Hzi - Kommentare
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Alle Kommentare von Hzi
Interessante Szene, aber der sich selbst synchronisierende Herzog quasselt monoton daher, wie wenn er gerade mit Betroffenheitsmiene Kinski-Anekdoten erzählen würde ...
Wie wärs mal mit einer stärker auf den Comic-Aspekt setzenden Verfilmung (gerne auch ordentlich düster) und einem CGI-Joker (mit richtig morbider Fratze) ..? Dann hört auch mal das Gerede über die Ledger-Fussstapfen auf ...
Auch einer dieser Filme, die ich mir in den 90ern mangels Kabelanschluss' als Videoaufnahme ziemlich oft angesehen habe - und seither (obwohl inzwischen als schicke DVD im Besitz) kaum mehr. Was nicht gegen den Film spricht, sondern am damaligen Overkill liegen dürfte ...
5 Städte, 5 Taxis, 5 Nächte, 5 Begegnungen, noch mehr Schicksale. Und sehr viel Lokalkolorit (konsequenterweise gibts den Film ja nicht synchronisiert, sondern nur mit Untertiteln).
Am pragmatischsten erscheint mir hier eine Episodenkritik (in chronologischer Reihenfolge):
L.A.: Eine burschikose Taxifahrerin (Winona Ryder, etwas aufgesetzt wirkend) wird in ihrem Gefährt von einer Castingfrau entdeckt - die Frage ist, ob sie das auch will ...
Noch die am ehesten dem Hollywood-Mainstream verwandte Episode, recht unterhaltsam und ohne grossen Tiefgang. Eine gute Aufwärmrunde.
N.Y.: Der Zusammenprall 2er Kulturen - knalliger (altbekannter) US-Black-Street-Style trifft auf die leise Melancholie eines heimatlosen Ex-DDR-Clowns - wobei die Rollenverteilung Fahrer/Fahrgast im Vergleich zu dem, was man da erwarten würde, gerade umgekehrt ausfällt. Oder eigentlich nicht.
Zwei sehr unterschiedliche Welten werden gezeigt, die so verschieden doch nicht sind (in ihrem Aussenseitertum). Ein wunderbarer Armin Mueller-Stahl, der seine Visitenkarte fürs internationale Kino abgibt. Und Giancarlo "Breaking Bad-Gus" Esposito noch ganz anders.
Paris: Schwarz trifft weiss - und bleibt "Schwarz-Weiss" (im Sinne einer klaren Sympathieverteilung). Interessant ist, dass hier die Schwarzen, welche abseits des Gangsta-/Hip-Hop-Mainstreams eigentlich meistens Sympathieträger sind, für einmal die Buhmann-Eigenschaften - rassistisch, naiv, unbedacht - inne haben. Dazu eine nette Vorstellung von Béatrice Dalle, die wirklich überzeugend eine Blinde mit weiser Sinnlichkeit mimt.
Rom: Die Ein-Mann-Show des Roberto Benigni, welcher die totale Humor-Dampfwalze fährt und ein wahres Gag-Feuerwerk entzündet, voller stakkatomässig abgefeuerter Geistesblitze (wobei ich mich wundernd frage, wie viel davon improvisiert war..) Nicht einfach zu ertragen, sollte man mit seiner Art nichts anfangen können. Und diejenige Episode, die, trotz des tragischen Endes, aufgrund ihres "Comedy-Charakters" am ehesten aus dem Rahmen fällt.
Helsinki: Sicher die schwerstzugängliche Episode; unspektakulär, tiefmelancholisch und voller unvertrauter Gesichter, schlicht schwere Kost - so wie ich mir die Finnen-Metropole vorstelle. Und daher wieder passend.
Vorab: Ich mache bei dem allgemeinen Schweiger-Bashing nicht mit und finde seine (schön fotografierten) Filme eigentlich immer wenigstens unterhaltsam (es gibt Ausnahmen: sowas wie die "1 1/2 Ritter" schau ich mir gar nicht erst an ...)
Der durchschnittliche Schweigerfilm-FAN sagt öfters "Boah, ey" oder "Scheisse", bestellt sich auch mal "'ne Pizza", hat für intellektuelles Geschwafel nur Spott übrig und hört gerne "BRAVO Hits" (bzw. die Musik darauf) - und hat bei seinen Filmen dementsprechend ein permanentes wohliges Gefühl des Sich-Wiedererkennens.
Den durchschnittlichen Schweigerfilm-Fan in seinen Filmen (die als eine Art Spiegel fungieren..) aufzuspüren und sich über ihn "lustzuärgern" - DARIN besteht ihr wahrer Unterhaltungswert ...
Ja, Transformers gegen Godzilla - es wird sich zeigen, ob hier etwas mehr drinsteckt als die Summe der beiden Franchises ...
Wer hier die 80er-RomCom "Working Girl" mit Melanie Griffith erwartet hat, dürfte grosse Augen machen - und in der Folge nicht nur deswegen ...
"Working Girls" zeigt einen Arbeitstag in einem kleinen Bordell der gehobenen Klasse in Manhattan am Beispiel der Protagonistin Molly, einer gebildeten Frau in nicht mehr ganz jungem Alter, die gut gebucht ist (obwohl sie über den Sex-Appeal eines Hausmütterchens nicht hinauskommt ...)
Hier gibts keine romantische "Pretty Woman"-Verklärung und keine "Pimp/Gangsterfilm"-Brutalitäten (es geht aber natürlich auch nicht um den Strassenstrich..)
Der Anspruch ist ein ganzheitlicher Realismus: das fängt im Empfangsbereich an, in dem die ein- und ausgehenden Freier freundlich und professionell abgehandelt werden wie in einer Zahnarztpraxis (ausser, dass man dort keine Drinks angeboten kriegt..) und setzt sich im Small Talk, der die Funktion eines Vorgeplänkels hat, fort. Die Kunden sind mal mehr, mal weniger nett und haben mal mehr, mal weniger ausgefallene Wünsche. Die Höflichkeits-und Geschäftsfloskeln der Prostituierten (die sich selber "working girls" nennen..) sind eingeschliffen ("Make yourself please comfortable..), das Inkasso (erst nach kompletter Entblössung des Kunden - könnte ja ein Cop darunter sein..) und die Gesundheitsvorsorge Routine. Zu dieser Form der Darstellung gehört natürlich auch die Nacktheit, die hier ohne Scheu, aber auch wenig anregend gezeigt wird. Die Frauen sind zwar klar umrissene, für den Zuschauer gut fassbare Charaktere (neben Molly gibts etwa die junge Aufmüpfige, die alternde Verschmähte oder die überforderte Neue), könnten so aber wohl an jedem vergleichbaren Ort anzutreffen sein. Einzig die Figur der "Puffmutter", eine distinguierte Plaudertausche im Businessdress, gleichermassen professionell-jovial wie geschäftstüchtig und fordernd, wirkt in der ihr zugedachten Rolle als Antagonistin in diesem Umfeld etwas dramatisiert - dürfte sich von vielen Vorgesetzten in der Arbeitswelt aber auch nicht gross unterscheiden.
Eingefangen wird das mit einem nüchtern-distanzierten Blick, welcher dem Film einen semidokumentarischen Charakter verleiht. Als würde mit der versteckten Kamera gedreht. Dazu passt auch, dass wohl die meisten DarstellerInnen Laien sind.
Die Absicht von Regisseurin Lizzie Borden, einer bekennenden Feministin, ist klar: Prostitution soll hier als ein Job wie jeder andere dargestellt werden, ausgeführt von selbstbestimmten Frauen, die eine Wahl haben - natürlich ein dankbares Feministenthema. In der Welt des käuflichen Sex aber eben nur eine Seite (die glitzernde, saubere) der Medaille ...
Mein persönlicher Bezug zu dem Film: Der wurde in den 80ern einmal im Schweizer Fernsehen in der Arthouse-Sektion (vermutlich OmU) gezeigt und hat damals auf mich als Heranwachsender noch auf eine ganz andere Weise gewirkt. Im deutschsprachigen Raum längst vergessen (obwohl immerhin Sundance-Preisträger), ist mir der immer irgendwo im Hinterkopf hängengeblieben (vor allem dank "Hausmütterchen" im Puffland..) und wurde von mir nun dank des Internets nach so vielen Jahren wieder aufgespürt - war ein nettes "Wiedersehen", wie mit einer alten Bekannten ...
Ja, das ist ein streckenweise langatmiger, verquaster Film, bei dem man den Figuren des öfteren zurufen möchte: "Jetzt kommt doch mal aufn Punkt ..!",
Ja, der Tom-Cruise-Charakter ist hier ein ziemlich steifer Sack,
Ja, die (im Vorfeld als angeblich so explizit beschriebene) Sexualität in der Orgien-Szene ist eher lächerlich als anrüchig (mein Höhepunkt: Figuren, die vorgeben, sich zu lecken, obwohl sie Ganzgesichtsmasken tragen ..!)
Ja, man hat den starken Eindruck, Kubrick habe hier seine Reputation vor allem dazu benutzt, um möglichst viele Ti*en und Ärsche abzufilmen ...
Mal abgesehen davon, dass ich mit letzterem Punkt sicher kein Problem habe - ich mag den Film trotz - und wegen - alledem!
Für mich ist das ein grosses düsteres Märchen für Erwachsene und spielt in einer Traumwelt, in der ich gerne länger verweile (die Stadt bei Nacht mit ihrer Weihnachtsbeleuchtung etwa wirkt richtig surreal, wie ein grosses Puppenhaus..) Vor allem die Orgien-Szenerie - die Sexualität mal weggelassen - mit ihrem Meer von unheimlichen Vintage-Masken inmitten eines prunkvollen Herrenhauses untermalt von dieser grossartigen dunklen Musik entfaltet sehr viel Atmosphäre.
Es hilft natürlich, dass ich Tom Cruise mag (wobei ich, entgegen dem erstaunlich grossen Cruise-Bashing auch kein Problem habe, das auszusprechen) und ich das Handeln seiner Figur absolut nachvollziehen kann (weil eine intensive Fremdgeh-Fantasie einem realen Seitensprung vergleichbar ist..) Ich sehe ihm hier gerne dabei zu, wie er, im Bestreben die "hässlichen" Bilder aus seinem Kopf zu bekommen, wobei die von seinem Weib gestreute Saat dann erst richtig wuchert, herumstreunert, hier und dort einen Kaffee trinkt, immer mal wieder seinen Ärzteausweis ausm schicken Wintermantel hervorholt und vorzeigt und ausschweifend und mit Hang zur Repetition ("... it was a charade ..." - "A charade?" - "Yes ...") mit den Leuten quasselt.
Langatmig ja - aber manchmal passts für einen einfach, ohne dass sich das immer erklären lässt.
Von all den metaphorischen und tiefenpsychologischen Ebenen ganz zu schweigen. Aber da dürfen sich andere den Kopf drüber zerbrechen. Ich les das dann lieber nach ...
I like!
Der Fluch des Horrorfilms: alles schon mal dagewesen.
Es gibt aber halt nur eine beschränkte Anzahl altbekannter Genre-Versatzstücke, und setzt man diese gekonnt ein (oder auch mal neu zusammen), so gilt doch einfach: warum nicht ..?
Ein "real crime"-Autor, der mit seiner Familie in ein neues Haus zieht, findet dort eine Kiste mit Handkamera-Filmen, die (scheinbar) reale Tötungen zeigen (ob der Populär-Ausdruck "Snuff" hier passt, darüber lässt sich streiten..), und kommt einer Mordserie mit okkultem Einschlag auf die Spur.
Das ist natürlich: "Found Footage" trifft auf "Haunted House"-Spuk.
Ist der Anfang mit den wirkungsvoll umgesetzten Mordaufnahmen im Grobkorn-Look (wobei die Vielfalt der Tötungsarten ein wenig an die "Saw"-Reihe erinnert..) und der beginnenden Recherchearbeit noch recht stimmig und spannend, so driftet das später doch in allzu konventionelle Gefilde ab (der Protagonist schleicht durchs Haus, weil er "irgendwas" gehört hat, streitet sich wegen seiner zunehmenden Vereinnahmung durch den Fall mit seiner Frau, etc.), und man hat den Eindruck, über einen guten Teil der immerhin rund 100 Minuten Laufzeit dümpelt der Film ein wenig vor sich hin - wobei ein solider und charismatischer Hauptdarsteller (gerade in der Rolle eines Abstürzenden..) wie Hawke einem die Anteilnahme sicher erleichtert.
Dafür macht er beim Finale nochmals ordentlich Boden gut, mit einer allemal befriedigen Auflösung (ich hab sie nicht vorausgesehen - war allerdings auch nicht 100%-ig bei der Sache ...) und einem konsequenten Ende, weshalb der positive Eindruck überwiegt dieses trotz moderner Elemente ("Found Footage", "Saw"-Fratze..) recht klassischen (weil vor allem auf Spannung und Grusel setzenden) Horrorfilms.
Ursprünglich im deutschsprachigen Raum als Teil der Jekami-Martial-Arts-Reihe "Karate Tiger" veröffentlicht (als Vol. 6), ist das eigentlich der 3. Teil der "Kickboxer"-Serie (und unter diesem Titel mittlerweile auch mit deutschem DVD-Release).
Hier gibts den zweiten von drei Auftritten des David Sloan (KB 2-4), Bruder des Van-Damme-Charakters aus Teil 1 und Lückenbüsser-Hero nach dessen Ausstieg - für einmal ohne Dauer-Gegenspieler Tong Po, aber wieder mit Asiaten-Yoda und (Zen-)Meister Xian an der Seite.
Mit Handlungsort Rio de Janeiro kehrt wie im 1. "Kickboxer" (der in Thailand spielt) die schwüle Exotenkulisse zurück, was sicher positiv zu werten ist. War aber Teil 1 noch vor allem ein Film über die Kunst des Martial Arts (der besteht ja praktisch nur aus Trainingsszenen..), und hatte Teil 2 gar den Anspruch einer Charakterstudie seines Protagonisten, so ist das hier "nur" noch ein B-Actionmovie üblichen Zuschnitts mit etwas Geballer, etwas Strassenrangeleien und wenigen Kampfszenen im Ring.
David Sloan muss sich hier mit einem Lokal-Mafioso und Mädchenhändler herumschlagen, wobei seine Wandlung vom sympathischen und nachdenklichen Kampfsportler und Trainer (aus KB 2) zum recht kaltblütigen, auch schon mal munter herumballernden Möchtegern-Rambo (gibt einige Kills, und einige recht überflüssige dazu.. siehe Spoiler) ziemlich unglaubwürdig daherkommt. Weil Mitchell hier zudem kurze Haare und meist Touristenklamotten trägt, erinnert er dabei auch immer wieder an seine Dumpfdödel-Figur aus der Sitcom "Eine starke Familie", in der er ja parallel zur "Kickboxer"-Reihe spielte ..!
Das passt immerhin zu diesem Streifen, der nebst solider Früh-90er-Video-Stangenware immer mal wieder auch unfreiwillige Komik abliefert (alleine der Auftritt des jungen brasilianischen Kickboxers, der Sloan um seine Assistenz beim Kampf bittet, ist ein ganz heisser Anwärter auf den Titel "schlechteste Schauspielleistung aller Zeiten" [Kopf an Kopf mit dem Darsteller des jungen van Damme in "Bloodsport"!]) Auch ist Kickbox-Herausforderer Martine, ein hypernervöser Langhaar-Zottel, sicher kein Tong-Po-Ersatz (aber besser sowas als die minderwertige TP-Kopie aus Teil 4..)
Letztlich war dieser Film wohl entscheidend dafür, dass sich sowohl die "Kickboxer"-Reihe als auch Mitchell's Karriere zielgerichtet ins Direct-To-Video-Fach verlagerten (und alsbald ins Nirgendwo..)
SPOILER:
Da stellen Sloan und Xian auf der Suche nach einem entführten Mädchen doch tatsächlich das Luxusanwesen eines Gangsters auf den Kopf und erschiessen dabei auch mehrere Sicherheitsleute, nur um am Ende festzustellen, dass sie beim falschen Kerl "angeklopft" haben ..!!
Gut wenigstens, hat die Polente davon nix mitgekriegt - die haben sich wohl zeitgleich an der Copacabana einen faulen Lenz gemacht ...
Mit Erscheinungsjahr 1988 war dies so etwas wie das letzte Aufbäumen des italienischen Zombiefilms - wobei man nicht gerade behaupten kann, man habe damit auf hohem Niveau aufgehört ... zudem stellt die Ziffer "4" im deutschen Titel auch hier einen Bezug zu Romeros "Dawn Of The Dead" her (der demnach "Zombie 1" wäre, dazu besteht die Pseudo-Reihe aus zwei weiteren billigen Italo-Ablegern, Fulcis Klassiker "Woodoo" und dem Fulci-Stückwerk "Zombi III"..), welcher nix mit der Realität zu tun hat.
All diese Exploitation-Trasher der 70er/80er haben gegenüber dem modernen Hollywood-"Output" (man kann es ruhig ökonomisch benennen..) natürlich einen Vorteil: Atmosphäre!
Jedoch ist die Gratwanderung zwischen filmischen Unzulänglichkeiten, welche jene auf sympathische Weise noch verstärken, und solchen, die sie kaputt machen, indem sie den Streifen der Lächerlichkeit preisgeben, eine schmale - und "Zombie 4" kippt leider meistens auf die falsche Seite ...
... als da wären: "Schauspieler", die aussehen wie die letzten Penner und auch so agieren (verstärkt durch die deutsche Porno-Synchro!), "Zombies", die aussehen wie die letzten Penner und mal rennen können, mal nur schleichen, ganz so, wies ihnen (bzw. dem Drehbuch) grade passt. Dazu ein dämlicher, oft unverständlicher Plot und jede Menge billiger (wenigstens handgemachter) Gore-Effekte, was aber bei diesem Genre in jener Epoche fast schon eine Selbstverständlichkeit darstellt ...
Auf der Haben-Seite: das immer wieder reizvolle Szenario "Zombie-Übermacht gegen kleine Gruppe auf beschränktem Raum" sowie zwei, drei atmosphärische Einstellungen (bei Nacht), die den Beteiligten wahrscheinlich nur aus Versehen gelungen sind. Zudem kommt der Splatter-Fan auf seine Kosten (wenn auch nur auf erwähntem Niveau..)
Darf (keineswegs: muss) man als Anhänger von Zombie-Filmen mal gesehen haben, doch gilt hier (zumindest für mich): einmal und nie wieder!
Meine Erwartungen waren immens: griechische Mythologie, "300"-Optik, ein Regisseur, dem ein Ruf als brillanter Visualist vorauseilt, dazu der nur mittelprächtige "Kampf der Titanen", der die Hoffnung auf einen wirklich gelungenen Genre-Vertreter zusätzlich schürte - ich WOLLTE diesen Film lieben ..!
Kurzum: meine Erwartungen wurden zu einem guten Teil erfüllt, doch lieben kann ich den Film nicht (jedenfalls noch nicht..)
Dafür dauert es zu lange, bis er in Fahrt kommt. Hat er zu viel inhaltlichen Leerlauf. Und einfach zu wenig zu bieten, was man, auch abseits von Action/Bildgewalt, als "grosses Kino" bezeichnen könnte - schade!
Lieber zum Positiven: Visuell ist das, wie vom Regisseur zu erwarten war, tatsächlich gelungen und aussergewöhnlich - ein verfilmtes Renaissance-Bild, ein feudal-ausufernder Metzel-Reigen, ein opulentes Schlachtengemälde, in das man eintauchen und lange verweilen kann (3D ist aber überflüssig..)
Alleine die Einleitung, in der man die gefangenen Titanen(-Barbaren) auf engem Raum an den Zähnen (!) Reih an Reih angekettet sieht und das Bild danach in die Totale einer riesigen Höhle mit massiven Atlas-Figuren übergeht, liess mein Herz vor Freude hüpfen ... und gerade durch diese optischen (Gigantomanie-)Qualitäten halte ich hier auch das (Über-)Thema "Götter" und "Titanen" für angemessen umgesetzt (in "Kampf der Titanen" kamen Titelgebende ja nicht einmal vor..) Im Übrigen haben das aus der Theseus-Sage bekannte Labyrinth und der (hier humane) Minotaurus zwar auch ihren Auftritt, aber nicht als Höhepunkt, sondern zwischendurch und eher halbherzig abgehandelt.
Auch macht der Film abermals richtig, was schon bei "300" funktioniert hat: ästhetisch und überbordend inszenierte Action mit viel Zeitlupe (die Verwandtschaft der beiden Filme wird hier besonders deutlich..)
Zudem legt er sowohl in Sachen Brutalität (wenn auch stilistisch überhöht, wodurch "konsumierbarer") als auch Kitsch/Trash im Vergleich zum durchschnittlichen Hollywood-Output noch eine ganze Schippe drauf, sodass sich auch beim abgestumpften Zuschauer noch eine besondere, diffuse Mischung aus Nervenkitzel und Vorfreude durch den Film ziehen sollte, die er (ich!) bei den meisten Streifen eben nicht (mehr) hat ... und lässt man sich darauf ein, so wirkt dann etwa auch der Helm von Rourke's Hyperion, mit dem er aussieht wie ein Osterhase, absolut stimmig, weil es einfach in diese verrückte Welt passt ...
Rourke ist mittlerweile in einem (Spät-)Stadium seiner Karriere angelangt, in der er durch blosse (Körpermasse-)Präsenz und etwas Genuschel solche Rollen im Schlaf spielt und dabei immer charismatisch wirkt. So kann der noch ein paar Jahre locker absahnen, der Glückliche ...
Hauptdarsteller Cavill dagegen hat zwar ein angemessen windschnittiges Heroen-Profil und sagt seine (Pathos-)Texte ohne Einladung zur Fremdscham auf, kommt aber auch nicht wie der nächste Superstar rüber, als der er vor allem durch seine Hauptrolle im kommenden "Superman"-Reboot gesehen wird. Wenigstens geht er mir nicht auf den Sack wie Freida "Dackelaugen im Nullemotionen-Gesicht" Pinto, die man ruhig in Indien hätte lassen können.
Fazit: Leider, leider auch nicht das erhoffte Meisterwerk, dafür inhaltlich einfach zu schwach und streckenweise langatmig, doch mit denselben Qualitäten, welche "300" zum modernen Klassiker gemacht haben: viel Zeitlupe, viel Pathos, viel visuelle Opulenz, hier einfach noch eine Spur "künstlerischer" aufbereitet, dazu brutal und trashig - und für Fans der griechischen Mythologie, die keine Lehrstunde erwarten, natürlich auch einen Blick wert.
Jugenderinnerung - davon hing bei mir sogar ein Poster an der Wand ..!
Snipes, als Flugzeugsicherheitsexperte, hier noch ein rohes, unverbrauchtes "Badass" ("Spielen Sie Roulette ..? Setzen Sie immer auf SCHWARZ!"), gegen einen charismatischen Terroristen-Villain ("Sprechen Sie mir nach: Charles-Rane-ist-nicht-geisteskrank ..."; Schauspieler Bruce Payne mit distinguierter, wenn auch nicht ganz flächendeckender Föhnfrisur .... bald darauf hat ihm wohl die starke Alopezie die Karriere versaut..) Dafür ist die Hauptdarstellerin hässlich und sieht mit ihrer Betonmatte aus wie direkt aus (dem alten) "Planet der Affen" entsprungen (leider hat der (sachlich-intellektuelle) Villain einen veritablen "out of character"-Moment, als er diese Schabracke vulgär anbaggert..)
Die Szenen der Marke "Bedrohungsszenario auf engem Raum" im gekidnappten Flugzeug sind ganz gut (natürlich ist das ein budgetgeschrumpftes "Die Hard" im Flieger; witzigerweise hat Snipes hier die Willis-Synchro, und der Villain macht einen wahrhaftigen Hans-Gruber-Gedächtnisabgang..), am Boden (aufm Rummelplatz!) macht sich dann doch recht schnell Routine breit, bevor es zum Schluss nochmals kurz in die Lüfte geht. Dass der Film ohne Abspann nur knapp 75 Min. dauert, trägt natürlich zu seiner Kurzweile bei.
Fazit; natürlich in keinem Moment mehr als ein B-Movie - aber von der coolen, unterhaltsamen Sorte. Hält als persönlicher "Jugendhype" den Erwartungen heute noch recht gut stand ...
Übrigens; falls sich jemand wundert, weshalb Rane immer wieder nach der Uhrzeit fragt: es soll eine "TV-Fassung" mit zusätzlichen Szenen geben, in der er erklärt, seine Opfer sollen ihren Todeszeitpunkt kennen ...
Ist dieser wandelnde Loriot-Charakter (kennt jemand seinen Sketch "Filmanalyse" ..?) und intellektuelle Pausen-Clown hier immer noch aktiv ..?!
- Ja, das war mal etwas ganz Besonderes am Sitcom-Himmel (für mich insofern nicht selbstverständlich, als mir gleich beide Hauptdarstellerinnen aufn Sack gehen: Robin ist ein Mannsweib mit dem Sex-Appeal eines Wattestäbchens, Lily war als schräge Stadtpomeranze in "American Pie" gut aufgehoben..)
- Ja, Barney ist mehr als nur der heimliche Star der Serie.
- Ja, es wird Zeit, dass die Serie abgeschlossen bzw. die Mutter nun endlich getroffen wird. Auch wenn nach so langer Zeit die Erwartungen an Darstellerin und Plotentwicklung kaum mehr zu erfüllen sind.
Meine persönliche Erfahrung im Zusammenhang mit dem allgemein kolportierten (selbst nicht so dramatisch empfundenen) Qualitätsverlust: Mitte der 7. Staffel, als die deutsche Ausstrahlung an spannender Stelle für längere Zeit unterbrochen wurde (bin nunmal an die deutsche Synchro gewohnt, die sicher nicht schlecht ist..), konnte ich die Fortsetzung fast nicht abwarten. Kaum gings dann weiter, wurde die Serie stinklangweilig, wovon sie sich bis zum Staffelfinale nicht mehr richtig erholt hat.
Aber für die Bewertung haben die alten "Lorbeeren" natürlich noch einiges Gewicht ...
Tolle Grundidee: ein Toter kehrt ins Leben zurück, um Rache an seinen Mördern zu nehmen, das Ganze verpackt in einem sensationellen Look mit einem Anti-Helden, der aussieht wie eine düstere, aber nicht minder gnadenlose Variante des Jokers, eine Mischung aus Harlekin und Junkie, eine Gestalt der Hölle, mit einer Krähe als ständigem Begleiter, die sich auch optisch wunderbar ins Gesamtbild einfügt (alleine die Szene mit der brennenden Vogel-Silhouette am Boden!), und überhaupt, die ganze Düsternis der Szenerie eines regenüberströmten Grossstadtmolochs ...
Leider haperts bei der Ausführung, denn wirklich spannend ist es halt nicht, wie ein (beinahe) Unbesiegbarer der Reihe nach seine chancenlosen Feinde aus dem Weg räumt, zudem gibts nicht mal ordentliche Kämpfe zu sehen - mehrere Martial-Arts-Einlagen, wie beim ersten Racheakt am schwarzen Messerwerfer, DAS wäre was gewesen ..!
Ausserdem funktioniert der Film auf der dramatischen Ebene nicht so recht, manche Szenen wirken hier fast unfreiwillig komisch.
Trotzdem, dank des (damals) neuartigen, ja revolutionären (Depri-)Looks zu Recht ein Kultfilm - allerdings für einmal einer, der durchaus ein Remake verträgt (ist ja schon länger angekündigt..)
Leider ist nicht zu erwarten, dass man es wirklich fertigbringt, die Stärken des Originals zu übernehmen und die Schwächen auszumerzen ...
Der Klassiker unter den zahlreichen Verfilmungen (wobei man ausser diesem eigentlich nur noch die eher lächerliche 70er-Eurotrash-Variante mit Helmut Berger und den neuen, sehr "modernen" Film für die "Twilight"-Generation kennt..)
Natürlich ist das ein Film seiner Epoche, welcher der Entwicklung der Erzählung noch ausgiebig Raum lässt, die Sünden und Tabus der Vorlage nur (aber immerhin) versteckt-verschämt behandelt und tricktechnisch nunmal 60 Jahre vor unserer Zeit spielt.
Seine besondere Stärke entfaltet er als Literaturverfilmung im wahrsten Sinne des Wortes, nämlich als zu Film gebrachte Literatur - zu erwähnen sind auf jeden Fall die zahlreichen Zitate des Romans, welche es in den Film geschafft haben und die ich auch erkenne, ohne jenen gelesen zu haben. Ein Feuerwerk an Wilde'schen Bonmots und Klugheiten, ein intellektueller Sprühregen und einfach ein wahrer Genuss!
Der Hauptdarsteller ist gut gewählt, weniger wegen seiner Darstellungskünste, denn aufgrund seines maskenhaft starren Gesichts, das sehr gut zu der Rolle des Verdammten passt. Ein Nebendarsteller wie George Sanders als verführerisch-verderblicher Einflüsterer Lord Henry, der den Bärenanteil an Buchzitaten für sich verbucht, ist natürlich für jeden Film eine Bereicherung. Und viel 40er-Jahre-Chic verströmt Donna Reed als Dorians grosse Liebe Gladys. Auch die Darstellung des sich zum Diabolischen hin entwickelnden Porträts wurde, mit den Mitteln jener Zeit, atmosphärisch gut gelöst (teils mit Farbbildern im ansonsten schwarz-weissen Film!)
Fazit: wenn man sich von seinen modernen Sehgewohnheiten lösen kann, ist das sicherlich eine sehr empfehlenswerte, intelligente und wohl auch weitgehend buchgetreue Verfilmung.
Die "Dorian Gray"-Verfilmung mit George Sanders (von 1945) ist doch ganz gut ...
Auch wenn mir dieses ganze "Star Wars Expanded"-Nerd-Universum nur am Rande bekannt ist:
Ist es dort nicht eine der bekanntesten Storylines, das Boba Fett dem Sarlacc (dieser Riesenschlund in der Wüste in Ep. VI) entkommt ..?
DAS könnte man wirklich mal aufgreifen (auch in einem der Neu-Trilogie-Filme..)
... und vor der unausweichlichen Verwandlung gibts noch ein gemeinsames Bierchen ausm Selbsthilfekoffer ...
Ok, das sind definitiv 1, 2 frische Ansätze fürs Genre, kombiniert mit einer erfreulichen Early-Romero-B-Movie-Atmosphäre - trotzdem hätt' ich nichts dagegen, wenn dieser Billig-Look (digital?) fürn finalen Release noch etwas "aufgemöbelt" würde ...
Zugegeben, den habe ich nur "quergeguckt" - darf aber auch mal sein und genügt hier vollkommen für eine Bewertung.
Der Anlass ist dabei fast interessanter als der Film selbst: eine auf YouTube gesehene Sonderfolge von "Dall-As" (Karl Dalls anarchische Talkshow aus den Anfängen von RTL), die direkt von der Southfork-Ranch übertragen wurde und in der auch Hauptdarsteller J. Eddie Peck, der damals in "Dallas" eine Nebenrolle hatte, einen Promotionauftritt für den Streifen absolvierte.
Erstaunlich dass das Lambada-Fieber Ende der 80er offenbar auch in den USA gross genug war, dass sogar Hollywood sich bemüssigt sah, mit der heissen Nadel eiligst ein Filmchen um das heisse Tanzbeinschwingen herum zu stricken.
Das mag auch Einblick in die Schaffensweise der hier produzierenden Cannon Films liefern:
"Dieser komische Tanz da ist derzeit populär: Lasst uns rasch einen Film draus machen!"
"Die anderen machen das auch? Wir müssen schneller sein! Und schnappt ihnen den Namen weg!"
Zur Erklärung: Es gab damals ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem zeitgleich veröffentlichten "The Forbidden Dance": Dieser durfte zwar exklusiv den Hit von Kamoa verwenden (der in den USA nur unter ferner liefen chartete), aber nicht das Wort "Lambada" im Titel.
Zum Inhalt: Ein Lehrer mit Migrationshintergrund führt ein Doppelleben. Tagsüber unterrichtet er Bonzenschüler, abends tanzt er sich im Ghetto mit den Strassenkids die Nächte um die Ohren und bringt ihnen zusätzlich in einem Hinterzimmer Mathe bei, wobei er auch schon mal den Erfolg eines Billard-Stosses anhand von WINKELzügen erläutert (!) ... klar, dass "both worlds" irgendwann kollidieren ...
Ein wenig Teen-Scharmützel im Highschool- und Strassenmilieu, ein wenig Schwärmereien (obwohl der Protagonist, eine Art US-Variante von Pierre Cosso, ein treuer Familienvater ist), nicht wenig Bildungspädagogik, jede Menge End-80er/Früh-90er-Geist ("This Is The 90s, man. A chick's got a right to choose.."), was natürlich für Zöglinge jener Epoche nicht ohne Reiz ist - und selbstverständlich immer wieder Tanz und Mucke der Sorte, wie sie damals wohl ziemlich hip war.
Da bin ich filmetechnisch aber inzwischen doch viel zu "abgebrüht", um hier die ganzen Versatzstücke nicht meilenweit gegen den Wind rauszuspüren - doch immerhin wurde das einigermassen souverän und stimmig umgesetzt - wenn eben die "Handlung" nur nicht immer wieder durch mal schwülstige, mal eher lächerliche "Musical-Einlagen" unterbrochen würde.
Wer aber mit Tanz-Schmonzetten etwas anfangen kann, darf sich gerne 1, 2 Noten dazudenken ...
Sehr freie Umsetzung der Sage von St. Georg und dem Drachen (unter diesem neuen Titel auch auf DVD veröffentlicht) in den wohlig-matten Farben, welche Filme jener Epoche unverrückbar auszeichnen, und Special-Effects auf dem Level der Augsburger Puppenkiste, einfach eine Spur brutaler (!; immerhin FSK 16) und eine ordentliche Schippe trashiger als Durchschnittsware - was in dieser Kombination natürlich eine reizvolle Mischung darstellt.
Der Held, unterstützt von der Magie seiner schrulligen Hexen-Pflegemutter, muss die sieben Flüche eines bösen Zauberers (Basil Rathbone in alberner Faschings-Aufmachung..) überwinden, um seine Prinzessin aus den Fängen des Ungeheuers zu retten, wobei seine Wegbegleiter nach altbekanntem 6-kleine-Schablonencharakter-Prinzip mit hübscher Regelmässigkeit dahinschwinden ...
Die Sache mit den 7 Flüchen ist dabei so irrwitzig wie bisweilen verwirrend:
SPOILER:
Fluch 1: grunzender Riese mit Orientierungsschwäche, der aussieht wie Atze Schröders degenerierter Bruder (minus 2 Ritter);
Fluch 2: Säure-Sumpf mit sehr eigenwilliger Wirkung: erst zwei Minuten unbehelligtes Baden, dann innert 2 Sekunden Abgenagtsein bis auf die Knochen (minus 1 Ritter);
Fluch 3: Hexe mit einäugig-verrutschter Visage (vorübergehend in der lockenden Gestalt einer jungen Schönheit), die zwischendurch mit ihrem Zaubermeister fast businesstalkmässig sachlich parliert (minus 0 Ritter, wofür die Alte dann Bestrafung in Form der Umwandlung in eine (besser aussehende) Spinne erfährt);
Fluch 4: Dubiose Hitzespirale, die ihre Opfer erst sonnenbrandmässig schält, dann plötzlich ganz verschwinden lässt (minus 2 Ritter);
Fluch 5: Verwunschene Höhle mit sehr flüchtigem Ein- und Ausgang, aus der es nur ein Entkommen gibt mittels holographischer Fasnachtslarven, die von einem Besitz ergreifen, was dem Betroffenen zugleich die Funktion eines "Schlüssels" verleiht (minus 1 Ritter);
Fluch 6: NICHT WIRKLICH ERSICHTLICH, WAS DER SEIN SOLL!: Wahrscheinlich die falsche Prinzessin, die den Helden auf eine ebensolche Fährte lockt, wo dann des Zauberers dämliche Conehead(!)-Schergen warten - hätte es aber nicht gereicht, vor dem Kerker der Echten ein paar Wachen zu postieren ..?! Man könnte meinen, dem Hexer seien unterwegs die Flüche ausgegangen, weshalb dann halt auch Notlösungen herhalten mussten ("Mal überlegen, was könnte man noch als "Fluch" nehmen, immerhin hab ich deren 7 angekündigt, ich Depp ..?!");
Fluch 7: Der Zauberer selbst ("Nun steht ihr dem 7. Fluch gegenüber, MIR, dem Unbesiegbaren!"), dies aber erst nach erfolgtem Schlusskampf Held gegen Drache, obwohl es ursprünglich hiess, die sieben Flüche seien AUF DEM WEG zur Zauberer-Burg zu überwinden, nicht noch Post-Klimax (zur Fluch-Logik: siehe auch Fluch 6..) Und dann geht der Schuss erst noch nach hinten los, weil sich der "Unbesiegbare" für einen Unbesiegbaren verdammt leicht übertölpeln lässt ... (minus 1 Zauberer).
SPOILER ENDE
Ich sags ja - populäre Schweizer Themen populär umgesetzt, das braucht der Schweizer Film, und nicht irgendwelche grüblerischen Familienkonflikte anno 1. Weltkrieg in Hintertupfigen ...
Mit "Grounding" hat Regisseur Michael Steiner ("Sennentuntschi") erstmals gezeigt, dass er der beste Mann für Umsetzungen dieser Art ist ..!
Das Grounding der Swissair im Jahre 2001, die vorübergehende Flugunfähigkeit der einstmals stolzen Flotte als eindrückliches Symbol des Niedergangs einer nationalen Institution, aufgerieben im Kreuzfeuer monetär-elitärer Machtstrebungen und Scharmützel von Wirtschaft und Banken, ist natürlich ein dankbares Thema für ein breites Publikum, das seinerzeit durch die Medien zwar ausgiebig informiert wurde, aber wohl in der Regel nur wenig tiefere Einblick ins Thema bekommen haben dürfte. "Nachlassstundung", "Aktienübernahme-Vertrag", "Bundesgarantie", ... auch während des Films dürften viele Zuschauer nur die Hälfte verstehen, entscheidend ist aber: Das ist spannend und weckt Emotionen! Grosses Kino halt ...
Formal ist das eine Mischung aus realen und gespielten Szenen, aus Dokumentation und Fiktion, mit (nicht zuletzt optisch) gut gecasteten Darstellern, welche die Identifikation mit ihren Vorbildern leicht ermöglichen (allen voran die Schweizer Schauspiel-Allzweckwaffe Hanspeter Müller-Drossaart als Retter in der Not, Sanierer Corti), flott erzählt, attraktiv gefilmt und gekonnt zusammengefügt. Selbst die diversen persönlichen Geschichten, welche exemplarisch für unzählige mit der Tragik verbundenen Schicksale stehen, aber auch nicht mehr als ordentliches Soap-Niveau bieten, werden gut integriert und stören nicht weiter (übrigens versüsst durch die attraktive und von mir immer gern gesehene Stefanie Japp als gebeutelte Flugbegleiterin ...)
Inwiefern die ganzen Ereignisse nun korrekt wiedergegeben wurden, ist fraglich (Corti kommt schon sehr gut weg..), für den Filmgenuss aber nicht entscheidend - es bleiben 2 Stunden beste und gut gemachte Unterhaltung, die dem Schweizer Zuschauer das Gefühl geben, bei einem Ereignis von nationaler Tragweite irgendwie hautnah dabei gewesen zu sein und damit auch gleich etwas für die patriotische Allgemeinbildung getan zu haben ... und für Ausländer bietet das eine spannende Begegnung sowohl mit einem Stück Schweizer Kultur- und Wirtschaftsgeschichte als auch mit dem höchsten Level derzeitigen Schweizer (Populär-)Filmschaffens ...
Aufmerksam geworden bin ich auf diese französische Low-Budget-Produktion, weil sie in einem imdb-Forum als einer von drei Filmen genannt wurde, die es schaffen, so etwas wie "Lovecraft-Spirit" zu erzeugen (neben Darabont's "Der Nebel" [kann ich bestätigen] und einem mir unbekannten Amateur-S/W-Stummfilm (!) namens "The Call of Cthulhu").
Für Un-Bildungsbürger: H. P. Lovecraft ist ein klassischer US-Horrorautor, vergleichbar Poe, dessen Werk v.a. durch grauslige Tentakel-Monster visualisiert wird (vor einiger Zeit war der Name auch mal wieder gross in den (Film-)Medien, weil Guillermo del Toro's grossbudgetierte und heiss erwartete Lovecraft-Verfilmung "Berge des Wahnsinns" aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten gestoppt wurde..)
Meine Erwartungen an "Maléfique" wurden nach den erwähnten Vorschusslorbeeren zwar nicht ganz erfüllt, aber auch nicht enttäuscht.
Der Film handelt von 4 Häftlingen in einer gemeinsamen Zelle, die in einem Wandloch ein Buch mit Formeln schwarzer Magie entdecken, mit deren Hilfe sie sich einen Ausbruch erhoffen.
Die begrenzten finanziellen Mittel wirken sich vorliegend nicht negativ aus, spielt die Handlung doch fast ausschliesslich in der Zelle. Gleichzeitig ist die Geschichte spannend genug, um alleine durch ihren Kammerspiel-Charakter zu funktionieren. Dazu tragen auch die guten Darsteller bei, welche die vom französischen Kino gewohnte Qualität abliefern, obwohl eigentlich nur eine der Rollen wirklich Ecken und Kanten hat - dies aber umso mehr, handelt es sich dabei doch wohl um einen einmaligen Charakter in der Filmgeschichte: die (altbekannte) Figur des Rabauken, der gleichzeitig ein (erst halbwegs umgebauter) Transsexueller (!) ist. Und hier das Alphatier unter den Knastbrüdern abgibt sowie den Dreh- und Angelpunkt des Geschehens (nach bekannter Formel: Physis > Intellekt).
Was den Film mit Lovecraft verbindet, sind nicht nur die Anspielungen auf dessen Cthulhu-Mythos (okkulte Beschwörungen mittels eines magischen Buches), sondern auch die durchwegs düstere, überwiegend hoffnungslose Atmosphäre, welche durch die gedämpften Lichtverhältnisse in der Zelle noch unterstützt wird.
Special-Effects gibts nur wenige (darunter sogar ein bisschen Gore..), was bei einem Film, der primär von Handlung/Darstellerleistung lebt, aber nicht negativ ins Gewicht fällt.
Was man ihm vorhalten könnte, ist, dass er mit seiner durchgehenden Spannung Erwartungen schürt, die er am Ende, inkl. einer Art Schluss-Twist, nur bedingt einlöst ...
Es bleibt eine durchaus spezielle Mischung aus Grusel-Kammerspiel mit klassischen Einflüssen (altes Buch, Magie), aber eher moderner (Low-Budget-)Machart und guten Schauspieler-Leistungen in der Tradition einer grossen Kino-Nation - als Grusel-/Horror-Fan macht man hier nicht wirklich was falsch ..!
Auch der einstige Kampfsport-Wunderknabe verdient sich seine Brötchen seit Jahren mit Low-Budget-Stangenware - die ich mir höchstens gebe, wenn ich mal gelangweilt vorm TV sitze und sie mir direkt vor die Nase gesch(m)issen wird ...
Die Produktionsstätte Osteuropa, für diese Sorte Film aufgrund tieferer Kosten längst zum Standard geworden (wobei auch grösse Projekte wie "Expendables 2" dort gedreht werden..), wird dabei von findigen Machern oft gleich in den Plot eingearbeitet:
So spielt van Damme hier einen amerikanischen Architekten (!), der in Russland arbeitet ...
ABER ACHTUNG: eben weil er hier keinen Ex-Marine, Ex-Kriegshelden, Ex-Superduperobermacker, etc, spielt, sondern einen Normalo, dürfen die Fans von ihrem Idol dieses Mal keine spektakulären Martial-Arts-Moves erwarten - auf die Omme gibts natürlich trotzdem ...
Weil Van Damme's Charakter Selbstjustiz am Mörder seiner Frau übt, kommt er in den "härtesten Knast" Russlands, wo er erstmal ausgiebig die Depro-Schiene fährt, in den internen Ränkespielen gehörig unter die Räder kommt, sich äusserlich gehen lässt und auch schon mal ungeniert Rauschebart (!) trägt ...
Allerdings ist der Belgier ja nicht der schlechteste Schauspieler im B-Genre, wobei ihm sein sichtlich gealtertes Antlitz zusätzlich Charisma verleiht, was ihm hier alles zugute kommt.
Erst eine computeranimierte Motte, die er für die Wiedergeburt seiner Frau hält (!), bringt ihm in der Einzelzelle neuen Lebensmut, woraufhin er sich rasiert (und mit Kinnbärtchen und Pomadenfrisur plötzlich schweinehart aussieht!), trainiert und sich in den Knastfights einen eisenharten Ruf erarbeitet - bevor ihn erneut das Gewissen plagt ...
Viele Kämpfe bekommt man nicht serviert, dazu die üblichen Knast-Spielereien rund um Gruppenbildungen und Bestrafungen, aber dafür einen van Damme, der hier mal mehr spielen als sich rumbalgen muss und dabei eben gar keine schlechte Figur macht.
Der durchschnittlichen Fan von Klopper-Filmen dürfte an dieser Kröte eher schwer zu schlucken haben, ich fands zumindest beachtlich - ohne jetzt das Bedürfnis zu haben, mir noch viele weitere Ausflüge van Dammes ins ostblockproduzierte "Charakterfach" anzusehen ...