J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Bewertung der 120-minütigen, PG-freigegebenen Kinoversion:
Ein uninspiriertes und wildes Abkupferungskino, bei dem es Zack Snyder lediglich mit einer Handvoll cool gefilmter (Action)Szenen und Kreaturendesigns gelingt, etwas Eigenständiges und Ansehnliches zu erschaffen. Die schwach bis amateurhaft geschriebene und uncharmante B-Movieversion seiner zahlreichen Filmvorbilder.
Das Spannendste im Film ist die Anfangsszene, in der die imperielle Motherworld ihr Raumschiff vaginal aus dem Weltraum heraus in den Orbit des Mondes gebiert, um die Bewohner der Farmerkolonie zu beherrschen und zu unterdrücken. Ich mag die Symbolik.
Ein richtiger Film im falschen, so ist mein Eindruck.
Das MCU hat sich in den letzten Jahren so sehr weiterentwickelt und bewegt sich mittlerweile in entsprechenden Sphären, da fällt mir hier auf, wie wenig mich eine "Doctor Strange"-Sologeschichte (Stephen Strange, Christine Palmer, Mordo, Wong und die Zauberergemeinschaft) noch interessiert. Das sind Storyelemente, die man aus meiner Sicht hätte herausstreichen können, den Film entschlacken, umschreiben, den Fokus vollkommen auf Wanda Maximoff legen (der Wahnsinn einer liebenden Mutter, die ihre Kinder verloren hat), die Story hätte sogar das Potential für einen guten Avengers-Film gehabt, gerade auch im Zusammenhang mit dem Multiversum.
Mit dem Multiversum selbst geht man enttäuschend unkreativ und bieder um. Nach einer herausstechenden Montagesequenz, in der beispielsweise kurz Zeichentrick- und Farbwelten gestriffen werden, landen die Charaktere auf einer alternativen Erde, die genauso aussieht wie unsere, nur etwas futuristischer und die Autos fahren bei Rot über die Straße. Ja, wow. Mit America Chavez wird eine neue Figur eingeführt, die rudimentär charakterisiert vornehmlich nur als Plotdevice für die Handlung und für das Reisen durch das Multiversum eingesetzt wird. Das Multiversum erlaubt nun natürlich auch, alternative Versionen der Avengers auf der Leinwand zu präsentieren und mich graust es nun ehrlich gesagt vor der Zukunft. Nicht nur, dass jetzt auch noch beliebte Charaktere und Schauspieler aus den X-Men-Filmen für den MCU-Zirkus verbraten werden, die ich hier nie sehen wollte, sondern auch die Frage, wie das in Zukunft noch gehändelt werden soll. Man hatte bisher die große Gruppe der Avengers, was gerade so funktionierte, nun sollen auch noch die zahlreichen X-Men und die Fantastic Four mit rein. Ich sehe da aktuell nur ein Masseneinerlei vor mir.
Sam Raimis Regie ist ein Trumph des Films. Auch wenn es sich bei "Doctor Strange 2" keineswegs um Horror sondern mehr um Geisterbahn- bzw. Freizeitparkgrusel handelt (leider nicht charakterbetont wie in seiner "Spider-Man"-Trilogie), kann man sich an den makaberen Elementen schon erfreuen, es ist etwas Erfrischendes im MCU. Allgemein handelt es sich hier für MCU-Verhältnisse auch um einen ungewöhnlich düsteren und ernsthaften Film. Gegen die blockbusterisierte Maschinerie der CGI-Welten und ein mittelprächtiges, formelhaftes Drehbuch kann Raimi allerdings nur den Kampf gegen Windmühlen führen.
Ich habe mir "Doctor Strange 2" ohne Vorwissen aus "WandaVision" ansehen, man versteht den Film auch ohne dieses Vorwissen. Die Einleitung in den Film genügt, den nötigen Rest kann man sich leicht zusammenreimen.
"Ant-Man 3" hat mir nach "Spider-Man 3" wieder deutlich besser gefallen.
Der Film verschwendet am Anfang keine Zeit, es geht fast sofort ins Quantenreich und rein ins Getöse. Am ersten Drittel hatte ich großen Spaß, eine Entdeckung dieser mysteriösen, wuseligen, exotischen Welt voller ulkiger Figuren, da fühlt man sich wie in "Star Wars", sehr charmant. Bill Murray passt da perfekt rein.
Kang wird als Schurke für den Film (Gefangener wider Willen im Quantenreich) und für die MCU-Zukunft sehr gut in Stellung gebracht*, mit Jonathan Majors landete man auch einen Volltreffer beim Casting. Der Typ strahlt eine bedrohliche Aura aus und steckt schauspielerisch hier jeden in die Tasche, zu schade, dass er sich mit seinen Taten selbst aus dem MCU genommen hat. Ich habe mich vorhin im MCU-Wiki noch etwas zur Kang-Rolle und zum Multiversum eingelesen, verdammt, jetzt möchte ich mir unbedingt "Loki" ansehen, also wie sie das Multiversum dort aufzubauen scheinen, finde ich schon ziemlich spannend.
* Die harsche Kritik an Kang kann ich nicht so recht nachvollziehen. Für diesen Film reichte die Grundcharakterisierung vollkommen aus (in etwa vergleichbar mit Napoleon auf Elba^^), für die MCU-Reihe wird man es abwarten müssen, Thanos´ Motive und Charakterambivalenz traten eben auch erst nach mehreren Filmauftritten in "Infinity War" zu Tage.
Der Rest von "Ant-Man 3" besteht aus weniger interessantem Familien"drama", viel unnötigem Humor (vor allem diese alberne MODOK-Figur hätte man ganz rausstreichen können) und unterhaltsamem CGI-Gekloppe, die Idee mit dem zusammenarbeitenden Ant-Man-Kollektiv fand ich besonders schön. Über Logik sollte man nicht so viel nachdenken, ich meine, warum musste Hank Pyms Ameisenzivilisation erst auf Hank Pym warten, um Kang zu besiegen?
Aber apropos Hank Pym, mit welcher Begeisterung er über Ameisen doziert, mit welchem Stolz er auf die Errungenschaften seiner zivilisierten Ameisen blickt, das ist ja mal mega sympathisch, da wird einem warm ums Herz. Davon hätte ich gerne noch mehr gesehen.
Die finale, sechste Staffel "The Crown" widmet sich dem Zeitabschnitt von 1997 bis 2005, von Dianas Tod bis zur Planung der Operation London Bridge sowie der Hochzeit von Charles und Camilla.
Insgesamt handelt es sich um einen guten und treffenden Abschluss für die Serie, die Hauptcharaktere und die verhandelten Kernthemen der Serie, insbesondere auch im Hinblick auf den Tod Philips im Jahr 2021 und Elizabeth' im Jahr 2022. Streckenweise fühlt sich die Staffel allerdings etwas gehetzt an, das Charaktergefüge läuft nicht mehr ganz so rund, manche Nebencharaktere erhalten nicht mehr so viel Raum und auch die Auseinandersetzung mit der britischen Politik oder mit gesellschaftspolitischen Großereignissen findet mehr am Rande statt.
Mir fehlt die Muße, im Detail etwas über die Staffel zu schreiben. Neulich bin ich allerdings auf den Kanal BrainPilot aufmerksam geworden, der ein paar gute Videos über Stärken und Schwächen, Symboliken und Metaphern der Staffel veröffentlicht hat. Diese möchte ich gerne teilen.
Season 6 Part 1, Review
https://www.youtube.com/watch?v=vuDOyMi5n4s
Season 6 Part 1, The Aftermath Of Diana's Death (Episode 4)
https://www.youtube.com/watch?v=8ii5gHixdG4
Season 6 Part 2, Review
https://www.youtube.com/watch?v=BFWLXDtKs_U
Season 6 Part 2, Symbolism Of The Ending
https://www.youtube.com/watch?v=EEy1lM1ALyo
Da hatte man anscheinend bei Marvel die Idee, möglichst viele Spider-Man-Lieblinge aus den alten Filmen für ein Action-Crossover zurückzuholen und hat versucht, irgendwie eine Story drumherum zu schreiben. Doctor Stranges IQ und Superkräfte werden zu diesem Zweck nach Bedarf angepasst, um ein Multiversum zu erschaffen, Spider-Man die Kontrolle zu überlassen und das Multiversum am Ende wieder zu schließen, das Szenario also wieder rückgängig zu machen.
Der Unterschied zwischen überflüssigem Fanevent und Film(kunst) ist kaum noch zu erkennen, das ist faul und billig. Würde die Crossover-Action wenigstens etwas taugen, könnte ich noch ein Auge zudrücken, aber das ist Blockbuster-Stangenware.
Willem Dafoe, Alfred Molina, Jamie Foxx und Andrew Garfield scheinen zumindest Spaß an der Sache gehabt zu haben, da glänzt noch einmal die alte Klasse auf; Tobey Maguire schleppt sich währenddessen erschreckend alt und müde durch den Film. J. K. Simmons' Recycling als J. J. Jameson wirkt peinlich, Charlie Cox' zufälliger Auftritt als Matt Murdock verwirrt, Rhys Ifans und Thomas Haden Church sind anwesend.
Immerhin wurde für Hollands Peter Parker noch eine emotionale Fallhöhe ins Drehbuch geschrieben, ansonsten würde der Film noch mehr in sich zusammenfallen.
Der schlechteste aller Spider-Man-Filme, der gerne noch einmal dazu einlädt, sich die referenzierten Vorgängerfilme anzusehen oder sich gleich den beiden neuen Animationsfilmen zu widmen, die inhaltlich und visuell wesentlich mehr mit dem Multiversumsszenario anzufangen wissen.
Wikipedia: "The film is a satire of the Magical Negro trope. Protagonist Aren is recruited into a magical society of African-Americans to follow their lifelong cause: to make the lives of White people easier."
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=gizIbhk5Eu4
Eine Satire auf die Film-, TV- und Literaturtrope des Magical Negro. Die erste Hälfte des Trailers sieht aus wie ein Film von Jordan Peele, die zweite Hälfte wie eine konventionelle RomCom. Mit von der Partie ist Jordan Peeles Stammkomponist Michael Abels. Ich bin mal gespannt, was das für ein Film wird.
https://en.wikipedia.org/wiki/Magical_Negro
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Magical_Negro_occurrences_in_fiction
Back To The Future 4 - Konzept Trailer
https://www.youtube.com/watch?v=nS12Fbtgr5A
Mit Tom Holland, Robert Downey Jr. und Michael J. Fox.
Ein Film, den ich - so modernisiert - zugleich sehen als auch nicht sehen möchte.
In meiner Jugend konnte ich schon nicht so viel mit dem Film anfangen und daran hat sich nun nach einem Rewatch leider nichts verändert. Das Haus der Familie Bucket, die Schokoladenfabrik, Johnny Depp als Willy Wonka, mir ist das alles zu weird und vor allem zu sehr als weird ausgestellt. Als winterliches Märchen und im Vergleich mit dem 1971er-Film außerem zu steril, künstlich und atmosphärisch kalt.
Größere Erkenntnis gewinnt man hier ebenfalls nicht, das ist alles bereits im Vorgänger vorhanden und wird dort mitunter auch nuancierter dargestellt. Die Kritik an einer verfehlten Kindererziehung durch die Eltern. Willy Wonka wegen seiner Schokolade und seinen Süßigkeiten als Weltstar und globaler Held der Kinder, aber haben die Kinder und Erwachsenen erst einmal die Fabrik betreten, sind sie den fragwürdigen Unternehmens- und Betriebsmethoden Wonkas und der Oompa-Loompas nach Gutdünken ausgesetzt, Wonkas öffentliches Bild bröckelt.
Ein großes Problem habe ich zudem damit, aber das betrifft auch schon den 1971er-Film und vermutlich auch Roald Dahls Romanvorlage, dass Willy Wonka und sein Unternehmen am Ende viel zu gut wegkommen. Wonka hält die Oompa-Loompas förmlich als Sklaven, was zu keiner Zeit hinterfragt wird; der Burton-Film fügt dem Umstand dann noch eine direkte kolonialistische Ebene hinzu, indem Wonka die Oompa-Loompas aus Loompaland "importiert" (Zitat), mit ihnen nur mit Ulululu-Lauten kommunizieren kann und in der Fabrik ein tropisches Klima simuliert, weil die Oompa-Loompas ansonsten nicht überleben könnten. Obendrein werden die Oompa-Loompas entindividualisiert, sehen wortwörtlich alle gleich aus, weil sie mit Deep Roy (oder Hugh Grant in "Wonka") auch alle von einem Schauspieler gespielt werden.
The Coronation of King Tony Blair
https://www.youtube.com/watch?v=I2DUxzlksUs
Mit einer Chor-Version von D:Reams "Things Can Only Get Better".
Comedy-Meisterwerk :D
Altsteinzeit / Frühmenschen Survivalhorror
Der Film tourt seit Oktober 2022 auf mehreren Festivals, erhielt bei den British Independant Film Awards 2022 mehrere Nominierungen (u.A. Debut Regie, Debut Drehbuch, Breakthrough Performance) und erhält nun im Februar 2024 einen (vorläufig nur) US-amerikanischen Kinostart.
Der Trailer hat es schon in sich.
https://www.youtube.com/watch?v=7w37CCrS2sw
Ein herzliches, zauberhaftes und witziges Musical-Fantasymärchen mit dem Charme alter Disney-Klassiker, ein Film ideal geeignet für die winterliche Weihnachtszeit, ein Film für Groß und Klein. Make your dreams come true!
Eine Straffung um 15 Minuten hätte "Wonka" aber noch gut getan, finde ich.
Timothée Chalamet verzückt spielfreudig als Willy Wonka, ganz wie er selbst. Leider habe ich "Wonka" nur auf Deutsch gesehen, gerne hätte ich Chalamet auch singen gehört. Olivia Colman glänzt herrlich grantig als eine der Antagonisten im Film, als heimlicher Star entpuppt sich derweil Hugh Grant als Oompa-Loompa. Natürlich darf in so einem Werk auch Sally Hawkins nicht fehlen, in diesem Fall als Willy Wonkas Mutter.
Musikalisch und melodisch ist "Wonka" angenehm am Gene-Wilder-Vorgänger von 1971 angelehnt.
Kritik lässt sich an der kolonialistischen Darstellung der Oompa-Loompas üben. Sie werden entindividualisiert, sehen wortwörtlich alle gleich aus, weil sie abseits der Kostümierungen mit Hugh Grant auch alle von einem Schauspieler gespielt werden.
"Wie ich lernte, Barbie (nicht) zu lieben"
https://uebermedien.de/87268/wie-ich-lernte-barbie-nicht-zu-lieben/
Eine lesenswerte Kritik von Samira El Ouassil aus dem August, von der ich erst gestern erfahren habe, als in der Jahresrückblick-Episode ihres Podcasts Piratensender Powerplay darüber gesprochen wurde. Lieber spät als nie^^
Lasse ich als Lektüre für Interessierte einmal hier.
Toho kehrt anlässlich des 70-jährigen Jubiläums zum Original zurück und dreht eine Neuverfilmung, angesiedelt in den Jahren 1945-47 kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges und in den unmittelbaren Nachkriegsjahren Japans.
Ein erschütterndes und nahbares Nachkriegsdrama über zerrüttete Menschen und eine Gesellschaft, die wieder zurück ins Leben und die Zivilisation finden müssen. Godzilla als metaphorische Manifestation des Krieges, des Horrors und Traumas, individuell und kollektiv ist der Krieg im Bewusstsein verankert und wird immer wieder durchlebt wie ein nie enden wollender Albtraum, Ohnmacht, Zerstörung und nukleare Massenvernichtung. Die Bevölkerung von der japanischen Politik und vom Militär verraten und im Stich gelassen, vom Militarismus und Ehrenkodex in den Krieg und in den Tod getrieben, der Hauptcharakter ein desertierter Kamikaze-Flieger als Ausgestoßener traditioneller japanischer Werte und davon beeinflusst mit einem Überlebensschuld-Syndrom.
"Oppenheimer" erhält 2024 nun doch einen Kinostart in Japan.
https://www.theguardian.com/world/2023/dec/07/oppenheimer-japan-release-date-delay-barbenheimer-backlash
Schade, die Kinoversion hat leider kaum Existenzberechtigung.
Über Napoleons Aufstieg und seine Herrschaft erfährt man kaum etwas, über Napoleon als Feldherr auch nicht so viel, die Kinoversion reißt Abschnitte und Kapitel seiner politischen und militärischen Karriere oftmals nur an und springt dann weiter. Am besten gelingt Napoleons Charakterisierung wohl in einer kurzen, symbolträchtigen Szene, in der er sich während des Ägyptenfeldzuges in Angesicht zu Angesicht mit einer Pharaonenmumie befindet.
Letztendlich bleibt nur der Fokus auf Napoleons turbulente Beziehung zu seiner Ehefrau und späteren Ex-Frau Josephine sowie die zu seiner Mutter als Muttersöhnchen, aber diese Beziehungen interessieren eigentlich auch nur, weil es sich hier um Napoleon dreht. Im Kern handelt es sich lediglich ein durchschnittliches Beziehungsdrama.
Überraschenderweise ist der Film durchzogen von diversen humoristischen Elementen, speziell in der Beziehung zwischen Napoleon und Josephine, und erinnert dahingehend erfreulicherweise an "House of Gucci". Diesem Ansatz verschreibt sich Scott hier allerdings nicht, "Napoleon" soll zugleich auch ein Drama und ernsthaftes Schlachtenepos sein, es wirkt unrund.
Heraussticht vor Allem die eindrucksvoll in Szene gesetzte Schlacht von Austerlitz, ferner noch der verheerende Russlandfeldzug und zum Schluss die endgültige Niederlage bei Waterloo.
Der Teaser hält, was er verspricht. Abgedrehtes Fantasyactionromantikabenteuer mit außergewöhnlichem Zeichentrickstil.
Wer die Realverfilmung mochte, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch dieses Remake-Sequel mögen. Unfassbar, dass man den gesamten Cast von damals als Sprecher zurückholen konnte.
Netflix' DVD rental service killed the video store.
Ich weiß nicht so recht, was ich von der sechsten Staffel halten soll.
Zum Abschluss der Serie scheint man sich vollkommen einem Depressions- und Leidensmodus verschrieben zu haben. Auf mich wirkte es in diesem Ausmaß zu sehr gewollt, als ob man nochmal etwas beweisen wollte. Dass man Pollys Charakter wegen Helen McCrorys Tod leider aus der Serie herausschreiben musste, katalysiert diesen Modus noch. Das zeigt auf der anderen Seite aber sehr deutlich, welchen emotionalen Stellenwert sie für die Shelby-Familie inne hatte und welche Stütze sie für die Familie war.
Durch Pollys Tod gerät Michaels Handlungsstrang ins Stolpern, weil er sich dann fast ausschließlich auf das Rachemotiv fokussiert. Den Ansatz aus Staffel 5 fand ich spannend und hätte ich gerne weitergeführt gesehen, dass sich Michael und Thomas wegen wirtschaftlicher und machthierarchischer Ansichten in die Köpfe bekommen. Angefangen mit dem Börsencrash 1929 und dass sich die Peaky Blinders modernisieren müssen, um mit den Big Playern mithalten und Handel treiben zu können. Wirklich viel anfangen konnten die Autoren mit Michael in Staffel 6 nicht mehr, nach der ersten Episode wird er aufs Abstellgleis gestellt, nur um dann im Finale als Antagonist aufzutreten.
Warum man mit Duke Shelby für die letzten drei Episoden der Serie noch einen komplett neuen Charakter mit einer gewichtigen Rolle einführt, habe ich überhaupt nicht verstanden.
Finn Shelby erhält ein unverdient unrühmliches Ende. Er war ohnehin immer ein Charakter, der innerhalb der Shelby-Familie und der Peaky Blinders nie eine Führungsposition eingenommen hat und nie in das gewalttätige bis mörderische Geschäft reingepasst hat. Von daher ist sein Ende schon konsequent, was auch aufzeigt, wie solche Gangster-/Mafiafamilien funktionieren, aber ich hätte mir gewünscht, die Serie hätte ihm Sympathie entgegengebracht, er tat schließlich das richtige. Finn ist seit Serienbeginn Mitglied der Shelby-Familie, dass es dann ausgerechnet der kurz zuvor eingeführte Duke Shelby ist, der hier als Hauptakteur auftritt, ist besonders frustrierend.
Am Ende der Staffel und der Serie wird offenbart, dass Thomas Shelby nun endlich seinen inneren Frieden gefunden habe, seine PTBS und seinen Drang zum Töten überwunden habe. Dies geschieht um 11 Uhr, eine für die Serienhandelung und Thomas Shelby bedeutsame Parallele zum Waffenstillstand von Compiègne, der ebenfalls um 11 Uhr in Kraft trat und die Kampfhandlungen des Ersten Weltkrieges beendete.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich diesen Charakterabschluss glaubwürdig oder willkürlich gesetzt finden soll. Ob das ein dauerhafter Zustand bleibt, darf ohnehin angezweifelt werden, denn die Geschichte Thomas Shelbys und der Peaky Blinders ist hier eben noch lange nicht abgeschlossen. Den Arzt mag Thomas verschont haben, aber die Bedrohung durch den US-Faschisten und Gangsterkonkurreten Jack Nelson bleibt bestehen, die Bedrohung Großbritanniens durch den Faschismus um Oswald Mosely, den Thomas als Churchills Spion zu Fall bringen möchte, ebenfalls. Ohne den angekündigten Film, an dessen Realisation ich zweifele (seit 2021/22 hört man nichts mehr), hängt das Serienende merkwürdig offen im Raum.
Als besonders positiv hervorzuheben: Die Actionthrillersequenz in der Finalepisode, in der sich die Peaky Blinders mit der IRA im Industriearbeiterviertel in Dunkelheit und Nebel eine Schießerei liefern. Spannend und atmosphärisch dicht, bodenständig und ohne die sonst überzeichneten Manierismen, womöglich die beste Szene der gesamten Serie.
Das Regiedebut der südkoreanischstämmigen Kanadierin Celine Song, die hier eine semiautobiographische Geschichte erzählt.
Viel besser lässt sich ein Drama über Liebe, vergangene Leben, durch Schicksal verpasste oder (gemeinsam) eingeschlagene Lebenswege kaum umsetzen. Es ist gleichzeitig auch ein Film über Südkorea und die USA, über Seoul und New York, hier finden sich so viele Facetten. Auch was hier alles davon über die Bildsprache transportiert wird, wie die drei Charaktere während ihrer Dialoge von der Kamera eingefangen oder ausgegrenzt werden, wie die Städtekulissen mit eingewoben werden. Träume scheitern an der Realität, eine bittersüße Ballade.
Ferner zeigt Celine Song mit "Past Lives", welche Erfahrungen migrantische Personen als Individuum machen können. Emotional, psychologisch, die eigene Identität oder kulturelle Anpassung betreffend.
Nach der spannenderen dritten Staffel (Flucht russischer Aristokraten und Monarchisten nach England, Kampf gegen den Bolschewismus, diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion) wird es in der vierten Staffel wieder langweiliger.
Nach dem Mord an Familienmitgliedern in der vorherigen Staffel ruft ein Mitglied der Cosa Nostra eine Vendetta gegen die Peaky Blinders aus. Ein Plot, der in dieser Action-orientierten Form normalerweise 1-2 Episoden füllen würde, wird hier auf sechs Episoden ausgeweitet. Adrien Brody spielt den Hauptantagonisten, die überzeichnete Performance eines italoamerikanischen Mafioso grenzt mal wieder ans Lächerliche, zum Glück kann Brody das mit Klasse und Eleganz einigermaßen ausgleichen.
Im Staffelfinale wird dann merkwürdigerweise Plot für mehrere Episoden untergebracht. Thomas Shelby mit seinen Plänen, wie er die Familie schützen und die Feinde besiegen kann, den Einflussbereich der Shelby Company vergrößern kann. Die Verbindungen zur Mafia in den USA (La Cosa Nostra, The Office, Al Capone) und den Kampf um New York als Hafen der Schmuggelroute für Alkohol aus Europa, davon hätte ich gerne mehr gesehen.
Den Nebenplot um die Gewerkschaftsführerin und Kommunistin Jessie Eden hätte man auch mehr in den Vordergrund rücken können. Die Arbeiterstreiks und die schlechtere Bezahlung von Arbeiterinnen, wovon auch die Shelby Company betroffen ist, was von Thomas Shelby letztendlich auch zu seinem Vorteil genutzt wird und wiederum einen Blick auf die britische Politik wirft. Das sind Geschichten, die ich hier spannend finde.
Ich habe mir "Das weiße Band" angesehen, weil im CUTs-Podcast zu "Killers of the Flower Moon" das Scorsese-Werk mit Michael Hanekes Werk verglichen wurde. Beide Filme lassen sich im Bezug auf die Handlung auch miteinander vergleichen.
In einem norddeutschen Dorf in Ostelbien geschehen am Vorabend des Ersten Weltkrieges in den Jahren 1917 & 1918 eine Reihe von hinterhältigen und schwer zu ermittelnden Gewalttaten gegen Bewohner des Dorfes.
Die Sozialstudie einer protestantisch streng autoritären und gewalttätigen, im Privaten zerrütteten Gesellschaft und einer entsprechenden Kindererziehung, der Einfluss dessen auf die Kinder(generation) - Unterwerfung, Gegengewalt, Radikalisierung.
Ein sehr gutes, nüchtern gehaltenes Drama mit historisch-authentischem Setting.
"Der beste Thomas-Vinterberg-Film, den Thomas Vinterberg nicht gedreht hat."
- Antje Wessels -
An einer Schule geschehen mehrere Diebstähle, die Aufklärung verkommt jedoch zu einer unkontrollierbaren Eskalationsspirale, eine Lehrerin (toll: Leonie Benesch) gerät dabei immer stärker ins Schussfeld. İlker Çatak legt mit kühler und distanzierter Inszenierung in Form eines Psychothriller schonungslos den chaotischen Stand der heutigen, gesellschaftlichen und politischen Diskussionskultur offen.
Die Komplexität der Problematik wird nicht erkannt, vereinfacht, durch tendenziöse Berichterstattung oder Social Media verfälscht, das Ausmaß und die Konsequenzen des eigenen - moralisch-idealistischen oder autoriären - Handelns werden nicht erkannt, Gewaltsmissbrauch, Vorurteile, Diffamierungen und Anfeindungen kommen ins Spiel. Eine gesunde Diskussion, Kommunikaton und Problemlösung sind nicht mehr möglich, durch verhärtete Fronten kommt dies zum Stillstand. Dementsprechen logisch und folgerichtig ist auch das Ende des Films.
Das Szenario lässt sich zudem als Zusammenwirken von Staat, Staatsgewalt, Politik, Volk und Journalismus verstehen. Ein spannender Einblick beziehungsweise Überblick.
Ein guter Anwärter für die Oscar-Shortlist des Besten Internationalen Films 2024.
Zwei unbeliebte, lesbische Freundinnen gründen in ihrem letzten Highschool-Jahr einen Fight Club, um heiße Mädels aufzureißen.
Anarchistisch, bescheuert und vollkommen drüber, charmant und oft zum Brüllen komisch, zugleich eine genretypische romantische Highschool-Coming-of-Age-Komödie als auch eine Parodie darauf. Hat Laune gemacht.
OwlKitty - Barbie with a Cat
https://www.youtube.com/watch?v=p-Z7CczgXgI
With Kitty, Ken has the best time. <3
CUTS
https://cuts.podigee.io/252-killers-of-the-flower-moon
"Christoph kam ziemlich begeistert, Christian ziemlich verärgert aus dem Kino. Im Podcast geraten sie dann doch beide ins Schwärmen. "Killers of the Flower Moon" beschreibt die Morde an den Osage in den 20er-Jahren in Oklahoma. Das Perfide: Es nimmt dabei die Täterperspektive ein. Was erzählt uns das über den autoritären Charakter, die Kulturindustrie, die Rolle des Staates und die verlogene Brutalität der weißen Mehrheitsgesellschaft?"
Die im Podcast herausgearbeiteten Stärken und weitestgehend die Schwächen habe ich ebenso wahrgenommen.
Interessant sind ferner noch Vergleiche mit Christopher Nolans "Oppenheimer" und mit Michael Haneke, speziell mit "Das weiße Band".
Erstsichtung:
Hielt es sich bei Mockingjay Teil 1 noch in Grenzen, fällt es in Teil 2 dann richtig auf, wie wenig man für die Laufzeit von 135 Minuten zu erzählen hat, wie oft einfach nichts geschieht im Film. Schneidet man beide Filme zu einem 165-180-Minuten-Film zusammen, dann wäre es kompakt gewesen.
In Mockingjay Teil 2 fällt dann auch wieder auf, was mir bereits am Roman nicht gefiel. Suzanne Collins kommt nicht vom Hunger-Games-Konzept weg, egal ob passend oder nicht, hier muss selbst der offene Krieg des Regimes gegen die Rebellen aus einem Spiel mit Hindernissen und Fallen bestehen.
Mockingjay Teil 2 gelingt es ferner nicht, vernünftig zwischen dem totalitären Regime und der Demokratie zu diffenzieren, die von beiden Seiten verübten Verbrechen in einen Kontext zu setzen. Die Diktatur ist schlecht, aber die Demokratie auch nur wenig besser und im Grunde genommen ebenso verkommen. Das liegt in erster Linie daran, dass die Geschichte aus Katniss Sicht erzählt wird und es sich bei ihr um eine unpolitische bzw. politisch verdrossene Kämpferin handelt, die auch der demokratischen Regierung den Rücken kehrt, der es letztendlich egal ist, in welchem politischen System sie lebt, solange man sie, Freunde und Familie (natürlich nun Mutter mit zwei Kindern) in der vom Machtzentrum entferten, ländlichen Heimat in Frieden und in Ruhe lässt.
Das Szenario in "Mockingjay Teil 2" erinnert an die Terrorherrschaft während der Französischen Revolution und der Ersten Französischen Republik, nur dem Film fehlt es wie gesagt an Differenziertheit, an Nuancen und an Tiefe um mit so einem komplexen Themengebiet umzugehen, in einen Kontext zu setzen und vor Allem dann auch zu Ende und weiter zu denken.
Alle vier Teile betrachtend, muss ich sagen, dass die Dreiecksbeziehung zwischen Katniss, Peeta und Gale der Gesamtgeschichte überhaupt nicht gut tut, sie lenkt ständig vom Wesentlichen ab. Gale hätte in meinen Augen ein normaler guter Freund der Familie oder vielleicht sogar Katniss Bruder sein sollen, der sich um sie sorgt, damit hätte man einen stärkeren Fokus auf die Geschichte legen können.