J.F.Lannister - Kommentare

Alle Kommentare von J.F.Lannister

  • Wolfgang Schmitt:
    Es ist ein guter Jahrgang: Die Oscarverleihung 2024 dürfte im Zeichen der Filmkunst und des Anspruchs stehen. Selten waren so viele gute und sehr gute Filme nominiert, wenngleich zwei grandiose Werke fehlen: „All Of Us Strangers“ von Andrew Haigh und „May December“ von Todd Haynes.

    https://www.youtube.com/watch?v=laIDpvWB8mw

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    • 8 .5

      CUTS-Besprechung:

      Ein etwas kritischerer Blick auf den Film, insbesondere im Bezug auf das Drehbuch von Tony McNamara ("The Favourite"). Vergleich mit der Romanvorlage, eine thematische Fokussierung auf die Sexualität, während der Sozialkommentar des Romans in den Hintergrund rückt. Inwiefern es sich beim Film um Male Gaze (das Paris-Kapitel) und oberflächlichen Feminismus (das letzte Kapitel und das Ende) handelt oder nicht.

      Inwiefern es sich bei Giorgos Lanthimos im Gegensatz zu seinen früheren Werken vor "The Favourite" mittlerweile um einen Regisseur handelt, der massenkompatiblere Filme dreht, die mehr dem Zeitgeist entsprechen und keine unbequemen Haltungen zu gesellschaftlichen Themen mehr einnehmen. Filme, die nach der begeisternden und faszinierenden Erstsichtung an Glanz verlieren. Lanthimos wird mittlerweile von Disney vertrieben und ist ein Liebling der Academy, das könnte man ihm in der Tat sowohl positiv als auch negativ auslegen.

      Andererseits sind alle vier Diskutanten in der Episode der gleichen Meinung, dass es sich bei "Poor Things" definitiv um einen Film handelt, den man gesehen haben sollte. Insbesondere loben sie die schauspielerische Leistung Emma Stones, den Humor, das Szenenbild und die Kostüme sowie das konfrontative erste Drittel.

      https://cuts.podigee.io/272-poor-things

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      • 7
        über Dune

        Rewatch im Kino mit einem 10-Minuten-Extra bestehend aus einer Featurette und einer exklusiven Szene aus Part Two.

        Im Gegensatz zur Erstsichtung 2021 im Kino fand ich hier wesentlich besser in den Film. Die meisten der negativ empfundenen Wogen wurden geglättet (Filmmusik, Schauspieler, Einführung in die Welt, die ich damals noch als zu oberflächlich empfand).

        Der große Liebhaber des Films bin ich aber weiterhin nicht geworden, dafür ist er visuell zu eintönig, dunkel, grau und matschig. Gerade als Wüstenfilm, wenn man "Dune" mit "Lawrence von Arabien" oder entsprechenden Kapiteln aus "Star Wars" vergleicht, dazwischen liegen in der filmisch atmosphärischen und berauschenden Darstellung der Wüste einfach Welten.

        Zudem kann man "Dune" im vollen Umfang eben weiterhin noch nicht bewerten, weil Vieles (speziell der Einfluss des Imperiums) auf eine Vertiefung oder einen Abschluss in der Fortsetzung wartet.

        Erhöhung von 5 auf 7 von 10 Punkten.

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        • J.F.Lannister 18.02.2024, 16:36 Geändert 29.02.2024, 23:32

          Bester Film
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          Close
          Die Fabelmans
          Babylon
          Past Lives
          Spider-Man: Across the Spider-Verse
          Tár
          Oppenheimer
          Das Lehrerzimmer
          Godzilla Minus One
          Killers of the Flower Moon

          Beste Regie
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          Steven Spielberg (Die Fabelmans)
          Damien Chazelle (Babylon)
          Christopher Nolan (Oppenheimer)
          Lukas Dhont (Close)
          Todd Field (Tár)
          Martin Scorsese (Killers of the Flower Moon)
          Celine Song (Past Lives)
          Takashi Yamazaki (Godzilla Minus One)
          Greta Gerwig (Barbie)
          İlker Çatak (Das Lehrerzimmer)

          Bestes Drehbuch
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          Die Fabelmans
          Past Lives
          Close
          Babylon
          Das Lehrerzimmer
          Spider-Man: Across the Spider-Verse
          Tár
          Oppenheimer
          Killers of the Flower Moon
          Leave the World Behind

          Bester Darsteller
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          Cillian Murphy (Oppenheimer)
          Ryan Gosling (Barbie)
          Robert Downey Jr. (Oppenheimer)
          Cecilio Andresen (Wochenendrebellen)
          Robert De Niro (Killers of the Flower Moon)
          Paul Dano (Die Fabelmans)
          Brad Pitt (Babylon)
          Ryūnosuke Kamiki (Godzilla Minus One)
          Leonardo DiCaprio (Killers of the Flower Moon)
          Eden Dambrine (Close)

          Beste Darstellerin
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          Cate Blanchett (Tár)
          Michelle Williams (Die Fabelmans)
          Lily Gladstone (Killers of the Flower Moon)
          Margot Robbie (Babylon)
          Greta Lee (Past Lives)
          Leonie Benesch (Das Lehrerzimmer)
          Minami Hamabe (Godzilla Minus One)
          Margot Robbie (Barbie)
          Julia Roberts (Leave the World Behind)
          Annette Bening (Nyad)

          Schlechtester Film
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          Knock at the Cabin
          Sound of Freedom
          Der Super Mario Bros. Film
          Maestro
          Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins

          Bester Animationsfilm
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          Spider-Man: Across the Spider-Verse
          Nimona
          Elemental
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          -

          Beste Kamera
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          Oppenheimer
          Babylon
          Killers of the Flower Moon
          Tár
          Leave the World Behind

          Beste Ausstattung
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          Babylon
          Oppenheimer
          Killers of the Flower Moon
          Barbie
          Napoleon

          Bester Schnitt
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          Oppenheimer
          Spider-Man: Across the Spider-Verse
          Killers of the Flower Moon
          Babylon
          Tár

          Beste Effekte
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          The Creator
          Godzilla Minus One
          Napoleon
          Oppenheimer
          Guardians of the Galaxy Vol. 3

          Beste Filmmusik
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          Oppenheimer
          Babylon
          Godzilla Minus One
          Die Fabelmans
          Close

          Bester Song
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          Dua Lipa: Just Dance (Barbie)
          Ryan Gosling: I'm Just Ken (Barbie)
          Timothée Chalamet: A Hatful of Dreams (Wonka)
          Robbie Robertson: Wahzhazhe (Killers of the Flower Moon)
          Jack Black: Peaches (Der Super Mario Bros. Film)

          Beste Serie
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          Vinland Saga - Staffel 2
          Unser Planet - Staffel 2
          The Crown - Staffel 6
          FC Bayern: Generation Wembley - Miniserie
          Scott Pilgrim hebt ab - Miniserie

          Bester Seriendarsteller
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          Tom Hiddleston (Loki - Staffel 2)
          Dominic West (The Crown - Staffel 6)
          Ed McVey (The Crown - Staffel 6)
          Iñaki Godoy (One Piece - Staffel 1)
          Jonas Strand Gravli (Ragnarök - Staffel 3)

          Beste Seriendarstellerin
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          Imelda Staunton (The Crown - Staffel 6)
          Elizabeth Debicky (The Crown - Staffel 6)
          Rosario Dawson (Ahsoka - Miniserie)
          Mary Elizabeth Winstead (Ahsoka - Miniserie)
          Katee Sackhoff (The Mandalorian - Staffel 3)

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          • 9

            Ein Film von G. W. Pabst und Erich Maria Remarque über die letzten Tage Adolf Hitlers und der NS-Generalität im Führerbunker. Von 1955, also gerade einmal zehn Jahre nach dem Ende der NS-Zeit.

            Ein hervorragender, klaustrophobischer und surrealistisch-furchterregender Abgesang auf Adolf Hitler und den Nationalsozialismus.

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            • J.F.Lannister 15.02.2024, 20:15 Geändert 15.02.2024, 20:16

              Kate McKinnon, America Ferrera & Ryan Gosling Help Jimmy Kimmel Get to the Oscars
              https://www.youtube.com/watch?v=ZS15h2qeTms

              Ein Prä-Oscar-Sketch, quasi Jimmy Kimmels mentale Vorbereitung auf seine Rolle als Host bei den Oscars 2024. Sehr witzig gemacht. Natürlich bekommt Matt Damon von Kimmel mal wieder einen auf den Deckel :D

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              • 6
                J.F.Lannister 13.02.2024, 19:54 Geändert 13.02.2024, 21:00

                Im Zuge des Romans "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann habe ich wieder Lust bekommen, mich der Filmographie Georg Wilhelm Pabsts zu widmen. Speziell den Filmen, die ich noch nicht kenne, bisher hatte ich mich nur mit seinen Filmen aus der Weimarer Republik beschäftigt.

                "Paracelsus" ist neben "Komödianten" und dem unvollendeten, verschollenen "Der Fall Moriander" einer der drei Filme, die Pabst in Deutschland unter Einfluss der NS-Propaganda drehte.

                Im Nationalsozialismus hatte es Tradition, einflussreichen Persönlichkeiten der mitteleuropäischen Geschichte in Form von filmbiographisch überlebensgroßen Darstellungen zu huldigen, sie Adolf Hitler gleichzumachen. Hier dreht sich so eine Geschichte um den Mediziner Paracelsus, andere Beispiele sind Robert Koch, Friedrich Schiller, Rembrandt, Friedrich der Große oder Otto von Bismarck.

                Paracelsus als visionäre Führerfigur, Liebling und Diener des Volkes gegen die ihn verschmähenden und kleingeistigen Stadtvertreter, Beamten und Vertreter der klassischen (Schul-)Medizin. Beispielsweise mit dem Tanz des Gauklers im Gasthaus, dem die Menschen wie Zombies hinterhertanzen, soll auf die Massenhysterie und den Aberglauben des dunklen Mittelalters verwiesen werden, aus dem Paracelsus die Menschen befreien und sie in die Neuzeit führen möchte. Aus heutiger Sicht wirkt diese Szene zu gleichem Teil aber auch subversiv, so als würde sich Pabst hier über den NS-Führerkult lustig machen und ihn karikieren.

                Abseits des NS-Bezuges handelt es sich schon um einen sehenswerten, einen dicht inszenierten und mittelalterlich atmosphärischen Film über den Konflikt zwischen einer bestehenden und einer konkurrierenden Lehre bzw. Philosophie. "Paracelsus" lebt dabei auch stark von den Performances der Schauspieler, Werner Kraus (Dr. Caligari) als Paracelsus, Ausdruckstänzer Harald Kreutzberg als Gaukler und Fritz Rasp als antagonistischer Magister.

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                • 4
                  J.F.Lannister 13.02.2024, 19:50 Geändert 13.02.2024, 21:00

                  Im Zuge des Romans "Lichtspiel" von Daniel Kehlmann habe ich wieder Lust bekommen, mich der Filmographie Georg Wilhelm Pabsts zu widmen. Speziell den Filmen, die ich noch nicht kenne, bisher hatte ich mich nur mit seinen Filmen aus der Weimarer Republik beschäftigt.

                  "A Modern Hero" war Pabsts Beginn einer angestrebten Hollywood-Karriere, es sollte nach einem Kritiker- und Box-Office-Flop sein einziger US-Film bleiben, danach ging er zurück nach Europa. Wenn Kehlmann im Roman die Wahrheit schreibt, war der Film bereits von Beginn an zum Scheitern verurteilt, Pabst hielt das Drehbuch für schlecht und wollte es gar nicht verfilmen, wurde jedoch von Warner Bros dazu gedrängt. Zudem wurden für den Film mit Richard Barthelmess und Jean Muir lediglich dem Publikum unbekanntere Schauspieler aus der zweiten Reihe gecastet.

                  Herausgekommen ist in der Tat ein uninspiriertes und äußerst plump geschriebenes Liebesmelodram mit einer zynischen Kapitalismuskritik als Ende. Der Cast spielt okay, sehenswert ist der Film in seltenen Momenten, wenn Pabst inszenatorisch kreativ wird, Höhepunkt ist eine Szene, in welcher der Protagonist während einer Zugfahrt über sein Leben nachdenkt und sich Erinnerungsbilder im vorbeifliegenden Dampf der Lokomotive manifestieren.

                  Bestenfalls ein Film fürs Bügeln oder einen Sonntagnachmittag.

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                  • 7 .5

                    Ich wusste gar nicht, dass sich "The Color Purple" als Südstaatendrama neben dem Rassimsusthema in erster Linie um die patriachale Unterdrückung von Frauen und teils auch um lesbische Liebe dreht, das sagt mir sehr zu.

                    Wenn man sich das Spielberg-Drama ansieht, kann man sich das Musical (2005) und den Musicalfilm (2023) zudem bereits sehr gut vorstellen. Ich liebe die Jazzmusik im Film und speziell den Song "Miss Celie’s Blues (Sister)". Diesen singen sie auch im Musicalfilm.

                    1985:
                    https://www.youtube.com/watch?v=YQq7RqYVb38

                    2023:
                    https://www.youtube.com/watch?v=JsCFHhWhkQY

                    Ferner erinnert mich der Song an die von mir geliebte Alice Francis, speziell ihren Song "Sista".

                    https://www.youtube.com/watch?v=ZmDDV5s5BQg

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                    • Die Moviepilot Community Awards 2024 sind da.
                      Nominierungen können bis zum 29. Februar abgegeben werden.

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                      • 8
                        J.F.Lannister 11.02.2024, 17:47 Geändert 11.02.2024, 18:30

                        Ein düsteres und slowburniges, als Krimi getarntes Mysteryhorrordrama mit phantastischem Unterbau, welches sich langsam, kalt und bestialisch in die (deutsche) Seele gräbt. Angesiedelt im hinterweltlerischen Oderbruch, deutsch-polnisches Grenzgebiet, ideales Setting für die Serie, hervorragend von der Kamera eingefangen.

                        Inspiriert von "True Detective" und skandinavischen Noir-Krimis, wobei "Oderbruch" diese Pfade nach der Hälfte verlässt und eigene Wege beschreitet.

                        Die erste reine Mediathekenproduktion der ARD und Degeto, deren Blick hier nicht mehr auf das alteingesessene TV-Publikum gerichtet ist und die Serienmacher Christian Alvart, Adolfo Kolmerer und Arend Remmers (Dogs of Berlin, Freies Land, Sløborn) in Anbetracht des neuen Marktes mit mehr Freiheiten ausgestattet hat.

                        Ein starker Mysteryfantasyhorror-Genrebeitrag aus deutschen Gefilden. Jeder verdient eine zweite Chance, auch ein Christian Alvart, dem ich nach "Tschiller: Off Duty" leider nur mit Vorurteilen begegnete.

                        Ich bin gespannt, ob die Serie nun noch eine zweite Staffel erhält, laut Alvart und Kolmerer (sie waren zu Gast bei Kino+) läuft "Oderbruch" auf jeden Fall sehr erfolgreich.

                        https://www.ardmediathek.de/serie/oderbruch/staffel-1/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL29kZXJicnVjaA/1

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                        • 2
                          J.F.Lannister 10.02.2024, 00:45 Geändert 10.02.2024, 00:53
                          über Argylle

                          Als hätten sich der Netflix-Algorithmus und ChatGPT zusammengetan und eine Agentenactionkomödie entworfen. Ein Streamingfilm, der es versehentlich ins Kino geschafft hat.

                          Unbegreiflich, was man hier zu sehen bekommt, dass dieser Film (hanebüchenes Drehbuch voller Klischees und noch mehr Twists, überkandidelte Regie, billige CGI-Effekte des Todes) überhaupt grünes Licht erhalten hat. Ich kann es mir nur damit erklären, dass Apple Matthew Vaughn eine Carte Blanche ausgestellt hat und ihn hat machen lassen.

                          Immer, wenn man denkt, es könne in diesen obendrein viel zu langen 140 Minuten nicht mehr schlimmer kommen, setzt der Film noch einen drauf. Es ist dabei nicht einmal mehr unfreiwillig komisch, sondern nur noch peinlich und zum Fremdschämen. Ich gehe nicht aus dem Kino, wenn mir Filme missgefallen, aber hier kam ich zwischendurch dann doch ins Überlegen, ob ich es tun soll, um die Zeit sinnvoller zu nutzen.

                          In der Midcredit-Szene werden obendrein direkt schon die Fortsetzung und ein Prequel angekündigt, R.I.P., diese werden bei dem Box-Office- und Kritikenflop wohl nicht mehr erscheinen.

                          Wenigstens ist die Katze süß und Henry Cavill recht witzig als fiktiver Larger-than-Life-Agent.

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                          • J.F.Lannister 07.02.2024, 17:28 Geändert 07.02.2024, 17:33

                            US-Kinostart: 22. März 2024

                            Zwei Jahre lang irgendwo im Schrank gelagert, scheint Kevin Spaceys neuer Film nun endlich (oder doch noch) zu erscheinen. Vermutlich hat man dabei auch den Ausgang des Gerichtsprozesses 2022-2023 abgewartet.

                            Trailer:
                            https://www.youtube.com/watch?v=XCowDH_pTQg

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                            • 6
                              J.F.Lannister 05.02.2024, 22:43 Geändert 05.02.2024, 23:08

                              Auch wenn jetzt nichts allzu Besonderes, empfand ich "Ahsoka" als Mysterygeschichte unterm Strich doch schon "well-crafted" und spannend, man könnte fast meinen, hier sei wieder J.J. Abrams am Start gewesen. Konnte ich mir gut und vor Allem wesentlich besser ansehen als "The Book of Boba Fett" und "Kenobi", darüberhinaus hat "Ahsoka" auch noch eine verdammt starke Abspannsequenz mit dem Reisen durch die Galaxien entlang der Sternenkarte.

                              Alles um diese Sternenkarte, die Suche nach Thrawn und Ezra Bridger, die uralte Spezies der zum Hyperraumsprung fähigen Weltraumwale und den Sprung in die andere Galaxis eröffen im "Star Wars"-Franchise nochmal ganz neue Möglichkeiten. Selbst für "Star Wars"-Verhältnisse begibt sich die Serie in eine Welt vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis, ich habe den Eindruck man möchte hier zu den Ursprüngen gehen, zu einer antiken Zeit bevor sich die intelligenten Spezies zum Hyperraumreisen aufschwangen, vielleicht sogar zum Ursprung der Machtentdeckung, der Jedi und der Sith? Ich hoffe inständig, man schreibt Baylan Skoll wegen des Todes Ray Stevensons nicht aus der Serie, denn speziell seinen Weg und seine Motive auf dem Planeten Peridea möchte ich in Staffel 2 gerne weiterverfolgen.

                              Darüberhinaus wird hier mit Ahsoka Tano, Sabine Wren, Hera Syndulla, Ezra Bridger und dem Droiden Huyang eine sympathische und hervorragend gecastete Freundesgruppe präsentiert, mit der man gerne mitfiebert und der man selbst ohne "Rebels"-Kenntnisse anmerkt, welche Reise sie hinter sich haben. Da bekomme ich nun doch schon Lust, mir auch "The Clone Wars" und "Rebels" anzusehen.

                              P.S.: Dass Admiral Thrawn (unfreiwillig) aussieht wie Elon Musk, passt einfach zu gut^^

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                              • 8 .5

                                So viel zitierfähiges Material in dem Film :D

                                Bella: "Entschuldige mich bitte, ich muss das Baby boxen."

                                Duncan: "Hat er dir beigelegen?"
                                Bella: "Nein, wir waren an der Wand."
                                Duncan: "Habt ihr wild herumgehopst?"
                                Bella: "Nein, er hat mir die Klitoris geleckt."

                                Der wegen Krebs todkranke Godwin zu Max: "Weinen Sie mir nicht in die Wunde, ich sterbe sonst noch an einer Sepsis."

                                Duncan: "Seht! Er hustet keine Luft wie ein Mensch, sondern Blut!"
                                Max: "Er hat Krebs, Sie verdammter Idiot!"
                                Duncan: "Achso."

                                Die Dialog- und Situationskomik im Film ist einfach göttlich, perfekt getimt und von Emma Stone, Willem Dafoe, Ramy Youssef und noch viel mehr von Mark Ruffalo mit Gestik und Mimik bravourös rübergebracht. Hinzu kommt dann noch im Allgemeinen das herrliche (viktorianische) Absurditätenkabinett, "Poor Things" vereint neben Lanthimos quasi auch das Beste von Tim Burton und Terry Gillam (inklusive Sexualkundeunterricht von Monty Python^^). Im Kino saßen circa zehn Leute, wir haben regelmäßig am Boden gelegen.

                                Die Fischaugenoptik und Weitwinkel passen hier (im Gegensatz zu "The Favourite") zudem vortrefflich in den Film, geben dem viktorianischen Absurditätenkabinett und dem Blick eines verrückten Wissenschaftlers einen Ausdruck.

                                Bella Baxter und Duncan Wedderburn sind schon fasznierenden Figuren. Der einen sieht man gerne zu, weil sie ohne Kenntnis oder Verständnis für gesellschaftliche Normen, Sitten, Moral und Geschlechterbilder durch die Welt spaziert und sie studiert, dabei mal naiv mal wissenschaftlich-rational frei von der Seele redet. Dem anderen, weil er als schmieriger Casanova glaubt, er könnte Bella um den Finger wickeln, stattdessen aber vollkommen an ihr zerbricht. Auch Dr. Godwin Baxter hat an Bella ordentlich zu knabbern, weil seine liebende Vaterrolle seinem Wissenschaftler- und Gottesdasein einen Strich durch die Rechnung macht.

                                Der letzte Akt gerät vielleicht etwas zu plakativ. Auf der anderen Seite hat es mir gefallen, dass zum Schluss noch der alte Ehemann Alfie auftritt und erkäutert wird, warum sich dessen schwangere Frau umgebrachte. So hat man den offenen Handlungsfaden noch aufgenommen und zeigt einen weiteren Typ Mann, hier einen wirklich vollkommen misgynen. Dass Alfie jedoch auch noch das Lammhirn eingesetzt wird, hätte nicht sein müssen, eine zu gehässige Aktion, die nicht zu Bella passt.

                                Die feministische Version von "Frankenstein", die Arthouse-Version von "Barbie", mir fehlt momentan die Motivation, im Detail etwas dazu zu schreiben. Vielleicht morgen, vielleicht gar nicht. Diesbezüglich aber auf jeden Fall ein insgesamt sehr gut geschriebenes Werk.

                                Bei "Poor Things" handelt es sich in meinen Augen um Yorgos Lanthimos´ besten britischen Film, seine griechischen Filme habe ich noch nicht gesehen.

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                                • J.F.Lannister 04.02.2024, 18:47 Geändert 04.02.2024, 18:48

                                  Boxkampf Fury vs. Usyk als epischer Filmtrailer
                                  https://www.youtube.com/watch?v=t1IiX9Yw_6s

                                  Mit Paul Anderson ("Peaky Blinders")

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                                    J.F.Lannister 02.02.2024, 17:38 Geändert 02.02.2024, 17:40

                                    Prinzipiell ein gutes Kurzfilmdrama (Oscars 2024). So ein wichtiges und traumatisches Thema gehört meiner Meinung nach jedoch nicht als Verwirrspielchen für den Zuseher und als Twist umgesetzt. Der Schock in Folge dessen hat bei mir keine Empathie für das Opfer sondern Ärgernis und Frustration ob des Taschenspielertricks ausgelöst.

                                    Die Erfahrung soll aber jeder selbst machen, vielleicht wirkt sich das auf andere Zuseher ja positiv aus, deswegen spoilere ich an dieser Stelle nicht.

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                                    • 4

                                      Von stoischen Mimen vorgetragene "Roald Dahl"-Hörbücher vor der 4:3-Bühnenkulisse Wes Andersons.

                                      Es ist so frustrierend dabei zuzusehen, wie dermaßen Wes Anderson sich mit seiner Art, Filme zu drehen, selbst beschränkt. Man hört die Kurzgeschichten und erahnt das Potential einer Adaption, aber sieht sie nicht.

                                      Im besten Fall ist das skuril-charmantes Gepose, im schlimmsten Fall eine filmische Bankrotterklärung. Nur für Hardcore-Fans Wes Andersons zu empfehlen.

                                      4 von 10 für "Ich sehe was, was du nicht siehst"
                                      3 von 10 für "Gift"
                                      2 von 10 für "Der Schwan"
                                      2 von 10 für "Der Rattenfänger"

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                                        "Suddenly he noticed, his audience was no longer with him."

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                                          J.F.Lannister 31.01.2024, 17:37 Geändert 31.01.2024, 17:43

                                          Ein Mann sitzt im Todestrakt bei er Henkersmahlzeit und während er auf sein baldiges Ende wartet, sinniert er reuevoll über sein Verbrechen und den Tod, über sein vergangenes Leben und jenes, welches möglich gewesen wäre, hätte er die Tat nicht begangen. Mit fünf bewussten Sinnen nimmt der Mensch das Leben, seine Umgebung und seine Mitmenschen wahr, während des Sterbeprozesses werden die Sinne und das Bewusstsein nacheinander abgeschaltet.

                                          Für jeden Sinn wird dabei ein unterschiedlicher Animationsstil verwendet.

                                          Ein Kurzfilm von Jared und Jerusha Hess ("Napoleon Dynamite"), die erzählende Rolle des Mannes übernimmt Tim Blake Nelson. Nominiert für die Oscars 2024.

                                          In meinen Augen der bessere "The Green Mile":

                                          Zu sehen anmelde-/kostenfrei auf Documentary+
                                          https://www.docplus.com/details/ninetyfive-senses/FwnPa7Bz/

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                                          • 6 .5

                                            Sechs Kurzepisoden (ca. 15 Minuten) über Ahsoka Tano (Kräfteoffenbarung als Baby, Ausbildung als Teenager unter Anakin, Exil und Rückkehr in den Widerstand) und Count Dooku (Wandel vom Jedi und Meister Qui-Gon Jinns hin zum Sith).

                                            Bis auf die erste Episode (Ahsoka als Baby) eine gute und dramatische Hintergrundergänzung für die PT, The Clone Wars und Rebels.

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                                            • 5 .5

                                              Insgesamt fehlt der dritten Staffel der Drive der Vorgängerstaffeln, es herrscht zu viel Stagnation und auch die Einzelabenteuer überzeugen oft nicht mehr wirklich.

                                              Im Kern dreht sich die dritte Staffel um die Wiedervereinigung der Mandalorianerstämme und die Rückeroberung bzw. Wiederbesiedelung des Planeten Mandalore, was sich auf dem Papier spannender liest als in der Staffel umgesetzt, weil der Handlungsstrang ständig durch Nebenhandlungsstränge oder schwache Einzelabenteuer ausgebremst wird. Da wird ernsthaft nochmal Moff Gideon als Hauptschurke ausgegraben und die Mandalorianer müssen sich im Finale eine Schlacht gegen Stormtrooper in Beskaranzügen liefern, ferner müssen sich die Mandalorianer in durchaus cool gefilmten, aber handlungstechnisch leicht vermeidbaren Szenarien gegen Monster verteidigen (Riesenkrokodil, Riesengreifvogel). Die Mandalorianer werden in der Staffel mehr für Action eingesetzt, als dass es wirklich um die eigentliche Sache geht.

                                              Grogu beschreitet nun den Weg der Mandalorianer, nur tritt seine Ausbildung bis auf symbolische Szenen (seine Rüstung erhält Mandos Mudhorn-Siegel, er wird von Mando adoptiert) vollkommen auf der Stelle, ironsicherweise sind es seine im Training mit Luke erlernten Jedi-Fähigkeiten, die ihm in den Konfliktsituationen der dritten Staffel zu Gute kommen. Ich befürchte auch, allzu viel mehr an körperlicher Aktion wird man von Grogu nicht zu Gesicht bekommen, denn die Puppenanimatoren geraten hier mit dem Rennen und Rumhüpfen schon an die Grenzen des Möglichen. Bezeichnenderweise erhält Grogu für das Finale auch den zu IG-12 umgebauten IG-11 als Roboter, in dem er sitzen und den er steuern kann, um mit den Mandalorianern körperlich auf Augenhöhe zu sein. Es hatte einen Grund, warum sich George Lucas dazu entschied, Yoda für "Angriff der Klonkrieger" und "Die Rache der Sith" nicht mehr per Puppenspiel sondern per CGI zu animieren, beides hat seine Vor- und Nachteile.

                                              Von den Einzelabenteuern mochte ich Episode 2 "The Mines of Mandalore" sehr, Mando und Grogu erkunden zum ersten Mal den vermeintlich verlassenen Planeten Mandalore, die Ruinen der Hauptstadt und die Minen von Mandalore und werden dort mit Troll-artigen Höhlenbewohnern und einem Cyborgwesen im Insektenexosuit konfrontiert. Da schwingen schon Gruselelemente mit und Grogu muss sich mit Eigeninitiative sogar selbst beweisen. Amüsanterweise kreieren die Autoren für den Mandalorianerorden hier nebenher ein religiöses Sünden-Loophole. Das heilige Wasser der Minen befreit vom Weg abgekommende Mandalorianer von ihren Sünden (Offenbarung des Gesichtes) und führt sie zurück auf den Weg, dieser Kreislauf ließe sich ohne Konsequenzen ewig fortsetzen.

                                              Die abwegige Episode 3 "The Convert" über den Gen- und Klonwissenschaftler Dr. Pershing mochte ich ebenfalls. Er verfügt über keine politischen Motive, die Gen- und Klonwissenschaft ist seine große Leidenschaft, für deren Finanzierung er sich allerdings mit dem Imperium gemein machte und von diesem missbraucht wurde. In Staffel 1 & 2 noch auf der Antagonistenseite vertreten, gestattet ihm die Neue Republik nach Moff Gideons vermeintlicher Gefangennahme nun, sich in die Gesellschaft zu resozialisieren, schiebt seiner leidenschaftlichen Klonforschung jedoch einen Riegel vor. Seine Gefühlslage und sein innerer Konflkt, sich für seine Leidenschaft in die Illegalität zu begeben, waren spannend zu beobachten, daraus hätte man einen eigenen Handlungsstrang der Staffel schreiben können, leider endet dieser innerhalb der Episode abrupt und unbefriedigend.

                                              Episode 5 "The Pirate" birgt großes Piraten-Abenteuerpotential, mit diesem Algenhumanoiden als Piratenkapitän fühlte sich "The Mandalorian" unerwartet und unterhaltsam an wie "One Piece" im Weltraum, auch hiervon hätte ich gerne mehr gesehen, stattdessen werden die Piraten lediglich für eine Actionepisode verbraten.

                                              In Episode 6 "Guns for Hire" versammeln sich Jack Black, Lizzo und Christopher Lloyd als komödienartiges Kleinensemble, Kategorie weird, ich habe nicht verstanden, was das sollte. Das Thema der Episode (Wiederbeleben der Separatistenbewegung aus der PT, Droiden kontrollierende Nanodroiden) ist auch viel zu groß und einschneidend, um es in der "Star Wars"-Welt in so einem kleinen Nebenplot zu erzählen. Mit der Droidenbar als Rückzugsort und Safe Space für Droiden hatten die Autoren aber schon eine tolle Idee.

                                              Episode 8: Man kann jetzt also tatsächlich aus Jediblut ein Machtgen oder Machtpartikel isolieren und sich mit Hilfe dessen machtsensitive Klone heranzüchten? Also man könnte sich nun ohne mystisches Zutun je nach Position eine Jedi- oder eine Sitharmee aufbauen... Da soll nochmal jemand behaupten, George Lucas hätte die Macht mit den Midi-Chlorianern entmystifiziert und verwissenschaftlicht^^

                                              Ausblick: Dem geplanten Kinofilm "The Mandalorian & Grogu" und einer möglichen vierten Staffel sehe ich nun weniger euphorisch entgegen als zuvor, die Kreativköpfe und Autoren müssen erst einmal wieder beweisen, dass sich mit diesen Charakteren noch etwas erzählen lässt.

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                                              • 8

                                                "Godzilla Minus One" VFX crew reacts to the film getting nominated for the Oscar <3

                                                https://www.youtube.com/watch?v=lD_BmcNqoro

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                                                • Die Nominierungen der Goldenen Himbeere 2024 sind da.

                                                  https://en.wikipedia.org/wiki/44th_Golden_Raspberry_Awards

                                                  Nennenswerte Nominierungen:

                                                  7 - The Expendables 4
                                                  5 - The Exorcist: Believer
                                                  5 - Winnie the Pooh: Blood and Honey
                                                  4 - Shazam 2
                                                  4 - Ant-Man 3
                                                  3 - The Meg 2
                                                  2 - Indiana Jones 5
                                                  2 - The Pope's Exorcist
                                                  1 - Fast X
                                                  1 - Five Nights at Freddy's

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                                                    CUTS-Besprechung:
                                                    https://cuts.podigee.io/270-boy-and-heron

                                                    Unter dem Aspekt: The Best and Worst of Hayao Miyazaki

                                                    In diesem Zusammenhang erläutern sie, wie Ghibli und Miyazaki Filme entwickeln und produzieren, das ist schon Wahnsinn und unter diesen Umständen ist es ein Wunder, wie gut das oftmals dennoch funktioniert.

                                                    Wenn Ghibli Filme für das japanische Kino produziert, wird ein bestimmter Veröffentlichungstag festgelegt, ab dem dann die Filmpräsentationen im Kino gebucht werden. Ghibli ist hier in der Bringschuld, der Veröffentlichungstag ist fix und kann nicht verschoben werden; wenn Ghibli also überzieht, zahlen sie für die Verzögerung und würden damit wahrscheinlich bankrott gehen. Gilt dieses Vorgehen allgemein für Kinoproduktionen in Japan oder nur für Ghibli?? Das sind schon heftige Auflagen...

                                                    Zur Filmentwicklung: Story und Drehbuch werden in die vier Teile A, B, C & D aufgeteilt. Wenn Miyazaki A & B fertig hat, geht der Film in die nächste Produktionsphase über, Storyboards werden erstellt und der Animationsdreh beginnt. Während sich der Film also bereits im Dreh befindet, muss Miyazaki die Story/Drehbuch-Teile C & D fertigstellen.

                                                    Problem an der Sache: Miyazaki hat gute Ideen für A & B, weiß oft aber nicht, wie er die Geschichte zu Ende erzählen soll und wie C & D aussehen sollen - und fängt dann an zu prokrastinieren. Vom Studio muss er dann gezwungen werden, wieder am Film zu arbeiten, oft kurz vor knapp kommt Miyazaki dann der kreative Geistesblitz und Durchbruch, baut in C & D dann gerne auch Charaktere und Storyelemente in den Film ein, die aus A & B nicht oder nicht vertiefend hervorgehen. Dies hat zur Folge, dass die Filme dann ganz schnell mit vielen Arbeitern (oft mit Freelancern) fertiggestellt werden müssen, um den Termin der Kinoveröffentlichung halten zu können.

                                                    Das ist ein Grund dafür, warum sich Ghibli und Miyazaki nach jedem Film in einer Burnoutphase befinden, warum Miyazaki bereits mehrfach mitteilte, er werde keine Filme mehr drehen.

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