J.F.Lannister - Kommentare
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Alle Kommentare von J.F.Lannister
Deutschland sucht seinen Act für den ESC 2025 wieder per Vorentscheid. Dafür tun sich ARD, RTL und Entertainer Stefan Raab zusammen. Genaueres soll am 31. Oktober enthüllt werden.
https://www.eurovision.de/news/ARD-RTL-und-Stefan-Raab-organisieren-ESC-Vorentscheid-2025,auswahlverfahren104.html
The Brutalist | Official Trailer | A24
https://www.youtube.com/watch?v=6d7yU379Ur0
Ein Film von Ali Abbasi ("Border", "Holy Spider").
"The Apprentice" kann man schon als Breaking Bad Story beschreiben, wie sich Donald Trump in den 70ern und 80ern vom lieben, unschuldigen und unerfahrenen Bubi zum skrupellosen, misogynen und allgemein menschenverachtenden Kapitalisten und Machtmenschen mit seinem Wahrheits- und Siegerverständnis entwickelt, als den wir ihn heute kennen. "The Apprentice" bedeutet hier, dass Trump bei seinem Anwalt und Mentoren Roy Cohn in die Lehre geht, bei Cohn handelt es sich um einen homosexuellen, antiliberalen, sexistischen und rassistischen Anwalt, in den 50ern die linke Hand von Joseph McCarthy, der die Rechtsstaatlichkeit verdreht, um in seinen Augen die USA, Demokratie und Freiheit zu "beschützen".
Zudem beschreibt der Film, wie Donald Trump die heruntergekommenen und finanziell gebeutelten Manhattan und Atlantic City mit seinen Investitionen (Trump Tower, Casinos) wieder "great again" macht bzw. "great again" machen möchte, wenn ihm die unfähigen Politiker, Gerichte und Räte dabei keine Steine in den Weg legen würden.
Das 1970er & 1980er Setting wird schön mit Retroflair auf die Leinwand gebracht, Trumps Aufstieg wird außerdem stets mit poppigen Songs aus der damaligen Zeit wie "Always On My Mind" von den Pet Shop Boys begleitet, "Yes Sir, I Can Boogey" als das Lied der Liebesbeziehung zwischen Donny und Ivana. Wobei man bis zum Auftreten von Ivana sogar vermuten könnte, Donny sei homosexuell, da sind im Film schon gewisse Vibes vorhanden, zumal Trump wegen Cohn auch von vielen schwulen Männern (z.B. Andy Warhol) umgeben ist.
Alles in allem schon ein sehenswert in Szene gesetzter Film, ich weiß nur nicht, ob mir das alles so sehr gefällt, wie ich es eigentlich möchte. "The Apprentice" zeichnet zum Einen klar ein kritisches Bild Donald Trums, wenn man am Ende Mitleid mit so einem Unmenschen Wie Roy Cohn hat, sagt das sehr viel über Donald Trump aus. Zum Anderen fehlt mir hier aber auch die Distanz, der Film ist definitv von Trump fasziniert, womöglich zu sehr, es offenbaren sich finde ich schon Phasen der Verehrung. Weil der Film aus Trumps Sicht erzählt wird, fehlt hier und dort ein tiefergehendes Aufgreifen und Beleuchten der Gegenpositionen.
Vielleicht meint Ali Abbasi dies alles aber auch als Satire, diese fällt dann mitunter aber so drastisch und heftig aus, dass es an Geschmacklosigkeit grenzt. Traurige, dramatische und brutale Momente (z.B. Tod und Vergewaltigung) werden hart von poppigen und fröhlichen Montagen abgelöst, in denen Trump wieder als gefeierter und erfolgreicher Geschäftsmann auftritt. Konsequenzen gibt es für Trump im Film nie oder wenn doch, dann nur kurz und abgeschnitten. Dabei handelt es sich sicherlich um unsere bittere Realität (egal, was er tut, er verliert nicht an Popularität, wird nicht dafür belangt), aber Film als Kunstform hat auch immer andere Möglichkeiten, einen Menschen kritisch zu beleuchten, der in der Realität Erfolg und Popularität genießt; hat die Möglichkeiten, sich sensibler gegenüber den Opfern zu verhalten und auch mehr auf ihre Positionen einzugehen. Vielleicht ist der womöglich angedachte Satireansatz letztendlich einfach nichts für mich persönlich.
Make-Up und Frisuren bewegen sich auf einem meisterlichen Nivaeu, nicht nur bei Donald Trump selbst, sondern zum Beispiel auch bei Fred Trump Sr. und Fred Trump Jr. Der Cast spielt toll, Sebastian Stan performt mit einer der besten Leistungen seiner Karriere, zurückhaltend menschlich, ohne in eine es sich leicht machende Parodie Donald Trumps zu verfallen. Ansonsten gehört der Film klar Jeremy Strong ("Succession") als Roy Cohn.
Fazit: Egal, wie man "The Apprentice" nun gegenübersteht, es handelt sich in meinen Augen definitiv um einen sehenswerten Film. Ein Biopic, welches sich nicht auf seine Maske verlässt und sich an Wikipedia-Artikeln entlanghangelt, stumpfe politische Propaganda oder Award-Kalkül findet man hier nicht. Stattdessen findet der Film seinen eigenen Stil und hat das ernsthafte Anliegen, sich mit Donald Trump und der US-amerikanischen Demokratie zu beschäftigen.
Mit "Ambulance" hat Michael Bay mal wieder asteinen und kinetischen Actionthriller auf die Leinwand gebracht. Wenn man sich die Action aus "Heat" als 120-Minuten-Film vorstellt, natürlich nicht ganz in der Qualität, aber zum Vergleich. Überraschenderweise auch mit dramatischem Kern und charakterlichen, moralischen Grautönen im Bereich der Kriminalität, starker Cast.
Einer von Bays besten Filmen!
Ohne Manierismen kommt er natürlich auch hier aus. Wilde Drohnenshots entlang der Hochhäuser ohne Zweck für den Film, selbst eine ruhige Dialogszene zwischen den beiden Brüdern inszeniert er mit Kamerafahrt und Schnitt als Action, ultimative Hot-Babe-Inszenierung für die Sanitäterin^^
Eine gelungene Adaption der Nibelungensage und des Hohlbein-Romans. Als Historien-Mittelalterfilm klar eine A-Produktion mit großen, eindrucksvollen und atmosphärischen Bildern und in den Kampfszenen mit ordentlicher Härte, die Fantasyelemente schön germanisch-unchristlich und als Horror eingewoben, toll geschauspielert.
Ich habe heute "Space Jam" zum ersten Mal gesehen, der ist ja komplett bescheuert in seinen Erklärungsversuchen, warum da Cartooncharaktere auf reale Menschen treffen. Wirkt auch etwas uncanny, wenn der reale Michael Jordan cartoonhaft inszeniert wird (vergleichbar mit der "One Piece"-Realserie). Hat zudem gefühlt keine Handlung, es geht vornehmlich um Contentvermarktung.
Dagegen finde ich "Space Jam 2" tatsächlich gut. Der Film nimmt Cinematic-Universe-Franchising und Marktoptimierung schön auf die Schippe, gerade im heutigen Digitalzeitalter funktioniert das "Space Jam"-Konzept mit seinem Serververse und dem Algorithmus als Gegner sehr gut. Hat mit dem Vater-Sohn-Konflikt auch eine zwar einfache aber schöne Kerngeschichte. Zudem witzig, visuell kreativ und eine sinnvolle Arbeit mit dem Cartoonhaften.
Ich bin vorhin wieder über den Film gestolpert, weil sich die für diverse Awards nominierte Drehbuchautorin Samy Burch ("May December") hierfür verantwortlich zeigte. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht^^
Keine Ahnung, ob ich mich 2023 wirklich mit dem Film beschäftigt habe, aber nachdem ich die Inhaltsprämisse über den Gerichtsprozess gegen Wile E. Coyote gelesen habe und im Netz etwas gestöbert habe, möchte ich den Film jetzt definitiv sehen xD Hoffentlich erblickt er noch das Tagesslicht!
Wile E. Coyote und sein Anwalt (Will Forte)
https://x.com/bauzilla/status/1741469133860946301
‘Coyote vs Acme’ Score Snippet
https://www.youtube.com/watch?v=7JXHGz_5YNI
Eric Bauza says "Release Coyote Vs Acme!" at the Annie awards!
https://www.youtube.com/watch?v=mCQ_dhScQn8
Ich habe mir "May December" zweimal angesehen, um ihn besser zu verstehen, weil ich den berechtigten Eindruck hatte, dass mir beim ersten Sehen so Manches entgangen ist. Aber auch nach der Zweitsichtung komme ich zu dem Schluss, dass der Film an seinen Absichten scheitert.
Im Grunde genommen handelt es sich bei "American Fiction" und "May December" um Schwesternfilme. Nur im Gegensatz zum ersteren Werk fehlt hier ein Stil- oder Ebenenbruch, um der intendierten Film- und Medienkritik Ausdruck zu verliehen, in "May December" bleibt schließlich alles fiktionalisierte, sensationalistische und campige Seifenoper. Ich kam mir beim Sehen wie bei einer 120-minütigen Folge "X-Factor: Das Unfassbare" vor, wobei Jonathan Frakes / Todd Haynes dann die Frage stellt, ob das Gezeigte nun wahr oder erfunden sei. Dem Publikum und der Filmindustrie wird eine Falle gestellt, in die "May December" letztendlich selbst hineinläuft.
Vili Fualaau, das reale Vorbild der Figur Joe, zeigte sich bezeichnenderweise sehr enttäuscht von der vermehrt einseitigen und vereinfachten Darstellung der Figuren im Film. Klar, Film ist nie Realität, erst recht nicht bei einer losen Adaption, genau um diese Frage geht es gerade auch in "May December", aber wenn man es sich schon zur Aufgabe macht, den Widerspruch zwischen Realität und Fiktion herauszustellen und das Sensationalisieren zu kritisieren, wiegen solche Vorwürfe schon schwerer.
https://www.hollywoodreporter.com/movies/movie-news/mary-kay-letourneau-vili-fualaau-charles-melton-may-december-1235778794/
Das Positive: Das Filmtheoretische und insbesondere der kritische Blick auf die Herangehensweise des Method Actings, wo dessen Stärken, aber eben auch dessen Schwächen, Grenzen und Fallhöhen liegen. Abseits davon allgemein die große schauspielerische Klasse (bestialische Manipulations- und Verführungsperformances von Julianne Moore und Natalie Portman, Charles Melton als das tragische Opfer zwischen den beiden), das kann man schon als Oscar-Snub bezeichnen. Vielleicht fühlte sich Hollywood vom Film aber auch zu sehr auf den Schlips getreten und beließ es bei einer Anstandsnominierung für das Black-List-Drehbuch^^
"The Fix" (2024)
Ein in einem dystopischen Kapstadt angesiedelter SciFi-Action-Bodyhorror-Film.
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=n04RwL79Tyg
Sieht aus wie von Neill Blomkamp, stammt aber von der südafrikanischen Stuntfrau Kelsey Egan ("Mad Mad: Fury Road", "The Crown").
Mit Daniel Sharman ("Teen Wolf", "Fear the Walking Dead") und Clancy Brown.
Megalopolis Flopped in Theaters—but on TikTok, It’s a Hit
Francis Ford Coppola’s magnum opus will likely never recoup its $120 million price tag. Perhaps he can take comfort in his film’s thriving cult following.
https://www.vanityfair.com/hollywood/story/megalopolis-flopped-in-theaters-but-on-tiktok-its-a-hit
Ein besseres Prequel für die Filmreihe und den Konflikt um die Autobots und Decepticons hätte es wohl kaum geben können.
"Transformers One" nimmt sich die Zeit für die Etablierung einer sauber ausgearbeiteten Geschichte mit einem ordentlich charakterisierten Zweiergespann, das eine Entwicklung durchläuft, diese Vorbereitung zahlt sich in der zweiten Hälfte dann vollkommen aus und bietet mehrere bewegende, dramatische bis epische Momente. Action, die nicht dem Selbstzweck dient, sondern sich logisch und organisch aus der Geschichte und der Figurenkonstellation herleitet. Ein Film über den tragischen Bruch einer Freundschaft und das Entscheiden für die helle oder dunkle Seite vor dem Hintergrund einer klassistischen, repressiven Gesellschaft und einer großen Helden- und Oberhauptslüge.
"Transformers One" schlägt seine Live-Action-Vorgänger in inhaltlichen, narrativen Belangen klar und legt abseits davon im Kinojahr 2024 nun vor, "Mufasa: The Lion King" muss nachlegen.
Wermutstropfen: Der Film hätte einen ein wuchtigeren und weniger generischen Score verdient, hier fehlt es klar an ikonschen Stücken, wie man sie von Steve Jablonsky gewohnt war. Bei der freundlichen Hummel aus der Nachbarschaft wäre ich froh gewesen, wenn man ihn irgendwann stummgeschaltet hätte, sodass man sich das nervige Gesabbel nicht mehr anhören muss. Steve Buscemis deutsche Stimme Santiago Ziesmer ist wegen Spongebob Schwammkopf schlcht verflucht, wirkt hier zu albern, da hätte ich lieber die Originalfassung gesehen bzw. gehört.
Ein dezent räudiges Filthcrimedrama rundum dysfunktionale bis toxische Familienstrukturen, häusliche Gewalt und kriminelle Machenschaften. Mit packender und unweigerlicher Spirale Richtung Abgrund, wodurch dunkle Geheimnisse, Schrecken und Verbrechen ans Tageslicht kommen. Sehr schön bebildert mit dem Graben und dem Feuer/Rauch. Aufgrund des mitunter morbiden, schwarzen Humors erinnerte mich das an Krimifilme der Coen-Brüder. Schöne New-Mexico-Americana-Atmosphäre.
Zudem sieht man hier eine cute Liebesbeziehung um Kristen Stewart und Katy M. O’Brian, wobei sich dabei die Frage stellt, inwiefern das wirklich cute ist oder nicht doch eher manipulativ.
O’Brians Figur fand ich besonders spannend. Körperkultur und mitunter stark sexuelles bis erotisches Körperkino. Körperlich und nach außen wirkend tough, wortwörtlich die starke Frau, aber innerlich gleichzeitig verletzlich und aufgewühlt, O’Brian wird in Stewarts Welt aufgerieben, was erst ganz harmlos erscheinend mit dem Spritzen der Anabolika beginnt.
Ansonsten ein sehr symbolischer Film finde ich. Sucht-Gleichnis der körperlichen Stimulanzmittel und Liebe am Rande des Body Horrors. Stewart möchte vom Rauchen wegkommen, ebenso wie sie ihre Familie, Vergangenheit und kriminelle Machenschaften hinter sich lassen möchte.
Des Weiteren ist der Film in meinen Augen sexuell bzw. geschlechtlich stark aufgeladen, vielleicht schieße ich dabei aber auch übers Ziel hinaus^^ Pistolen und Gewehre als dynamische, phallische (amerikanische) Statussymbole und Objekte der Tat (Vater Ed Harris mit seinem Schießstand und als Waffenschmuggler und Crimeboss). Und der Graben als Vulva dann als statischer Ort des Verheimlichten und Verborgenen, Endlagerung der phallischen Taten.
Wobei dahingehend spannend ist, dass "Love Lies Bleeding" den Männern auf der Leinwand nur die schrecklichen Endresultate zugesteht, während die beiden Frauen ihre ebenso brutalen Taten auch auf der Leinwand ausführen dürfen. Eine queerfeministische Ausbruchsgeschichte über (umgekehrte) Machtpositionen, über die Frage nach der Berechtigung zur Macht, zur hässlichen Gewalt und Unmoral. "Thelam & Louise" weiter gedacht.
Toll gespielt von allen. Ed Harris und Dave Franco fulltime creep^^
Rewatch:
Staffel 1: 9/10 [+1]
Staffel 2: 9/10 [0]
Staffel 3: 10/10 [+1]
Staffel 4: 9/10 [0]
Staffel 5: 10/10 [+1]
Staffel 6: 9,5/10 [+0,5]
The T Rex King: The Circle of Life
https://www.youtube.com/watch?v=JJZigf9gOYQ
Dieser Youtuber hat die komplette Liedsequenz mit Dinosauriern neu animiert.
Disney should do a whole movie about this <3
Bei "Der Dialog" handelt es sich um einen sehr ruhig inszenierten Thriller, der nachreift, je länger man über den Film nachdenkt. Zeitlos und heutzutage in der Ära des Internets und der sozialen Medien vielleicht sogar aktueller denn je. Staatliche und gesellschaftliche Überwachung und Abhörung anderer Menschen und deren Leben, Missverständnisse und Fehlinterpretationen aufgrund eines rein technischen und unpersönlichen Kommunikationsweges, Paranoia, soziale Vereinsamung und die komplette Auflösung der Privatsphäre.
Für "Der Dialog" ließ sich Coppola von Michelangelo Antonionis "Blow Up" und Alfred Hitchcocks "Psycho" inspirieren, speziell die Mordszene aus letzterem findet hier ihr ebenso grausiges Gegenstück.
Gene Hackman famos in der Hauptrolle als Abhörspezialist, filmhistorisch noch interessant ein 32-jähriger Harrison Ford vor seiner großen Karriere.
Werbung in landheimatlicher Sache^^
Kalkar 81
Eine WDR-Hörspielserie über den erfolgreichen Protest gegen den Bau des AKWs in Kalkar am Niederrhein Anfang der 1980er Jahre, auf dem Gelände wurde dann der Freizeitpark Kernwasser Wunderland gebaut. Mein Vater war damals auf der Straße.
Mit u.A. Albrecht Schuch, Ludger Pistor, Peter Lohmeyer und Thomas Loibl.
https://www.ardaudiothek.de/sendung/kalkar-81-familiendrama-inmitten-der-anti-akw-proteste-wdr/13725883/
"@ToddPhillips films always amaze me and I enjoy them thoroughly. Ever since the wonderful “The Hangover” he’s always one step ahead of the audience never doing what they expect. Congratulations to Joker: Folie à Deux!
I am also honored that the films DP, Lawrence Sher, mentioned that the film is visually inspired by “One From the Heart”"
- Francis Ford Coppola -
https://www.instagram.com/francisfordcoppola/p/DAwJ27kSW-f/?hl=de
Eine überzeichnete Dramatisierung und unterschwellige Satire realer, gesellschaftlicher und medialer Zustände und Ereignisse. Nach den Geschehnissen in "Joker" ist Arthur Fleck / Joker nun ein großer Star, seine Geschichte wurde für das Fernsehen verfilmt, der Gerichtsprozess wird live im Fernsehen übertragen, im Gefängnis ist er beliebt, auf dem Straßen tummeln sich seine Anhänger, sie versammeln sich vor dem Gerichtsgebäude, sitzen im Publikum der Gerichtsverhandlung. Die Studio- und Theaterauftritte bleiben Arthur Fleck verwehrt, also macht er nun das Gefängnis und den Gerichtssaal zu seiner Bühne; zum Beispiel wenn er live seine Anwältin feuert und anfängt, sich in voller Joker-Montur selbst zu verteidigen, dann handelt es sich um eine der lustigsten Szenen des Kinojahres.
"Joker: Folie à Deux" spielt mit dem Rummel und der Rezeption eines Gerichtsprozesses wie Johnny Depp v. Amber Heard, der Zirkusveranstaltung von Öffentlichkeitspersonen wie Donald Trump, der Verachtung und Ridikülisierung staatlich-demokratischer Instanzen durch selbige Personen und deren Anhängerschaft. Die Idolisierung Arthur Flecks / des Jokers erhält Risse, es ist spannend zu beobachten, wie die Fans und Anhänger reagieren, wenn sich ihr Idol und Heilsbringer nicht als das herausstellt, für was sie ihn gehalten haben, beziehungsweise wenn sich Arthur Flecks Selbstwahrnehmung letztendlich nicht mit deren Vorstellungen deckt.
Unter den Fans steht hierbei besonders Harleen "Lee" Quinzel im Fokus, zwischen der und Arthur Fleck / Joker sich eine ambivalente Liebesbeziehung entwickelt, die zwischen toxisch und leidenschaftlich-sinnlich hin- und herschwankt. Bei Lee kann man sich interessanterweise nie sicher sein, ob/wann es sich um echte romantische Gefühle oder um eine bloße Verehrung ihres Idols handelt, welche ihrer Geschichten wahr sind und welche nur erfunden, um ihrem Idol nahe zu kommen.
Hier kommen dann auch die Gesangseinlagen ins Spiel (Musical kann man das finde ich kaum nennen, dafür fehlen richtige Tanzeinlagen und es wird meistens auch zu konservativ und verschüchtert in Szene gesetzt), Gesang wird im Film in erster Linie im Zusammenhang von Arthur und Lee eingesetzt, wenn die beiden miteinander agieren oder aneinander denken. Sie sind nicht in der Lage, ihre (überwältigenden) Gefühle füreinander - insbesondere die positiven - sprachlich zu formulieren und auszudrücken, weswegen dies schließlich über den Gesang geschieht. Erst wenn Arthur sich zu sich selbst bekennt, gegen den Joker und die von außen aufgestülpte Persona, möchte er nicht mehr singen, möchte dass Lee aufhört zu singen.
An Musik-Einzelszenen stechen für mich zwei Einlagen heraus, die beide hinsichtlich Inszenierung und/oder Tanz einem klassischen Musicalfilm auch am nächsten kommen. Zum einen "Gonna Build a Mountain"(?), wenn Arthur mit Lee einen Band-Liveauftritt imaginiert (geht grob in die Richtung von "Start a Fire" aus "La La Land") und zum Anderen "When The Saints Go Marching In", wenn Arthur und die Gefängnisinsassen aufgeputscht frei drehen. Letzteres Lied ist ohnehin der eingängie Themesong der Insassen, die sich als Fans von Arthur Fleck / Joker selbst als Saints (dt. Heilige) bezeichnen. Nebenher erzielt Hildur Guðnadóttirs düster-bedrohlicher Score aus dem Vorgänger wieder seinen vollen Effekt.
Schauspielerisch trumpht wie im Vorgänger erneut Joaquin Phoenix auf, mit Nominierungen in der Award-Saison kann man da (eventuell in Ermangelung von Konkurrenz) wieder rechnen. Lady Gaga spielt soweit in Ordnung, ihre Stärken liegen hier aber klar im Gesang. Positiv hervorzuheben ist ansonsten noch Brendan Gleeson als Gefängniswärter, der zu Arthur Fleck / Joker eine fragile Beziehung zwischen Dominanz und Respekt pflegt, die sich mitunter durch den Austausch von Witzen und Zigaretten speist. Gleeson steuert für den Film sogar eigene Songs bei! Und apropos Zigaretten, das Rauchen hat in "Joker: Folie à Deux" schon einen außergewöhnlichen Sexappeal, sowas sieht man im heutigen Kino eher selten^^
Anmerkung für die DC-Historie: Harry Lawtey als Harvey Dent, bei dem man spekulieren kann, ob er nun zu Two-Face wird. Und ebenfalls stellt sich mir die Frage, ob wir abseits von Arthur Fleck einen anderen Joker zu Gesicht bekommen haben, Stichworte Psychopath und Glasgow-Lächeln.
Fazit: Eine gelungene Fortsetzung, die für mich aber nicht ganz die Qualität des Vorgängers erreicht, im Vergleich fehlt mir unterm Strich doch etwas dessen radikale und kontroverse Energie.
Lady Gagas großartiges Soundtrack-Album zum Film:
https://www.youtube.com/channel/UCNL1ZadSjHpjm4q9j2sVtOA
Ich bin kein Fan des Originals, weil der Film für mich mit seinem abstrus-heftigen und sadistischen Ende zur Verdeutlichung seiner Aussage alles Gute kaputtmacht.
Wenn man dem Original nun aber das Remake gegenüberstellt, handelt es sich bei Letzterem mehr um eine Verschlimmschlimmerung. Das Remake schaltet einen Gang runter, die ganzen unangenehmen Situationen zwischen den beiden Familien verkommen mehr zu einem lauen Lüftchen und das kontroverse Ende des Originals wird gegen ein lahmes, viel zu langes und glattpoliertes Actionfinale ausgetauscht.
Als Hauptantagonisten erleben wir einen aufgepumpten James McAvoy. Er spielt die Sache toll, das ist für mich aber zu sehr Kino, zu ausgestellt, die Stärke des Originals ist es ja gerade, dass es sich hierbei um einen Allerweltstypen handelt, dem man das Böse und Psychopathische gar nicht ansieht.
Weniger eine kongruent erzählte Geschichte, sondern mehr ein Sammelsurium der Ideen, die Coppola in den letzten 40 Jahren zu diesem Film hatte, und hier nun zu einem Fiebertraum verschmelzen. Inszenierung, Drehbuch, Schauspiel und Schnitt sind fast durchgehend dillentanitscher Camp, gerade die erste Hälfte wirkt wie mehrere Werbeclips hintereinander gestellt. Überall platte Allegorien, nicht nur im Bewegtbild, sondern auch mit Texttafeln und Voice Over.
Ich habe mich beim Sehen manchmal in der Tat gefragt, ob es sich hier um eine A-Produktion von Tommy Wiseau oder Uwe Boll handelt, die Francis Ford Coppola irgendwo in einen Keller gesperrt haben.
Irgendwann musste ich mir "Eternals" ja mal ansehen, um für die kommenden MCU-Filme ("Captain America 4") vorbereitet zu sein. Wobei ich tatsächlich auch Interesse hatte.
Der große Vorteil, wegen Chloe Zhao handelt es sich hier wohl um einen der am schönsten fotographierten MCU-Filme. Und der erste MCU-Film mit Sexszene, lol.
Der große Nachteil, selten klaffen Themen-Potential und Endergebnis so weit auseinander wie hier, im Prinzip lässt sich das als "Meh - Der Film" beschreiben. Zhao gelingt es nicht, mit dem großen, Ensemblecast und den Charakteren zu jonglieren, Schauspielerführung irgendwie kaum vorhanden, und die Dialoge wirken oftmals erschreckend billig und gestelzt. Es fehlen Chemie und Ausdruck. Das ganze geht dann 157 Minuten lang und wenn dabei nichtmal die Actionszenen überzeugen, werden das sehr lange 157 Minuten.
Die ähnlich langen "Infinity War" und "Endgame" kann man wenigstens bis zu den coolen Szenen vorspulen, in "Eternals" existieren viellecht mit Ausnahme der historischen Flashbacks keine coolen Szenen. Von den historischen Settings (Sumerisches Mesopotamien, Babylon, Gupta Imperium, Aztekenreich) hätte ich gerne viel mehr gesehen, da hätte man auch den gesamten Gegenwartsplot streichen können.
4 von 10 für den guten Willen, das Potential, die guten Ansätze und die schöne Fotographie. Der erste interessant gescheiterte MCU-Film, das ist immerhin auch ein Qualitätsmerkmal.
Wann sieht man mal einen MCU-Film, in dem die Protagonisten nicht als die klassischen, sympathischen Helden charakterisiert werden, sondern als Teil eines großen und universalen, aber aus Sicht der Erde antagonistischen Plans? Bloße Erfüllungsgehilfen und Universumspolizei in höriger Gefolgschaft und im Glauben an die Schöpfer, in deren Sinn sie Kriege und Genozide stillschweigend goutieren. Bis ihr Welt- und Werteverständnis, ihre Unsterblichkeit, ihre Existenz und ihr Sinn im Leben in den Grundfesten erschüttert wird, weil sie vom großen Plan erfahren, weil ihnen die Menschen über 7000 Jahren hinweg ans Herz gewachsen sind (von dem man im Film nichts sieht...), weil diverse der Eternals ihr Superheldendasein abgestriffen haben, um ein normales Leben unter den Menschen zu führen. Ein MCU-Film, der seine Protagonisten tatsächlich auch mal sterben lässt.
Da steckt schon viel Existentielles und Philosophisches drin, nicht die typische MCU-Geschichte sondern mehr "Alan Moore"-Stoff o.Ä.
P.S.: RIP Harry Styles, der vor 2-3 Jahren wohl noch dachte, dass nun seine große Filmkarriere beginnt.
Spider-Man trilogy but Peter has no powers
https://www.youtube.com/watch?v=ifSxEX27TOI
Die roten Wurzeln von Studio Ghibli
https://jacobin.de/artikel/studio-ghibli-hayao-miyazaki
Der letzte Trip
Die letzte Episode der Serie, eine Making-of-Dokumentation als Spezialfolge mit außergewöhnlichem Konzept.
Mit dem Hauptcast trifft sich Bastian Pastewka irgendwo in Köln, beispielsweise in Cafés. Manche Prominentengäste werden im Studio interviewt. Zum Beispiel auch John Cleese, der keine Ahnung hat, was "Pastewka" überhaupt ist^^
Mit prominenten Stammgästen der Serie wie Hugo Egon Balder, Michael Kessler, Anke Engelke und natürlich auch Höhner Henning Krautmacher fährt Pastewka in dem alten Saab seiner Figur quer durch Köln und die Gäste bestimmen irgendwann und wo Pastewka sie austeigen lassen soll. Krautmacher wirft eine Höhner-CD ein und beide singen lautstark bei heruntergelassenen Fenstern die Lieder, um zu sehen, wie die Passanten reagieren xD
Mit 48 Minuten bleibt die Doku aber etwas kurz, diese hätte man auch länger gestalten und noch mehr ins Detail gehen können. Dennoch klar sehenswert für Fans der Serie.
Wirklich böse kann man "Plan 9 aus dem Weltall" nichtmal sein, bei soviel Herzblut, wie in diesen Film geflossen ist, auch wenn vieles davon schiefgeht und recht ulkig wirkt. Ein Unfall mt Charme. Speziell das erste Drittel finde ich dabei auch sehr liebenswürdig und knuffig, als würde man einem Kind beim Spielen oder Bilder Malen zu sehen.