Juli Jane - Kommentare
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Alle Kommentare von Juli Jane
Nuja. Bergsteigerfilme können spannend sein. Diese sauerstoffarme Lebensfeindlichkeit am Berg eines 8000ers. Und dieser hier war sogar mit guten Darstellern ausgestattet. Aber man siehst von den vermummten so wenig. Gyllenhaal geht für mich leider auch eher unter, anstatt dass er am Berg steckenbleibt. Und so geht es auch dem Film, irgendwie ist er untergegangen im Schneetreiben.
Das ist schön, sehr sehr schön anzusehen, auch abgründig morbide in seiner Darstellung. Man vermutet auch die ganze Zeit dass etwas tiefsinniges drin steckt in diesem wabberigen Bildersumpf. Und was bekommt man? Nichts. Es steckt einfach NICHTS dahinter. Ist aber auch fast egal. Weil es einfach sehr sehr schön aussieht.
Natürlich ist ein Wiedersehen nett. Man hat sich auch nett verbeugt, trinkt miteinander Kaffee und erinnert sich gern an alte Zeiten und das Grinsen Arnies ist fast Choi Min‑sik-artig und geil. Aber zu abstrus und billig hergeholt der ganze Gesprächsinhalt. Leider. Man muss alte Jugendfreunde nicht um jeden Preis wiedersehen.
Ich fand diesen klassischen geradlinigen Western nun gar nicht so schlecht wie mich die rundum schlechten Kritiken befürchten ließen. Auch den emanzipatorischen Ansatz empfand ich nicht als verhunzt. Beschützt werden müssen ist keine Schande, egal für wen, höchstens für die, die das überhaupt nötig machen. Jane erkennt neben der Schwäche der beiden Männer um sie herum schließlich ihre eigene Stärke. Und vereinbart Kochen mit Schießen. Portman ist auch nicht unbedingt zu hübsch für den WildWest, sondern verletzlich und menschlich genug in ihrem Spiel, um sie nicht im existenziellen Farmerleben nicht wie ein Fremdkörper wirken zu lassen. Und die zurückliegende Romanze ist herb genug, der Gatte und ExVerlobte schroff genug, damit die Schose nicht unangenehm ins schmieren kommt..
Mich macht das glücklich! .. eine fast makellose Reihe außergewöhnlicher Westernproduktionen dieserJahre.
Séraphine Louis, auch Séraphine de Senlis genannt, geboren 1864, zählt zu den bedeutendsten Vertretern der naiven Kunst in Frankreich.
"Seraphine" ist kein Film, der in seinen immerhin 131 Minuten, eine verwickelte oder große Geschichte erzählt, hier gibt es keine plötzlichen Wendungen oder atemlos machende Schicksalsschläge. Selbst wenn der I. WK den ruhigen Fluss des Erzählens kurz durchbricht, sieht man vom Krieg nur das, was Séraphine im Vorbeigehen und aus dem Augenwinkel heraus, davon wahrnimmt.
Er zeigt eine Abfolge von eigentlich eher alltäglichen und unspektakulären Momenten des Lebens der autodidaktischen Malerin Séraphine Louis, und ihre schicksalhaften Begegnungen mit dem Kunstmäzen Wilhelm Uhde.
Es sind die vielen Kleinigkeiten, die den Film und seine Geschichte kraftvoll und interessant werden lassen. Die guten Darsteller und die schönen Bilder tun das übrige.
Zur Handlung:
1914, das verschlafene Nest Senlis in Frankreich. Mit sehr wachen Augen und im Kontrast dazu, extrem schwerfälligem, aber dennoch kraftvollem Schlurfe-Gang, macht sich eine Frau mittleren Alters täglich auf den Weg, um ihre paar Sous als Zugehefrau, Wäscherin oder Metzgergehilfin zu verdienen. Aber anstatt sich davon Essen, oder Kohlen für den Winter zu kaufen, oder endlich mal ihre Miete zu bezahlen, investiert Séraphine ihr Geld im Dorfladen hauptsächlich in weißen Firnis. Sie braucht ihn für ihre selbstgemixten Farben, denn eigentlich lebt sie, um zu malen. In aller Heimlichkeit. In der Natur lässt sie sich inspirieren und trösten. Hier kann die einsame Frau aufatmen, die von anderen eher verspottetet und ausgeschlossen lebt. Tags sucht und klaut sie sich heimlich so Sachen wie Tierblut, Kerzenöl oder Teeblätter zusammen, um nachts in ihrer schlichten Kammer daraus ihre Farben anzurühren. Sie mischt sie mit Pigmenten aus Wurzeln, Beeren und Dreck und singt dazu laut lateinische Kirchenlieder. Dann beginnt sie zu malen..... Séraphine nimmt ihre Welt absolut über die Sinne wahr und so malt sie auch: Sinnlich, selbstvergessen und absolut selbstverständlich. Mal mit dem Pinsel, oft mit den Fingern. In diesem Moment steht sie über ihrem elenden Leben. Ihre wahre Inspiration ist ihr Schutzengel, oder war es die Mutter Gottes? Jedenfalls wird ihr "befohlen" zu malen.... und ihr Wahlspruch lautet: "Wer der Berufung folgt, wird Gott im Topf finden." Und es stimmt auch, sie muss sich eigentlich wenig um ihr leibliches Wohl kümmern. Oft findet sie sich morgens auf dem Fußboden liegend wieder, vor ihrem fertigen Bild erwachend.
Der "Boche" Wilhelm Uhde, ein deutscher Kunstsammler, zieht für eine gewisse Zeit hierher nach Senlis, um in Ruhe zu schreiben. Durch Zufall entdeckt Uhde bei benachbarten Kunstliebhabern ein Gemälde, welches die anderen wegen seiner primtiven Machart belächeln, ihm aber sofort ins Auge sticht, mehr noch, es bezaubert ihn. Als er erfährt, dass das Bild von seiner verschroben-ruppigen Zugehefrau Séraphine stammt, ist er verblüfft und lässt die zurückgezogen und in Armut lebende Frau fortan nicht mehr in Ruhe putzen. Sie hat mit ihren Bildern seinen untrüglichen Kunstinstinkt geweckt, welcher ihn schon Picasso und Rousseau entdecken ließen, bevor diese berühmt wurden und er treibt die verschlossene und misstrauische Frau an, an sich zu glauben, stetig zu malen und sich weiter zu verbessern. Als die Weltkriegsfront mit den Deutschen sich dem Ort nähert muss Uhde ihn verlassen und Séraphine wieder ihrem Schicksal überlassen.
....
Ein leicht bitterer Unterton wohnt dem Film inne, der genauso schleppend beginnt, wie der eigentümliche, schlurfende Gang, den Yolande Moreau ihrer Séraphine verpasst hat. Er bleibt auch weiterhin still, poetisch und unpathetisch. Der Zuschauer wird sich aber mehr und mehr an das etwas träge Erzähltempo gewöhnen, denn die Bilder sind auf das Tempo Séraphines angepasst und das wirkte auf mich im Verlauf mehr und mehr stimmig und ließ ihn mir trotzdem niemals lang, oder gar langweilig erscheinen.
Yolande Moreau sah ich zuletzt im genialen Louise Hires a Contract Killer. Nun zeigt sie abermals, dass sie sehr eindrücklich und zart in ihrer Wuchtigkeit spielen kann. Und der Hammer: Sie gleicht der Künstlerin, die sie hier verkörpert, fast aufs Haar!
Ulrich Tukur (Das weiße Band ) als Wilhelm Uhde spricht wohl akzentfrei französisch und gibt den sensiblen, introvertierten & ernsten Gegenpart sehr überzeugend. Er ist ihr Entdecker, wird ihr Mentor, Freund und Händler.
Der Film scheut sich erfreulicherweise, irgendetwas an seinen Figuren zu erklären und setzt auch sonst bei der Inszenierung auf wenig Effekte. Auch die Homosexualität Wilhelm Uhdes wird, glaub ich, höchstens einmal zart angedeutet, erst recht nie ausgesprochen. Das weiß ich zwar wirklich sehr zu schätzen, es führt aber leider auch dazu, dass das komplizierte psychologische Seelenleben Séraphines ebenfalls nur vage angedeutet bleibt, was ich, gerade gegen Ende des Filmes, etwas schade finde. Manche Einstellungen kommen einem bisweilen bei soviel Zurückhaltung etwas lang vor, wirken jedoch dadurch gleichzeitig extrem ungekünstelt!
Die Filmmusik ist wunderschön bleibt aber sehr zurückgenommen, oft ist der Film einfach still und vertraut ganz den Bildern.
Die ziemlich statische Kamera bleibt ebenfalls stets distanziert und agiert als eine Art stiller Beobachter. Einzig wenn sie die Künstlerin bei der Arbeit zeigt, geht sie ins Detail und wird intim: Die Beleuchtung taucht Séraphine dann in ein warmes Licht und erlaubt auch dem Zuschauer durch Nahaufnahmen ihr nahe zu sein. Die Kamerabilder sind mit ihren ansonsten ganz kühlen Farben ein Genuss. Ich würde sie authentisch nennen, nicht nur was sie an zeittypischen Details von Mode und Mobiliar einfangen, sondern auch in deren Darstellung in ihrer Alltäglichkeit, mit ihren Gebrauchsspuren und in ihrer Schlichtheit. Die Kargheit eines Schlafzimmers, in diesem kleinen französischen Ort, mit den gelblichen Laken.... viele kleine Dinge werden im jeweiligen Ausschnitt festgehalten. Kleine Augenblicke z.B. wenn die Vermieter Séraphines, beim dürftigen Abendessen im dunklen schmucklosen Raum, dem unwirklich erscheinenden Gesang der musegeküssten Obermieterin lauschen. Auch wenn bisweilen wenig gesprochen wird, wird dennoch viel erzählt.
Der Blick der Kamera fängt auch immer wieder für den Zuschauer kleine unscheinbare Details aus der Natur ein, welche die Künstlerin für ihre ausschließlich floralen Motive inspirieren, oder in ihr den Wunsch nach einer neuen Farbnuance wecken.
Fazit: Einfach & wunderschön!
Einfach wunderschön, sind übrigens auch wirklich die Gemälde von Séraphine Louis.
Viele jammern rum, dass Star Wars VII nur ein Remake ist. Es stimmt zwar, aber hey.. das ist ja nur das Gerüst. Innerhalb des nostalgisch angelegten Gerüsts liegt der Start einer neuen Trilogie. Mit neuen, sehr frischen, gut gespielten Charakteren, deren Handlungsfäden sich neu mit der Gesamtgeschichte verweben werden, bzw es schon getan haben..
Schon vor dem Filmstart machte ich mir allerdings Sorgen, wie sie das wohl mit der albern behelmten Darth Vader Kopie hinkriegen würden.
Hmm.
Im Kino sitzend, dachte ich während dem ersten Drittel "Oh je .. das wird der Schwachpunkt sein.. Dieser Typ mit der Maske. "
Als er dann aber das erste Mal richtig wütend wurde und mit seinem Laserschwert blindlings das Cockpit seines Raumgleiters verwüstete, stutzte ich. Das könnte ja doch interessant werden.
Ich fragte mich aber immer noch sehr besorgt, wie sie es wohl hinbekommen werden, ihn innerhalb der Trilogie, auf halbwegs interessante Art und Weise, wieder auf die helle Seite zu kriegen. Da hab ich mir echt Sorgen gemacht und gehirnt wie das gehen soll..
Aber dann .. als er das erste Mal den Helm runterzog, war ich baff. Alle Zweifel beseitigt. Geil! Ein Emo. Ein pickliger ADHSler dem ständig Tränen in den Augen stehen! Ein sehr widersprüchlich und mehrdeutig zu sein versprechender Schüler, bei dem diesmal Unsicherheit, Angst und Zweifel auch an der Oberfläche dominieren..
Einer mit mangelnder Impulskontrolle.
Einer, der die Maske aus Stylegründen trägt.
Danke für diese Figur! Ich verneige mich vor Disney oder dem wem-auch-immer Verantwortlichen für diese Entscheidung und vor dem glänzenden Adam Driver. (übigens gänzlich ironiefrei, falls jemand denkt ich scherze.)
Es kann also spannend werden.
Naja und über die vielen Todessterne kann ich hinweg sehen.
Die einzige Erbse die mich piekt unter diesem üppigen tollen Star Wars Matratzenberg ist der Gollum/Voldemort/Mufti. Ihr-wisst-schon-wen-ich-meine. Zum Glück ist der so klein geraten.
Na wenn das mal kein Fest für mich war. Nochn Western. Noch ein staubiger langer Weg und zwei Männer auf Pferden, einer schweigsam der andere nicht und nur der Zuschauer weiß, dass die heheren Motive des jungen idealistischen Helden ins Leere laufen, vergeblich bleiben müssen. Dennoch begleitet man ihn gern auf seiner gefährlichen Reise, denkt dabei die ganze Zeit, dass er sich ins falsche Filmgenre verirrt hat und man sieht es gern, dass der eigentlich nur am Kopfgeld interessierte schweigsame Mann mit der Zigarre ihn begleitet. Und noch lieber, dass er es irgendwann doch aus anderen Stücken tut. Und wie er dabei stets Zigarre raucht, auch wenn sie manchmal gar nicht an ist.. Dann gefallen mir die kleinen, netten selbstironischen Sprenkel. Die ehemaligen Sklaven z.b. einer im Rollstuhl bei der Erfindung des Blues. Oder wie die Helden zwei irische Kleinkinder zu Vollwaisen machen. (darf einem das gefallen?) Ein atmosphärischer Soundtrack, der an Wong Kar Wei erinnert. Ein einzelner Indianer auf der Flucht durch einen aschenen Wald. Der Knall eines Schusses der unweit folgt. Eine zwischen zwei Pferde gespannte Wäscheleine. Und dass es nicht Gute oder Böse gibt. Und dass am Ende alle tot sind. Fast.;)
Camus "Der Fremde" oder "Der Gast" als Wüstenwestern im Atlasgebierge der 50er Jahre in den Wirren des algerischen Befreiungskrieges. Pferde, schweigsame Männer sowie ein grundsätzlicher Konflikt zwischen Moral und Gewalt und ein staubiger Weg. Darauf zwei Männer, beide Außenseiter, in einer ausweglosen Situation suchen nach einem Ausweg. :) Purer Existenzialismus in intensiver Darstellung. Tip Top.
Ein Burton ohne Burton drin. Bis auf die Großausgenszene war das wohl so. Und ein Waltz der so waltzt wie man ihn halt kennt. Gewohnt gut – nur mag ich ihn in satirischen Filmen lieber. Ein guter Film, ehrlich, der sich bei mir im Nachklang aber eher ein wenig in Richtung mittelgut einpendelt.
Das ist dann schon eine echte Filmgranate – nicht nur wegen dem Wissen, dass es an einem Stück- ohne Schnitt "one take" gedreht wurde, sondern auch, weil es mich in seinen Strudel zog. Das resultiert natürlich aus dem Echtzeitfeeling...EINE Nacht: Man rennt oder fährt mitm Rad neben diesem Pulk junger Leute durch Berlin, redet dummes Zeug, trinkt Bier, klaut, ziert sich, raucht, flirtet, flieht mit ihnen, ohne Atempause/Schnitt und mit diesem ungekünstelten Handykamerafeeling und den ungeschönten Dialogen aus Mündern, die normalen Menschen zu gehören scheinen, nicht Schauspielern ( und die sich dennoch sich das Herz herausspielen). Da ist mir egal, dass die Geschichte etwas unglaubwürdig zugespitzt wurde, dafür dass sie völlig banal beginnt, wird halt dann doch noch ein echtes Drama daraus. Und etwas was mich im Innersten packt. Vielleicht braucht der Film das Drama am Ende. Jedenfalls war ich auch als Zuschauerin völlig geflasht und übernächtigt am Ende dieser Berlinnacht.
Wow. Sehr lange auf diesen Hardy Stoff in deutscher Sprache gewartet. Hab mich sehr im Vorfeld über den Regie und Cast gefreut und bin auch nicht enttäuscht worden. Hardys eigentümliche Erotik wurde von ausgerechnet von Dogma-Urgestein Vinterberg rückhaltlos naturalistisch und untypisch sinnlich dargeboten, obgleich sein Augenmerk ja auf Bathshebas Unabhängigkeit ruht. Das schafft Mulligan mehr herb als süß darzustellen: wie sie immer wieder irritiert vor ihr entgegengebrachten Erwartungen zurückweicht, sich gegen diese auflehnt, sich damit aber jeden natürlichen Fortgang der Dinge auch selbst verbaut, sich aber schließlich doch von ihren Schatten freistrampelt.
Und einen sensiblen, demütigen und aufrechten Holzklotz wie Oaks zu spielen ist auch nicht soo leicht. Schoenaerts hat geschafft.
Da schlägt mein Herz eine Runde schneller und angenehm holprig. Verliebt..
Schöner Film, auch wenn er sich leider nicht auf einen Punkt konzentriert. Der Punkt, der ihm (oder dem Zuschauer) als ein Wegweiser, als Orientierungspunkt als Horizont dienen könnte. Leben und Tod und das Dazwischen. Dafür lässt sich "Still The Water" an Orten und in Momenten Zeit. Stiller, langsamer behutsamer lebensrhythmischer Film. Aber ohne den Film schlecht zureden, geht es dem Film doch irgendwie wie der Ziege, die mit geöffneter Halsschlagader kopfüber aufgehängt wird, und (unter kläglichem Gewimmer) langsam ausblutet.
Keine Ahnung wie hoch die Qualität dieser Doku ist. Aber sie hat mich wieder für mindesten zwei Monaten dazu gebracht sämtliche Amysongs rauf und runter hören ... diese gottverdammtnochmal gerade zwei Alben. Und doch hinterlässt sie damit mehr als die meisten Menschen nach einem langen Leben. Diese unfassbaren Person, so normal wie x-beliebiges ein Nachbarsprollmädel, so verrückt wie eine Fastpsychopathin, so gewöhnlich wie eine Bordsteinschwalbe, so sensibel und tiefsinnig wie ein alte Jazzseele … irgendwie naiv und jung und doch eine Stimme wie eine Frau die schon sehr lange gelebt hat. Ich würde sterben für sie oder sie heiraten oder was weiß ich.
Was dem Herzen fehlt Ich hab noch nie einen Film gesehen, der permanent so nah an den Gesichtern dran ist! Das Ergebnis ist erschreckend intensiv und von größtmöglicher Intimität. Alles: Essen, Bus fahren, Rauchen, Weinen (viel Rotz), Sex, Begegnungen, Lippen beim Kuss bekommen eine ultrasubjektive aus dem Leben gestanzte Authentizität. Sieht konventionell aus, obwohl es das gerade nicht ist! Und zeigt mehr als eine nicht glücken wollende Liebesgeschichte (die zufällig lesbisch ist) sondern die Klüfte innerhalb sozialer Schichten in Frankreich.
Ein sehr skandinavisch anmutendes amerik. Rooadmovie mit einigen köstlichen und sehr starken Momenten. Diese zwei Gewöhnlichen bei gewöhnlicher Arbeit und doch alles ungewöhnlich
Geil. Nicht weniger. Durch und durch. Hier teilt Bullock nicht nur die Arbeitsunterwäsche mit Ripley, sondern auch die nackte Angst und den Raum und dafür braucht es keine Aliens. Und 3D wurde dafür erfunden: Raumöffnung. Nachdem mir der Film den Boden unter den Füßen weggerissen hat, seltsam, wie die eigene Schwerkraft danach bewusst wurde. Und wie ich die GANZE Nacht davon träumte.
Verliert eindeutig mit der zweiten Sichtung. Hätte ich nicht gedacht. Dennoch bleibt das hier allein optisch und akustisch groß.
Hammermäßig. Ein Film der zuschlägt wie ein Schmiedehammer, der Nägel einschlägt, der glüht, zischt und sich einbrennt wie das Eisen am Huf. Tiefste Alltäglichkeit mischt sich mit tiefster Romantik und dem menschl Freiheitsgedanken. Berührend und visuell berauschend.
Beschreibt glaubhaft den Alltag Saudi-Arabiens, aus der Sicht eines weiblichen Teenagers und verwebt sich mit einer kleinen Geschichte über einen großen Wunsch. Leider stützt er sich ganz auf das Zeigen der Rolle der Frau, anhand dreier Figuren, und verharrt dabei.Überraschend ist, dass die Religion hier keinen spirituellen Bedürfnissen dient, sondern ziemlich durchtrieben benutzt wird.
Irgendwie belanglos insgesamt.
Spannend, dicht, düster, atmosphärisch. Das Amerikabild ist eher.. misstönend, wie die trompetete Nationalhymne und alles geht in Regen, Schnee und Matsch über. Aus Kontrolle wird Gefangenschaft und der ausgelebte alttestamentarische Zorn fürchtet sich am Ende vor sich selbst. Überraschend und ohne Helden o. Schurken. Und ich LIEBE Gyllenhalls Zwinkertick!
Sehr sympathisch. Und alle sind sympathisch u.wunderbar spleenig u. das nicht mal im übertrieb.Sinne. Dennoch etw. öde und banal. Auch wenn das m. d. Zurückspulen d. verkorksten Momente schon reizvoll war. Und das mit dem Zeitreisen an sich. Leider wirkte dieser Part auf mich verlöchert und unfertig. Das Versprechen Alles eine Frage der Zeit hätte etwas mehr Details gebraucht, um es zu halten.
Ein deutsches L.A. Clash. Ich habe filmüber keine große Begeisterung gespürt. Aber viele dieser etwas abstrusen Szenen spuken mir nun immer wieder durch den Kopf. Selbstentlarvend. Böse schwarz und komisch. Das Gute wird bestraft, das Freie eingesperrt, das Unschuldige verdorben. Die widerlichste Gestalt war Franziska. Huhh, wie kann man eine solche so perfekt spielen. Nachträglich Begeistert.
So langsam komme ich doch in das Alter für Allen Filme *schäm* Aber das ist der dritte gute in Folge. Oder ist das gar kein Allen- sondern ein Blanchettfilm? Yep. *ausatem* Sie ist grandios: ihr Minenspiel komplex, ihr Ausdruck macht Weinen und ihr Hintern ist ehrlich einer der schönsten ;)Sally passt auch perfekt wie das unumstößliche verschwitzte Unterhemd in diese Endstation Sehnsucht. Applaus!
Das verwunderte mich doch sehr. Wie kann an eine im Vorfeld für mich als warmherzige Lovestory angepriesenen Film so dermaßen subtil unromantisch und irgendwie unverliebt sein lassen? Trotz ein paar grober Zaunpfähle (zb geläuterter Kinderschreck) bleibt das sehr unkitschig und zurückhaltend. Toll!
Dunkelschillernde Bilder und ein gewöhnungsbedürftiger wie ergreifender Held: ein Autist in einem leider etwas unauthentisch wirkenden Film Ausnahme: Der Engtanz von Bruder und Schwester zu David Bowies Space Odity diese psychedelische Ballade über die Einsamkeit eines Raumfahrers, interpretiert als todtrauriges Klagelied die Einsamkeit dieser zwei verlorener Seelen ohne Verbindung zur Bodenstation.
Überall wo man hinklopft auf dieser chromgänzenden Karosserie ist der Film massiv und solide: hochkarätige Schauspieler, kräftige Dialoge. Allein beim Klopfen auf die Storyline klingt es etwas schepprig und hohl. Schade, mit welch mickrigen Drehbüchern sich Regiebombasten wie Scott zufrieden geben. Ein Mercedes mit einem Trabimotor. Egal. Ich kann Fassbender beim Flennen zusehen. Das kann er gut. Und nicht zu vergessen, Cameron als Autoscheibenwischanlage.