Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 5 .5

    Haha! Der Film sieht natürlich null nach Zeit- oder Lokalkolorit aus, vor allem nicht die schicke Nia Peeples. Man muß Louis Morneau aber mal wieder hoch anrechnen, daß er sich so richtig reinhängt! Die zahllosen Twists und Turns des schlaffen Plots kommen reichlich gezwungen, für Werwolf-Spaß brauchts das doch gar nich. Zünftiges Geschmadder mitunter! Aber keine Zigarre.

    2
    • 6

      Von Profi John Badham besonders in der ersten Hälfte sehr schön in Szene gesetzter Paranoia-Thriller aus dem Kalten Krieg, der uns Kids damals in Atem hielt. Die zunehmend absurde letzte Dreiviertelstunde und das himmelschreiend bekloppte Finale lömpern aber direkt aus dem B-Film der Sixties rüber, au weia.

      3
      • 6

        Absurde Farbexplosion-Kostüme und hüftsteife Karate-Fights, das ist auch diesmal das hochgewachsene Model Tamara Dobson als Agentin Cleopatra Jones. Dank reizvoller Locations und einem ausgiebig knalligen Finale aber wieder durchaus unterhaltsam. Stella Stevens ist als Superböswatz n Witz.

        2
        • 0 .5

          Sehr schlecht inszenierter Abklatsch von "Essex Boys" und ähnlichen verhoolten Gangsterdramen von der Insel, hier aber wirklich auf allerunterstem Niveau: Gewalt, Gewalt und nochmals Gewalt, nonstop, unzusammenhängend und dumm. Fällt mir schwer, sowas "Film" zu nennen.

          1
          • 4

            Da hat Charles Band frech für wenig Geld südamerikanische Exploitationfilme eingekauft und mit Linda Blair einen Drehtag für ne Rahmen"handlung" rangedengelt! As cheap as it gets, sowas kann man doch fast gar nicht bewerten, nur aus Sympathie.

            • 7

              Mitunter fast bizarrer Western, der Raquel Welch die unschöne Mischung aus Vergewaltigungsopfer und Eye Candy zumutet. Angesichts der vorherrschenden, entschieden unlustigen Brutalitäten stößt auch die Three-Stooges-Besetzung und -Darstellung der drei bösen Brüder mit den Hackfressen Elam, Martin und Borgnine unangenehm auf. Aber die schönen Rollen für Robert Culp und Christopher Lee, die generelle Melancholie dieser Rachegeschichte und der uncredited Cameo von Stephen Boyd als Sensenmann wiegen vieles auf.

              4
              • 8

                Ein echter Big Budget Bastard, wenn es jemals einen gab. HANNIBAL ist eine schwarze Komödie, die im glanzvollen Deckmantel eines vorzüglich überproduzierten Blockbuster mit Gusto und Genuß die abartigsten Perversionen zelebriert. Ein herausragender, in Florenz denkbar berückend angesiedelter zweiter Akt und ein nach wie vor unfaßbares Antiklimax-Finale mit Höchstwerten auf der nach oben offenen Kinnlade-runter-Grossout-Skala geraten Scott dabei unvergeßlich. Einzig mit der Figur der Clarice Starling weiß der Film nichts anzufangen, man kann Frau Moore ihre ratlos-unpräzise Darstellung kaum vorwerfen. Aber was will man machen, diese unversöhnliche Killersatire ist eben von Kopf bis Fuß auf Exploitation eingestellt, so unsubtil wie sinnlich.

                9
                • 5 .5

                  THE FALLING wird gewinnträchtig als schlauer Grusler vermarktet, ist aber in Wahrheit eine Parabel über Transgression und das Erwachen / Verorten von Sexualität. Carol Morley will dabei zwar mit vielen herbstbraunen Bildern von Bäumen und subliminalen Einschüben irritieren, schafft mit inflationär eingesetzten, sehr kitschigen Folkballaden aber nur postpubertäre Pseudo-Poesie. Erzählerisch gerät THE FALLING mit seiner allegorisch verklausulierten Ohnmachtshysterie-Geschichte bereits nach Hälfte der Laufzeit an seine Grenzen. So geht einem dieser sicherlich gut gemeinte Film letztlich, wie seine Hauptfigur, vor allem auf die Nerven.

                  3
                  • 7

                    Ungewohnt seriöser Italowestern von Tonino Valerii, der sich für seine linke Politparabel durchaus geschickt des Kennedy-Attentats bedient. Freunde von Spaghetticowboys werden möglicherweise das räudig-brutale, von Zooms aufgeschreckte Bild vermissen, das man anderen Filmen so schätzt; man wird aber stattdessen mit einem gut gespielten und orchestrierten Drama belohnt, das am Ende ordentlich Fahrt aufnimmt.

                    2
                    • 7 .5

                      Über diesen Film, seine Produktionsgeschichte und das Verzweifeln Arthur Penns an Marlon Brando ist schon alles gesagt worden. Aber man muß ihn doch gesehen haben, diesen dank Brandos bizarrer Improv-Performance so seltsam unwirklichen Psychowestern, der sich an äußerer Cowboy-Spannung entschieden desinteressiert zeigt. Nicholson, Stanton, Ryan, Quaid - sie alle spielen Figuren, die sich echt und vielschichtig anfühlen und deren Zerrissenheit und Besorgnis den Film ausmachen. Besonders hervorzuheben ist allerdings Kathleen Lloyd, die ganz entzückend eine forsche, selbstbestimmte, moderne junge Frau spielt, wie sie im amerikanischen Film selten, im Western sogar fast nie zu finden ist.

                      5
                      • 6

                        Eigentlich mal wieder Endstation Gurkenlaster bei John 'Bud' Cardos. Aber NIGHT SHADOWS hat diesen schönen 80er-Kleinstadtgrusel-Vibe, von dem man sich so gern einlullen lässt. Außerdem hängen sich alle Schauspieler über Gebühr rein in das Ding, besonders natürlich Wings Hauser, what a damn fine actor. Macht Spaß, trotz des strunzdoofen Zombie-Makeups der ebenso strunzdoof rumeumelnden Statisten.

                        • 6

                          Der Film ist einfach zu billo. Die digitalen Einschußlöcher und Mündungsblitzer werden mutig von viehischen Greenscreen-Shots bei Autofahrten und in der Clubszene (?!) unterboten. Und wenn man doch nur eine Schubkarre umfährt, sollte man sich die Verfolgungsjagd vielleicht doch gleich sparen. Schade eigentlich, denn Van Damme ist mal wieder super und die Story und Figurenkonstellation durchaus tragfähig. Ich bewerte mal über Gebühr, aus Sympathie für JCVD, auch wenn er sich hier entschieden zu oft doublen lässt.

                          2
                          • 7 .5

                            Bogie bekommt seinen geliebten Käsekuchen nicht, weil fiese Nazi-Spione den Bäcker gekillt haben! Das kann der Gangsterboss, den der Krieg in Europa bisher herzlich wenig interessiert hat (Kommentar zu einem Hitler-Portrait: "I know the face but I got no idea where to put it"), nicht auf sich sitzen lassen. Herrliche Sause, die ihren humoristischen Höhepunkt in Bogarts planlosem Auftritt bei einer Versammlung von Nazi-Verschwörern findet. Neben den üblichen Verdächtigen Conrad Veidt und Peter Lorre wird Vincent Shermans Film auch noch von jeder Menge wunderbarer Charakterdarsteller als Bogies Gang gesäumt. Toll!

                            7
                            • 7

                              Somerset-Maugham-Fans (wer ist das nicht?) werden vielleicht die Intensität der Vorlage vermissen, sehenswert ist diese erste Verfilmung dennoch. Natürlich liegt das vor allem an Bette Davis, die sich trotz des Mißerfolgs des Films mit einer sich selbst und dem (damaligen) Zuschauer gegenüber rücksichtslosen Darstellung einer rücksichtslosen jungen Frau den verdienten Durchbruch erkämpfte; da hat der unglücklich verliebte, ideal besetzte Schwächling Leslie Howard nie eine Chance. Max Steiner mickymaust sich zwar sogar Howards Klumpfuß herbei, kann den hervorragenden Gesamteindruck aber auch nicht schmälern.

                              1
                              • 7 .5

                                THE EAGLE HAS LANDED und TOO LATE THE HERO sind ungleich populärer, aber PLAY DIRTY ist für mich der beste der zahlreichen Kriegsabenteuer mit Michael Caine. Der Zynismus des martialischen Geschachers wird nicht genretypisch geheuchelt anklagend, sondern beinahe satirisch ausgestellt und entkleidet. Die Schlußcoda dieses auch mit zünftiger Landser-Action ausgestatteten Wüstenreißers ist deshalb nicht weniger bitter.

                                2
                                • 7 .5

                                  Extrem spannender und temporeicher Thriller, der seinen tragischen Twist im Grunde gar nicht braucht (auch wenn er dem Film mehr oder minder nachträglich eine gewisse Tiefe verleiht). Das Tolle: Wenn MEA CULPA seine Story auserzählt hat, ist der Film auch direkt vorbei. Natürlich verdankt Cavayé die Stimmigkeit seines Films vor allem dem unbezahlbaren Vincent Lindon, der hier trotz schmallippiger Dauertraurigkeit erneut Stärke und Würde zeigt. Toll!

                                  2
                                  • 6

                                    Total hirnverbrannter Quatsch, in den man vorsichtshalber alles reingeschmissen hat, was gerade da war (Korrupte Bullen, Mafia, Flucht in Ketten, Strip-Club, Motorräder, Seilbahn und RuPaul). Gegen eine derartig bekloppte Action-Offensive kann man sich ja kaum wehren, da geb ich mal sechs Spaßpunkte wa.

                                    3
                                    • 7 .5

                                      Als Actionheuler vermarktet, verbirgt sich hinter dem handelsüblichen "Star mit Knarre"-Plakatmotiv in Wahrheit ein bildstarker Indie-Thriller. LINEWATCH überzeugt als harter Potboiler vor der niederdrückenden Kulisse der amerikanisch-mexikanischen Grenze und mutet seiner Hauptfigur eine schier ausweglose Drohkulisse zu. Man leidet sehr mit Cuba Gooding Jr., dem man mit Omari Hardwick einen sehr effektiven Gegenspieler zur Seite gestellt hat: Gutaussehend, smart, fast sanft in der Ausstrahlung, aber immer auf der Hut und gänzlich frei von Gnade. Ein sehr spannender, sehr straighter Krimi, so trocken wie der Wüstensand.

                                      3
                                      • 5 .5

                                        Erstaunlich fader Kriegskrimi, von John Sturges im "only in it for the money"-Modus weitestgehend lustlos in Szene gesetzt. Actionfans werden bis auf eine Knallerei am Ende auch im Regen stehen gelassen. Bis auf die gut aufspielende Starbesetzung und einige gelungene Einzelszenen (die meisten davon mit dem genießerischen Sutherland) ist nicht viel im Topf.

                                        • 6

                                          Der Film ist anfangs wirklich so beunruhigend schön wie sein (Original-)Titel: Ein irritierendes Gefühl der unterschwelligen Bedrohung liegt über dieser spätsommerlichen Landpartie, trefflich untermauert durch die wunderbare Filmmusik von Laurie Johnson. Das Rätsel zieht einen in den Bann, bis man begreift, daß da eigentlich nichts mehr kommt bis auf sehr irdisches (bodenständiges) Krimi-Einerlei. Ein Jammer. All tease, no relase.

                                          6
                                          • 6

                                            Okayer 08/15-Grusler, der seiner Malen-nach-Zahlen-Story mit dem Setting in Kolumbien immerhin etwas Eigenständigkeit verpasst. Julia Stiles scheint sich in diesem Genre sehr unwohl zu fühlen und Stephen Rea spielt in einem anderen Film, aber Scott Speedman macht eine gute Figur. Für Fans von fiesen Schockern ist das absolut nichts; die letztlich gutherzige "Erlöst die Geister vom Bösen"-Schnurre gibt sich ausgesprochen zahm. Ein 12er, wie er im Buche steht.

                                            • 7

                                              Wer die alte Verfilmung mit Burt Reynolds kennt, wird hier keine Überraschungen erwarten können, sogar die Dialoge sind mitunter identisch. Das macht aber im Grunde nichts, ich zumindest mochte die Story schon damals - und in den Händen des brillanten Stylisten West sieht sie auch noch super aus. Natürlich verwundert, wie ausführlich und zeitlupenhaft langsam sich das alles (zumindest in der gesehenen "extended" Fassung) trotz der kurzen Laufzeit anfühlt, und Actionfans kommen nur bei den saugeilen Corey-Yuen-Fights auf ihre Kosten. Aber Statham war nie besser, Las Vegas sah selten besser aus und, herrje, die Szene mit dem grandiosen Tucci ist ein Highlight für die Ewigkeit. Mochte den sehr.

                                              5
                                              • 7

                                                Klassischer Abenteuerfilm rund um ein dreckiges Dutzend auf der Jagd nach Nazi-Gold. Jude Law schuftet sich sympathisch am Aberdeen-Accent ab, den er sich seinem schottischen Regisseur zu Liebe draufzuschaffen versucht hat. Alles dreht sich um Gier und Haß, aber den Schatz der Sierra Madre birgt Kevin MacDonald hier leider nicht - dazu verläuft die Eskalation zu hohlbirnig und hysterisch (statt schwelendem Kontrollverlust heisst's schon nach ner halben Stunde Mord an Bord). Mit dem einsamen Tauchgang und der Verzweiflungsfahrt durch den Canyon gelingen ihm jedoch Szenen voller Unterwassergrusel - mir hat dieser submarine Psychothriller gut gefallen.

                                                3
                                                • 3

                                                  Leider ein gewaltiger Stinkkäse. Der krass fehlbesetzte Wahlberg (als Literaturprofessor, come on!) laviert sich stoisch durch sein Spielerdasein, in dem sich alberne Blackjackszenen mit der Balz einer blutjungen Studentin (gut: Brie Larson) abwechseln. Alle 5 Minuten wird einem der nächste schlecht eingesetzte Song brüllend laut um die Ohren gehauen, weil Rupert Wyatt außer kunstgewerblichen Bildern nichts zu dieser Story einfällt. Irgendwann kommt John Goodman und darf unkontrolliert die John-Goodman-Show abziehen. Das Ende ist so fremdschämig, daß man beinahe die großartige Jessica Lange vergißt, die hier in einigen wenigen Szenen zeigen darf, wie man Leben in einen Film bringt. Skip it.

                                                  1
                                                  • Toller, schlauer, (er)kenntnisreicher Artikel, von dem sich so mancher hier ne dicke Scheibe abschneiden könnte. Sollte.

                                                    6