J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Ein MMA-Kampfsportler (Emilio Sakraya) hat 60 Minuten Zeit, um auf der Geburtstagsfeier seiner Tochter zu erscheinen, bevor ihm das Sorgerecht entzogen wird. Dafür haut er von einem Kampf ab und wird quer durch Berlin von der Wettmafia verfolgt, die wegen ihm Geld verliert.
Druckvolles und hartes Körperactionkino mit Charaktergefühl, entfernt verwandt mit "John Wick" und "The Raid", ein ungewöhnlich souveräner Genrefilm aus deutschen Gefilden, der im Kino noch fetziger gewesen wäre als zu Hause auf der Netflix-Couch.
Nachdem Protagonist Octa am Ende die Scheiße aus der Wettmafia herausgeprügelt hat und eigentlich auch selbst ins Krankenhaus muss, schleppt er sich noch zum Haus seiner Tochter, um ihr ein Kätzchen als Geschenk zu überreichen und sie auf der Straße liegend in den Armen zu halten. Außen hart, innen weich, was für ein Mann <3
Mit von der Action-Partie als Octas MMA-Kollegin: Stuntfrau Marie Mouroum (MCU, Star Wars, James Bond).
"Obi-Wan Kenobi" ist tatsächlich noch schwächer als "The Book of Boba Fett" und das ist schon eine Leistung^^ Hier beginnt dann leider endgültig der Markenausverkauf Disneys, ohne für das Publikum eine ansprechende Gegenleistung zu erbringen.
Hier wird eine Handlung auf sechs Episoden einer Miniserie gestreckt, die locker in einen Film gepasst hätte, dass das Projekt ursprünglich tatsächlich einmal als Film geplant war, merkt man an allen Ecken und Enden. Im Kern dreht sich die Serie vielversprechend um den inneren und äußeren Konflikt zwischen Obi-Wan Kenobi und Darth Vader, wie die beiden emotional mit der Existenz des jeweils anderen abschließen und zu den Charakteren werden, die wir aus "Eine neue Hoffnung" kennen. Dieser Konflikt rechtfertigt die Serienlaufzeit allerdings nicht, ist obendrein auch etwas holprig geschrieben, mit den Duellen zwischen Obi-Wan und Vader baut man sich Fallstricke und kann die Frage, warum der eine den anderen dabei nicht tötet, nicht wirklich ersichtlich beantworten. Im Vergleich damit wird das Rachedrama um die Inquisitorin Reva und Darth Vader schon spannender, griffiger und mit Abstrichen glaubwürdiger erzählt, dieses füllt die Serienhandlung aber ebenfalls nicht angemessen aus. Fazit: Wie gerne hätte ich anstelle der finalen Version eine Umsetzung des Drehbuchs von Stuart Beattie gesehen! (Links dazu unten im Antwortbereich.)
Warum ist eine zehnjährige Leia so prominent in der Serie vertreten, außer dass man nochmal die erfolgreiche Duokonstellation aus "The Mandalorian" mit einem grummeligen Mann und einem süßen, mitunter frechen Kind wiederholen kann? Die Serie möchte Leias Reifungsprozess hin zur Senatorin und Rebellionsführerin aufzeigen, aber sowas macht man doch nicht mit einer 10-Jährigen, deren Charakterentwicklung danach abgeschlossen ist. Ein unnötiger Handlungsstrang, der zudem mal wieder Kontinuitätsfragen aufwirft, denn das Imperum weiß nun anscheinend, dass Leia bei den Organas auf Alderaan lebt.
Wofür ist Hayden Christensen in der Serie, wenn man ihn mit Ausnahme einer Flashbackszene nur im Vader-Anzug sieht und er in dieser Flashbackszene unglaubwürdig im Alter von 40 Jahren und Falten im Gesicht einen 20-jährigen Anakin spielt? Eine Digitalverjüngung wäre hier definitiv zuträglich gewesen, ich verstehe auch nicht so recht, warum Disney im Gegensatz zu diversen anderen Fällen darauf verzichtet hat.
Im Vergleich mit den anderen "Star Wars"-Realserien sieht "Obi-Wan Kenobi" zudem auch noch erschreckend billig aus, wie ein Fanfilm oder eben eine TV-/Streamingserie mit geringeren Produktionsmitteln. Die Lichtschwertkämpfe der Serie finden im Dunkeln vor einem leeren, farbentsättigten und schwammigen Hintergrund statt, oft aus der Entfernung gefilmt, selten war "Star Wars" so wenig Kino, sah so klein, schlaff und traurig aus wie in "Obi-Wan Kenobi".
Paris, Athen, auf Wiedersehen! Jetzt wird es lyrisch!
Wer diese sinnbefreiten bis kalauernden Dialoge geschrieben oder ins Deutsche übersetzt hat, verdient einen Preis. Comedygold, ich musste da schon mehrfach im Kino lachen. Auch, weil die Story selbst komplett bescheuert ist. Zwischendrin ein bisschen coole und harte Statham-Action und Josh Hutcherson als Hipster-Schurke.
Gut investierte 10 Euro für 120 unterhaltsame Minuten.
Nüchtern betrachtet aber schon ziemlicher Trash, den auch nur seine Bescheuertheit davor bewahrt, ihn als reaktionären Mist wahrzunehmen.
Staffel 2 gefällt mir im Beug auf die erzählten Geschichten in der Gesamtheit bzw. im Durchschnitt etwas weniger gut als Staffel 1, ist dafür animationstechnisch aber noch diverser und reichhaltiger aufgestellt, diesmal hat man sich Animationsstudios aus verschiedenen Ländern ausgesucht und es werden unterschiedliche Animationstechniken angewandt.
Episode 1 "Sith" des spanischen El Guiri Studios bietet zum Beispiel ein außergewöhnliches Farbspiel an, indem eine Verbindung zwischen der Macht und Farben hergestellt wird. Die von der Macht umgebene Welt ist eine farbintensive und machtfähige Personen können die Macht gezielt zum Malen verwenden, werden dabei aber auch von der lichten und dunklen Seite beeinflusst. Handlungstechnisch geht es um eine abtrünnige Sith, die von ihrem Meister gejagt wird.
Episode 2 "Screecher´s Reach" erzählt eine tragische Geschichte über ein Mädchen, welches vor eine schwere Entscheidung gestellt wird, um einem Leben voller Armut zu entkommen. Animiert vom irischen, renommierten Cartoon Saloon ("Das Geheimnis von Kells, "Die Melodie des Meeres", "Wolfwalkers").
Episode 3 "In the Stars", der Kampf zweier Schwestern gegen das genozidierende Imperium, ferner als Sinnbild für alles Schlechte des industriellen Zeitalters. Vom chilenischen Punkrobot.
Episode 4 "I Am Your Mother", Wedge Antilles hat nach dem Sturz des Imperiums eine Flugakademie gegründet und richtet ein Flugrennen aus, bei dem Kadetten zusammen mit ihren Familien gegeneinander antreten können. Tochter-Mutter-Beziehung, Sozialscham, Sozialdiskriminierung. Ein Knetfilm der englischen Aardman Animations.
Episode 5 "Journey to the Dark Head" geht zurück zum ersten Krieg zwischen den Jedi und den Sith, behandelt die Dialektik von Licht und Dunkel. Vom südkoreanischen Studio Mir ("Die Legende von Korra", "The Witcher: Nightmare of the Wolf", "Skull Island", "Dota: Dragon´s Blood").
Episode 6 "The Spy Dancer", Tragik und Hoffnung, eine Geschichte über eine rebellische Tanztheaterkünstlerin, die ihren Sohn an das Imperium verloren hat. Vom französichen Studio La Cachette ("Primal", die Dracula-Episode aus "Love, Death & Robots").
Episode 7 "The Bandits of Golak", ein Geschwisterpaar (das kleine Mädchen machtsensitiv) muss während des Galaktischen Bürgerkrieges und nach der Order 66 aus ihrer Heimat fliehen und sucht nach einer Zuflucht. "Star Wars" einmal indisch kulturell angehaucht, von 88 Pictures.
Episode 8 "The Pit", über Arbeitssklaven einer Kyberkristall-Mine, die von den Stormtrooper-Sklavenherren in der Mine zurückgelassen werden. Eine Kooperation des japanischen D´Art Shtajio (Mitarbeit an diversen Animes) und Lucasfilm.
Episode 9 "Aau´s Song" über die Reparatur der von den Sith korrumpierten Kyberkristalle und die Macht des Singens, wunderschön und abenteuerlich-märchenhaft erzählt und stop-motion-animiert vom südafrikanischen Triggerfish Animation Studios (Oscar-nominiert mit der Roald-Dahl-Adaption "Revolting Rhymes").
Meine Lieblingsepisoden: 1, 2, 6 und 9.
Eine vollkommen falsch konzipierte Serie, "The Book of Boba Fett" mitsamt des titelgebenden Protagonisten wird lediglich durch die Geschichten anderer Charaktere und im Kontext anderer Werke am Leben gehalten, verfügt nur dahingehend über einen wirklichen Mehrwert.
Kläglich versucht man sich hier an einer "Der Pate"-artigen Mafiageschichte über Boba Fett, der sich nach dem Ableben Jabba the Hutts und Bib Fortunas zum neuen Mafiafürsten Mos Espas aufschwingt, die Gunst des Volkes und der Mafiafamilien der Stadt zu gewinnen sucht und sich mit einem mächtigen Syndikat anlegt. Bessere Drehbuchautoren hätten daraus womöglich etwas hinbekommen, beim Mafiaplot muss man hier jedoch bis zum Serienfinale auf das erste Highlight warten, in dem es wenigstens okayes Actiongeballer zu sehen gibt und Boba Fett auf einem Rancor reitet.
Die Imitationen ikonischer Szenen aus den Western Sergio Leones (langsam agierende Revolverhelden in Mänteln, Duelle, das Erscheinen hinter einem Zug) sehen für sich betrachtet schon cool aus, erreichen aber nie die Größe oder Erhabenheit der Originale. Es handelt sich mehr um Nachstellungen von Fanboys, denen das richtige Gespür und die Finesse für solche Szenen fehlt.
Ironischerweise handelt es sich bei der Flashbackgeschichte, die in das Leben und die Kultur der Tusken eintaucht, um das Spannendste der ersten vier Episoden. Das wäre eine bessere Serie gewesen, davon hätte ich gerne mehr gesehen, quasi als Fortsetzung der herausragenden Episode "The Marshal" aus "The Mandalorian".
Dass Boba Fett in den Episoden 5 & 6 aus seiner eigenen Serie verbannt wird, stattdessen "The Mandalorian" fortgesetzt wird und es sich dabei sogar um die besten Episoden der Serie handelt, ist geradezu bezeichnend und ein Armutszeugnis für "The Book of Boba Fett". Unabhängig davon war ich sehr erfreut darüber, zunächst Mando (Training mit dem Darksaber, Ausstoß aus dem Mandalorianerorden, neues Schiff, Sehnsucht nach Grogu) und dann auch Grogu selbst wiederzusehen. Luke baut auf einem Waldsumpfplaneten seine Jedischule und Grogu wird (vorübergehend) sein erster Schüler, ein Reimagining des entsprechenden Kapitels aus "Das Imperium schlägt zurück" mit umgekehrten Rollen, die pure Begeisterung für mich und ultimativ wholesome. Hier findet sich auch eine der ganz wenigen Momente in der "The Mandalorian"-Übergeschichte, in der mit dem Macht-Thema eine klassische "Star Wars"-Melodie verwendet wird, dies gibt dem Ganzen somit noch eine größere Bedeutung und ein historisches, altehrwürdiges Gewicht.
Die uns bekannte Zukunft Lukes und der Jedischule wirft derweil einen großen Schatten auf Grogus Schicksal. Es wird im Serienfinale zwar darauf hingedeutet, dass sich Grogu gegen den Weg der Jedi und für den Weg der Mandalorianer entschieden hat (der "The Witcher"-Fan in mir möchte, dass Grogu beides wird^^), aber darüber kann erst der kommende Verlauf (Staffel 3, Kinofilm, Staffel 4?) einen endgültigen Aufschluss geben. Sollte Grogu von Luke zum Jedi ausgebildet werden, muss man jedenfalls von der tragischen Möglichkeit ausgehen, dass er von Kylo Ren umgebracht wird.
Dass Boba Fett bereits in der zweiten Staffel "The Mandalorian" auftrat und dort mit Mando zusammenarbeitete, hier im Serienfinale nun die jeweiligen Tatooine-Handlungsstränge beider Serien (siehe "The Marshal") zusammengefügt werden, gereicht "The Book of Boba Fett" zum Vorteil, lässt mich die beiden Serien als eine große Geschichte betrachten. Wie oben im ersten Absatz erwähnt, Leben flößt dieser Serie - neben dem Tusken-Plot - eben nur der Zusammenhang mit "The Mandalorian" ein.
Die BAFTAs 2024 sorgen entgegen der Trends der Awardsaison und im Vergleich mit großen US-Awards für ein paar Überraschungen:
Film --> Barbie fehlt
Regie --> Gerwig, Lanthimos und Scorsese fehlen
Schauspieler --> DiCaprio und Gladstone fehlen
Animationsfilm --> Super Mario und Wish fehlen
"Napoleon" und "Wonka" haben die Ehre, beim Besten britischen Film nominiert zu sein.
Die Nominierungen führt "Oppenheimer" mit 13 Stück an, danach folgt "Poor Things" mit 11 und "KotFM" sowie "The Zone of Interest" mit 9. "Barbie" ist etwas abgeschlagen mit "nur" 5 Nominierungen.
https://en.wikipedia.org/wiki/77th_British_Academy_Film_Awards
Gedanken zur Staffel 2:
Die Stormtrooper erreichen ein neues Niveau an Inkompetenz. Mehrfach wird in der Staffel die auswegslose Situation der Protagonisten betont und dennoch schaffen es die Stormtropper regelmäßig, sich Platoon für Platoon im Fern- und Nahkampf von der Handvoll an Protagonisten dezimieren zu lassen. Nicht umsonst müssen am Ende Terminatordroiden her (Ägide Jon Favraeu: entwickelt von Stark Industries?), damit die Schurken überhaupt mal etwas durchsetzen können. Wofür sind die Rüstungen der Stormtrooper eigentlich gut und wie konnte sich das Imperium militärisch so lange an der Macht halten?^^
Diesen mandalorischen Beskarstahl, der Laserwaffen standhalten kann, finde ich cool (siehe: Mithril, Valyrischer Stahl, Vibranium), auch weil er die Machtverhältnisse im Kampf verschiebt, nur frage ich mich, warum man in den in der Vergangenheit spielenden Kinofilmen oder Serien nie etwas davon gehört und gesehen hat? Vielleicht erinnere ich mich nicht daran, aber für mich kommt das hier aus dem Nichts. Vielleicht auch ein weiterer Einfall Jon Favreaus im Gedanken an "Iron Man".
In dieser Staffel rennen für mich mit Ahsoka Tano und Boba Fett zwei Charaktere herum, die kaum oder nichts in der Serie zu suchen haben. Bei der Ahsoka-Episode (atmosphärisch-dichte Actioneinführung im dunklen, nebeligen Wald) fehlt mir das tiefere Verständnis, anscheinend muss man dafür "The Clone Wars" gesehen haben, da wird dann mit Admiral Thrawn bedeutsames, aber mir gleichgültiges Namedropping betrieben, für "The Mandalorian" auch vollkommen irrelevant, weil der Handlungsstrang danach nie weiterverfolgt wird. Hier scheint es nur darum zu gehen, die Ahsoka-Serie in Stellung zu bringen, harmonischer wäre es gewesen, hätte man ihre Rolle darauf beschränkt, Mando und Grogu in die Welt der Macht einzuführen. Bei Boba Fett ist es ohnehin schon dämlich, dass er den Sarlacc überlebt, und ferner frage ich mich, ob im Fandom wirklich so großes Interesse an einer Rückkehr Boba Fetts besteht. Temuera Morrison scheint sich auch nicht einmal die Anweisung erhalten zu haben, für die Rolle zu trainieren, quetscht sich mit Übergewicht in den Boba-Fett-Anzug, aus dem sein Bauch dann herausquillt. Timothy Oliphants Marshal mit Bobas Rüstung ist ein zehnmal interessanterer Charakter.
Der fortgesetzte Antagonistenplot ist logisch und ergibt Sinn (wenn man es z.B. mal historisch mit zerfallenen Imperien vergleicht), ich persönlich hätte es mir aber mehr wie in Staffel 1 gewünscht (lokale Warlords & Söldner) und nicht wie in der ST. Hier sozusagen die First First Order, im Prinzip kämpft man schon wieder gegen das Imperium, das haben wir jetzt schon zur Genüge gesehen. Den Punkt betrachte ich wegen des logischen Folgeschlusses aber als neutral.
Episode 1:
Staffel 2 startet direkt mit einem famosen Western-Dune-artigen Brett. Auf Tatooine müssen die indigenen Tusken und eine Siedlerstadt ihre Abneigung gegeneinander überwinden, um einen Riesensandwurm zu erlegen, der beide Parteien bedroht, Timothy Olyphant als charakteristischer Marshal der Stadt, der Mandalorian als Mittelsmann und Dolmetscher. Die Welt der Tusken wird näher beleuchtet, rückblickend wird hier "The Book of Boba Fett" in Stellung gebracht, in der das spannenderweise noch vertieft wird.
Episode 2 (& Bo-Katan, Cara Dune):
Grogu essen Embryos auf. Die Episode war ganz ok, fängt vielversprechend an mit einem Paar einer vom Aussterben bedrohten, humanoiden Froschspezies, das für sich und ihren Nachwuchs eine neue, überlebensfähige Heimat sucht, passt gut in den Kontext der Serie, dass die Mandalorianer (Mando, Bo-Katan, ...), Grogu und Cara Dune (Alderaan) auch Heimatsuchende ohne Planet sind. Auf dem Eisplaneten hat mich die Episode aber etwas verloren, da sollte dann anscheinend noch eine Monsteractionszene in die Episode. Wie überleben die Spinnen auf dem Eisplaneten, X-Wing-Piloten ex Machina und Mandos Schiff wird wieder manövrierfähig weil Plot. Die Alien-artige Szene mit Grogu und den Spinneneiern war aber schon ganz cool und witzig.
Episoden 4 & 7:
Knackige Heistactionthriller, haben mir sehr gefallen. Episode 7 auch mit einem Tarantino-artigen Dialogbedrohungsszenario mit einem imperiellen General.
Episode 8 (& Episode 5, 6):
Den Auftritt Luke Skywalkers kannte ich bereits von Youtube, hier im Gesamtkontext aber nochmal schön zu sehen. Wird auch aufmerksam mit kleinen Details aufgebaut, Grogu nimmt Luke bereits über die Macht wahr und reagiert körperlich darauf. Wie sehr mir Mando, Grogu und ihre Beziehung ans Herz gewachsen sind, fällt neben dem Steuerungsball als Grogus Lieblingsspielzeug, den Mando nach Zerstörung seines Schiffes in Episode 6 aufgewahrt, spätestens beim Abschied im Staffelfinale auf, letzteres hat mich emotional sehr berührt. Endgültig nach Hause gebracht hat die Szene für mich R2-D2. Grogu möchte Mando eigentlich nicht verlassen und ist Luke gegenüber etwas skeptisch gesinnt, R2-D2 weckt dann aber Grogus kindlich-verspieltes Interesse und seine Freude, auch weil sich Luke so als ein Mann herausstellt, der ebenfalls mit einem kleinen Begleiter an seiner Seite umherreist. Wegen R2-D2 schenkt Grogu Luke letztendlich sein 100%iges Vertrauen. Mahnend über Grogus weiterem Weg liegt wohl aber Ahsokas Aussage in Episode 5, die Zuneigung/Liebe zwischen Grogu und Mando könnte Grogu im schlimmsten Fall auf Anakins Pfad führen.
Fazit: Staffel 2 ist sehenswert, aber etwas schwächer als Staffel 1.
Mit "The Falcon and the Winter Soldier" (alternativ: "Captain America 3,5") orientiert sich das MCU an "The Winter Soldier" und kehrt auf erfrischende Weise zurück zu einem ernsthafterem und geerdeterem Politsetting, aufgrund des Serienformats leider weniger ein Thriller als damals der Film, dafür kommt die Action aber wieder härter und brutaler daher.
Ein "Captain America"-Heritage-Sequel, in dem sich Sam Wilson zunächst nicht in der Lage sieht, in Steve Rogers´ Fußstapfen zu treten und dafür auf eine Findungsreise geschickt wird, so ein bisschen die gewöhnlich-simple, aber sympathische Version eines Aragorns. Mit einer neuen Bedrohung am Horizont fühlt sich die US-Regierung derweil ohne Captain America als Nationalrepräsentation seltsam nackt und ernennt einen einfachen Soldaten zum neuen Captain America, der dann im Verlauf der Handlung zwischen den Fronten aufgerieben wird. Überraschend und spannenderweise schwingen hier nun Vibes aus "The Boys" mit, wenn das Saubermann-Maskottchen mit Superkräften ausgestattet schließlich die Kontrolle verliert und in der Öffentlichkeit Amok läuft, wenn der Übermenschen- und Vormachtsstatus der Superhelden - auch durch die Position der Antagonisten - auf den Prüfstand gestellt wird. Im MCU freilich mehr ein Sturm im Wasserglas, aber diese kritischen Ansätze nehme ich gerne mit, Daniel Brühls Zemo könnte ich auch stundenlang beim politisch-ideologischen Sezieren der Superhelden zuhören. Oder beim Tanzen in der Disco mit holprig-deutschen Tanzmoves zusehen. Zweifellos eines der größten Comebacks der MCU-Geschichte, Daniel Brühl spielt fantastisch auf.
Als Antagonist der Serie fungiert eine antinationalistische und antifaschistische Gruppierung namens Flag Smashers, der nicht nur die Existenz der Superhelden ein Dorn im Auge ist, sondern auch die ungenügende bis verfehlte Sozial-, Wohnungs- und Wiedereinbürgerungs- bzw. Rückführungsspolitik der Global Repatriation Council (GRC), die sich nach dem Blip um die zurückgekehrten Menschen kümmert. Mit einer Tendenz dazu, Vertriebene oder Heimatlose als Menschen zweiter Klasse zu behandeln, werden sie beispielsweise in Notunterkunftslagern mit mangelhafter Versorgung untergebracht, als Flüchtlinge stigmatisiert und sollen je nach Nationalität in ihre Ursprungsländer abgeschoben werden.
Sam Wilson streift sich im Serienfinale nach abgeschlossener Findungsreise wie zu erwarten selbst den Schild um und wird zum neuen Captain America (mit hässlichem Anzug), symbolisch in der Handlung umrahmt von den Ausrufen seiner Neffen, die ihn "Uncle Sam" nennen, gelungen baut die Serie für die Heldengenese auch noch einen Handlungsstrang über die Entwicklung des strukturellen Rassismus in den USA vom Zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart ein. Nach einem widerwilligen Sieg über die Flag Smashers findet die Serie ein starkes Ende mit einer empathischen Rede Sam Wilsons, in der er US-Senatoren und GRC-Repräsentanten für eine sozialere Politik und für eine Abkehr vom chauvinistischen Handeln in der Flüchtlingspolitik in die Verantwortung nimmt.
Im Review habe ich keinen passenden Platz für Bucky Barnes gefunden, diese Zeilen packe ich von daher an den Schluss. In "The Falcon and the Winter Soldier" versucht sich Bucky daran, ein normales Leben im 21. Jahrhundert zu führen, Sam und er harmonieren wunderbar als hurmorvolles Buddyduo miteinander, Bucky stellt sich ein letztes Mal den Dämonen, dem Trauma und den Taten seiner Vergangenheit als Winter Soldier und findet jetzt endlich seine Ruhe. Seine Reise im MCU ist charakterlich abgeschlossen, Bucky könnte sich nun in der Theorie also aus dem MCU zurückziehen. Dass Kevin Feige den Fanliebling ziehen lassen wird, wage ich aber zu bezweifeln.
Staffel 1
Neun Episoden, sieben Anime-Studios, eine "Star Wars"-Anthologieserie.
Episode 1 "The Duel":
Japanisch-feudalistisches Setting, ein an 50er-Samuraifilme angelehnter Zeichentrickstil, ein Sith jagender Ronin und sein Astromechdroide verteidigen ein Dorf gegen eine von einer Sith angeführten Banditenbande. Visuell und atmosphärisch zum Niederknien, absolut meisterhaft, fast schon besser als die Kinofilme selbst.
Die restlichen Episoden fallen dagegen schon etwas ab, erzählen meistens aber weiterhin gute Kurzgeschichten, die mitunter abwegige Pfade beschreiten oder in ganz anderen Zeiten spielen. Da geht es zum Beispiel um eine "Scott Pilgrim"-vergleichbare Jugendrockrebellion gegen Jabba the Hutt; um tragische Geschwisterduelle vor dem Hintergrund des Imperiums und der First Order; um einen knuffigen, pinocchio-esken Androidenjungen, der ein Jedi sein möchte; um die Neuentdeckung und Neuschmiedung von Lichtschwertern in der fernen Zukunft; oder um Darth Bane und den Tod der Sith.
Ep. 4 "The Village Bride" hat ein cooles Setting und einen coolen Stil, blieb mir inhaltlich aber zu vage ausformuliert. Ep. 9 "Akakiri" ist inhaltlich sehr sprunghaft und hat keinen Abschluss, gefühlt fehlt hier die Hälfte des Plots, die schwächste Episode.
Insgesamt hat Staffel 1 aber schon Spaß gemacht.
Ein cooles, haptisches und staubig-atmosphärisches Weltraum-Westernabenteuer mit einem wortkargen, ernsten und einem Codex folgenden Kopfgeldjäger im Zentrum. Gefällt mir besser als erwartet.
Ironischerweise handelt es sich bei "The Mandalorian" des Öfteren um genau die Serie, welche die ersten beiden Staffeln "The Witcher" eigentlich hätten sein sollen, sogar die Beziehung zwischen dem Mandalorian und dem machtfähigen Grogu (= Ciri) passt dazu. Leider schwingt dabei in "The Mandalorian" ständig ein lautes und bitteres Merchandise-Katsching mit, wenn Grogu für publikumsgefällige Aww-Momente den Bildschirm betritt.
Unabhängig davon findet sich der Mandalorian nun in einer Verantwortungs- und Vaterposition wieder und muss nun Arbeit und Erziehung sowie Behütung aufeinander abstimmen. Währenddessen ist bei Grogu interessanterweise nicht klar, in welche Richtung er sich in dieser rauen und gewalttätigen Welt entwickelt. Er beschützt und heilt Personen in seinem Umfeld, in einer Szene würgt er allerdings Gina Caranos Cara Dune, weil er anscheinend bei ihrem Armdrücken denkt, sie würde den Mandalorian attackieren. Eine Machtaktion, die man bisher nur von der Dunklen Seite her kannte. Als Kind benötigt Grogu einen vernünftige Führung und Erziehung durch Erwachsene. Führung und Erziehung spiegeln sich in "The Mandalorian" ferner auf der Ebene der Droiden wieder, ein als Kopfegeldjäger programmierter und auf Grogu angesetzter Killerdroide wird zu einem Pflegedroiden reprogrammiert, der Grogu fortan beschützt. "Droids are not good or bad — they are neutral reflections of those who program them."
Besonders faszinierend, spannend und erfrischend finde ich das Setting in "The Mandalorian". Die Geschichte ist angesiedelt in der Zeit kurz nach dem Zusammenbruch des Imperiums, dessen Machtstrukturen sich zwar aufgelöst haben, deren Überbleibsel aber immer noch vorhanden sind. Militärgeneräle werden zu lokalen Warlords, Stormtrooper werden zu Söldnern, Banditen machen sich einen verlassenen AT-ST zu Nutze. Zudem ergeben sich nun brisante Situationen, in denen Ex-Soldaten des Imperiums und der Rebellion im zivilen, bürgerlichen Leben aufeinandertreffen, miteinander klarkommen und Vertrauen zueinander aufbauen müssen. Der Mandalorian hasst das vergangene Imperium, als Kopfgeldjäger bewegt er sich aber weiterhin außerhalb des Gesetzes, bei den nun republikanischen Staatsinstanzen handelt es sich also dennoch um seine Gegenspieler. Dieser Umstand gibt seinem Charakter schöne Grautöne und Ambivalenz.
Schauspielerischer Trumpf der Staffel ist klar Werner Herzog, der seiner antagonistischen Rolle ein unangenehm schmieriges Auftreten verleiht. Er gibt die Entführung Grogus in Auftrag und man mag sich gar nicht vorstellen, was er mit Grogu alles anstellen könnte.
Die oft geübte Kritik an "Fillerepisoden" kann ich nicht nachvollziehen. Genau dieses Konzept gefällt mir hier, Geschichten eines Mannes, der durch das Universum reist und seinen Lebensunterhalt als Kopfgeldjäger bzw. Revolverheld bestreitet. Eine "Han Solo & Chewbacca"-Serie würde beispielsweise nicht anders aussehen.
Ich mag, wie in den "Fillerepisoden" Geschichten im Kleinen erzählt werden. Wie Mando gegen das Mudhorn verliert und von Grogu gerettet wird, eine Offenbarung seiner Machtfähigkeit als Wow-Moment. Wie Mando und Cara Dune das Fischerdorf "Die Sieben Samurai"-artig gegen die Banditen und den AT-ST verteidigen. Das großartige Triell auf Tatooine in der Wüste und Mos Eisley mit der Kopfgeldjägerin und dem aufstrebenden Greenhorn, der denkt, er könnte Mando austricksen. Und ich würde nichtmal sagen, dass diese Episoden nur für sich stehen, sie vertiefen und entwickeln zudem die Charaktere und erweitern die Welt. Mando und die angedeutet romantische Beziehung mit der Fischerswitwe, auf die er als Gejagter nicht eingehen kann. Da möchte er für Grogu noch ein gutes, behütetes Zuhause finden und nimmt die Vaterrolle nicht an; auf Tatooine vernachlässt er Grogu für den Job, denkt, er könnte ihn ohne Nanny alleine im Schiff zurücklassen. Und in der Gefängnisepisode wird Mando dann als Kofpgeldjäger mit Staatsinstitutionen und -instanzen der Republik konfrontiert, normalerweise in "Star Wars" die Guten, hier aus Mandos Sicht aber Gegenspieler.
"Der Film des Jahres 2023" von CUTS
https://cuts.podigee.io/268-film-des-jahres-2023
Ich höre erst seit ein paar Monaten regelmäßiger CUTS und ihren Jahresabschluss zuletzt zum ersten Mal. Mir gefällt es außerordentlich gut, wie sie den besten Film des Jahres per Turnierformat und bei Stimmgleichheit mit Spezialfragen ermitteln. Mal etwas ganz anderes als das Übliche, spannend, witzig und unvorhersehbar.
Dieses Jahr neben Christian Eichler und Lucas Barwenczik mit Jenny "The Gaffer" Jecke und Daniel Schröckert von Kino+, für mich eine Art Avengers an Filmkritiker*innen, die ich gerne verfolge, alleine das ist schon ein Highlight^^ Ohnehin cool, dass sie mit Schröckert einen Kritiker eingeladen haben, der mainstreamiger unterwegs ist als ihre üblichen Gäste.
Eigentlich wollte ich mir "John Wick 4" gar nicht ansehen. Weil der Film aber ein Everybody´s Darling 2023 zu sein scheint, auf den sich sowohl "Cineasten" als auch "Mainstremgucker" einigen können, der Film innerhalb meiner Bubble in diversen Toplisten auftaucht, auch bei Leuten, die sonst wenig mit "John Wick" anfangen können, und darüberhinaus* als Wiederbelebung des Heroic Bloodshed bezeichnet wird, musste ich mir den Film nun doch einmal ansehen, um mitreden zu können.
* Zusammen mit dem Hong-Kong-Actioner "Limbo" von 2021, der erst 2023 in Deutschland erschienen ist.
Highlights in "John Wick 4":
1) Das Duell Keanu Reeves gegen Donnie Yen im Glaskasten-Kunstmuseum, das hatte schon etwas Cooles von der Spiegelaction in "Face/Off".
2) Die Sequenz inder Berliner Gothictechnodisco, in der Keanu Reeves einem überkandidelten Scott Adkins im Fatsuit und mit deutschem Akzent sowie seinen Henchmen die Scheiße aus dem Leib prügelt, während das die tanzende Meute ringsherum überhaupt nicht kümmert. Comedy.
3) Im Finale der Shootout im Arc de Triomphe voller fahrender Autos, wow.
4) Ebenfalls im Finale der Shootout im Haus aus der Top-Down-Perspektive, nochmals wow! Sowas habe ich bisher in einem Actionfilm glaube ich noch nie gesehen.
5) Bill Skarsgård als Antagonist, an ihm ist hier ein großartiger Bond-Schurke verloren gegangen.
Wenige Highlights verstreut auf viel zu lange und unbedeutende 170 Minuten, das ist mir insgesamt leider zu wenig.
Dennoch bewegt sich Teil 4 glücklicherweise mehr in Sphären von Teil 3 und gefällt mir von daher besser als Teil 1 & 2.
@Golden Globes 2024
Fünf Oscar-Nominierungen, neun Globe-Nominierungen und fünf BAFTA-Nominierungen für vier Filme in den letzten 23 Jahren: Christopher Nolan gewinnt nun (endlich) auch einmal einen Major-Award. Ehrlich gesagt hatte ich für "Oppenheimer" nicht unbedingt damit gerechnet, aber mich freut es für ihn.
Schade, dass "Past Lives" nicht gewonnen hat.
In der Komödie/Musical-Sparte führte dieses Jahr wohl echt nichts an "Poor Things" und Emma Stone vorbei.
Mit Lily Gladstone gewinnt die erste indigene Schauspieler*in einen Golden Globe Award. Verdient, auch hier würde ich sagen, dass da in diesem Jahr kein Weg an ihr vorbeiführte? Höchstens Sandra Hüller, aber vielleicht ist das auch mehr der deutschen Berichterstattung geschuldet.
Hayao Miyazaki gewinnt mit "Der Junge und der Reiher " seinen ersten Golden Globe.
Der französische "Anatomie eines Falls" gewinnt beim Besten Fremdsprachigen Film, wurde für die Oscars beim Besten Internationalen Film wegen anderer Regularien(?) aber gar nicht erst eingereicht.
"Barbie" ist der große Verlierer dieses Jahr, ist der Nominierungsanführer, gewinnt aber nur beim Filmsong (für mich der falsche Song der drei) und in der neu geschaffenen Box-Office-Kategorie.
Bei den Serien teilen sich mit einer Ausnahme "Succession", "The Bear" und "Beef" die Gewinne untereinander auf. Selten war ich von den Seriennominierungen so weit entfernt wie dieses Jahr, gesehen habe ich nur "The Crown". "Succession", "Ted Lasso" und "The Last of Us" möchte ich mir auf jeden Fall noch ansehen.
In meinen Augen ein gelunges und bodenständiges Überlebensdrama-Biopic, J. A. Bayona zeigt wieder sein Können, im Abspann wird mit den Fotos auch ein sehr schöner Abschied für die Insassen des Flugzeugs gefunden. Die ersten 25 Minuten des Films sind aber schon sehr grausam, nichts für schwache Nerven.
Selten hat Michael Giacchino so gute Musikstücke geschrieben wie mit "Andes Ascent" und "Onward" für die Überquerung der Anden zu Fuß Richtung Chile. Im Film kombiniert mit der Gebirgs- und Schneekulisse absolut atemberaubende und bedrückende Szenen.
https://www.youtube.com/watch?v=fP4y7DTLn1Y
https://www.youtube.com/watch?v=ljy6HSgF-QU
Allgemeine Kritik an der Serie:
Bei zu vielen Episoden handelt es sich lediglich um Nacherzählungen der bekannten Geschichten aus den Kinofilmen, es werden nur die Charaktere ausgetauscht. Von so einer Serie mit "What If"-Konzept hätte ich mehr Episoden erwartet, die vollkommen neue oder sehr abwegige Geschichten erzählen.
Anstelle von Einzelgeschichten läuft letztendlich alles auf ein großes und zusammenhängendes Actionfinale hinaus, vom Franchise-Konzept kommt das MCU selbst hier nicht weg.
Der Animationsstil ist in jeder Episode der gleiche, hier hätte man ebenfalls mehr Kreativität beweisen und Abwechslung reinbringen können.
Staffel 2, Episoden über dem Durchschnitt:
Episode 3: Happy Hogan Saved Christmas
Ziemlich witziges Weihnachtsspecial und Parodie auf "Stirb Langsam" mit Happy Hogan als John McClane, der den Stark Tower vor Verbrechern beschützen muss. Darüberhinaus dann noch Werner als Tony Starks alterntives Jarvis, großartig.
Episode 4: Iron Man Crashed into the Grandmaster
Eine Neuauflage des Sakaar-Grandmaster-Kapitels aus "Thor: Ragnarok", ebenso großartig und herrlich komisch. Erfrischend mit anderen Charakteren, einem fetzigen Stock-Car-Rennen und mal wieder mit einem wunderbar aufgelegtem Jeff Goldblum.
Episode 6: Kahhori Reshaped the World
Wohl die Episode, die mit ihrem frühneuzeitlichen Mohawk-Setting und der Abwesenheit bekannter Charaktere den Titel "What If" am meisten verdient und über bisher im MCU Gesehenes vollkommen hinaus geht.
Episode 7: Hela Found the Ten Rings
Letztendlich zwar auch nur eine "Thor"-Nacherzählung und die klassisch-ostasiatische Ausbildung unreifer Helden, aber in meinen Augen schon gut umgesetzt und gerade deshalb berührend, weil hier Hela im Zentrum steht, die man bisher nur als Schurkin kannte.
Episode 8: The Avengers Assembled in 1602
Wieder eine gelungene und witzige Parodie, diesmal auf Shakespeare-Dramen und auf Robin Hood, diverse Avengers-Charaktere am Hof des Königs oder als Outlaws im England des Jahres 1602.
Wie so oft bei Anthologieserien ist bei "What If" manches Gutes, aber auch viel Mittelmäßiges oder Uninteressantes dabei. Wobei es sich bei "What If" mehr um eine Semianthologie handelt, dennoch ungefähr vergleichbar mit "Love, Death and Robots".
Staffel 1, Episoden über dem Durchschnitt:
Episode 4: Doctor Strange Lost His Heart Instead of His Hands
Berührendes Drama über Liebe, Tod, Verlust und Determinismus, passt sehr gut zu "WandaVision" und "Doctor Strange 2".
Episode 6: Killmonger Rescued Tony Stark
Gut geschriebener Charakter- und Handlungsbogen über Killmonger, das hätte als Alternative für "Iron Man" und "Black Panther" gerne auch ein eigenständiger Langfilm sein können.
Episode 7: Thor Were an Only Child
Eine witzige und wohltuende Fantasyactionkomödie, im Zentrum mit einem kampfliebenden, attraktiven und einfältigen Thor, wie er im Buche steht. Wie von James Gunn oder Taika Waititi zu ihren besten MCU-Zeiten.
Die Meta-Rahmenhandlung
Uatu the Watcher als TV-Zuschauer des Multiversums bzw. als Notfall-Drehbuchautor, sozusagen als Script Doctor.
Grundlegende Fragen - SPOILER
In Episode 4 wird das Universum zerstört, weil es letztendlich keinen Doctor Strange gibt. Müssten in anderen Episoden dann nicht auch die Universen zerstört werden, wenn es beispielweise keinen Iron Man gibt (Episode 6) oder die gesamten Helden vor der Avengersgründung getötet werden (Episode 3)?
Wenn Ultron-Vision Thanos im Nu töten kann, hätte es dann der normale Vision in "Infinity War" oder "Endgame" nicht auch schaffen können?
Der Film "Steamboat Willie" und somit auch die Cartoonfigur Mickey Mouse sind nun in die Public Domain übergegangen. Was ähnlich wie bei "Winnie Puuh" direkt einen billigproduzierten, Asylum-artigen Horrorfilm nach sich zieht...
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=jVjt52sOs6g
Seit heute, dem 01.01.2024, stellt das Filmportal Moviejones, welches 2007 ungefähr zeitgleich mit Moviepilot an den Start ging, weitestgehend den aktiven Dienst ein.
Für mich bedeutet dies das Ende einer Ära. Mein Stamm- und Lieblingsfilmportal, auf dem ich passiv seit dem Sommer 2011 und aktiv seit November 2011 unterwegs bin. Eine meiner Säulen der Filminformation und Filmleidenschaft, entsprechender Diskussion und entsprechenden Austauschs mit einer familiären Community.
https://www.moviejones.de/news/news-guten-rutsch-an-euch-alle-wir-bedanken-uns-moviejones-sagt-adieu_47792.html
Staffel 2 enttäuscht nach der großartigen ersten Staffel leider ziemlich. Staffel 2 lässt die Charakteretablierung und -entwicklung aus Staffel 1 so ziemlich im Stich und zurück und verrennt sich derweil in anfangs noch spannendem, aber auf die Dauer uninteressantem und unübersichtlichem Multiversums- und Zeitreisenschnickschnack. Es geht nur noch um den kurzweiligen Cliffhanger und kurzweiligen Twist, was dann auch schnell wieder vergessen sein wird. Loki ist am Ende der Gott des Multiversums, aber das hat keinen Effekt, weil es alles nur plotgetrieben ist. Bezeichnenderweise verkommt die in der ersten Staffel noch prominent vertretene und sehr spannende Sylvie hier nun zur Randfigur.
Amüsanterweise verkörpert Ke Huy Quan hier eine sehr ähnliche Rolle wie in "Everything Everywhere All At One", Quan als Technerd hat schon Spaß gemacht.
Bewertung der 120-minütigen, PG-freigegebenen Kinoversion:
Ein uninspiriertes und wildes Abkupferungskino, bei dem es Zack Snyder lediglich mit einer Handvoll cool gefilmter (Action)Szenen und Kreaturendesigns gelingt, etwas Eigenständiges und Ansehnliches zu erschaffen. Die schwach bis amateurhaft geschriebene und uncharmante B-Movieversion seiner zahlreichen Filmvorbilder.
Das Spannendste im Film ist die Anfangsszene, in der die imperielle Motherworld ihr Raumschiff vaginal aus dem Weltraum heraus in den Orbit des Mondes gebiert, um die Bewohner der Farmerkolonie zu beherrschen und zu unterdrücken. Ich mag die Symbolik.
Ein richtiger Film im falschen, so ist mein Eindruck.
Das MCU hat sich in den letzten Jahren so sehr weiterentwickelt und bewegt sich mittlerweile in entsprechenden Sphären, da fällt mir hier auf, wie wenig mich eine "Doctor Strange"-Sologeschichte (Stephen Strange, Christine Palmer, Mordo, Wong und die Zauberergemeinschaft) noch interessiert. Das sind Storyelemente, die man aus meiner Sicht hätte herausstreichen können, den Film entschlacken, umschreiben, den Fokus vollkommen auf Wanda Maximoff legen (der Wahnsinn einer liebenden Mutter, die ihre Kinder verloren hat), die Story hätte sogar das Potential für einen guten Avengers-Film gehabt, gerade auch im Zusammenhang mit dem Multiversum.
Mit dem Multiversum selbst geht man enttäuschend unkreativ und bieder um. Nach einer herausstechenden Montagesequenz, in der beispielsweise kurz Zeichentrick- und Farbwelten gestriffen werden, landen die Charaktere auf einer alternativen Erde, die genauso aussieht wie unsere, nur etwas futuristischer und die Autos fahren bei Rot über die Straße. Ja, wow. Mit America Chavez wird eine neue Figur eingeführt, die rudimentär charakterisiert vornehmlich nur als Plotdevice für die Handlung und für das Reisen durch das Multiversum eingesetzt wird. Das Multiversum erlaubt nun natürlich auch, alternative Versionen der Avengers auf der Leinwand zu präsentieren und mich graust es nun ehrlich gesagt vor der Zukunft. Nicht nur, dass jetzt auch noch beliebte Charaktere und Schauspieler aus den X-Men-Filmen für den MCU-Zirkus verbraten werden, die ich hier nie sehen wollte, sondern auch die Frage, wie das in Zukunft noch gehändelt werden soll. Man hatte bisher die große Gruppe der Avengers, was gerade so funktionierte, nun sollen auch noch die zahlreichen X-Men und die Fantastic Four mit rein. Ich sehe da aktuell nur ein Masseneinerlei vor mir.
Sam Raimis Regie ist ein Trumph des Films. Auch wenn es sich bei "Doctor Strange 2" keineswegs um Horror sondern mehr um Geisterbahn- bzw. Freizeitparkgrusel handelt (leider nicht charakterbetont wie in seiner "Spider-Man"-Trilogie), kann man sich an den makaberen Elementen schon erfreuen, es ist etwas Erfrischendes im MCU. Allgemein handelt es sich hier für MCU-Verhältnisse auch um einen ungewöhnlich düsteren und ernsthaften Film. Gegen die blockbusterisierte Maschinerie der CGI-Welten und ein mittelprächtiges, formelhaftes Drehbuch kann Raimi allerdings nur den Kampf gegen Windmühlen führen.
Ich habe mir "Doctor Strange 2" ohne Vorwissen aus "WandaVision" ansehen, man versteht den Film auch ohne dieses Vorwissen. Die Einleitung in den Film genügt, den nötigen Rest kann man sich leicht zusammenreimen.
"Ant-Man 3" hat mir nach "Spider-Man 3" wieder deutlich besser gefallen.
Der Film verschwendet am Anfang keine Zeit, es geht fast sofort ins Quantenreich und rein ins Getöse. Am ersten Drittel hatte ich großen Spaß, eine Entdeckung dieser mysteriösen, wuseligen, exotischen Welt voller ulkiger Figuren, da fühlt man sich wie in "Star Wars", sehr charmant. Bill Murray passt da perfekt rein.
Kang wird als Schurke für den Film (Gefangener wider Willen im Quantenreich) und für die MCU-Zukunft sehr gut in Stellung gebracht*, mit Jonathan Majors landete man auch einen Volltreffer beim Casting. Der Typ strahlt eine bedrohliche Aura aus und steckt schauspielerisch hier jeden in die Tasche, zu schade, dass er sich mit seinen Taten selbst aus dem MCU genommen hat. Ich habe mich vorhin im MCU-Wiki noch etwas zur Kang-Rolle und zum Multiversum eingelesen, verdammt, jetzt möchte ich mir unbedingt "Loki" ansehen, also wie sie das Multiversum dort aufzubauen scheinen, finde ich schon ziemlich spannend.
* Die harsche Kritik an Kang kann ich nicht so recht nachvollziehen. Für diesen Film reichte die Grundcharakterisierung vollkommen aus (in etwa vergleichbar mit Napoleon auf Elba^^), für die MCU-Reihe wird man es abwarten müssen, Thanos´ Motive und Charakterambivalenz traten eben auch erst nach mehreren Filmauftritten in "Infinity War" zu Tage.
Der Rest von "Ant-Man 3" besteht aus weniger interessantem Familien"drama", viel unnötigem Humor (vor allem diese alberne MODOK-Figur hätte man ganz rausstreichen können) und unterhaltsamem CGI-Gekloppe, die Idee mit dem zusammenarbeitenden Ant-Man-Kollektiv fand ich besonders schön. Über Logik sollte man nicht so viel nachdenken, ich meine, warum musste Hank Pyms Ameisenzivilisation erst auf Hank Pym warten, um Kang zu besiegen?
Aber apropos Hank Pym, mit welcher Begeisterung er über Ameisen doziert, mit welchem Stolz er auf die Errungenschaften seiner zivilisierten Ameisen blickt, das ist ja mal mega sympathisch, da wird einem warm ums Herz. Davon hätte ich gerne noch mehr gesehen.
Die finale, sechste Staffel "The Crown" widmet sich dem Zeitabschnitt von 1997 bis 2005, von Dianas Tod bis zur Planung der Operation London Bridge sowie der Hochzeit von Charles und Camilla.
Insgesamt handelt es sich um einen guten und treffenden Abschluss für die Serie, die Hauptcharaktere und die verhandelten Kernthemen der Serie, insbesondere auch im Hinblick auf den Tod Philips im Jahr 2021 und Elizabeth' im Jahr 2022. Streckenweise fühlt sich die Staffel allerdings etwas gehetzt an, das Charaktergefüge läuft nicht mehr ganz so rund, manche Nebencharaktere erhalten nicht mehr so viel Raum und auch die Auseinandersetzung mit der britischen Politik oder mit gesellschaftspolitischen Großereignissen findet mehr am Rande statt.
Mir fehlt die Muße, im Detail etwas über die Staffel zu schreiben. Neulich bin ich allerdings auf den Kanal BrainPilot aufmerksam geworden, der ein paar gute Videos über Stärken und Schwächen, Symboliken und Metaphern der Staffel veröffentlicht hat. Diese möchte ich gerne teilen.
Season 6 Part 1, Review
https://www.youtube.com/watch?v=vuDOyMi5n4s
Season 6 Part 1, The Aftermath Of Diana's Death (Episode 4)
https://www.youtube.com/watch?v=8ii5gHixdG4
Season 6 Part 2, Review
https://www.youtube.com/watch?v=BFWLXDtKs_U
Season 6 Part 2, Symbolism Of The Ending
https://www.youtube.com/watch?v=EEy1lM1ALyo
Da hatte man anscheinend bei Marvel die Idee, möglichst viele Spider-Man-Lieblinge aus den alten Filmen für ein Action-Crossover zurückzuholen und hat versucht, irgendwie eine Story drumherum zu schreiben. Doctor Stranges IQ und Superkräfte werden zu diesem Zweck nach Bedarf angepasst, um ein Multiversum zu erschaffen, Spider-Man die Kontrolle zu überlassen und das Multiversum am Ende wieder zu schließen, das Szenario also wieder rückgängig zu machen.
Der Unterschied zwischen überflüssigem Fanevent und Film(kunst) ist kaum noch zu erkennen, das ist faul und billig. Würde die Crossover-Action wenigstens etwas taugen, könnte ich noch ein Auge zudrücken, aber das ist Blockbuster-Stangenware.
Willem Dafoe, Alfred Molina, Jamie Foxx und Andrew Garfield scheinen zumindest Spaß an der Sache gehabt zu haben, da glänzt noch einmal die alte Klasse auf; Tobey Maguire schleppt sich währenddessen erschreckend alt und müde durch den Film. J. K. Simmons' Recycling als J. J. Jameson wirkt peinlich, Charlie Cox' zufälliger Auftritt als Matt Murdock verwirrt, Rhys Ifans und Thomas Haden Church sind anwesend.
Immerhin wurde für Hollands Peter Parker noch eine emotionale Fallhöhe ins Drehbuch geschrieben, ansonsten würde der Film noch mehr in sich zusammenfallen.
Der schlechteste aller Spider-Man-Filme, der gerne noch einmal dazu einlädt, sich die referenzierten Vorgängerfilme anzusehen oder sich gleich den beiden neuen Animationsfilmen zu widmen, die inhaltlich und visuell wesentlich mehr mit dem Multiversumsszenario anzufangen wissen.