manchmal ist den Beteiligten sogar (wohl versehentlich) so etwas wie "Atmosphäre" gelungen (die Hinterzimmer-Puff-Räume..) Zudem gibts hier den Tarantino-Liebling Michael Parks (Ranger Earl McGraw im Original) mal in einer Hauptrolle zu sehen, der sich überdies mit dem anderen Hauptdarsteller, einem zwergwüchsigen Latino als Outlaw, ganz gut ergänzt.

                                                  Neugierig (und unverbesserlich) wie ich bin, werde ich mir trotz dieses Griffs ins Klo vermutlich auch den (als schlechter geltenden!) 2. Teil irgendwann geben (hat keine Eile..), doch muss ich echt aufpassen, dass mir ich damit letztlich das Original nicht noch versaue ...

                                                  • 7

                                                    Während des Films war bei mir lange 1 Gedankenrichtung vorherrschend: "Was sollen diese vielen guten Kritiken ..?! Das ist doch der übliche hässliche Osteuropa-Rotz, mit lustlosen Kurzauftritten der unschön gealterten Lundgren/Van Damme und einem Scott Adkins, der ohne seine Boyka-Performance (Persona, Akrobatik) auch nur ein beliebiger steifer B-Hansel ist ..."
                                                    Doch mit fortschreitender Dauer wendet sich das Blatt: der Plot erreicht annähernd Mystery-Thriller-Qualitäten, die Atmosphäre pendelt sich (unterstützt durch viel Flackerlicht und Zeitlupe..) auf einem düster-diffusen Geisterbahn-Mindfuck-Level ein, und vor allem die (tatsächlich verdammt harten!) Kämpfe werden immer mehr und überzeugen, wobei auch Adkins gen Schluss doch noch ordentlich die (Kampf-)Sau rauslässt - was dem Streifen letztlich einen Platz im oberen Bereich des weiten Feldes an Direct-To-DVD-Massenware beschert. Nicht mehr und sicher nicht weniger.
                                                    Und bessere Kämpfe als der vorliegend als Werbemittel eingesetzte "Expendables 2" (aufgrund des auch in E2 agierenden Hauptdarsteller-Trios) hat der hier allemal ..!

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