jacker - Kommentare

Alle Kommentare von jacker

  • 8

    DREILEBEN - Film #3

    [...] Hochhäusler gelingt nicht weniger, als diesen Weg, der rein körperlich lediglich durch Wälder, verschiedene bewohnte und verlassene Häuser und die vollkomene Einsamkeit führt, als beeindruckenden audiovisuellen Rausch zu gestalten. Betäubender Rausch, verwirrender Flash, sogartiger Trip – dunkel, mysteriös, unangenehm und meditativ. Der Wald als vernebeltes Szenario ist Spiegel der freigelegten Psyche des geflohenen Mannes und der wahre Protagonist auf besagter Bühne. Wir tauchen tief in Moleschs Kopf ein, was wir sehen erschreckt und verängstigt: ein verstörtes Wesen, nicht nachvollziehbar in seinen Gedanken, bis zum Abspann hinaus nicht einzuschätzen, gefühlt immer schon mit einem Fuß über dem Abgrund. [...]

    7
    • Da ich ja zuletzt bei einem MGM-Gewinnspiel die "Bond 50Years Collection" auf BluRay gewonnen (hrhrhr) habe und sie heute zugestellt bekam, passt der Kommentar der Woche natürlich perfekt :)
      Klingt ulkig das alles!

      3
      • 6

        Ein starker Genrebeitrag ist EVENT HORIZON ohne Frage - er macht das meiste richtig, erzählt altbekanntes auf solide Art und Weise, ist sich seiner Stärken durchaus bewusst und weiß sie auszuspielen. Doch wer große Fragen stellt, schafft sich selbst nicht wenig Fallhöhe!

        Paul W.S. Anderson setzt in seinem dritten Spielfilm auf Balance:
        Bereits der Gesamteindruck ist irgendwo mittendrin einzuordnen - klar ist EVENT HORIZON ein offensichtlicher B-Movie (geringe Ausstattung, sehr überschaubarer Cast, klein gehaltene Kulisse), aber doch fühlt er sich ein wenig nach A-Produktion an. Manches daran wirkt ein Stück zu gut.
        Auch die Horrorkomponente wählt einen (durchaus gelungenen) Mittelweg. Fiese, vor Blut triefende Visionen und Alpträume der Raumschiffs-Crew hauen den Zuschauer förmlich aus dem Sitz, Anderson überreizt das Stilmittel aber nicht, sondern setzt zum Ausgleich auf klaustrophobische Korridore, langsame Sequenzen und eine dichte Gruselatmosphäre - die Pumpe kriegt immer wieder genug Zeit sich zu erholen. Dankend angenommen!

        Inhaltlich bekommen wir den, spätestens seit ALIEN als Genre-Blaupause etablierten Klassiker serviert: Notsignal eines verschollenen Schiffs, Expedition ins Ungewisse, Ankunft, Verwunderung, hier stimmt was nicht. Wahrscheinlich hat Anderson DIESES Skript tatsächlich auf einen Bierdeckel gekritzelt, was zählt ist aber das Gesamtpaket und das schnürt er hier zu einer sicher verpackten, doppelt verklebten Briefbombe, adressiert ins Nirvana. Die Figuren bieten zwar die gängigen Stereotypen, doch verhalten sich (Stichwort Balance) überproportional undoof - in keinem Moment wandert die Hand zur Stirn, weil eine Horde Deppen wie die Lemminge ins offensichtliche Verderben rennt. Vielmehr beweisst uns dieses Werk, dass auch Blut fließen kann, ohne zur Initiierung des Schlachtfestes zwingend idiotisches Verhalten zu benötigen. Und wenn doch, kann man es wenigstens stimmig ins Skript einbinden (Einfluss von Außen, anstatt Blödheit von Innen).

        Fließen tut das Blut übrigens sehr üppig, netterweise wird jedoch viel davon nur kurz gezeigt - oft nur wenige, schnell aneinandergeschnippelte Frames lang. Das wirkt umso mehr - zeitweise wie purer Wahnsinn.

        Leichte Probleme habe ich jedoch mit der Auflösung der ganzen Geschichte. Aus dem selben Grund warum ich in PROMETHEUS froh war, auf die vielen existenziellen Fragen eben KEINE Antworten zu bekommen. [SPOILER] Wer Tore in Dimensionen außerhalb unseres Universums einreißt, darf sich nicht wundern wenn die Ausformulierung dieser Dimension nur semi-befriedigend gelingt. Was mich daran aber am meisten stört, ist nicht der Fakt, dass Unvorstellbares nur schwer gezeigt oder beschrieben werden kann (denn Anderson hält die Auswirkung/Materialisierung der fremden Dimension genügend mystisch), sondern die unübersehbare Analogie (böswillig formuliert: Kopie) zu einem der prägensten Horror-Klassiker schlechthin. Andere Dimension. Dort leidet man endlos. Träume und Ängste manifestieren sich.
        Klingelts?
        Fehlt nur der Pinhead, der plötzlich aus dem Tor in das Raumschiff springt. Und wie der Zufall es so will ähnelt der zerschnippselte Dr. Weir ihm am Ende sogar ein wenig. [/SPOILER]

        Da wurde sich eindeutig zu sehr an wegweisenden Vorlagen bedient. Wer zu viel will, verbrennt sich die Finger. Bis auf diese letzten 5-10 Minuten kann EVENT HORIZON jedoch wirklich überzeugen und gesunde Gruselstimmung vermitteln. Anderson konnte halt schon damals was!

        [Review auch zu finden auf: http://weltamdraht.blogsport.de/2013/06/28/event-horizon-1997]

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        • 7

          [...] Überhaupt spielt LAWLESS mit dem Tausch der klassischen Fronten gut/böse ein delikates Spiel: Einzig Pearce als gnadenlos unmenschlicher Special Agent Rakes ist eindeutig und unumstößlich definiert. Der Charakter der Brüder hingegen entzieht sich einer klaren Einordnung. Auf Anhieb sieht man in ihnen die netten Jungs aus dem Roadhouse, die doch einfach nur die Welt mit Schnaps versorgen wollen. Doch bleibt dieses Bild bestehen, wenn Forest Bondurant ohne zu zögern seinen Gegenübern den Kehlkopf einschlägt, oder auf Rachefeldzug mit Skalpell chirurgische Aktionskunst vollführt? Ist das noch „Fressen, oder gefressen werden“, oder zeichnet Hillcoat hier subtil ein Psychogramm des Wahnsinnigen im Schafspelz und entlarvt indirekt die Naivität des Zuschauers: Wer nur nett genug lächelt, mit dem sympathisiert man? [...]

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          • Wenn es ein deutsches Äquivalent zu Friedberg und Seltzer gibt, dann ist es Sven Unterwald Jr. Das würde er vielleicht als Kompliment verstehen?
            Gerade ist mir aufgefallen, dass drei der vier am schlechtesten bewerteten deutschen Filme meinerseits, von diesem Menschen verbrochen wurden!
            Jedem Land sein bildgewordener Nonsens...

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            • 7

              [...] Atmosphärisch, inszenatorisch, optisch, musikalisch und vom tempo her passt hier alles! Größtes Plus: MAN OF STEEL erzählt nicht 30 Minuten eine Origin-Story, etabliert den Helden eine Stunde und lässt ihn dann den großen Bösewicht bekämpfen, sondern MAN OF STEEL ist ALS GANZES die Origin-Story von Superman. Seine Geburt, seine Kindheit, seine Jugend, sein Verhältnis zu seinen Eltern, die Suche nach seiner Identität, die Last der eigenen Fähigkeiten und aus ihnen resultierend die große Frage ihres Ursprungs, plus der Orientierungslosigkeit nicht zu wissen wie solche Macht sinnvoll zu nutzen ist. Auf all diesen Stationen – ganz wunderbar in leicht kitschigen, leicht melancholischen und durchweg berührenden Rückblenden gezeigt – begleiten wir Clark Kent und es fällt leicht ihn zu verstehen und ihn zu mögen, sympathisch zu finden. Getragen von überragender Optik und gelegentlich fast zarten Klängen aus den Zimmer’schen Katakomben, entwickelt MAN OF STEEL sobald der Prolog endet und das Geschehen auf die Erde verlagert wird einen Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte. [...]

              Den Rest lesen: http://jackers2cents.de/?p=116

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              • Völlig umgehauen, man versteht die Welt nicht mehr..
                Es ist einfach wunderbar, wenn dieses Gefühl präsent ist und einfach nicht abflachen will!

                • Wow!
                  Wenn solche Filme mal im Fernsehen kämen, und dann auch noch in einer Frequenz, dass man 'immer' wegschalten kann wenn sie laufen :)
                  Die Schweiz scheint filmisch alles richtig zu machen ;)

                  • 7
                    über Dredd

                    Info: Diese Review ist 2013 nach der Erstsichtung entstanden. Damalige Wertung 2/10. Nach Jahren habe ich mich zum Rewatch überreden lassen und fand den Film immer noch bei weitem nicht perfekt, konnte aber im Wissen um das was mich erwarten würde WEIT mehr damit anfangen und habe ihn (zunächst) auf 7/10 hoch gewertet.

                    [...] Ultra-schlechtes CGI-Blut. Jahrmarktartige 3D-Effekthascherei im Wechsel mit grottiger Slow-Motion-Effekthascherei, mit der die Macher sich wunderbar selbst ins Bein geschnitten haben, weil so die unterirdische CGI-Qualität noch mehr zu entlarven ist. Die grauenhafteste (und somit traurigste) Verschenkung von großem Potential überhaupt. Peinliche over-the-top Bösewichte. Ein noch peinlicherer Judge Dredd. Völlig stumpfsinnige, jegliche Dynamik und vor allem jegliches Gespühr für Bewegung missende Action. Ein atmosphärisches voll-Vakuum. [...]

                    20
                    • 4

                      Wong Kar-Wai No. 9 (No. 6-8 vorerst übersprungen)

                      Ich glaube ich gebe es einfach auf.
                      So beliebt Wong Kar-Wai auch sein mag - nahezu konsens-artig geliebt - ich muss wohl einfach realisieren, dass ich auf essentieller Rezeptions-Ebene seinen Stil nicht ertragen kann! Zum erneuten Male stelle ich fest, dass seine Werke mir einfach keinen Genuss bringen. Man muss ihm zugestehen, dass er einen klar erkennbaren, sehr eigenen Stil entwickelt hat: sowohl optisch - schnelle, hektische Schnitte, seltsame Filter (Farben, Unschärfe, Stottern), farbliche Übersättigung - als auch inhaltlich - die Irrungen un Wirrungen des Lebens / der Liebe werden im kleinen Stil, am Beispiel weniger Figuren und ihrer verwobenen Beziehungen erzählt, aber nicht ergründet oder erklärt, sondern eher als gegeben und Teil des Lebens akzeptiert. Doch wo andere Zuschauer Poesie, Emotion und wundervolle Kino-Magie verspüren, hat mich noch keines seiner Werke wirklich berührt, bewegt, oder mitgerissen. Es regt sich nichts. Im Gegenteil, oft regen seine Filme in mir sogar negative Stimmungen: die oft gelobte Spontanität empfinde ich als Konfusion, die omnipräsente Poesie (größtenteils) als bezugslos, die Charaktere als unsympathisch und flach und vor allem sein Stil verärgert mich geradezu.

                      So viel zum Herrn Regisseur.

                      Nun konkret zu MY BLUEBERRY NIGHTS:
                      Auch unter völliger Ausblendung meiner (mir nun als gegeben eingestandenen) Aversion gegen die stilistische Umsetzung von Kar-Wai's Stoffen, beschleicht mich die Vermutung dass hier wohl eines seiner schwächeren, vielleicht das Schwächste seiner Werke vorliegt.

                      Das meiste in diesem Film wirkt erzwungen und blockiert maßgeblich die Entwicklung eines natürlichen Erzähl-Flusses: Chronisch unglückliche und verletzte Menschen tun eigentlich die ganzen 80 Minuten nichts anderes, als krampfhaft tiefgründige, poetische und von bildlichen Metaphern durchflutete Dinge zu sagen. Alles trieft vor Symbolik - unter dem Preis der Natürlichkeit. Konnte ich in CHUNGKING EXPRESS den Polizisten und seine durchnässte Wohnung noch als hoffnungslosen Romantiker akzeptieren, so verweigert mir diese - konkret auf Menschlichkeit hin angelegte - Erzählung den Zugang zu den Figuren völlig (und verspielt dadurch auch die Chance, sie als wirkliche Menschen von diesem Planeten zu akzeptieren). So wie Cafébesitzer Jeremy und seine Ex-Freundin beim letzten gemeinsamen Treffen redet einfach niemand.

                      Zwar schafft MY BLUEBERRY NIGHTS es zeitweise Emotionen im Zuschauer zu regen, fatal ist nur, dass diese Wirkung vollständig auf die träumerisch-melancholische Musikauswahl zurückfällt. Der Soundtrack ist fantastisch - musikalisch, wie auch im Bezug zum visuellen - inhaltlich plätschert die Geschichte leider schleppend vor sich hin. Dass Kar-Wai die leidenden Liebenden nicht in ein aufgebauschtes, von pompösem Kitsch durchflutetes Konstrukt einzementiert, rechne ich ihm hoch an, es fehlt jedoch an den kleinen Ecken und Kanten, die stattdessen den Rahmen formen müssten. Auch Kar-Wai's typische Stilmittel (die ich noch nie als besonders sinnig ansehen konnte) versagen hier völlig: Die stotternden Kamerafahrten wirken wie aus einer anderen Zeit und kontrastieren die Farb-durchfluteten Bilder in einer unangenehm falschen Art.

                      Projekt "Wong Kar-Wai Werkschau" ist fürs erste auf Eis gelegt.
                      Aber zumindest der Blaubeer-Pie bleibt im Gedächtnis!
                      Der sah verdammt lecker aus!

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                      • Auch wenn er viel zu lang für den Screenshot ist, hier hätte Definitiv auf den Kommentar von rubelzar verwiesen werden müssen. Er schlägt äußerst kreative Plot-Alternativen vor :D

                        http://www.moviepilot.de/movies/seelen-film/comments/733471

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                        • HFonda passed the exam :)

                          ich bin immer wieder überrascht wie offene und in ihrer Sicht überproportional aufmerksame 16jährige man hier trifft :) Das soll nicht 16jährige pauschalisieren, ich erinnere mich eher daran wie ICH war. Und das war nicht so weltoffen ;)

                          • 8

                            Kleine SPOILER enthalten!

                            Selten habe ich mich gefreut, dass ein Filmstoff eine Fortsetzung spendiert bekommt.
                            Noch seltener, habe ich mir dann diese Fortsetzung angesehen und dabei das Gefühl gehabt, dem Ursprungsstoff wurden tatsächlich neue, interessante Aspekte hinzugefügt.
                            Eigentlich noch nie, habe ich eine Fortsetzung zu Ende gesehen und war am Ende aus tiefstem Herzen glücklich darüber, dass es noch einen weiteren Teil geben wird (und in diesem Fall schon gibt).

                            BEFORE SUNSET hat das geschafft!

                            Das gefühlvolle Händchen, welches Linklater bereits mit seiner romantischen Liebesgeschichte BEFORE SUNRISE Mitte der Neunziger bewieß, ist daran nicht unerheblich mitschuld!

                            Aber (und das ist wohl seine große Qualität) dieser Film hier ist anders als der Vorgänger. Er ist ernster, erwachsener und auf ernüchternde Art desillusioniert (und auch in seiner Wirkung desillusionierend): Die beiden Protagonisten treffen sich nach langer Zeit wieder und je mehr sie im Gespräch ihre auferlegte Fassade ablegen, je mehr wird klar, dass sich hier nicht mehr zwei jugendliche Romantiker im Glauben an die große Liebe gegenüberstehen. Stattdessen wird Stein für Stein die Seele zweier trauriger Menschen freigelegt, die die große Liebe in den Händen hielten.. Und sie verloren.

                            Das Wissen etwas nicht gelebt zu haben ist das zentrale Thema hier. Wie man sich mit diesem Wissen arrangiert, es ausblendet und doch beim geringsten Stör-Impuls direkt wieder aus der Bahn geworfen wird.

                            BEFORE SUNSET ist ziemlich kurz, aber gemessen am Inhalt genau richtig! Gerade einmal 75 Minuten verbringen Jesse & Celine miteinander. Eine kurze Zeit in der wir in Echtzeit (!) erleben wie sie durch Paris' Straßen wandern und einfach reden. Zuerst distanziert, seltsam befremdet. Dann vertrauter, als wären sie nie getrennt gewesen.

                            Richard Linklater schafft es, dieses Kammerspiel der zwei Akteure durchweg dynamisch und im Wandel zu halten. Die Figuren an sich, ihre Beziehung zueinandner und das was sie von sich Preis geben - all das ist nicht statisch, sondern birgt immer wieder Überraschungen und Wendungen. Und hält offen wo die Reise hin führt.. Ich bin richtig gespannt auf BEFORE MIDNIGHT!

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                            • 10
                              über Heat

                              Vincent Hanna: "And now that we've been face to face, if I'm there and I gotta put you away, I won't like it. But I tell you, if it's between you and some poor bastard whose wife you're gonna turn into a widow, brother, you are going down." [...] Knappe drei Stunden brodelt es unaufhörlich und in dauerhaft steigender Intensität. Langsam, mysteriös und leise malt Mann auf der Leinwand vor uns eine düstere, kalte Welt, in der zwar nichts eindeutig ist, erst recht nicht gut und böse, in der Handlungen aber dennoch immer begründet sind und Entscheidungen nicht im Sande verlaufen, sondern Tragweite besitzen. Er baut etwas auf, einen Druck der dem Zuschauer wortwörtlich den Atem raubt und ein Ventil sucht um zu entweichen. Und wenn sie dann passiert, diese lang überfällige finale Entladung, ist sie still, auf kaum bemerkbare Art implosiv nach Innen gerichtet - ganz tief rein in die Psyche und Herzen der zwei offenkundig gegensätzlichen, aber tief drin doch so ähnlichen Protagonisten. Als Vincent Hanna und Neil McCauley sich endlich vor surreal-verzerrter Kulisse "gegenüberstehen", könnte diese Zusammenkunft nicht weiter vom üblichen finalen Showdown entfernt sein - es zählt nicht die Menge an verschossenen Patronenhülsen, keine durchgetretenen Gaspedale fördern Adrenalin, nichts explodiert. Nein, dieses Finale ist etwas persönliches - die Essenz eines tiefgehenden Katz-und-Maus-Spiels, psychologisch bis zum Anschlag und nachvollziehbar menschlich. Entschlossene Blicke. Der unbändige Wahn ans Ziel zu gelangen. [...] Neil: "A guy told me one time: Don't let yourself get attached to anything you are not willing to walk out on in 30 seconds flat if you feel the heat around the corner."

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                              • 9

                                [...] In diesen 50 Jahren ist viel passiert, wir haben viel kommen und gehen sehen, auf den Leinwänden dieser Welt – genauer gesagt, wir haben ALLES gesehen. [...] Und doch – wenn man heute, nach 50 Jahren, diesen Film ansieht, dann ist sie einfach da, diese Magie. Pur und echt, keine Sekunde zweifelt man daran, etwas einzigartiges zu sehen. Kein Quäntchen seiner Wucht, kein Bisschen seiner Intensität und nicht das geringste seiner Sogwirkung hat dieser Film über die Jahre eingebüßt. [...]

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                                • 4

                                  [...] Nun zum Problem dieses Films. So wahr dessen Kern definitiv ist, so unbeholfen, plump und nah an der Verbitterung ist leider die Darreichung der Kritik an diesen Zuständen – sofern man, was Bobcat Goldthwait hier abliefert überhaupt als Kritik bezeichnen kann, denn Kritik beinhaltet eigentlich Reflektion – etwas was hier in keinem erkennbaren Maße stattgefunden hat. Stattdessen wird im großen Stil Frust abgelassen und dabei in einem grob undifferenzierten Rundumschlag auf ALLES, was nicht mehr wie vor 40 Jahren in den „good old days“ ist eingedroschen, bis das Blut in Fontänen spritzt. [...] Aber kann man Stumpfsinn mit Stumpfsinn bekämpfen? [...]

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                                  • 9

                                    [...] Menschen treffen täglich aufeinander – Wege kreuzen sich in den unterschiedlichsten Situationen – und diese Begegnungen haben Folgen, mal mehr mal weniger. Manchmal bemerken wir diese Folgen nicht (im Film: Luke trifft Romina das erste Mal), dann holen uns diese Folgen schlagartig ein (Luke trifft Romina das zweite Mal), mal bringen sie Schönes, wie Liebe, Freundschaft oder Gemeinschaft hervor (Luke trifft Robin), mal Tragisches, mal Unvorstellbares (Avery trifft Luke, Jason trifft Avery). So ist das Leben – alles kann passieren, alles hat einen Einfluss, alles zieht Kreise die größer sind als es auf Anhieb scheint – der Mensch (wir alle) muss sich immer für etwas entscheiden und die Konsequenzen seines Handelns tragen.

                                    Darum geht es in Cianfrance’s Werk. Nur darum.

                                    Meisterhaft, unaufgeregt und mutig setzt er die Schicksale einer ganzen Gruppe Menschen Generationen übergreifend in Relation, verknüpft sie direkt, lässt sie Abstand gewinnen und führt sie in einer finalen Erlösung wieder zusammen. Menschen die durch beeindruckend authentisches Spiel aller Beteiligten von der Schablone zum Charakter werden, uns mitfühlen lassen und echte Anteilnahme bewirken. Die so sehr mitreißen, dass der Kloß im Hals zum dauerhaften Begleiter wird – verfahrene Situationen, kein schmerzfreier Ausweg scheint mehr möglich. [...]

                                    Den Rest lesen: http://jackers2cents.de/?p=106

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                                    • Der Film ist mir ziemlich egal.
                                      Was mich völlig auf die Palme bringt: Wie kann man denn die sonst so wundervolle Eva Green per Maske verhunzen?!?
                                      Unfassbar!

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                                      • 7

                                        [...] Positronengewehre, AT-Felder, neuronale Phasenumkehrung und Progressivmesser – das alles klingt noch recht plausibel, bildet aber nur die Spitze des Eisbergs. Eine Organisation die NERV heißt, muss so verrückte Technik haben, immerhin wird sie von SEELE gesteuert – ich weiß nicht ob ein Sinn für diese ganzen deutschen Begrifflichkeiten (Runen inklusive) im Japan des Jahres 2015 besteht, aber auch das finde ich wieder ein wenig ulkig. [...]

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                                        • 6

                                          Wenn William Friedkin eines liegt, dann die Umsetzung von rasanter Bewegung. [...] Für sich genommen, liegt mit der Musik von Wang Chung großartige Qualität vor. Wirklich feinster 80er-Synthiepop – quietschig, pornös und in jeder Note Zeichen seiner Zeit. Doch wirkt eben diese Form der Musik hier unangenehm deplatziert, weil sie sich weder natürlich einfügt, noch sinnvoll aus den gezeigten Szenarien heraus legitimiert ist. [...] Doch ab und an sind sie da, diese Momente die dem abgrundtief böse aufspielenden Willem Dafoe gerecht werden, die einen Nährboden für die zwielichtig-unmoralische Geschichte liefern, in der die Grenzen zwischen Bewahrung und Bruch des Gesetzes zur vage verschwommenen Auslegungssache verkommen. Moralische Fragen stellt Friedkin hier immer wieder – heiligt der Zweck die Mittel in jedem Fall? Darf das Gesetz überschritten werden um Gesetzesbrecher endlich festnageln zu können? [...]

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                                          • fossiladdiction.lefora.com/composition/attachment/4c0882a6cb8327fc51d9d2f0d9d54635/1159401/picard%2520double%2520facepalm.jpg%3Fthumb%3D1

                                            • Ob der je ein ernstzunehmender Schauspieler wird, sehe ich noch nicht.
                                              Trotzdem ist er einfach ein cooler Dude und wertet völlig uninteressante Filme ungemein auf!

                                              • War ja auch sogar inmitten der ganzen CGI-Schlacht-Trailer, die ich zuletzt in Reihe im Kino gesehen habe, noch mit Abstand der am wenigsten ansprechende! Kein Wunder, dass es da 'nur' platz 3 drin ist.

                                                Ist eben noch kein kubrick vom Himmel gefallen, muahahaha!

                                                • Da sind ganz viele tolle dabei. [2]

                                                  Sogar ein paar 10er bei mir!

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                                                    über Masks

                                                    (Neuer) Deutsch(sprachig)er Genrefilm #1 - MASKS

                                                    [...] Das Setdesign, die Kameraführung, die Masken (plus der sehr blutigen Effekte), die Ausleuchtung, die Farbgebung – das alles ist nah an den Vorbildern, aber dennoch wirklich großartig umgesetzt und auch inhaltlich gelingt Andreas Marschall das Kunststück, einen völlig standardisierten Horror/Slasher/Giallo-Plot mit allen seinen Merkmalen als glaubhaft zu verkaufen. Glaubhaft, natürlich (wie üblich bei Slashern) nicht im Sinne einer logischen Geschichte, glaubhaft im Sinne der Akzeptanz: Nicht eine Sekunde wirkt MASKS wie in der Straße nebenan gedreht, nie wirkt der Film als verstünde Marschall die Materie seiner Wahl nicht und vor allem: keineswegs stören die (offensichtlich laienhaft aufspielenden) Nebenfiguren, obwohl doch sonst die Assoziationen öffentlich-rechtlicher Spätnachmittags-Telenovelas bei solch leichter Hölzernheit immer direkt parat sind. [...]

                                                    Interesse geweckt? Dann ruhig mal einen Blick auf meine Liste der (neueren) deutsch(sprachig)en Genrefilme werfen: www.moviepilot.de/liste/neuer-deutscher-genrefilm-un-moglich-jacker

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