Julio Sacchi - Kommentare

Alle Kommentare von Julio Sacchi

  • 5 .5

    Hudson, Fahey, Zagarino, Joe Lara und Hal Holbrook - da lacht das Herz! Leider gibt der alte Haudegen Firstenberg den Jungs nichts zu tun, die Rivalität zwischen Jeff und Ernie wird auch viel zu schnell abgefrühstückt. Der Rest ist Geballer, nicht allzu aufregend inszeniert, dafür aber reichlich. Zündet alles nur so halb!

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    • 5

      Schier endloses Gerangel zwischen Amis und Russen um einen im Meer versunkenen Kampfjet, erheblich aufgewertet durch die pittoreske Kulisse Maltas. Kosugi ist schwach, selbst in seinen - schlecht gedrehten - Kampfszenen, aber ein junger Van Damme trumpft als russischer Handlanger auf und darf schon mal ausgiebig den Spagat machen. Sein Ableben ist regelrecht tragisch! Die Überraschung des Film ist Doran Clark, die nicht nur hübsches Beiwerk liefert, sondern als toughe CGI-Agentin tatsächlich auch tough wirkt - vor allem tougher als Kosugi, der rüberkommt wie der Filialleiter einer Sparkasse.

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      • 7 .5

        Wer seine Italo-Reißer gern actionlastig mag, richtet sich hier sein Bettchen ein. Sexio Testi sieht hier n bißchen aus wie der junge Connery und hängt sich als vermeintlicher Leibwächter so richtig rein! Zu superfunky Bixio-Frizzi-Tempera-Musik springt und fährt und kloppt er sich durch diese flotte Plotte, deren Highlight sicherlich eine haarsträubende Sequenz im bodenlosen Fahrstuhl ist. Top!

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        • 7
          über Everest

          Sehr oberflächliche Nacherzählung der Ereignisse im Jahr 1996, von flach skizzierten Reißbrettfiguren bevölkert. Die namhafte Besetzung bleibt dementsprechend - bis auf einen sehr entspannten Gyllenhaal - durch die Bank blaß. Die gestandenen Schauspielerinnen Watson, Knightley und Wright dürfen nur besorgt gucken. Als Kinoerlebnis, als schieres fühlbar Machen des Wahnsinns Bergsteigen ist EVEREST jedoch überaus wirkungsvoll. Mir hat der Film Eindruck gemacht. Der Einsatz von 3D ist hier tatsächlich sinnvolles Stilmittel. Bin um den Kinobesuch froh.

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          • 7 .5

            Sehr schlauer Gegenentwurf zu James Bond, von Michael Caine distanziert, mitunter sogar spöttisch gespielt - seine Verachtung gegenüber Vorgesetzten verhehlt dieser Harry Palmer kaum. Regisseur Sidney J. Furie und Kameramann Otto Heller sorgen mit ausgefallenen Einstellungen für jede Menge Irritationen, am Ende wird es dann trotz der allgemeinen Nüchternheit regelrecht surreal. Ein außergewöhnlicher Agentenfilm, der einem sogar den klaren Blick auf die einzige Prügelei verwehrt.

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            • 4 .5
              Julio Sacchi: Das Manifest 05.10.2015, 11:22 Geändert 05.10.2015, 11:31

              Das ist ja jetzt wirklich nur noch Kriegsfilm. Rein innen Bunker, raus aussem Bunker und ansonsten Laberhänger. Man kann sich noch ein bißchen an Moore und Hoffman erfreuen, die Lawrence ist echt schon zu alt für die Patziger-Teenie-Nummer. Für nen Megablockbuster erstaunlich finster und dröge.

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              • 6 .5

                Typisch Winner, in-your-face und vor allem jenseits der zünftigen Actionszenen mit der Heckenschere geschnitten. Delon ist super und das generelle Mißtrauen gegen CIA-Machenschaften wirkt glaubhaft, aber trotz starker Stars und konsequenten Wendungen kommt nie die ganz große Spannung auf.

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                • 6

                  In der ersten Hälfte ein dynamischer Virenthriller, der in der zweiten Stunde die totale Arschbombe macht und zum hüftsteifen Actionfilm mit Karikaturfiguren verkommt. Der Film sieht bis auf Ballhaus' übliche Kreisfahrt-Action auch ziemlich fernsehmuffig aus. Hoffman ist erstaunlicherweise furchtbar - man denkt immer, der fängt gleich an zu flennen, wenn er sich aufspult!

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                  • 6 .5
                    Julio Sacchi: Das Manifest 28.09.2015, 12:56 Geändert 28.09.2015, 12:56

                    Der Film ist weder das ideologisch verbrämte Ertüchtigungspamphlet, das die zeitgenössische deutsche Filmkritik mal wieder mit Schaum vorm Mund darin sehen wollte, noch der von US-Kollegen heraufgelümmelte ultimative Liebesfilm. "The film is tougher than people remember", wie schon Hackford-Fan Mark Kermode richtig sagte; ein Working-Class-Drama mit einem sagenhaft unsympathischen Richard Gere und einer hinreißenden Debra Winger. Oscar-Gewinner Gossett wirkt als Schleifer eher sympathisch denn gefährlich. Das megaromantische Finale, das den Film vermutlich zum Blockbuster machte, ist Hollywood-Ikone; tatsächlich erlöst hier aber die Frau den Mann. Up where we belong.

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                    • 5

                      Hasselhoff - und die CHAINED-HEAT-Reunion mit Linda Blair und John Vernon? Muß man gesehen haben. Das Ganze ist tatsächlich ganz launig, dämlicher als "W.D" Hasselhoff und seine Kumpels hat sich wohl noch kein Kopfgeldjäger-Trio verhalten. Wenn der Böse zum Knight Rider sagt "Hit the road, fuckface", dann macht der auch genau das! Ich hab mich streckenweise amüsiert, es gibt ja auch ein paar Explosionen und der mexikanische Flugzeugvermieter ist natürlich Danny Trejo. Der unverhohlene Rassismus in den "Gags" erinnert allerdings unschön an die FEUERWALZE.

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                      • 9

                        Muß man sich alle paar Jahre mal wieder ansehen, um zu verstehen, wie großartig Kino mal war. Dieses famose Drehbuch, das sich einerseits über jede seiner Figuren fröhlich belustigt, nur um jeder einzelnen doch einen großen Moment zu schenken; die Chemie zwischen Michael Redgrave und der hinreißenden Margaret Lockwood; die Musikalität von Hitchcocks Inszenierung, die seine klassischen Suspense-Techniken unschlagbar mit scharfem Witz in Dialog und Bild (die Keilerei!) verbindet - alles einfach nur zum Niederknien, Film als Kunstform UND schiere Unterhaltungsfreude. Ein großes Werk in einem Köchelverzeichnis, das reicher an großen Werken ist als das jeden anderen Filmemachers.

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                        • 5 .5

                          "Bewerben wir hier meinen Film oder nicht?" hat Robert Downey Jr. irritiert gefragt, als sein Interviewer Krishnan Guru-Murphy sich nach etwas anderem zu erkundigen wagte als AGE OF ULTRON. Dieses an sich entsetzliche, unfreiwillig aber grundehrliche Statement versteht man nach Ansicht dieses Films noch um einiges besser. AGE OF ULTRON existiert nämlich tatsächlich nur, um weitere Filme zu bewerben. [...]

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                          • 7 .5

                            MEET ME IN MONTENEGRO erzählt die Kriegen-sie-sich-oder-kriegen-sie-sich-nicht-Geschichte eines amerikanischen Drehbuchautoren und einer norwegischen Tänzerin, die sich nach einem gescheiterten ersten Versuch in Montenegro in Berlin wiederbegegnen. Die Filmemacher Alex Holdridge und Linnea Saasen spielen sich dabei mehr oder weniger selbst. Normalerweise geht sowas mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schief, aber MEET ME IN MONTENEGRO umschifft ungemein charmant alle Stolperfallen und gönnt seinen Figuren nie den erwartbaren oder einfachen Weg. In einer Nebenhandlung glänzen Rupert Friend und Jennifer Ulrich als befreundetes Paar mit ganz eigenen Problemen; daß diese toll gespielten Nebenfiguren nicht mit dem Film durchbrennen, ist Beweis für die perfekte Balance dieses wunderbaren, lustigen und rührenden Films.

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                            • 4 .5

                              Unbegreiflich ist hier vor allem der unsägliche Topfschnitt, der Dennis Lipscombs Rübe verunstaltet. So richtig warm wird man einfach nicht mit diesem Schauspieler und seiner Figur - sieht einfach zu bekloppt aus, ist so. Hätte vielleicht geholfen, denn der Film ist nicht nur durch und durch Achtziger, sondern vor allem ohrenbetäubend laut, auch optisch irgendwie, da isser auch laut. Das ziemlich heftige Gesplatter (die Szene mit der Schweinehälfte - wer kommt auf sowas und wer DREHT sowas?!) ist dank einer erst am Ende halbwegs sinnvollen (HALBWEGS) Story auch egal und darum langweilig. Komischer Film.

                              • 4 .5

                                Foster und Hauser sind natürlich richtig toll. Aber der Film hat kaum genug Plot für eine halbstündige Folge einer Fernseh-Gruselserie und tritt vor allem auf der Stelle. Sieht auch ziemlich häßlich aus und klingt dank der Musik von Stanley Meyers und, oh weh, Hans Zimmer, wie akustisches Waterboarding. Und der Schluß - hä?

                                • 4

                                  Trotz der wie üblich scheußlichen Tschingderassa-Comedymusik, die seit Jahrzehnten Hollywoods Klamauk-Kino bespielt, zunächst keineswegs so schlecht wie erwartet. Nämlich genau so lang, wie der Film allein auf Murphys enormes Talent setzt. Nach einem Drittel geht aber schon alles den Bach runter, schwache Schauspieler, schwache Gags und die klebrig-doofe Süßlichkeit amerikanischer Kitschideale sorgen für nach unten gezogene Mundwinkel. Eddie, was soll das nur?

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                                  • 5

                                    Eigentlich unauffällige, typische 80s-Teenieklamotte, die allerdings weniger auf Klamotte (und Klamotten) setzt und mehr auf Sex. Und Crispin Glover, der Verrückte, darf auch ein bißchen zappeln. Was allerdings nervt: Latanzi mit seinem dünnen Stimmchen. Wirkt immer leicht angeheult. Was irritiert: Latanzis Sexfantasien. Die haben nämlich das Muster "Ich nehm Dich, auch wenn Du Dich so zierst." Hm.

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                                      Julio Sacchi: Das Manifest 21.09.2015, 11:45 Geändert 21.09.2015, 11:45

                                      Um Originalität bemühter Meta-Slasher, der vor allem genau das ist: Bemüht. Die klugscheißerische Anerkennung des eigenen filmischen Vorbilds führt zu genauso angestrengtem Murks wie bei Wes Cravens Schlaubergerfilmen NEW NIGHTMARE und SCREAM 3. Überkomplizierter (nicht -komplexer) Krampf, der schon nach einer Viertelstunde zu langweilen beginnt. In Nebenrollen wird eine attraktive Besetzung verheizt, während eine gewisse Addison Timlin an der Hauptfigur komplett scheitert. Die total bekloppte Auflösung und die hektische Überinszenierung hauen die letzten Nägel in den Sargdeckel.

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                                      • 7

                                        Stallone ist wieder toll als stoffeliger Simpel, auch wenn er diesmal mit seinem Flummi-Swagger schon an der Grenze zur Rocky-Parodie kratzt. Die authentische Milieuzeichung aus dem Vorgänger macht einer etwas programmtischen Seifenoper (Rein ins Koma raus ausm Koma) Platz, aber sobald der großartige Burgess Meredith den müden Sly zu Höchstleistungen peitscht und die Treppe in Philadelphia zu "Gonna Fly Now" erklommen wird, sind die Augen feucht. Der finale Fight ist auch geil.

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                                        • 6

                                          Schießfreudiger, nein geradezu schießwütiger Italowestern, in dem gefühlte Hundertschaften vom offenbar unverwundbaren Anthony Steffen ins Jenseits geballert werden. Irgendwie mag der Funke aber nicht so recht überspringen, was auch Steffens eindrucksloser Performance geschuldet sein könnte. Die Filmmusik hingegen trumpft auf: Da haben also die Stranglers 'Golden Brown' geklaut!

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                                          • 7

                                            An sich ein - insbesondere in der Auflösung - banaler Giallo mit den üblichen Zutaten (Handschuhe, Flüstern am Telefon, schweres Atmen beim Spannen) und einer von Franco Nero unsympathisch gespielten unsympathischen Hauptfigur: Ein versoffener Schreiberling, der rumjammert, weil er zwischen zwei Frauen steht und der einen zünftig eine reinhaut, wenn er eifersüchtig wird. Bäh! Aber herrje, der Film ist eine Augenweide. Zu Ennio Morricones schön schiefem Score zaubert Meister Vittorio Storaro ein Füllhorn an berauschenden Bildern auf die Leinwand, ein entzückendes Panoptikum genialer Stimmungen und Kadragen, wie ein sinnlicher (Alp-)Traum, aus dem Lust und Gefahr dampft.

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                                            • 4 .5
                                              Julio Sacchi: Das Manifest 14.09.2015, 10:04 Geändert 14.09.2015, 10:04

                                              Fälschlicherweise als Horrorfilm vermarktetes Wiedergeburt-Melodram, das in seiner Geschwätzigkeit mitunter ins Belehrende ("Alles, was Sie schon immer über Reinkarnation wissen wollten") verfällt. Sobald der Gerichtsaal betreten wird, stürzt der Spannungslevel ins Bodenlose. Die deutsche Fassung hingegen sorgt mit der Synchronisation des Kindes durch eine offenbar mit piepsiger Stimme sprechende Vierzigjährige für einen gewissen Unterhaltungswert.

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                                              • 7 .5

                                                Vor dem Hintergrund eines rabiaten, gefühlt in Vergessenheit geratenen Konflikts erzählter Survivalthriller. Yann Demange gelingt dabei nicht nur ruppige Hochspannung, sondern auch glaubwürdiges Zeitkolorit und ein stimmiges Bild der Brutalität im Irland der 70er. Weil ihm das nicht genügt, prangert er auch noch die Verstrickungen der MRF an, die bei der Jagd auf die IRA mit illegalen protestantischen Terroristen zusammenarbeiteten. Eine Riege von Charakterdarstellern spielt das gleichzeitig intensiv und subtil, und David Holmes macht Filmmusik, wie sie heute klingen sollte. Sehenswert.

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                                                  Julio Sacchi: Das Manifest 10.09.2015, 16:38 Geändert 10.09.2015, 16:40

                                                  Der Film hatte schon sehr früh mein Herz gewonnen: Bei einer typischen 80er-Collegeparty läuft typischer 80er-Postpunkwave, herrlich, und die Kostümierungen der tanzenden Partygänger werden in all ihrem Glanz abgefeiert. Dann zieht die Kamera auf, und es wird einem eine wunderbare Choreographie dargeboten, die zur Freude des gänzlich unvorbereiteten Zuschauers zelebriert wird! Großartig. DEAD KIDS (in den USA schöner als STRANGE BEHAVIOR und damit schon mal näher am späteren Rip-Off DISTURBING BEHAVIOR) ist ein stylisher, paranoider Horrorfilm, der einen fast unmerklich in seinen schrägen Bann zieht. Dazu blubbern und rauschen Tangerine Dream und bekannte Gesichter spielen wie in einem richtigen Film. Die berüchtigten Splatterszenen sind billig und nicht der Rede wert; mir war nur das beherzte Blutpissen recht unangenehm. Toller Film!

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                                                  • 4

                                                    Nicht lange um den heißen Brei reden! Das ist ein Quasi-Remake von BAD DAY AT BLACK ROCK, inszeniert vom Regisseur von JASON GOES TO HELL. Das sagt eigentlich alles. Gary Cole hat Spaß mit seiner Böswatz-Rolle, Kilmer geht seinen Gedanken nach. Gute Entscheidung, alles um ihn herum ist sagenhaft schäbig.